World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Kastell des ZuX #11 |
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07.07.2002, 21:08 | #101 | |||||||||||
Alaerie Beiträge: 924 |
Alaerie nahm die Runen entgegen, suchte sich die Richtige zum Beschwören des Skeletts heraus und steckte die anderen sicher fort. Sie hätte viel lieber mit was anderem angefangen, aber Don-Esteban hatte sicherlich recht, wenn er meinte, der schwerste Zauber zuerst. Einmal tief Luft geholt, die Rune in der geschlossenen Faust und Konzentration auf den Zauber richten. Klang alles ganz einfach aber praktisch schwerer, als man glauben mag. Nach kurzer Zeit allerdings schon hatte sie sämntliche nebensächlichen Gedanken aus ihrem Kopf vertrieben und dachte nur noch an den Zauber. 'Na komm schon, ein kleines Skelett, mehr brauch ich doch gar nicht' das ging ihr gerade durch den Kopf, schien aber nicht die richtige Motivation zu sein, denn das Kribbeln in ihrem Arm war definitiv zu schwach und das gewünschte Wesen Beliars erschien partout nicht. Alaerie versuchte nicht nervös zu werden und sich von diesem Umstand nicht beirren zu lassen. Sie versuchte sich nun mal anders zu motivieren und schon spürte sie, wie sich das Kribbeln erneut einstellte. Langsam gewöhnte sie sich daran, auch wenn es noch immer ein wenig unangenehm war. Erfreut blickte sie kurz danach auf ein Skelett, welches mitten im Raum stand und im nächsten Moment aber wieder zerfallen war. Das war ja echt motivierend. Das konnte doch nicht so schwer sein. Wieder und wieder konzentrierte sie sich. Aber was gescheites kam nicht dabei heraus. Sachte schielte sie zum Don herüber, der an einer Wand gelehnt geduldig zuschaute. Wenn sie durchgefallen wäre, hätte er schon längst etwas gesagt, da war sie sich sicher. Also hieß es weitermachen. Wenig später hatte sie auch wirklich wieder ein Skelett erschaffen, das mitten im Raum stand wie bestellt und nicht abgeholt. Aber ein Gutes hatte dieses Wesen nun an sich, es zerfiel nicht gleich wieder zu Staub. Erfreut schaute die junge Magierin auf das Skelett und dann zum Don, bis sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung des Knochendieners registrierte. Ihr Kopf wandte sich herum. Das freche Ding machte sich doch tatsächlich selbständig und lief in dem Raum auf und ab und dann direkt auf Don-Esteban zu. Dieser schaute etwas irritiert auf das Skelett und schritt nun an der Wand entlang, den Verfolger hartnäckig auf den Fersen. Alaerie hatte nicht die geringste Ahnung, warum das Wesen das nun tat. Sie hatte ihm eigentlich den Befehl gegeben, sich nicht zu rühren, aber anscheinend hatte das Wesen aus Knochen wohl die Ansicht, der Lehrmeister für Magie könne etwas Bewegung vertragen. Peinlich berührt versuchte die junge Frau das Skelett zu befehligen, aber dieses schien sie nicht mal annähernd für voll zu erachten. Geduldig drehte der Don seine Runde und mit ihm das Skelett und Alaerie. Dann plötzlich blieb es endlich stehen, drehte sich zu der jungen Magierin herum und tat gar nichts mehr. Erleichtert wischte sich Alaerie den Schweiß von der Stirn. |
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07.07.2002, 21:34 | #102 | |||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Mit leicht irritiertem Blick auf das im Moment still stehende Skelett fragte der eben noch durch den Raum wandernde Don seine Schülerin "Was hat Euch eigentlich dazu bewogen, Euch den Dämonenbeschwörern anzuschließen, was erhofft Ihr Euch hier im Kastell?" War das jetzt eine Fangfrage oder nur so zur Auflockerung gedacht. Irgendwie war das nie wirklich klar. Das Skelett stand ruhig da, als ob es noch nie etwas anderes gemacht hatte. Später würde es hoffentlich möglichst effektvoll zerstört werden. "Achja, denkt immer daran, Beliar verleiht Macht, doch diese Macht ist auch mit einer gewissen Verantwortung verbunden." |
