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[GM] Das Ahnengeheimnis
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11.11.2003, 22:50 #26
Enzanie
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Fatalis half dem Baal die Säule herunter zu klettern und kurz darauf krachte diese auch ein, sie war wirklich übel behandelt worden und sah schon als sie noch stand wie ein Wrack aus, dabei war sie mal verdammt stabil gewesen. Dann war es endlich ruhig und sie konnten sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren, dem weiterkommen, Fatalis rückte sich am Hals etwas zurecht, der Baal klopfte den Staub von seiner Robe.

So und jetzt werden wir hier weiterkommen...

Aber wie, außer diesem Licht sehen wir doch nichts? Wo soll es denn hier weiter gehen?

Denk nach Doooom, wo Licht ist, muss man auch hinkommen und ich werde dieses Geheimnis nun lüften.


Fatalis ging an die Wand mit dem Licht und sah sie sich genauer an, es war wirklich kein Durchkommen zu erkennen und so mussten sie überlegen, wie es nun weitergehen sollte, selbst ihm fiel nicht wirklich was ein, er hatte keine Ahnung, wenn er denn eine Ahnung gehabt hätte, irgendetwas genaues, so wie er es schon mal hatte, doch hier war er machtlos, er gab nicht auf.

Seine Hände entfesselten wieder die unglaubliche Energie, er versuchte sich wieder auf die alten Dinge zu konzentrieren, die Steinwächter hatten ihn erst nichts gesagt, doch jetzt auf einmal kamen ihm Gedanken, diese Wächter, er hatte sie nicht nur gesehen, nicht nur bekämpft, er wusste schon von anfang an, dass der Kopf ihre Schwachstelle war, er wusste, dass er schon mal gegen diese Wesen angetreten war, er kannte ihre Bewegungen, vielleicht auch ihre Erbauer?
Seine Hände bebten nun fast vor Energie, denn alles auf was er sich konzentrierte lag in diesen Händen, er wusste, dass das Geheimnis hinter der Tür sein musste, dies wollte er jetzt lösen, seine Hände berührten die Steinwand neben der Lichtquelle und in seinen Gedanken veränderte sich kurzzeitig das Bild der Zeit, er sah die Priester der Alten Kultur, wie sie den grauen Altar versiegelten und zeigten ihm so unbewusst die Stelle.
Total überrascht kam er wieder zurück in die reale Welt und dort wartete Doooom schon ungeduldig.

Na haste jetzt deinen Plan

Oh ja, warts nur ab....


Er ging zu besagter Stelle, die eben in jenem Raum lag und drückte die Steinplatte in die Wand, sie ließ sich ohne Probleme nach hinten versetzen, doch sie war perfekt getarnt, aber er hatte es gewusst, der Baal konnte nur seine Kauleisten öffnen, leider ließen sie sich nicht mehr zusammen klappen, doch eigentlich hätte er wissen müssen, dass Fatalis seit ein paar Wochen anders war, zumindest hier. Nach dem drücken der Steintafel öffnete sich augenblicklich eine Steinwand, sie fuhr wie von jemand gesteuert hinunter und klingte sich im Boden ein, der Raum war frei und es herrschte eine unglaubliche Lichtquelle, die größer als die der Fackeln war, die hier nun brannten, es war unglaublich glänzend, es funkelte überall, es war unglaublich.

Glaub mir mein Freund, ich habe immer noch keine Ahnung, warum wir hier sind und ich weiß auch nicht, was wir finden, aber jetzt weiß ich, dass wir auf jeden Fall etwas finden werden, ob das hier ist weiß ich nicht, doch es wird bald enden, man kann mir das Wissen nicht mehr länger verbergen. Den letzten Raum muss ich alleine begehen, warte bitte hier, du würdest es sicher nicht ertragen, denn dort erwartet mich eine unvorstellbare Qual. Ich spüre es.

Dann ging der berobte Mann in den Raum, es war ein Raum aus purem Gold, ein kleiner Quader, vielleicht für vier Menschen, dann ein Gang für einen Menschen, er musste sich bücken, dann, nach diesem drei Meter langen Gang aus purem Gold, kam er in einen Raum, der absolut golden war, wie die anderen auch, doch hier stand er, der "graue Altar", total schmucklos in der Gegend herum, wie ein unpassendes "Ding", doch dies sollte nun sein Schicksal entscheiden...
12.11.2003, 17:30 #27
Enzanie
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Fatalis spürte, wie sehr doch in diesem kleinen Quader die Antworten auf seine Fragen lagen, er hoffte es zumindest, dass er Recht hatte, alles andere wäre eine bittere, vielleicht die bitterste Enttäuschung, er musste einfach Recht haben, die Träume, die Visionen, die Bilder, alles nur Schein und Sein, alles nur eine Folge von Gefühlen oder Wahnvorstellungen, dass er seit er hier war vier Wochen denselben Traum träumte, alles nur Vorstellungen und Glück, dass er das Zeichen eines Adlers zu sehen vermochte und dieser ihn hierher führte, dass er überhaupt wusste, was das war? Sollte dies wirklich alles ein Zufall sein, alles nur purer dummer Zufall? Jetzt würde sich entscheiden, ob dem wirklich so war.

Wie er schon gesagt hatte, wusste er, dass nun Schmerzen auf ihn warten würden, beim Tempel im Sumpf war er zusammen gebrochen, ohne eine Chance, hier hatte er eine Menge Kopfschmerzen und es wurde immer schlimmer, je weiter er vorrann kam, nun war er soweit gekommen, nun hatte er längst eine andere Ebene erreicht, sonst hätte ihn der Schmerz längst zerfetzt, doch das würde alles nichts gegen das darstellen, was er gleich erleben würde, er musste nur fest die Zähne zusammen beißen und dann ging das schon, ganz sicher würde es das, es musste, in diesem Moment der Wahrheit durfte er keine Schwächen zeigen, nicht jetzt, nicht hier.

Er ging schon mal vorsichtshalber auf die Knie und nahm langsam seine Hände, die Robe an seinen Armen wich dabei keinen Zentimeter und rutschte mit, doch daran dachte er nicht, das war schon seit er sie hatte so, aber über seine Robe nachdenken, dafür hatte er keine Zeit, er musste sich auf etwas anderes konzentrieren. Er atmete tief und klar, zählte von eins bis drei, langsam und genau, dann, bei drei, nahm er beide Hände gleichzeitig und berührte den grauen Altar, sofort zuckten Blitze an seinen Armen entlang und peinigten ihn mit einer Riesenmenge von dieser Macht, überall zuckte es, der Schmerz war unerträglich, doch er durfte nicht loslassen.

Während er dann im realen Leben von diesen Schmerzen gequält wurde und laute Schreie ausstieß, die klangen als ob der Leibhaftige persönlich da wäre, war sein Geist in einer anderen Welt, viele Jahre war es her und er sah es....

