World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Rovan |
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14.12.2003, 21:38 | #151 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Rund um Khorinis #14 -
Mit einem Satz befreite sich Rovan von dem Laub, in welchem er bis zuvor gewartet hatte und stürmte mit hoch erhobener Klinge los. Zwar bemerkten ihn die Wölfe wohl, doch duch den Angriff zweier Seiten wussten sie nicht, was sie tun sollten. Da hatte der Gildenlose die verbleibenden Wölfe auch schon erreicht. Einer der Waldbewohner versuchte zwar, ihn zu attackieren, doch die gelernten Blocks reichten aus um einen Körperkontakt zu verhindern. Wenig später lag der Wolf tot vor seinen Füßen. Wieder befreite sich ein Pfeil aus dem nichts, sauste auf einen der zwei verbleibenden Wölfe zu und brachte diesen zum Taumeln. Geistesgegenwärtig riss der Einzelgänger sein Schwert empor und verpasste auch dieser Kreatur den Gnadenstoß. Der letzte Wolf schien erst nun die Lage zu realisieren, egann laut zu jaulen und stürmte auf Rovan zu, blind vor Verzweiflung und Wut. Doch dies bedeutete auch den Tod dieses Tieres. Dort lagen sie nun, sechs Wölfe, vier mit dem Pfeil erlegt, zwei mit dem Schwert. Mit ebenso guter Laune wie sonst auch erhob sich der Drachenjäger aus seinem Versteck, kam auf Rovan zu und machte kurz vor ihm Halt. "Und jetzt?" fragte der Gildenlose, wobei sein Blick fragend von den Wolfskadavern zu Raven und wieder zurück wanderten. |
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14.12.2003, 22:55 | #152 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Rund um Khorinis #14 -
Abschätzend begutachtete Rovan den toten Wolf, dann setzte er vorsichtig das Messer an. Sofort quoll dickes Blut aus der Wunde und rann hinab über seine Hand, doch dies war er gewohnt. Langsam zog er die Klinge des Rabenstichs quer durch den Körper des Wolfes, immer wieder verharkte er oder verzweifelte an kleinen Sehnen, welche ihn beinahe zur Weißglut brachten. Schluss endlich, nach einer Menge Mühen, hatte der Einzelgänger es geschafft: Er hielt in seinen Händen sein erstes, wenn auch reichlich zerfleddertes, abgezogenes Wolfsfell. Raven betrachtete es abwiegend, und auch wenn Rovan mit den Fetzen nicht besonders viel anfangen konnte bewertete sein Lehrmeister es für den ersten Versuch als recht gelungen. Der Gildenlose runzelte die Stirn, als er das seine Fell mit dem seines Lehrmeisters verglich, doch wenn Raven behauptete, sein Fell wäre für den ersten Versuch recht gut abgezogen, dann wollte Rovan seinen Worten glauben. Ein rasches Lächeln überzog kurz seine Mimik, ging aber dann zu der gewohnt ausdruckslosen Zugweise über, während der Gildenlose dem Drachenjäger sein Messer reichte. "Und was machen wir mit den anderen vier?" |
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15.12.2003, 20:33 | #153 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Rund um Khorinis #14 -
Langsam ließ sich der Gildenlose neben einem der Tiere in die Kniebeuge nieder, dann setzte er das Messer an und versuchte abermals, dem Tier das Fell zu entnehmen. Wieder verharkten sich das Messer an einigen Stellen, doch ging es schon wesentlich gekonnter als zuvor. Kleine Löcher zierten die Seiten, an denen die Knorpel herausgetreten waren, doch ansonsten sah das Fell schon recht ordentlich aus. Ein wenig Stolz leuchtete in den Augen des Einzelgängers auf, dann wandte er sich um, richtete sich auf und hielt das Fell zu Raven, um dessen Bewertung einzusammeln. |
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16.12.2003, 13:10 | #154 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Thekengespräche #12 -
quote: LOOOOOOL *träneausmaugewisch* Ich kann nich mehr :D |
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18.12.2003, 19:43 | #155 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Rund um Khorinis #14 -
