World of Gothic Archiv
Alle Beiträge von Hummelchen
Seite 2 von 16  1  2  3  4  5  6 Letzte »
24.08.2002, 14:43 #26
Hummelchen
Beiträge: 399
Die Sumpfbruderschaft #12 -
Hummelchen wollte zum Abschied die Gäste im "lustigen Novicen" noch einmal richtig verwöhnen. Die Fischer hatten am Morgen einen guten Fang angelandet und der Küche einen Großteil davon günstig überlassen.
Hummelchen sichtete die Fische und entschied sich für einen Fischtopf. Aus den Abschnitten konnte nebenbei eine delikate Fischsuppe entstehen. Sie warf also alles, was sie den Fischen abschnitt oder entnahm in den großen Topf, der an einer warmen Stelle des Herdes vor sich hinköchelte.
Sie filetierte die kleinen Fische und schnitt die großen in mundgerechte Portionen. Dann stapelte sie die Stücke in eine tiefere feste Form und übergoss sie mit einer Beize aus Aniskörnern, Dost, Salz und Pfeffer. Dann gab sie eine Mischung aus Wein, Öl, geschälte zerkleinerte Tomaten, Essig und kleingeschnittenen Zwiebeln hinzu. In dieser Beize hatte der Fisch einige Stunden verbracht, hin und wiede sorgfältig umgeschichtet.
Dann stellte sie die Form in die Backröhre des dicken Ofens und ließ das Ganze vor sich hin dünsten. Man musste die Fische nur regelmäßig mit dem eigenen Saft übergießen.
Zum Schluss wurde die Soße noch durchgeseit und über den Fisch gegeben. Dazu servierte Hummelchen einen duftigen gerösteten Reis von den Feldern aus dem neuen Lager.
Die Fischsuppe wurde nur hin und wieder umgerührt. Die war für die Leute mit weniger Vermögen. Für den Fischtopf mussten die Gäste schon einiges auf den Tisch legen. Der Wirt würde heut kräftig verdienen, wie es den Anschein hatte. Die Küche kam kaum nach.
26.08.2002, 06:20 #27
Hummelchen
Beiträge: 399
Die Sumpfbruderschaft #12 -
Hummelchen hatte mitten in der Nacht festgestellt, dass die Amazone, die sie mitnehmen wollte, auch im Schankraum saß und zwar tropfnass.
Die brachte ihr eine Schüssel ihrer Fischsuppe und dem Mann, mit dem sie sich so angeregt unterhielt, ebenfalls.
"Wann geht es denn nun los? Ich bin schon ganz aufgeregt. Dem Wirt hab ich noch nichts erzählt, aber meine Sachen habe ich schon gepackt. Lasst euch meine Suppe schmecken. Ich spendiere euch die. Dafür werde ich vom Wirt nichts für meine bisherige Arbeit verlangen. Ich glaube, das ist nur fair. Wollt ihr euch denn nichts trockenes anziehn? Du holst dir noch den Tod, Kindchen."
Dabei sah sie Blutfeuer vorwurfsvoll an und bedachte den netten Mann neben ihr auch gleich noch mit dem vorwurfsvollen Blick.
Blutfeuer sagte ihr dann, dass es mit dem Morgengrauen losgehen sollte und dass ein paar Männer sie begleiten würden, weil sie einige Waren mitnehmen wollten.
Das war ja alles schön. Der einzige Wermutstropfen war noch, dass es immer noch keine Spur von Bärchen gab.
28.08.2002, 19:02 #28
Hummelchen
Beiträge: 399
Happy Birthday an den Don! -
Herzlichen Glückwunsch!
Wir kennen uns zwar noch nicht, aber ich hoffe doch, irgendwann kommst du mal und läßt dich von mir im Amazonenlager bekochen.
01.09.2002, 17:22 #29
Hummelchen
Beiträge: 399
Herzlichen Glückwunsch für Manmouse -
Naja, der Keks kommt ein bisschen spät, aber ich denke mal, die Geburtstagstorte ist sicher schon alle.

Also herzlichen Glückwunsch nachträglich und beiß schnell rein.



P.S. Immer diese gierigen Geburtstagsgäste
02.09.2002, 09:57 #30
Hummelchen
Beiträge: 399
"Gruppensitzung der Schwarzmagier"[OT] -
Das ist doch ein sehr schöner Namen. Kannst du nicht einfach neu anfangen? Als Dr. Best? Bei deinen paar Posts spielt es doch wirklich keine Rolle, oder?
07.09.2002, 23:50 #31
Hummelchen
Beiträge: 399
Alles Gute Samantha -
Ach Kindchen, 20 ist ein wundervolles Alter. Da sind die Blütenträume alle noch so frisch!

