World of Gothic Archiv > OT-Forum
[GM] Der Gletscher
Seite 1 von 1  1 
17.10.2002, 03:57 #1
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745
"Gruppensitzung der Schwarzmagier"
...und nachdem er den Golem aufgegeben hatte schleuderte er mehrere Schattenbrände gegen den gleichen Metallkämpfer, der schon gegen die Skelette und den Steingolem bestanden hatte. Doch auch da zeigte sich keine Beschädigung auf der metallischen Haut. Mancherorts waren nur schwarze Flecken, aber das konnte auch verbrannter Staub oder Schmutz sein, der hier ja massig existierte...

Der Schwarzmagier steckte den Zauberstab weg und zog sein Schwert. Jetzt würde er die Stabilität mal selber testen müssen. Wütend lief er nach unten und griff an. Da er am Rande zum Podest war bekam er es nur mit diesem einzelnen Krieger zu tun, und dieser konnte den geschickten Maximus nicht treffen. Der Schleichlehrmeister hatte zuviel Übung im Ausweichen...
17.10.2002, 03:57 #2
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Doch auch das Schwert von Maximus richtete keinen Schaden an. Der Hohepriester schlug erfolglos aus allen Winkeln auf den Metallkörper ein. Dann umrundete er seinen Gegner und schob das Schwert in eine Lücke der Rüstung. Mit voller Kraft schaffte er es eine Rückenplatte zu lockern und schob die Klinge immer tiefer in den Rücken der Kreatur. Der Krieger fuhr weiter seine Strecke auf und ab und schlug weiterhin mit der Axt in die Luft...

Plötzlich löste sich die untere Hälfte der Platte und Maximus bekam Einblick in die „Organe“ seines Gegners. Zahlreiche Zahnrädchen, Stangen und Federn verbargen sich im Inneren... Er rammte seine Waffe tief hinein und stocherte wahllos darin herum. Endlich klappte der Waffenarm kraftlos nach unten und der Schädel fiel auf die Brust. Nach ein paar Fuß hörte auch die Vorwärtsbewegung auf der Schiene auf... Der Kämpfer war tot. Maximus triumphierte.
17.10.2002, 03:58 #3
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Doch der Triumph währte nicht lange. Mehrere andere Krieger änderten plötzlich ihre Routen. Einer schob den Defekten ins Aus, ein Weiterer nahm seinen Platz ein und aus einer Lücke in der Wand erschien Ersatz... Der Hohepriester eilte zurück aufs Podest und überdachte seine Lage.

Dann fiel im die simpelste Lösung überhaupt ein. Er würde einfach das Rad zurückdrehen, dann ist hier Ruhe. Der Schwarzmagier nahm das Rad in die Hand und versuchte es zurückzudrehen. Doch er erzielte keinen Erfolg und ließ wieder los. Da bemerkte er, das das Rad sich von selber bewegte, wenn auch sehr sehr langsam... Es schien als ob er den Raum hier aufgezogen hatte und er langsam wieder „ablief“. Doch bei der Geschwindigkeit des Rads würde es nach Tage dauern, bis den Metallkämpfern die Energie ausging.
17.10.2002, 03:58 #4
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Er konnte sich auch von einem Feuerdämon nach oben tragen lassen, das war die letzte Lösung. Doch ob er das Seil erreichen konnte... Der Feuerdämon würde niemals nah genug an das Loch in der Decke heranschweben können und durch die Bewegungen der Krieger schwankte das Seil gewaltig... Bei dieser Aktion hätte er nur einen Versuch, und dieser würde ihn nicht nur seine ganze Ausrüstung oder sondern eventuell gleich sein Leben kosten...

Maximus verschob die Überlegungen über die Flucht auf später und wandte sich wieder einmal dem Tor zu. Langsam glitten seine Finger über das Metall. Der Schwarzmagier suchte nach Anhaltspunkten. Er drückte auf alle Symbole und Verzierungen, ohne das eines davon nachgab...
17.10.2002, 03:58 #5
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Es musste doch einen Weg geben dieses Tor zu öffnen!!

Maximus schob sein Schwert in den Schlitz zwischen den beiden Türen. Und fuhr damit auf und ab, soweit seine Arme reichten. Doch er fand nichts. Kein Widerstand, keine Keil, kein Schloss...

