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18.04.2004, 00:14 #1
Incanus
Beiträge: 2
Vorstellungen: Neulinge (Rang Bürger) -
ZA von Sergio

Name: Incanus
Alter: 27
Fertigkeiten/Skills: keine
Waffe: edler Dolch
Kleidung: schwarzer Kapuzenumhang

Erscheinungsbild:

Incanus ist ein hoch gewachsener Mann mit schulterlangen, schwarzen Haaren. Er trägt einen schwarzen Umhang mit Kapuze, den er immer fest um den Körper gezogen hat, das Gesicht ständig unter der dunklen Kapuze verborgen. Außerdem hat er immer einen hölzernen, grob gearbeiteten Wanderstab dabei. Sein Körperbau ist ziemlich schlank, fast schon abgemagert, dennoch ist er sehr kräftig. Den Rest seines Körpers zieren unzählige Tätowierungen, die allesamt Beliar gewidmet sind. An seinem linken Arm hat Incanus eine sehr lange, schwarze Narbe, die vom Kampf mit einem mächtigen Dämonen zeugt. In seinen Augen herrscht stets ein eiskalter, bitterböser Blick.

Eigenschaften:

hinterhältig, gerissen, intelligent, berechnend, sehr leicht zu provozieren, verehrt Beliar über alles, ziemlich unfreundlich und verschlossen gegenüber anderen Menschen, hasst die Sonne (er bezeichnet die Sonne nur als "gelbe Fratze", hasst Innos und seine Anhänger über alles, Dunkelheit ist sein Element; wenn er auf Anhänger des dunklen Gottes trifft, ist er wie verwandelt und seine ganzen schlechten Verhaltensweisen verflüchtigen sich

Vorgeschichte

Incanus wurde irgendwo in den wilden, unbekannten Landen Varants am Rande eines dunklen, schattenhaften Gebirges geboren. Seine Eltern waren beide Schwarzmagier, erzogen ihn zu einem Anhänger Beliars und brachten ihm schon früh die Künste der schwarzen Magie bei. Die drei wohnten in einer kleinen Hütte mitten in der Wildnis, weit abgeschieden von der Zivilisation. Dort konnten sie ungestört leben und ihr Dasein dem dunklen Gott widmen. Viele heikle Bergwanderungen im schwarzen Gebirge oberhalb der Hütte wurden ständig unternommen, auf denen die Eltern ihrem Sohn vieles über ihren Gott beibrachten und er viele harte Prüfungen überstehen musste.

Doch in den Tagen des Kriegs mit den Orks (sehr viele Orks gab es rund um das Gebirge) wurden die Übergriffe der Grünlinge auf das einsame Haus immer heftiger. Später konnte die Familie die immer zahlreicher werdenden Angreifer kaum noch abwehren. Und so beschlossen sie, fortzugehen und sich eine sicherere Heimat zu suchen. Seine Eltern wollten sich weiter in das dunkle Gebirge zurückziehen, doch Incanus widerstrebte das, er sehnte sich nach der Ferne und die Reiselust hatte ihn fest in ihren Bann gezogen. So kam es schließlich, dass sich seine Eltern in die Berge aufmachten und der Sohn die Reise zur Hauptstadt von Varant antrat, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen. Seine Eltern sah er nie wieder und wusste später auch nicht, was aus ihnen geworden war.

Aber die Hauptstadt Varants sollte der junge Incanus nie erreichen. Denn die Reise verlief anders als geplant. Die Orks waren nicht das Problem, denn Angreifer standen meist ziemlich schnell in Flammen. Eines Tages beschwor der Anhänger Beliars aufgrund einer wahren Überzahl von Orks einen äußerst mächtigen Dämonen, der die Angreifer mit einem Schlag vernichtete. Doch Incanus hatte keine Erfahrung mit derartigen Zaubern, und so geschah es, dass das mächtige Wesen außer Kontrolle geriet und sich gegen seinen Erschaffer wandte. Stundenlang kämpften die beiden einen erbitterten Kampf, doch schließlich warf der Dämon den jungen Schwarzmagier nieder. Entgegen allen Erwartungen tötete er den übel zugerichteten Incanus jedoch nicht, sondern zwang ihn, all seine magischen Fähigkeiten in einen schwarzen Stein abzugeben. Danach verschwand der Dämon und überließ den stark Verwundeten seinem Schicksal.

Incanus irrte dann wochenlang durch die Wildnis, hatte seinen Pfad verloren und wurde in dieser Zeit von furchtbaren Albträumen und Visionen geplagt. Irgendwann erreichte er dann die Küste, wo er auf einen freundlichen Mann traf, der ihm ein kleines Boot zur Verfügung stellte. Der jetzt sehr schwache und all seinen Fähigkeiten beraubte Mann entschied sich, nach Khorinis zu fahren und dort ein ganz neues Leben zu beginnen...


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zugelassen
23.04.2004, 18:38 #2
Incanus
Beiträge: 2
Die Stadt Khorinis #33 -
Friedlich und ruhig wie immer (meistens jedenfalls) lag die Hafenstadt Khorinis im kühlen Abend. Geschäftig liefen die zahlreichen Einwohner der Stadt umher und gingen ihrem täglichen Leben nach. Das Hafenviertel war noch immer von den selben zwielichtigen Gestalten bevölkert, die wie üblich eifrig feilschten, „handelten“, stibitzten, mitgehen ließen, betrogen und über den Tisch zogen. Gelegentlich ging jemand hinterhältig in sich hinein grinsend davon und auch sonst war alles wie immer.

