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[GM] Abstieg in die Unterwelt #2
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11.03.2002, 23:39 #126
meditate
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sie hatte es ganz genau gewusst, dass dies nur eine illusion war. trotzdem musste meditate seufzen, als der schöne mann plötzlich weg war.

er war so eine augenweide und in seinen armen zu liegen, war so ein schönes gefühl gewesen, aber sie hatte auch gewusst, dass dieser schöne mann nicht die probe war, der beliar sie unterziehen würde. das wäre zu läppisch gewesen. wahrscheinlich wollte er ihr nur die angst nehmen.

meditate hörte ein leises fiepen aus dem sessel. sie sprang aus dem bett und lief hin und dann sah sie, in welch wundervolles wesen sich die versuchung nun verwandelt hatte. und jetzt konnte sie auch nicht mehr widerstehen. sie nahm das kätzchen und legte es neben sich aufs kissen.

was für ein wundervolles weiches fell, was für ein liebliches schnurren. meditate legte ihr gesicht an das wunderbare lebendige entzücken und schlief ein.
12.03.2002, 05:54 #127
meditate
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meditate erwachte weil vor dem fenster de helle tag angebrochen war. selbst das war hier anders als in der welt der lebenden, sie erwachte allein mit tagesanbruch und nicht mit dem einzug der nacht.

meditate nahm das kleine kätzchen und wollte gerade in die küche gehn als sie den spiegel bemerkte. was er ihr wohl offenbaren würde, wenn sie ihn in dieser welt beühren würde? sie trat auf ihn zu und legte eine hand auf seine oberfläche.

es entstanden die gewohnten wellen und sie erblickte ihr zimmer. sie konnte wie durch ein fenster in ihr zimmer sehen und natürlich war das zimmer leer.

meditate lächelte und ging in die küche. als sie sich an den tisch setzte und dem kätzchen gerade ein schälchen milch spendieren wollte, verwandelte sich die versuchung wieder in den schönen mann.

das ging mit einem hörbaren *pfssssst* vor sich und dann saß er wieder bei ihr am tisch.
12.03.2002, 06:09 #128
versuchung
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"wolltest du mich mit einer schale milch abspeisen meine liebste? lass uns lieber richtig frühstücken, auf dich wartet ein harter tag."

der schöne mann servierte meditate ein festliches frühstück und führte sie dann in die bibliothek.

"setzt dich und entspanne dich, die aufgabe wird dir hier gestellt werden."

damit ließ er meditate allein.
12.03.2002, 11:29 #129
meditate
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neugierig sah sich meditate um und überlegte, ob die bücher denn hier ebenfalls gegensätzliche eigenschaften hätten. sie rief beliars macht und hielt einen augenblick später ein kostbar gebundenes werk in der hand, verziert mit goldenen riegeln und beschlägen.

es war so schwer, dass sie es kaum mit beiden händen halten konnte.

es trug den titel: BELIARS MACHT und den untertitel 10 schritte zur unbegrenzten macht.

meditate legte das buch auf einen der tische und schlug es vorsichtig auf. im selben moment hörte sie heulen, jammern und kreischen und hatte das gefühl, dem buch würden sogeleich irgendwelche wesen entsteigen. schnell klappte sie den deckel wieder zu. ihr herz klopfte. sicher war das buch nicht für menschen gedacht und ganz sicher sollte sie es nicht öffnen.

meditate vermutete, dass sich auch hier dämonen finden würden, die das buch wieder an seinen platz stellen würden und begann dieses zauberhafte schlösschen ein bisschen zu untersuchen.

nach einem ersten rundgang bestätigte sich ihre vermutung, das schloss war jedenfalls vom grundriss ein ebenbild des kastells in der welt der lebenden. die bibliothek, die küche, das refektorium, die kapelle, die gäste- und krankenzimmer, alles hatte seinen gewohnten platz.

meditate suchte alle räume ab und ging dann wieder in die bibliothek.

das buch lag noch an seinem platz. langam schritt sie darauf zu und stand eine weile prüfend davor. dann legte sie ihre hand auf den buchdeckel. nein, öffnen wollte sie es nicht mehr, aber nur mal anfassen!