Er steckte sein Schwert zurück, setzte sich hin und aß den zweiten Teil seines Proviants während er vor sich hingrübelte. Knapp vor dem letzten Bissen hatte Maximus mal wieder eine Idee...
17.10.2002, 03:58 #6
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Der Hohepriester schluckte runter und lief die Treppen hinab. Dann rannte er flott zum nächsten Loch in der Wand, aus dem der Ersatzkrieger gekommen war, und achtete unterwegs auf die zahlreichen Gegner. Dann kroch er durch die enge Öffnung und erspähte sehr viele weitere Ersatzkämpfer, die in Reih und Glied dastanden und warteten. Doch keiner von ihnen rührte sich. Da die Kreaturen keine Beine besaßen, sondern auf einer armdicken Stange standen konnte sich Maximus unter ihnen vorbeizwängen. Zum Glück war der Hohepriester so schlank...

Das einzige was er bei sich trug war sein leerer Rucksack, sein Schwert und der für ihn unersetzliche Zauberstab. Nach vielem Schlängeln und Quetschen passierte er den letzten Krieger und stand in einem dunklen Raum. Mit Hilfe eines Lichtzaubers betrachtet der Hohepriester unzählige seltsame Apparate und Werkzeuge, die scheinbar zur Fertigung der metallischen Krieger da waren. Am Ende des Raums war eine schlichte unverschlossene Holztüre.
17.10.2002, 03:58 #7
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Maximus trat in einen Gang hinaus, in dem er nur knapp aufrecht gehen konnte. Wand und Boden waren aus demselben schwarzen Gestein. Bald hatte er die nächste Tür erreicht und eine weitere Werkstatt lag vor ihm. Der Schwarzmagier wusste, dass er nach oben musste um hinter das imposante Tor zu kommen, doch hier war nirgends ein Weg nach oben. Nur ein ebener Gang und zahlreiche Nebenräume, keine Treppen.

Nach einer Weile erspähte er mehr oder weniger zufällig in einer Art hohen Stelle im Gang eine Luke. Sie lag ungefähr sechzehn Fuß über dem Boden, also unmöglich zu erreichen. Zwischen den Holzbrettern schimmerte Licht durch. Vielleicht hatte selbiges seine Aufmerksamkeit geweckt. Oben waren die Sprossen einer Leiter zu sehen, aber nur für die ersten vier Fuß. Blieben also noch sechs Fuß die zwischen dem Magier und der Leiter lagen, unmöglich ohne Hilfsmittel.
17.10.2002, 03:59 #8
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Maximus beschwor einen Steingolem und kletterte auf dessen Schulter. Der Golem war so breit, das er den ganzen Gang ausfüllte und der Hohepriester hatte ziemliche Problem auf ihn drauf zu klettern, so eng war es. Doch als er es endlich geschafft hatte stand er auf und konnte die Leiter mit der Hand locker erreichen. Er zog sich nach oben und kletterte bis zu der Luke. Den Steingolem schickte er nach Hause, da er ihn hoffentlich nicht mehr brauchen würde...

Die Luke lies sich, entgegen aller Befürchtungen, ohne Probleme aufdrücken. Die Gefangenen hier mussten ziemlich dumm oder verängstigt gewesen sein... Maximus zog sich nach oben und stand in einem hell erleuchteten Gang, der sich in allen Dingen von dem Untern unterschied. Der Boden bestand aus blendend weißen Fliesen, die Wände waren ebenfalls weiß und mit dicken roten Vorhängen behangen. Auch der Zahn der Zeit konnte nicht verbergen in was für einem prunkvollen Gang der Hohepriester stand.
17.10.2002, 03:59 #9
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Von hier ab gab es keine Türen mehr, nur offene Durchgänge auf beiden Seiten. Hier mussten die Herrscher oder Offiziere gelebt haben. Prunkvolle Speiseräume und riesige Himmelbetten zeugten von einer wohlhabenden Zivilisation. Doch auch hier machte alles den Eindruck eines übereilten Aufbruchs... Maximus durchsuchte alle Räume und fand aber nur für ihn wertlose Schmuckstücke, bis er die Waffenkammer fand...

Am Fußende des Raums waren imposante Waffen alle Art aufgereiht. Gewaltige Äxte, wie sie nur ein Hüne schwingen konnte. Glitzernde Schwerter aus einem seltsamen Metall, das bei der Berührung prickelte. Compound Bögen, die mit einem edlen Metall legiert waren und Kampfstäbe...
17.10.2002, 03:59 #10
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Der Hohepriester hatte schon lange von solchen gewaltigen und vollendeten Waffen geträumt. Für ihn war nicht das Schwert sondern der Kampfstab der richtige Begleiter für einen wahren Magier. Dank der großen Reichweite konnte man damit einen Einhandkämpfer spielend fertig machen.

