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[GM] Belzusia II - Leben des Kain
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10.10.2003, 13:44 #1
Erzengel
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[GM] Belzusia II - Leben des Kain
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Bisherige Charaktere und Locations:

Kain
Protagonist der Belzusia Trilogie. Der Erzählung nach mussten alle Götter ein Opfer darbringen, um ihn zu erschaffe, egal ob sie wollten oder nicht. Ehemaliges Mitglied der Diebesgilde.

Shiva
Die gildenlose Amazone und Waldstreicherin ist eine gute Freundin Kains, die im ersten Teil von Kains zukünftigem Ich in den Palast von Belzusia gebracht wird, selbigen verlässt sie, um sich auf die Suche nach Kain zu begeben. Ehemaliges Mitglied der Diebesgilde.

Adanum
Heiliger See des Adanos, geschaffen aus seinen Tränen und dem Wasser des Gletschers von Kadaar. Aus ihm bezieht Beyond seine Energie.

Belzusia
Das Land aus dem Kain angeblichen stammen sollte, momentan denkt er, das er selbst nicht sonderlich viel mit adanosgeweihten Kaiserreich zu tun hat.

Beyond
Die Hauptstadt Belzusias, während Kains erstem Besuch war es eine riesige Metropole, dessen Fläche sich über mehrere Kilometer hinzieht auf der Oberfläche lebten die Adligen, darunter lagen die Slums in denen die einfachen Bürger hausten. Am Stadtrand wohnten die Adligen, die sich von Kaiser abgewandt hatten.

Daria
Eine alte Witwe, die damals für Kain, Shiva und Sylia ihr Haus aus Zwischenlager ihrer Reise bereitstellte. Später wurde sie von einem Kampfmagier getötet, als ihr Haus während der Verfolgung der drei jungen Leute durchsucht wurde.

Diebesgilde von Khorinis
Damit sind nicht Cassia und ihre Laufburschen gemeint, sondern die erste Diebesgilde von Khorinis. Erz, Jane, Neo, Kal und Ra. Kain, Shiva, Neo, Nefarius und Ra. Allesamt Straßenkinder, Erz, Jane und Kal gründeten die Gilde, später kamen Neo und schließlich Ra hinzu. Gemeinsam machten sie die Stadt unsicher, wagten sich immer wieder ins Obere Viertel und erleichterten die fetten Adligen regelmäßig um ihre Wertsachen. Bei ihrem letzten großen Einbruch wurde Ra geschnappt, alle anderen konnte fliehen. Schnell stellte sich heraus, das Ra die anderen verraten hatte und sich absichtlich schnappen ließ, als Belohnung wurde er öffentlich hingerichtet. Trotz alledem versuchte Shiva in letzter Sekunde ihren Freund zu befreien, doch sie kam zu spät, wurde selbst gefasst und in ein Kloster der Inquisition verbannt. Nach Neos Ermordung durch Jeromés Hand waren nur noch Kain und Nefarius übrig, während Nefarius als Wächter in den alten Verstecken zurückblieb, brach für Kain eine harte Zeit an, er sammelte Kräuter für Vatras und hatte meist nicht genug Gold um sich ein Stück Brot zu kaufen.
Kain, früher Erz, wurde Baal in der Bruderschaft, die tot geglaubte Jane erschien wieder in Khorinis und nannte sich nun Shiva, sie wurde Amazone, nach dem Tod von Thaleiia und der Auflösung des Amazonenlagers wurde sie Gildenlose. Knapp ein halbes Jarh später erwachte auch Kal aus seinem Schlaf, von Dark Cycle angespornt wurde er unter dem Namen Nefarius Mitglied des im Kloster ansässigen Ordens, einen Monat danach schloss er sich dem Zirkel an und benannte sich wieder in Kal um. Ra und Neo sind noch immer tot.

Djinjah
Mutter von Sylia, die an der schwarzen Pest verendete.

Jeromé
Zweifelsohne eine Schlüsselfigur im Rätsel um Kains Vergangenheit. Kain tötete Jeromés Mutter Lusiel, als Jeromé noch ein Säugling war. Vermutlich aus Rache reiste er in die Zukunft zu Kain, um dort seinen Neffen Neo zu töten, der sich auf Kains Seite gestellt hatte. Jeromé war nicht in der Lage Kain zu töten, aber zumindest seine zu der Zeit noch verborgenen Kräfte konnte er verbannen. Jeromé muss getötet werden, wenn Kain an seine wahren Kräfte gelangen will.

Kal Nefarius
Ein alter Freund Kains, der seinen eigenen Namen aufgrund seines Waisendaseins nicht kannte, so benannte er sich selbst nach dem großen Templer Adanos Kal. Als er später durch Kain erfuhr, wer eben jener Templer wirklich war, legte er den Namen ab und taufte sich selbst Nefarius. Nachdem er endlich begriffen hatte, das sowohl Shiva als auch Kain ihr eigenes Leben leben, verließ auch er die Stadt Khorinis, in der er so lange auf die beiden gewartet hatte. Inzwischen ist er Mitglied des Zirkels um Xardas und nennt sich wieder Kal, denn auch der Templer Adanos hatte in Wahrheit seinem Gott längst den Rücken gekehrt und wahrte lediglich nach Außen hin den Schein. Ehemaliges Mitglied der Diebesgilde.

Kal Templer Adanos
Ein im ersten Belzusia Teil als namenloser Templer Adanos auftretender Kampfmagier, der zahlreiche Liebschaften hatte, so auch mit Lusiel, dessen rechte Hand er darstellte.

Kreis der Zwei
Der Kreis des absoluten, gut und böse, Licht und Dunkel, Innos und Beliar.

Kreis der Drei
Der allgemein übliche Kreis. Nachdem Beliar und Innos ihren Bruder und ihre Schwester, den Schläfer und Donnra, in ihren Lehren als Dämonen und Mythen abtaten, wurde aus dem Kreis der Fünf der Kreis der Drei, welcher noch heute existiert.

Kreis der Fünf
Der ursprüngliche Kreis, alle Götter vereint, der Schläfer, Adanos, Beliar, Innos und Donnra.

Kreis der Vier
Die Gelehrten sind sich bis heute noch nicht einig, aber nachdem Donnra ihr Siegel und sogar ihr Element frei ließ, gehen die meisten davon aus, das Donnra gestorben ist. Nichts ist bewiesen, die wenige Donnrapriesterinnen können jedenfalls immer noch zaubern. Was die, die Donnra für tot halten, damit begründen, dass für das Zaubern an sich nur die geistige Energie und die Rune nötig ist, da die Rune ja für den jeweiligen Spruch verantwortlich ist und die geistige Energie in diesen Spruch leitet. Das Einwirken eines Gottes sei dabei nicht erforderlich. Wie dem auch sei, im Kreis der Vier sind Beliar, Adanos, Innos und der Schläfer vereint. Dieser Kreis ist rein theoretisch möglich.

Lusiel
Lebte während Kains erstem Besuch in Belzusia. Eine grausame Paladina und damit Dienerin Innos, sie machte den Thronfolger Belzusias zu ihrem Sklaven und ließ so den alten Kaiser hinrichten. Sie ging mit einem hohen Schwarzmagier einen Packt ein um Belzusia zu stürzen. So erschütterte eine Seuche die Slums, die unter der Stadt liegen, da es an platz mangelt. Aus einer Affäre mit ihrem Untergebenem Kal wird schließlich Jeromé geboren. Innos und Beliars wollten gemeinsam Adanos vernichten, angefangen bei seinen Dienern. So lange Adanos existierte, konnte weder Innos noch Beliar gewinnen, da Adanos immer den Schwächeren unterstützte, um das Gleichgewicht zu bewahren.

Namenloser Schwarzmagier
Lusiel ging ein Bündnis mit dem höchsten aller Schwarzmagier ein, der sie Seuche in das heilige Land Adanos brachte. Kain und dieser Diener Beliars waren einst im selben Zirkel.

Neo
Der Grund, warum Kain so sehr nach der Magie dürstet, warum er sich so sehr bemüht stärker zu werden. Tötet er Jeromé, so bricht er das Siegel und seine wahren Kräfte kommen frei, dann ist er vielleicht in der Lage Neo wieder zum Leben zu erwecken. Was nicht so ganz einfach ist, da Neo von Jeromé selbst getötet wurde, zudem ist er der Neffe seines Mörders und damit Enkel der Paladina Lusiel. Warum und wie genau Neo in die Zeit Kains gelangte ist noch unklar, wahrscheinlich ist er aber seinem Onkel gefolgt. Ehemaliges Mitglied der Diebesgilde.

Ra
Auch Rá geschrieben. Ein von den Paladinen hingerichteter Dieb, die anderen verraten hatte, weil gildenintern nicht alles so lief, wie er es haben wollte. Ehemaliges Mitglied der Diebesgilde.

Sylia
Rettete Kain während seines ersten Besuchs in Belzusia vor einigen Wachen, danach reiste sie mit Kain quer durch Beyond, die Hauptstadt Belzusias. Sie hat wie jeder Mensch in Belzusia angeborene magische Fähigkeiten, beherrscht neben der Magie Adanos noch dem Stab- und Einhandkampf.

Palast von Beyond
Eigentlich ein gigantischer Turmkomplex aus neun einzelnen Türmen, die symmetrisch von Süden nach Norden hin immer größer werden und fast einen geschlossenen Kreis bilden. In den oberen Stockwerken haben die zahlreichen Mitglieder der Königsfamilie und ihre Diener ihre Gemächer, weiter unten finden sich Termen. Darunter liegt eine dicke Steinschicht, unter der wiederum die Katakomben der Stadt liegen, es gibt keine direkte Verbindung zwischen Palast und Katakomben, letztere sind nur von außen zu betreten und liegen Unterwasser, ebenso die langen Gänge, die dorthinführen.

Zoran
Ein alter Greis, der Kain und Sylia in empfing und ihnen Obhut anbot, als sie die Slums verließen. Später wurde er von Kal getötet, welcher wiederum früher ein Schüler Zorans war, der sich vom Kaiser abgewandt hatte, nachdem er erkannte, das Lusiel nun die Fäden zog. Kurz vor seinem endgültigen Tod berichtete er Shiva über den Weg, den Kain und Sylia eingeschlagen hatten.
10.10.2003, 14:25 #2
Erzengel
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Was bisher geschah:

