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13.07.2003, 20:26 | #151 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
Gerade hatte Berne wieder die Kräuter umgeräumt. Der Trocknungsprozess der verschiedenen Pflanzen war eine wissenschaft für sich. Ständig war man mit dem hin und herräumen beschäftigt. Die frischen mußten an der einen Stelle liegen und die anderen an wieder anderen Stellen. Bis sie am Ende zu Bündeln verschürt in der hinteren Kammer an langen Leinen aufgereiht hingen. Bereit zum Verkauf an Alchimisten und Magier. Die Tür schwang auf. Das leichte Quietschen erinnerte Berne daran, daß er die Angeln ölen wollte. "Was wünschen die Herren?", fragte er die beiden Eintretenden. Der eine sah aus wie ein Sumpfbruder. "Ah, Besuch aus dem Lager der Schläferfreunde. Erst neulich hatte ich einen Kunden, der zu eurem Lager reisen wollte." Doch ehe der Sumpfler noch irgendetwas antworten konnte, sprach der zweite der Männer Berne schon an und zählte seine Wünsche auf. Berne schwieg und hörte zu. Nachdem der andere verstummt war, hörte man noch einige Augenblicke lang das Schaben der Finger über die Bartstoppeln. Berne bemerkte, daß, während er sich das Kinn rieb, der andere auf seine Antwort wartete. "Achso, ja, also... Blutfliegenflügel und auch Stachel sind nicht schwer zu beschaffen, soetwas habe ich vorrätig. Lurkerklauen sind auch da." Er verschwand im hinteren Raum und man hörte nur einige Geräusche, die auf das Aufklappen von Kisten schließen ließ. Kurze Zeit später erschien der Händler wieder im Verkaufsraum. "So, nur das Sachattenläuferhorn und die Zunge des Feuerwarans... Wieviel gedenkt Ihr denn dafür auszugeben? Ihr müßt wissen, Licht und Luft schaden der Frische dieser Waren. Und ich muß doch sichergehen, daß es sich lohnt, sie hervorzuholen." Verschmitzt grinste Berne den Kunden an. |
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13.07.2003, 21:19 | #152 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
Berne wars recht. Die Preise für die beiden letztgenannten Dinge standen sowieso nicht zur Verhandlung. "Für das Schattenkläuferhorn verlange ich 250 Goldmünzen und für die Feuerwaranzunge, die höchst selten ist, liegt der Preis bei ganz genau 500 Goldstücken. Warum sie so teuer ist? Falls Ihr sie kauft, muß ich mir natürlich neue Waren besorgen. Feuerwarane gibt es nur im Minental - von dort bekommt man fast nichts. Denn die Orks haben es fest im Griff. also ist es fraglich, ob ich eine neue Feuerwaranzunge überhaupt für 500 Goldmünzen bekomme. Ist Euch euer Wunsch 750 Goldmünzen wert?" Abwartend schaute Berne den Kunden an. Der andere hatte noch gar nichts gesagt. Scheinbar wollte der überhaupt nichts kaufen, sondern nur schauen. Berne wars egal. Falls der eine wirklich die Feuerwaranzunge kaufen würde, hätte Berne auch so ein gutes Geschäft gemacht. |
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13.07.2003, 22:11 | #153 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
"Tja, ich muß Euch sagen, bei den 500 Münzen verdiene ich weniger, als Ihr vielleicht denkt. Diese Tiere sind sehr selten und ihre Zungen kommen auch nicht gerade öfter vor. Und wenn einmal ein Jäger hier vorbeikommt, um mir eine zu verkaufen, dann will er auch einen Batzen Gold dafür haben." Berne zuckte entschuldigend mit den Achseln. "Und soweit ich weiß, laufen diese Biester nur im Minental herum. Vielleicht gibt es ja auch woanders noch Nester mit diesen Feuerspuckern, aber mir sind sie nicht bekannt." Und während der Sumpfler für Bernes Geschmack eine Kiste, die er gerade erst hergestellt hatte, zu genau für einen desinteressierten Besucher betrachtete, meinte er zu seinem Kunden: "800 Münzen, ich denke, das geht in Ordnung." Dann rief er noch zu dem zweiten Kerl hinüber: "Wollt Ihr die Kiste kaufen? Beste Ware, sehr stabil. Mit Schloß. Kostet nur 50 Goldmünzen." |