Lange lief er in der Reihe auf und ab bis er seinen Favoriten gefunden hatte. Der Stab war fast mannshoch und, obwohl er im Inneren aus Holz bestand, über und über mit Metall bedeckt. Trotz alledem eine sehr leichte Waffe. Maximus ließ seine Finger über den Stab gleiten und sie fanden sich wie selbst in zwei Vertiefungen ein, die für die Hände gedacht waren. Die Vertiefungen waren etwas zu klein für seine großen Hände, doch das Metall würde sich schon anpassen lassen... Er untersuchte den Stab weiter und entdeckte an beiden Enden winzige Befestigungen die sich lösen ließen und so konnte man die stumpfen Enden des Stabs abziehen und auf beiden Seiten kamen zwei Klingen zum Vorschein, die einem edlen Dolch alle Ehre gemacht hätten. Maximus schob die Enden wieder drauf und sah sich weiter im Raum um.
17.10.2002, 04:00 #11
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

An beiden Seitenwänden waren Rüstungsständer aufgebaut. Doch der Schwarzmagier fand nichts Passendes. Es waren prunkvolle Rüstungen, die den ganzen Körper schützen. Auch Kombinationen aus einer leichten Körperrüstung und Arm- und Beinschienen waren zahlreich da. Doch das alles war für Maximus zu viel, er brauchte etwas leichtes, das er locker unter der Robe tragen konnte... Das hier waren die Rüstungen kräftiger Krieger gewesen, wandelnde Festungen. Ein agiler Magier bedarf da etwas flexiblerem...

Maximus erspähte zwei Truhen links und rechts von der Einganstür und auch sie waren nicht verschlossen. In der einen waren zahlreiche Dolche und der Schwarzmagier suchte sich einen handlichen samt Scheide aus, die er bequem am linken Unterarm befestigen konnte. Er lies den Ärmel zurückfallen und bewegte den Arm etwas. Der Hohepriester spürte fast keinen Unterschied. Er zog den Dolch wieder und betrachtet ihn genauer. Das Ende des Griffs lies sich öffnen und zwei feine Kanäle kamen zum Vorschein, deren Inhalt scheinbar von Federn nach vorne Richtung Klinge gedrückt wurde. Er füllte etwas Wasser aus seiner Flasche hinein und schloss den Griff wieder. Maximus stieß mit dem Dolch gegen die Kiste und etwas Flüssigkeit sickerte aus der Spitze. Es war scheinbar ein Giftdolch, doch der Schwarzmagier fand nichts um ihn zu füllen.
17.10.2002, 04:00 #12
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Er verstaute den Dolch wieder und öffnete die nächste Truhe. Sie war um einiges größer und enthielt zahlreiche Kettenhemden. Maximus entdeckte sogar drei „Kettenhosen“. Er langte nach dem ersten Kettenhemd und war fasziniert von dem Gewicht. Die früheren Bewohner wussten mit einem sehr edlem Metall umzugehen. Das Hemd war sehr feinmaschig und flexibel, genau das was Maximus wollte. Er zog seine Robe aus und probierte das Hemd an, doch es hing wie ein nasser Sack an seinem Körper.

Enttäuscht zog er es wieder über den Kopf und hing es an einen freien Rüstungsständer. Dann nahm er die dickste Axt, die er finden konnte und holte unbeholfen aus. Es war das erste Mal, das er eine so große Waffe in der Hand hatte, doch für einen Schlag auf ein unbewegtes Ziel würde es schon genügen. Maximus lies die gewaltige Waffe auf das Kettenhemd niederkrachen und der Rüstungsständer krachte zusammen. Er schlug ein zweites Mal auf die am Boden liegen den Reste und legte dann erschöpft die Waffe weg. Neugierig untersuchte er das Hemd und entdeckte keinen einzigen Makel auf der Oberfläche.
17.10.2002, 04:00 #13
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Zurück an der Kiste nahm er sich das Nächste, das aus demselben Material gefertigt war und probierte es an. Es war schon besser, doch erst beim vierten Hemd war er mit dem Sitz wirklich zufrieden. Bei den Hosen hatte er mehr Glück, schon die zweite passte wie angegossen und so war Maximus nun von den Handgelenken über den Kragen bis zu den Knien geschützt. Er zog die Robe drüber und nahm seinen Stab in die Hand. Nur am Hals schaute etwas Metall hervor, aber da würde sich die Robe schon erweitern lassen.

