World of Gothic Archiv
Alle Beiträge von Yenai
Seite 57 von 60 « Erste 53  54  55  56  57  58  59  60 
04.03.2004, 22:07 #1401
Yenai
Beiträge: 1.478
Onars Hof # 17 -
Yenai salutierte zackig. Der Chef. Da hieß es strammstehen und erfreut aussehen. Vielleicht entließ Innos ihn dann früher aus dem Paradies. Er setzte also ein breitestes Lächeln auf, lauschte kurz der sonderbaren Stimme und folgte dem Gott dann zur Tür. Ohne Ferox zu beachten, der sich ein „Warum fletschst du denn die Zähne so sehr, werter Paladin?“ nicht verkneifen konnte, zog er ein kleines Stück Draht aus der einst schmuckvollen, doch inzwischen von langen Reisen zerfetzten Schwertscheide und machte sich nach Anweisungen, die Innos ihm zuflüsterte, am Schloss der Tür zu schaffen. Vermutlich war das eine der Prüfungen, die man nach dem Tod bestehen musste. Offensichtlich war bei dieser Aufgabe unbedingter Gehorsam und etwas Fingerspitzengefühl gefordert. Der Held glich den Mangel an letzterem durch ein Übermaß an ersterem aus und wurde einige Minuten mit einem satten Klicken belohnt. Er schüttelte die schmerzenden Hände und tapste neugierig den Gang entlang, der sich nun vor ihm erstreckte. Hinter ihm fiel die Tür wieder ins Schloss – offenbar war es für Ferox noch nicht an der Zeit, ins Paradies zu gehen. Schulterzuckend wandte Yenai sich ab und folgte dem Gang bis zu einer Leiter, die ihn in größeren Raum brachte. Vorsichtig, um keine bösen Geister der Unterwelt zu wecken, schlich er hindurch und fand sich dann in einer Welt wieder, die gewisse Ähnlichkeiten mit der ihm bekannten hatte. Sollte diess das Paradies sein?
04.03.2004, 22:46 #1402
Yenai
Beiträge: 1.478
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #15 -
Äh, Cifer? Du hast noch nie n Witzchen im Lagerfeuer gemacht?
Na, wie du meinst

(Dass es in den Augen mindestens einer Person ein Spamm war, habe ich aus der Löschung geschlossen...Unter anderen Umständen hätte man es auch als einfachen Witz bezeichnen können, aber is mir jetzt auch egal. Ich weiß ja, du machst nur deinen Job.)
04.03.2004, 22:54 #1403
Yenai
Beiträge: 1.478
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #15 -
Gar keine schlechte Idee, würde mir gut tun.
Vielleicht bin ich auch einfach übermüdet, wasweißich...
Bevor ich jetzt mangels Alternativen auch noch mit dir streite, geh ich besser schlafen ;)
04.03.2004, 23:25 #1404
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
In Yenais Kopf ging alles drunter und drüber. Wo befand er sich nun? In Beliar’s Heimstatt? Wollte Innos den Gott des Bösen besiegen? Oder wollte er lediglich wieder einmal seinen göttlichen Bruder besuchen und gemeinsam mit Adanos ein Schwätzchen halten? Dass man ihnen einfach so dieses gemütliche Gästezimmer bereitgestellt hatte, sprach eher für letztere These. Da es momentan keine finsteren Gestalten zu bekämpfen gab, kümmerte es ihn auch nicht sonderlich. Doch blieb das Rätsel um blutfeuer: Warum befand sie sich in der Unterwelt? War auch sie gestorben? Vage Schuldgefühle regten sich in dem Paladin. Hatte er nicht vor langer Zeit versprochen, sie jederzeit zu schützen?
Andererseits hätte ihm eine Tote wohl kaum so einen lebendigen Kuss geben können. Vermutlich war sie nur hier, um dem armen, betrunkenen Innos den Weg zu weisen. Wenn es nach dem Paladin ging, durfte der Gott des Lichtes sich unbesorgt öfters einen Schluck genehmigen. In diesem Zustand gab er wahrhaft weise Ratschläge an hübsche Frauen...
Außerdem kam ein Kuss, den der oberste aller Götter genehmigt hatte, sicher nicht aufs Sündenkonto.