Anscheinend schien dieser Schürfer das gleiche zu ahnen wie Rovan, obleich er ihm nicht ganz traute. Warum auch, genau genommen traute Rovan niemandem, am wenigsten den Lees. Sie waren durch ihren Freiheitssinn und ihre eigenen Willen kein so leicht manipullierbares Werkzeug wie die Gardler, die meinten, mit ihren ach so tollen Gesetzen und Rangordnungen ganz oben hervor zu stehen. Rovan spuckte auf die Erde. Seine giftgrünen Augen stachen hervor, als seine Gedanken kurz zum Pack aus der Stadt schweiften, dann jedoch versuchte er sich wieder auf die Jagdroute zu konzentrieren. Langsam ließ der Gildenlose seinen Blick über den Pfad wandern, dann wandte er sich Raven zu und sprach in knappem Ton: "Sie sind norwärts gelaufen". Raven betrachtete die Spuren kurz, dann korregierte er: "Nord-Östlich,um genau zu sein. Du hast ein recht geschultes Auge, aber das verwundert mich nicht. Als Gildenloser nutzt du diese fähigkeit sicherlich öfter". Der Einzelgänger nickte stumm, wobei er sich innerlich über seine Fehleinschützung der Route ärgerte. Woher konnte dieser Drachenjäger diese Fähigkeit nur in einer solch ausgeprägten Stärke. Da fiel es Rovan auf. Einer der Äste, welche in den Boden gestampft worden waren war verruscht. Der Snapper hatte den Fuß im Lauf gedreht und die Richtung kaum merkbar geändert. Rovan grinste, dann sah er zu seinem Lehrmeister. |
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18.12.2003, 20:10 | #156 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Rund um Khorinis #14 -
Hatte der schürfer angst bekommen? Rovan schien es beinahe so, doch er wollte keinen weiteren Gedanken daran verschwenden. Mit gezückter Klinge folgte er, Schritt für Schritt, seinem Lehrmeister, welcher seinerseits der Fährte zu folgen schien. Stets wuchs das Unbehagen, das Rovan seit ihrem Aufbruch in sich aufbewahrte, mit jedem Schritt, den er tat. Er konnte sehen, dass die Abdrücke von Meter zu Meter dicker und frischer wurden, bis sie plötzlich....endeten?! Mit einem Ruck riss der Einzelgänger den Kopf vom Boden auf und sah um sich. Doch ein Lautes "Sccchhhht!" seines Lehrmeister gebat ihm Einhalt. Auf einer kleinen Ebene, nicht weit von ihnen, besetzt mit Dschungelpflanzen vernahm Fisk ein gequältes Jaulen, welches nur von dem Zerreißen von Fleisch übertönt wurde. "Sie haben ein Molerat..." murmelte Raven, dann sah er sich um. Nun wurde es also brenzlich. |
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18.12.2003, 20:35 | #157 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Rund um Khorinis #14 -
Zuerst war Rovan sichtlich verunsichert, zumal er seine letzet begegnung mit einer Kreatur dieser gattung nur knapp überlebt hatte. So fest er es vermochte schlang er seine schlanke Hand um den lederumwickelten Griff seiner Waffe, sodass die Knochen seiner Finger weiß hervor traten. Nun war es also soweit. Mit gespannter Sehne stand Raven neben dem Gildenlosen, dann ließ dieser plötzlich seinen Pfeil los, welcher surrend in den Hals des ersten Snappers raste. "Los!!" schrie der Drachenjäger, woraufhin Rovan, der dessen worte eigentlich ignoriert hatte, mit hoch erhobener Waffe losstürmte. Zwar wusste er nicht, ob sein Lehrer ihm folgte, doch anders als Rovan selbst schien der drachenjäger ein vertrauenswürdiger Mensch zu sein, sodass der Einzelgänger sich darüber keine wirklichen Gedanken machte. Grumelnd blickte der verstörte Snapper auf, gerade noch rechtzeitig um die blitzende Klinge des Einzelgängers zu identifizieren und ihrem Gewalthieb auszuweichen. Nun hatte Rovan ein Problem. Den Schwung hatte er mit aller Kraft in diesen Schlag gesteckt, und er besaß nicht das Können, einen Kombo auszuführen. Innerlich verfluchte er sich, die Meisterprüfung noch nicht abgelegt zu haben. Doch seine Zeit war kostbar. So vertraute er daraus, dass sein Lehrmeister ihn aus dieser misslichen Lage retten und damit vor dem Tod bewahren würde. |