Komm erst mal in meine Jahre. Dann findest du die beste Erfüllung am Herd. :D

Trotzdem feiere schön und denk dran, gegen einen Kater hilft eine gute Hühnersuppe. Es gibt nichts, was eine kräftige Hühnerbrühe nicht heilen kann!
08.09.2002, 11:38 #32
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
Die Gruppe hatte den schweren Anstieg hinter sich und einige Male ging es Hummelchens Scavenger gar nicht gut. Die Amazonen mussten absteigen und das Tier ihrer schwergewichtigen Schwester gemeinsam ziehen und schieben. Aber irgendwann war der Gipfel erreicht und jetzt gewann die Gruppe an Geschwindigkeit. Das war für Hummelchen auch nicht so angenehm, denn jetzt galloppierte ihr Reittier wie verrückt, wich in rasendem Lauf Steinen und Bächen aus und Hummelchen lief Gefahr, von dem Untier abgeworfen zu werden. Als der Scavenger sich plötzlich überlegte, unter einem querstehenden Ast hindurchzulaufen, war Hummelchens Schicksal besiegelt. Der Ast knallte ihr quer vor die Brust, sie wurde vom Teir gerissen und der Scavenger rannte, von seiner Last befreit, sehr schnell weiter. Hummelchen aber saß auf dem harten Steinboden und sah nicht vorhandene Sterne.
08.09.2002, 12:04 #33
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
"ohje, ach ist das gut Jungchen, dass du mir zu Hilfe kommst. cih glaub, ich kann gar nicht allein aufstehen. Hilfst du mir mal? Dieser verrückte Reitvogel ist einfach weitergelaufen. Hat mich abgeworfen und rennt weiter. Und die mich begleitenden Amazonen haben nicht mal was bemerkt, weil ich grad die letzte in der Gruppe war.
Auweia, ich glaube, das Reiten sollte ich erst mal richtig lernen, bevor ich mich wieder auf so ein Untier wage.
Dabei bin ich in einer ganz wichtigen Mission unterwegs. Ich soll ins Alte Lager und irgendwie an einen der Erzbarone herankommen.
Die Königin hat extra mich geschickt, weil ich nicht so aussehe wie eine amazone. Aus irgendeinem blutigen Grund sind die Mächtigen des Alten Lagers nämlich besonders an Köpfen von amazonen interessiert, nämlich an abgetrennten Köpfen.
Und ich soll das jetzt grade biegen und sie dabei von einer Schlacht informieren, die alle Bewohner der Barriere gegen irgendeinen durchgeknallten General führen sollen."
08.09.2002, 12:29 #34
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
"Ihr seid einer der Befehlshaber im Alten Lager? Ich weiß nicht, ob ich das bin, was ihr für eine Amazone haltet. Ich bin eine Köchin und stolz darauf. Aber ich lebe im Amazonenlager und fühle mich wohl da, wenn ihr das meint. ich trage aber keine Waffen und komme ganz sicher in friedlicher Absicht. Ich habe einen Brief meiner Königin für die Erzbarone, in dem sie einen Waffenstillstand vorschlägt. Es gibt eine schreckliche Bedrohung für die Barriere, der man nur gemeinsam begegnen kann.
außerdem will sie den Baronen erzählen, dass es eine neue Königin gibt, die die Beziehungen zum alten Lager verbessern will. Die alte Königin und ihr ganzer Hofstaat ist bei einem Unglück ums Leben gekommen. Damit sind alle Amazonen tot, die einstmals Gardisten getötet haben. Das sollte doch ein Grund sein, endlich Frieden zu machen.
Zumindest könnte man einander tolerieren. Man muss sich ja nicht gleich lieben."
08.09.2002, 13:18 #35
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
Hummelchen lächelte den grimmigen Mann an. Inzwischen hatte Yenai ihr gesagt, dass der Fremde einer der Erzbarone war.

"Nun hör mal auf, hier so rumzupoltern. Du musst nicht so tun, als wärst du ein Miesepeter. Ich seh doch die Lachfältchen um deine Augen! Ich denk mir einfach, du bist gar nicht so ein schlechter Kerl. Unsere Königin fordert doch überhaupt nichts. Sie bittet um einen Waffenstillstand. Ich denk mal, es wär für alle das beste. Ich könnt dir ja auch mal einen Kuchen backen. Bei meinen Kuchen wird jedes Herz weicher und jedes Wort verliert an Schärfe.