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13.07.2003, 22:48 | #154 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
Zufrieden strich Berne das Geld ein. Der Tag hatte sich gelohnt. "Wartet, für die Zunge bekommt ihr eine kleine spanschachtel mit abenhmbarem Deckel. Das Horn wickele ich Euch in einen feuchten Lappen ein, damit es nicht zu schnell austrocknet und rissig wird." Eifrig - viel Geld macht auch den Faulsten flink und Berne war weiß Innos keiner von denen - lief der Händler nach hinten, um die gewünschten Waren zu holen. Nach wenigen Augenblicken war er wieder vorne. "Hier, die Blutfliegenflügel. Aber passt auf, daß Ihr sie nicht zerbrecht, sie sind sehr filigran. Und ich geben keine Garantie auf derlei vom Käufer verursachte Schäden." Er legte die Flügel zwischen zwei dünne, mit Filz gepolsterten Holzplatten und schnürte diese zusammen. Währenddessen war er schon beim nächsten Thema: "Verletzt Euch nicht an den Stacheln. Diese sind sehr scharf und enthalten noch Reste vom Gift der Fliegen." Er stülpte auf jeden Stachel einen Korken und machte sie so unschädlich, dann band er sie zu einem Bündel zusammen und legte dann die an einem Lederband aufgefädelten Lurkerklauen auf den Tisch. Als letztes legte er mit einem dumpfen Geräusch das Horn eines Schattenläufers auf den Tisch, das sich mit einem leisen Poltern bewegte, ehe es still in einer ausgeglichenen Lage verharrte. "Achja, die Zunge." Nocheinmal verschwand der Händler im Hinterzimmer. Das Klicken von Schlössern erklang - die kostbaren Waren waren wohl gut gesichert. Das Knarren eines Truhendeckels und das Klicken des sich wieder schließenden Schlosses später war Berne wieder da und legte ein kleines Kästchen auf den tisch. Er hob den deckel ab und man sah die Zunge eines Feuerwarans auf dem Boden liegen. "Hier habt Ihr Eure Waren." |
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25.08.2003, 20:07 | #155 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
Und ob sich Berne noch an diesen Kunden erinnerte. Der hatte ihm doch Jede Menge Krimskrams abgekauft, teuren Krimskrams wohlgemerkt. Feuerwaranzungen und dergleichen seltene Jagdtrophäen. Und Kunden, die viel Gold da ließen, merkte man sich immer besser. Komisch aber war. "Ah, natürlich kenne ich Euch noch. wo habt Ihr Euren Freund aus dem Sumpf gelassen? Und wie läuft das Geschäft mit den Wasserpfeifen." Berne machte ein gekünstelt trauriges Gesicht. "Leider hab ich ja von der Geschäftsidee seit dem nichts mehr gehört. Mein Laden ist wohl doch etwas zu abgelegen", bedauerte er. "Doch was darf es diesmal sein. Mein Angebot ist seit dem letzten Male nicht kleiner geworden. Also schaut Euch um." Berne breitete einladend die Arme aus. |
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25.08.2003, 20:54 | #156 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
Erstaunt vernahm der Händler die lange und ausführliche Rede des Mannes. "Aber sicher besteht Interesse. Zumindest Interesse, mehr zu hören, damit ich Euch dann meine Entscheidung mitteilen kann. Hehe, gegen Kundschaft, die Gold mitbringt, hat wohl niemand was", meinte er dann scherzhaft und rückte näher an den Mann heran. "Jetzt sagt schon, worum handelt es sich. Übrigens hier an der Grenze von Myrtana kommt es öfter zu interessanten Geschäften, falls Ihr versteht, was ich meine." Der Unterton bei dem Wort "interessante" konnte deutlicher nicht sein. "Ich schätze, Ihr seid ein weitgereister Mann und wißt, was woanders begehrt ist." |
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25.08.2003, 21:37 | #157 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