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19.12.2003, 18:56 | #158 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Rund um Khorinis #14 -
Stillschweigend trappelte Rovan hinter seinem Lehrmeister her, welcher seinen Weg sicher zu kennen schien. Die Minenkolonie war also ihr neues Ziel. Einmal war Rovan bereits dort gewesen, er hatte es durchquert....ja, er erinnerte sich gut daran. Die große Jagd hatte damals ihre Spuren hinterlassen, doch dieses Mal hoffte Rovan inständigst darauf, Orks zu sehen. Die Kreaturen, die seinen Vater getötet hatten. Wut kochte in dem Einzelgänger auf, als seine Gedanken zu den kampfwütigen Kreaturen schweiften, welche jedoch gleich wieder von Raven zurück in die Wirklichkeit gerissen wurde. Der Drachenjäger disskutierte kurz mit den wachehaltenden Paladinen, die ihn zu kennen schienen. Einige Wörter wurden gewechselt, dann winkte Raven seinen schüler heran und die beiden durchtraten das dürre Holztor. Das Tor zur Kolonie. |
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20.12.2003, 10:54 | #159 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Im Minental # 5 -
Nur langsam vermochte Rovan es, sich von seiner Schlafstelle zu erheben. Sein Blick schwankte über das Lager, in welchem er sich nun befand. Söldner waren hier, ein gutes Dutzend, doch von seinem Lehrmeister fehlte jede Spur. Grummelnd sah er sich um, seine Beine schmerzten gehörig. Dann sah er zu Boden. Sein Schwert lag auf dem harten Steinboden, auf welchem er, so schien es, gestern abend eingeschlafen sein musste. Stumm erhob Rovan seine Waffe, befestigte sie an seinem Gürtel und begann zu gehen. Raven war weg, also hatte er genug Zeit, sich das Lager anzusehen. Und das tat er. |
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21.12.2003, 18:42 | #160 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
NamensÄnderungen -
Antrag zurückgezogen Löschen bitte |
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23.01.2004, 12:54 | #161 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Im Minental # 6 -
Das Grummeln seines eigenen Magens ließ Rovan erwachen. Ein wenig verschlafen öffneten sich die giftgrünen Augen des Einzelgängers, während jener um sich blickte. Ein Seufzer überquerte seine Lippen als er feststellen musste, dass er noch immer im Räuberlager verweilte. Warum hatte Raven ihn einfach allein gelassen. Seine Stirn legte sich in Falten und die Hand wanderte zu seinem Kinn, an welchem bereits kleine Bartstoppeln hervor krochen. Warum hatte sich sein Lehrmeister einfach aus dem Staub gemacht. Zwar kam er nicht wirklich von jenem Gedankenthema hinweg, doch wusste er, dass es unnütz war, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wozu gab es diese untertänigen Boten, die dazu da waren, Nachrichten zu übermitteln? Raven war niemand, der ohne eine weitere Meldung verschwand, und obgleich Rovan ihn erst seit geraumer Zeit kannte, so schien es ihm, als wäre sein Lehrmeister ein langjähriger Kriegskamerad. Abermals seufzte der Krieger auf, dann errichtete er sich zu voller Körpergröße. Wie auch einige Nächte zuvor hatte er in einer kleinen Ecke des Schlafhauses der Söldner geschlafen, den Kopf an die raue Holzwand gelehnt. Sein Genick gab knackende Geräusche von sich und der Nacken selbst war unter ständigen Reibungen rot geworden. Es brannte. Doch ließ sich Rovan nichts anmerken. Stattdessen blickte er um sich, bis er die Tür ausgemacht hatte, und steuerte auf jene zu. Keine zwei Augenblicke später stand er im Freien. Seine Nüstern füllten sich mit frischer Luft, schon wieder seufzte er. Doch diesmal war es ein Seufzer der Erleichterung. Seine Gedanken wanderten von seinem Trainings hinweg, zu einem Thema, dass ihn noch viel mehr bedrückte: Er musste aus diesem Lager hinaus. Zweifellos ein netter Ort, doch war es eine feste Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, in der nur Mitglieder der Gilde Lees etwas zu wirken vermochten. In der nur sie lebten. Kein Ort für einen Einzelgänger, vor allem nicht für einen von Rovans Kaliber. Warum also noch länger warten? Schwert, Geldbeutel und der Lederbeutel mit den Heilkräutern baumelten an seinem Gürtel, der Rucksack war geschultert. Der Einzelgänger trug all seine Sachen bei sich. Er war zum Aufbruch bereit. |