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07.07.2002, 21:39 | #103 | |||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Maximus wachte zitternd auf. Verwirrt sah er sich im Raum um. Sein Arm schmerzte höllisch. Zumindest ging’s dem Bein besser. Aber die Schmerzen, er brauchte unbedingt etwas von der Medizin. Er griff nach der Flasche die neben seinem Bett lag. Aber die war leider leer. Der Priester rief einen Dämon zu sich, der solle sofort zum Küchendämon und bei ihm eine Flasche Medizin holen. Nach einer Weile kehrte der Dämon mit leeren Händen zurück, es gab leider keinen Feuerlikör im Kastell. Maximus fing an zu schreien: „Was soll das? Ich bin krank, mein Arm tut weh. Und ihr bringt mir keine Medizin, auf euch blöde Dämonen ist echt kein Verlass!!!“ Bei den letzten Worten verlies der Dämon das Zimmer und lies Maximus alleine weiter schimpfen... „Komm zurück! Du kannst mich hier nicht so liegen lassen!!!“ Die Schreie des Priesters hallten durch die Gänge... |
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07.07.2002, 21:50 | #104 | |||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
Der Priester hielt sich im Refektorium auf, um sich nach der anstrengenden Prüfung wieder etwas zu stärken, als ein leicht feminines Wimmern die Hallen des alten Kastells aus ihrem Totenschlaf weckte. PropheT folgte dem Gräuschpegel und die Quelle dieses schrecklichen Wimmern, man konnte überrascht sein oder auch nicht, lag mit gebrochenen Gliedmassen im Krankenzimmern. "Har.. ich hätte es mir ja fast denken können. Wieso schreist du das ganze verfluchte Kastell zusammen, ich hätte mich beinah an einem Fried Molerat mit Dip verschluckt.?" fragte der Prister, mit dem schon zum Ritual geworden Kopfschütteln, Maximus. |
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07.07.2002, 21:58 | #105 | |||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Maximus sah dem Neuankömmling überrascht entgegen. Dabei vergaß er sogar das Schreien, welches eh schon zu einem Krächzen mutiert war. Maximus wollte seinem Freund das Problem schildern, in dem er hier steckt. Doch aus seiner kehle kam nur noch ein heiseres Krächzen. Nach fünf Anläufen, die PropheT nur weiter verwirrten, griff er nach der Flasche und hielt sie in die Luft. Dann drehte Maximus die Medizin symbolisch mehrmals um. Und deutet auf den Flaschenhals aus dem kein Tropfen mehr kam. Dann zeigte er mit den Fingern auf seinen Arm und versuchte ein möglichst schmerzerfülltes Gesicht zu machen. Ob die Botschaft bei PropheT angekommen ist war dem Priester nicht ganz klar, die Miene des Schwarzmagiers zeigte zumindest kein Verständnis... |
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07.07.2002, 22:04 | #106 | |||||||||||
{-NaThAnO-} Beiträge: 729 |
Das Schwert am Gürtel der Robe befestigt verließ Nathano sein Zimmer. Die langsamen Schritte hallten in den langen Gängen des Kastells. Die Mauern ließen jedes noch so kleine Geräusch schallen, sodass man es, wenn man ruhig war bis in die kleinsten Gänge hören konnte. Doch meistens war man nicht so ruhig um die sehr niedrigen Frequenzen noch wahrzunehmen. Nathano begab sich in die Küche, wo er sich von dem Krokodilsmaul eine Suppe geben ließ und ins Refektorium ging. Ungewohnt von Nathano, hatte er doch in letzter Zeit immer Moleratfleisch zu sich genommen. Allerdings hing dem Schwarzmagier auch das beste Essen irgendwann zu den Ohren ´raus. Ohne ein einziges Wort heute schon gesagt zu haben fing er an seine Suppe zu löffeln. |