Gib deinem Herzen einen Stoß und willige ein. Du wirst sehn, danach wird dir besser. Vielleicht vergeht sogar dein Sodbrennen dabei. Ich sehs dir doch an, dass du Magenprobleme hast. Ich kann dir dabei helfen, aber erst mal musst du vernünftige Rahmenbedingungen schaffen."
08.09.2002, 13:39 #36
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
Hummelchen saß der Schreck ordentlich in den Gliedern. Und beinahe hätte sie für so etwas gekocht! Ein Glück war ihr dieses Schicksal erspart geblieben.

Sie blickte den Buddler an, der mindestens genauso erschrocken guckte wie sie.

"Da sieht man mal, wie es ist, wenn mans mit dem Magen hat. Das verkürzt im Übrigen das Leben ungemein."

Hummelchen rappelte sich auf und sah sich um. Von unten kamen grad die Amazonen zurück, hatten sie doch endlich bemerkt, dass ihnen ihre gewichtige Hauptperson abhanden gekommen war.

"Ist schon gut, meine Kinder. Es ist nichts passiert. Ich hatte nur grad eine schreckliche Begegnung der anderen Art. Jetzt weiß ich wenigstens, wem ich nie wieder begegnen will und ich weiß auch, warum die Erzbarone die Feinde aller vernünftigen Menschen sind.

Lasst uns ins Lager zurückkehren. Der Auftrag ist erfüllt. Die Erzbarone haben unserer Nachricht und der mit dem Namen Vexx hat zumindest einem Waffenstillstand nichts entgegenzusetzen. ich denk mal, die Amazonen können von jetzt an wieder auf den Markt des alten Lagers. Allerdings sollten sie immer auf der Hut sein. Handelsbeziehungen mit dem Alten Lager werde ich aber nicht herstellen. Die sind mir eindeutig zu gefährlich. dich nehm ich mal aus."

Den letzten Satz sagte sie zu dem Buddler, der schon ganz ängstlich guckte, als er die Amazonen auf sich zugeritten sah.
08.09.2002, 14:04 #37
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
Hummelchen steig mit Hilfe aller wieder auf den Scavenger und sie trabten nun wieder zurück den Berg hinauf. Dafür, daß sie eigentlich gar nicht reiten konnte, machte sie sich ganz gut. Der Buddler Yenai hatte ihnen noch nachgerufen, dass er sich auch an dem Feldzug beteiligen wolle. Daraufhin hatte Hummelchen ihm geraten ins Amazonenlager zu kommen oder in den Sumpf zu gehen. In beiden Lagern gab es Schiffe, also war zu erwarten, dass der Feldzug irgendwo da begann. Immerhin musste man ja den Fjord überqueren.

Yenai versprach sich sehen zu lassen. Dann waren die Amazonen zwischen den Felsen verschwunden.
10.09.2002, 16:27 #38
Hummelchen
Beiträge: 399
Bitte eintreten in den Feen-Hain im Sumpf ^^ -
habt ihr sie noch alle? seit wann streiten sich feen um ragga oder hiphop? feen sind reine poesie. hier lillyfee, ich hab dir was mitgebracht:

Die ganze Erde scheint nach Wärme zu verlangen
zum Abend steht noch jede Parkbank leer.
Die kleinen Lieben sind im Frost vergangen,
die großen habens ohne Zimmer schwer.
Ich geh vorbei an leeren Sommerbänken,
mich läßt die Liebe nicht erst heut allein
Ich möchte auch mal alles mögliche verschenken -

es muss was Schönes sein,
ein bisschen schön zu sein.

Ich hatte in der Schule meistens Lobe
naja, der eine hats, der andre nicht.
Doch sah ich selbst in Sonntagsgarderobe
nicht wie die Kür aus, höchstens wie die Pflicht.
Ich stand im Ruf, mir alles zu durchdenken,
und legte manchmal selbst den Lehrer rein.
Doch konnte ich mir das genauso gut auch schenken –

es muss was Schönes sein,
ein bisschen schön zu sein.

Man sagt, ein Mädchen lebt von Sehnsucht und Verlangen,
mag sein, doch welches Mädchen ist allein.
Mir streichelt Thomas Mann im Traum die Wangen,
da kann doch etwas nicht in Ordnung sein.
Doch wenn mich einer will, hab ich Bedenken,
ich lenke standhaft in die Freundschaft ein.
So komm ich nie dazu, was zu verschenken –

es muss was Schönes sein,
ein bisschen schön zu sein.