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23.01.2004, 13:00 | #162 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Thekengespräche #14 -
Nja, ich hab aber auch keinen Bock für die Sicherheit, den Film zu haben 1. Ne Woche zu warten 2. Um die 6 Euro mehr zu bezahlen |
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25.01.2004, 11:20 | #163 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Thekengespräche #14 -
quote: Du hast lange blonde Haare und spitze Ohren? :D :D |
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25.01.2004, 15:50 | #164 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Im Minental # 6 -
Gebückt durchstreifte Rovan die Wälder des verfluchten Tals, denn obgleich er die Schleichkunst nicht beherrschte, so würden ihn die Orks hier doch nicht finden. Grünhäute verließen sich für gewöhnlich nur auf ihre Augen, und der Gildenlose war sich recht sicher, dass diese Eigenschaft nicht innerhalb weniger Tage wandeln würde. Immer wieder warf der Krieger Blicke nach rechts, zu der Seite, an welcher sich der Weg befand. Nichts. Warge streiften umher, doch taten sie dies in sicherer Entfernung – nahe der Burg. Alles in allem schien es ungefährlich geworden zu sein. „Schade drum..“ seufzte der Einzelgänger, welcher das Minental und vor allem dessen bösartige Bewohner vergötterte. Nun, dank der großen Jagd, begann nur Stück für Stück neues Gesindel anzusiedeln. Goblins, Wargs, Wölfe und Scavanger. Das gab es nun. Doch obgleich Rovan nicht in der Lage war sie zu schlagen, so vermisste der Gildenlose die Orks. Er hatte sich geschworen, sie zu jagen und zu töten, sollte er jemals die dafür nötige Stärke und Waffenkenntnis besitzen Waffenkenntnis. Bei jenem gedachten Wort wurden Rovans Schritte langsamer und er blieb stehen. Zwar konnte er mit dem Schwert umgehen, doch konnte diese Fähigkeit durchaus ausgebaut werden. Raven war verschwunden und würde so bald nicht wieder auftauchen. Immer mehr reifte in dem Gildenlosen der Entschluss, zurück nach Khorinis zu gehen und den Einhandkampf zu meistern. Und er wusste bereits wo. Im Sumpf hatte er seine Ausbildung begonnen, im Sumpf wollte er sie beenden. Als er es schaffte, sich aus den Gedanken zu reißen, fiel dem Einzelgänger eine zuvor nicht bemerkte Tatsache auf: Er hatte den Pass beinahe erreicht. „Umso besser!“ grinste er und sprach, wie schon so oft zuvor, mit sich selbst. Seine Schritte setzten erneut ein, verfielen einem Jogg-Tempo und arteten kurz darauf in ein Laufen aus. Er konnte es kaum erwarten. |
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25.01.2004, 16:00 | #165 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Rund um Khorinis #15 -
Der Wunsch den einhändigen Kampf zu meistern, welcher mittlerweile in eine regelrechte Sucht ausgeartet war, trieb den Gildenlosen dazu an, seine Schritte um ein weiteres zu erhöhen. Sprintend hastete er an der ‚Toten Harpyie’ vorbei, über die Wegkreuzung und gen Sumpflager. Er wusste nicht, wer dort unterrichtete. Und es war ihm auch egal. Grundsätzlich unterstellte sich Rovan niemandem, alleinig die Aussicht auf die Chance, ein meisterhafter Kämpfer zu werden, trieb ihn an. Gestrüpp musste der harten, unnachgiebigen Rüstung des Einzelgängers weichen und brach teilweise ab, das jedoch störte Rovan herzlich wenig, denn im darauf folgenden Moment von seinen gnadenlosen Lederstiefeln niedergetrampelt. Ihm selbst war es nicht aufgefallen, doch die Zeit in der Wildnis hatte den netten, trägen Mann zu einer selbstlosen, kämpferischen Person gewandelt. Als dies hatte er in letzter Zeit gar nicht bedacht, und er wollte es auch nicht. In jenem Moment blieb ihm auch keinerlei Zeit dafür, denn er hatte die Pforte des Sumpflagers erreicht. Mit gesenktem Haupt trat der Gildenlose an den Wachen vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. |
