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> Rollenspiel Zwischen den Lagern # 16 |
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03.01.2003, 00:06 | #401 | |||||||
Clay Beiträge: 2.333 |
Die massiven Panzerplatten der schweren Garderüstung des verkohlten Gardisten drücken schwer auf seinen zerschundenen Gliedern. Sollte er nur irgendwann einmal die Möglichkeit erhalten, die abzulegen und sich auszuruhen, würde der Krieger Innos für seine Güte danken. Allein ihm hatte er es noch zu verdanken, dass die fliegende Feuerbestie ihn nicht in einem flammenden Feuerstoß verschlungen hatte. Der Baron Carthos hatte also seine Entscheidung gefällt. Sie würden nach Khorinis aufbrechen, doch ohne Handelsgüter würden sie als einfache Verbrecher abgestempelt. Mit zwei Gardisten an seiner Seite, die Clay für einen hohen Gardisten halten mussten, wagte er sich über einen halb eingestürzten Holzsteg tiefer in das innere der Mine. Zum ersten Mal fiel sein Blick auf die Zerstörung, die in dieser Mine gewütet hatte. Der gesamte Hauptstollen stand unter Wasser, überall schwammen verweste Leichen und morsche Holzbalken. Bald konnte man nicht weiter in das ungewisse Dunkel der Mine vordringen. Die Gefahr eines Einbruchs in die Dunkelheit wäre einfach zu groß gewesen. Vorsichtig tasteten sich die drei Krieger voran. An den Wänden des winzigen Nebenstollens blinkte das violett schimmernde Erz, doch es jetzt noch abzubauen würde Tage in Anspruch nehmen. Verzweiflung keimte in dem Gardisten auf. Sie konnten doch nicht mit leeren Händen im Wald hausen, wie Bettler. Clay hatte seinen Sack dabei, doch darin befanden sich außer ein paar Brocken Erz nur noch ein wenig Verpflegung. Plötzlich stolperte Clay über etwas. Ein metallischer Ton erklang und hallte an den kahlen Wänden des Stollens wieder. Verwundert schaute der Gardist zu Boden. Ein toter Gardist und zwei verweste Buddler hatten ihre letzte Ruhe gefunden. Zweifellos erschlagen von den herabstürzenden Steinen. Einer der Gardisten schloss mit einer lodernden Fackel zu Clay auf. Der Anblick der Toten war entsetztlich, kaum noch Details ihrer Körpers zu erkennen, doch dann wurde der Blick des Gardisten auf ein schwaches funkeln hinter den Leichen gelenkt. Ruppig ergriff Clay die Fackel und brachte Licht in die kleine Nische des Stollens. Leicht violett schimmerte es aus den 6 prall gefüllten Kisten. Clays Herz schlug heftiger. "Ich habe hier etwas gefunden. Ihr solltet euch das einmal ansehen, Carthos!" Eskortiert von dem Gardeführer und einem weiteren Gardisten tastete sich der Baron dem Lichtschein der Fackel entgegen. Clay deutete auf die rettenden Kisten, die nun neue Hoffnung in dem Erzbaron aufkeimen ließen. Er befahl jedem der Gardisten einen Kiste zu ergreifen und zurück in den Eingangsbereicht der Mine zu schleppen. Clay hiefte das Behältnis mit Mühe die Strecke vorwärts und stellte sie erleichtert bei den anderen Gardisten ab. Die anderen Träger folgten. Erleichtere Blicke und Rufe der übrigen Flüchtlinge machten sich breit. Neue Hoffnung schien sie alle zu erfüllen. Carthos ordnete an, die sechs Kisten auf einen Karren zu laden, der verlassen doch scheinbar immer noch funktionstüchtig vor der Mine stand. Die Kisten ließen sich ohne weitere Problem darauf stellen. Man konnte wieder hoffen. |
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