Ich möchte manchmal so wie andre Mädchen lachen,
doch sicher bin ich dazu schon zu klug.
Und sagt ein Mann vor mir mal dumme Sachen,
verblüff ich ihn durch meinen Geistesflug.
ich sollte lieber seidig meine Wimpern senken
und sagen "weiß ich nicht, ich bin doch noch so klein."
sonst komm ich nie dahin, das Beste zu verschenken –

es muss was Schönes sein,
ein bisschen schön zu sein.

gisela steineckert
18.09.2002, 07:21 #39
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
Hummelchen und die beiden Amazonen kamen mitsamt ihrem Karren im Morgengrauen in das Gebiet des alten Amazonenlagers. die beiden erfahrenen Frauen hatten Hummelchen auf die Nähe zum Orkgebiet aufmerksam gemacht und ihr die ersten verfallenen Bauten dieser längst überholten Zivilisation gezeigt.

Hummelchen war der Aufenthalt in unmittelbarer Nähe dieser schrecklichen Geschöpfe wirklich unheimlich und sie konnte einfach nicht nachvollziehen, wie die Amazonen das so lange in dieser bedrohlichen Nachbarschaft ausgehalten hatten. Zum Glück stand ihr kleines weißes Schlösschen jetzt sicher auf der Insel.

Als die drei am Torbau des Lagers ankamen, sahen sie sich vorsichtig um. Man konnte ja nicht wissen, was sich in den verfallenen Hütten im letzten Jahr eingenistet hatte.

Die beiden Mädchen inspizierten Bauwerk für Bauwerk und konnten dann Entwarnung geben. Bis auf die Höhle der ehemaligen Königin, in der sich ein ganzes Rudel Molerats eingenistet hatte, ging von den Bauten keinerlei Gefahr aus.

Die drei richteten sich in einer Hütte auf einen kurzen Aufenthalt ein. Mindestens eine Nacht würden sie hier wohl verbringen müssen, bevor der Weinberg abgeerntet war. Hummelchen breitete das mitgebrachte Essen auf einem reinen Tischtuch aus und legte erst einmal eine Feuerstelle an und hängte einen Teekessel in die Flammen.

Die Mädchen reparierten derweil die Tür, damit sie in der Nacht würden ungestört schlafen können. Man konnte immerhin nie wissen. Orks bevorzugten während ihrer Streifzüge durchaus die Dunkelheit.

Nach einer ersten Stärkung wurde die Nebenhütte als Quartier für die Scavenger hergerichtet, denn die konnte man erst recht nicht nachts im Freien lassen. Scavenger waren nicht nur für die Menschen die bevorzugte Jagdbeute sondern auch für Orks.

Die übertriebenen Hinweise der beiden Mädchen auf diese gewalttätigen Wesen erzeugten in Hummelchen langsam ein beständiges Gefühl der Bedrohung.

Also bewaffnete sie sich mit ihrem besten Küchenmesser, als sie in Richtung Weinberg loszogen.
18.09.2002, 17:11 #40
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
Der Weinberg war eine natürliche Grenze zwischen dem Orkgebiet und dem alten Amazonenlager und er wurde von den Orks eigentlich auch immer akzeptiert. Jahrzehnte hatten die Amazonen mit den Orks Berg an Berg gewohnt und es hatte nie größere Konflikte gegeben. Jeder ging seines Weges und keiner von beiden war an Streitigkeiten interessiert. Trotzdem waren die Amazonen natürlich immer auf der Hut gewesen. Orks waren eine primitive Rasse und vermutlich waren sie nur so friedlich, weil die Amazonen ihnen immer einen Anteil am Amazonenbräu überlassen hatten.
Dieser Brauch war allerdings mit dem Wegzug der Amazonen in Vergessenheit geraten.
Als sich die Frauen jetzt ihrem ziemlich verwahrlosten Weinberg näherten, hörten sie schon von Weitem ein lautes Schmatzen. Dazwischen brummte jemand offensichtlich vor Wohlbehagen und schmatzte dann weiter.
Der Wein war gut gewachsen in diesem Jahr und die Verwahrlosung hatte in dem einen Sommer noch keine Schäden anrichten können. Überall hingen die dunkelblauen Trauben saftig und zum platzen mit köstlichen Saft gefüllt an den Reben.
Allerdings saß an der höchsten stelle des Weinbergs, mitten in der Nachmittagssonne ein riesiger Ork und stopfte sich mit beiden Händen die Trauben in den Mund. Dabei grinste er vergnügt vor sich hin und kümmerte sich überhaupt nicht um den Saft, der ihm vom Kinn tropfte und ihn über und über besudelt hatte.

Die drei Amazonen sahen sich ratlos an. Konnten sie es mit einem so großen Ork aufnehmen? Würden auch noch an anderen Stellen des Weinberges seine Kumpels hocken und den Wein plündern?