Schweigend hörte Berne zu. Bei einigen Wünschen nickte er leicht, bei anderen hob er die Augenbrauen oder wog den Kopf hin und her. "Schattenläuferfell, Harpyienleder, Blutfliegenstacheln...", murmelte er leise vor sich hin. Und auf einmal laut: "...Crawlerplatten..." So bedeutsam, wie er das Wort ausgesprochen hatte, erschein es, als sei damit irgendetwas. Und dieser Verdacht bestätigte sich auch sogleich. "Ich weiß nicht, ob ich so viele Crawlerplatten da habe. Ich weiß, ich habe irgendwo eine Kiste rumstehen. Wenn ich doch nur von anfang an ordentlich Buch geführt hätte..." Berne kratzte sich im Nacken. "Na was solls, ich hole zuerst die Blutfliegenstacheln und die Schattenläuferfelle." Und das tat er dann auch. Schnell lief er in den hinteren Raum, rascheklte etwas in irgendeiner Kiste umher und kam danach mit einer ganzen Packung Blutfliegenstacheln unter dem einen Arm wieder hervor. Unter dem anderen trug er ein zusammengewickeltes Fellbündel. "Hier noch die Felle", sagte er, als er es auf den Tisch legte. Dann zog er aus dem Bündel mit Stacheln zwei heraus und legte sie daneben. Und während er den Rest wieder wegbraschte, meinte Berne: "Und jetzt suche ich mal nach den Crawlerplatten, ich weiß allerdings nicht mehr, wieviele es waren. Es muß eine Kiste mit rundem deckel sein, das weiß ich noch, denn die Platten waren so hoch gestapelt, daß sie in eine mit geradem Deckel nicht gepasst hätten." Man hörte aus dem hinteren Raum ein Schaben und Kratzen. Berne ächtzte ein paar mal. Dann wurde ein schwerer Gegenstand über den Boden geschleift. Er hatte die Kiste tatsächlich gefunden. "Hier, das ist sie. Zählt selbst nach, wieviele und entscheidet, ob sie reichen und ob Ihr sie alle wollt. Ich suche inzwischen das Harpyienleder. Da muß ich auch irgendwo noch was haben." Und schon war er wieder im Lagerraum verschwunden. |
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25.08.2003, 22:14 | #158 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
"Nicht anfassen" erscholl die Stimme des Händlers aus der Tür zum Lagerraum. Berne kam gerade mit einem verstaubten Bündel in den Händen wieder heraus. "Oder zumindest vorsichtig anfassen. Es ist sehr zerbrechlich. Und für Ware, die kaputt ist, bekomme ich nichts." Dann breitete er das Bündel auf dem Tisch aus. Eine Staubwolke verflüchtigte sich, jedoch nicht, bevor sie nicht für einen Hustenreiz bei Berne gesorgt hatte. Nachdem der sich wieder beruhigt hatte, redete er weiter. "Das hier sind meine letzten Harpyienfelle. Ich dachte nicht, daß ich die nochmal los werde. Bisher wollte sowas keiner haben, deswegen habe ich auch keine neuen bei neinen Lieferanten bestellt. Hoffentlich sind die noch geschmeidig. Sie haben schon eine ganze Weile gelegen." Er strich mit der Hand über das Leder. Es schien noch nicht brüchig geworden zu sein. "Die Schattenläuferfelle kosten natürlich ihren Preis. Zweihundertfünfzig Goldmünzern das Stück. Doch weil Ihr so viel anderes gekauft habt, überlasse ich sie Euch für insgesamt vierhundert Münzen. Die blutfliegenstacheln sindn icht der Rede wert. Die bekommt Ihr für zehn Münzen das Stück." Dann hielt er inne und schaute auf den Stapel der Crawlerplatten. "Tja, was mach ich damit... Sagen wir, bei dreißig Münzen pro Platte wären das..." Er rechnete kurz "vierhundertfünfzig für die gesamte Ladung. Da geb ich Euch Mengenrabatt von fünfzig Münzen. Macht also vierhundert. Plus die vierhundert der Felle und die zwanzig für die Stachel. Legt noch einhundertachtzig drauf und Ihr bekommt für die runde Summe von eintausend Goldmünzen noch diese beiden Häute von Harpyien dazu." |
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25.08.2003, 22:55 | #159 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #4 -
