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[Story]Rathors Schicksal
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29.08.2003, 11:28 #1
Nonamed Hero
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[Story]Rathors Schicksal
die story ist zwar schon auf der SV-hp aber Diego wird nichts dagegen haben, wenn ich sie hier auchmal poste...zumal das ursprüngliche CpR ja bei mir liegt ;)
und ich muss ja was für meine bekanntheit tun *ffg*

Rathors Schicksal

Was hatte er sich nur dabei gedacht? Wäre er doch nur auf dem Schiff nach Khorinis und bei seinem Vetter Lothar geblieben, anstatt freiwillig dass Kommando für diese Mission zu übernehmen. Dort wäre wenigstens etwas los gewesen: Es gibt eine Stadt mit Verbrechern, ein paar Söldner und aufständische Bauern und es wird sogar etwas von magischem Erz gemunkelt. Aber immerhin ist es sein erstes Kommando auf dieser gottverlassenen Insel.

Rathor stand am Tor des Forts, dass er auf einem Hügel hat errichten lassen und starrte in die untergehende Sonne. Er war ungefähr 29 und damit einer der jüngsten Kommandanten des Königs. Man hatte ihm etwa 50 Paladine, Ritter und Waffenknechte unterstellt um die Nahrungslieferungen von der Insel Ebbsand zum Festland zu überwachen. So langsam wurde ihm auch klar warum die Insel so hieß - das Interessanteste am ganzen Tag war der Wechsel zwischen Ebbe und Flut und der Untergrund bestand fast nur aus sandigem Material, sodass sich hier keine Bauern niedergelassen hatten. Allerdings gab es sehr reiche Jagd - und Fischgründe, welche nach den Bauernaufständen von Khorinis eine der wichtigsten Nahrungsquellen für den Rest der Bevölkerung darstellten. Das Gefährlichste auf der Insel waren Wölfe oder Blutfliegen - von den fadenscheinigen Berichten über Goblin-Sichtungen im Landesinneren abgesehen. Da stand er nun, Kommandant über einen Haufen von Faulenzern die den ganzen Tag in der Sonne lagen falls sie nicht auf der Jagd waren oder ausnahmsweise mal trainierten.

"Rathor!", sein erster Offizier Lisom kam auf ihn zu, "Was soll das noch hier? Die Männer langweilen sich und verweichlichen! Auf die kleinen Fischerdörfer und Forsthütten muss keiner aufpassen, es gibt hier kein Erz und wenn hier nichtmal Goblins durch Beliars Hand auftauchen werden wohl kaum Orks anmarschieren! Was hat sich der König dabei gedacht hier Paladine einzusetzen, die viel dringender auf dem Festland gebraucht werden? Diesen Job hätte jede Bauernmiliz ausführen können!" "Beruhige dich Lisom der König hat sicher seine Gründe - du weißt nicht was ihm seine Seher geraten haben. Und außerdem gibt es hier gar keine Bauern." Rathor lächelte freundlich. Gegen das Wort seines Kommandanten hatte der wesentlich ältere Paladin nichts einzuwenden. "Versucht die Männer mal wieder zur Bewegung anzutreiben. Hat inzwischen jemand das Landesinnere gründlich erforscht?", fragte Rathor. Lisom guckte verunsichert: "Ich...äh...dachte die Aussagen der Einheimischen würden ausreichen um..." Rathor unterbrach ihn schroff: "Na dann habt ihr doch etwas zu tun! Und nun geht, stellt eine Expedition zusammen und brecht morgen in aller Frühe auf. Vielleicht sollte man dort auch einen Außenposten errichten. Damit dürften die Männer genug ausgelastet sein." Lisom ging in Richtung der Unterkünfte davon.