Kain wurde von seiner Zukunftsversion in das vergangene Belzusia geschickt, doch zu diesem Zeitpunkt ahnte er nicht, das er sich in der Vergangenheit befand, sondern glaubte, in einem Abbild der Vergangenheit zu sein. Er landete in den Katakomben unter dem gigantischen Palast Beyonds, der Hauptstadt Belzusias. Nach einigen Stunden erreichte er die Oberfläche, wenige Kilometer von Palast entfernt. Kurz darauf wurde er von einer Wache bedroht. Ein Mädchen namens Sylia ermöglichte dem damaligen Hohen Novizen die Flucht, indem sie eine Blendgranate warf. Gemeinsam flüchteten die beiden in die Slums, wo sie Sylias Zuhause aufsuchten. Dort angekommen mussten sie erschrocken feststellen, das alle Dorfbewohner an der schwarzen Pest verstorben waren, die zu der Zeit in den Slums wütete, so auch Sylias Mutter Djinjah. Verzweifelt machten sich die beiden Abenteurer mit dem Wertsachen der Dorfbewohner in das Nachbardorf auf, wo sie selbige gegen Waffen eintauschen wollte. Sie hatten beschlossen, Lusiel zu bestrafen, da sie die Einfuhr von Medikamenten und den Zutritt für Heiler verbot. Zusammen wollten die zwei in den Palast eindringen und die Paladina töten, wobei Kain eigentlich nur seine eigenen Ziele verfolgte, laut seines zukünftigen Ichs musste er lediglich in den Palast eindringen, dann hatte er die Prüfung bestanden, dennoch war er einem Gemetzel nicht abgeneigt.
Auch im Nachbardorf waren die Menschen der Seuche zum Opfer gefallen, sie ließen die Wertsachen zurück und nahmen sich Waffen mit, darunter auch die zwei belzusianischen Langdolche, die Kain bis heute als Nahkampfwaffen trägt.
Als sie das Dorf verließen trafen sie sogleich auf einen dunklen Magier, die stinkenden Leichenberge gerade zu einer untoten Armee verwandelte. Schnell wurde er von Kain als der höchste aller Schwarzmagier identifiziert und ebenso schnell stellte er sich heraus, der er mit Lusiel einen Packt geschlossen hatte, um Beyond und ganz Belzusia zu stürzen. Innos und Beliar konnte nicht gewinnen, so lange Adanos existierte, denn er stellte sich immer auf die Seite des Schwächeren, also musste Adanos vernichtet werden, angefangen bei seinem auserwählten Volk, den Menschen Belzusias.
Der Schwarzmagier verschwand und ließ Kain und Sylia mit dem Zombies allein. Nach dem Sieg über selbige setzten die beiden ihren Weg zum Stadtrand fort.
Einige Kilometer weiter kam nun auch Shiva in Beyond an, die auf Kains Wunsch als Unterstützung dorthin gebracht wurde. Die Amazone landete im Palast und wurde für Prinzessin Shiva III gehalten. Nach einem kurzen Dialog, vielmehr einem Streit zwischen ihr und Kains zukünftigem Ich verließ Shiva wütend den Palast und begab sich auf die Suche nach Kain. Währenddessen erreichte der mit Sylia an seiner Seite den Stadtrand, wo die beiden endlich wieder an die Oberfläche traten. Sie wurden von einem freundlichen alten Mann empfangen und aufgenommen, am nächsten morgen brachen sie auf wieder zurück zum Palast, dieses mal getarnt und an der Oberfläche. Während sie ihren Weg fortsetzten, wurde der Bezirk am Stadtrand, indem Zoran lebte von einigen Kampfmagiern heimgesucht. Schließlich wurde das gesamte Viertel ausgelöscht, die Kampfmagier zogen ab. Shiva war der Route von Kain und Sylia gefolgt und erreichte nun den brennenden Stadtteil, kurz bevor Zoran endgültig seinen Verletzungen erlag, berichtete er Shiva, wohin Kain gegangen sei. Die Amazone nahm zwei Kinder, die einzigen Überlebenden des Massakas mit und zog in der Kanalisation mit ihnen weiter nach Norden, hin zum Palast. Kain und Sylia erreichten derweil das Haus einer alten Witwe, ihre nächste Raststätte. Daria, so hieß die Witwe, verlangte jedoch, das die beiden Reisenden ihren Geheimgang wieder freilegten. Einige Störenfriede hatten sich dort breitgemacht. Die beiden hatten keine Wahl und folgten dem Wunsch der alten Frau, sie beseitigten die Banditen und trafen dabei auf Shiva, die sich aus der entgegengesetzten Richtung näherte. Samt den zwei Kindern ging die drei zurück zu Daria, wo sich Kain, Shiva und Sylia zum reden ins obere Stockwerk zurückzogen.
Plötzlich hörten sie Stimmen, die Kampfmagier vom Stadtrand hatten die Verfolgung aufgenommen und töteten die alte Frau, sowie die beiden Kinder. Die drei im oberen Stockwerk flüchteten über eine Art Seilbahn, welche sie bis zum See Adanum brachte, nicht weit vom Palast entfernt. Über die heilige Brücke ging es zum Palast, die Tatsache, das Shiva für die vermisste Prinzessin gehalten wurde, war dabei äußerst hilfreich.
Im Palast wurden sogleich von zahlreichen Dienern begrüßt, Shiva stellte sich als Entführte und Sylia und Kain als ihre Retter da. Für den nächsten Tag war ein Begrüßungs- und Danksagungsfrühstück mit dem Kaiser geplant. In der Terme verabredeten sich die drei für den Abend, als Kein nicht erschien machten Shiva und Sylia auf, den Vermissten zu suchen. Die damalige Amazone fand den Baal schließlich leblos in einer kleinen Grotte umhertreibend, wie sich später herausstellte wurde er von Kal, dem Templer Adanos, bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt.
Am nächsten Morgen beim Treffen mit Lusiel und ihrer rechten Hand Kal kam es schließlich zur Auseinandersetzung. Der immer noch angeschlagene Kain verschwand in einem Nebenraum, während Shiva die Betrogene vorspielte. In der Terme hatte sich Kal an die Waldstreicherin rangemacht und nun spielte sie die Rolle der Prinzessin, die voller Eifersucht und Hass auf die Paladina losging, welche sich natürlich wehren wollte, doch dann erschien Kain aus dem Nebenraum, mit dem gemeinsamen Sohn des Templers und Lusiels als Beweis für Kals Untreue. Mit einem Dolch droht er den Säugling zu töten, die beiden Kampfmagier wurden so in die Zange genommen. Zuerst wurde Sylia von den beiden Geiselnehmern Kain und Shiva fortgeschickt, sie sollte gehen, die junge Magierin wusste erst nicht, was sie tun sollte, vertraute dann aber ihren Freunden, nahm den Kaiser als Geisel und flüchtete aus dem Palast. Bereits jetzt begann das Brodeln im See Adanum und schon bald war die heilige Brücke verschwunden. Während nun auch der Turm, indem sie Geiselnahme stattfand, ins Wanken geriet, tötete Kain den Templer. Schließlich wollte sich Lusiel losreißen und Shiva angreifen, doch bevor sie die Amazone erreichte fiel die Paladina tot zu Boden, Kains Dolch war schneller als ihr geweihtes Schwert. Endlich war es geschafft und die beiden Reisenden wurden wieder in ihre Zeit gebracht. Zuvor jedoch folgte noch ein kurzes Gespräch mit Kains zukünftigem Ich, hoch über Beyond, das im Inbegriff war zerstört zu werden. Der Baal erfuhr, dass der Sohn der Paladina Jeromé war und Kain vermutlich mit dem Mord an Jeromés Mutter die ganze Sache angestoßen hatte. Jeromé war der Mann, der in seiner Zeit seine wahren Kräfte versiegelt hielt, außerdem war er Neos Onkel und Mörder. Hoch oben über der Hauptstadt erkannte Kain das Sylia das Mädchen war, das er bereits zuvor in einer Vision gesehen hatte, er wusste um den nächsten bevorstehenden, den letzten Moment Belzusias. Doch bevor er das Kaiserreich in den Fluten des Adanum untergehen sah, wurde ihm schwarz vor Augen. Endlich waren Kain und Shiva wieder in ihrer Zeit angekommen.
10.10.2003, 14:30 #3
Erzengel
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Prelude (high, mp3)
Prelude (low, midi)

"Viel Zeit ist vergangen... du hast die Prüfungen bestanden, deine Aufgabe erfüllt... nun sollst du alles erfahren..."

Der Baal riss seine Augen auf, seine Pupillen weiteten sich und fixierten schließlich das geflügelte Wesen, das ihm gegenüber stand.
"Lange nicht gesehen."
"Ja... wie du dir sicher denken kannst, bin ich nicht hier, um mit dir zu plaudern", meinte das zukünftige Ich Kains.
"Ist es wieder soweit?"
"...ja...Belzusia wartet..."
"..." Ein gleißendes grünes Licht erschien vor den beiden, erst klein wie eine Lichtkugel, aber rasant zu einer großen Hülle wachsend, bis sie Kain vollends umhüllte...

"Dies ist Kajinjaa... ein kleines Dorf, weit weg von Beyond... das ist alles was ich dir sagen kann, den Rest musst du selbst herausfinden... auf bald..." Damit erlosch die Stimme in seinem Kopf und gab seine Gedanken frei. Der Baal erhob sich vom kalten Erdboden, eine weite Grasebene eröffnete sich ihm, lediglich ein Gebirge im Westen und ein Dorf unterbrachen das endlose Grün.
"Ich soll alles erfahren? Warum sagt er es mir dann nicht einfach... Hey!" Keine Antwort kam, nur das Rascheln der Grashalme war zu vernehmen.

Die Sonne verschwand gerade hinterm Horizont, wenn er sich beeilen würde, könnte er bis zum Anbruch der Nacht ins Dorf schaffen.
Im Dorf selbst angekommen wurde er sogleich in der weit geöffneten Runika angegafft, die Dorfbewohner warfen ihm finstere Blicke zu, einige blieben sogar stehen um ihn zu mustern. Was es die auffällig andere Kleidung oder hatten die hier nicht oft Besuch? Ehe er weiter darüber nachdenken konnte, umkreisten sie ihn wie die Fliegen. Das wurde ihm dann doch zu blöd, er holte die Angstrune heraus, unnötig allerdings, ein stämmiger alter Kerl stürmte aus seinem Haus, worauf die anderen Dorfbewohner verschreckt wegliefen. Kain wollte sich bedanken, aber noch bevor er sich dem Mann nähern konnte, wehrte dieser ab.
"Bleib wo du bist, Hyenenkind!", brüllte der Alte, wobei man ihm seine Furcht eindeutig anmerkte.
"Wenn du etwas willst geh zum Dorfältesten!"
"Und wo finde ich den?"
"Es ist Sonnenwende, er wird oben auf dem Berg sein."
"Welchem Berg?"
"Dem Berg!", schrie der Mann und deutete dabei auf den einzig wirklich großen Berg des Gebirges.
"Ah ja, danke, sehr freundlich", meinte der Baal sarkastisch und verließ darauf mit den letzten Sonnenstrahlen das Dorf.

Gegen Abend erreichte er den Gipfel, welchen er nicht mühsam erklommen sondern mit großen Sprüngen durch Windfäuste bezwungen hatte. Wozu kompliziert wenn es auch einfach geht?
Inmitten eines Steinkreises stand ein greiser Druide, die Steine waren lange nicht so alt, wie die in Khorinis, dennoch erinnerten sie Kain sehr an selbige.



Der Alte erwachte aus seiner Trance und erhob sich von dem Baumstamm, auf dem er bis eben gesessen hatte.
"Ist es schon so weit? Ich dachte, man würde mir noch ein paar Jahre geben."
"Ich bin nicht gekommen, um euch zu töten."
"...du bist ein Kind der Hyen, es ist deine Bestimmung zu töten."
"Hyen... alle sagen das, aber wer ist dieser Typ eigentlich? Mir ist nichts über ihn bekannt!"
"Nicht er, sie, Hyen war eine sie... aber ich sage schon zu viel."
"Dann wisst ihr, warum ich hier bin? Ihr seid eingeweiht?"
"Nun nicht direkt, ich bin nur ein kleines Rädchen in der großen Uhr, noch einmal muss ich mich drehen und dann schlägt für mich die letzte Stunde." Verdächtiger rauch stieg in weiter Ferne auf.
"Dann sagt mir das, was ich von euch erfahren soll."
"Ihr begreift schnell, aber von einem Kind der Hyen hatte ich nichts anderes erwartet. Also, meine Aufgabe besteht darin euch mitzuteilen, das Gabrielle und Vargas Bewohner dieses Dorfes sind."
"Das ist alles?", fragte Kain und noch währenddessen näherte er sich dem steilen Abgrund hinter dem Steinkreis, wo er feststellten musste, das es das Dorf war, von dem der Rauch aufstieg. Der Robenwirker wartete nicht auf eine Antwort, waren Gabrielle und ihr Mann wirklich Bewohner dieses Dorfes, so waren sie nun in Gefahr.
"Sollst du mich hinhalten Alter?"
"Kain, ich--"
"--Maul halten! Du kommst mit!" Der wutentbrannte Guru riss den Greis am Arm hinter sich her bis zum Abgrund, wo er voransprang. Kain war mehr als nur wütend, erst diese plötzliche Reise und das ohne ihn zu fragen, dann diese Idioten im Dorf und nun das. Kain bremste den Fall mit einigen Windfäusten ab, sodass er mehr oder weniger sanft aufkam, da er den Alten noch auf dem Rücken trug und nun wie einen Sack zu Boden fallen ließ.
"Du bleibst hier! Rühr dich und du bist tot."