"Galeeren sind grad aus", versuchte sich Berne im Witzigsein. "Aber ich kann Euch alles in einen Ledernen Sack einpacken und das Paket gut verschnüren." Und schon holte er eine Plane aus billigem, dünnen Leder hervor und wickelte die Berge von Waren darin ein. "Ach, was solls. Für die Crawlerplatten gebe ich Euch eine alte Kiste. Sie ist schon etwas morsch, aber für die Platten sollte sie noch reichen." Und damit verschwand er wieder und kamm it einer Holzwurmzerfessenen Kiste na, in die er ohne viel Federlesens die ganzen Panzerplatten hineinstapelte. "Und hier der Rest." Die Felle, das Leder und die Stachel verschwanden in dem Paket, daß mit Lederschnüren noch einmal zusammengebunden wurde, so daß nichts herausfallen konnte. |
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25.08.2003, 23:21 | #160 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
"Mhm, sowas habe ich nicht da. Tut mir leid. Wenn Ihr kein Grab ausheben wollt, dann vesucht es auf alten Schlachtfeldern und sucht dort. Soweit ich weiß, zerfallen die Skelette der Schwarzmagier, wenn sie sie entlassen." Berne kratzte sich im Nacken. "Also Schädel habe ich wirklich nicht da. Nur ein paar Knochenstücke, wie sie Magier zum Herstellen ihrer Runen brauchen. Aber ich schätze, das wird Euch nicht reichen." |
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01.09.2003, 19:56 | #161 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
Berne, der wie jeden Tag in seinem Laden werkelte, hatte den Mann schon erkannt, als er durch die Tür kam. "Ah, Ihr seid's wieder. Habt Ihr euren Totenschädel bekommen?" Dann sah er sich die Liste an, die ihm entgegengereicht wurde. "Mhm... ja... in Ordnung... kein Problem... ja, doch...", murmelte er beim Lesen vor sich hin. "Ich hab alles in meinem Lager." Und damit war er schon in seinem schon bekannten Hinterzimemr verschwunden, in dem sich die absonderlichsten Waren nur so bis zur Decke stapeln mußten, jedenfalls wenn es nach den Vorstellungen einiger seiner Kunden ging. Ab und an kam er wieder nach vorne und wuchtete die herangeschleppten Waren auf den Tisch. "Hier, das Fleisch. Auch eingepökelt. Wie soll es auch sonst haltbar gemacht werden?" Ein Fässchen landete auf dem Tisch. "Mit den Maßeinheiten kann ich leider nichts anfangen, hab ich ja noch nie gehört. Wenn es Euch zu viel oder zu wenig ist, dann sagt bescheid." Und schon war er wieder verschwunden, um kurz darauf mit einem zweiten, kleineren Fässchen anzukommen. "Der Fisch." Das dritte Fässchen wurde herangebracht. Es war das Lampenöl. "Das machen die Bauern hier aus verschiedenen Pflanzen, indem sie die samen in der Ölmühle am Bach in Richtung der Ruinen von Alagarus pressen lassen." Ein Bündel Fackeln, zwei Decken und ein großer Lederbeutel mit Riemen, den man sich über den Rücken werfen konnte, folgten als nächstes. Danach kam noch das Brot. "Ganz frisch ist es nicht mehr, doch es ist von der Sorte mit der karten Kruste, so daß es, solange es nicht angebrochen ist, innen leidlich frisch bleibt und deshalb gut als Reiseproviant geeignet ist." Zum Schluß folgten noch die drei gewünschten Seile. Alle zu jeweils einem Bündel aufgerollt. "Ihr könnt die Länge gerne nachprüfen." Berne kratzte sich im Nacken. Da war doch noch was... "Achja, die Enterhaken und die Schalen." Brummend lief er wieder nach hinten. "Enterhaken... Ich bin doch kein Erstausrüster für Piraten." Danach kramte er in seinem Raum ein wenig herum, so daß das klimpern bis nasch vorne in den Verkaufsraum drang und kam nach einer ganzen Weile mit einigen Bündeln wieder. "Hier die Haken. Ob es die richtigen für Euch sind, weiß ich nicht. Und ich will auch gar nicht wissen, wofür Ihr sie braucht." Ein Sortiment aller möglichen Haken wurde ausgebreitet. Vom Schürhaken über kleine Gartenhacken bis hin zu umgebogenen Hellebarden war alels dabei. "Sucht Euch das Passende aus. Und hier noch die Schüsseln. Ich hab welche aus Steinzeug und aus Zinn. Welche wollt Ihr?" |