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25.01.2004, 16:23 | #166 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Das Sumpflager #19 -
Rasche Schritte beförderten den Gildenlosen mit einer unnachahmbaren Geschwindigkeit vor die Eingangstür des Sumpfes, welche er auch ersucht hatte. Wie erwartet fand er vor der qualmgefüllten Hütte einige Novizen vor, genau dass, wonach er gesucht hatte. Ohne unnütze Umwege zu wählen, ging er direkt auf jenen zu, welcher am nüchternsten schien und sprach ihn mit der rauen Begrüßung: „Wo find ich hier `nen Einhandlehrmeister?“ an. Der Novize, zunächst von der Erscheinung des Einzelgängers sichtlich eingeschüchtert, fasste sich erst nach einigen Sekunden und begann, selbst dann, nur stotternd zu sprechen: „Einhandlehrmeister? Äh….frag mal Härda. Ismael Härda“. Es verstrichen keine zwei Sekunden, bis Rovan den jungen Mann mit einer weiteren Frage überrannte: „Wo find’ ich den Kerl?“ Diesmal wesentlich reaktionsschneller, aber dennoch stotternd, entgegnete der Novize: „Sieh am besten in seiner Hütte nach. Da vorne!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wandte der Einzelgänger sich von dem Sumpfler ab und ging auf jene Hütte zu, die er ihm gedeutet hatte. Tatsächlich saß innerhalb des Holzgebildes eine Person, im Schneidersitz vor einer Wasserpfeife. Die Augen hatte der Mann geschlossen. Rovan tätigte einen weiteren Schritt um sich kurz vor der Türschwelle zu positionieren und dann zu fragen: „Bist du Ismael Härda?“ |
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25.01.2004, 16:55 | #167 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Das Sumpflager #19 -
„Nun..“ begann Rovan, sichtlich erfreut über die Tatsache, bereits beim ersten Versuch seinen Mann gefunden zu haben, „Ich habe vernommen, dass du einer der hier ansässigen Einhandlehrmeister bist“. Zwar schien jene Person durchaus jemand der es wert war, gesiezt zu werden, doch hatte die Angewohnheit anderer Leute, ihn immer zu duzen, Rovan ebenfalls angesteckt. Dennoch empfand er einen gewissen Respekt. Denn obgleich Ismael an seit Stunden an dieser Wasserpfeife hängen mochte, so strahlte er dennoch eine Nüchternheit und innere Ruhe aus, die Rovan beinahe zu erdrücken schien. Sein Blick wanderte über die graue Robe, welche zwar durch den Schulterschutz an die eines Novizen erinnerte, ansonsten jedoch auf eine völlig andere Weise hergestellt zu sein schien. Wochenlang hatte der Gildenlose in dem Gedanken gelebt, dass der Kampf mit dem Blick in seine Augen unerträglich sei, doch die tiefgründigen Pupillen des Sumpflers überboten die des Kriegers bei weitem, und er konnte es nicht länger ertragen, sie anzusehen. Rasch schüttelte er den Kopf und besah die Hütte des Lehrmeisters, während er auf dessen Antwort wartete. |
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25.01.2004, 17:43 | #168 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Das Sumpflager #19 -
Starre Blicke folgten dem Handeln des Novizen, ehe Rovan sich eine Antwort erlaubte. Als er es jedoch doch tat, viel sie knapper aus, als selbst er erwartet hätte: „Der meisterhafte Kampf“ murmelte er, wobei ihm selbst nicht einmal auffiel, dass seine Antwort mit der Frage des Lehrmeisters keinen Deut harmonierte. Jenem schien das jedoch ebenso egal zu sein wie dem Einzelgänger selbst, denn er erhob sich aus der Kniebeuge, ohne etwas an seiner Miene oder Ausstrahlung zu verändern. Ein Nicken gab bekannt, dass er Rovans Ansage verstanden und wahrgenommen hatte, sodass sich ein schwaches, jedoch zufriedenes Lächeln auf die Lippen des Gildenlosen legte. „Wann können wir anfangen?“ |