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07.07.2002, 22:04 | #107 | |||||||||||
Alaerie Beiträge: 924 |
Alaerie lief erneut rot an. Irgendwie hatte sie den Eindruck, nicht zuletzt durch den Blick des Don, dass ihn diese Frage nun wirklich interessierte. Sie selber hatte sich auch schon gefragt, ob sie hier richtig war, denn wenn sie sich bis jetzt mal ihre Taten anschaute, so war mehr Chaos darin vorzufinden, als alles andere. Eine ganze Weile überlegte sie hin und her und ließ dabei das vermaledeite Skelett nicht aus den Augen. Tja, was antwortete sie denn nun? Sie entschied sich zu einem Kommentar betreffend des letzten Satzes "Natürlich ist mir bewußt, dass ich eine gewisse Verantwortung trage und ich versuche dieser auch gerecht zu werden. Naja, mehr oder weniger." fügte sie noch leise hinzu. "Ich weiß, dass nicht alles bei mir immer gleich auf anhieb funktioniert aber ich denke mal, dass trotzdem ein gewisses Potential vorhanden ist. Ich fühle mich hier im Kastell wohl und bin der Meinung, dass es einfach besser zu meinen charakterlichen Eigenschaften paßt. Erhoffen tu ich mir eigentlich nicht viel, nur ein Dach über dem Kopf und Menschen die mich so akzeptieren wie ich bin. Mehr wage ich mir nicht zu erhoffen, da es erstens anders kommt und zweitens als man denkt." Klang das jetzt überzeugend? Mehr als das, was sie dachte, konnte sie schließlich nicht sagen und es entsprach der Wahrheit. Ungeduldig trat sie von einem Fuß auf den anderen. |
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07.07.2002, 22:09 | #108 | |||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
"Oh danke, aber ich habe in meinem Zimmer genug leere Weinflaschen liegen ,sehr nett von dir" erwiderte der Priester Maximus großzügiges und selbstloses Geschenk. Anscheinend war das Ganze nur eine Finte und kein Geschenk zu seiner Beförderung. Nach einem kurzen Tränenausbruch und einer verbalen Biographie später, hatte PropheT die wiederholten Gesten des Priesters richtig gedeutet. "Verstehe, ja der Alkoholismus ist eine schwere Last.....dann gib mir mal das Geld, dein Geheimniss ist bei mir gut aufgehoben, keine Sorge." nickte der Priester verständnisvoll. |
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07.07.2002, 22:17 | #109 | |||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Maximus versuchte zwanghaft seinem Kollegen klarzumachen, dass das Zittern und die Schmerzen von seiner Verletzung kamen und das Sador ihm gesagt hat er solle noch mehr Medizin holen, dann heilt es auch schneller. Wahrscheinlich kam ungefähr ein drittel der Story auch bei PropheT an. Maximus war noch nie ein Experte der nonverbalen Kommunikation gewesen. Als PropheT das Erz erwähnte fing Maximus fast mit dem Schluchzen an. Er konnte nur den Kopf schütteln und mehrmals die Taschen seine Robe nach Außen krempeln. Dadurch kamen zwar ein paar andere Sachen ans Tageslicht... - z.B. sieben komische grüne Steine, einen Pokal, neun Sätze Besteck, drei Kerzenleuchter, vier Stück Käse, ein Buch über Kampftechniken und viele Goldmünzen - aber kein Erz. Maximus konnte sich auch nicht mehr daran erinnern wo er den das andere Zeug her hatte. Er blickte PropheT fragend an und versuchte dabei möglichst schmerzerfüllt und hilflos zu wirken. |
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07.07.2002, 22:30 | #110 | |||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