Zuerst machte sich eine verschwommene Welt breit, wie ein Tümpel in dem er tauchte, ein tiefer, brauner Tümpel oder ein Sumpf, als dessen Mitglied er ja auch geschimpft wurde, doch langsam wurden die ilder klarer, es war eine klare Welt, man konnte alles genau sehen, nun begann die Erinnerung zu arbeiten, er sah das Tal der Erbauer, ja das wahre Tal der Erbauer, in dem er lebte, er sah das Bild von den Menschen die damals lebten und er sah auch Personen, die vor seinem Auge erschienen und die ihn scheinbar grüßten, er hatte keine Ahnung, wo er genau war, doch es schien eine Stadt der alten Kultur zu sein, er lief ein paar Wege, er konnte nichts steuern, nur sehen, es waren eine Menge Bilder, die er da sah, diese alte Kultur in ihrer Pracht zu sehen und auch lebende Menschen, die übrigens gar nicht mal so komisch aussahen, wie auf den Wandmalereien, das war ja alles sehr schön, doch er brauchte mehr, er konnte mit diesem Zeug nichts anfangen, doch dann wechselte sich das Bild, es wurde sehr stürmisch udn tausende Partikel waren zu sehen, doch von was? Nach einer Weile hatte sich das Bild gelegt und er sah eine wüstenähnliche Region, er stand vor einem Tempel, der dort mächtig alles überragte, dann, plötzlich und überraschend, kam ein Mann vor sein Auge, ein anderer auch, sie lachten und sprachen in einer Sprache, die er normalerweise nie verstanden hätte, doch jetzt konnte er sie, er wusste jetzt alles.

So, da wären wir, in dieser geheiligten Stätte warten schon ein paar Leute auf dich, ich denke nicht, dass du ahnst, was wir mit dir machen werden, aber uns reicht es jetzt, da wir dich nicht töten dürfen aufgrund gewisser Differenzen zwischen unseren Meistern und deinem Vater wirst du sicherlich Verständnis dafür haben, dass wir dein Gedächtnis löschen müssen, hahaha.

Dann führten sie ihn wieder weiter, leider konnte er sich nicht sehen, er hätte zugern gesehen, wie er damals aussah, oder eben zu jenem Zeitpunkt, doch das war nicht wichtig, denn nun trat eine zweite Stimme an sein Ohr, diese Stimme klang nicht wie aus den Bildern, die auch augenblicklich zerfielen. Wenn er nicht schon knien würde, wäre er jetzt gefallen, doch nun konnte er nur die zitternden Hände und den geplagten Körper sehen, irrte er sich, oder sprach der leblose Altar da zu ihm, verlieh jemanden Stimme?

Alles Antworten die du suchst wirst du in der großen Bibliothek finden, geh in den Canyon, überwinde die Gefahren und stelle dich deiner einzigen Hoffnung, dann wirst du alle Antworten bekommen, die du suchst...


Danach war es absolut ruhig, nichts passierte mehr, es war vorbei, er hatte den Schmerz überlebt und kaum Antworten bekommen, nur zwei hoch brisante Dinge, erstens, er war gefangen und man hatte sein Gedächtnis gelöscht, zweitens, sie mussten zu einem "Canyon" und dort in die Bibliothek, dort sollte das Ende der gesamten Reise sein und er glaubte diesen Worten, denn der Altar konnte nicht lügen....

Sofort als er wieder gehen konnte, ging er wieder raus aus dem Raum, er wollte Doooom suchen, nein eher finden, zum Glück pennte dieser Schlafbolzen nicht, sondern lief ihm gleich mit fiebernden Blick in die Arme, er hatte wohl die Schreie gehört, wollte aber nicht eingreifen, das wäre auch ein Fehler gewesen.
13.11.2003, 17:16 #28
Enzanie
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Und was ist passiert? War's schlimm?

Es ist unwichtig, hauptsache ich lebe noch, es kommt primär darauf an, dass ich jetzt weiß, wo wir hin müssen, es hat sich gel....


Mitten im Satz fing die Erde an zu beben, der Baal rutschte weg, konnte sich aber noch fangen, er selber spürte es auch, das war kein typisches Beben der Erde, das war ein ausgelöster Mechanismus, irgendetwas hier setzte sich in Bewegung, doch er wollte nicht wissen was, er nahm seinen Freund beim Ärmel der Baalrobe und zog ihn mit.

Los komm, raus hier, schnell, alles stürtzt ein, wir müssen raus.

Sie rannten die Halle hinab, bis zum anderen, dort verschwanden sie sofort in dem kleinen Spalt, doch auch hier bebte die Erde, es war so gefährlich, dass die Fäden vibrierten und jede Sekunde zu zerreißen drohten, gerade als er das sah war es dann soweit, *zack* der erste war weg und eine Stachelfalle fiel von der Decke hinab, kurz darauf der nächste, wieder öffnete sich eine Falle, diesmal eine Fallgrube rund um diesen Bereich, als dann wirklich alle auseinander krachten, war fast der ganze Raum nicht mehr betretbar, doch sie sahen einen Weg, der wohl sicher war, es konnte noch Fäden geben, sie sahen aber keine, doch Zeit zu prüfen blieb nicht, denn hinter ihnen fielen die Steinsäulen wie Zahnstocher und auch dieser Raum fing nun an gewaltig zu beben, sie mussten es versuchen, Fatalis wagte den ersten Schritt und zog den paralisierten Baal mit sich.

Sie hatten eine Menge Glück, denn tatsächlich waren alle Faden gerissen und sie kamen unbeschadet auf die andere Seite, doch das reichte nicht, denn hinter ihnen krachten nun die Steine von der Decke, von der Seite, alles stürtzte ein, die ganze Statik zerfetzte es, sie wurden nun von den Steinen gejagt, auf Leben und Tod, einmal Stolpern war eine sichere Karte in die Hölle, sie durften einfach nicht stolpern, sie mussten rennen, so schnell es ging.

Wie verrückt erreichten sie den Raum, mit der grauen Truhe, doch leider hatten sie keine Zeit mehr, sie zu öffnen, ihr Geheimnis würde sie für immer wahren, nur hatten sie einen Nachteil, mussten kurzzeitig einen Weg laufen, der genau seitlich zum Einsturzgebiet war und so wurde es dann auch, die Wand, die eben noch da stand und an der sie gerade noch vorbeiliefen stürtzte ein, genau auf Doooom, er war noch nicht ganz durch, zum Glück konnte Fatalis ihn noch rechtzeitig wegziehen, doch sie fielen und verloren Zeit, er packte ihn und stand auf. Los, los komm, wir müssen weiter, beeile dich
Endlich dann kamen sie zu der Stelle, wo sie die erste Falle ausgelöst hatten, sie war noch immer da, die scharfen Stacheln in die Höhe, hier huschten sie auch vorbei, so schnell es nur ging wollten sie daran vorbei kommen, mussten aber deutlich Tempo rausnehmen. Dann endlich hatten sie es geschafft, dachten sie für ein paar Sekunden, denn das Grollen verschwand kurzzeitig, aber nur für Sekunden, dann kam es mit einer unbändigen Macht wieder und begrub die Halle, in der sie vor ein paar Sekunden noch gestanden waren, sie mussten weiter, konnten jetzt aber laufen, denn es gab keine Hindernisse mehr, sie rannten und ließen die Säule mit dem Zeichen des Adlers hinter sich, da krachte es weiter, doch dann war auf einmal wieder Ruhe, war dies wieder nur eine Täuschung? Nein, das Beben hatte aufgegeben, oder konnte nicht mehr, vor der Abzweigung in die vier Himmelsrichtungen war Ruhe, doch der Gang gen Norden war für immer von Tonnen von Steinen zugeschüttet, den würde niemand mehr betreten können, vielleicht würde sich die Nachwelt daran versuchen, aber heute würde er nicht mehr geöffnet. Trotz der vermeintlichen Sicherheit rannten sie, bis sie draußen waren rannten sie, nur noch raus aus diesem Grab, hier wollte keiner von beiden begraben liegen, nein, hier nicht, er hatte ein neues Ziel, dieses sollte das letzte sein und er würde es auch noch packen, danach wollte er Antworten, erstaunlich, wie gut der Baal zumindest physisch mithielt, zwar war seine Psyche sicher zerrütet, nach all dem was er gesehen hatte, doch würde auch dies bei dem Mann wieder vergehen, ein kühles Bier und eine gewohnte Umgebung und der naive Junge würde wieder lachen können, doch dafür hatte er keine Zeit, aber vielleicht war es besser, den letzten Weg alleine zu gehen, er würde ihn bei Gelegenheit dazu fragen.
13.11.2003, 17:32 #29
Enzanie
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Fatalis war innerlich erregt, dieser Einsturz war kein Zufall, jeder in seiner Position hätte das bestätigen können, doch man musste sehen, dass es weiterging, er hatte schon längst vergessen zu weinen, längst vergessen zu trauern, seit er hier war, hatte er sich verändert, er war eine vollkommen andere Person und doch noch derselbe, seinem Freund mochte das sicher befremdlich vorkommen, auch die Art, wie er jetzt kühl weiterredete, doch es war nur normal für ihn, anders sein, das konnte er gar nicht mehr.