Schnell war er wieder im Dorf, schon von weitem hatte er erkannt, dass die haarigen Grünhäute für all das Verantwortlich waren, zu seinem Glück war die große Armee aber schon längst weitergezogen. Nur einige wenige waren noch da, die Dorfbewohner waren sowieso schon tot, die Häuser größtenteils abgebrannt. Ein mickriger Mensch könne nichts ausrichten, dachten sich die Orks, also schickten sie keinen Boten nach Verstärkung...
Kain sprang mit weit geöffneter Runika auf das Dach eines noch stehenden Hauses, von dort oben aus ließ er einen Ork nach dem anderen in Flammen aufgehen. Wie er die Pyrokinese doch liebte, bis die Orks ihn bemerkt hatten waren sie nur noch zu dritt.
Per Telekinese riss Kain an einem angekohlten Pfeiler, der einstürzte, ein ganzes Haus nach sich zog und so einen der drei unter sich begrub. Der Zweite schoss mit Bolzen auf den Robenwirker, welcher darüber nur müde lächeln konnte. Durch Telekinese hielt er jeden Bolzen einzeln an und ließ ihn zu Boden gehen, schließlich gingen dem Ork die Bolzen und Kain die Nerven aus. Der junge Magielehrmeister sprang mit gezogenem Schwert auf die Bestie zu. Kain hatte wegen der Armbrust angenommen das Monstrum wäre ein Fernkämpfer, doch nun kramte er seine orkische Streitaxt heraus. Kains Augen weiteten sich, der Ork holte aus und ließ die Axt auf Kains Schwert niederdonnern, welches nun einfach zerbrach und seinen Besitzer dabei fast erwischte. Notgedrungenerweise feuerte der Magier nun einen kräftigen Windstoss gegen den Ork, der davon aber lediglich ein paar Schritte rückwärts taumelte, noch eine Windfaust und der fiel wenigstens hinten über, wobei ihm seine Axt aus der Hand rutschte. Kain nutzte den Moment, mit einem kräftigen Ruck versengte der Baal die untere, noch verbliebene Schwerthälfte im Kehlkopf der Bestie, zumindest versuchte er es, denn es klappte erst beim dritten Versuch und dann noch nicht mal sehr gut.
Blieb noch einer, der gerade dabei war, auf den alten Druiden zu zurennen.
Kain brauchte den alten Sack aber vielleicht noch, so flog er dem Ork hinterher und schläferte ihn erst mal ein, bevor er ihn durch Pyrokinese zu Asche verarbeitete.
Bei dem Alten angekommen setzte Kain das Gespräch fort.
"War das alles?"
"Ja." Noch ehe die Worte verklungen waren fiel der Kopf des Alten zu Boden, dicht gefolgt von seinem restlichen Körper. Kain war einfach sauer.

Vorsichtig hob er den Stein an, um mögliche darunter liegende Verletzte nicht gleich so zu erschrecken, doch wieder nichts, nur eine Leiche. Wütend trat der Jüngste aller Baals gegen den toten Körper, die ganze Zeit über hatte er die Trümmer nach Überlenden durchsucht, doch er hatte niemanden gefunden.
Ratlos zog er nun gen Westen wieder auf den großen Berg hinauf.
11.10.2003, 13:28 #4
Erzengel
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Im Morgengrauen erreichte er den felsigen Gipfel, von dem aus er ein letztes mal auf die Überreste Kajinjaas herabschaute, doch wer war das? Eine junge Frau und ein ebenso junger Mann standen mitten in den Trümmern, scheinbar weinend ging die Frau in die Knie, während der Mann einfach nur da stand und sie dann tröstete.
Dann ein torkelnder Schamane, der schon bald zu Boden fiel, offenbar hatte er noch Zaubern wollen, Kain sah ein leuchtendes Amulett in seiner Hand. Der junge Magier konnte nicht glauben was er da sah, eine schwarze, dicke Flüssigkeit floss aus dem Amulett, eindeutig Dämonenblut, aus dem sich sogleich ein Wesen zu formen begann. Wie sollte es anders sein, ein Dämon.



Schreiend stürzte sich das Beliarwesen auf die beiden Menschen, während Vargas seinen blau schimmernden Zweihändern aus der Scheide zog und auf den Dämon zulief, vollführte Gabrielle einen... ja, wie sollte man das ausdrücken? Wirre Bewegungen reihten sich aneinander und verschmolzen zu einem atemberaubenden Tanz, indem sie auch ihren mannshohen Stab zum Einsatz kommen ließ. Schließlich blitzte die Krone am oberen Ende der Stange blau auf und spuckte dann einen ebenso blauen Lichtwurm aus. Immer wieder drehte sie den Stab im Kreis, sodass der Wurm, welcher dem Stab folgte, schließlich selbst einer wurde. Wieder leuchtete es auf, ein Portal war entstanden. Aus eben jenem Portal kam nun eine Gestalt geflogen. Die zuvor eng um den Körper gehüllten blauen Flügel wurden nun ausgebreitet, eine hauchdünne Eisschicht schien den Drachen komplett zu überziehen, so funkelte und reflektierte er.
Schließlich richtete die erschöpfte Gabrielle den Stab auf den Dämon, welcher umgehend von dem Eisdrachen angegriffen wurde... Moment, Gabrielle? Vargas? Der Dämon kam näher an den Drachen heran... Kain lief auf die beiden zu und katapultierte sich mit einer Windfaust nach unten, er wollte abbremsen, doch er konnte nicht, er war so... viel zu schnell... immer wieder feuerte er dem Boden Windfäuste entgegen, doch sie fanden keinen Halt, es gab keinen Rückstoss, der ihn abbremste...
Verzweifelt griff er zur Teleportrune...
Wenige Sekunden später kam eine schwarze Rauchwolke am Boden an, Kain war verschwunden...
11.10.2003, 15:23 #5
Erzengel
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Doch war es eine Teleportrune zum Lager der Bruderschaft im Pyramidental und in dieser Zeit existierten noch nicht einmal die Pyramiden, so war es nicht weiter verwunderlicht, das der junge Baal nicht im Sumpf ankam, sondern irgendwo anders landete.
Und dieses irgendwo anders war ein allein vom Kerzenschein erhellter Steinraum, vermutlich in den Fels hineingeschlagen.
Eine kleinere Runde von Priestern in langen, blauen Gewändern stand um das Pentagramm herum angeordnet, alle schreckten sie zurück suchten verzweifelt ihre Runen um den Eindringlich buchstäblich auf Eis zu legen.
Doch schon bald stürmten zahlreiche Adanos Templer herbei, ihre hellblauen Schwerter gezogen rannten sie auf den jungen Guru zu, welcher nun einen gewaltigen Satz über die Kampfmagier hinweg gegen die Wand über der Tür aus der sie gekommen waren. Kain wollte sich dort abstoßen und zwar nächsten Wand springen, aber die Wand hielt deutlich weniger als erwartet, sodass Kain sie durchbrach und samt einigen dünnen Felsplatten, die wie Glasscherben gebrochen waren, auf dem Boden dahinter landete. Schnell waren die Templer bei ihm und hielten ihm den Schwertspitzen an die Kehle und Brust.

"Was willst du hier und von wem hast du die Teleportrune hierher?", fragte eine tiefe Priesterstimme.
"Das würde ich auch gern wissen!"
"Halte mich nicht zum Narren, Fremder!"
"Dies ist eine Teleportrune zum Lager der Bruderschaft des Schläfers."
"Schläfer? Seit wann ist diesem Erzdämonen eine Bruderschaft geweiht? Oder ist es eine dieser kleinen Sekten?!"
"Halt!", rief eine junge Frauenstimme dazwischen.
"Hohepriester? Kommt diesem Wesen nicht zu Nahe, es ist gefährlich."
"Lasst ihn! Wer hat denn bitte angefangen? Ihr ja wohl, Adorian!"
"Aber--"
"--Nichts aber! Geht und betet zu Adanos für eure Übereiligen Handlungen!"
"Jawohl, Hohepriesterin." Erstaunlich wie die Frau den Greis zusammenstauchte.
"Komm... und ihr geht wieder auf eure Posten!", forderte sie die Templer auf. Das Mädchen führte ihn durch die schier endlosen Gänge des in den Stein gehauenen Tempels bis in einen prunkvollen Raum. Auf dem Boden leuchtete eine Staute, die von einer massiven Glasplatte geschützt wurde, dahinter ging es in ihre Gemächer, die für eine Hohepriesterin doch recht schlicht waren. Nur waren überall Bücher, egal wo man hinsah.
Offenbar war sie ein ebensolcher Bücherwurm wie der Robenwirker.

"...Ich habe dich erwartete, Kain."
"Ich merk schon, schließlich kennst du meinen Namen und warhscheinlich bin ich wegen dir hier gelandet, nehm ich an."
"Ja... du weißt, das du ein Kind der Hyen bist?"
"Ja, aber--"
"--Gut, das ist alles, was du wissen musst, aber du darfst es niemanden erzählen!"
"Ist gut."
"Ich erzähle dir später mehr, aber nun müssen wir dich erst einmal herrichten."
"Herrichten?"
"Ja, heute Abend ist ein Ball, die Leute wollen... noch ein letztes mal feiern..."
"Ein letztes mal vor was? Und wieso Leute? Ich dachte das Wäre ein Tempel?"
"Ja, dies hier ist ein Tempel, aber nur ein Teil der Festung."
"Wie heißt die Festung? Wo sind wir hier?"
"Wir sind Westlich von dem, was man ein mal Beyond nennen wird."
"Und wie heißt nun die Festung?"
"... Sie... es.. es gibt keinen Namen."
"Hä? Wieso das?"
"Weil es... Es ist die letzte Festung..."
"Die letzte Festung?"
"Ja, die letzte Festung der Menschheit."
"Was? Aber wie--"
"--Du weißt nicht, in welcher Zeit du hier bist oder?"
"Du bist Äonen von der Zeit, in der Shvia lebt entfernt, es gibt in deiner Zeit schon gar keine Aufzeichnungen mehr über diese Zeit... Wir befinden uns in den ersten Orkkriegen, die Sterblichen Rassen sind noch jung und schon ist die erste ausgestorben, auch die Menschen stehen kurz davor."
"Du sprichst so, als ob du kein Mensch wärst."
"...Lass und später darüber reden, du musst dich jetzt wirklich fertig machen."
"Wie du meinst."
12.10.2003, 10:23 #6
Erzengel
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Die atemberaubende Lichtflut war schlicht und ergreifend überwältigend, die Hohepriesterin war in ein wunderschönes beigegelbes Kleid gehüllt, während er lediglich in ein überdimensionales Seidentuch eingewickelt schien. Diese Robe war wunderbar weich und so bequem, den Schnitt musste er sich merken und so extrem bescheuert sah das gar nicht aus.
"Wow, das... das is... also echt..."
"Schön, wenn es dir gefällt, sonst magst du ja eher Dunkelheit."
"Ja... sag mal, woher weißt du das eigentlich alles?"
"Ich weiß nicht... Ich weiß es einfach..."
"Du kennst mich besser als... die meisten anderen Menschen und ich kenne nicht einmal deinen Namen."
"Was? Oh, tut mir leid, ich kenne dich, ich hatte vergessen, das du mich nicht kennst, ich bin Rinoa de la Beyondé à Urika ve Tik’sha Jyrola fu Kangai hi Jatanjutschuraleko é Aribethal."
"Öhm... is es okay, wenn ich dich nur Rinoa nenne?"
"Sicher", meinte die Hohepriesterin lachend.
"Die Leute Haben sich besonders Mühe gegeben, wegen diesem Fest?"
"Ja, es sieht schlimm aus, laut unseren Spähern wird morgen eine gigantische Orkarmee hier eintreffen... wir haben nur wenig Chancen..."
"Dann hab ich wohl den zweiten Grund entdeckt, warum ich hier bin."
"Nein, das hat nichts mit dir zu tun..."
"Aber du würdest meine Hilfe im Kampf nich ablehnen? Ich habe andere Magie als die anderen hier, damit wär ich noch stärker."
"Und ein noch beliebteres Zeil für die Orks."
"Dann willst du mich nicht dabei haben?"
"Aber ich werde dich nicht daran hindern."
"Willst du es nicht wenigstens versuchen?"
"Nein, wozu sich dem Schicksal widersetzten?"
"...du hast es vorhergesehen, stimmts?"
"Noch ein Grund warum du hier bist, du musst lernen dein Schicksal zu akzeptieren und dich nicht zu wiedersetzten."
"Aber wenn das Schicksal so allmächtig oder vielmehr unausweichlich ist, kann ich mich es dann überhaupt noch akzeptieren? Denn dann ist doch nicht einmal das meine freie Entscheidung."
"Eben das musst zu akzeptieren lernen... das Schicksal ist nicht das, wofür du es hältst... es gibt dir Freiraum, wenn auch nicht viel, aber es ist gerade genug, das dein Leben interessant wird... Ansonsten wärs ja langweilig..."
"Die Menschen hier scheinen sich aber ihrem Schicksal bewusst und sicher zu sein."
"Sei nachsichtig Kain, es sind Menschen... sie wissen nichts über das Schicksal... sie sind nicht wie wir..."
"Wie wir?"
"Komm schon, ich will endlich tanzen!", lenkte sie geschickt ab und ging Kain an der rechten Hand hinter sich herziehend auf die Tanzfläche.
"Ich kann doch gar nicht tanzen!"
"Tja, da hast du wohl Pech gehabt."
Die Menschen feierten die ganze Nacht hindurch, als wenn es kein Morgen gäbe, selbst die Kinder durften wach bleiben, bis spät in die Nacht. Es lag wohl daran, das es am besten kein Morgen geben sollte, stupide Narren, wenn sie jetzt so viel Saufen würden, dann hätten sie morgen nur einen benebelten Kopf... Naja, was solls, sie würden eh verlieren, aber umso länger sie durchhielten, desto mehr Unterhaltung für ihn.
12.10.2003, 20:49 #7
Erzengel
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"Wir sehen uns dann", flüsterte Rinoa ihm ins Ohr, bevor er von irgendsoeinem Idioten mitgerissen wurde.
"Kannst du nicht aufpassen?", brüllte er den Feuermagier an, überall hier waren Diener des Adanos, schließlich waren die Menschen Belzusias das von Adanos auserwählte Volk, doch dieser eine Magier war anders. Seine dunklen Haare wirkten so frisch, so real, ganz im Gegensatz zu den unwirklichen Haarfarben der anderen Priester. Auch die Augen schienen voller Leben und Energie zu sein, nicht so matt und kalt.
Kain riss sich aus seinen Gedanken heraus und besann sich wieder auf das hier und jetzt, wütend richtete er sich wieder auf und stellte sich dem grinsenden Magier gegenüber. Doch als er weiterreden wollte, legte Rinoa ihm die linke Hand auf die Schulter, er folgte ihr und wandte sich von dem Adanosdiener ab.