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01.09.2003, 21:10 | #162 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
Schiffe entern? Wollte er ihn foppen? Oder war das etwa ernst gemeint? Na auch egal. "Soso, na wenn Ihr meint...", sagte Berne nur vieldeutig und widmete sich dann der Preisrechnung. "Fleisch, Fisch und Brot bekommt Ihr für etwa fünfzig Gold. Die Decken für jeweils zehn und den Rucksack für dreißig. Der ist nämlich gute Arbeit, wasserabweisend und mit aufgenähten Taschen. Dann noch die Seile, die kosten zusammen auch dreißig Goldstücke. Die Schüsseln gibt's für lediglich zehn Münzen. Der Enterhaken kostet Euch vierzig Goldstücke, denn dies ist einer der aufwendigsten, den Ihr gewählt habt. Das Fässchen Lampenöl bekommt Ihr für 50 Goldmünzen. Die Fackeln leg ich als Dreingabe mit drauf für den umfangreichen Kauf. Das macht dann alles zusammen summa sumarum zweihundertunddreißig Goldmünzen." |
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30.09.2003, 17:52 | #163 | |||||||
Berne Beiträge: 174 |
Die Siedlung Drakia #4 -
"Was schleppt Ihr denn da an?" Mittlerweile war Berne das Gesicht des Manens vertraut, er ar ja schon sowas wie ein Stammgast. "Habt Ihr Euch etwa in Drakia niedergelassen? So oft kommt sonst keiner meiner Kunden vorbei." Dann straffte sich die Gestalt des Händlers und er strich sich sein Wams glatt, dessen runde Messingknöpfe wie Gold im Schein der Öllampen glänzten. Berne achtete sehr auf Sauberkeit. Er wußte, ein Verkäufer, der nach etwas aussah, machte die besseren Geschäfte. "Was kann ich für Euch tun? Braucht Ihr wieder einige exotische Zutaten oder soll es diesmal nur das Übliche sein." Wobei das Übliche bei diesem Kunden fast schon das Besondere war. Doch Berne war gut vorbereitet, durch die gestiegene Nachfrage nach allen möglichen seltsamen Dingen hatte er sich mit Kuriositäten und seltenen Jagdtrophäen eingedeckt. |
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09.10.2003, 18:48 | #164 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #4 -
Berne stellte den Reisigbesen, mit dem er eben noch den Boden seines Ladens gefegt hatte, gerade in eine Ecke, als sich die Tür öffnete und ein Kunde, nein, eine Kundin hereinkam. Überrascht sah er auf. "Was kann ich für Euch tun? Schmuck, Duftessenzen oder Schuhe gibt es bei mir kaum. Falls Ihr jedoch anderes wünscht, kann ich Euch sicher helfen." |
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09.10.2003, 19:19 | #165 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #4 -
Bernes Gesicht hellte sich auf und die letzte Spur von Verdrießlichkeit war aus seinen Zügen gewichen. Was diese Frau kaufen wollte, war für ihn kein Problem. "Einen Moment." Und schon war Berne im hinteren Teil seines Ladens verschwunden. ZUrück kam er mit einem Fässchen, daß er auf den Verkaufstisch hiefte. "Hier, gepökeltes Fleisch. Hält garantiert noch einige Monate." Dann brachte er noch ein großes, Brot mit harter Kruste und Mehl und einen Lederschlauch. "Wasser für den Schlauch gibt es draußen am Brunnen, das ist doch umsonst." Danach folgte ein kleiner schleifstein, schwarz und matt glänzend. Als letztes legte er noch ein Dutzend gebündelter Fackeln und zwei Seile obenauf. "Jedes Seil ist etwa 35 Fuß lang. Und nun erzählt mir, was für Felle Ihr braucht." |
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09.10.2003, 19:44 | #166 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #4 -