Also ich war stehemgeblieben, als wir von diesem Beben unterbrochen wurden, ich wollte eigentlich sagen....

Wie kann dich das so ruhig lassen, wir wären da drin fast draufgegangen, du hast selbst gesehen, wie knapp es war, fast hätte mich so ein zehn Tonnen Quader erschlagen.

Doooom, wenn das ein natürliches Erdbeben gewesen wäre, in Ordnung, aber das war kein normales Beben, dieses Beben war geplant und es ging nur darum, dass ich sterbe, dass die Geheimnisse des alten Volkes unberührt blieben, ich weiß nicht, warum das alles, doch ich weiß nun einiges mehr. Hör zu. Als ich den Altar berührte sah ich einige Dinge, es war sehr vage und schwer zu verstehen, doch es ist mir geglückt, ich weiß nun einiges mehr, hör zu, ich bin ein Gefangener, ja du hast richtig gehört man hat mich gefangen genommen und mir mein Gedächtnis geraubt, meine Peiniger haben mir mein edächtnis geraubt, ich kann mich also an nichts mehr erinnern, total logisch, doch als wir dann dieses Tal betraten muss etwas aufgebrochen sein, es muss sich eine undichte Stelle gebildet haben, jetzt weiß ich es endlich, verstehst du Doooom, ich bin nicht der, für den du mich hältst, selbst das, was ich über mich weiß ist nicht unbedingt wahr, es könnte sein, dass wir bald alle große Veränderungen sehen werden, jedenfalls wird dieses Abenteuer bald enden, es wird enden in der Wüste, in einem Canyon, dort wartet ein weiterer Tempel auf uns, diesen Tempel werden wir besuchen und dort wir alles enden, dort werde ich die Antworten bekommen, die ich suche, das steht fest, ich weiß es. Du musst mich nicht begleiten, wenn du nicht willst, ich möchte dich nicht in Gefahr bringen, denn es ist eine gefährliche Sache und wenn du mit dem Tempeleinsturz nicht fertig wirst, dann wirst du dich vorsehen müssen, denn wer fähig ist soetwas zu tun, mir meine Gedanken zu rauben und einen Tempel einstürtzen lassen, der wird auch vor noch groberen Dingen nicht zurückschrecken, aber auch das wird mich nicht stoppen, mag sein, dass ich bald den Tod an einem Scavenger finde, doch ich werde nicht in einem dieser Tempel sterben und nicht, bevor ich weiß, was es damit auf sich hat.....irgendwie bin ich auch etwas erleichtert, denn anfangs hielt ich es noch für ein Gehirngespinst, dass ich mir das alles nur ausdenke und das es nur in meinen Gedanken existiert, doch inzwischen weiß ich, dass es wahr ist, ja alles ist wahr was ich dir gerade erzählt habe und ich weiß auch, wo dieser Canyon liegt, ich werde ungefähr drei bis vier Tage brauchen, bis ich da bin, begleite mich, oder kehre zurück in den Sumpf, es ist dir freigestellt, was sonst, aber erhoffe dir nicht zu viel davon, das einzige was du kennenlernen wirst ist grenzenlose Pracht, sowohl als auch. Alles andere wird sich zeigen. Aber für heute bleibe ich noch hier, es hat keinen Sinn Nachts loszuziehen.
13.11.2003, 20:02 #30
doooom
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Ein breites Grinsen war die erste Reaktion, nachdem der Baal die Frage seines Freundes vernommen hatte, denn die Antwort darauf stand für ihn eigentlich außer Frage. »Du fragst mich allen ernstes ob ich dich begleite? Was ist denn das für eine Frage? Eigentlich solltest du mich doch gut genug kennen um die Antwort darauf zu wissen. Natürlich! Natürlich werde ich dich begleiten. Was wäre ich denn auch für ein Freund wenn ich dich einfach so alleine in dieses Wüstengebiet losziehen lassen würde.« Auf seine letzte Frage erwartete er keine Antwort und er bekam auch keine. Einzig ein »Gut, das freut mich.« war von Fatalis daraufhin zu hören.
»Und was hast du eigentlich damit gemeint, das du Gefangener bist?«
»Das weiß ich auch nicht so genau. Oder besser gesagt ich kann es nicht richtig erklären. Ich hab das Gefühl ich bin ein Gefangener in ..... in meinem eigenen Körper. Aber das musst du nicht verstehen. So richtig verstehe ich es ja selbst nicht ganz, aber ich bin zuversichtlich, das mit dem Besuch im Tempel in diesem Canyon auch dies klären wird.«
»Na wenn du meinst. Aber du bringst mich gleich auf die nächste Frage: Wo in Beliars Namen soll denn hier ein Canyon sein. Darunter stelle ich mir wirklich etwas wüstenartiges vor. Und eine Wüste, hier in diesem Tal? Wie soll das möglich sein? Unter einer Wüste stelle ich mir einen heißen, trockenen Ort vor. Und solch einen Ort in diesem Tal mit dem kalten, harschen Winden und noch dazu dem feuchten Sumpf zu finden halte ich für recht unwahrscheinlich.«
»Stimmt, es klingt in gewisser Weise unlogisch, doch weiß ich, dass es genau so ist. In Richtung Norden vielleicht auch Nordwesten liegt einig Tagesmärsche entfernt ein wüstenartiger Canyon. Du wirst schon sehen, das ich recht habe.«
»Warst du schon einmal dort? Oder warum weißt du das so genau?«
»Gute Frage. Ich kann dir keine genaue Antwort darauf geben, aber wahrscheinlich schon. Irgendwann muss ich wohl früher einmal in diesem Teil der Insel gewesen sein, sonst könnten mich die Erinnerungen nicht einholen, es würde mir hier nicht so vertraut und doch so fremd verkommen und ich würde mich auch nicht an Fetzen dieser alten Sprache erinnern können. Aber mit Gewissheit kann ich dir keine Antwort geben, denn wie es scheint wurden mir Teile meiner Erinnerungen, meines Gedächtnisses genommen. Ich wäre froh, wenn ich sie wieder hätte, denn dann hätte ich wohl endlich die endgültigen Antworten nach denen ich hier seit Wochen suche. Aber lass uns jetzt nicht weiter darüber reden. Wir sollten warten, bis wir den Canyon erreicht haben, eventuell kann dort alles geklärt werden.«
»Und wenn nicht? Was machst du dann?«
»Wenn nicht? Keine Ahnung, absolut keine Ahnung. Aber frag mich soetwas jetzt nicht. Wir sollten uns lieber auf das hier und jetzt konzentrieren, anstatt irgendwelche Szenarien auszumalen, von denen einige dann doch nicht eintreffen. Es ist mittlerweile dunkel geworden, also sollten wir unser Lager aufschlagen anstatt sich hier endlos den Kopf zu zerbrechen.«
»Hast wohl recht. Und wo wollen wir die Nacht verbringen? Der Tempel würde sich doch eigentlich anbieten, dort sind wir zumindest vor dem Wind geschützt.« Dooooms Blick glitt die unzähligen Treppenstufen zum Eingang des tief in den massiven Fels gebauten Gebäudes, an deren unteren Ende sie platz genommen hatten, hinauf. Doch Fatalis erwiderte seine Frage gleich mit einer verständlichen ablehnenden Antwort.
»Dort oben schlafen? Damit uns dann auch noch der Rest des Tempels zusammenstürzt und uns begräbt, wahrend wir da drinnen ruhig schlummern? Nein danke, da bleib ich lieber in der Kälte hier draußen. Außerdem ist es doch gar nicht so kalt, zumindest wenn man intelligent genug war sich ein paar warme Stiefel über die Füße zu ziehen.«
14.11.2003, 18:39 #31
Enzanie
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Über Stock und Stein, über alles was ihnen in die Quere kam, der Lauf der beiden war nicht zu stoppen, doch zunächst ein kleiner Blick in die Vergangenheit.