Ohne sich die Mühe zu machen, die wenigen Überreste seiner Kleider auszuziehen, kuschelte er sich in seine Decke und dankte Innos in einem stillen Gebet für seine Weisheit und seine Gnade. Andere Streiter Innos hätten sich dafür halbnackt auf den harten Steinboden gekniet, doch Yenai hielt nichts von derartig unbequemer Gottesverehrung. Für jemanden, den er persönlich kannte und der sich abends betrank, quälte er sich nicht aus seinem warmen Bettchen.
Doch kaum ließ er seine Gedanken wieder etwas schweifen, kehrten sie zu blutfeuer zurück. Er hatte immer gewusst, dass sie irgendwann zu ihm zurückkehren würde. Wer konnte schon lange Zeit ohne einen Helden und Beschützer an seiner Seite auskommen? Nun war es endlich so weit, und sie hatte ihn, wenn auch unter Einfluss höherer Mächte, mit einem Kuss verabschiedet, wie es auch echte frisch gerettete edle Jungfrauen immer taten. Das wusste der Paladin aus vielen wahren Geschichten, die er am Lagerfeuer gehört hatte. Der Kuss bedeutete, dass sie ihn heiraten, ihm das halbe Königreich schenken und mit ihm zusammen glücklich werden würde.
Unglücklicherweise war das Königreich durch den Orkkrieg stark geschrumpft, so dass wohl ein Häuschen in der Oberstadt genügen musste. Dort würde sie dann Rüschenkleider tragen, dann kam bald der Klapperscavenger und brachte ein Baby vorbei und in wenigen Jahren hatten sie dann zwei Kinder, Garten, Baum, Haus und Dackel.
Schööön.
Glücklich lächelnd schlummerte der Weltenretter a.D. ein.
05.03.2004, 20:25 #1405
Yenai
Beiträge: 1.478
Glückwünsche #2 -
Schön, dass du es geschafft hast, Uncle!
Du wirst die gute Tradition der hervorragenden Gildensprecher sicher fortsetzen könne, bleib einfach wie du bist und lass dich nicht aus der Ruhe bringen :)

Ich habs zwar schon im icq gesagt, aber beim zukünftigen GS sollte man mit Glückwünschen nicht sparen^^
Lieber einer mehr und dafür die eine oder andere Vergünstigung später...Wir verstehen uns, Uncle? ;)
06.03.2004, 22:36 #1406
Yenai
Beiträge: 1.478
Diccuric Fragen -
quote:
Zitat von Nahalandor

rüstungen musst du finden: zB leichte gardistenrüstung bei mtroll vor der hängebrücke aufm weg zum kartenzeichner... oder die minecrawlerrüstung, die in diesem thread schonmal erwähnt wurde...



...oder du löst die Händlerquest und kaufst deine Rüstungen bei einem von ihnen.
06.03.2004, 23:24 #1407
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Yenai war fast den ganzen Tag geschlafen und ist erst jetzt aufgestanden. Er geht umher und siht einen Dämon. Yenai erschrikt hilfe ein Dämon aber der Dämon sagt ganz net zu im Du musst keine Angst haben. Xardas hat mich beschwört ich bin ein Guter Dämon und Yenai sagt Hallo Dämon und der Dämon fligt weiter. Dan ist Yenai bei Xardas und Xardas sagt zu ihm Du bist vileicht der Auserwehlte. Dan beschwöhrt Yenai sich ein Scavengerkeule und ist es. Yenai tötet einen Molerat oh das war ein anstrenender Tag ich geh schlafen-