Am nächsten Morgen wurde Rathor von Lisoms kräftiger Stimme geweckt: "AAAACHTUNG!!! In einer Reihe aufstellen! Waffen und Ausrüstung kontrollieren!" Rathor trat ans Fenster in seinem kleinen Schlafraum im obersten Stock des Befehlshauses und blickte hinunter in den Hof. Dort standen in langer Reihe einige Ritter und Waffenknechte und wurden einzeln von Lisom gemustert. Nach einer Weile gab dieser den Befehl zum Abmarsch und Rathor begann seine Rüstung anzulegen um im Dorf einen kleinen Kontrollgang zu machen. Dort angekommen betrachtete er die Waren, die die verschiedenen Händler anboten.
Beim Anblick eines besonders schönen Edelsteincoliers musste er an seine Frau und seine kleine Tochter denken, die er in der Hauptstadt zurücklassen musste. Er war beinahe im Begriff es zu kaufen als ihn ein lautes Klirren aus seinen Träumen riss. Er rannte den flüchtenden Menschen entgegen und sah gerade noch wie eine weitere Fensterscheibe zerbrach und ein untersetzt aussehender Mann auf die Straße flog und neben einem Anderen, der aussah wie eine Bohnenstange, landete.
Beide waren bereits im ganzen Gesicht mit Blut verschmiert, woraus Rathor schloss, dass es schon Drinnen heiß hergegangen sein musste. In diesem Moment wurde die Tür aufgestoßen und ein Mann, so groß wie ein Golem und auch so breit, zwängte sich hindurch. Er packte einen Nebenstehenden, der nicht schnell genug reagiert hatte, und schleuderte ihn gegen die nächste Wand. Dann machte er sich wieder über die beiden Anderen her und schien die Anwesenheit des Paladins garnicht zu bemerken. Rathor sprach ihn laut an und ging auf ihn zu. Als der Riese ihn entdeckte schien die Rüstung ihn nicht sonderlich zu beeindrucken und er hohlte zu einem zermalmenden Schlag gegen Rathor aus. Dieser konnte jedoch geschickt ausweichen und versetzte nun seinerseits dem Gegner einen heftigen Stoß mit dem Ellenbogen in den Magen. Der Übeltäter hatte nicht mit der übermenschlichen Kraft des Innos-Streiters gerechnet und sank für einen Moment in sich zusammen. Das reichte Rathor völlig aus und gerade als sich der Kerl wieder aufrappelte spürte er den blanken Stahl von "Innos Zorn" an seiner Kehle. "Wer bist du und was soll der Tumult hier?", fuhr Rathor den Fremden an. "Meine Name ist Gazur, wertes Ritterlein und ich wurde wohl etwas zu oft gereizt. Mit wem habe ich die Ehre?", erwiederte der Fremde frech. Rathor lief rot an vor Wut: "Das Ritterlein mit dem ihr sprecht ist Rathor, Oberbefehlshaber dieser Insel und wenn ihr weiter so unangemessen sprecht seid ihr bald in Beliars Reich! Also nennt mir den Grund warum ihr diese Menschen so zugerichtet habt!." "Ok-ok, bleibt ruhig werter Herr...es gab eine kleine Meinungsverschiedenheit und da muss mir der Geduldsfaden gerissen sein. Jeder hier sollte wissen, dass man Gazur, den Bär, nicht ärgern darf!", sprach er. " Nun gut ich lasse euch euer Leben aber ihr werdet euch beim Paladin Gemreck im Fort melden. Euer Hochmut wird irgendwann euer Schicksal besiegeln!", fuhr Rathor fort während er sein Schwert zurücksteckte und sich umdrehte.

Zurück im Fort ordnete er die Behandlung der Verletzten auf Kosten der Paladine an und widmete sich den sonstigen Verwaltungsaufgaben die heute anstanden. Als Rathor so in seinem Sessel saß streichelte er über dass Amulett, dass ihm Lothar geschenkt hatte, als er damals von Bord ging. Sie hatten viele Schlachten Seite an Seite geschlagen und waren geübt darin, sich gegenseitig den Rücken frei zu halten. Doch diesmal waren sie jeder auf sich gestellt - ob das ein gutes Ende nehmen würde? Immerhin hatte Lothar selbst in den Reihen der Paladine viele die ihn um seine gehobene Position beneideten und nicht alle waren so stark in ihrem Glauben an Innos, wie sie beide es waren. Es war Rathor nur zu gut bekannt welche hinterlistigen Wege Beliar gehen konnte um seinen Willen durchzusetzen. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gefühl, es war ihm nicht recht auf der faulen Haut liegen zu können, während anderswo im Reich die königlichen Truppen mittlerweile regelrecht abgeschlachtet wurden. Doch vielleicht lag dieser Schmerz im Magen auch nur daran, dass er in den letzten Tagen zu viel Fisch gegessen hatte.

Die Expedition war seit drei Tagen unterwegs und Rathor hatte die Männer dazu bewegen können wieder mehr zu trainieren. Woran Gazur allerdings nicht ganz unbeteiligt war. Er hatte sich zur Strafe dazu verpflichten müssen ab sofort das Training zu leiten und er ließ nur selten Gnade wallten. Als sich um die Mittagszeit alle in der kleinen Kapelle des Forts zum Gebet versammelt hatten, ertönten draußen plötzlich laute Rufe. Rathor stürmte aus der Kapelle und ein junger Ritter kam, aus vielen Wunden blutend, auf ihn zugerannt. Es war einer der Teilnehmer der Expedition. "Felsplateu...Goblinhöhle...stürmen...Orks - viele Orks...überrascht...konnte nichtmehr...", stotterte er mit zitternder Stimme und hielt Rathor Lisoms Schwert entgegen. "Beruhige dich! Was ist passiert?", redete Rathor auf ihn ein, "Erzähl ganz von Anfang an." "Wir erforschten ein Felsplateu im Norden" fing der Soldat an zu erzählen, "als wir plötzlich einen Haufen Goblins in einer Höhle verschwinden sahen. Lisom befahl einigen Männern die Höhle zu "säubern" und wartete mit den restlichen vor dem Eingang. Nach einigen Minuten drangen aufeinmal Schreie unsrer Männer aus dem Inneren und Lisom ließ die Höhle stürmen. Die Höhle erwies sich als richtiges Tunnelsystem. Als wir um eine Biegung kamen sahen wir im Fackelschein wie die Vorhut von ettlichen Goblins und Orks niedergemetzelt wurde. Plötzlich kamen aus sämtlichen Nebengängen noch mehr Orks und Goblins gestürmt. Wir rannten aus der Höhle und verschanzten uns in einer Felsschneiße. Lisom erlag den Verletzungen, die er erlitten hatte als er unseren Rückzug deckte und Eckesen übernahm als ranghöchster Offizier die Führung über die Expedition. Er gab mir den Auftrag euch zu alamieren und gab mir Lisoms Schert als Beweis mit, da ihm eine Nagelkeule den Oberschenkel zerfetzt hatte, sonst wäre er selbst gekommen." Der Ritter brach ohnmächtig zusammen.