Berne nickte. "Ja, Schneewolffell. Das ist wirklich warm. Es ist ja eigens für kalte Gegenden gedacht, in denen die Schneewölfe leben. Besser als Schattenläuferfell. Das ist nur deshalb wertvoll, weil man da so schwer rankommt." Berne zwinkerte ihr zu. "Doch nichts kommt über Luzkanfell. Diese Schneebestien leben ja direkt im Eis. Aber sowas hab ich nicht. Ich hole Euch das Fell einiger Eiswölfe." Und das tat er dann auch. Weiß, weich und warm lag es kurze Zeit später auf der Verkaufstheke. |
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09.10.2003, 20:03 | #167 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #4 -
Um den Preis war Berne nicht verlegen. Er war Geschäftsmann. "Die Ausrüstung kostet alles in allem 100 Goldstücke. Die Felle berechne ich extra. Es sind vier Stück, das macht bei 50 Goldmünzen pro Fell 200 Goldmünzen. Insgesamt bekomme ich für alle 300 Goldmünzen." |
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09.10.2003, 20:32 | #168 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #4 -
"Taschen?" Berne schaute sie etwas unschlüssig an. "Ich habe ein paar alte Lederreste, in die ich die Felle einschnüren kann. Die gibts gratis dazu." Und schon war er dabei, die weichen Felle einzuwickeln und zu verschnüren. Und damit war dann auch der letzte Wunsch der Kundin erfüllt. |
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05.11.2003, 21:33 | #169 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #5 - Die Siedlung Drakia #5
»Ach... Du bists wieder.« Berne war nun ganz aufgestanden, klopfte sich noch etwas Staub von den Hosenbeinen und wandte sich wieder dem späten Kunden zu. »Wie war nochmal dein Name? Muß ihn vergessen haben.« Er ließ seinem Gegenüber jedoch erstmal keine Zeit, diese Frage zu beantworten, denn es folgten noch weitere. »Was suchst du denn? Ausrüstung? Waffen, Kleidung?« Während er sprach, ordnete er einen Stapel Pergament, öffnete danach ein kleines gebundenes Buch und kritzelte dann mittels einer Feder die Tagesgeschäfte hinein. Gute Buchführung war das halbe Leben. Das teilte er dann auch sogleich seinem Kunden mit: »Gute Buchführung ist das halbe Leben.« Was die andere Hälfte war? Nun, vermutlich dafür zu sorgen, daß eine Buchführung überhaupt erst notwendig war. |
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05.11.2003, 22:13 | #170 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #5 -
»Ah, ein echter Fürst.« Berne glaubte ihm kein wort. Es kamen ständig komische Vögel, die seltsames Zeugh erzählten. Der eine war im Kindbett mit einem Bauernjungen vertauscht worden, der nächste war der unterschlagene Zwillingsbruder von Herzog sowieso... Es war immer das selbe. Aber wer war er schon, daß er sich anmaßen konnte, darüber zu urteilen. Solange diejenigen das nicht zu laut sagten, für wen sie sich hielten, waren sie nichtmal in Gefahr. »Pergament also. Erschwinglichkeit ist eine Frage des persönlichen Reichtums. Ihr wißt sicher, Herr Pergamo«, Berne war einfältig genug, um den, den er eben noch geduzt hatte, nun mit zuvorkommender Höflichkeit zu begegnen - oder war es Geschäftssinn? »Wie Ihr sicher wißt, wird Pergament aus den Häuten junger Schafe hergestellt. Da die Anzahl der Schafe sehr begrenzt ist, ist auch das Pergament begrenzt.« Er wies auf den Stapel. »Ich habe hier einhundertzwanzig Blatt bester Ware und dann noch dreiundsiebzig Blatt minderwertiger Qualität mit unregelmäßiger Dicke, Löchern und krummen Rändern.« Er holte aus einer nahegelegenen Truhe noch ein in Leinen eingeschlagenes Bündel heraus, das sich als Stapel Pergamentblätter erwies. Die untersten davon waren die erwähnten in schlechterer Qualität. Sie waren unregelmäßig in Farbe und teilweise in der Form. Nicht geeignet für die Werke der Gelehrten in den Klöstern, wo unablässig in den Schreibstuben die Federkiele der Mönche und Priester des Innos zu seinem Preise über die Blätter kratzten. »Kommen wir zum Preis. Das Blatt guter Machart kostet fünf Goldmünzen das Stück, die anderen fünf Kupfermünzen. Beides khorinischer Prägung. Entspricht das Eurem Geldbeutel?« |