sie spürte in ihrer hand ein brausen, als würde sie über einem bienenschwarm einen deckel zuhalten. es war auf jeden fall beängstigend und gleichzeitig verlockend.

widerstrebend ließ meditate das buch los und beschloss, sich den hof anzusehen. würde es den hier auch geben? auch den brunnen und die esche?
12.03.2002, 14:45 #130
meditate
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der hof! es war unverkennbar der kastell-hof, aber wiederum auch nicht. anstelle der kühl rauschenden wasserkaskaden wälzte sich ein fauchender lavastrom am hof vorbei, anstelle der wunderschönen immergrünen esche fand sich ein kahler uralter baum, auf dem zwei zerrupfte raben saßen und meditate mit wütendem gekrächze empfingen, und anstelle des kristallklaren brunnens befand sich hier ein endloser schacht. meditate warf erst kiesel hinein, dann immer größere steine, aber niemals vernahm sie das geräusch, dass der stein irgendwann angekommen wäre.

schaudernd ging sie zurück in das gebäude, nur um sich nach kurzer zeit in der bibliothek wiederzufinden.

sie stand bei dem buch und wieder lag die hand darauf. das seltsame gefühl stellte sich wieder ein und diesmal öffnete sie das buch um einen kurzen blick hinein zu werfen. wieder ertönten schreie, heulen, weinen, kreischen und jaulen.

meditate sah interessiert hin, bereit, das buch schnellstes wieder zu schließen, falls sich etwas daraus befreien würde.

sie sah aus der distanz ein bild, in dem sich etwas regte. irgenderwas grauenerregendes wollte dem bild entsteigen.

entsetzt schlug sie das buch wieder zu und verließ die bibliothek, um weitere räume zu durchsuchen.
12.03.2002, 19:05 #131
meditate
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sie fand jedes zimmer. die kannte zwar nicht alle zimmer ihrer gefährten, einfach weil sie einige noch nie betreten hatte, aber einige verrieten genug über ihre besitzer, so dass sie locker zuzuordnen waren.

das zimmer von harald, das außergewöhnlich ordentlich war, das zimmer von don, in dem sich auf jeder ablagefläche bücher und notizen türmten, jeder millimeter zur ablage von wichtigsten zetteln genutzt war, das zimmer von prophet, der offensichtlich knochen und andere unappetitliche überbleibsel hortete, das zimmer von maximus, in dem sich rätselhafte apparaturen zur destillation geheimnisvoller essenzen befand, sogar die noch ganz karge zelle des neulings, des zavalon, fand sie.

aber auch einige der zimmer der stammgäste konnte sie identifizieren.

zu ihrem allergrößten erstaunen fand sie im zimmer von champ eine getreue nachbildung seines zimmers im unterweltschlösschen vergangener tage wieder, bevor es durch den sturm völlig zerstört worden war. das war ja höchst seltsam. war champ etwa schon hier gewesen oder hatte er das zimmer im kastell derart eingerichtet, dass die spiegelbildliche projektion so aussah?

keine überraschung bot das zimmer von ape. auf dem bett räkelte sich eine person, die sich als medusa vorstellte und am ganzen körper aus eisen bestand. lediglich der kopf war normal und sprach sie sofort an um herauzufinden, wo denn ihr hausherr sei.

meditate war völlig verunsichert. was war hier los? sie ging die treppe wieder herunter und ohne es zu wollen, befand sie sich wieder in der bibliothek.

fast magnetisch zog das buch sie zu sich. dieses mal setzte meditate sich hin und öffnete das buch wirklich.

sofort nahm das bild auf der mitte der seite sie in ihren bann. aus dem dunklen bild näherte sich etwas. etwas unheilvolles. und diesmal hielt meditate stand und schlug das buch nicht mehr zu.
12.03.2002, 19:24 #132
versuchung
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nun, meine schöne? hast du dich endlich entschlossen, deiner prüfung gegenüberzutreten?

nimm mich doch bitte mal auf deine hand und geleite mich in die nähe deines ohres. ich bin so klein, ich kann nicht so laut sprechen. mein meister hat einen auftrag für dich. lies in dem buch und er wird dich morgen heimsuchen.
13.03.2002, 07:20 #133
meditate
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voller widerwillen hatte meditate dieses schrecklichste aller vorstellbaren monster fassungslos betrachtet.