Sie hatten sich gestern hingelegt, ohne Feuer, so wurde niemand aufmerksam aber es war eher eine Sache von unglücklichen Umständen, denn wo kein Holz ist, da ist auch kein Feuer, jedenfalls waren die beiden Sumpfler noch am Leben, nichts anderes war anzunehmen, als sie am nächsten Morgen aufwachten, schnell, weil ohne etwas packen zu müssen, waren sie aufgebrochen, Doooom hatte am Morgen großen Hunger und auch er hatte nicht gerade ein Völlegefühl, was einfach daran lag, dass sie schon seit mindestens zwei Tagen nichts gegessen hatten, doch um Essen wollten sie sich erst später vor ihrem Nachtlager kümmern, der Weg zum Ziel war entscheidend und dieser war verdammt lange und anstrengend. Natürlich freute sich Fatalis, dass er seinen Freund noch dabei hatte, doch andererseits war er lästig, denn wenn er dabei war, machte er sich nur Sorgen, dass ihm was passierte und das minderte seine Aufmerksamkeit, aber die Erleichterung diesen schwierigen Weg nicht alleine bestreiten zu müssen wiegte mehr. Überhaupt, der Baal war eigentlich recht unnütz, denn er konnte weder kämpfen noch sonstige Angriffe ausführen, mit seinen Käsedolch würde er sich wohl eher noch selber ein Auge ausstechen, nene das sollte er mal lieber sein lassen, aber er war trotzdem eine große Hilfe, außerdem hatte er manchmal auch die entscheidenden Ideen, weil er anders fähig war zu denken, nicht so komplex, sondern eher auf die Sekunde, was ihm eben so einfiel und die Lichtkugel hatte sie schon das ein oder andere Mal vor schlimmeren bewahrt.
Sie waren den ganzen Tag gegangen, hatten dabei eine große Entfernung zurückgelegt, mehrere Kilometer waren sie gegangen, das Gebiet war verdammt steil und hatte bestimmte Wege, die gefährlich waren, diesmal jedoch war alles anders, seit dem Zusammentreffen beim Altar war er anders, er wusste zwar nicht was ihm geklaut wurde, aber er wusste, was ihm gegeben wurde, er wusste alles über dieses Tal, weniger über die Menschen und die Kultur, mehr über die Geographie, er kannte Höhlen, die noch nie jemand von den Sumpflern gesehen hatte, er kannte Schleichwege, die seit Jahrzehnten zuwuchsen, all dies benutzten sie bei ihrem Gang, damit sie schneller vorrann kamen, es hätte auch einen Weg gegeben, der nicht über die Brücken geführt hätte, doch diesen wollte er nicht gehen, er war zu schwierig und vorallem zu gefährlich, also musste sich Doooom noch mal überwinden, doch das meisterte er sehr gut, so gingen sie weiter und weiter und der Baal fragte zurecht, ob sie nicht in die selbe Richtung wie schon hin gingen, das war auch so, sie würden noch mal in den Sumpf zurückkehren war seine Antwort, eigentlich war es ein Umweg, aber der Weg war durch die schwebenden Sumpfler rund um dieses lächerliche Lager gesichert, deshalb nahm er ihn, auch wenn er es kaum mehr erwarten konnte, wollte er unbedingt sicher reisen, vorallem wegen Doooom, dieser verstand die Welt nicht mehr, denn er verstand den Sinn nicht, Sumpf - Wüste, das passte nicht, doch dies konnte er nicht verstehen, Fatalis wusste von einem Höhlensystem, dass er noch gut kannte, dort würden sie in die Wüste kommen.
Auf ihrem Weg dahin hatten sie sich jetzt bis zu den Steinruinen gekämpft, es war schon dunkel doch gerade als sie hier ihr Lager aufschlagen wollten, überraschte sie eine Graslandscavenger, was für wunderschöne Tiere, ihm fiel es erst jetzt wieder auf, er musste diese Tiere früher geliebt haben, doch in ihrer jetzigen Verhaltensform konnte er sie nicht verschonen, deswegen hatte er die Vierergruppe auch angegriffen, zwei fielen schon nach wenigen Sekunden, ein Dritter wurde tödlich verwundet, der vierte war noch immer in ein Gefecht verwickelt, der Baal war erst erschreckt, doch dann widmete er sich auch diesen Tieren, in ihrer Schönheit, ganz schön leichtsinnig, aber so war er halt der Doooom.
14.11.2003, 19:32 #32
doooom
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Der Spitze Schnabel schrammte haarscharf an ihm vorbei und rammte sich tief in weichen Erdboden. Doooom hatte wirklich Glück gehabt, dass er dem Maul das Tieres noch rechtzeitig ausweichen konnte, denn dieses hätte mit seiner länglichen, spitzen Form eine tiefe Wunde in den Arm des Baals reißen können. Doch den Graslandscavenger störte dieser missglückte Angriff in keinster Weise. Sofort riss er seinen Kopf, der schon halb im Erdboden steckte, wieder in die Höhe, sah sich einige Augenblicke verwirrt um und fand dann seinen Gegner, der schon das Ziel seines ersten Angriffs war, wieder. Doooom. Der Baal selbst stand dem Scavenger, mehr oder weniger hilflos gegenüber. Zwar hielt er seinen Dolch fest umschlossen in seiner rechten Hand, doch im Prinzip war er wohl viel zu ungeschickt um damit seinen Gegner überhaupt schädigen zu können. Und als ob diese seltsame Abart eines Scavengers dies ahnen konnte setzte es zu einer neuen Attacke an. Mit einem lauten kreischen riss er seinen Kopf beinahe fast senkrecht in die Höhe und setzte dann dazu an damit erneut blitzschnell auf den Boden herunter zu fahren. Doch dazu kam es nicht mehr. Noch während des lauten Aufschreis, mit dem das Tier seinen Angriff auf den quasi wehrlosen Baal ankündigte erwischte ihn von hinten ein Schwerthieb. Es war die Klinge von Fatalis, die sich den Weg quer durch den Rücken des Tieres suchte, welches in seiner Konzentration auf den Guru nicht den Hohen Novizen in seinem Rücken bemerkt hatte. Das Kreischen des Tieres wandelte sich von einem drohenden Aufschrei in einen Schmerzensschrei, der allerdings nach einem weiterem Schlag von Fatalis, nachdem der nun leblose Körper zu Boden sackte, verstummte. Leicht angewidert wandte sich der Baal vom nun toten Körper des Tieres ab und richtete seine Stimme zu Fatalis in seinem Rücken. »Dies sind also diese anderen Scavenger von denen du geredet hast. Du hast recht gehabt, die sehen wirklich total anders aus als die in der Umgebung von Khorinis. Besonders diese grüne Farbe sieht ganz schön ungewohnt aus. Naja, wie dem auch sei. Kannst du den Tieren etwas Fleisch entfernen? Ich habe nämlich keine Lust diese toten Körper selbst anzufassen. Deshalb kümmere ich mich in der Zwischenzeit um etwas Feuerholz, denn warm schmeckt das essen doch sicherlich gleich doppelt so gut.« Ohne auf eine Antwort seines Freundes zu warten entfernte er sich langsam von diesen und den vier toten Scavengern, deren Geruch schon die ersten Fliegen angelockt hatte.