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05.11.2003, 22:50 | #171 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #5 -
Die Antwort dieses Pergamo verwirrte den Händler. »Rollen? Mein Herr, Pergament wird in Blättern verkauft. Ebendiese, die ich Euch gezeigt habe.« Er verbeugte sich demütigst. »Und für eine Goldmünze khorinischer Prägung bekommt Ihr vom Wechsler einen Schock Kupfermünzen, davon behält der Wechsler aber je nach Gelegenheit zwischen zwei bis drei sechstel also zwanzig oder gar dreißig Münzen. Wenn in Drakia mehr los wäre, würde sich eine wechselstube lohnen. So aber findet sich kein südländer, der eine eröffnet. Den eigenen Bürgern ist es ja verboten, Geldgeschäfte mit Zinsen zu tätigen. Innos erlaubt dergleichen nicht. Den Südländer, Innos möge diese Ungläubigen, die an irgendwelche obskuren Dämonen glauben, erleuchten, sind die Gebote Innos' jedoch nicht auferlegt.« Berne machte das Innoszeichen und kam zum Thema zurück. »Sechs dieser Kupfermünzen sind so viel wert, wie vier der normalen Münzen, die meist auf Khorinis im Umlauf sind. Diese wiederum sind gegen die gorthanische Währung recht instabil, da durch den anhaltenden Orkkrieg und durch die Abschneidung vom Festland die Münzverschlechterung stärker ist als noch vor Jahren. Alles in allem kann man also sagen, daß Ihr ein Pergamentblatt für nur 200 der normalen Goldmünzen bekommt, was dem Gegenwert von 5 khorinischen Goldmünzen entspricht.« Als er das Gesicht des Fürsten sah, meinte Berne nur trocken: »Tja, das Geld ist auch nicht mehr das, was es mal war.« Und machte ein unschuldiges Gesicht. »Ich danke für das Geschäft. Die Ware wird morgen bereitliegen.« |
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22.02.2004, 19:41 | #172 | |||||||
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Jobbörse #2 -
Wenn du was willst, komm in meinen Laden (aber renn jetzt bitte nicht nach Gorthar :D) und schwafel hier nicht im OT rum. :D |
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18.04.2004, 22:52 | #173 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #5 -
Es war schon eine Weile her, seit der letzte Fremde in Drakia aufgetaucht war, und so freute sich Berne, als wieder einmal jemand seinen Laden betrat, den er nicht kannte. Mit Fremden ließen sich hervorragende Geschäfte machen. "Kommt nur herein", rief der Händler freudig, "Willkommen in meinem Laden, Fremder. Ich bin Berne, der Händler. Sucht Ihr Ausrüstung ? Lebensmittel ? Waffen ? Das alles könnt Ihr für wenig Gold bei mir erwerben. Darf ich fragen, wohin die Reise gehen soll ?" Der Fremde war stehengeblieben und sah sich etwas ratlos aus. Irgendwie kam er dem Händler bekannt vor, vielleicht war er schon einmal hiergewesen. |
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19.04.2004, 22:39 | #174 | |||||||
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Die Siedlung Drakia #5 -
"Ins Minental ?" Der Händler musterte den Mann, der sich als elpede vorgestellt hatte. Er trug einen Langbogen, war wohl ein Jäger oder sowas. Für solche Leute gab es im Minental genug zu holen. Früher hingegen, als die Barriere noch da war... der Händler seufzte und wischte die Erinnerungen beiseite. "Gefährlicher Ort. Ihr solltet Euch gut ausrüsten, wenn Ihr da hinwollt. Ihr seit wohl Jäger ?" |
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