Die drei huschten schnell in eine andere Reihe, in der der Ork sie nicht sehen konnte. Jetzt musste man erst einmal beraten.
18.09.2002, 18:08 #41
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
"Was sollen wir machen? Habt ihr eine Idee? Kann jemand von euch mit einem Ork sprechen? Bleibt er friedlich oder wird er auf uns losgehn?"

Hummelchen hatte so viele Fragen. Sie hatte noch nie einen Ork in freier Wildbahn gesehen. Lediglich im Schlossgefängnis waren ein paar gewesen, die sie mit ihrer Mami mal besucht hatte. Damals waren die Orks sehr böse und hatten an den Gitterstäben gerüttelt und die Besucher angebrüllt.

Konnte man auf sie zugehn?
19.09.2002, 09:24 #42
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
Die drei Amazonen hatten den ganzen gestrigen Tag Wein geernten, der weit genug von dem Ork entfernt wuchs, aber nun mussten sie das Problem irgendwie lösen. Der Ork musste da weg.

Nach eingehender Beratung fassten sie einen Plan. Die beiden bewaffneten Amazonen bezogen einen günstige Schussposition und Hummelchen nahm all ihren Mut zusammen und ging offen und freundlich auf das Riesenuntier zu.

Aber was war das? Das Behagen, dass der ork gestern hatte deutlich sehen lassen, war einem gequälten Gesichtsausdruck gewichen. Er stopfte auch keinen Wein mehr in sich hinein sondern hielt sich auf merkwürdige Weise verkrümmt, den Bauch und jammerte vor sich hin.

Schon erfasste Hummelchen ein überwältigendes Mitleid, dass jede Vorsicht hinwegfegte. Hummelchen war nun mal eine gefühlsdusslige Person, die auf diese Weise in jede nur mögliche Falle tappen konnte.

Beruhigende Töne von sich gebend, ging sie langsam auf den Ork zu. Sie wollte ihn nicht ängstigen und sie wollte ihm helfen. Dieses arme Geschöpf Innos hatte offensichtlich beträchliche Probleme

"Gaaanz ruhig, die Tante Hummelchen tut dir ja nix, sie will dir doch nur helfen! Wo tut es denn weh? Ist ja gut, jetzt ist ja Hummelchen da. Gleich tuts nicht mehr weh. Hummelchen wird pusten."

Sei brabbelte alte Beruhigungssätze vor sich hin in der Hoffnung, dass der Ork sie irgendwie verstand oder zumindest erkennen konnte, dass sie ihm nichts Böses wollte.

Der Ork sah ihr aus großen Augen entgegen und machte auch gar nicht den Eindruck, als wollte er auf sie losgehen. Im Gegenteil. Er weinte und schien sie flehend anzusehen.

Hummelchens Herz wurde weich und groß. Mit ausgebreiteten Armen ging sie langsam immer näher.

Was sie nicht sehen konnte, ihre beiden Schwestern legten ihre Pfeile ein und nahmen den Ork aufs Korn. Sie trauten dem Frieden keineswegs und sie hatten auch mehr Erfahrung. Im Gegensatz zu Hummelchen hatten sie schon einige Jahre in der Barriere gelebt und kannten die Geschichten über die hiesigen Orks.
19.09.2002, 11:19 #43
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
Hummelchen näherte sich dem Ork, der sie aus tränenverschwommenen Blicken irgendwie flehend ansah. Er machte auch gar keinen aggressiven Eindruck. Dieser riesige ungeschlachte Primat sah wirklich nicht so aus, als würde er im nächsten Moment aufspringen und ihr die Knochen brechen wollen. Er hielt beide Hände vor dem Bauch und Hummelchen konnte bis zu sich hören, dass in diesem Bauch irgendwas vorging. Die Geräusche waren unmissverständlich. Der Ork hatte Probleme mit seinem Darm und wahrscheinlich einfach zu viel Wein gefressen.

Da hatte Hummelchen doch sofort ein Mittel zur Hand. Gegen Verdauungsbeschwerden half der Tee, den sie in einem Steinkrug in der Hütte zu stehen hatte. Wenn Hummelchen auf Reisen war, nahm sie immer was gegen Verdauungsprobleme mit. Das ungewohnte Essen, das lange Sitzen auf der Reise, ein ungewohntes Bett - alles Dinge, die dem Darm zusetzten. Vielleicht konnte sie den Ork von seinen Problemen ja auf diese Weise erlösen?

Hummelchen streckte dem Ork beide Hände entgegen und winkte ihm, ihr zu folgen. Dabei sang sie ganz leise einfache Kinderlieder vor sich hin, wusste sie doch, dass diese schlichten Reime mit ihren simplen Melodien auf Kinder vertrauenbildend wirkten. Und warum sollte das bei einem Ork nicht funktionieren?