"Dieser Mann heißt Kylan, ein Feuermagier aus dem Kloster in Borome."
"Das heißt?"
"Er kommt aus deiner Zeit."
"Das ist nicht dein Ernst oder? Nein!"
"Er ist deine Unterstützung."
"Letztes mal durfte ich noch wählen!"
"Nein, auch das war vorherbestimmt, war vorgesehen als deine Begleiterin, genauso wie er dieses mal deine ist, egal ob du willst oder nicht."
"Natürlich, das Schicksal, hätte ich mir ja denken können. Sag mal, für was hältst du mich eigentlich?"
"Es hat alles seinen Sinn."
"Lass mich raten, ich soll dich ihn umbringen?!"
"Du sollst lernen zu unterscheiden und zu verstehen." Statt zu Antworten hielt er sich lediglich eine Hand an die Stirn und drückte den Kopf krampfhaft dagegen, um seine Wut zu unterdrücken.
"Wenn du mit ihm kämpfen willst du das draußen."
"Weißt du nicht bereits, ob ich kämpfen will oder nicht?"
"Nein, das ist eine dieser kleinen Entscheidungen, die dir selbst überlassen sind."
"Das heißt es würde ja sowieso nichts ändern!" Wütend schlug er mit der Faust gegen den blanken Stein, welcher daraufhin einen leichten Riss bekam, offenbar war der Jüngste aller Gurus mal wieder auf Ekstase.
Dann ließ er die Hohepriesterin einfach stehen und ging wieder zu dem Wassermagier, der ihn angerempelt hatte.

"Komm mit!" Ohne auf eine Antwort zu warten zog er den Heillehrmeister hinter sich her, zielstrebig durch die labyrinthartigen Gänge bis zu einem großen Tor schleifte er den Adanospriester hinter sich her. Dieses Tor war lediglich eines von zweien, beide aus massiver Eiche und gut acht Meter hoch an jeder Seite eines, verbunden durch einen Halbkreis, welcher selbst bis zum Boden ging und so die Außenmauer der Festung bildete, die etwa 75 Meter hoch war. In der Mitte war das Haupttor zu finden, ebenfalls aus Eiche mit einem Stahlgitter davor.
Eine überwältigende Konstruktion, die Kain in diesem Moment recht kalt ließ. War ihm doch egal, viele Eichen dafür wachsen und gefällt werden mussten, wie viele Jahrhunderte die Menschen an dieser Festung gebaut hatten, mit welcher Technik sie diese hohen Türme überall errichten konnten. Ihn interessierte nur noch der Wassermagier.

"Bevor du stirbst wollte ich dir noch den Namen deines Mörders nenne, Kain ist mein Name... grüße meinen... alten Meister von mir... ... ...und nun..." Immer wieder musste er über die weite Grasebene schauen, kein einziger Baum war hier zu finden, ganz wie in der Umgebung von Kajinjaa, dem Dorf, an dem er zu Beginn der Reise gelandet war. Was mochte das da hinten bloß sein? Kain schloss die Augen und konzentrierte sich...
"Orks!", schrie der Wächter in die tanzende Menge herein.
"Hauptmann! Wie lange noch?", fragte Rinoa den keuchenden Wächter.
"Morgen... morgen gegen Sonnenuntergang."
"Gut... Ihr da! ", wandte sich die Hohepriesterin an einige herumstehende Templer.
"Seht zu, das der Alkohol wegkommt! Ich will morgen einsatzfähige Krieger!" Spannung lag in der Luft, umso krampfhafter versuchten die Leute sich zu amüsieren.
Kain und Kylan lagen derweil erschöpft irgendwo in der Burg, sie hatten die Orks erkannt und waren zum nächsten Wächter gerannt, welcher die Botschaft an Rinoa weitergeben sollte. Sie fanden sich in der Festung einfach nicht zurecht, raus war kein Problem, aber sich Innen zurecht zu finden schien dafür umso schwerer, was wohl auch der Sinn der aufwendigen Architektur war. Immerhin sollten Feinde, die sich hier nicht auskannten ja wieder herausgedrängt werden. Schon bald kamen einige starke Adanosempler, von denen die zwei in ein Schlaf- und Ruhezimmer begleitet wurden.
13.10.2003, 12:06 #8
Erzengel
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"...und hier gehts dann raus, wie du sicher noch von gestern weißt."
"Ja."
"Wo is dieser Kylan jetzt?"
"Er lag in einem Raum neben dir...so." Die beiden Templerwachen öffneten die schweren Torflügel und gaben den Weg frei, sogleich öffnete er die Knopfreihe seiner schwarzen Mantelrobe und ließ das Schattenläuferleder im Wind wehen, wenn die Runika ein Lebewesen wäre, dann würde er sagen das sie das am meisten liebte. Schon damals als ihr Inneres noch ein einfacher Umhang war und auch als sie zwischenzeitlich zur Schwarzmagierrobe umgearbeitet worden war.
Auch Rinoa hatte wieder die Sachen an, welche sie bei ihrer erste Begegnung trug, ein blaues... naja, so recht konnte er das nicht einordnen, ein Mix aus...



Bei Tag konnte man logischerweise viel mehr und weiter sehen, was nicht unbedingt gut sein musste, die weite Grasebene war zwar jetzt erst richtig gut zu erkennen, aber auch die Orks, welche zur Festung hinzogen.

"Drei Stunden, vier Minuten und 38 Sekunden."
"Wow!"
"Wow? Weißt du wie schrecklich das ist? Es ist wie ein Countdown bis zum Ende."
"Kauwas?"
"Is auch egal... ... ...Die Sonne senkt sich bereits." Nun richtete sie sich an die Wachen.
"Sorgt dafür, das die Schützen oben genug Munition haben, schafft alles was man werfen oder schießen kann nach oben, sie nützen uns gar nichts, wenn sie und nicht irgendwie helfen können. Und holt die Krieger langsam hinter die Tore."
"Jawohl!", entgegnete einer der Templer.
"Wieso lässt du sie nicht schon mal raus kommen?"
"Weil sie dann die ganze Zeit auf die Orks starren werden, hast du das noch nie bemerkt? Umso länger du am Abgrund stehst, desto schwieriger wird es hineinzuspringen... Die Angst staut sich auf..."
"Sicher nur Gedachte ich, das irgendjemand eine kleine Motivationsrede halten würde."
"Und wer?"
"Du vielleicht... ... ...Ja, is gut, ich bereit mich vor..."
Der junge stürzte sich die Mauer hinunter und fing den Aufprall mit einigen Windfäusten ab, zumindest einmal wollte er das hier unten gesehen haben. Unten wurde er sogleich von den Bürgern schief angesehen, doch er ignorierte sie oder ließ besonders nervige Exemplare furchterfüllt wegrennen. Die unterdrückte Panik war deutlich spürbar, nichts mit großer Ruhe vor dem Sturm. Die Händler wurden entweder reich oder arm, diejenigen, die billig genug verkauften machten ein Vermögen, aber die, die zu hohe Preise verlangten, wurden schlicht und ergreifend überfallen und ihre Läden geplündert. Die Wachen hatten ja momentan besseres zu tun, als sich darum zu kümmern... zum Beispiel, Pläne auszuarbeiten, bei der Evakuierung zu helfen, selbst zu plündern oder auch ein Kind zu vergewaltigen. Wer wollte schon als Jungfrau sterben?
Amüsiert schlenderte Kain durch die größtenteils wild umherrennende Masse, jeder nur auf sein eigenes Wohl Bedacht, fiel hier jemand auf den Boden war er schon tot, er wurde einfach überrannt. So kam es auch, das Kain über mehrere Leichen gehen musste und voran zu kommen. Doch irgendwann wurde es auch ihm zu blöd, sodass er per Windfaust auf ein niedrigeres Dach zu einem höheren bis auf die Außenmauer zurück sprang, wo ihn Rinoa bereits erwartete.

"Wohl doch nicht so toll was?"
"..."
"Es sind Menschen... verschwende keine weiteren Gedanken an sie."
"Wenn du mir sagst, worin wir uns unterscheiden schon."
"Wer?"
"Wir und die Menschen."
"Ah, du hast akzeptiert."
"Vielmehr begriffen, das offensichtliche kann man nicht leugnen... Außerdem reiße ich mich nicht darum einer von ihnen zu sein."
"Hätte mich auch gewundert."
13.10.2003, 17:10 #9
Erzengel
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Die letzten Strahlen der Sonne verschwanden hinterm Horizont die Armee stand bereits, Spannung lag in der Luft, so geladen, das man hätte am liebsten wegrennen wollen.
"Dein Plan schein nicht aufgegangen zu sein."
"Wieso glaubst du das?"
"Weil sie zittern wie die Kinder."
"Es sind ja Kinder, zumindest teilweise, wir haben nicht genug Krieger." Der Baal lachte.
"Na dann auf in den Kampf."

"Geben Hohepriesterin, wir gehen in Frieden. Weigern, dann sterben!", schrie ein orkischer Schamane zu den Menschen hoch. Adorian, einer der höchsten Wasserpriester, der eben noch eine mutmachende Rede auf die Krieger und Kriegerinnen losgelassen hatte, wandte sich nun an jenen Schamanen, welcher wenige Sekunde später leblos zu Boden fiel, ein überdimensionaler Eisbolzen hatte sich quer durch seinen Kopf gebohrt.
"Für wie dumm haltet ihr uns? Wir werden nicht auf eure schmutzigen Trick hereinfallen!"
"Dann sterbt!", erhob sich eine tiefe, furchterregende Stimme aus der Menge, ihr schauderhaftes Antlitz ließ die Menschen spürbar erstarren.
Da stand sie, die Halbork und Anführerin der Qui Lok und Ba Tak, Qui Lok-Ra, allein die Tatsache, das sie Halbmensch und dazu weiblich sein sollte schreckte den Baal ab.

"Sie ist eine Hexe."
"Ja und?"
"Ach so ja, ich weiß nicht wie das bei dir ist, jedenfalls ist das eine echte Hexe."
"Eine echte Hexe?"
"Ja, eine wahre Hexe."
"Bei uns ist Hexe ein Schimpfwort ohne weitere Bedeutung, außer das die Frau manchmal noch irgendwelche geheimnisvollen Kräfte hat."
"Niemand hier würde es wagen das Wort Hexe auch nur in den Mund zu nehmen, schon gar nicht als Schimpfwort, aber jetzt weiß ich, wie es gekommen sein muss. In deiner Zeit wurden wahrscheinlich alle Hexen versiegelt oder verbannt oder so, die Hexen sind äußerst mächtige Wesen, wie du ja an Qui Lok-Ra sehen kannst. Jeder der sich ihr in den Weg stellt wird getötet, ohne mit der Wimper zu zucken", tuschelte er mit Rinoa.

"Tötet sie! Qui Lok, Ba Tak, arrega ino Kadaar!"

