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21.09.2002, 23:45 #1
Machina Mortis
Beiträge: 3
Das Kastell des ZuX # 12 -
Das Klirren von Metall hatte den dunklen Schlaf der Maschine gestört.
Weit aufgerissene Augen blickten in die schwach beleuchtete Halle. Suchende Blicke huschten von einer Nische zur Nächsten, von Säule zu Säule, um das Versteck der Eindringlinge auszuloten.

An dem Seitenaltar blieben ihre Blicke haften und stachen in die, im Dunkel liegende, Nische.
Es war töricht von den Magiern gewesen, sich im Schatten der massiven Granitsäulen in Sicherheit zu wiegen, denn die Sinne der Maschine erlaubten es ihr, Schemen zu erkennen, die sich aus der abgegebenen Körperwärme abzeichneten.
Die fahlen und dürren Wesen gingen eine Art geistige Symbiose mit jener Maschine ein und teilten die Erkenntnisse selbiger.
Langsam folgten die gepeinigten Wesen den Blicken der Maschine und schritten wie Marionetten, dessen mentaler Faden, mit dem Monstrum aus Fleisch und Metall verknüpft war.

Regungslos prangte die Maschine an der glatten Steinwand. Schläuche erstrecken sich von ihr über die ganze Halle, die wiederum mit Kuben, Ventilen und Zahnrädern verarbeitet waren, die sich durch den ganzen Turm, wie pumpende Adern, ihren Weg entlang des Gemäuers suchten.
Die Maschine schien das Herz dieses ganzen technischen Wunderwerks zu sein. Was von Außen als leblos und kalt zu erachten war, offenbarte ein bizarres Innenleben, hinter den pechschwarzen Mauern.

Der einzige menschliche Ausdruck der Maschine lag in ihren weit geöffneten Augen, Augen die eine Geschichte des Schmerzes und der Agonie schrieben.
Der Rest ihres Gesichtes war in bronzenes Metall eingebettet, das sich tief in das hautlose, rosige Fleisch bohrte. Die einzelnen Muskelstränge waren mit hauchdünnen, kleine Metallklammern und Fäden verbunden, die in Kanülen im Nackenbereich mündeten.

Der Torso hielt ein rundes Glasstück in seiner Mitte. Getragen wurde dieses eigenartige, blau fluoreszierende Objekt, von Metallschienen, die mit breiten Schrauben in den Knochen des Brustkorbes verankert waren.
Fremde Keilschriften säumten die bronzene Oberfläche dieses Metallgeflechts.

Zornigen Blickes entsandte die Maschine ihre Sklaven in Richtung der Dämonenbeschwörer.
23.09.2002, 23:47 #2
Machina Mortis
Beiträge: 3
Das Kastell des ZuX # 12 -
Die Lider des Maschinenwesen zogen sich zu boshaften Schlitzen zusammen.
Zorn entfaltete sich in den Augen des Wesens, der sich bald auf die verdammte Brut der Schwarzmagier entladen sollte.

Das gläserne Herz, das zuvor nur in einem sanften Blauton glimmte, war nun vollends erleuchtet.

Die Augen des Maschine glühten nun in einem roten Feuer und im nächstens Augenblick entlud sich eine gewaltige Energiesäule, die sich in Form einer riesigen Welle aus blauer Energie auf die Magier ergoß.
Die Luft verzerrte sich und ein krachendes Zischen durchflutete die Halle.

Unaufhaltsam donnerte die Welle auf die Magier zu und riß sie mit einer unbeschreiblichen Wucht von den Füßen......
24.09.2002, 01:45 #3
Machina Mortis
Beiträge: 3
Das Kastell des ZuX # 13 - In den Tiefen der Katakomben
......der gefaltete Stahl bohrte sich tief in das gläserne Herz der Maschine. Unter einem dumpfen Knirschen bröckelten vereinzelt hauchfeine Glassplitter auf den Steinboden.
Der Körper der Maschine fing an zu beben, unter zitternden Bewegungen schlug das Schwert in rotierende Bahnen aus.
Energieentladungen zogen in Form von feinen Blitzen an der Klinge des Katanas entlang. In den schneeweißen Augen des mit Metallplättchen überzogenen Gesicht, stachen langsam blutüberfüllte Adern in Richtung der Iris.
Die einst wachsamen Blicke der organischen Maschine starrten nun orientierungslos und verloren im Raum umher.
Die Maschine fing immer stärker an zu beben und die Mechanik schien sich langsam von ihren organischen Komponenten zu lösen.
Schrauben und Schienen brach unaufhaltsam aus dem rosigen Fleisch. Knochen zerbarsten und bohrten sich von ihnen durch den Torso. Fetzen aus Organischem und Metall sprengten sich unter enormen Druck vom Korpus ab und wurden in die Weiten der Halle geschleudert.

Immer mehr Energie floß aus dem blauen Glasherz und ergoß sich mit vernichtender Kraft über die Oberfläche der Maschine.
Das Fleisch fing an zu Kochen, Blasen bildeten sich unter Abfallen von immer größeren Bronzeplatten und platzen unter eine blutigen Fontäne auf.
In der Halle legte sich bald ein beißender Geruch von verkohlten , organischen Überresten nieder. Muskelfasern verschmolzen mit den darüberliegenden Bronzestücken und brannten einen Ausdruck der Lähmung und der Hilflosigkeit in das Angesicht der Maschine und vom nächsten Augenblick zum anderen , riß der Torso unter ein ohrenbetäubenden Explosion auf.

Was die Magier nun erblickten, ließ sie vor Erstaunen versteinern. Die Blicke richteten sich nun auf die riesige klaffende Wunde, hinter der ein blaues Flimmern lag, das sich unter seltsamen Geräuschen gen Decke erhob.

Wenn man sich das Spektakel näher ansah, so schien es , konnte man in dem blauen, aufsteigenden Nebel, Schemen von Gesichtern erkennen und die seltsamen Geräusche sollten sich als Stimmen entpuppen.

Regungslos prangte die Maschine an ihrem selbsterwählten Kreuz- die Lider waren nun geschlossen und Rinnsale aus Blut bahnten sich ihren Weg durch die verkohlten Gesichtsfurchen......die Maschine war erloschen.
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