dieses ungeheuer in die hand zu nehmen war eine vorstellung, die jenseits jeder vorstellungsmöglichkeit lag. kein lebewesen der welt, jagte meditate ein solches entsetzen ein wie spinnen und nun verlangte dieses wesen allen ernstes, dass sie es auf die hand nehmen und sogar noch an ihr ohr führen sollte?

das grauen war unbeschreiblich. meditate konnte sich noch so oft sagen, dass spinnen kleine, nützliche, durchaus friedfertige tierchen seien, der ekel und der widerwillen ließen sich mit hilfe des verstandes einfach nicht abschalten.

erst der gedanke daran, dass dies mit sicherheit keine spinne sondern wieder nur ein dämon war, ließ sie überhaupt den mut aufbringen, ihre hand in die richtung des buches zu halten.

mit einem satz saß die spinne auf ihrer handfläche. sobald meditate die beine auf ihrer handfläche fühlte, fiel sie in einen katatonischen zustand. nichts konnte sie mehr bewegen, sie würde niemals wieder irgendetwas bewegen können!

wahrscheinlich war sie in diesem moment ohnehin gestorben, sie merkte es nur nicht, weil sie schon in der welt der toten war.
13.03.2002, 07:29 #134
versuchung
Beiträge: 169

die knapp handtellergroße spinne wartete einen moment, ob meditate sie nun an ihr ohr führen würde und als nichts mehr geschah, begann sie sich selbst ihren weg zu suchen. zuerst krabbelte sie den rm hinauf, dann über die schultern, den hals des mädchens hinauf und dann richtete sie es sich gemütlich hinter der ohrmuschel ein und wartete.

in erster linie wartete sie darauf, dass das mädchen wieder anfangen würde zu atmen. irgendwie hatte sie das atmen eingestellt, als sie auf ihrem langen weg zum ohr den hals überquert hatte.

das mädchen würde doch wohl hoffentlich wieder irgendwann atmen? sonst wäre doch die mühe ganz umsonst gewesen! leider hatte ihr herr und meister sie angewiesen, neben der lieblichsten inkarnation, zu der die versuchung fähig war, auch die schrecklichste vorstellbare form zu wählen, und was der meister anwies, das war gesetz.

das arme mädchen. sie hätte ihr diesen schrecken gern erspart. nun versuchte sie es der kleinen zarten zauberin so bequem wie möglich zu machen. sie setzte sich also in das haar hinter der ohrmuschel, wo sie wie eine haarspange die dunklen haare zusammenhielt und verharrte möglichst unbeweglich.
13.03.2002, 07:38 #135
meditate
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meditate hatte irgendwo tief in ihrem inneren noch einen funken, der unbedingt wollte, dass sie weiterlebte.

als ihre lebensgeister langsam zu schwinden drohten, zwang ein nicht steuerbarer reflex ihre lungen sich auszudehnen und ihrem körper wieder luft zuzuführen.

meditate atmete wieder. aber wo war die spinne? sie wagte es noch immer nicht, sich zu bewegen.

"lies jetzt, lies das ganze buch, jede seiten und du wirst die macht beliárs kennen lernen und wirst über sie verfügen. lies mädchen! das sind kräfte, die du nicht einmal ahnen kannst. also lies!"

meditates fühlte sich wie eine marionette. sie hatte weder eigenen willen noch irgendeine kraft in sich. trotzdem hob sich ihre hand und sie blätterte die erste seite um.

im laufe der nacht folgten auch alle anderen seiten, ohne dass sich am zustand von meditate bedeutendes veränderte. ein dämon brachte in der nacht einen kleinen imbiss und getränke, aber die blieben völlig unbeachtet stehen. meditate wunderte sich ohnehin, wie sie überhaupt aufnehmen konnte, was sie da las.
13.03.2002, 09:14 #136
meditate
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meditate hatte erstaunliche dinge gelesen. von gewaltigen heeren, die auf handbewegung aus der erde erstanden, von gewaltigen geflügelten heerschaaren, die beliar aus den wolken rufen konnte, von geschöpfen, die sich aus wasser materialisieren und die erde unter sich begraben konnten, von feuer, dass der erde entstieg und in gewaltigen säulen in den himmel ragte, beim niederfallen jegliches leben unter sich begrub.