Die weinerlich Fraze seines Freundes hätte ihn beinahen dazu veranlaßt eine Benefizveranstaltung für Maximus zu organisieren, aber nach Mitternacht arbeitete der PropheT nicht mehr, seine Magensteine, die sich immer um diese Zeit meldeten, dämpften etwas seine Motivation für größere Taten. "Leider kann ich dir finanziell auch nicht aushelfen, meine Monatsration Reisschnaps ist gestern eingetroffen.....aberich habe von einem Orakel gehört, das einem einen Wunsch erfüllt, wenn ihr Rätsel richtig beantwortet wird." erläuterte der Priester. |
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07.07.2002, 22:33 | #111 | |||||||||||
olirie Beiträge: 1.642 |
Vor Olirie stapelten sich schon einige Teller, die er geleert hatte. Soeben war einer dazu gekommen und der Magier lehnte sich gut gesätigt zurück. So viel hatte er noch nie auf einmal gegessen. Hmmm, ich glaub, ein Verdauungsspaziergang wäre jetzt genau das richtige für mich. Mit diesen Gedanken erhob er sich und verließ das Refektorium in Richtung Innenhof. Im Innenhof wanderte er etwas ziellos umher und betrachtete die Pflanzen. Irgendwann blieb Olirie stehen und atmete die frische Luft tief ein. Er spürte regelrecht, wie sie seine Lungen füllte und die den Sauerstoff ins Blut abgaben, welcher seinen Körper durchströmte und seine Gedanken beflügelte. Der Magier beschloss, einen kleinen Verdauungsschlaf zu hlten und ging dafür in Richtun seines eigenen Zimmers. In seinem Zimmer angelangt, legte er das Schwert ab un zog die Robe aus, dann legte er sich aufs Bett und schlief ein. |
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07.07.2002, 22:39 | #112 | |||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Maximus wollte seinem Freund um den Hals fallen. Dieser trat schnell einen Schritt nach hinten und der Magier knallte auf den Boden. Dort blieb er auch gleich liegen, ihm war jetzt alles egal. Er winkte PropheT von da unten aus zu. Versuchte ihm klar zu machen endlich zu diesem Orakel zu laufen. Aber der rührte sich nicht vom Fleck. Nachdem Prophet irgendwann kapiert hatte was der fuchtelnde Priester von ihm wollte musste er gestehen keine Ahnung zu haben wo dieses Orakel war. Und woher das Gerücht kommt, konnte er auch nicht mehr sagen. Maximus besann sich auf seinen Arm und fing an zu heulen... |
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07.07.2002, 22:42 | #113 | |||||||||||
{-NaThAnO-} Beiträge: 729 |
Nach einem kleinen Glas Schnaps ging Nathano aus dem Refektorium. Eignetlich wollte er in den Innenhof, doch auf einmal wurde er durch einen Aufschrei, der eher klang, wie der Urschrei eines dämonischen Wesens, dass zu Beliar zurück geholt wurde, auf eines der Kramkenzimmer aufmerksam gemacht. Verwundert ging Nathano auf das Zimmer zu und öffnete die Tür leicht. Er entdeckte Maximus und PropheT. Obwohl ihm schien, als ob er doch eher stören würde, sprach er die Beiden an. "Ähm, seidt Gegrüßt, edle Priester. Kann ich euch vielleicht helfen?" |
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07.07.2002, 22:45 | #114 | |||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Verwundert hatte der Magier den Worten gelauscht. "Warum so bescheiden? Die Karriere als Magier bietet noch viel mehr. Letztendlich werdet Ihr über andere befehlen könne, Ihr habt die Chance, zu einer gefragten Person aufzusteigen. Und das Kastell bietet mehr, asls nur ein Dach über dem Kopf. Das bekommt Ihr auch in einer Taverne. Hier lernt Ihr etwas über die Grundfesten, die die Welt zusammenhalten. Dies ist der Ort, an dem Fragen beantwortet werden, die