Und richtig! Der Ork erhob sich langsam und kam ein paar Schritte auf sie zu. Hummelchen wich zurück und veranlasste auf diese Weise den alten Herrn ihr zu folgen. Schritt für Schritt führte sie den Ork aus dem Weinberg in das Lager. Vom Ork unbemerkt, folgte die beiden Amazonen mit angelegtem Bogen, im Visir das Herz des Riesen.

Als Hummelchen mit ihrem Patienten im alten Lager angekommen war, bedeutete sie ihm, einen Moment zu warten. Der Ork setzte sich wieder auf seinen Hintern und sah sie flehend an, die Arme schützend um den Leib geschlungen.

Die Köchin setzte schnell den Kessel auf und erwärmte den Tee. Dann füllte sie ihn in einen kleinen Holzkrug und reichte ihn dem Ork. Der nahm die Gabe ein bisschen misstrauisch an, aber was blieb ihm schon übrig. Er musste es riskieren. Und vor dieser fröhlichen Frau, die hier ganz allein im Wald war, hatte er ohnehin keine Angst.

Vorsichtig schlurfend trank er den Krug leer und bekam von Hummelchen gleich noch einen Nachschlag. Sie hockte sich ihm gegenüber und beobachtete ihn intensiv. Wenn der Teee wirkte wie bei einem Menschen, dann musste die Verdauung in Kürze in Gang kommen.

Selbst die beiden Amazonen waren neugierig etwas näher gekommen, obwohl sie sich noch immer versteckt hielten.

Dann begann der Tee plözlich zu wirken. Der Ork riss die Augen auf und sah sich suchen nach einem Unterschlupf um. In sAuge fiel ihm die Höhle der ehemaligen Königin, in der er mit blitzartiger Geschwindigkeit verschwand. Zuerst waren eine Zeitlang gewaltige Geräusche zu hören und dann stürzte die Molerat-Familie aus ihrer nunmehr unbewohnbaren Höhle.

Hummelchen hörte es mit Befriedigung. Nichts war für das Wohlbefinden eines Menschen wichtiger als ein geregelter Stuhlgang. Das gleiche traf wohl für Orks zu.
19.09.2002, 11:44 #44
Hummelchen
Beiträge: 399
Zwischen den Lagern #13 -
Als der Ork nach längerer zeit verlegen grinsend aus der Höhle guckte und nach einem Hilfsmittel verlangte, bekam er von Hummelchen auch das. Sie rupfte einige große Rhabarberblätter aus und reichte sie dem Ork. Danach verließ sie panikartig das Lager in Richtung Weinberg. Sie sollten sich beeilen mit der Weinernte. In dem alten lager würde man auf absehbare Zeit nicht mehr nächtigen können.
Nun verging die Zeit wie im Fluge. Der Wein war reif, kein Ork zu sehen und die Reiser schnitt Hummelchen ganz zum Schluss, damit sie möglichst frisch in den Boden kämen.

Dann mussten sie aber zurück in das Lager um ihren Karren wieder mit den Scavengern zu beladen. Dummerweise waren sie jetzt sehr bepackt und keiner hatte mehr mit einer Bedrohung durch den Ork gerechnet. Sie hatten sich einfach zu früh gefreut.

Denn als sie nun im Lager ankamen, hatte der Ork mit jeder Hand den Hals eines der Scavenger gepackt, die sie unbedingt für den Rücktransport brauchten. Der Ork hatte die Tür der Hütte aufgebrochen und sich zwei der wertvollen Tiere geschnappt und war offensichtlich nicht gewillt, dieses leicht eingefangene Mittagessen wieder herauszugeben.

Und jetzt half auch kein gutes Zureden mehr. Der Ork knurrte und gab zu verstehen, dass Hummelchen jetzt genug für ihn getan hatte.

Da hatte er aber nicht mit der Entschlossenheit der Amazone gerechnet. Hummelchen stellte den Korb ab und pflanzte sich mit in die Hüften gerammten Armen vor ihm auf.

Der Ork ließ sich allerdings kaum beeindrucken. Er schleifte die Scavenger hinter sich her und rempelte Hummelchen seinen Ellenbogen in den Magen, so dass diese sich hinterrücks auf der Erde wiederfand.