meditate lernte die befehle, wie lebende zu toten wurden und wie man tote wieder zum leben erweckte. sie lernte, wie man die grenze zwischen der welt der lebenden und der welt der toten unbeschadet überwinden konnte. sie lernte, herr über leben und tod zu sein.

meditate erfuhr, wie sie beliars macht nutzten könnte, um den boden umzuwälzen bis zum mittelpunkt der erde - um das obere nach unten zu kehren und das untere nach oben. sie las wie alles leben zu vernichten wäre und wie aus staub neues leben entstünde.

sie erkannte, dass die macht beliars unendlich ist, denn diese macht, die herrschaft über leben und tod war unteilbar und würde niemals enden, so lange es tote und lebende gab.
13.03.2002, 09:52 #137
versuchung
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na, meine hübsche? alles gelesen? alles verstanden? beherrschst du jetzt alle künste des beliar? bist du bereit, deinem meister gegenüberzutreten? nimmst du die herausforderung an?

kann die heimsuchung beginnen?
13.03.2002, 10:31 #138
meditate
Beiträge: 6.868

"was soll ich denn machen und was soll ich sagen?

das sind doch magische kräfte, die hier beschworen werden, die mir allmacht verleihen würden? wie soll ich denn damit umgehen? dann werde ich so stark wie beliar sein? herr über leben und tot?"
13.03.2002, 10:39 #139
versuchung
Beiträge: 169

genau darum geht es ja. du hast das buch gelesen und du hast es verstanden.

fordere die macht von ihm!

er wird gleich kommen. er wird sie dir nicht vorenthalten können, denn du hast sie erkannt. du wirst alles können, was er kann. du wirst den dämonenbeschwörern unbegrenzte macht bringen. du wirst die welt beherrschen. das ist es doch, was ihr dunklen magier tief in eurem inneren wollt, oder?
13.03.2002, 10:52 #140
meditate
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meditate schüttelte den kopf. dass sie mit einer spinne hinter ihrem ohr sprach, hatte sie inzwischen völlig vergessen.

"das geht doch nicht. ich habe etwas schwören müssen. ich habe geschworen, niemals die macht zu fordern. wie könnte ich diesen schwur brechen. ich bin doch ein diener der macht"
13.03.2002, 11:29 #141
versuchung
Beiträge: 169



"oh, schöne frau, das war wundervoll!"

die spinne hatte sich unversehends wieder in den beineerweichend schönen mann verwandelt. der stand nun vor ihr, nahm meditate am kinn und hob ihren kopf ein wenig an. dann sah er ihr lange in die augen.

"beliar ist sehr zufrieden. du darfst uns wieder verlassen. du wirst unseren meister würdevoll vertreten.

schade eigentlich, ich hätte dich gern noch ein bisschen hier behalten, so niedlich wie du aussiehst. ist doch mal was anderes als immer nur die gleichen dämonengesichter, aber ich muss wohl noch eine weile warten.

ich fürchte allerdings, so appetitlich wie heute, wirst du an dem tag, an dem du endgültig bei uns bleibst, wohl nicht mehr aussehen.

naja, schade drum, war schön dich kennen zu lernen. und wenn du uns mal besuchen kommst, ich bin gern bereit, dich noch weiter herumzuführen. in unserer welt gibt es vieles zu entdecken."

damit drehte der schöne mann sich um und verschwand genauso schnell wie er gekommen war.
13.03.2002, 12:09 #142
meditate
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meditate sah sich vewirrt um.

was hatte sie denn gesagt?
was hatte sie getan?
wo war die aufgabe?
wo war die versuchung?
wo blieb beliar?
was sollte das alles?

sie fühlte sich völlig im stich gelassen. sie sollte doch eine große prüfung haben. was war denn nun damit? war sie nicht würdig?

meditate ging in die vorhalle und fand dort zu ihrer großen verwunderung die kore.
13.03.2002, 12:29 #143
kore
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"willkommen, ich werde dir jetzt den weg zurück zeigen. ich bin beeindruckt. du hast die prüfung makellos bestanden. folge mir einfach."

die kore führte meditate in ihr zimmer vor den spiegel.