Mit einem Ruck setzte sich der Paladin im Bett auf. Was für ein abstruser Traum...
So etwas konnte man auch nur in Beliars Heimstatt träumen. Er schüttelte den Kopf. Scavengerkeulen! Wer aß denn schon Scavengerkeulen?
Das war sicher der schlechte Einfluss des Bösen. Selbiges war auch dafür verantwortlich, dass er ohne zu erwachen bis kurz nach Mitternacht geschlafen hatte. Hoffentlich hatte blutfeuer unterdessen keine Dummheiten angestellt. Ständig musste man auf sie aufpassen, sie neigte dazu, von einem Problem ins Nächste zu stolpern. Yenai seufzte. Er wollte gar nicht daran denken, wie oft er sie schon aus der Patsche hatte holen müssen. Sicher brauchte sie auch zur Zeit seine Hilfe, er musste sich also schnellstens auf die Suche nach ihr machen.
Zuvor jedoch musste er sich für diese schwierige Mission vorbereiten. Wo sich in diesem Gemäuer wohl die Küche befand...?
Kurz überlegte der Streiter Innos, ob er warten sollte, bis jemand kam um ihn nach seinen Wünschen zu fragen, doch sein Magen entscheid sich vehement dagegen. Falls er auf den Gängen Beliar traf, konnte er den ja immer noch nach dem Weg fragen.
Gekonnt die von einer aufdringlichen Person mitten in den Weg gestellte Waschschüssel ignorierend, wankte er gähnend zur Tür und machte sich auf die Suche nach Stärkung für Leib (und Seele, falls der Leib etwas übrig ließ).
07.03.2004, 12:48 #1408
Yenai
Beiträge: 1.478
Diccuric Habe Problem ist das Game jetzt zuende oder wie??? -
Geh mal zu Graveyarn, es kommt noch ein bisschen was.
07.03.2004, 15:32 #1409
Yenai
Beiträge: 1.478
Diccuric Fragen - Re: MagierHöhle
quote:
Zitat von gOOg
Also mit den typen der den vater kennt hab ich jetzt geprochen und seinen ersten auftrag gemacht, die wolfstadt (iduna oder so)
Jetzt bin ich für ihn in die höhle rein hab mit den magiern geredet oder gekämpft )gg( ja und alle schließen sich mir an außer hedrewil oder so. Der labert nur dummes zeug und dann heißt es ENDE...ja und die anderen sagen auch nur ENDE und ich bin auch am ENDE, ständig bleib ich hängen...;( aber fun macht der mod schon irgentwie.
tschö mit ö



Schau mal im Bücherregal im großen Raum nach. Du kannst es nicht in den Fokus nehmen, stell dich einfach davor und drücke Benutzen.
Wurde aber schon weiter vorne im Thread gesagt, glaube ich.
07.03.2004, 17:27 #1410
Yenai
Beiträge: 1.478
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #15 -
Galvanische Zelle ist mir auch kein Begriff, is das das zur Batterie "umgebaute" galvanische Element?
Ein Metall geht in Lösung, das andere bildet sich usw?
08.03.2004, 18:44 #1411
Yenai
Beiträge: 1.478
Fleischwanzenragout für Long! - Fleischwanzenragout für Long!
Ja, wie der Titel schon sagt: Eine große Portion Ragout und dazu einen
Herzlichen Glückwunsch!
für Long, der nun seit einem volles Jahr die zweifelhafte Ehre hat, zur besten Gilde der Welt zu gehören^^

Schön, dass du trotz mancher Rückschläge so lange bei uns geblieben bist :)
und danke für den diskreten Hinweis *g*