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25.01.2004, 18:24 | #169 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Das Sumpflager #19 -
Bereits während des Schreitens wurde die schimmernde Klinge aus ihrer ledernden Hülle gerissen und einige Male in der Hand gewunden, bevor Rovan die Drehungen schlagartig einstellte und die Waffe senkrecht vors Gesicht hielt. Zwei Lehrmeister hatten ihn damals unterrichtet, doch hatte ihm Angroth die zweifelsfrei besten Tricks beigebracht. Lange musste der Gildenlose also nicht über die Wahl seiner Vorführstücke nachdenken, deren Ausführung ohne Kampfpartner jedoch war nicht so leicht, wie er zunächst erwartet hatte. Eine kühle Brise wehte durch sein langes, schwarzes Haar, welches sich Rovan kurz vor Betreten der Holzplatte mit einem Stück grauen Lumpen zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Weiße Atemwölkchen verließen seinen Mund und suchten ihren Weg gen Himmel, seine Augen waren stur auf die eiserne Klinge seines Schwertes gerichtet. Oft hatte man ihm eingebläut, dass nur Jener eine Klinge führen konnte, dessen Wille härter war als dessen Metall. Und der Wille des Einzelgängers war stärker den je. Ein erster Schwung der Waffe folgte, dann ein weiterer. Mit unnachgiebiger Hartnäckigkeit ließ Rovan die Schlagtechniken, vor allem die schnellen seitlichen Schläge, welche er bei Angroth erlernt, hatte, durch die Luft sausen, bis er am Ende der Platte angelangt war. Kurz ließ der Gildenlose das Schwert sinken und verschnaufte. Vereinzelt kullerten Schweißperlen über seine Stirn, dies jedoch war das einzige Anzeichen von Schwäche. Und es ließ in die Irre führen. Denn mit beibehaltener Ausdauer führte der Einzelgänger abermals sowohl die gleichen Techniken, als auch neue vor, diesmal mit noch größerer Präsenz. Nachdem er diese Prozedur zweimal über die komplette Holzplatte vollzogen hatte, wandte er sich an Ismael. „Wie war das?“ |
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25.01.2004, 19:04 | #170 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Das Sumpflager #19 -
“Gewichte...” grummelte der Gildenlose, sichtlich unerfreut und legte sie an. Sogleich sackten seine Arme etwas ab, doch das Wildnisleben hatte sie gestärkt, sodass Rovan sie mit rascher Geschwindigkeit wieder hinaufziehen konnte. So oft schon hatte er erlegte Wölfe in seine geheime Höhle geschleppt um eine Notversorgung zu haben, und viel schwerer als diese Kreaturen konnte der Kampf mit Gewichten nun nicht sein. Nachdem alles sauber angelegt war, zog er erneut die bereits weggesteckte Klinge und wog sie ein weiteres Mal in der Hand. Obgleich sie sich von Größe oder Gewicht keinerlei verändert hatte, so kam sie dem Einzelgänger um einiges schwerer vor als zuvor. Immer offensichtlicher wurde es, dass das Training bei diesem Lehrmeister schwerer werden würde, als Rovan es erdacht hatte. Doch irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke. Der Missmut und die Scheu vor den Gewichten musste einem neuen Trieb an Motivation weichen, und im darauf folgenden Moment hatte der Einzelgänger die bereits vorgeführte Pose eingenommen und versuchte sich an jenem Schlag, welchen sein Lehrmeister ihm gezeigt hatte. Den anderen Schüler beachtete er bei diesem Vorhaben nicht. |
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27.01.2004, 22:07 | #171 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Das Sumpflager #19 -