Schon von weitem konnte er im rötlichen Licht des Abendhimmels einen großen Baum ausmachen, der mit Sicherheit ausreichend Holz für ein gemütliches Feuer liefern konnte. Eiligen Schrittes näherte er sich dem hohen, kräftigen Baum, dessen Stamm sicherlich eine dicke von vier Fuß hatte. Rundherum um diesen konnte er mehrere mal mehr, mal weniger dicke Äste finden, die er allesamt aufsammelte und damit in Richtung Fatalis zurück marschierte, in der Hoffnung, das dieser den Tieren mittlerweile ihre Keulen entnommen hatte. Es war schon seltsam, wie sehr sich der Baal schon beim Holz sammeln auf eben diese Keulen freute, das ihm schon beim bloßen Gedanken daran das Wasser im Mund zusammenlief. Besonders da er sich erst einige Minuten zuvor mit leichtem Ekel von eben diesen Keulen, von denen er hoffte sie bald essen zu können, abgewendet hatte, da sie ein Teil des toten Graslandscavengers waren. Schon seltsam, wie irrational er in solchen Sachen war.
14.11.2003, 20:05 #33
Enzanie
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Fast tat es ihm leid um diese schönen Tiere, sie waren wirklich prachtvoll und edel zugleich, während er bei den normalen Scavengern in Khorinis nichts dergleichen empfand, war er bei diesen stolzen Tieren mit ihrem grünen Panzer richtig angetan, er hätte sie nicht getötet, aber es war notwendig, er konnte es nicht ändern. Nun hatten sie so viel Fleisch, dass sie es gar nicht alles essen konnten, außerdem spürte er einen Appetit darauf, aber hatte er früher nicht das Essen von Fleisch gehasst? Irgendwie schon, doch dies war mehr als ein einfaches Essen für den Magen, es war richtiger Appetit darauf, schon seltsam, er konnte daraus nur eines schließen, er musste früher einmal diese Scavenger geliebt haben und Fleisch verzehrt, das waren zwei interessante neue Aspekte, die er hier und heute gelernt hatte, es war ziemlich interessant, wie er jetzt jeden Tag neue Dinge kennenlernte, er konnte jetzt wirklich alles wieder bekommen, die Fesseln waren gesprengt, er konnte sich wieder erinnern, nur der Kern, das eigentliche, über ihn, über die Gefangennahme, mögliche Gründe und alles, da war eine Riesenmauer, die er aber im Tempel im Canyon erklimmen wollte, bis dahin nahm er alles begierig auf, was ihm in die Finger kam, es war wie die Entwicklung eines kleinen Kindes, das jeden Tag ein Jahr älter wurde und somit auch eine Menge von Informationen aufnahm, doch noch konnte er nicht zufrieden sein, sicher war es eine unglaubliche Sache, was hier passierte, doch vor ein paar Wochen hatte er noch nicht mal eine Ahnung gehabt, was mit ihm geschehen war, es war einfach unglaublich, wie man sowas hinbekam, dass er wirklich sein ganzes Gedächtnis verlor, dass er wirklich nichts mehr wusste, dieses Geheimnis von der ominösen Insel wo er seine Eltern, die reichen Kaufsmänner ausgeraubt hatte, wahrscheinlich alles erstunken und gelogen, denn er hatte keine Erinnerungen daran, nur immer wieder die selben Bilder aber nichts persönliches, es war ihm noch nie aufgefallen, aber jetzt wo er daran dachte, dass es vielleicht doch etwas anders war, da ergab dass alles einen Sinn.

Er nahm seinen Dolch und schnitt zwei der Tiere ein paar dicke Keulen ab, was ihn schon sehr weh tat, denn mal abgesehen davon, dass er Blut nicht so mochte musste er ja noch allerlei Sehnen und Muskeln durchtrennen und solche Arbeiten hielt man wirklich nur durch, wenn man ein Jäger war, oder an was anderes denken konnte, wie er es auch tat, die restlichen Scavenger hätten sie als zusätzlichen Proviant mitnehmen können, doch er beließ es bei ein paar Keulen, so dass sie, wenn sie alle braten würden, genug Proviant für einen weiteren Tag hatten.

Dann kam auch schon der Baal, der eine Menge Holz anschleppte, zusammen schafften sie es denn an der selben Stelle ein Feuer zu entzünden, wo sie noch vor ein paar Tagen geschlafen hatten.
14.11.2003, 22:02 #34
doooom
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Schnell war ein knisterndes und vor allem wärmendes Feuerchen entfacht, an dem sich die beiden Sumpfler auch sogleich niederließen. Das Fleisch der Scavenger schmorte über den Flammen des Lagerfeuers vor sich hin, eigentlich hätte zu einem typischen Lagerfeuer nur noch gefehlt, dass die beiden angefangen hätten zu singen. Aber dies war nicht der Fall, was dem Baal auch recht war, denn seiner eigenen Meinung nach hatte er eine furchtbare Stimme und war das absolute Gegenteil von dem, was man als musikalisch hätte bezeichnen können. Und wenn sich Doooom seinen Freund so ansah war er sich doch recht sicher, das es ihm ähnlich geht. Denn ein singender Fatalis war für ihn ein abstruse Vorstellung, die er sich aber auch leicht amüsant vorstellen würde. Trotzdem verwarf er den Gedanken seinen Freund zu einem Ständchen zu überreden schnell wieder und sprach ihn lieber auf etwas anderes an. »Bist du dir sicher, das wir vom Sumpf aus in eine Wüste kommen können? Irgendwie will mir dieser Gedanke nicht recht in den Kopf.«
»Das hab ich dir doch jetzt schon mindestens drei mal erzählt. Ja, ich bin mir sicher. Auch wenns nicht gerade unbedingt logisch klingt«
»Hm, wenn du dir wirklich so sicher bist. Machen wir denn dann auch einen kleinen Abstecher in den Außenposten? Mal gucken ob dort noch alles steht und eventuell wieder neuen Proviant besorgen. Kasim würde uns da bestimmt wieder gerne etwas vorbereiten.«
»Nen Abstecher zu den anderen Sumpflern? Das hab ich eigentlich nicht vor. Ich will gleich durch in Richtung Bibliothek und Canyon. Und durch den Sumpf ist nun mal ein guter weg dort hin. Zwar ist er nicht gerade der kürzeste, aber wenn ich mich nicht irre der ungefährlichere. Das ist der einzige Grund warum ich dort lang will. Achso und wer ist Kasim? Der Name sagt mir nicht wirklich was.«
»Das war der Templer, der unseren Proviant zusammengestellt hatte«
»Ach der Kerl. Na der kann mir eh gestohlen bleiben.«