/edit
@Sam
Hey, verdirb ihm nicht den Appetit
09.03.2004, 19:58 #1412
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Yenai tapste unsicher durch die dunklen Gänge des Kastells. Dass diese finsteren Götter aber auch immer solche eine verwirrende Architektur bevorzugen mussten. Konnte man das nicht etwas freundlicher gestalten? Er persönlich mochte ja viel lieber idyllische Fachwerkhäuser und fröhliche blonde Burschen in feschen Lederhosen als schrumpelige Nekromanten, die mit mürrischer Miene durch alte Gemäuer stiefelten. Freundlich gestaltete Gebäude hatten zudem auch den Vorteil, dass man nicht stundenlang darin herumirren musste, bevor man die Küche (also sozusagen den wichtigsten Raum im Haus) fand.
Der Paladin begann sich inzwischen zu fragen, ob es wohl wirklich eine gute Idee gewesen war, bei jeder sich bietenden Gelegenheit rechts abzubiegen. Einerseits konnte er so gut zurückfinden. Andererseits...diese Tür kam ihm bekannt vor. War er nicht schon mehrere Male daran vorbei gelaufen? Sollte ihn sein unfehlbarer Orientierungssinn etwa im Stich gelassen haben? Sicher ein Trick von Beliar, um ihn zu verunsichern. Doch damit würde dieser Fiesling keinen Erfolg haben! Es war an der Zeit, dem unfreundlichen Gastherrn die Meinung zu sagen, der tapfere Held hatte schließlich wichtigeres zu tun, als in der Welt der Toten herumzulungern. Zum Beispiel...Gutes tun. Ja, Gutes tun, das war wichtig. Entschlossen schritt Yenai auf nächstbeste Tür zu und riss sie auf. Jetzt konnte dieser Gott was erleben.

In einer eleganten Bewegung zog er seine Waffe und fuchtelte gekonnt damit herum (Nur ein Unwissender konnte seine perfekt einstudierten Schwertschwünge für planloses Herumhampeln halten). Mit gebieterischer Stimme befahl er: „Ergib dich, Schurke, und lass mich und meine Frau in Frieden aus diesem Höllenloch ziehen! Wenn du dich weigerst, werden die Schmerzen für dich unerträgl- Oh...Hallo blutfeuer. Ja, äh, wie gesagt...diese Schmerzen. Sie schmerzen mich schon den ganzen Tag. Muss wohl schlecht geschlafen haben. Tja. Ähm.“
Zur Verdeutlichung krümmte er den Rücken befühlte ihn mit betont leidender Miene.
09.03.2004, 20:26 #1413
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Nun simulierte Yenai nicht mehr. Fassungslos starrte auf die Wunde, während er spürte, wie es ihm langsam schwarz vor Augen wurde. Unfähig, einen Laut von sich zu geben, konnte er den Blick nicht von dem abwenden, was bis gerade eben noch sein Arm gewesen war. Er wusste, dass sein Ende gekommen war. Wie jeder Krieger hatte er in langen Jahren des Kampfes und Krieges ein Gespür dafür gewonnen, welche Verletzungen tödlich waren. Diese gehörte eindeutig dazu.
Sein Leben zog an seinem inneren Auge vorüber.

Glücklich aufgewachsen in einer Familie, deren Mutter zwar keinen Mann mehr hatte, dafür aber eine Menge Kinder.
Die unbeschwerten Jugendjahre...An nichts anderes denken müssen, als an die nächste Tracht Prügel, die ihm die stärkeren Jungs verabreichten und an die spottenden „Weichei!“-Rufe der Mädchen.
Die Zeit des Erwachsenwerdens. Viel hatte er damals bei dem Erfinder und Alchimisten Barrin gelernt. Überwiegend Wörter wie „Taugenichts! Versager!“ und „Yenai, du gottverdammter Trampel!“, doch auch praktische Erfahrungen wie Stockhiebe würde er nie vergessen.
Schließlich die letzten Jahre. Das Alte Lager. blutfeuer. Der Gletscher. blutfeuer. Der Fall der Barriere. blutfeuer.

So endete es also nun. Er war nicht traurig, nur ein wenig überrascht. Ob blutfeuer um ihn trauern würde? Bestimmt. Alles würde gut werden. Trotz des verzehrenden Schmerzes stahl sich ein Lächeln auf das Gesicht des Helden, der so gerne einer gewesen wäre, als gnädige Schwärze seinen Verstand umhüllte.
09.03.2004, 21:14 #1414
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Widerwillig schlug Yenai die Augen auf. Was war denn das? Warum war er nicht tot? Kurz überlegte er, ob er beleidigt sein sollte. Da hatte er sich so ein schönes tragisches Ende gesucht und nun kam jemand daher und weckte ihn wieder auf. Sehr unhöflich.
Allerdings wurde der Paladin sofort über seinen verpassten Heldentod weggetröstet, als blutfeuer ihn an die Brust drückte und beruhigend auf ihn einredete. Das Leben hatte doch auch so manchen Vorteil, wie er gerade merkte. Außerdem war er ja immerhin so gut wie tot, wie die Amazone ihm gerade versichert hatte. Wenn er es sich genau überlegte, war es so oder so ehrenvoller, dem Tod von der Schippe zu springen. Sterben konnte jeder, aber wer konnte schon von sich behaupten, Beliar bestoch...überlistet zu haben?