Bereits bei Tagesanbruch hatte sich der Einzelgänger zum Trainingsplatz begeben und seine Übungen fortgesetzt. Mittlerweile war sein Gesicht schweißbedeckt, und die Kraft in seinen Muskeln in seinen Armen begann zu schwinden. Dennoch hielt der Gildenlose sein Training unaufhörlich aufrecht. Obgleich die eng geschnürten Gewichte auf der Haut, die seine bis zu den Ellbogen hinauf gekrempelten Hemden preisgaben, brannten wie der Atem eines Feuerwarans, so umklammerten sie jedoch noch immer mit gleicher Hartnäckigkeit und Willensstärke den Leder umwundenen Griff des Schwertes. Ein Seufzer überquerte die Lippen des Kriegers, als er das Schwert seit geraumer Zeit das erste Mal sinken ließ. Mit einem Ruck rammte er die tödlich scharfe Klinge in den harten Erdboden und rieb seine Hände. Obgleich von Handschuhen umschlossen, so konnte Rovan doch spüren, wie rot sie sein mussten. Mit zwei raschen Zügen riss er die Lederschützer von seinen Händen, um seine Annahme zu bestätigen. Und, wie nicht anders zu erwarten, hatte er recht. Selbst die kleinen Finger beider Hände waren tomatenrot und schmerzten, als hätten dutzende Nadeln sie durchjagt. Dennoch wollte er nicht aufhören. In stundenlangen Trainingseinheiten hatte er versucht die Schläge zu perfektionieren, doch war er trotz der mittlerweile durchaus gekonnten Durchführung nicht zufrieden. „Zu langsam..“ murmelte er immerfort zu sich selbst, und obwohl ihm die vorbeigehenden Brüder misstrauische Blicke zuwarfen oder einen Vogel tippten, so war der Einzelgänger sich sicher, dass er Recht hatte. Ein verhasstes Grummeln stieg auf, dann wurden die Lederhandschuhe abermals übergestreift und Sekunden darauf umklammerten sie wieder mit aller Kraft den Griff des Schwertes. Ein halbes Dutzend seiner Schritte genügten, um Rovan zurück zum Trainingsplateau befördern. Er schloss seine Augen einige Momente und ließ seinen deutlich sichtbaren Atem mehrere Male hinauf zum Himmel steigen, bevor er das harte Training fortsetzte. Noch immer prügelte die gewaltige Last der Gewichte auf seine Arme ein, doch noch viel belastender waren jene an den Beinen. Denn so viel er auch schlug, Rovan riss seine Beine stets mit, um den nächsten Schlag besser ausführen zu können. Für viele mochte das ein Fehler sein, doch der Gildenlose sah dies als großen Vorteil. Abermals erklang das tiefe, unzufriedene und beinahe bösartige Grummeln, bevor die Klinge mit einem unbeschreiblichen Geräusch durch die kalte Abendluft glitt. Immer wieder vollzog der Einzelgänger die mittlerweile auswendig gelernte Technik, und diesmal schien ihm sein Handeln tatsächlich zu gefallen. Zwei Mal wiederholte er sie noch, dann sank die Waffe zu Boden. „Das war gut. Genug für Heute.“ murmelte Rovan zu sich selbst, wobei er, trotz der schmerzenden Glieder, grinste. Er erhob die Klinge und steckte sie zurück in die dafür vorgesehene, eisenbeschlagene Scheide, dann ging er zurück zu dem Baum, an welchem er sein Nachtlager aufgebaut hatte. Bis zum nächsten Morgen würde er ruhen können, doch Trägheit brachte ihn nicht weiter. Eine anstrengende Woche stand bevor. |
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29.01.2004, 20:26 | #172 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Das Sumpflager #19 -
Ein schwaches Lächeln überfuhr die schweißverzerrte Miene des Einzelgängers, bevor jener sich in die Lage versetzt fühlte, zu antworten: „Würd’ ich gern, aber ich habe dem Sumpfkraut vor langer Zeit abgeschworen. Es trübt die Sinne.“ Ismael schien ein wenig beleidigt, doch zeigte er Verständnis für die Reaktion des Gildenlosen, wünschte jenem einen schönen Abend und trottete davon. Rovan seinerseits wandte sich vom Weg ab und trat zurück auf die Trainingsplattform. Das Schwert hatte er bereits zu Beginn des Gespräches mit seinem Lehrmeister zurück in dessen Hülle gesteckt, doch war er bereit, es ein weiteres Mal zu ziehen. Sein Blick wanderte hinauf zum wolkenlosen Himmel. Es war bitterkalt, der unberührte Schnee nahe der Plattform schimmerte im Schein des sichelförmigen Mondes, der sich über dem Tal erhob. Mit einer raschen Bewegung riss Rovan seinen Kopf hinfort, ließ seinen Blick über das, durch die Fackeln blau schimmernde, Sumpflager wandern und zog dann seine Waffe. Atemzüge verstrichen, das Schwert wog leicht im Druck des starken, eiskalten Windes. Bis der Gildenlose es zu schwingen begann. In raschen Abläufen leitete sein Schwertarm die Schläge ein, zunächst nur die der ersten Schlagtechnik. Rovan war ein Idealist, wenn er etwas begann, dann lernte und trainierte er es, bis es perfekt beherrscht wurde. Und bevor er den ersten Schlag nicht konnte, würde der zweite keine Anwendung finden. Somit würde die Hilfe eines Novizen erst am nächsten Tag von Nöten sein. |