Rathor war fassungslos, mit soetwas hatte er nicht gerechnet. Was sollte er jetzt tun? Wie konnten die Orks solange unbemerkt auf der Insel bleiben? Tausende Fragen jagten ihm gleichzeitig durch den Kopf. Er musste handeln - schnell handeln. Es war keine Zeit über mögliche Gefahren nachzudenken, jemand musste die Männer da raus hohlen. Doch was wäre wenn er das Fort ohne Schutz zurückließe? Als der Soldat am Abend wieder zu sich kam ließ Rathor ihn schätzen wieviele Orks es ungefähr wären. Die Antwort ließ Rathor beinahe selbst zusammenbrechen - an die hundert Orks und mehr als nochmal so viele Goblins!
Es gab keinen andere Weg. Rathor wählte die besten unter den Paladinen aus um ihn auf der Rettungsmission zu begleiten. Nur wenige ließ er im Fort zurück - zu wenige um es im Ernstfall verteidigen zu können. Da hatte er eine Idee. Er ließ Gazur zu sich rufen. "Gazur! Du kennst die Menschen hier. Suche noch heute die stärksten und fähigsten Männer der Insel auf und lass sie Morgen vor Sonnenaufgang zum Fort kommen. Hier werden sie mit Waffen und Rüstungen versorgt." Gazur schüttelte den Kopf: "Ich glaube kaum, dass sie begeistert sein werden. Sie würden sich lieber in einem Loch verkriechen und dort verhungern als zu kämpfen..." "Sag ihnen es wird nicht viel nützen sich zu verstecken. Sie werden sterben oder kämpfen. Außerdem weiß ich, dass du sie überzeugen kannst", fuhr Rathor dazwischen, "Beeil dich, wir haben wenig Zeit!"

Am nächsten Morgen stand Gazur mit etwa zwei dutzend kräftig aussender Burschen vor dem Tor. Er selbst hatte eine schwarze Rüstung an, die schwerer aussah als Gazur selbst. "Wo habt ihr diese Rüstung her?", fragte Rahor. Mit ernster Miene verkündete Gazur: "Sie ist ein Erbstück unserer Familie. Mein Ur-Ur-Urgoßvater hat sie sich selbst angefertigt als unsere Sippe noch auf dem Festland lebte und er als Söldner kämpfte. Es klebt noch Blut von ihm daran, denn man hat ihn tod in der Rüstung aufgefunden - die Waffe ist seitdem verschunden." "Nun gut, du kannst dir im Waffenlager eine aussuchen. Die Anderen folgen Gemreck!". Wenige Minuten später kam Gazur breit grinsend und eine riesige Axt schwingend zu Rathor zurück: "Gut wann gehen wir los?" "WIR gehen nirgendwo hin. Du bleibst hier bei den Anderen." Rathor bemerkte den Trotz in Gazurs Gesicht. "Ihr könnt mich nicht daran hindern in den Kampf zu ziehen. All meine Vorväter, an die diese Rüstung weitergegeben wurde, fanden auf misteriöse Weise den Tod. Und ich bin mir sicher, dass die Antwort irgendwo da draußen ist. Ich werde sie finden - und wenn ich dafür sämtliche Orks eigenhändig töten muss.", flüsterte Gazur mit eindringlicher Stimme. "Nun gut.", erwiederte Rathor, "Aber ich brauche hierbei Männer die meine Befehle ohne zu murren befolgen und vor nichts zurückschrecken!". Gazur nickte nur und verstaute die Axt auf seinem Rücken und lief trotz der schweren Rüstung mit erstaunlich schnell zu Denen, die sich bereits am Tor versammelten. Rathor übergab das Kommando im Fort dem Bruder Lisoms Ironas und gab den Befehl zum Abmarsch. Vorne liefen Rathor und der zurückgekommene Soldat, der inzwischen wieder einigermaßen bei Kräften war und sie führte. Ihnen folgten eine Truppe die jeder Geschichtsschreiber in den höchsten tönen gelobt hätte. Unter ihnen waren Folhart, ein Neffe Lothars, der für seine Schnelligkeit bekannt war, Gunther, der mit dem Schwert umgehen konnte wie kein Zweiter, Isidor, dem man als Einzigem nachsagte er könne mit zwei Armbrüsten gleichzeitig besser schießen als so mancher mit einer und schließlich Havok, dessen geistige Kräfte so stark waren, dass man es spüren konnte wenn er an einem vorrüber ging. Die Nachhut bildeten Gemreck und Gazur, dem seine Rüstung bei dem enormen Tempo, dass die Paladine vorlegten, jetzt doch Schwierigkeiten machte. Schon nach wenigen hundert Metern lag er weit zurück.