Doch zuerst war es nun wichtig, die Blutung zu stillen. Es waren bereits mehrere Tropfen Blut aus dem Schnitt gequollen, vermutlich hatte er nur aufgrund seiner eisernen Konstitution überlebt. Wimmernd drückte er blutfeuer noch fester an sich, um damit zu signalisieren, dass er zu schwer verletzt war um zu laufen (Jedenfalls, solange ihm kein alkoholhaltiges Stärkungsmittel verabreicht wurde). Sicher hatte sie Verständnis dafür und trug ihn in das Labor dieses Teufelspriesters, damit dieser sein grauenvolles Werk an dem armen Paladin verrichten konnte. Er seufzte. Was tat man nicht alles für Ruhm und Ehre...
09.03.2004, 21:44 #1415
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Yenai strahlte zurück. Das kannte er, bis zum Alter von zwölf Jahren hatte er seinen Daumen auch immer so desinfiziert, selbst wenn er keine Wunden gehabt hatte. Irgendwann hatte dann seine Mutter behauptet, es gehöre sich nicht für ein so großes Kind, ständig am Daumen zu lutschen. Sie hatte ihre Argumentation mit einigen Tagen Hausarrest bekräftigt, was den zukünftigen Helden erstaunlich schnell lernen lassen hatte.
Seitdem nuckelte er nur noch gelegentlich am Daumen, zum Einschlafen und wenn er sich wohl fühlte. Natürlich nuckelte er inzwischen sehr männlich, nicht wie ein kleines Kind.
Vermutlich hatte er es auch diesem Verhalten zu verdanken, dass ihn die meisten schweren Krankheiten bisher verschonten. Wie blutfeuer schon gesagt hatte: Das machte gesund. Nun wurde sein Daumen sogar von einer so schönen Frau verwöhnt – da konnte eigentlich nichts schief gehen.
Glücklich vor sich hinsummend ließ er sich behandeln, während er überlegte, ob er sich wohl noch mehr Verletzungen zufügen sollte. Vorsorglich, sozusagen. Eine Behandlung im Voraus war sicher auch sehr wirksam...
Ohne es zu bemerken, fing er an, blutfeuer von seinen Abenteuern mit seinem Daumen zu erzählen. Der Daumen war immer sein bester Freund gewesen, selbst wenn sonst niemand etwas mit ihm zu tun gehabt haben wollte, war er immer treu geblieben. Die beiden hatten viel erlebt.
09.03.2004, 22:14 #1416
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Offenbar war blutfeuer ein wahrer Fan seiner Geschichten. Mittlerweile steckte sie ihm nach beinahe jedem Wort als Belohnung einen neuen Leckerbissen in den Mund. Damit brachte sie zwar den Redefluss zum stocken, steigerte andererseits aber auch das Wohlbehagen des Paladins und damit auch seine Bereitschaft, noch mehr faszinierende Anekdoten aus seiner Kindheit preiszugeben.