Der letzte Kampf (high, mp3)
Der letzte Kampf (low, midi)

Damit setzten sich die tausend und abertausend Orks in Bewegung, donnernd rasten die schwer gerüsteten Körper auf den massiven Stein zu und die einzige Chance der Menschen zu gewinnen bestand darin, die Leitern schnellst möglich wieder umzukippen und die kletternden Orks herunter zustürzen oder abzuwerfen. Die wenigen Grünhäute, die es bis nach oben schafften wurden sogleich von den Templern bearbeitet. Eines der Viecher rannte mit gezogener Axt direkt auf Rinoa zu, welche hinter Kain stand und ebenfalls fleißig mithalf. Mit einem schrägen Grinsen im Gesicht erhob sich der Baal in die Luft, landete zwischenzeitlich mit den Händen auf den Schultern des Orks, sprang dann weiter und riss dabei die Rüstung des widerlich behaarten Tieres mit. Noch im Flug zog er sein Schwert und durchstieß den Ork, als er aufkam. Doch ihm wurde keine Pause gegönnt, ein weiterer Ork raste auf ihn zu. Mit einem kräftigen Ruck zog der Robenwirker den toten Körper, indem noch immer sein Einhänder ruhte, herum, um so den Axtschlag abzublocken. Parieren hatte Kain leider noch nicht drauf.
Der unaufhörliche Hagel aus Steinen, Pfeilen, Bolzen und Eisgeschossen dezimierte die Orks tatsächlich um ganzes ein Drittel. Das war jetzt schon mehr als erwartet, gestärkt von Erfolgen kamen nun auch die wenigen anwesenden Beschwörer zum Einsatz.
Wie zuvor Gabrielle in den Trümmern von Kajinjaa vollführten auch diese Männer und Frauen wundersame Tänze, bis komplizierte Symbole aufleuchteten, wieder verschwanden und Portale sich auftaten. Auch die gewöhnlichen Magier beschworen, allerdings nur Eisgolems und hier und da auch Windigos. Aus den Portalen der spezialisierten Beschwörer kam wieder der Eisdrache, ein Wasserdrache, eine gigantische Seeschlange und weitere Wesen des Adanos, doch keines war doppelt, wie er es von den Beschwörungen der Schwarzmagier kannte, wo alle Golems und Skelette etwa gleich aussahen. Jedes Wesen gab es nur einmal, nur eines War auffällig anders. Es hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Menschen, zwei gigantische Flügel, einen dämonischen und einen gefiederten. Außerdem trug überall kleine goldene Symbole... Pentagramme, nein, da war noch eine Spitze mehr, ein Hexagramm...
Der Schlag einer bloßen Orkfaust ließ den Guru rückwärts taumeln. Scheiße, was hatte er sich auch Ablenken lassen!
Kain schleuderte die Orks in Massen wieder von der Steinmauer, hinunter in die wartenden Armee, wo jeder einzelne wie ein Stein im Wasser Wellen schlagen zu schien. Dann sah er sie, hoch oben auf dem höchsten aller Türme, einsam stand sie da in die Ferne blickend, ein letztes Mal die schier unendliche Weite Belzusia sehen. Ein abstoßendes Grinsen legte sich auf das Gesicht der unwirklichen Gestalt der Hexe.




"Rinoa! NEIN!!!", schrie er, das es jedem der Kämpfer durchs Mark fuhr, alles in seiner Umgebung erstillte vom kräftigen Schrei der Frucht und des Entsetzens. Ebenso kräftig schallte es zurück.
"Hier bin ich, Adell! Nimm mich und lasse diese Menschen in Frieden!" Dann sah Rinoa auf das nickende Gesicht der Hexe, offenbar war Adell ihr menschlicher Name, schließlich war sie Halbork, doch woher kannte Rinoa den Namen?
Sie sprang.

"Nein!", brüllten die menschlichen Krieger zu Hunderten. Kain fackelte nicht lange und katapultierte sich mithilfe der Windfaustrune direkt in Rinoas Flugbahn, wo er sie abfing.
"Bist du wahnsinnig? Was wenn ich nicht da gewesen wäre?"
Sie sagte nichts, sondern öffnete ihre geballte Faust und ließ eine weiße Feder herausfliegen. Kain sah der ihm bekannt vorkommenden Feder hinterher, dann wieder auf seine Arme. Rinoa... sie war weg, einfach weg, Kain hatte nicht mal gespürt wie ihr Gewicht auf einmal wegfiel. Fast wäre er selbst krachend auf dem Boden gelandet, hätte er nicht in letzter Sekunde einen Windstoss gegen den Boden geschickt um sich abzubremsen. Da war sie, dort bei der Hexe, die sie sogleich an sich selbst ankettete. Ein merkwürdiges Bild, Kain konnte nicht verstehen wieso, sie das tat.
Doch die Hexe rief die Orks wirklich zurück, nicht zu glauben. Rinoa hatte es mit Sicherheit gewusst, sie wusste schließlich alles. Nur wollte sie sich dieses mal wohl nicht ganz ihrem Schicksal fügen, wofür Hunderte Menschen sterben mussten, darunter auch zahlreiche Kinder... die Frau begann ihm wirklich zu gefallen. Schade eigentlich, er hatte gehofft das zumindest die Außenmauer bricht oder das Eichentor durchbrochen wird, aber das Gemetzel an den ungerüsteten Bauern blieb bedauerlicherweise aus. Kylan wurde währenddessen als Heiler beansprucht, doch er blieb als einziger oben auf der Mauer stehen und schaute der davonziehenden Armee hinterher, diese Schlacht war noch lange nicht vorbei.
14.10.2003, 13:52 #10
Erzengel
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Der Morgen danach

Erst in der Morgendämmerung war das ganze Grauen zu erkennen, Chaos soweit das Auge reichte, zerstörte Teile der Außenmauer und Leichen überall, tote Körper und deren Einzelteile, teilweise musste Kain echt raten, ob das nun ein Ork oder Mensch gewesen war und das war erst der Blick vom Tor aus auf die Mauer. Schließlich ganz in der Mitte über dem großen Haupttor angekommen wurde ihm speiübel, dieser abstoßende Gestank war einfach unerträglich und erst--
"Igitt", meinte der Guru angewidert, soeben war er in einen loses Auge getreten, das nun ähnlich wie ein rohes Ei auslief. So schnell er konnte rannte er zur Brüstung, musste dabei aber noch aufpassen keine Gedärme anzufassen. Kurz darauf ergoss sich der von der Magensäure gelb gefärbte Schleim über eine Leiche 75 Meter unter ihm. Was genau er da jetzt angekotzt hatte wusste er zwar nicht, aber eigentlich war ihm das auch egal.
"Toll, und wer soll das jetzt alles wegmachen?!" Da waren mal so viele Forschungsobjekte auf einem Haufen und da waren sie schon alle zerhackt.
"Sagt mal, gibt es hier nich einen scheiß toten Körper der noch nen Kopf oder wenigstens einen Arm dran hat?" Nach Puzzeln war ihm jetzt aber nicht und zaubern wollte er auch nicht, immerhin hatte der Kampf gestern ihn doch einiges an Kraft gekostet, also machte er das, was hier halt möglich war. Robenwirken, was bessere fiel ihm jetzt nicht ein.
In der Festung ließ er sich von dem beschäftigten Adorian die Kammer des gestern umgekommenen Robenwirkers zeigen... einfach überwältigend... Was für eine Auswahl! Seide aus Fernost, die beste Wolle aus dem Norden und sogar Trollleder.
Er dachte an die wunderbaren Roben der hier lebenden Adanospriester, es war Zeit sein zweites Meisterwerk zu schaffen. Er suchte weichgespülte Baumwolle herbei und rührte drei große Bottiche mit verschiedenen Blautönen an. Während die Baumwolle nun in hellblauer Farbe einlag, schnitt Kain freihändig das Muster für das Äußere Grundmodell aus.
Die Maße waren für irgendjemand bestimmtes, doch er wusste nicht genau für wen, trotzdem oder gerade deswegen machte er weiter.
Als nächstes kam... Was war das? Da lag ein Buch... ein scheinbar ziemlich altes Buch mit Schutzzaubern für Roben... jede einzelne Seite musste vorsichtig umgeblättert werden, das sie drohte zu zerbrechen, daher verwendete Kain hier die Telekinese, statt von Hand zu blättern, was ebenfalls äußerste Vorsicht benötigte...
Schließlich gelang er zur ersten Seite, deren verblasste Tinte man kaum noch entziffern konnte... Schließlich sah er sich den Buchdeckel an und schreckte zurück... Das... das war sein Buch... Jenes Buch das er im Tempel vom alten Robenwirker übernommen und weitergeführt hatte... Nein, sie waren hier Jahrtausende in der Vergangenheit... konnte es möglich sein...
Er atmete auf, jeder Robenwirker hatte sicher so ein Buch, das ganz bestimmte Vorgaben erfüllen musste in Sachen Umschlag und so weiter... Egal, der alte Robenwirker war gestern gestorben, also war es nicht mal Diebstahl. Kain packte es in eine große Ledertasche, in die er auch verschiedene Seidenstoffe und anderes hineingesteckt hatte, alles Sachen die er unbedingt mitnehmen wollte.
Dann arbeitete er weiter an der Robe, nähte Metallplatten ein und wirkte stärkere Schutzzauber, die er ja auswendig kannte, immerhin hatte er sie selbst perfektioniert.
15.10.2003, 15:20 #11
Erzengel
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Durch die dunklen Schatten schleichend wurde er kaum bemerkt, zu groß war der Ansturm, war er es doch, der Rinoa retten wollte oder in den Augen des Volkes auch hatte. Scheinbar glaubten sie, er habe Rinoa sicher zum Bogen gebracht, was wusste er schon, zu groß waren die Massen, die ihn um eines seiner Haare anflehten oder ihre Kinder von ihm gesegnet haben wollten, keiner wollte ihm den Grund sagen, aber eigentlich war es ihm auch egal, es war einfach nur lästig, mehr nicht.
Gerade wollte er wieder in die Robenkammer verschwinden, da erhob sich eine mahnende Stimme aus der Ferne.

"Kain! Kain, bitte..." Es war Adorian und kaum hatte Kain sich an ihn gewand wurde er auch schon freundlicher.
"Da Rinoa nun fort ist seid ihr der einzige, der in der Lage ist uns zu führen."
"Nein, nein, ihr nicht auch noch, Adorian, mich interessieren nur meine eigenen Angelegenheiten, ich bin ein schlechter Führer."
"Aber eure Interessen sind auch unsere Interessen."
"Wenn ich euch nun alle in den Tod schicken würde, dann würdet ihr meinem Befehl dann auch blind folgen?"
"Nun--"
"--Das war rein rhetorisch... Wie dem auch sei, ich werde mich aufmachen und euch Rinoa zurückbringen."
"Ihr wollt euch den Orks entgegenstellen?"
"Wie gesagt, ich verlange von niemanden, das er mir folgt." Rinoa war seine Kontaktperson und sie hatte immer gesagt, das sie ihm später mehr sagen würde, es war einfach offensichtlich, das er ihr folgen sollte. Was gab es für eine Alternative? Ewig hier zu bleiben? Nein, danke, da lieber den Tod im Kampf mit Orks.
"Ich werde noch heute aufbrechen."
"Aber mein Herr--"
"--Ich bin nicht dein Herr, Adorian! Ihr werdet lernen müssen euer eigener Herr zu sein, so schwer euch das auch fallen mag. Ich weiß eine Demokratie ist nicht gerade einfach zu führen, aber für den Fall der Fälle könnt ihr ja eine Diktatur draus machen... Ach ja und sorge dafür, das mir ein Gepäckträger bereitsteht, sei es eine Kuh oder ein Schneeläufer, je nach dem was ihr gerade da habt."
"Aber--"
"--Dein Aber ist mir um ehrlich zu sein ziemlich scheißegal." Damit verschwand der junge Guru endgültig in der Robenkammer und machte sich wieder daran, sie angefangene Robe fertig zustellen.

Die schwere Ledertasche hinter sich herschleifend trat er vor das dunkle Tor, niemand war da nicht einmal Wachen, dabei hatte er Adorian doch gesagt, er sollte Gepäckträg--
"Da seid ihr ja endlich!", wurde er von Adorian begrüßt.
"Was wollt ihr denn hier?"
"Wir sind gekommen um euch zu begleiten."
"Ich wollte Gepäckträger keine greisen Magier."
"Ob ihr wollt oder nicht, wir kommen mit", meinte der Priester, worauf Kain die Hand gen Boden richtete und kurz darauf hinter dem großen Tor landete, zum ersten mal war er selbst auf der Grasebene. Die Erde hier war so seltsam, so unwirklich und ziemlich locker. Mit einem überlegenen Blick schritt er voran über die Leichenmassen, als auf einmal etwas von hinten angerauscht kam...
Die Priester ließen Fontänen aus der weichen Erde auftauchen, welche sie ebenfalls weit weg katapultierte und sie schließlich neben ihm landeten.