Und dann ging alles ganz schnell. Ein rotbuntes fauchendes Etwas schnellte durch die Luft und landete genau im Gesicht des Orks und schien sich daran festzukrallen. Die Laute, die dieses seltsame Tier dabei von sich gab, waren kaum zu beschreiben - grauenerregend. Der Ork ließ vor Schreck die großen Vögel los und versuchte das Ding aus seinem Gesicht zu entfernen, aber das Biest war noch schneller. Es verschwand im Hemd des Orks und schien sein zerstörerisches Werk an Bauch und Brust des alten Herrn fortzusetzen.

Der Ork brüllte vor Schmerz und Entsetzen und wischte sich das Blut aus dem Gesicht, denn das unbekannte Tier hatte schrecklich lange Spuren in seinem Gesicht hinterlassen, die entsetzlich schmerzten und heftig bluteten.

Die beiden Amazonen umklammerten ihre Bogen ängstlich, war ihnen doch ein solches Tier auch gänzlich unbekannt.

"Mein Bärchen!" schrie allerdings Hummelchen und stand freudig überrascht schnell wieder auf. Im selben Moment begann der ork zu flüchten und das rotbunte Wesen tauchte aus seinem Hemd wieder auf. Es sprang auf den Boden und kam mit steil aufgetelltem Schwanz auf seine Mutti zu.

Hummelchen umschloss ihn mit ihren Armen und hätte ihn womöglich noch erdrückt, wenn der Kater sich nicht unwillig ob so viel Liebe zur Wehr gesetzt hätte. Er entwand sich ihren Armen und sprang auf den Wagen.

"Ja, heir gehörst du hin. Mein Bärchen, wir fahren nach Hause. Dort wird es dir gut gehn. Du kommst wiede zu Mami ins Bett und bekommst Milch und Täubchen zu essen. Mein Mutzibärchen, wo hast du nur gesteckt, Mami so in Sorgen zu versetzen!"

Hastig beluden sie den Karren und machten sich auf den Heimweg, bevor der Ork endgültig wieder die Fassung gewonnen hatte und zurück kommen würde. Bei solcherart Raubtier wusste man nie, ob es nicht nach der Hand biss, die es soeben noch von schrecklichen Blähungen befreit hatte.

Hummelchen warf zum Schluss noch einen Blick zurück. Wenn alles gut ging, würde sie dieses Lager nie wieder sehen. Untrüglich war das neue auch unvergleichlich schöner, zumal jetzt auch Bärchen dort einziehen würde.
23.09.2002, 16:47 #45
Hummelchen
Beiträge: 399
Das Amazonenlager # 6 -
Die Köchin hatte sich nach ihrer Küchenarbeit in die Schmiede zurück gezogen. Blutfeuer brauchte also so etwas wie einen Ofen und der sollte transportabel sein, also nicht zu schwer.

Zuerst schmiedete sie zwei Schalen. Eine sollte die Glut halten und eine eventuelle Töpfe oder Pfannen. Das Gestell, in die man die beiden Schalen hängen sollte, war schnell hergestellt. Das ganze konnte mit schmalen Ketten verbunden werden. So war es leicht und würde gut zu transportieren sein. Und es würde verhindern, dass sich die Glut ins Eis fraß.

Dann stellte Hummelchen noch Sachen zusammen, von denen sie annahm, dass man sie im Eis gebrauchen könnte, also Decken, Zelte, wichtige Nahrungsmittel wie Dörrfleisch und Dörrfisch, Tee und Zucker.

Außerdem beauftragte sie einige der Amazonen, eine große Menge Pfeile für Blutfeuer herzustellen.
24.09.2002, 12:41 #46
Hummelchen
Beiträge: 399
Das Amazonenlager # 6 -
Hummelchen hatte ihre Arbeit in der Küche erledigt und sie ging wieder zur Schmiede.

Gestern hatte die ganze Zeit die kleine Freya neben ihr gehockt und dem Spiel der Flammen zugesehen. Hummelchen hatte sie mehrfach zu verscheuchen gesucht, aber die Kleine war immer wieder gekommen. Sogar die kleinen Brandwunden, die die herumfliegenden Funken ab und an hinterließen, ertrug sie ohne zu klagen.

Heute würde Hummelchen ein hüfthohes Gitter an der Schmiede anbringen, so dass die Kleine ihr nicht mehr vor die Füße kommen konnte. Eine Schmiede war einfach kein Kinderspielplatz. Zusammen mit einer anderen Amazone begann sie aus den stabileren Drahtvorräten diese Absperrung zusammen zu löten.