Abends waren sie schon weit gekommen und konnten hinter einigen Hügeln bereits die Belagerungsfeuer der Orks sehen. Von Gazur war keine Spur doch Gemreck meinte, er kenne sich auf der Insel aus und werde schon nicht verloren gehen. Rathor gewährte den Männern einige Stunden ruhe und schickte einen Späher los um die lage zu erkunden. Es war wie erwartet die Orks hatten einen dichten Belgerungsbogen um die Felsschneiße gezogen. Man musste von innen und von außen gleichzeitig eine Gasse hineinschlagen um die Belagerten dort heraus zu bekommen. Isidor schlug vor sich so nahe wie möglich heran zu schleichen und einen Bolzen mit einer Botschaft, dass man auf ein vereinbartes Zeichen einen Ausfall starten solle, hinüber zu schießen. Rathor war einverstanden und schickte Folhart und Isidor los. Das vereinbarte Zeichen war ein brennender Pfeil am Himmel. Als der Morgen graute marschierten sie los. Auf dem Hügel angelangt sahen sie unten im Tal die Orks vor sich. Sie schlichen sich so nah wie möglich heran. Die meisten Orks schliefen noch. Rathor gab den Befehl an Isidor und der schoss den Pfeil hoch in den Himmel. Man konnte die Soldaten aus der Felsschneiße stürmen hören. Rathor lief als Erster los, dicht gefolgt von Havok und Isidor. Doch da hatte Folhart ihn bereits überhohlt und stürmte auf die verdutzten Orks zu. Gemreck und Orgus, der Lange, deckten jeweils mit ihren Männern die rechte und linke Flanke. Gunther lief als letzter und deckte die Rückseite. Da blieb Havok plötzlich stehen. Er senkte den Blick, seine Hände begannen immer heller zu leuchten und er schoss den mächtigsten Heiligen Pfeil ab, den Rathor je gesehen hatten. Die ersten fünf Orks waren mit einem Mal gefallen. Als die Orkhörner ertönten, war es bereits zu spät. Folhart hatte den nächststehenden Ork erreicht und fällte ihn mit einem Stoß zwischen die Rippen. Jetzt zeigten die Paladine ihr wahres können. Havok warf Isidor seine Armbrust zu und ließ die Feinde auf seine Art fliegen. Isidor schoss nun seinerseits Rothar den Weg frei und schnell waren sie weit in die feindlichen Linien vorgedrungen.

Rothar konnte Eckesen bereits sehen und es schien als verliefe alles genau nach Plan. Doch nun schien sich das Kriegsglück zu wenden. Mittlerweile war auch der letzte Ork aufgewacht und die beiden Flügel schwenkten herum und drohten die Paladine erneut einzuschließen. Gunther konnte sein Schwert kreisen lassen wie er wollte hinter ihm konnten sich bereits zwei Orks die Hand geben. Rothar hatte Eckesen erreicht doch als er sich umsah waren in allen Richtungen nurnoch Orks. Er befahl den Rückzug doch sie kamen nicht schnell genug vorwärts, viele Männer ließen ihr Leben. Die Paladine waren eng zusammen gedrängt und konnten sich nurnoch gegenseitig den Rücken decken, was aber auch nichtmehr vielen gelang. Plötzlich kam mit lautem Gepolter eine Felslawine den Berg herunter und schlug einen Teil des Orkrings zu Brei. Direkt dahinter kam Gazur und ließ seine Axt unter den Orks kreisen. An der Seite, in die die Lawine rollte entstand eine große Lücke, die von Gazur so gut es ging offen gehalten wurde. Durch diese konnten Königlichen entkommen. Sie liefen so schnell sie konnten in die Wälder.

Das war es worauf der Feind, im Dunkel versteckt, gewartet hatte. Als die Ersten den Wald erreicht hatten tauchten dort wie aus dem Nichts Skelette zwischen den Bäumen auf. Die Falle war zugeschnappt. Jetzt kämpfte jeder für sich allein. Sie waren auseinander getrieben worden und mussten nun auf eigene Faust ihre Haut retten.
Gazur hieb mit einem Schwung drei Orks den Kopf ab und ließ ein Gebrüll ertönen, dass das der Orks übertönte. Rathor ließ die Skelettknochen rasseln so gut er konnte und Gunther stand wie ein Fels in der Brandung und erledigte alles mit einem einzigen Streich, was ihm in den Weg kam. Der Feind war in zu hoher Überzahl. "Es bleibt uns nurnoch die Flucht zum Fort", erkannte Rathor und rief Havok, der in seiner Nähe stand, ein verzweifeltes "Weg hier!" zu. Diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer über das Schlachtfeld und jeder versuchte irgendwie in Richtung der Hügel davon zu kommen. Es war ein Anblick der jedes treue Herz zum Verzweifeln brachte.
Die Paladine kämpften sich mutig den Weg frei und fielen doch wie die Fliegen. Sogar Isidor kam in so starke Bedrängnis, dass er eine Armbrust wegwarf und sich mit seinem Degen behelfen musste. Doch den schweren Orkäxten konnte er damit nicht viel entgegensetzen. Ein kräftiger Hieb eines Krush-Pak auf seine Schulter brachte ihn ins Straucheln und er fiel. Gerade als er dachte sein Leben aushauchen zu müssen stand mit einem Mal Folhart vor ihm und drang mit seinem Erz - Einhänder auf die Orks ein. "Mach schon, zusammen schaffen wir es hier schon raus!", rief er Isidor zu. Dieser stand bereits wieder und hatte seine zweite Armbrust wieder angelegt. Mit lautem Krache durchschlugen die Bolzen die Panzerung der beiden Orks die sich Folhart von den Seiten näherten.