man sich überall stellt und hier werden Fragen gestellt, die sich woanders keiner zu stellen traut." Er räusperte sich kurz, ergriffen über die eigenen Worte. "Doch fahren wir fort. auf schwarzes Licht verzichte ich lieber, dann dazu sollte sich das Skelett bewegen, ansonsten ist der Effekt des Spruches ja nicht so schön zu beobachten. Doch im Moment bin ich ganz froh, daß das Skelett in Ruhe verharrt. Darum zerstört es mittels Schattenflamme, die Ihr ja beherrschen solltet." Und wieder verzog er sich in eine Ecke des Raumes, der Dinge harrend, die da kämen. |
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07.07.2002, 22:59 | #115 | |||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
"Sei gegrüßt junger Schwarzmagier, der kümerlichen Person dort auf dem Krankenbett kannst du wahscheinlich nicht mehr helfen...aber was führt dich hierher, was ist dein Begehr?" erwiderte der Priester. |
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07.07.2002, 23:05 | #116 | |||||||||||
{-NaThAnO-} Beiträge: 729 |
"Mich haben die Geräusche, die aus diesem Zimmer kamen, zu diesem Zimmer geführt. Sagtet Ihr da Orakel? Meint Ihr vielleicht die Sphinx? Die Sphinx ist ein Wesen, dass Euch nach einer Opfergabe und einem Rätsel fast jeden Wunsch erfüllen wird. Wenn Ihr in Begriff seid sie aufzusuchen, kann ich Euch helfen, ich war schon einmal bei ihr und sie hat mich reich belohnt!" Nathano schaute auf sein Schwert und den Talismann. Nur zu gut konnte er sich an die Sphinx erinnern. Dann schaute er wieder zu PropheT. |
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07.07.2002, 23:11 | #117 | |||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
"Ah, sehr gut, Ihr kommt wahrlich wie gerufen....dann laßt uns gleich aufbrechen!" antwortete PropheT. Obwohl er wieder an seine Magensteine denken mußte, konnte er sein äußerst schwerverletzten Priesterkollegen diese Biite kaum abschlagen.... |
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07.07.2002, 23:18 | #118 | |||||||||||
{-NaThAnO-} Beiträge: 729 |
Nathano machte die Tür hinter PropheT und sich zu, nachdem er noch ein kurzes "Gehabt Euch wohl" zu Maximus gerichtet sagte. "OK, lasst uns losgehen! Viele Gegner sollten uns nicht begegnen. Scipio Cicero und ich haben das letzte Mal etwas aufgeräumt auf dem Weg..." Mit einem Grinsen in Nathano´s Gesicht verließen die Beiden das Kastell. |
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07.07.2002, 23:22 | #119 | |||||||||||
Alaerie Beiträge: 924 |
Eigentlich war Alaerie auch recht froh, dass das Knochenwesen noch immer stumm, still und äußerst unauffällig da so rumstand. Aber das sie den schönen Spruch nicht ausprobieren konnte, ärgerte sie ein wenig. Sie kramte also die Rune für den Spruch 'Schattenflamme' hervor und steckte die andere fort. Wieder konzentrierte sie sich voll und ganz auf den Spruch und spürte auch ein Kribbeln, was aber schnell vergessen war. Ihr Blick glitt ungläubig auf das Skelett, beziehungsweise auf den Punkt, wo es gerade noch gestanden hatte. Denn da herrschte momentan gähnende Leere. Alaerie drehte sich einmal um die Achse und schaute dann auf ein Skelett, das lustlos im Kreis um sie herumwanderte. Ein wenig ärgerlich steckte sie die Rune wieder fort und zog die für den Spruch 'Schwarzes Licht' hervor. Anscheinend wollte das Skelett die harte Tour und die junge Frau war recht willig, selbige ihm zuteil werden zu lassen. Entschlossen hielt sie die Rune fest und fixierte das Skelett, was gar nicht so leicht war, da sie sich ständig mit dem Wesen im Kreis drehen mußte. Nach einer Weile