Er befestigte den Gürtel und verließ den Raum ohne den anderen Gegenständen noch einen Blick zu widmen. Der Hohepriester war voll und ganz zufrieden. Er merkte das zusätzliche Gewicht nur bei den ersten Schritten, danach hatte er sich daran gewöhnt. Sein Rucksack baumelte noch immer leer am Rücken, doch das kümmerte ihn nicht...
17.10.2002, 04:00 #14
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Einen Torgang weiter war die normale Kleidung untergebracht. Zahlreiche Jacken, Hosen und Stiefel füllten den Raum. Auch ein paar nette Hüte waren zu finden, die zeigten, dass hier wohl auch mal Frauen gelebt hatten... oder sehr seltsame Männer... Maximus tauschte seinen alten Stiefel gegen ein neues Paar stabile Lederstiefel aus und zog die wärmespendenden Überschuhe wieder drüber. Nun war es an der Zeit zurückzukehren, beziehungsweise einen Rückweg zu finden...

Maximus folgte seinem Orientierungssinn und ging durch den langen Gang. Bald erreichte er das, was wohl die Rückseite des Tores sein musste. Ein weiteres Rad war links daneben an der Wand befestigt. Der Schwarzmagier drehte und mit einem schabenden Geräusch glitt dir Tür auf. Wie eine Welle schwappte der Lärm nach innen. Maximus hatte die sinnlose Schlacht da draußen schon vergessen...
17.10.2002, 04:01 #15
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Er betrat das Podest und überdachte alle möglichen Wege. Erfreut erblickte er ganz in der Nähe des Seils einen Fleck der für ungefähr vier Atemzüge nicht von Kämpfern erreicht wurde. Ab da an würde es ein leichtes Spiel sein, sich durch die Reihen der Gegner zu winden. Das kleine Stück zum Seil würde er schaffen...

Er packte die Werkzeuge, die ihm wichtig erschienen in den Rucksack, den Rest würde er hier lassen müssen. Aber das billige Werkzeug war ein guter Tausch gegen die neue Ausrüstung. Maximus beschwor einen Feuerdämon. Das imposante geflügelte Wesen aus Beliars reich manifestierte sich knapp vor dem Magier in der Luft. Maximus prägte sich ein letztes Mal die genaue Route von dem Absatzpunkt zum Seil hin ein und lies sich anheben. So schwebten die beiden bis zur freien Stelle und im richtigen Moment befahl Maximus dem Feuerdämon ihn fallen zu lassen. Im Fallen noch schickte er seinen Diener zurück in Beliars Reich, da er nun alle Konzentration brauchen würde.
17.10.2002, 04:01 #16
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Er federte die Landung ab und sah sich sofort um. Von hier unten fehlte ihm die Übersicht, doch er hatte sich nicht umsonst die ganze Bewegungsfolge mehrmals eingeprägt. Elegant rollte er sich unter dem ersten Gegner durch, rannte am Zweiten vorbei und verharrte für zwei Atemzüge, bevor er das Schauspiel fortsetze und wieder ein Stück zurück lief. Von da ab konnte er einem der Krieger für ein gutes Stück folgen. Dann musste er nur noch eine schnelle Rolle zur Seite machen und auf den Rücken einer Kreatur klettern. Von da aus konnte er das Seil erreichen und zog sich erfreut nach oben.

Ab hier war es ein reiner Kraftakt und Maximus dachte sich, das er doch lieber das ganze Werkzeug hätte liegen lassen sollen. Aber auch diese Hürde war nach einiger Zeit überwunden und Maximus saß oben in dem engen Belüftungsschacht. Er gönnte sich eine kurze Pause und trank die letzten Tropfen aus der Trinkflasche.
17.10.2002, 04:01 #17
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Dann erhob er sich wieder und drückte sein Gepäck einem schnell beschworenen Skelett in Hand. So lief es sich viel angenehmer. Dank der Markierungen war der Rückweg zum Basislager leicht zu finden und nach einer längeren Wanderung trat Maximus wieder in die Halle, in der alles begonnen hatte...

Er sah sich um und entdeckte außer den zurückgelassenen Gepäckstücken nichts. Die anderen waren scheinbar noch unterwegs... oder tot... Maximus überlegte ob er sich gleich zurück ins Kastell teleportieren sollte, entschied sich dann aber vorerst für ein gutes Abendessen und etwas Schlaf. Er briet ein paar Fleischtücke mit einem der Kocher und verspeiste sie mit einer dicken Scheibe Brot.

Dann nahm er sich eine Decke und setzte sich mit dem Rücken zur Wand in eine Nische, von der aus er fast die ganze Halle überblicken konnte. Sein Kampfstab legte er über seine Beine und hielt ihn locker mit einer Hand fest. Bald kippte sein Schädel zur Seite und Maximus schlief ein...
Seite 1 von 1  1