Sie waren mitten in der Arbeit, als sie diesen Xardasdiener entdeckte, der es sich in der Sonne gut gehn ließ. Entschlossen winkte sie ihn heran:

"Komm her Jungchen, du kommst wie gerufen. Was ich gerade mache, ist eine ausgesprochene Männerarbeit. Ich denk mal, du kannst mir helfen. Auf diese Weise kannst du dir das Essen und die liebevolle Krankenpflege verdienen. Nimm mal die Zange und halte mir die Stücke auf den Amboss."
24.09.2002, 16:05 #47
Hummelchen
Beiträge: 399
Das Amazonenlager # 6 -
"Halt fester Jungchen, ja, so ist es gut!" Hummelchen hatte wieder eine Strebe dran.

"Mit der Magierin wirst du nicht viel Glück haben. Die magierinnen des Amazonenlagers reden nicht mit Männern. Sie haben immer das Gefühl, eine männliche Gegenwart würde ihre Kreise stören und den Kontakt zu unserer Göttin erschweren. Ich hab noch nie gehört, dass sich die Magierinnen mit Männern befassen, außer wenn sie sie unserer Göttin opfern müssen.
Es gibt aber andere Magier, mit denen du sprechen kannst. Wenn du wieder wirklich fit bist, solltest du dich auf die Wanderschaft machen und entweder in den Sumpf oder in das Neue Lager gehen. Dort gibt es Magier, die mit Normalsterblichen auch reden. Es gibt allerdings auch noch die Schwarzmagier des Kastells, aber die sollen ein bisschen unheimlich sein. Deren Gott ist der Herr der Unterwelt Beliar. Also mein Fall wär das nicht. Ich denke, du solltest ins Neue Lager gehen oder es im Sumpf versuchen.
Um das Kastell würde ich einen großen Bogen machen."

Hummelchen befestigte Zaunfeld um Zaunfeld vor der Schmiede. Noch ein Feld und der gefährliche Ort wäre vor Kindern und auch den Wölfen sicher. Immerhin wuchs mit dem Kind von Silence ein zweiter Quirlkopf heran. Die Geschichte mit dem Zaubertrank hatte sie schlau gemacht. Man musste vor Kindern wirklich auf der Hut sein.
25.09.2002, 10:38 #48
Hummelchen
Beiträge: 399
Das Amazonenlager # 6 -
Hummelchen kam mit einem großen Paket über den Hof, das sichtlich schwer war und wollte in die Schmiede. Dabei sah sie Saphira und Freya ebenfalls der Schmiede zustreben:

"Na ihr Beiden? Wart ihr auf Erkundung? Wollen wir mal gucken, ob der fremde Onkel den Zaun um die Schmiede fertig hat? Damit unsere Freya sich nicht verbrennen kann?"

Trotz des schweren Paketes schaffte es Hummelchen noch, der Kleinen kurz über den Kopf zu streicheln.
25.09.2002, 11:06 #49
Hummelchen
Beiträge: 399
Das Amazonenlager # 6 -
"Vielen Dank. Das sind zwei Zelte für Blutfeuer, die hab ich in der Kleiderkammer gefunden. Ich hab auch zwei sehr schöne dicke Pelze gefunden. Ich nehm mal an, die sind von einem Schatteläufer. Die können die Leute sicher gut gebrauchen. Wenn ich richtig informiert bin, ist es in einem Gletscher sehr kalt.

Ich find die Idee zwar absolut blödsinnig, sich freiwillig so einer Tortour zu unterwerfen, aber wenn sie unbedingt die Belastbarkeit von menschlichen Körpern testen wollen?

Ich hoffe nur, Blutfeuer macht das mit ein paar richtigen Kerlen zusammen."

Inzwischen hatte die kleine Gruppe die Schmiede erreicht und Hummelchen übergab Xardasdiener das Paket.

"Legs mal zu den anderen Sachen. Ich denk, ich hab jetzt alles, was ich finden konnte zum Gelingen der Expedition.

Schön, das Gitter ist fertig! Dann kannst du dich ja jetzt beim Bau des Gästehauses nützlich machen. Ich glaube, wenn du uns noch 2 bis 3 Tage hilfst, sind deine Wunden verheilt und du kannst dir ein neues Heim suchen gehn. Ich brauch dich erst mal nicht mehr, ich mach jetzt ganz kleine Verzierungen für Schwertscheiden. Da muss mir niemand das Metall halten. Vielen Dank jedenfalls für deine Arbeit."
26.09.2002, 06:38 #50
Hummelchen
Beiträge: 399
Mitglieder, Ränge und Abwesenheiten der Amazonen -
Jamira erhält die Aufgabe, sich um das Gästehaus zu kümmern. Wenn sie will, kann sie dort auch einziehen.

Übrigens: Wer 100 Posts erreicht hat, kann in den Kreis der Amazonen aufgenommen werden.
Seite 2 von 16  1  2  3  4  5  6 Letzte »