Havok war inzwischen auf dem Hügel angelangt und hatte sämtliche Verfolger erledigt. Als er sich umblickte sah er Gemreck, von vier Skelettkriegern verfolgt, die Anhöhe hinauf hetzen. Er bündelte seine Energie, schoß vier gezielte Feuerbälle ab und die Kreaturen zerfielen zu Staub. "Wo ist Rathor?", fragte Gemreck keuchend. Havok ließ seinen Blick über das Tal schweifen, dann schloss er die Augen. Mit ernster Miene meinte er: "Ich kann ihn nicht sehen aber er ist am Leben - irgendwo da unten".
Plötzlich flogen einige Orks, die besonders dicht gedrängt zu stehen schienen, unter lautem Stöhnen auseinander und Gunther kam zwischen ihnen zum Vorschein, seine Rüstung war über und über mit Blut befleckt. Als er den Rand des Schlachtfeldes erreicht hatte kehrte er plötzlich um als hätte er etwas gehört und kämpfte sich wieder in Richtung Zentrum des Schlachtfeldes vor. Kurze Zeit später stoben die Orks am Rand wieder auseinander und Fohlhart und Isidor rannten dem Hügel entgegen. Gemreck und Havok hatten inzwischen leichtes Spiel den Hügel mit Armbrust un Magie zu verteidigen, da nur wenige Skelette oder Orks auf die Idee kamen, sich von den vielen Soldaten, die noch im Tal gefangen waren abzuwenden. Isidor war schwer an Schulter und Waden verletzt und konnte nur mit Mühe stehen. Mit der Zeit kamen noch einige Paladine oben an, doch von Rathor fehlte jede Spur. Viele schafften es allerdings nicht auf den Hügel. Orgus Haupt versank zwischen einer Horde Orks die ihn eingekreist hatte, eine Gruppe Ritter um Eckesen wurde niedergemetzelt als sie schon fast den Rand erreicht hatten und selbst jene, die sich tapfer auf jeden Gegner warfen und keinen Gedanken an Flucht verschwendeten sanken früher oder später auf die von Blut getränkte Erde nieder.
29.08.2003, 11:30 #2
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Es verging eine ganze Stunde und die Schlacht tobte wie zuvor, denn immernoch waren viele Paladine auf dem Schlachtfeld am Leben und auch der Hügel war auch unter größerem Ansturm immernoch nicht eingenommen. "Da!", schrie Isidor und deutete auf das Schlachtfeld, "Es sieht aus als ob sich ein Maulwurf hindurcharbeitet. Das kann nur Gunther sein!". Und wirklich: Dort unten wühlte sich etwas durch das Schlachtfeld, dass die Orks und Skelette nach allen Seiten flogen sodass es nur so seine Art hatte. Als es den Rand erreicht hatte sah man deutlich Gunther mit seinem Zweihänder in der rechten und einem orkischen Kriegsschwert in der linken Hand. Die beiden Waffen schienen ihn zu umkreisen und alles was in seine Nähe kam zu vernichten. Dicht hinter ihm folgte Gazur mit Rathor auf der breiten Schulter und die Axt mit der noch freien Hand gegen den Feind führend. Isidor sprang trotz seiner Verletzungen auf und griff nach seinen Armbrüsten, Havok schoß bereits mit allen magischen Geschossen, die ihm zur Verfügung standen, und Fohlhart eilte Gunther und Gazur zur Hilfe. Auch Gemreck und die anderen Paladine auf dem Hügel hatten ihre Armbrüste gezogen und feuerten aus allen Rohren. Als Gazur bei Havok ankam übergab er Rothar Fohlhart. "Machen wir dass wir zum Fort kommen...", keuchte Rothar. Sein Harnisch war voller Blut und verkratzt, sein Visier bis zur Hälfte weggeschlagen und er selbst schien beide Beine gebrochen zu haben. Die Paladine rannten los, doch jene die auf dem Schlachtfeld geblieben waren hatten den Tod gewählt.