Es dauerte nicht allzu lange, mit das zarte rosa Fleisch, das von einer knusprigen Haut umschlossen war, fertig gebraten war. Nach dem beide es einige Minuten abkühlen ließen begann Doooom sofort mit dem essen. Mit einem herzhaften Biss in die Keule riss er etwas vom Fleisch ab, kaute es danach kurz und lies es genüsslich seine Kehle hinunter gleiten. Wirklich ein echter Genuss für den Gaumen des Baals. Das einzige was ihn an der Mahlzeit störte war der chronische Mangel an Bier, mit dem fast jede Mahlzeit gleich nochmal doppelt so gut geschmeckt hätte. Doch hier mitten in der Wildnis, des zumindest für ihn unbekannten Landes würde er an dieses alkoholische Getränk wahrlich nur schwer herankommen, also musste er sich mit dem klaren, aber faden Wasser begnügen, das man hier in rauen Mengen bekommen konnte. Aber es war besser als nichts und außerdem hatte er sich mittlerweile daran gewöhnt, das man hier nicht alles bekommen konnte was man wollte.
15.11.2003, 10:11 #35
Enzanie
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Schnaaaarrrchhhh

Wacht der Kerl denn nie auf....

Raaaaaaaaaa

Oh man, jetzt warte ich schon seit einer halben Stunde, dabei gabs gestern gar kein Bier....

Huiiiiiii

Wie soll ich ihn wecken, mit einem Tritt in den Magen oder soll ich eher auf seinem Rücken tanzen, eine schwierige Entscheidung, feststeht, dass der Kerl aufwachen muss, also hilft nichts, drei, zwei, eins....

AUFWACHEN!!!

Wassssss?

Los aufstehen, wir müssen weiter, du schläfst schon seit zwei Tagen, jetzt reichts mir.

Zwei Tage? Wirklich?

Neinh, aber egal, komm jetzt.


Der faule Baal erhob sich eher ungewollt und mit ein paar Flüchen, aber die hörte er schon gar nicht mehr, denn Fatalis hatte sich inzwischen den Beutel des Baals gegrabscht, was keine, aber absolute keine Herausforderung für ihn war, einem Langschläfer nem leeren Beutel zu klauen, ts. Darin hatte er weitere vier Fleischkeulen, die schon vorgebraten waren, eingepackt, die Scavenger waren also so gut wie verwertet, da fehlte also nur noch, dass sie mal was anderes bekamen, doch das war nicht so wirklich real, sie hätten zwar in das Lager gehen können, aber das mochte er nicht, es war ihm fremder als je zuvor, überhaupt konnte er sich nicht mehr damit identifizieren ein Anhänger von ihnen zu sein, gut, auch bei seinem Eintritt war es das nicht, an den Schläfer glaubte er eben so nicht, genau wie an die anderen verrückten Gottheiten und auch sonst waren ihm diese Typen mit ihren Rauschgegenständen und dem Gesaufe zuwieder, eigentlich waren sie ihm sogar richtig wiederwärtig. Aber darüber konnte er noch nachdenken, wenn er wieder Zeit dafür hatte, entweder oder, sie mussten so schnell wie möglich reisen, es gab keine Zeit mehr für irgendwelche Verzögerungen, es musste langsam geschehen. Er kannte den Weg wirklich gut, es war so, als ob sie jeden Tag hier gewesen wären, als ob er schon immer hier gelebt hätte, es war wirklich total real und irgendwie schien er langsam mehr zu wissen, als er eigentlich wissen durfte, aber dieser innere Ring, den er zweifelsohne um sich hatte, er schien langsam zu brechen, doch er war sich sicher, dass die Macht der Verbannung größer war als seine Vorstellungskraft, er musste in den Tempel, da führte kein Weg dran vorbei, wenn er nicht riskieren wollte, dass Lügen und Schleier weiter Besitz von ihm ergriffen, irgendwo war es auch eine Neugier, er freute sich auch ein ganz kleines bisschen auf den Moment, wo er vor dem Tempel stehen würde, doch diese Freude wäre sicher bald getrübt, denn so ganz schön war das dann doch nicht, schließlich wartete in und um den Tempel wieder eine Gefahr, die scheinbar nur auf ihn angesetzt war, man wollte etwas verhindern, auf wen er dann noch treffen sollte, das wusste er nicht, doch es waren sicher nicht nur positive Aspekte.

Langsam war auch der Freund so weit, so dass sie endlich los konnten, was sie auch zugleich taten, nun ging es wieder genau in die Richtung, aus der sie schon gekommen waren, doch als sie die Ruinen hinter sich hatten, schlug Fatalis einen völlig anderen Weg ein und der Baal wunderte sich, wo ihn sein Freund doch hinführte, doch er wusste genau, dass der Weg zum Sumpflageraußenposten genau die entgegen gesetzte Richtung war, in die sie mussten, sie mussten jetzt nämlich zu einer Art Urwald, der direkt an die Sumpf angrenzte und er wusste auch, woran er diesen Platz erkennen würde, denn dort standen einst Säulen des alten Volkes, zumindest Ruinen müsste man auch hier noch finden, wenn sie dort erst mal waren, hatten sie es schon fast geschafft, dann waren sie nur noch zwei Tagesmärsche entfernt....
23.11.2003, 11:08 #36
Enzanie
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In den letzten Tagen war etwas nicht zu glaubendes passiert, ein Regensturmgewitter, wie man es auch nennen wollte, hielt sie auf zu gehen, es war ihnen unmöglich auch nur einen Schritt aus den Ruinen zu machen und man musste sich wirklich ernsthaft fragen, ob das Zufall sei? Die Nahrungsvorräte waren auch recht schnell aufgebraucht und neue gab es nicht, also mussten die beiden wohl oder übel fasten, das schmeckte ihm nicht, aber Doooom ganz besonders nicht, denn das war schon eine harte Zeit für ihn, doch heute Morgen, als sie wieder aus ihrem Unterschlupf erwacht waren, da schien die Sonne, zum ersten Mal seit Tagen schien wieder die Sonne und sie konnten endlich weiter gehen, noch länger hätten sie es wohl kaum ausgehalten, der Baal aufgrund von Entzugserscheinungen und er hatte sich fast zu Tode geflucht, da war man so nah daran alles aufzudecken, ein Geheimnis, das vielleicht sein Leben verändern würde und dann sowas, nicht zu fassen, das war einfach nicht zu fassen, doch sie mussten es hinnehmen, jetzt ging es weiter, zwar war der gesamte Boden im Sumpf aufgeweichter als je zuvor, doch das war jetzt auch egal, auf seine Robe gab er schon lange nicht mehr Acht, die konnte man schließlich reinigen, doch es gab Dinge, die waren bedeutend wichtiger als seine Robe.