"Ob ihr wollt oder nicht, wir kommen mit", wiederholte der Alte seine Wort, worauf Kain nur mit den Augen rollte.
"Gut, gut, ich habe nichts dagegen, nur den Feuermagier könnt ihr hier lassen", meinte Kain und deutete dabei auf einen vermummten Mann in einer Wasserrobe. Die Priester hatten wirklich alles bedacht, sogar seine Aura in der Verbindung mit Innos hatten sie verschleiert, nur hatte Kain drei Wassersäulen gehört, aber es standen vier andere Magier hier.
"Ach ja, darf ich vorstellen? Yuzu ha Raik, Adept der zweiten Stufe und Oran Ganon, seit kurzem Magier des Wassers--"
"Kann ich dich Oregano nennen?"
"--Und ihn kennt ihr ja bereits, Kylankogar de Jakobine à Derandal voi Cubianko Jeelin ka Lejajschall, Magier des Feuers"
"Dich nenne ich Küli, zumindest wenn du nicht vorher tot bist", lachte der Guru.
16.10.2003, 14:59 #12
Erzengel
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Main Theme

Über die blutgetränkte Erde gen Osten ziehend, kamen sie schon bald an ein großes Gebirge, welches nun zu besteigen galt. Jedes mal wenn Kain die Hand an den scharfen Fels legte um sich daran hoch zu ziehen bohrte der sich ins Fleisch.
Ein Tapsen, ein Knurren, ein Warnschrei von dem Adept, der überraschenderweise sein Schwert zog anstatt zur Rune zu greifen. Scheinbar war es bei den Adepten hier ähnlich den Novizen im Sumpf, die entweder Templer oder Magier werden konnten, zumindest wenn sie Glück hatten konnten sie se sich aussuchen. Kain zog sich hinter Adorian zurück, geschützt von der Magie des Adanospriesters und einer massiven Steinwand hielt Kain die Pyrokineserune bereit.
Wie zwei scharfe Kingen durchschnitten seine Augen die dunkle Nachtluft und suchten die Umgebung an.
Ein kreischender Todesschrei erklang und der Gestank von verbranntem Fell machte sich breit, ehe sich die anderen Tiere versahen war das Fleisch ihres Anführers vollends von dem unsichtbaren Feuer verschlungen. Nur die Asche blieb übrig und auch die wurde bald vom kalten Wind davongetragen. Kain schloss die Augen und konzentrierte sich... seine Sinne wurden regelrecht überflutet von all den Gerüchen und Geräuschen. Es schien als hätte die Luft hier eine berauschende Wirkung, wie in voller Ekstase sprang Kain mit gezogenem Schwert auf die nächste Raubkatze zu und durchbohrte dabei ihr Leib. Er gönnte sich keine Pause und den anderen keine Gelegenheit, er riss das Schwert schräg nach oben weg ließ es einmal um seinem Kopf kreisen und dreht sich dabei selbst um 180 Grad. Aus dem Wirbel heraus schlitzte er einem weiteren Tier die Seite auf und riss einem anderen Tier den Unterkiefer aus. Er wischte sein Schwert ab Fell eines toten Körpers an und steckte es zurück in die Scheide, gerade als das letzte Tier in einem Akt der Verzweiflung auf ihn zu sprang.
Wenige Sekunden später schlug es mit einem leisen Knacken in der Wirbelsäule an der gegenüberliegenden Felswand auf. Nein, das hier war besser als jede Ekstase.
Auf den kleinen Einhänder gestützt sah er auf die Festung herab, von hier aus sah man nur den Halbkreis und ein paar umgestürzte Türme und natürlich den gigantischen Berg dahinter.
Mit weit der weit geöffneten Runika, welche wieder ihre wunderschönen Tänze im Wind vollführte, stand er da und genoss den Ausblick.
Ein letztes mal sog er die kostbare, kalte Luft in die Lungen und drehte dann um, weiter über die Berge gen Osten.
17.10.2003, 13:59 #13
Erzengel
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Eigenartige Kälte machte sich breit, je näher sie dem Gipfel kamen, desto kühler wurde, allen voran Kain in der dünnsten Robe der Runika, die ihn für die Kälte unempfindlich zu machen schien. Kylan dicht hinter ihm, gewärmt durch Innos heiliges Feuer, die Priester des Adanos weit zurückliegend. Der Jüngste der Magier kam auch als erster oben an und schreckte sogleich zurück. Ein Gletscher, ein gigantischer Geltscher, doch das war nicht alles, von oben an verliefen zwei gleichmäßige Gletscherzungen und trafen einige Kilometer weiter unten wieder zusammen, sodass ein riesiger Freiraum in der Mitte des Kreises entstanden war, wo sich das Wasser ansammelte... und...
Mit großen Augen und geöffnetem Mund starrte er auf den großen See in der Mitte... Dieses merkwürdige Funkeln, dies hier waren die Geltscher von Kadaar und da dahinten... das war der Adanum, der heilige See des Adanos... folglich sollte hier in dieser eisigen Kälte einmal das tropische Beyond erblühen... und Kain hatte auch schon eine dunkle Vorahnung wer genau den Grundstein legen würde, schon allein bei dem Gedanken an die alte Geschichte von Vatras wurde ihm schlecht.

"Willkommen auf den Gletschern von Kadaar", meinte der Baal müde zu seinen Begleitern.
"Woher kennt ihr diesen Ort?"
"Ich kenne ihn nicht selbst, aber das hier müssen die Kadaaren sein."
"Woher wisst ihr das?"
"Weil dort der heilige See eures Gottes ist, Adorian."
"Was? Die Prophezeiung! Yuzu, Oran, habt ihr das gehört?! Wir sind die Priester in der Prophezeiung um den Adanum! Wir sind die Retter Belzusias!" Kain hätte dem Alten jetzt so gerne die Fresse eingeschlagen, es war überhaupt kein Grund zu Freude, zumindest für ihn nicht.
"Und wieso Kadaar?", fragte Kylan den Priester des Schläfers.
"Was?"
"Wieso heißt der Gletscher Kadaar?"
"Es ist eigentlich ein Gletscher, ja, aber wegen der zwei Gletscherzungen spricht man im Plural, die Gletscher von Kadaar."
"Hat Qui-Lok Ra nicht bei ihrem Kampfschrei dieses Wort benutzt?"
"Ja, richtig, es heißt wohl so viel wie Todbringer."
"Das heißt?"
"Kennt ihr nicht die gefährlichen Gletscherspalten und vielmehr noch die Tiere, die darin leben."
Gehetzt durch die Adanosdiener erreichten sie schon am nächsten Mittag den See. Ganz wie Kain vermutet hatte spielte sich die Szene ab, der oberste Priester Adorian näherte sich dem Wasser, doch noch ehe er Gelegenheit hatte das heilige Wasser zu kosten oder auch nur zu berühren schlug es Wellen, einfach so. Es brodelte und alle bis auf Kain und Kylan traten ein paar Schritte zurück, dann tauchte sie auf, die heilige Brücke. Noch ohne Geländer oder schöne Verzierungen und noch lange nicht so breit, eher ein schmaler, weißer Steg, der bis zur Mitte des Sees führte, wo nun eine Plattform erschienen war, auf der ein dickes Podest stand, auf dem wiederum eine kleine Schale mit Wasser stand.
Genau so, wie es sein sollte. Wieder schritt Adorian voran, über den See hin zur Plattform und tauchte seine Hand in die Schale. Kain wusste, das sich das Wasser darin wie eine Lauge in sein Fleisch fressen würde, doch es war einfach zu komisch, wie der Priester sich selbst quälte, auch wenn er nach außen hin den Schockierten spielte.

"Hier!", brüllte Yuzu und kippte dem Priester das Wasser aus seinem Trinkschlauch über die Hand um die säurenartige Flüssigkeit wegzuspülen. Wütend verließen sie den Steg und richteten sich ein Lager am Rand des Sees ein, stellten Zelte auf und ließen Kylan ein Feuer anzünden. Dann wurde beraten. Kain war das alles zu blöd, er war müde von vielen Laufen und legte sich schlafen.
"...Aber wenn wir nun gar nicht die Auserwählten sind?"
"Es heißt aber laut der Prophezeiung, das die ersten, die den See entdecken, auch die sind, die das Land erretten werden."
"Zweifelsohne müssen wir hier bleiben und das alles erst einmal genau erkunden."
"Was ist mit dem Hyenenkind?"
"Hüte deine Zunge!"
"Aber er hat recht, diese Mission ist doch Selbstmord, wir sollten lieber hier bleiben", drang es aus dem Nachbarzelt herüber, so laut das Kain davon geweckt wurde. Vom Schatten der Nacht geschützt schlich er über den Steg hin zur Plattform, er kannte ja die alte Geschichte. Ein kleiner Junge der die Priester begleitete sollte angeblich nachts zur Schale geschlichen sein und so ein Tor geöffnet haben, aus Angst vor den verdächtigen Geräuschen verschwand der Junge dann wieder in sein Zelt, so lautete die Geschichte von Vatras. Doch war bei dieser Gruppe kein Junge anwesend und Kain nun mal mit 16 Wintern mit Abstand der Jüngste hier. Dennoch hielt er erst nur ganz vorsichtig den Finger an die Wasseroberfläche und hielt auch schon einen Schlauch bereit, doch nichts. Keine Schmerzen aber auch keine Reaktion. Dann steckte er den ganzen Finger hinein, es begann zu Kribbeln und er wollte ihn schon wieder herausziehen doch dann verschwand es wieder. Schließlich tauchte er die ganze Hand hinein und wieder kribbelte es so seltsam, nicht mal so sehr unangenehm. Ein leises Klicken und ein Ruck, schnell war die Hand wieder draußen und abgetrocknet. Das Podest verschwand im Boden und klappte zur Seite weg, sodass eine Leiter freigelegt wurde. Kain zögerte nicht lange und sprang in das freigelegte Loch.
17.10.2003, 18:23 #14
Erzengel
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Erst hier unten erkannte man schon etwas, auf dem Grund des Sees schlummerten bereits die neun Türme des späteren Palasts jeder einzelne genug groß genug um die Bevölkerung von ganz Khorinis aufzunehmen. Ja, Adanos protzte geradezu mit seiner Macht mit diesen mehrere Kilometer hohen Monumenten.
"Stille Wasser sind tief",murmelte er vor sich dahin, während er die auf einer schwebenden Plattform durch einen extrem langen Glastunnel nach unten gebracht wurde.
Nachdem er gut zwei Stunden später endlich unten angekommen war, teilte sich die Röhre und drei Gänge auf und Kain zog es regelrecht in den mittleren.
Vier Säulen standen um die Klinge herum, eine blaue, eine rote, eine schwarze und eine braune, aus jeder kam eine schwere, eiserne Kette, in der Farbe der jeweiligen Säule gleich, umklammerten sie das Schwert, welches kristallähnlich glänzte und halbdurchsichtig war, fast schon milchig. Unterhalb der untersten Parierstangen, von denen Kain insgesamt ganze sechs Stück zählte, war eine kleine Vertiefung angebracht, ein flaches Loch und darin noch mal ein kleiner Schlitz, als ob hier eine Verzierung gesessen hätte, die man herausgerissen hatte.
Aber warum in aller Welt war dieses offenbar windgeweihte Schwert hier am tiefsten Punkt des heiligen Sees versteckt?
Der junge Guru näherte sich vorsichtig dem Schwert, es schien, als ob es ihn rief.
Er umfasste den Griff und ein gleißendes Licht erschien, es wollte loslassen, doch er konnte nicht... Die Ketten wurden spürbar straffer gezogen... Kain riss nun seinen Arm zurück und durchschnitt so die Ketten... Wie Butter glitt das Schwert durch das kalte Eisen, doch offenbar ruhte in selbigem mehr Leben als erwartet. Schlängelnd kamen die schweren Ketten auf ihn zu und versuchten ihm das Schwert wieder zu entreißen.
Der Baal ergriff die Flucht, egal wie weit er das rankengleiche Metall stutzte es wuchs immer wieder aus den Steinen nach. So schnell er konnte zur Plattform eilend wagte er nicht nach Hilfe zu rufen, die Priester hätten ihn doch glatt hier eingesperrt wenn sie mitbekommen würden, was er hier gemacht hatte, zumindest wenn sie seinen Schrei überhaupt hören konnten.
Bei der Plattform angekommen bewegte sich das Schwert ohne sein Zutun auf einen bisher unbemerkten Schlitz zu und bohrte sich hinein, es sendete eine Art Impuls, welcher die Plattform dem Guru beim fliegen mit der Windfaust gleich ruckartig nach oben katapultierte. Ganz offensichtlich wollte das Schwert weg von hier, kein Wunder war es wohl einige Jahrtausende an den Ketten gefangen. Oben angekommen raste das Schwert auf die Leiter zu, sodass Kain, welcher sich noch immer von Griff des Schwertes nicht befreien konnte, hinterhergerissen wurde. So ging das weiter bis zum Rand des See, wo die Klinge ihren Griff lockerte. Noch immer vibrierend steckte Kain den Einhänder in die Scheide, das Schwert, das zuvor darin ruhte, wurde achtlos weggeworfen. Zu Faszinierend war die neue Windschneide. Die Priester diskutierten derweil darüber wie das sie das alles Kain erklären sollten, doch der erleichterte ihnen das indem er allein verschwand, weiter gen Osten den Orks hinterher. Sein Teil der alten Geschichte war erfüllt, alles weitere lag in den Händen der Priester.
18.10.2003, 01:14 #15
Erzengel
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Einen Tag hatte er gebraucht um den Gletscher zu überwinden, sich durch die dicken Eisschluchten zu kämpfen und einen weiteren um den Berg zu besteigen, nun gegen Morgen erreichte er die gegenüberliegende Seite der Berge. Er setzte sich auf einen großen Stein und sah der Sonne zu wie sie vor dem Horizont hervorkam und das Land in ein tiefes Orange tauchte. Der begann leicht zu vibrieren und schließlich vollends zu beben. Mit den ersten Sonnenstrahlen kamen die neun Türme aus ihrer Ruhestätte gefunden. Zuerst der höchste und dickste, der einzige ohne einen Zwilling. Danach die beiden ersten Partnertürme etwas nach Süden versetzt, kleiner und schlanker, so ging es weiter bis sich die ovale Form zusammenfügte, da stand er wie er auch Jahrtausende später noch stehen sollte, der Palast von Beyond. Wenn auch noch ziemlich einsam.
Langsam erhob sich der müde Körper von dem Stein, die Luft hier oben würde ihn auch ohne Schlaf bald wieder zu vollen Kräften führen, dessen war er sich sicher.
Die Spuren der Orks waren lange nicht mehr so frisch wie zuvor, der Halt am See hatte ihn zu viel Zeit gekostet... aber dafür hatte er jetzt... dieses... Meisterstück von einem Schwert... Es lag gut in der Hand, durchschnitt geschmeidig die Luft, doch es schien so als ob ein letzter Schliff fehlte, es war so unvollendet und zweifelsohne hing das mit dem Loch unterhalb der Parierstangen zusammen, doch Kain wusste, woher auch immer, das auch dieses Rätsel sich im Verlauf dieser Reise noch lösen lassen würde, er spürte es ganz deutlich.