"wenn du die oberfläche des spiegels berührst, wird sich eine tür für dich öffnen, die dir von jetzt an immer offen steht. du bedarfst meiner hilfe nicht mehr. beliar gestattet dir den freien zutritt in sein reich. diese tür kann jeder nutzen, der die prüfung bei unserem meister bestanden hat. vorher istdie tür verschlossen.

in der welt der lebenden musst du allerdings einen schlüssel zum öffnen benutzen."

die kore übergab meditate einen ring und verabschiedete sich.

"trag ihn in ehren. er ist dein schlüssel in beliars reich. jeder, der die prüfung besteht, wird einen solchen ring tragen. daran erkennst du die wahren diener unseres meisters. es gibt diese diener unter euch menschen, aber auch alle anderen belebten dinge können diener unseres meisters sein. wenn du genau hinsiehst, wirst du sie erkennen.

wenn du irgendwann meiner hilfe bedarfst, dann melde dich bei mir, komm in meine welt und rufe nach mir. die geschöpfe des inneren zirkels helfen sich immer."

damit schlug die kore ihre schleier wieder um sich und löste sich in einer leichten weißen wolke auf.
13.03.2002, 12:43 #144
meditate
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meditate stand vor ihrem spiegel. vor ihren augen verschwand ein schleier, der die spiegeloberflache zu schützen schien und sie sah auf der anderen seite ihren magischen gefährten don-esteban, der von der anderen seite in den spiegel sah. ganz offensichtlich konnte er sie nicht sehen.

meditate, die die worte der kore und des schönen mannes in völlige verwirrung gestürzt hatten, wollte eigentlich nur noch weg. über alles andere konnte sie später nachdenken. aber wie sollte das gehen mit der tür?

sehsüchtig streckte sie ihre hand nach ihrem gefährten aus als wollte sie sagen "hilf mir, hol mich nach hause" da durchstieß ihr arm plötzlich die spiegelfläche.
23.03.2002, 23:41 #145
kore
Beiträge: 80

die kore materialisierte sich und öffnete ihren umhang

Du kannst die Augen öffnen. Wir sind da. Ich verlasse Dich jetzt. Sieh dich um und erwarte den Boten unseres Herrn. Solltest du die Prüfung bestehen, dann werde ich wieder kommen. Aber sei auf der Hut. Viele Magier aus dem Kastell habe ich herbegleitet, aber nur wenige haben den Weg zurück gefunden.
Ich wünsche dir viel Glück. Wenn du dich besiegt hast, wirst du das niedliche Mädchen wiedersehn, dass vor einigen Tagen hier war. Sonst wirst du sie erst wieder sehen, wenn sie die Schwelle zwischen Leben und Tod überschritten hat.
So wie jeder von euch Sterblichen sie am Ende eurer lächerlich kurzen Lebensfrist überschreiten muss.

in einem leichten nebel verschwand die kore. prophet war allein.
24.03.2002, 01:31 #146
PropheT
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der wechsel von der welt der lebenden in das reich der toten ,über die dimensionsschwelle, verursachte in prophets geist starke schmerzen.wispernde und zischende stimmen bohrten sich wie glühende nadeln in des magiers gehirnwindungen,auf der suche nach seinen dunkelsten geheimnissen,die tief in den finsteren ebenen seiner seele eingebettet waren.es war ein vorhaben,das nur eines zum ziel hatte: den zwiespalt , stück für stück aus seinem geiste zu reißen, um ein neues gemälde seiner selbst zu erschaffen.ein gemälde, das aus den farben der angst und der furcht neu geboren wurde.die zukünftigen ereignisse, sollten ein befremdliches und abstoßendes spiegelbild seiner seele offenbaren.
nach einer weile ließen die schmerzen nach und auch die quälenden stimmen in seinem kopf verschwanden.
prophets körper gewöhnte sich langsam and diese transzendente,finstere umgebung.von dem weiblichen spektralwesen,das ihn hierher geführt hatte, war nun nichts mehr zusehen.prophet war nun ganz auf sich allein gestellt,nur er und sein geist und das machte ihm am meisten sorgen.
als prophet sich erhob und sich umsah, erblickte er eine rießige halle,die in ein dunkles,mattes grau eingefärbt war und dessen monumentalen,schier unendlichen erscheinenden säulen in ein dunkles nichts mündeten.
rechts,links,sowie vor ihm an den wänden, erstreckten sich drei massive ,geheimnissvolle tore.nach kurzem überlegen, bewegte er sich auf das tor vor ihm zu.doch anstatt eine tür zu entdecken,blickte der magier in ein gähnendes,leeres schwarz.als er die oberfläche beruhrte,überzog diese flache,wie öl,in wenigen sekunden prophets ganzen körper und rieß ihn in das innere dieser schwarzen,zähflüssigen masse.
24.03.2002, 02:20 #147
versuchung
Beiträge: 169