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01.02.2004, 19:51 | #173 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Das Sumpflager #19 -
Vereinzelt rannen Schweißperlen über die Stirnen der beiden Kämpfenden, wobei der junge Novize weitaus erschöpfter schien, als der mysteriöse Wanderer. Bereits am Morgen hatte der Vermummte sich, wie Härda es ihm erteilt hatte, einen Kampfpartner in Form eines jungen Gläubigen gesucht und ein erbarmungsloses Training mit ihm vollzogen. „Weiter!“ fauchte der Gildenlose, doch der Novize hob abwehrend seine Linke: „Herr, ich kann nicht mehr!“ Kurz gebot sich Rovan Einhalt, dann jedoch musste er grinsen. Ein kaum verständlicher, beinahe geflüsterter Satz überquerte seine Lippen, dann stürmte er los. „Jüngchen, was dich nicht umbringt, das macht dich stärker!“ Durch den anstürmenden Einzelgänger eingeschüchtert riss der Gläubige seine Waffe vors Gesicht und wehrte einen weiteren Kombo-Versuch des Kriegers mit Müh’ und Not ab. Metall hämmerte aufeinander wie Hammer auf Amboss, Funken sprühten in alle Himmelsrichtungen. Beinahe komplett war der Angriff des Anstürmenden vollzogen, da verließ den Novizen die Kraft. Keuchend ließ er die Waffe sinken und war dem Schwert des Kriegers hilflos ausgeliefert, welcher sich nur mit aller Kraft zurückhalten konnte. „Okay du Weichei, genug für Heute. Zisch’ ab!“ grummelte der Einzelgänger, woraufhin ihn ein wütender Blick seitens des verschwindenden Novizen traf. Diesen jedoch ignorierte der Mann mit seiner üblichen Kälte, stattdessen entschloss er sich dazu, die alten, bereits vor Tagen gelernten Techniken noch einmal etwas aufzufrischen. Seine Klinge kam also noch nicht zur Ruhe. |
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01.02.2004, 21:06 | #174 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Thekengespräche #15 -
Ich hab jetzt endlich CS 1.5 Ich bin auch für CS zu haben ;) |
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18.02.2004, 20:24 | #175 | ||||||||
Rovan Beiträge: 192 |
Das Sumpflager #20 -
Immer und immer wieder musste die kühle Luft, welche seit Anbeginn des Abends herrschte, der gewaltigen Klinge eines Schwertes weichen – Rovans Schwertes. Wie bereits viele Tage zuvor befand er sich auf dem Trainingsplatz, die Waffe fest mit der Rechten umklammert, der Unterarm des freien Gliedmaßes fuhr über die schweißbedeckte Stirn. Obgleich der Einzelgänger die gröbsten Züge der unangenehmen Flüssigkeit entfernte, so kullerten doch vereinzelte Schweißperlchen unaufhaltsam von der feuchten Stirn hinab, bis eines der ihren den Weg uns Auge des Kriegers fand. Grummelnd ließ der Gildenlose die Waffe sinken und entfernte fluchend das Gebräu aus seinem Auge, bis jenes wieder fähig war, klar zu sehen. Knappe Atemzüge durchschossen die Lunge des kraftlosen Kämpfers - Tagelang schon trainierte er nun, Gewichte an Armen und Beinen und sowohl die körperliche Anstrenung, als auch die Unzufriedenheit mit sich selbst jagten die Moral des herzlosen Mannes in die Tiefe. Er wartete nun schon seit einer geschlagenen Woche auf das Auftauchen seines Meisters, auf dessen Urteil über die gelernten Techniken und die Verkündung des Prüfungsdatums. Doch es geschah nichts... Verärgert ergriff der Einzelgänger das zuvor in den Boden gerammte Schwert, wandte es einige Male in der Hand und begab sich dann zurück zum Plateau, um das Training fortzusetzen. |
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