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18.09.2002, 01:48 #1
Totenwache
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Das Kastell des ZuX # 12 -
Unzählige Jahre waren mittlerweile über das Land gezogen. Doch für den Totenwächter wurde das Stundenzählen immer belangloser.

Krieg löste Frieden ab, Despoten starben und Helden wurden geboren und einst blühende und mit Ruhm überhäufte Königreiche fielen dem Vergessens zum Opfer.
Die Zeit hatte ihre eigenen Regeln und entschied selbst über die Sternstunden der menschlichen Geschichte.

Die Unsterblichkeit hatte ihren Tribut und wurde mit einer ebenfalls endlosen Einsamkeit in die Waagschale geworfen.
Es gab Zeiten, an denen der Wächter ernsthaft an seinem Arbeitsvertrag zweifelte. Das Beschäftigungsfeld war einfach zu sehr eingeschränkt .
Der ganze Turm war mittlerweile mit selbstgehäkelten Wandteppichen oder Töpferarbeiten, die dem Reich der Tiere nachempfunden waren, übersät.

Und auch sein neues Beschäftigungsfeld des Lautenspieles, brachte über längere Strecken nicht die gewünschte Befriedigung.

Gelangweilt saß der Totenwächter auf seinem mit Schädeln versehenen Thron und zupfte mit seinen knochigen Fingern, gedankenverloren die Saiten seines Musikinstrumentes.

Die Laute war mit einer, mit Metallspähnen versehenen Schnur, an den hauseigenen Seelengenerator angeschlossen, der wiederum das akustische Signal über riesige blecherne Trichter, die an der Decke montiert waren, verstärkte.

Ein instrumental begleitetes Kinderlied huschte über die blutleeren Lippen des Wächters und raunte durch den aus schwarzen Granit erbauten Turm.
18.09.2002, 03:15 #2
Totenwache
Beiträge: 4
Das Kastell des ZuX # 12 -
Ein stechender Schmerz durchzog den Geist des Totenwächters.
Das seit Jahrhunderten Unmögliche, schien anscheinend Realität geworden zu sein. Jemand mußte in den Wirkungskreis des dunklen Turmes eingetreten sein.

Die Luft vor dem goldenen Tor fing an zu zittern und zu pulsieren und im nächsten Augenblick materialisierte sich der Wächter vor Maximus.


"Heiligs Blächle...mein innigster Wunsch wurde war. Nach diesen unzähligen Jahren finden endlich wieder menschliche Opfer zu mir....Treibstoff für meinen Seelengenerator, wunderbar, das wird ein wahnsinns Fäscht" sprach der Wächter, mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen, an Maximus gerichtet und ergänzte mit tiefer und ernster Stimme:

"Ihr seid die ersten, die es überhaupt geschafft haben, soweit vorzudringen.
Hinter dem Tor befindet sich im obersten Stock des Turms, der Teleportraum zu seiner Eminenz Vagnard.
Ihr habt drei Prüfungen zu bestehen.
Erstens müßt ihr alle meine Fragen ohne Zögern beantworten, bevor ich Euch Zutritt zum Tor gewähre.
Am Tor erwartet Euch ein weiteres Rätsel. Solltet ihr auch diese Rätsel lösen, was ich ernsthaft bezweifle, wenn ich mich Euch so ansehe, dann erwartet Euch die letzt Prüfung: Die Maschine, erbaut aus Stahl und Fleisch und ihre verdammten Sklaven.

Nun meine erste Frage, von zwei Fragen, an Euch: Was ist Eure Lieblingsfarbe?"

Der Wächter stand mit einem hämischen Grinsen vor Maximus und erwartete seine Antwort.
18.09.2002, 03:44 #3
Totenwache
Beiträge: 4
Das Kastell des ZuX # 12 -
"Ohh....ihr scheint ein helles Köpfchen zu sein, in einem anderen Beschäftigungsfeld, aber das liegt schon weit zurück, sind viele gestandene Akademiker an dieser komplexen Frage gescheitert.

Jaja, wenn ich mich Euch genauer betrachte, ja, ihr seid wirklich ein Anhänger der Lilafraktion.

Nebenbei, wer auf dieser Brücke eine Frage falsch beantwortet, ist natürlich des Todes. Aber laßt Euch von solchen belanglosen Nebensächlichkeiten nicht ablenken.

Nun die letzte Frage:

Wie weit..kann eine herzkranker Molerat, bei Gegenwind der Stufe 5, sprinten?

erstens: 5 Fuß
zweitens: 50 Fuß
drittens: 500 Fuß

Wählt weise und entschlossen Magier!"
fragte der Totenwächter bestimmt.
18.09.2002, 04:22 #4
Totenwache
Beiträge: 4
Das Kastell des ZuX # 12 -
"Woher soll ich das denn wissen..ohhh..verdaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaamt!"

Erst jetzt bemerkte der Totenwächter, daß er mit seinem fahlen und abgemagerten Füßen auf einer der Steinsprossen der Brücke stand.

Noch bevor er den Satz zu Ende führen konnte, wendete sich die Macht, die ihm einst Untertan war, gegen ihn und zog ihn in hohem Bogen in die Luft.

Die tote Haut zog sich immer enger um die Knochen des Wächters. Die Augen wurden ihn ihre Höhlen gepreßt, die Knochen im Inneren des Körper zersplitterten unter einem enormen Druck, der die Gebeine des Wächters in einem vakuumähnlichen Energiefeld zusammendrückte.

Im nächsten Augenblick implodierte die Totenwache unter einem ohrenbetäubenden Knall, der die ganze Insel zum Erschüttern brachte.
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