"SEID GEGRÜSST SUCHENDER.ICH HABE EUCH SCHON SEIT LANGEM ERWARTET.TRETET NÄHER PROPHET,MAGIER DES DUNKLEN ZIRKELS."sprach eine dunkle,tiefe und melancholische Stimme,die durch die lichtgedämpfte Halle raunte.

Als PropheT sein Haupt erhob und sich umblickte,erinnerte sich PropheT wieder an jene Halle und am Ende dieses prunkvollen Bauwerks,konnte er das Wesen aus seinen Visionen erkennen.Es war jener einst so stolze König Nem-Arun.Und PropheT schoßen wieder die Bruchstücke seiner Träume in den Sinn:
...ein alter vergessener
Thronsaal,der in ein dunkles, unheiliges Feuer getaucht war,
an den Wänden Ornamente aus feuerrotem Gold,Symbole aus Jade,
die in den schwarzen, kalten Marmor eingebetet waren, und somit
zeitlose Zeugen einer längst vergessenen Handwerkskunst waren.
Auf dem Thron selbst, kauerte eine aeonenalte Macht,verkörpert
durch einen phalen, traurig anmutenden alten Mann,dessen Haupt
unter der archaischen Macht seiner prunkvollen Krone zu
zerbersten schien.Sein verhärmtes und gefühlloses Gesicht,deutete
darauf hin, daß der Ruhm und der Glanz seines früheren Reiches
schon seit langer Zeit vergangen war...
Alles sah genauso aus,wie in seinen Visionen.Nur aus jenem traurigen König, war nun ein selbstherrliches, machtbessesenes und dämonisches Spiegelbild geworden,das mit seinem früheren Ich nichts mehr gemein hatte.Dort stand nun der dunkle Herrscher Merathnot,Gebieter über Verfall und Fäulnis,düster und noch mächtiger als zuvor,vor seinem Thron,umgeben von seinen untoten Lakaien.
Aber was hatte das alles mit PropheTs Vergangenheit und seinem inneren Zwiespalt gemein?
25.03.2002, 00:41 #148
PropheT
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wut und zorn stiegen in ihm auf,die aber zugleich mit einem seltsamen zustand der gleichgültigkeit einherging.das auftauchen dieser gestalt,ließ die schmerzhaften ereignisse der vergangenheit wieder eine form annehmen und den damit verbundenen haß wieder auflodern.ob es sich hier um vermeintlichen mut oder reine thorheit handelte, sollte sich noch zeigen.
der magier schritt mit entschlossenen gang,der aber auch von einer tiefsitzenden inneren leere begleitet würde, auf den dunklen herrscher zu und sprach:"was soll das ganze hier und vorallem welche rolle wird mir, bei diesem perfiden spiel zugestanden...ihr macht mir keine angst und vorallem seid ihr belanglos für mich,so wie mir alles in geraumer zeit belanglos erscheint."
25.03.2002, 00:52 #149
versuchung
Beiträge: 169

"köstlich...sehr gut,sehr gut...ihr kommt den ganzen immer näher...ihr seid nur noch wenige schritt davon entfernt.ein kurzes spiel, aber mit einem fruchtbaren ausgang."erwiderte der könig mit einem ekeleregenden schmunzeln,das mit einem hämischen lachen vollendet wurde.
25.03.2002, 01:12 #150
PropheT
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"was lacht ihr so dümmlich,antwortet....zu was fehlen nur noch ein paar schritte...welche erkenntnis soll mir zuteil werden?"schrie prophet voller zorn und wut,die jetzt ihren zenit erreicht hatten.die anfängliche leere, würde nun mit jenen zügelosen,außer konrolle geratenen gefühlen ausgefüllt und bestimmt.
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