Sie waren schon den ganzen Vormittag unterwegs und im Sumpf war eine unangenehme Luft, es roch fast ein bisschen nach Dämpfen, die durch den Regen erst richtig in die Luft und die Atmosphähre entweichen konnten, doch sie überlebten es, das war die Hauptsache, zum Glück hatten sie bisher Glück mit Viechern, noch war nichts zu sehen, das hieß, so ganz unglücklich wären sie auch nicht mit etwas essbaren gewesen, denn schließlich hatten sie Hunger, doch er konnte auch auf weitere Komplikationen verzichten, denn das war schon schwer genug hier zu sein, durch diese Brühe zu waten und immer wieder auf Treibsand und Schlammlöcher aufzupassen, zahlreiche Male rettete er den Freund, denn er hatte selbst hier einen Vorteil, dass er hier scheinbar schon sehr oft gewesen war, manchmal glaubte er laufende Bilder vor seinem Auge zu sehen, als ob sich hier eine Jugenderinnerung breit machte, doch dann verschwamm das Bild wieder und alles war wieder wie zuvor, doch er durfte nicht aufgeben, jetzt war Schluss mit lustig, heute Abend noch würden sie die Grotten erreichen, dort waren sie vor Regen und anderem Wetter sicher und im Canyon, da regnete es so gut wie nie, aber da mussten sie auf andere Dinge aufpassen, vorallem bewegliche....

Aber er würde nicht aufgeben, in zwei Tagen wollte er endlich bei dem Tempel sein, von dem alle sprachen, in dem sich seine Fragen auflösen sollten, er wollte es stark hoffen, denn mit einer unzufriedenen Rückkehr konnte er nicht leben, schließlich war er ja nicht blöd, er hatte es gesehen, es war nicht mehr normal...
24.11.2003, 20:53 #37
doooom
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Nur an vereinzelten Stellen fielen Strahlen der untergehenden Sonne durch kleine Löcher an der Decke des Höhlensystems, in dem sie mittlerweile wohl schon den gesamten Tag verbracht hatten. Genau konnte aber keiner der beiden sagen, wie lange sie nun mittlerweile durch dieses undurchsichtige Gewirr von Höhlen irrten, einzig die rötliche Färbung der wenigen Sonnenstrahlen gab ihnen einen Anhaltspunkt darauf, das der Abend wohl schon angebrochen war.
»Du siehst etwas müde aus. Aber keine Angst, wenn wir den Canyon am anderen Ende dieser Höhle erreicht haben machen wir erstmal eine Rast. Und bis dahin ist es nicht mehr weit, wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen.«
Diese aufmunternden Worte von Fatalis erfüllten ihren Zweck, denn der Baal der ihn begleitete bekam zumindest ein wenig Hoffnung wieder, diese Höhle so schnell wie möglich zu verlassen. Denn Doooom gefiel es in dem größtenteils total dunklen, im Prinzip nur von der künstlichen Lichtquelle ein wenig erhellten Tunnelsystem, das laut Fatalis Worten den Sumpf mit einem Canyon verbinden sollte, gar nicht. Er hatte schon fast das Gefühl hier drinnen depressiv werden zu können, so fast gänzlich abgeschnitten von beinahe jeglichem Sonnenlicht. Deshalb waren die Worte seines Freundes um so aufmunternder für ihn, zumal er ja keinen Grund hatte, an ihnen zu zweifeln. Denn schon im Sumpf war der hohe Novize trotz des regelmäßigen, nervigen Nachfragens von Seiten Dooooms, ob sie wirklich auf dem richtigen Weg seien und jedes Kommentars des Baals, das es hier doch nie und nimmer zu einer Höhle ginge, strikt auf dem Weg, an den er sich wie er einmal kurz erwähnte verschwommen erinnern kann, geblieben und hatte damit recht behalten. Obwohl sie einen weiten Weg durch den vom Dauerregen extrem feuchten und durch die Feuchtigkeit für diese Zeit des Jahres ungewöhnlich warmen Sumpfes zurücklegen mussten kamen sie schlußendlich zu einer alten, steinernen Treppe, hinter der dieses Höhlensystem begann, genau wie er es vorausgesehen hatte. Und gerade diese teilweise extrem genauen Beschreibungen der Gegend von Fatalis ließen ihn jetzt hoffen, das ein Ende der ewig lange Höhlen bald in sich wäre.

Der Kopf des Tieres war über den toten Körper der großen Ratte mit dem hellen Fell gesenkt und mit den sichelförmigen vorderen Extremitäten hatte dieses sehr kräftige Exemplar eines Minecrawlers den Kadaver einmal quer über den Bauch aufgeschlitzt um besser an das rohe Fleisch heranzukommen.
»Sei ruhig. Ich hab keine Lust auch so zu enden.« flüsterte Fatalis seinem Begleiter zu, mit dem zusammen er ungefähr 30 Schritt von dem Crawler und dessen Abendbrot entfernt war.
»Ich wusste gar nicht, das die Crawler Fleisch essen. Eigentlich würde ich mir das gerne mal aus der nähe ansehen. Obwohl, lieber doch nicht, ich will ja nicht so enden wie die Ratte dort.«
»Eben. Am besten sollten wir uns an ihr vorbei schleichen so lange sie noch am fressen ist, denn dann ist sie beschäftigt und bemerkt uns nicht so leicht.«
Der Baal reagierte einzig mit einem kurzen nicken auf Fatalis Vorschlag, ehe dieser begann sich im Rücken des stark gepanzerten Tieres, das durch den dicken Schuppenpanzer auf seinem Rücken um einiges kräftiger wirkte als die Crawler, die Doooom bisher kannte, vorbeizuschleichen. Einen Schritt setzte er behutsam vor den anderen, dicht gefolgt von Doooom, der es ihm gleichtat und sich mindestens genauso ungeschickt dabei anstellte. Doch das Tier war so mit dem Fressen beschäftigt, das es keinen der beiden Sumpfler in seinem Rücken bemerkte, die sich rasch in eine weitere der unzähligen Höhlen verzogen und sich so dem Canyon immer weiter näherten.
25.11.2003, 13:19 #38
Enzanie
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Sie waren sehr gut vorrann gekommen in den letzten Stunden, keine nennenswerte Gegenwehr von irgendwelchen Seiten, zwar wurde der Gang ab und zu sehr eng und die spitzen Steine die von der Decke ragten, waren beängstigend, doch eigentlich war es alles kein Problem, auch von den Minecrawlern an die er sich erinnerte und auch richtig vorausgesagt hatte war kaum mehr was zu sehen, sie lebten viel tiefer in dem Felsen, da hatten sie wirklich nichts zu befürchten und wenn, dann wäre seine Klinge bereit gewesen, sie war sowieso bereit alles feindliche, dass sich ihnen in den Weg stellte niederzumetzeln, doch zum Glück war bisher kaum etwas nötig gewesen. Diese Grotten, er hatte sie nicht nur vorausgesagt, als sie noch im Sumpf waren, er konnte sie auch einordnen, denn eigentlich war dies ein wahres Labyrinth, überall gab es hier Gänge und tiefe Abzweigungen, die überall hinführten, nur nicht zum Ziel. Es war schwierig, ja wirklich schwierig, sich hier alleine zurecht zu finden, doch erstens waren sie ja nicht alleine und zweitens hatte er wirklich das Gefühl, dass er hier schon einmal war, er musste auf jeden Fall hier schon mal gewesen sein, denn sonst hätte er unmöglich von der Existenz dieser Grotte wissen können und das half den beiden nun ungemein, hier konnte man sich auch sicher verlaufen und verirren.