Im Tal angekommen landete Kain vor einem großen Nadelwelt, dessen Ende man selbst vom Berg oben nicht erkennen konnte, zu allem Überfluss setzte nun auch noch ein Schneesturm.

"Ja, das war genau das, was ich gebraucht habe!", brüllte er in die schier endlosen Wald hinein, denn von dem Sturm wurden natürlich auch die Spuren der Orks endgültig verwischt.
"Wer?", sprach der Magier und sah sich nervös um, nein, es war ein Tier, ein großes Tier. Kain sah sich die Bäume an, hier konnte er sich unmöglich nach oben retten. Einen möglichen Fluchtweg suchend bemerkte er den rasant näher kommenden Körper zu spät. Er sprang schon aus Reflex von einer Windfaust angetrieben in die Höhe, doch erwischte das weiße Horn die Runika, welche sich jedoch nicht so einfach zureißen lassen wollte, sich verhackte und Kain auf den Rücken der Bestie aufprallen ließ. Mit einem schmerzverzerrten Stöhnen richtete sich der Guru auf und drehte sich erst einmal um, um zu sehen, wo der Ritt überhaupt hinführte, was nicht so ganz leicht war, dar das Tier ihn natürlich abschütteln wollte.
Als er dann endlich vorne saß, orientierte er sich erst einmal am Gebirgen, zog sein Schwert und bohrte es kurz in die rechte Seite des Tiers, worauf dieses kurz nach rechts driftete.

"Oh gut." Etwas tiefer stach er nun in die linke Seite, sodass das Tier wieder nach rechts zog.
"Nein, halt!" Er probierte noch einmal rechts und musste feststellen, das er links zu hoch angesetzt hatte und setzte daher nun tiefer an, worauf das Tier tatsächlich voller Schmerzen kurz einknickte, mit der rechten Seite aber weiterlief und so endlich nach links zog.
"So, noch ein Stück... Nein, das warf zu viel... ... ...Oh, ich kotze!", schrie er wütend und erlöste das Tier mit einem Stich ins Genick.
"Scheißvieh! Da geh ich lieber zu Fuß." Durch den Schneeläufer hatte er doch ein ganzes Stück wieder aufgeholt, doch kam auch schon der nächste, die Tiere schienen wirklich irgendwie magisch zu sein, als ob sie alle den Tod des einen mitbekommen hatten strömten sie herbei. Der erste stürmte einsam auf den Guru, zu so das dieser noch rechzeitig springen konnte, doch ehe er gelandet war kam auch schon der nächste, offenbar war der eben noch ein Jungtier gewesen, so riesig waren diese Exemplare. Das kräftige Tier riss das Horn zu Kains Glück zu früh nach oben, sodass er nur gegen den Kopf prallte statt direkt aufspießt zu werden. Noch bevor er etwas unternehmen konnte um vom Kopf wieder runter zu kommen war das Wesen gegen einen Baum gerannt, nun schmerzte nicht nur seine Magengegend, sondern auch sein Rücken. Erst jetzt zog der Guru sein Schwert und ließ es leichtfertig den Hals des Monstrums durchtrennen.
"Wahrlich, wie Butter." Wobei die Schneeläufer unter ihrem dicken Zottelfell und ihrer relativ dünnen Haut ja wirklich eine dicke Fettschicht hatten, anders war der harte Winter hier nicht zu überstehen.
Kain viel samt des Monsterkopfs zu Boden und musste sich sogleich zur Seite rollen um nicht von einem hufartigen Fuß zerquetscht zu werden, doch das half nichts, denn jetzt raste der andere Fuß auf ihn zu.
Kain spürte einen schwerer werdenden Druck auf dem Bauch, dann viel das abgehackte Bein neben ihm zu Boden und zuckte noch ein paar mal. Wie gebannt sah er auf den verblutenden artverwandten der Schattenläufer, er hatte doch gar nichts... war das wirklich ein Reflex? Doch ehe er weitere Gedanken daran verschwenden konnte kam das nächste Tier auf ihn zu, sprang und schlug mit dem Hinterhuf gegen die linke Schulter des Guru, der nun zur Seite geschleudert wurde und nur knapp den Beinen des landenden Giganten entkam. Er wollte seine linke Hand zum Schwert einige Meter neben ihm strecken, doch es ging nicht, zu groß war der beißende Schmerz. Mit einem hirnzermalmenden Schrei dreht er sich um und rollte dabei über die linke verletzte Schulter, um nun das Schwert mit der rechten greifen zu können. Langsam richtete er sich auf.

"Ihr seid ja so was von Tot!", brüllte er die drei noch übrigen Tiere an. Ein funkelndes Schwarz überzog seine Augäpfel, nicht so matt und leer wie in seiner Magierzeit im Zirkel, sondern voller Hass und Wut... Es war nicht nur diese Verletzung, nein, er war allein, er war hier, ohne hier sein zu wollen, ohne gefragt zu werden, niemals hatte er die Wahl gehabt... Er hatte sich niemals für irgendetwas selbst entscheiden können, er hatte Neos Tod nicht verhindern können, er konnte Shiva nicht vor der Inquisition beschützen, er hatte sie nicht befreien können und er konnte Kal nicht davon abhalten Anwärter im Kloster zu werden... dies war sein Schicksal, seine Geschichte? Dabei hatte er diese nicht selbst geschrieben, nicht einmal ein Komma hatte er setzten dürfen, nein, er folgte blind seiner Rolle... Unfähig das Rad des Schicksals zu wenden... Wofür dann das alles?
Die Windschneide waagerechte haltend raste er auf die drei Schneeläufer zu.
Nur um dann wieder enttäuscht zu werden und die Menschen die man liebt wieder zu verlieren?
Regungslos standen sie da, sie Bestien und auch Kain. Dann fielen sie blutend zu Boden, der Magier drehte sich um sah die Sterbenden an. Als auch der letzte aufhörte zu Zucken fiel auch er kraftlos zu Boden, das Schwert immer noch fest umklammert.
Liebe?
18.10.2003, 03:22 #16
Erzengel
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Als er erwachte war der Schneesturm schon längst vorüber, er wusste nicht was oder wieso er noch lebte und warum seine Schulter wieder geheilt war, er steckte das bis jetzt fest umklammerte Schwert wieder in sein Ruhebett und eilte zur nächsten Lichtung und weiter bis zum Ende des Waldes...
Orks... tausend und abertausend Orks... tot... so viel Tod... so viel Blut konnte der gefrorene Boden gar nicht aufnehmen, sodass sich überall Pfützen und sogar kleine Bäche aus Blut gebildet hatten... Ein wunderschönes Bild, einfach herrlich dieses Blut und wäre es nicht orkisches hätte Kain gleich eine Schluck genommen, doch Orkblut hatte so einen widerlichen Nachgeschmack, wie bei schlechtem Sumpfkraut. Ein blitze zuckte und Kain sah zum dunklen Himmel an dem die geladenen Gewitterwolken nur darauf warteten ihre tödlich Ladung abzugeben. Wieder ein Blitz und zwei schwarzgekleidete Gestalten kamen aus dem Wolken geflogen. Die eine war zweifelsohne Qui Lok-Ra, Adell oder wie auch immer man sie nennen mochte, doch wer war die andere? Kain schloss die Augen um genauer auf die verzerrte Aura einzugehen, die Kräfte der Unbekannten ähnelten sehr denen von Adell nur waren sie wesentlich stärker.

"Du warst ein Narr, das Siegel zu brechen und meine Kräfte frei zu legen! Du kannst nicht gewinnen, Adell", schrie die Hexe die Halbork an, welche nun ihre Gefallenen Soldaten wieder auferstehen ließ, überall auch um und unter Kain bewegten sich die toten Köper, selbst die abgetrennten Glieder, was Kain schon wieder das Essen hochkommen ließ. Doch die mehr oder weniger menschliche Hexe winkte ab, schwebte ein paar Meter nach oben und ließ alle Untoten in schwarzem Feuer aufgehen. Bevor die lodernden Flammen Kain jedoch irgendwie verletzen konnten rasten sie auf die auf dem Boden stehende Orkhexe zu, welche nun schreiend einer sterbende Harpyie gleich versuchte nach oben zu fliegen, die das Feuer verfolgte sie, bis es sie vollends umhüllte und sie selbst im Flammen aufging. Ihr Körper lebte jedoch weiter, sie konnte nicht sterben bevor sie ihre Kräfte nicht weitergab, sie sendete ihre Kräfte zu Kain, doch die andere Hexe verhinderte dies.
"Glaubst du, er wird dich rächen? Stirb lieber, endlich!"
Man sah deutlich, wie sie Qui Lok-Ras Kräfte absorbierte und dann ihr Lied sang...
Nachdem die Stimme erloschen war, wandte sich die junge Frau in Kains Richtung.
"Komm näher Kain, ich wusste schon das du hierher kommen würdest, noch bevor du geboren wurdest." Es schien so, als ob sie diese Absorbierung mehr Kraft gekostet hätte als gegeben. So erschöpft konnte sie ihn offenbart nicht einfach töten.
"...Und woher? Auch egal... Aber wieso sollte ich?"
"Tu es einfach, rasch, bevor die Kräfte wieder Kontrolle über mich gewinnen... komm her, damit ich es dir erzählen kann." Der Baal folgte der Aufforderung und näherte sich der Hexe langsam. "Keine Angst, so lange ich noch... ich bin, hast du... ... nichts zu befürchten... ... ...Kain, du bist... ... geboren worden, so wie jeder andere auch... doch... du bist... nicht wie die anderen... ich bin nicht wie die anderen... ... ... Nein! Lauf weg!, doch noch ehe der Baal dem wilden Gebrabbel folgen konnte, schleuderte ihn die Hexe hinfort.
"Miststück!", schrie sie sich selbst an.
"Warum bist du nur hergekommen, Kleiner?"
"Ich... ich bin gekommen, um Rinoa zu befreien!"
"Haha ha, du? Was n Witzbold, wenn du Rinoa befreien willst, musst du vorher an mir vorbei! Und das schaffst nicht mal du, Sohn der Hyen!"
Was diese wahnsinnigen Hexen immer so laberten... Kain blieb regungs- und wortlos, die Hexe sollte den ersten Schritt machen, er musste wissen, wie stark sie war.
18.10.2003, 05:03 #17
Erzengel
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Kampf mit Ultima