Außerdem hatte er einen neuen Fan gewonnen: Bloodflowers nuckelte konzentriert an seinem anderen Daumen, um damit seine tiefe Ehrerbietung und Bewunderung für Yenai’s spannende Geschichten zu zeigen. Genüsslich schluckte der Paladin ein klebriges, süßes Etwas, ohne sich die Mühe zu machen, es zu kauen. Wozu auch? Die Amazone würde ihm sicherlich gleich Nachschub liefern. „Und als ich den Troll bes- mh, danke, gibst du mir auch mal eins von den großen mit dem Schäumchen drauf? – also, als ich den Troll...“ Wieder steckte ihm blutfeuer eine Praline in den Mund, bevor er den Satz vollenden konnte. Schmatzend verschlang der Streiter Innos auch diesen Leckerbissen und seufzte glücklich.
Der Held war rundum zufrieden: Rings umher schöne Jungfrauen, die ihm all seine Wünsche erfüllten (Nunja, die große, am Boden kniende holde Jungfrau war nicht ganz so hübsch, das musste er zugeben. Dennoch, allein der Wille zählte). Außerdem hatte er eine tödliche Verletzung überlebt und war Beliar von der Schippe gesprungen. So musste ein erfolgreicher Tag aussehen.
09.03.2004, 23:05 #1417
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
„Ja, das habe ich auch versucht diesem blöden Grobian auf diesem blöden Bauernhof zu erklären. Aber er hat mir nichts gegeben. Er hat mich vielleicht sogar tot geschlagen, wer weiß ob er nicht ein Gefolgsmann der Wanzen ist? Zutrauen würde ich es ihm ja, er hat ganz fies gegrinst, weißt du? Und jetzt liegt mein Gold in der Welt der Lebenden auf dem blöden Bauernhof und ich sitze ohne heldenhaften Harnisch da. Nur mein Schwert haben sie mir gelassen, und selbst sieht hässlich aus, seit ich mit ihm ein paar Wochen Boot gefahren bin. Ich werde überall ungerecht behandelt.“, klagte Yenai. Das Schuhe binden nahm er als selbstverständlich hin, das hatte seine Mutter bei ihm auch immer getan.
09.03.2004, 23:29 #1418
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Der Paladin betrachtete interessiert sein neues Gewand. Es sah nicht unbedingt nach einer strahlenden und blinkenden Rüstung aus, außerdem schien es ihm etwas zu dunkel, um damit Paladin zu spielen, doch es hatte auch gute Seiten: So konnte er völlig inkognito gehen, keine Fleischwanze und erst recht keine Windmühle würde ahnen, wer sich unter dieser Kutte verbarg. An den sicher absichtlich schlicht gehaltenen Gürtel würde er sich wohl auch noch gewöhnen. Außerdem hatte diese Kleidung einen gewaltigen Vorteil gegenüber einem teuren Harnisch: Sie befand sich hier und gehörte ihm, was man von der Rüstung nicht behaupten konnte. Daher entschloss sich Yenai spontan, das Geschenk anzunehmen.
Er verneigte sich würdevoll vor dem Dämon und verlangte dann von den beiden Menschen: „Umdrehen.“