Wandte man den Blick von der Szenerie ab und blickte aufs Meer hinaus, so konnte man, sofern man gute Augen besaß, in der Ferne ein kleines Boot ausmachen, dass sich langsam dem Hafen näherte. Es sah allerdings nicht mehr sonderlich intakt aus, denn es hatte eine bedrohliche Schieflage, war fast vollständig mit Wasser vollgelaufen, die kleinen Segel hingen zerfetzt vom abgebrochenen, im Boot liegenden Mast herab. An Bord saß eine Gestalt in schwarzem, langen Mantel, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Es konnte sich hierbei nur um Incanus handeln, der übers Meer hierher gekommen war.

Mürrisch saß er auf der aufgrund der bedrohlichen Schieflage in die Höhe ragenden Seite des kleinen Bootes und hoffte, dass der wurmstichige Kahn nicht vollends unterging. Wochenlang war der ehemalige Schwarzmagier übers offene Meer Richtung Khorinis geschippert. Er wusste nur noch, dass er, völlig durch den Wind, irgendwo an der Küste eines einsamen Landstriches von Varant aufgebrochen war. Die Reise war gar nicht angenehm gewesen, denn trotz Seekarte und Kompass hatte er sich auf dem offenen Ozean so oft verirrt, dass man es gar nicht mehr zählen konnte. Überhaupt wunderte er sich, wieso ihn nicht schon längst ein Seeungeheuer verspeist hatte.

Wenigstens waren die fürchterlichen Albträume und grauenhaften, völlig irrealen Visionen immer weniger geworden, je weiter sich Incanus von Varant und damit seiner Heimat entfernt hatte. Schließlich waren sie sogar ganz verschwunden.
Dann, vor vier Tagen, war die kleine Nussschale unversehens in einen gewaltigen Sturm geraten, der dass Ding völlig auseinandergenommen und fast versenkt hatte. Seitdem hatte es sich merkwürdigerweise gerade noch über Wasser gehalten und war in Schieflage auf Khorinis zugetrieben. Wenigstens hat das Ding bis kurz vor die Hafenstadt gehalten..., dachte Incanus säuerlich.

Doch gerade als er diesen Gedanken zu denken gewagt hatte, knackte und knarrte es plötzlich laut, das Boot drehte sich urplötzlich kopfüber herum und beförderte seinen „Kapitän“ mit einem lauten Platsch ins Wasser. Wenige Sekunden später kam Incanus prustend an die Wasseroberfläche, rief „Verdammter Mist!“ und ruderte wütend mit den Armen. Nur noch zusehen konnte er, wie das marode kleine Boot im Wasser verschwand und hinuntersank...

„So ein verdammtes, hinterhältiges Mistding!“, rief Incanus wutentbrannt, als er sich schließlich schwimmend einem winzigen Strandabschnitt genähert hatte und jetzt an Land stapfte. Triefnass war sein abgenutzter, doch liebgewonnener schwarzer Umhang und das Wasser lief ihm aus sämtlichen Poren und kam zu den Ohren heraus. Um einigermaßen trocknen zu können, warf er seine Kapuze nach hinten. Doch er blickte genau in die Sonne, die ihm jetzt stechend in die Augen brannte und Schwindelgefühle auslöste (er steigerte sich da wohl etwas hinein).

„Argh, kannst du denn nicht einmal verschwinden, du gottverdammte gelbe Fratze!?“, schrie Incanus immer noch wütend, wobei er der Sonne mit der Faust drohte. Schnell zog er die Kapuze wieder tief ins Gesicht. Es war doch schon Sonnenuntergang, warum bloß war das Ding immer noch da? Doch dagegen konnte er ohnehin nichts tun, solange er kein Gott oder zumindest Halbgott war. Also ließ er das Wunschdenken sein und wandte seinen Blick lieber nach vorne.

Erst jetzt bemerkte der „Sonnenliebhaber", dass er in seiner Wut bis in die Hafenstadt vorgedrungen war. Und was er sah, schockierte ihn ziemlich: Ein dreckiges, stinkendes Kaff voller zwielichtiger Gestalten! Wo war die gewaltige, goldbeladene Metropole Khorinis denn hin? War das etwa die unglaublich reiche Stadt mit dem magischen Erz, von der er gehört hatte? Was für dreckige Lügner sich doch in den Weiten Varants herumtrieben! Hier war gar nichts schön und glänzend, alles war hier nur dreckig und stank nach Fisch. Und ein Zurück gab es jetzt nicht mehr, denn Incanus’ Boot war ja abgesoffen. Was für ein Schlamassel, hier konnte man sich wohl schlecht eine neue Existenz aufbauen. Aber vielleicht gab es hier ja auch wohlhabendere Viertel und dies war nur ein versifftes Hafenviertel? Eilig setzte sich Incanus in Bewegung, um sich mal genauer umzusehen...
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