Nach und nach konnten die Flüchtenden ihre Verfolger abhängen und schließlich machten sie Rast unter einem großen Felsvorsprung. "Wieviele?", fragte Rathor, nachdem man ihn abgelegt hatte und Havok und Gazur bei ihm standen. Gazurs Gesichtsausdruck verfinsterte sich und Havok schüttelte den Kopf: "Außer Isidor, Gemreck, Folhart und Gunther, die dort drüben stehen, nurnoch zwölf Paladine...also insgesamt 19 Mann mit dir und fast alle sind mehr oder weniger schwer verletzt." "Nur 19 Mann!?", Rathor wollte aufstehen und sich selbst davon überzeugen, doch Havok hielt ihn zurück: "Bleib liegen, du bist mit am schwersten verletzt!". Er hielt seine Hände über Rathors rechtes Bein, was knapp unter dem Knie gebrochen war. Sie begannen zu leuchten und man konnte fühlen wie immer mehr Energie von Havok ausgestrahlt wurde.
Nach einiger Zeit leuchtete schließlich alles um Havok und Rathor, als plötzlich mit einem lauten Knacksen das Bein geheilt war. Genauso verfuhr Havok bei dem linken Bein und Rathor konnte wieder einigermaßen stehen. "Es kann eine Weile dauern bis ich alle geheilt habe und du brauchst auch noch etwas Zeit um dich zu erhohlen.", meinte Havok. Rathor befahl zustimmend: "Na gut wir werden einen Tag hier bleiben. Alle Gesunden übernehmen heute die erste Wache!" Er war sich nicht sicher ob ihre Verfolger noch in der Nähe waren. Irgendwie hatte er das Gefühl beobachtet zu werden aber er konnte im Dämmerlicht nichts erkennen. Gemreck kam auf ihn zu und fragte mit nachdenklicher Stimme: "Findest du es nicht seltsam, dass sie die Verfolgung so schnell aufgegeben haben? Ich habe schon davon gehört, dass ein Trupp Orks auf dem Festland einige Ritter solange quer durch Myrtana gehetzt hat bis sich diese, vor lauter Angst, völlig erschöpft eine Klippe hinunterstürtzten." "Sie haben noch nicht aufgegeben, Gemreck." sagte Rathor so leise, dass er es gerade noch verstand, "Ich weiß, dass sie ganz in der Nähe sind - zumindest gerade genug um uns aufzuhalten, wenn wir etwas tun, dass nicht in ihren Plan passt. Wir sitzen hier auf dem Präsentierteller und wenn sie uns vernichten wollten hätten sie es schon getan."

Tags darauf war Rathor wieder Einsatzfähig und auch alle anderen Verletzten waren wieder auf den Beinen. Er ließ jetzt ohne Unterbrechung zum Fort marschieren, denn er wollte so schnell wie möglich von dieser verlorenen Insel wegkommen. Sie liefen nicht die normalen Wege sondern querfeldein durch Wälder, Bäche und Grassteppen.
Als sie gerade aus einem Waldstück kamen sahen sie das Fort schon vor sich auf dem Hügel stehen, doch irgendetwas stimmte nicht. Einige hundert Meter später konnten sie es sehen: Es stieg Rauch aus dem Fort aus! Und noch ein paar Meter später konnten sie erkennen, dass auch nurnoch einige überreste der Mauern standen.
Das Fort war zerstört - die Orks mussten schneller gewesen sein. Die letzte Distanz rannten sie zum Fort. Überall lagen die Überreste toter Soldaten, es roch nach Verwesung und es war als könnte man noch die Schreie der Getöteten hören. In der Mitte des Schlachtplatzes bewegte sich noch etwas. Als Rathor und Gazur näher kamen sahen sie dass es Ironas war. Er lebte und hatte das Schwert seines Bruders in der Hand. Neben ihm lagen ettliche Körperteile von Orks und Goblins. Sein Harnisch war stark zerbeult und blot quoll aus seinem Mund als er anfing zu sprechen: "Sie sind geflohen, alle geflohen. Diese feigen Hunde, gegen nichts als Wölfe oder Fische können sie antreten. Als die Orks kamen sind sie, nach ihrer Mutter schreiend, in ihre Dörfer geflüchtet. Einige versteckten sich, andere wollten mit Fischerbooten fliehen. Es hat ihnen nichts genützt." Rathor rief nach Havok. "Lass nur. Ich habe gekämpft wie es meines Bruders Schwert würdig war. Doch allein konnte ich sie nicht aufhalten. Meine Zeit ist um, ich werde nun wieder an der Seite meines Bruders in Innos himmlischem Heer kämpfen.", hauchte Ironas aus und schloss die Augen. Die Verletzungen waren zu schwer.

Rathor stand auf und ging an die Stelle wo einst das Tor stand. Er blickte hinunter zum Ufer und sah das Dorf in Schutt und Asche liegen. Auch weiter hinten wo die anderen Dörfer lagen stiegen Rauchsäulen in den Himmel. Draußen auf dem Meer trieben vereinzelt die Überreste von kleinen Booten. Die Orks hatten ganze Arbeit geleistet. Er hatte fehlgehandelt. Diese Befreiungsaktion war genau das worauf Beliar gewartet hatte. Er hätte wissen müssen, dass diese friedliebenden Menschen nie eine richtige Waffe geführt hatten, geschweige denn einen Ork zu Gesicht bekommen haben. Seine Hoffnung den Feind überraschen zu können hatte ihn fehlgeleitet. In Zukunft musste er umdenken. Er musste versuchen das zu tun, was eigentlich völlig irrsinnig ist. Doch wie sollte er damit zum Erfolg kommen? Rathor wurde schwindelig und er musste sich setzen. Gazur kam und setzte sich zu ihm. Als er die zerstörten Dörfer sah murmelte er mit einem unterdrückten schluchzen in der Stimme: "Nun bin ich also der Letzte meiner Heimat. Es ist keiner von denen übrig, die ich seit meiner Kindheit kannte." Mann konnte den Zorn in seiner Stimme aufsteigen hören: "Nichts ist mehr übrig von dem was ich mir aufgebaut hatte. Meine Familie ist nun vollends in von der Erde verschwunden. Sie haben mir alles bis auf meine Rüstung genommen.
Und in dieser Rüstung werde ich ihnen alles nehmen!" Den letzten Satz schrie er so laut aus, dass es alle hören konnten.