Ein Rascheln und einen kurzen Schmerzensschrei (Er hatte versehentlich die tiefe Wunde im Dauem mit einem Ärmel berührt) später stand ein völlig neuer Yenai vor ihnen und bewunderte sich im Spiegeldämon. Er sah geradezu verboten gut aus, fand der Held. Nungut, untenrum war es im Winter vielleicht etwas luftig, aber vielleicht ließ sich ja auch irgendwo eine Hose auftreiben...
09.03.2004, 23:47 #1419
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Panisch packte der gerade eben noch so stolze Paladin seine Robe und presste sie an den Leib. Erinnerungen an sein erstes Treffen mit blutfeuer stiegen in ihm hoch...unangenehme Erinnerungen. Damals war er pinkeln gegangen und hatte vergessen, danach den Hosenschlitz zu schließen. Die Amazone hatte das merkwürdigerweise sehr lustig gefunden, ganz im Gegensatz zu Yenai, der seitdem nur noch allein und tief im Wald zum Wasserlassen ging und immer peinlich genau auf den Verschluss seiner Hose achtete.

Eine Hand vorne, eine Hand hinten an den Unterleib gepresst, hüpfte der arme Held nun durchs Refektorium, da es sich in dieser Stellung schlecht laufen ließ. Hauptsache schnell weg von diesem neugierigen kleinen Biest!
Erst nachdem er in Deckung hinter dem Spiegeldämon gegangen war, wagte er es wieder, die Hände anderweitig zu beschäftigen: Er fuchtelte wild und machte abwehrende Bewegungen in Richtung blutfeuer, in der Hoffnung, dass ihr Taktgefühl diesmal über die Neugierde siegte.
Den Neuankömmling bemerkte er im allgemeinen Chaos nicht einmal.
10.03.2004, 00:17 #1420
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Müde blinzelnd betrachtete der Paladin den Neuankömmling. War das dunkle Magie, die der Kerl auf der Nase trug? Sah er die Welt damit durch die grauenhaft verzerrte Sicht des Bösen? Oder war es ein gefangener Zauberspruch, mit dem er auch bei Nacht sehen konnte?
Yenai gähnte. Wie dem auch sein mochte, wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er derzeit keine Kraft mehr, um diesen Frevler zu strafen. Sollte das Böse sich bis morgen gedulden.
Er versuchte, sich aus blutfeuers sanftem Griff zu befreien und quengelte, als das erfolglos blieb: „bluutfeuer, ich bin müüde!“ Sicher brachte sie ihn jetzt ins Bett und erzählte noch einige Gutenachtgeschichten, bevor er einschlief.
So gehörte sich das.
10.03.2004, 00:21 #1421
Yenai
Beiträge: 1.478
Glückwünsche #2 -
Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß bei uns (und mach dich schonmal auf die Reise mit Yenai bereit, das wird anstrengend^^)

@Neodar
[*size=gewünschte Schriftgröße] Text [*/size]
Sternchen wie immer weglassen
10.03.2004, 00:35 #1422
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX # 27 -
Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ sich Yenai in eines der weichen Betten sinken. Zwar störte es ihn einerseits, dass blutfeuer einem anderen Menschen als ihm einen Kuss gegeben hatte, doch andererseits war er viel zu müde, um das mit seinem Rivalen von Mann zu Mann (durch Wetthäkeln) zu klären. Noch dazu fühlte sich sein Magen an, als hätte er drei Kilo Granit verschluckt anstatt der vielen Süßigkeiten. Daher beschloss der Paladin, dass Helden nicht zu lange wach bleiben durfte, wenn sie am nächsten Tag fit sein wollten. Es war also absolut nichts schlechtes daran, jetzt ein kurzes Nickerchen zu machen. Die Spinne würde morgen genauer in Augenschein nehmen.
Zufrieden mit sich steckte er den Daumen (den, an dem blutfeuer gelutscht hatte) in den Mund, schloss die Augen und schlief fast auf der Stelle ein.
12.03.2004, 23:04 #1423
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX #28 -
Unruhig wanderte Yenai in seinem Zimmer auf und ab. Etwas stimmte hier nicht. Um genau zu sein: Es gab ein Problem. Er saß hier in der sicheren Unterwelt und ließ sich die Daumen lutschen, während die Welt der Lebenden vermutlich gerade von den Fleischwanzen überrollt wurde, was dazu führte, dass in kurzer eine Menge Verstorbene in Beliars Reich eintreffen würden. Ziemlich zornige Verstorbene, nahm der Paladin an. Zornig auf denjenigen, der ihren Tod durch seine Tatenlosigkeit im Kampf gegen die Wanzen mitverantwortete. Es wurde also Zeit zu verschwinden, bevor die ersten Beschwerden eintrafen.
Kurzentschlossen packte er seine Habseligkeiten (bestehend aus einem Schwert und einer Lehrlingskutte) zusammen und beschloss dann, vor dem Aufbruch noch eine abschließende Stärkung zu sich zu nehmen und sich vielleicht noch etwas Wegverpflegung mitgeben zu lassen. Außerdem musste er sich von blutfeuer verabschieden, er konnte sie unmöglich der Gefahr aussetzen, im Kampf gegen die Wanzen oder Mühlen getötet zu werden. Es fiel ihm nicht leicht, doch ein Held musste tun, was ein Held tun musste. Das hieß in der Praxis: Drachen töten, Jungfrauen von ihrer Jungfräulichk...von ihren Entführern befreien, magische Schwerter finden und die Welt retten. Diese Woche stand Welt retten auf dem Programm.