kam sie aber zurecht und wirkte den Zauber. Erstaunlicherweise klappte es nicht auf Anhieb. Wie sollte es auch anders sein? Das Knochenwesen drehte weiter seine Runden. Nach mehrmaligen Versuchen allerdings funktionierte es mal. Das Skelett rührte sich nicht mehr und verharrte in einer recht merkwürdigen Position, schwarzes Feuer züngelte an den Knochen empor, was allerdings nicht viel Eindruck auf das Skelett machte, und ein abscheulicher Geruch machte sich breit. Die Sachte mußte aber doch einen Hacken haben? So einfach konnte das doch nicht gewesen sein. Alaerie dachte aber nicht mehr lange darüber nach, sondern griff schnell nach der Rune für 'Schattenflamme' und konzentrierte sich auf diesen Spruch. Glücklicherweise hatte sie diesen Spruch ja schonmal in der Praxis erprobt und es klappte auch auf sofort. Der Don mußte also nicht fluchtartig den Raum verlassen oder dergleichen. Erleichtert steckte die Alaerie die Rune fort, als das vermaleidete, aufmüpfige Skelett endlich zu Staub zerfallen war, allerdings nicht ohne aus der Starre wieder erwacht zu sein. Jedoch schien es sich zwischenzeitlich wieder an den Befehl erinnert zu haben, sich nicht zu rühren, was der jungen Magierin mehr als recht gewesen war. Nun schaute sie erwartungsvoll zu ihrem Lehrmeister. Hatte sie die Prüfung trotz der Katastrophen bestanden? |
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08.07.2002, 00:58 | #120 | |||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der Don war echt beeindruckt, wie virtuos seine Schülerin die Runen wechselte, ohne einmal danebenzugreifen. Und letztendlich hatte sie ja auch die gestellte Aufgabe bewältigt. "Interessant, überaus interessant. Das Verhalten des Skelettes wäre durchaus würdig weiterer Nachforschungen gewesen." Anscheinend störte er sich gar nicht daran, daß das Skelett sich nicht ganz den Vorgaben entsprechend verhielt. "Die Prüfung habt Ihr natürlich bestanden. Glückwunsch. Die Sprüche beherrscht Ihr und Eure Bescheidenheit bezüglich Eurer Ziele im Zirkel ehrt Euch, aber ich glaube, daß Ihr irgendwann Eure wahre Bestimmung finden werdet. Die Runen behaltet, es seien Eure. Passt gut auf sie auf." Damit war die Prüfung beendet. Das war doch gar nicht so schwer. |
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08.07.2002, 08:32 | #121 | |||||||||||
Ahram Beiträge: 612 |
Langsam verebbte der Schmerz. Die roten Wellen der Pein zogen sich zurück, gaben den menschlichen Geist endlich aus ihrer qualvollen Umklammerung frei. Das Licht des Bewusstseins konnte nun endlich durch den dicken Vorhang aus heilsamen Schlaf dringen, das ruhende Wesen mit sanften Fingern wachkitzeln. Ahram schlug die Augen auf. Eine Sekunde noch tanzte das letzte Bild der sterbenden Ratte auf den lange ungenutzten Netzhäuten, dann wurde auch dieses Relikt des Kampfes gelöscht, und der Exmagier konnte sich umsehen. Die Vorhänge seines Gemaches waren zurückgeschlagen, warmes Sonnenlich flutete das geräumige Zimmer, spiegelte sich in der metallenen Waschschüssel. Die Luft war frisch, der Wächter roch das würzige Aroma der nahen Gartengewächse, kleine Vögel zwitscherten ihr fröhliches jenseits der geöffneten Fenster. Langsam richtete Ahram sich auf, immer darauf bedacht, den weichen Bettbezug nicht mit seinen Krallen zu zerreißen. Prüfend tasteteten die schwarzen Hände den schuppigen Körper entlang, drückten auf Brustkorb, Nierengegend und Oberschenkel. Kein Schmerz, nichteinmal ein leichtes Brennen zeugte von Verletzungen jedweder Art. Ahram war gesund, seine Brüche schienen geheilt, die Organe schienen vollständig betriebsfähig zu sein. Auch als der Dämonenmensch aufstand und sich ohne Eile ankleidete fühlte er sich weiterhin gut, das große Herz pumpte ruhig und kraftvoll, vermittelte seinem Herrn ein Gefühl von Sicherheit. Alles war in Ordnung. Frohen Mutes verließ Ahram kurz darauf sein Gemach, wanderte durch die langen kastellkorridore. Er würde das Refektorium besuchen um etwas Nahrung zu sich zu nehmen, und dann... nun, es war ein schöner Tag, wer konnte schon wissen was er bringen würde. |