Es war an der Zeit etwas zu unternehmen. Rathor hatte den Überlebenden zwei Tage Zeit gegeben um sich zu erhohlen und Späher losgeschickt um die derzeitge Position der Orks zu erkunden. Bisher war nichts wirklich interessantes dabei rausgekommen, doch vor zwei Stunden kam ein Paladin zurück und berichtete von einem großen Orklager im Norden der Insel, wo auch einige Sklavengalleeren der Orks vor Anker lagen. Jetzt saß Rathor in einer der provisorisch errichteten Hütten mit Havok, Gemreck und Gazur zusammen und überlegte was zu tun war. "Es hat keinen Sinn. Besiegen können wir sie nicht und das Schiff aus Khorinis kommt bestimmt nicht so schnell hier vorbei.", stellte Gemreck entmutigt fest. Rathor sah stumm in die Ecke und schien tief in Gedanken versunken zu sein. Gazur schlug mit der Faust auf den verbrannten Boden und knurrte: "Wenn wir jeden von ihnen einzeln aus dem Hinterhalt ermorden..." "Auf dieser Insel gibt es nichtsmehr, für was es sich zu Sterben lohnt. Das Schiff aus Khorinis kommt wohl nicht so schnell hier wieder vorbei, aber vielleicht können wir mit ein paar gefällten Bäumen ein Floß bauen und versuchen so zu fliehen. Aber Eines ist sicher: Wir müssen hier weg!", unterbrach Havok ihn mit eindringlicher Stimme. "...hier weg...", wiederhohlte Rathor leiße, dann hellte sein Blick plötzlich auf: "Du hast Recht, Havok. Doch wir werden uns nicht selbst ein Floß bauen, denn das wäre etwas was typisch für Menschen ist, damit rechnet der Feind. Nein, wir werden eines von ihren Schiffen nehmen. Wenn wir es schaffen eine der Galleeren in unsere Gewalt zu bringen können wir aufs Festland fliehen. Wir brechen Morgen Nacht auf und marschieren nur Nachts, um das Überraschungsmoment auf unserer Seite zu haben."

Gesagt, getan die Männer machten sich marschbereit und schlichen sich in der Dunkelheit heimlich davon, damit ihre Beobachter sie nicht bemerkten. Man konnte nur das leise Knacksen der Äste unter den schweren Stiefeln der Paladine hören, als diese durch das Unterholz schlichen. Als die Sonne aufging versteckten sie sich, wie Kaninchen, unter Sträuchern oder in sonstigen Nischen und als die Nacht erneut hereinbrach setzten sie ihren Marsch fort. Diesmal überließen sie Gazur die Führung, da er sich am besten auf der Insel auskannte. Nach vier Nächten und Tagen, an denen sie selbst beim leisesten Geräusch zusammenzuckten, erreichten sie endlich im Morgengrauen das Orklager. Sie beschlossen sich ganz in der Nähe zu verstecken und sich des Nachts in Grüppchen in das Lager zu schleichen. Die Gruppe, welche sich von Nordost nähern sollte, übernahm Gemreck, die, die sich von Nordwest näherte, Gunther und jene, welche sich direkt von Norden anschleichen sollte, wurde von Rathor selbst geleitet und enthielt Gazur, Havok, Folhart und Isidor. Sie sollten jegliches Aufsehen vermeiden, doch falls eine der Gruppen entdeckt wird, sollte diese so viele Feinde wie möglich zu sich locken. Abends hatten sie klaren Himmel, was die Aktion noch erschwerte, da man, durch den hellen Mond, besser sehen konnte, doch sie konnten nicht länger warten.

Alles verlief gut, sie hatten etwa die Hälfte des Weges geschafft und waren nun mitten im Orklager. Rathors Gruppe hatte das erwählte Schiff fast erreicht. Plötzlich kam von Osten her Lärm auf. Gemreck ging gerade am Zelt eines Schamanen vorbei, als dieser dort herauskam und Gemreck Auge in Auge gegenüberstand. Der Alarm ließ nicht lange auf sich warten. Mit einem Mal war das ganze Lager auf den Beinen. Überall kamen Orks aus ihren Zelten, doch sie schienen noch recht verschlafen. "Lauft!", rief Rathor mit gedrückter Stimme, "Lauft zum Schiff und versucht zu entkommen!" Sie ließen es sich nicht zweimal sagen und schon hatte Folhart alle überhohlt. Als Rathor sich kurz umsah konnte er zwischen den Zelten sehen, dass auch Gunther und seine Gruppe Fersengeld gaben. Doch an der nächsten Lücke konnte er sie nichtmehr sehen. Havok, der neben Rathor lief, wurde plötzlich von einem Feuerball an den Beinen erfasst und fiel. Isidors Bolzen erreichte den Ork, der hinter einer Ecke hervor kam, zu spät. Er hatte Folhart bereits mit einem Fauststoß niedergestreckt. Plötzlich stellten sich etwa zwanzig Meter vor ihnen einige Orks in den Weg. Gazur erreichte sie mit gezogener Waffe zuerst und mähte die Feinde nieder. Aber es tauchten immer mehr zwischen den Paladinen und dem Schiff auf und auch von hinten hörte man schnelle Schritte näherkommen. Sie saßen wiedermal in der Falle. Isidor wurde von einer geworfenen Axt am Kopf getroffen, womit die Rückendeckung ebenfalls dahin war. Rathor wurde plötzlich von etwas in einen dunklen Seitengang gezogen. Es war Gazur, der ihm bedeutete still zu sein und ihm zu folgen. So schlichen sie durch das Lager ohne auf die Schreie ihrer sterbenden Kammeraden hinter ihnen zu hören.