Im dem See aus reinem Blut stehend überlegte und wartete er auf den ersten Schritt der Hexe, die nicht lange fackelte und einen Eisbolzen vor ihr erscheinen ließ, der sogleich auf dem Guru zuraste, welcher vor dem blitzschnellen Geschoss flüchtete, indem er davonsprang. Noch als er in der Luft hing musste er das nächste Eisgeschoss abwehren, schlug dann ein Rad und ließ einen weiteren Eisbolzen durch seine gespreizten Beine fliegen. Wieder auf dem Boden wurde von einer spitzen Erdsäule empfangen, welche mit einer unglaublichen Geschwindigkeit aus dem Boden geschossen kam. Kain machten einen Salto rückwärts und entging dem scharfen Stein nur knapp. Als nächstes raste ein Feuerball auf ihn zu, doch der Baal rollte nur die Augen und streckte die Windschneide dem Feuer entgegen, der Ball verpuffte einfach, als er auf das Schwert traf. Feuer war für Kain kein Gegner, zu lange hatte er seinen Hass auf die Innosler gepflegt, zu gut war er auf Feuerattacken vorbereitet, er kannte die Schwächen des Feuers einfach zu gut, was auch die Hexe schnell begriff und wieder Eisbolzen entsandte, die Kain jedoch nur in die Luft treiben sollten, wie er nun merkte. Sie entfachte einen Wirbelsturm und hielt ihn nun darin gefangen, aber doch nicht mit ihm, er wusste Dank den zahlreichen Flügen mit der Windfaust wie er den Wind auszunutzen hatte und was man hier beachten musste. Was ihm allerdings eher weniger half, da die Hexe nun einen Blitz zucken ließ, der den darauf völlig unvorbereiteten Baal voll erwischte und zu Boden warf.
Regungslos lag das verbrannte, stinkende Stück Fleisch da und ein überlegenes Lächeln machte sich auf dem Gesicht der Hexe breit, sie kehrte zum Boden zurück, drehte sich um und stolzierte davon.

"Dummer Narr", flüsterte sie dem Wind zu.
"Hm... und wo ist das ganze Blut hin?" Ein blass milchiges bohrte sich durch ihren Magen, doch sie zuckte nicht einmal.
"Ach bitte, is das alles? Glaubst du wirklich, du kannst mich Ultima besiegen? Langsam wirst du mir echt lästig!" Kain zog das Schwert wieder heraus und enthauptete die Hexe, doch sie war damit noch lange nicht tot. Schwarzes Blut dem der Dämonen gleich sammelte sich, bildete einen Ball und formte einen neuen Kopf, doch was ihre frischen Augen da sahen schien ihr unglaublich.
Schwarze Augäpfel funkelten sie an, der Mund noch immer blutverschmiert, die Zunge fleißig ihr schwarzes Blut vom Windschwert leckend.

"Ekstase? Ich bin beeindruckt, könnte doch noch ganz witzig werden" In diesem Zustand war Kain nicht einmal in der Lage zu antworten, ohne großartig nachzudenken stürmte er auf die Hexe zu ohne zu bemerken das sie seinen Angriff ausnutzte.
"Ja, nur leider bist du in der Ekstase nur zu blöd, siehst du? Jetzt hab ich den Ring wieder, den du mir eben abgenommen ha--" Weiter kam sie nicht, denn der Arm, mit dem sie die Kette mit dem Ring eben noch gehalten hatte, fiel leblos zu Boden, Kain nahm ihn wieder an sich, er spürte deutlich wie der Ring und das Schwert sich gegenseitig Magneten gleich anzogen. Der junge Baal konnte den Willen der beiden Artefakte nicht unterdrücken, doch er wollte nicht selbst Sklave des Rings oder des Schwertes sein und so schaffte er es beide von sich zu lösen und sie hinfort zuschleudern. Noch in der Luft hielten beide an, der Ring glitt in die Vertiefung des Schwertes und in der innigen Umarmung begann das neu entstandene Symbol, eine gleichmäßige Spirale, unterhalb der Parierstangen grell aufzuleuchten. Da schwebte es vor ihm, das Siegelschwert des Winds. Noch immer loderte das magische Schmiedefeuer, das soeben entbrannt war. Langsam kam die Klinge wieder auf Kain zu, kaum wiedervereinigt wollte es offenbar sogleich geschwungen werden. Ohne Kains Beitun sank das Schwert herab, direkt in seine noch geöffnete Hand. Der Robenwirker umschloss den frischen Griff und merkte, wie sich Dornen in seine Faust bohrten, er wollte loslassen, doch er konnte nicht, es war nicht physisch, sondern rein magischer Natur. Etwas wurde aus ihm... herausgerissen, nein, vielmehr wurde ein Teil kopiert und dem Schwert eingespeist...
Die den Wind symbolisierende Spiral leuchtete auf, das es nur so auf den Netzhäuten brannte, ihre sechs Linien begradigten und ordneten sich zu einem Stern. Auf den ersten Blick ein Pentagramm, doch machten sechs Linien auch Sechs Spitzen, also eine mehr... Kain musste nicht lange rätseln, er kannte das Symbol, es war ein Hexagramm, die perfektionierte Form eines Pentagramms...
Anfangs standen bei einem Pentagramm 5 Strahlen, je auf einen Gott gerichtet, Wind, Dunkelheit, Erde, Feuer und Wasser.
Später stand in der Mitte dann das elementlose Wesen, dessen Existenz sich nicht mehr leugnen ließ, Mutternatur, jenes unbekannte Wesen, das den Druiden ihre Macht schenkt.
Die Hexen waren schlauer, sie wussten, das dieses Wesen keine Sonderrolle sielte und gaben ihm seinen eigenen Strahl, in der Mitte kam das, was keinen Gott brauchte um zu existieren, ein Urtum wie jeder Gott auch, die Macht der Hexen.



Das Hexagramm blitze ein letztes mal auf und verschwand dann vom nun blutroten Stein über den beiden goldenen Parierstangen. Die Hohlkehle war mit ebenfalls mit Gold ausgefüllt, darin graviert stand in für normal Sterbliche unverständlicher Schrift:
Für den Sohn der Gotthexe. Dann schaute er über die zahlreichen Verzierungen hinweg bis zum Griff und erschreckte kurz. Ein Zweihänder... Toll... Da hatte er mal ein Schwert, das sicher nicht so schnell den Geist aufgeben würde und dann konnte er es nicht einmal führen.
"Ich bin Magier, kein Kämpfer, ich kann keine Zweihänder führen", flüsterte er zu dem Schwert und als ob es den Ruf verstanden hätte, schrumpfte der Griff um die Hälfte, nun saß auch das feine Hexagramm, welches natürlich ebenfalls aus Gold war und den Knauf darstellte, direkt unter dem Schutz des Griffs.
Doch konnte es kein gewöhnliches Gold sein, das wäre viel zu weich für ein richtiges Schwert, nein, es musste ein anderes Metall sein... Wobei es auch sein könnte, das man mit dem Schwert gar nicht kämpfen sollte, was Kain aber ziemlich unwahrscheinlich vorkam.
Naja, wie dem auch sei, er würde es eh gleich sehen. Mit dem Hexenschwert in der rechten Hand raste er auf die immer starre Ultima zu, welche nun wieder in der Magengegend durchbohrt wurde.

"Kain... danke... Ich muss dir noch etwas erzählen... dieses Schwert... es ist für dich, nur für dich geschaffen."
"Was faselst du da?", fragte Kain, während er sich wieder wie von Blitz getroffen fühlte. Natürlich...
"Du bist der Sohn der Hyen, Hyen ist die Gotthexe... du bist... der Sohn der Gotthexe... Ah... Versprich mir Kain, nimm meine Kräfte... ich vererbe sie dir, wie deine Mutter die dir die ihre."
"Die Ihre?"
"Ja, Kain, mit ihrem letzten Atemzug gebar sie ihren ersten Sohn und vermachte ihn sogleich ihre Kräfte... Wir müssen endlose Qualen durchleiden, wenn unsere Körper sterben und wir unsere Kräfte nicht weitergeben, so wie ich jetzt, deswegen sollst du meine Kräfte nehmen..."
"Aber--"
"--Du wirst wissen wie es geht, doch zuvor noch eine kleine Geschichte... Deine Mutter war der dunklen Seite verfallen, das ist einfach so, wenn man so viel Macht hat, früher oder später wird man böse... so wie ich auch... man richtete nur noch Leid und Chaos an... und niemand konnte deine Mutter unter Kontrolle bringen... dir wurde gesagt jeder Gott musste ein Opfer bringen, damit du erschaffen wurdest, doch das ist nur die halbe Wahrheit... du... dein Vater wurde so erschaffen, er verführte deine Mutter und tötete sie anschließend, dann wurdest du geboren und bekamst die Macht der Gotthexe. Du warst noch jung und unbeholfen, dein Vater hatte nicht die Kraft seinen einzigen Sohn zu töten, er ließ dich stattdessen versiegeln, das war eine Alternative für die Hexen, dich sich bereit erklärten und nicht dem bösen verfallen wollten... Man versiegelte sie in magischen Steinen... ... ...so auch dich... ... Es tut so weh, Kain..."
"Ja... ist gut..." Er zog das allein für ihn geschaffene Schwert aus der Sterbenden und stecke es in die blutrote Scheide.
"Und Kain... Danke das du Rinoa gerettet hast." Ein letztes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.
"Ja..." Kain schloss die Augen und spürte wie die Kraft auf ihn über ging...

Kains Hymne
18.10.2003, 06:04 #18
Erzengel
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Hoch oben über Beyond... Kurz bevor die Wassermassen des heiligen Sees Adanum sich aufbäumen und auf das niederdonnern würde, nichts verschonend und absolut alles mitreißend. Kurz vor dem letzten Moment Belzusia, das geflügelte Ich stand ihm wieder gegenüber.
"Du! Wagst es?!" Kain zog sein Hexenschwert und rannte auf das Wesen zu, welches ebenfalls das Hexenschwert zog und Kains Schlag leichtfertig parierte.
"Kain..."
"Lass dich nicht von ihm bequatschen!", meinte ein weiteres, herankommendes geflügeltes Ich.
"Doch lass uns erst einmal Schluss mit dieser Maskerade machen." Die weißen Flügel verloren ihre Federn und färbten sich schwarz Dämonenflügeln gleich, seine Haar färbte sich nun in ein silbergrau und wurde länger, auch er trug ein Hexenschwert.
"Was?"
"Wie dir Ultima gerade sagte."
"Du bist der Sohn der Hyen.", sprachen sie immer abwechselnd.
"Und als solcher hast du Entscheidungsfreiheit."
"Große Entscheidungsfreiheit."
"Genau."
"Beliar."
"Schläfer."
"Und jeder hat--"
"--versucht dich auf seine Art zu überzeugen."
"Das Schicksal--"
"Unser Schicksal."
"--Läuft parallel."
"Bis zu einem gewissen Punkt."
"Und von da an gibt es 6 Wege."
"Wie beim Hexagramm."
"Beliar, Schläfer, Adanos, Innos, Donnra und Mutternatur."
"Baal, Schwarzmagier, Wassermagier, Feuermagier, Amazone, Druide."
"Und einen Weg musst du wählen, wir haben nur jeder ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet."
"Alles weitere--"
"--liegt bei dir."
"Also dann."
"Leb wohl."
"Ach ja und--"
"--suche den Hexenturm."
"Er liegt hinter den Bergen im Norden."
"Gehe von den Ruinen aus nach Westen."
"Dann wirst du ihn nicht verfehlen."
"Dort kannst du dir mehr Wissen aneignen--"
"--wenn du willst."
Ehe Kain die wirren Gedanken richtig einordnen konnte wurde er von einem gleißenden Licht umhüllt, das letzte was er sah, waren die beiden von eben, ihre Schwerter gezogen und gegeneinander kämpfend, dann verschwand er endgültig.
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