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08.07.2002, 12:50 | #122 | |||||||||||
PropheT Beiträge: 3.117 |
In der Eingangshalle angekommen, verabschiedete sich der Priester von Nathano und begab sich zugleich in Richtung Krankenzimmer. Das, was er dort vorfand, brachte PropheT zusehends in Besorgnis und veranlaßte ihn wieder zu seinem fast schon obligatorischen Kopfschütteln. Maximus, schlief fest, jenseits diese Welt und ihren Belangen, mit weit aufgerissenen Mund in seinem Krankenbett. Das Kissen war mittlerweile von einem scheinbar nie versickerndem Fluß aus Flüssigkeit, vollens durchnäßt und mit seinem armen schien er soetwas wie eine flauschig Kinderdecke mit Blumen und anderen bunten Mustern, fest zu umklammern. "Es ist erschreckend, was der Alkohol mit einem Mann anrichten kann...unfaßbar, dermaßen tief traurig, einfach unbergreiflich..." Der Priester konnte diesen Anblick nicht mehr ertragen, stellte den Feuerlikör neben das Bett und verließ mit Tränen in den Augen das Zimmer dieses unsagbaren Schreckens, um wieder auf seinigem zu Kräften zu kommen. |
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08.07.2002, 16:51 | #123 | |||||||||||
Alei Beiträge: 569 |
Alei hatte man in den letzten Tagen kaum gesehen, außer, man hielt sich lange in der Bibliothek auf. Er war seinen Studien verfallen und hatte die vergangenen Tage kaum die Bibliothek verlassen. Gegessen hatte er nur, wenn ihn jemand daran erinnerte, geschlafen hatte er nur, wenn es unumgänglich gewesen war. Das sah man ihm auch an. Dunkle Ringe lagen unter seinen Augen und sein Körper war dünner als sonst, aber trotzdem saß er noch immer dort und studierte ein Buch über das Wesen der Elementargolembeschwörung. Obwohl es noch eine Ewigkeit oder sogar länger dauern würde, bis er dieses Wissen auch verwenden konnte, eignete er es sich unermüdlich an. Ein Dämon trat an ihn heran und erinnerte ihn daran, dass er mittlerweile wieder seit sechzehn Stunden nichts gegessen hatte, und so erhob er sich widerwillig und begab sich zum Refektorium. Dort angekommen ließ er sich nieder und bestellte sich zwei Scavengerkeulen und etwas Moleratfleisch. Kaum lag das Fleisch auf dem Teller vor ihm, begann er auch schon, es zu verschlingen. Anders konnte man es auch kaum nennen. Wäre in diesem Moment jemand fremdes in den Raum gekommen, er hätte gedacht, die Magier hätten nicht genug zu essen und der junge Mann mit der weißen Haut würde so schnell essen, damit es ihm niemand wegnehmen würde. Doch in Wirklichkeit aß er so schnell, um nicht zu viel Zeit zu verlieren. In der Bücherei standen noch viele Bücher, die er noch nicht gelesen hatte und aus denen er noch Wisen in sich aufnehmen konnte. Er betrat wieder die Bibliothek, die schlagartig das gesamte Erdgeschoß einnahm, und setze sich wieder an seinen Tisch, gähnte einmal ausgiebig, bevor er sich wieder über sein Buch beugte und seine Augen fast schon mechanisch von links nach rechts über die Seiten huschten, so schnell, dass man es sich fast nicht vorstellen konnte. Dabei war er regunglos, außer seinen Augen und ab und zu sein rechter Arm, wenn er eine Seite weiter blätterte. Wäre dies nicht gewesen und sein leichter Atem, den man hörte, wenn man genau darauf achtete, hätte man denken können, er wäre tot gewesen. Aber vielleicht war er das ja auch für diese Welt. |