Rathor und Gazur versuchten immer im Schatten zu bleiben und huschten um die Zelte herum. Wie sollten sie beide das Schiff erobern und schnell genug in See stechen können um den Orks zu entkommen? In einer winzigen, dunklen Nische legten sie eine kleine Verschnaufpause ein. "Was sollen wir jetzt tun? Wir werden es nie schaffen zu zweit das Schiff in unsere Gewalt zu bringen!", fragte Rathor mit verzweifelter Stimme. Gazur zuckte mit den Schultern: "Was fragst du mich das? Du bist der Kommandant..." In der Nähe hörte man ein leises Knacken. Die beiden gingen in Angriffshaltung. Rathor hielt sein Schwert umklammert. "Wenn Lothar doch jetzt hier wäre.", dachte Rathor. Ein recht junger Ork bog schüffelnd um die Ecke und blieb direkt vor dem Versteck der beiden Kämpfer stehen. Er schnüffelte eine Weile dort herum, doch dann ging er langsam weiter. Gazur atmete hörbar auf. So leise wie möglich versuchten sie ihren Weg fortzusetzen. Als sie gerade mitten in einer engen Gasse herumschlichen, kam einige Meter eine Gruppe Elitekämpfer um die Ecke, doch sie schienen die Menschen nochnicht bemerkt zu haben. Zurückrennen konnten sie nicht - der Weg bis zur nächsten Abzweigung war zu weit. Also packte Rathor diesmal Gazur am Arm und zog ihn gerade noch rechtzeitig in das nächste Zelt. Der Ork, der darin gerade an einem Schinken knabberte, staunte nicht schlecht als er plötzlich die beiden Menschen vor sich stehen sah. Er sprang auf und wollte gerade brüllend seine Waffe ziehen, doch Rathor rammte ihm blitzschnell Innos Zorn in den Rachen und alles was zu hören war, war ein leises Röcheln.

Nachdem sich Gazur über den restlichen Schinken hergemacht hatte überlegten sie, was weiter zu tun wäre. Gazur schlug vor noch eine Weile hier zu bleiben um sich auszuruhen, womit Rathor eigentlich voll und ganz einverstanden war. Sie plünderten sämmtliche Vorräte an essbarem, was sie in der Hütte fanden. Als er sich gerade an einem Leib Brot und einem Stück Käse zu schaffen machte, fiel Rathors Blick zufällig auf ein zweites Bett, dass in der hintersten Ecke der Hütte stand. "Der lebt hier nicht alleine!", flüsterte er Gazur zu und in diesem Moment trat der zweite Ork in das Zelt. Er war ebenfalls sichtlich verdutzt über die Anwesenheit der beiden Gerüsteten. Doch Gazur reagierte sofort, ließ seine Axt fliegen und spaltete dem Ork den Schädel. Um seine Axt wieder frei zu bekommen zog er fest daran und gab dem Ork gleichzeitig einen festen Tritt in den Magen, sodass dieser vor dem Zelt landete. Das war ein Fehler! Vor dem Zelt standen nämlich abermals drei Orks die auf ihren Kumpanen warteten, und als dieser mit blutigem Kopf zu ihren Füßen landete schlugen sie sofort Alarm. Gazur sprang mit der Axt in der Hand nach draußen und mähte die ersten beiden in einem Schwung nieder. Der Dritte hatte derweil seine Axt gezogen und es entbrannte ein heißer Kampf, dass die Funken flogen. Als er die gegnerische Axt nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht stoppen konnte rief Gazur Rathor, der immernoch im Zelteingang stand, ein barsches "Lauf!" zu. Rathor zog seine Waffe und rannte an den Kämpfenden vorbei in die Richtung aus der sie gekommen waren. An der nächsten Kreuzung kam von beiden jeweils ein Ork, Rathor konnte sich gerade noch ducken bevor über ihm die beiden Waffen zusammenkrachten. Er rannte weiter, immer weiter ohne zu wissen wo hin er rennen sollte. Plötzlich hörte er hinter sich Gazur schreien. Er blickte sich kurz um und sah, dass Gazur seine Waffe verloren hatte und von einem der Orks am Boden festgenagelt wurde. Als der Ork die Axt hob um zum letzten Schlag aushohlte blickte Gazur nocheinmal zu Rathor hoch und er konnte den verzweifelten Ausdruck in seinen Augen sehen. Rathor drehte sich auf der Stelle wieder um um weiterzuhetzen, doch statt der Gasse blickte er direkt in die Augen einer Orkelite. Im nächsten Moment spürte er einen stechenden Schmerz und ihm wurde schwarz vor Augen. Es war vorbei und er hatte versagt.
Oder...?

ENDE
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[hoffe auf feedback]
26.04.2004, 16:39 #3
Diego | R@PC
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