Als er das Refektorium betrat, fand für diese Uhrzeit erstaunlich viele Personen an. Allerdings interessierten sie ihn nicht. Nur eine zählte. Ohne die anderen auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen, durchquerte er den Raum und gesellte sich – zum Küchendämonen.
„Entschuldigt, werter Herr Dämon“, grüßte der Streiter Innos höflich, wie immer, wenn er um etwas bat, „Ich werde das Kastell bald verlassen, könntet ihr mir vielleicht eine kleine Reisezehrung mit auf den Weg geben? Außerdem hätte ich gerne eine halbe Gans, eine große Portion Kartoffelknödel und ganz viel von dem klebrigen süßen Zeug, dass so klebrig schmeckt. Und süß.“

Erst nun, als das wichtigste erledigt war, wandte er sich den anderen Anwesenden zu. „Zittert, Sterbliche! Das Ende der Welt ist nah!“, grüßte er in die Runde und näherte sich dann blutfeuer. Voller Bewunderung bestaunte er die kleinen weißen Blumen in ihrem Haar.
„Oah!“, brachte er sein Entzücken zum Ausdruck, „Boah!“
12.03.2004, 23:29 #1424
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX #28 -
Das klang gut, genau so hatte auch Yenai sich das vorgestellt. Bei schönem Wetter konnte er Heldentaten vollbringen und wenn es regnete oder er keine Lust hatte, erwartete ihn blutfeuer hier. So sah wahres Heldentum aus.
Allerdings verstand er nicht ganz, was sie an seinem getreuen Schwert auszusetzen hatte. Es passte seiner Meinung nach genau zu ihm, auch spiegelte es seine Ansichten über Hygiene und Pflege wider. Dennoch beschloss er, es ihr zuliebe schleifen zu lassen, sobald sich eine Gelegenheit bot.

„Das Laufen mit Kutte lerne ich schon noch“, meinte er zuversichtlich, „Aber vielleicht könntest du mir etwas geben, damit ich immer an dich denken kann? Ich denke da nicht an Dinge wie Geld, nein, sondern eher an etwas für mich Unbezahlbares." Fast schämte er sich, seinen Wunsch auszusprechen, seine Stimme zitterte vor Spannung, als er es schließlich wagte:
"Wollene lange Unterhosen."

"Es ist ziemlich zugig in der Kälte mit dieser komischen Robe“, verteidigte er sich gegen die merkwürdigen Blicke der Anderen, „Bei dem Ding ist kein Untergewand dabei, verstehst du?“
12.03.2004, 23:57 #1425
Yenai
Beiträge: 1.478
Das Kastell des ZuX #28 -
Sprachlos vor Glück nahm der Paladin sein Geschenk in Empfang. Er befühlte die Unterhose mit den Fingern und machte die erfreuliche Feststellung, dass sie dermaßen kratzig war, dass er wohl bei jedem einzelnen Schritt an blutfeuer denken konnte. Außerdem hielt meist nur unangenehme Unterwäsche warm.

Mit Tränen in den Augen ging er auf blutfeuer zu. „Ich will dir noch sagen, dass...Ich möchte nur, dass du...Ich habe noch nie...Es war mir eine große...“ Er brach ab und schluchzte. „Das musste einfach noch gesagt werden. Aber sei nicht traurig, wir werden uns wieder sehen. Hier, nimm dieses...“, er wühlte in den Taschen seiner Robe, „Drei Tage alte Käsebrot. Wenn du dich einsam fühlst, nimm es in die Hand und rieche daran. Es wird dich an mich erinnern.“
Mit einem, wie er hoffte, heldenhaften Lächeln verabschiedete sich der tapfere Recken auch von den anderen Anwesenden, holte seine Wegzehrung beim Küchendämon ab und marschierte mit einem letzten sehnsüchtigen Blick zu blutfeuer zur Tür hinaus. Held sein war nicht immer einfach, doch zum Glück gab es Dinge, die einem dabei Mut gaben. Unterhosen zum Beispiel.
Seite 57 von 60 « Erste 53  54  55  56  57  58  59  60