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08.07.2002, 16:54 | #124 | |||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Am Tag nach der Prüfung fand der Don Muße, um dem verletzten Maximus einen Krankenbesuch abzustatten. Außerdem fehlten ihm noch ein paar Einzelheiten zum Ausgang des Abenteuers der Magier in den Kellersystemen des Kastells. War die Ratte eine größere Bedrohung oder war ihr Einfluß ein für alle Mal vorbei? Diese und ähnliche Fragen beschäftigten den Magier, als er schweigend durch die Gänge des Erdgeschosses wanderte, auf dem Weg in das Krankenzimmer. Natürlich wollte er sich auch über den Zustand von Maximus informieren. Auf dem Weg an das Krankenlager dachte er auch daran, daß ihn aus Drakia beunruhigende Gerüchte erreicht hatten. Irgendeine unbekannte Macht schien den kleinen Ort eingenommen zu haben und hielt ihn jetzt besetzt. Er beschloß, einen der Magier hinunter ins Tal, zum alten Lager zu schicken auf das er mehr herausfinde und die Kunde von den Ereignissen auch das Ohr des Hohepriesters erreichen solle. Doch darum würde er sich später kümmern. Zuerst war Maximus dran. Er hatte das Zimmer erreicht, trat nach einem Klopfen ein und fand den Gildenbruder schlafend im Bett liegend vor, jedenfalls sah es so aus. Leise setzte sich Don-Esteban auf einen im Zimmer stehenden Stuhl. Durch große Fenster viel das Licht aus dem Innenhof in den Raum und auch auf das Bett, indem der eingegipste Kranke lag. Irgendwer hatte ein Bein und einen Arm in eine gips- oder tonartige Masse verpackt, wohl um ihn ruhig zu stellen. Desweiteren fiel dem Don der starke Alkoholgeruch auf, der in Wolken das Zimmer durchzog. |
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08.07.2002, 17:10 | #125 | |||||||||||
GlutaeusMaximus Beiträge: 4.745 |
Maximus hörte Geräusche. Verwirrt wachte er auf. Ein Zittern ging durch seinen ganzen Körper. Sein Kopf tat weh. Sein Arm schmerzte. Fieberhaft sah er sich im Zimmer um und suchte nach seiner Medizin. Dabei entdeckte er die ganzen Kleinteile, die er gestern aus seiner Tasche geschüttet hatte, den Don, der auf einem Stuhl saß, und die Flasche... Gepriesen sein PropheT, sein treuer Freund und Kollege. Maximus nahm sich die Flasche, öffnete sie und setze sie an den Mund. Nebenbei bemerkte er, dass in der Flasche ungefähr ein Drittel fehlte. Da hatte PropheT scheinbar nicht gut genug mit der Sphinx verhandelt... Der Feuerlikör rann durch seinen Mund und die Kehle hinab. Die Speiseröhre schien eine gewisse Resistenz entwickelt zu haben, es brannte fast nicht mehr... Dafür breitete sich aber sofort eine wohlige Wärme in seinem Körper aus. Maximus zitterte nicht mehr und die Schmerzen in seinem Arm ließen sofort nach. Nur der Kopf tat ihm noch weh, er nahm sicherheitshalber noch einen Schluck. Dann viel ihm der Don wieder ein, der ja in seinem Zimmer saß. Er begrüßte den Hohepriester und fragte ihn: „Habt ihr vielleicht eine leichte Aufgabe für mich, bei der ich etwas Erz verdienen kann? Ich hab für die Behandlung meiner schrecklichen Verletzungen mein ganzes Erz ausgeben müssen. Die Medizin ist so teuer. Ich werde aber, bis ich vollständig geheilt bin noch etwas von der Medizin brauchen, das hier reicht mir nicht.“ Maximus deutete auf die mittlerweile halbleere Flasche Medizin. |
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