Eigentlich waren die Höhlen wirklich schön, denn wenn Tageslicht in sie schien, dann verwandelte sich das alles zu einem blitzenden Meer aus Farben, man konnte es sehen, wie die Steine glitzerten, sie hatten alle feine Steinchen in ihrem Ursprungsstein und waren vielleicht sogar wertvoll, doch er dachte nicht im Traum daran hier was mit zu nehmen, dafür hatte er keine Zeit, ihm ging es nicht um Materie, wenn sie hier eine schwere Goldtruhe gefunden hätten, dann hätte er sie stehenlassen, auch wenn es sicher Reiz war, wenn man so nah dran war etwas über sein Leben zu erfahren, wenn man so nah dran war eine Veränderung zu spüren und man nicht wusste, was einem da erwartete, ob es gut war oder doch schlecht, dann war man so nervös, dass da nichts und niemand wichtiger war als dieses Ziel, sie waren nun schon so lange herum geirrt, er wollte gar nicht wissen wie lange, durch das ganze Tal, das neu entdeckte, und nun wusste er, wo er hin musste, nun sollte es auch enden, er fühlte sich bereit dazu, hatte lange nachgedacht während des langen Sumpfregens und nun spürte er die Zeit war gekommen....

Es wird sich nun entscheiden, die Vergangenheit hat mich eingeholt und sehnt sich nach einer Antwort, auf eine Offenbarung. Ich bin bereit...

Sie hatten heute nach dem aufstehen und der ersten Nacht in dieser Grotte ein hohes Tempo angelegt und waren durch die Grotten gehuscht, immer der Baal hinter dem Novizen, der sich in den letzten Tagen bewusst war, dass er dieser Gemeinschaft nichts mehr eigen hatte, dass er ihr nicht mehr dienen würde, nicht mehr das tun würde, was er nie tat, den Namen Novize ablegen und sehen was die Zukunft bringt, nun war es an der Zeit, nun sollte sich die Zukunft entscheiden, die Zukunft entschied sich in der Gegenwart, aufgrund der Vergangenheit, wirklich suspekt. Nun hatten sie es geschafft, die Grotte ihren letzten Gang preisgegeben und nun standen sie da, blicketen auf dieses unglaubliche, faszinierende. Die Wüste, sie war hier, zerklüftete Landschaften, staubig, trocken, windig, so war sie und er brauchte ein paar Minuten, bis er sich losreißen konnte.

Sono indietro, nel deserto santo

Doooom verstand kein Wort und auch ihm war kurz danach nicht so klar, was er da gerade gesagt hatte, doch konnte er es doch noch wissen, die heilige Wüste, er war zurück, seltsam, doch nur ein weiteres Indiz, nun konnte der letzte Teil der Reise beginnen. Der Zeitpunkt rückte näher....
06.12.2003, 13:29 #39
doooom
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Das weit verzweigte Höhlensystem lag nun hinter den beiden Sumpflern, doch die Landschaft die sich vor ihnen auftat war auf den ersten Blick mindestens genauso interessant, wie der größtenteils dunkle Wohnort von seltsamen Ratten mit einem Fell, dessen helles, ockerfarbenes Farbe perfekt an den Boden angepasst war und von den verschiedensten Arten von Minecrawlern. Denn die Landschaft, die sie nun betraten schien genau das zu sein, was Fatalis vorausgesagt hatte. Eine Wüste. Während er die ersten Schritte aus der Höhle hinaus machte blickte sich der Baal mit leicht ungläubigen Augen in dieser ihm völlig fremden Form der Landschaft, die er vorher nur aus Erzählungen anderer Leute kannte um. Doooom hatte noch nie zuvor eine Wüste gesehen, zumindest konnte er sich nicht an etwas vergleichbares zu diesem kahlen Stück Erde erinnern, auf dem er auf den ersten Blick nur ein einziges, vertrocknetes Grasbüschel ausmachen konnte. Aber eventuell täuschte ihn auch nur der erste Eindruck dieser Landschaft, die sein Freund in einer vorherigen Unterhaltung auch als einen Canyon bezeichnet hatte und hinter der nächsten Ecke befand sich schon wieder erheblich mehr Vegetation. Um die zu überprüfen und quasi nebenbei weiter in Richtung des Tempels, welcher sich irgendwo in der nähe befinden sollte zu gehen bewegte er sich langsam weiter vorwärts. Noch waren sie zwischen zwei schroffen Klippen, die nicht viel weiter auseinander waren, als der hinter ihnen liegende Höhlenausgang breit war. Doch genau von diesem Ausgang entfernten sich die beiden Abenteurer mit jedem Schritt, den sie vorwärts taten, mit jedem einzelnen Male, in dem sich der nackte Fuß des Gurus in den hellen Sand grub und selbiger zwischen den Zehen Dooooms kitzelte. Nach einigen Schritten hatte der diesmal recht schweigsame Doooom zusammen mit seinem Begleiter Fatalis oder richtiger ausgedrückt der Novize Fatalis, der auf der Suche nach Antworten auf die unzähligen Fragen von seinem Mitbewohner Doooom begleitet wurde eine Art steinerne Brücke erreicht. Diese erhob sich mehrere Dutzend Fuß über dem eigentlichen Boden des an Flora armen Gebietes. Allerdings bot dieser offenbar natürlich geformte Bogen aus massivem Gestein bei gutem Wetter den Vorteil eines Kilometerweiten Ausblicks. Und wie es der Zufall so wollte hatten sie das Glück den weiten Ausblick genießen zu können.
Der Canyon war länglich geformt und wurde von nicht sonderlich weit auseinanderliegenden Klippen eingerahmt, die schroff anstiegen und für jene Verrückte, die auf die Idee gekommen wäre an ihnen hinaufzuklettern mehr als nur eine echte Herausforderung dargestellt hätten. Auf der rechten Seite der steinernen Brücke war der Boden leicht abfallend und man konnte eine hölzerne Konstruktion erkennen, welche an einer der Felswände befestigt war und wohl den Eingang zu einer Art Mine darstellte. Allerdings war das, was auf der anderen Seite des Bogens aus Felsgestein war wesentlich interessanter, zumindest für Fatalis. Dieser hatte seinen Blick konsequent in diese Richtung gerichtet, während Doooom beide Seiten abwechselnd betrachtete. Erst nach einem kurzen Kommentar seines Freundes, den der Baal als er »guck mal dort hinten« verstanden hatte, registrierte dieser den aufmerksamen Blick des Novizen. »Kannst du dort hinten etwas sehen? Ein Gebäude?« fügte selbiger hinzu. Der Guru nahm eine Position direkt neben seinem Freund ein, hielt seine Hand schützend über die Augen um von der im Zenit stehenden Sonne nicht zu sehr geblendet zu werden und schaute starr in die selbe Richtung. »Nein, ich kann nichts sehen. Bist du sicher, das dort etwas ist?« Stellte er allerdings leicht resignierend fest.
»Ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich glaube dort ein Haus zu erkennen. Und genau dort müssen wir hin.«
»Na wenn du das meinst, dann wird es wohl stimmen. Dann sollten wir wohl sofort aufmachen und keine Zeit verlieren, hier sinnlos herumzustehen bringt uns ja auch nicht dort hin«
Fatalis stimmte mit einer kurzen Bewegung seines Kopfes, die sein Begleiter als Nicken interpretierte, zu und die beiden Sumpfler stiegen langsam auf der anderen Seite des steinernen Bogens herunter.
06.12.2003, 13:41 #40
doooom
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Die Klischees in seinem Kopf waren wohl mehr als überholt oder zumindest übertrieben. Diesem war sich der Guru aus dem Sumpflager sicher, als er sich wie gewohnt barfüßig durch das bewegte, was Fatalis noch so groß als Wüste angekündigt hatte. Aber unter einer Wüste hatte er wohl wirklich etwas falsche Vorstellungen gehabt. Denn an Stelle von Meter hohen Sanddünen, enormer Hitze bei der man beinahe verdurstet und eventuell auftretenden Sandstürmen herrschte hier ein leichter, kühler Wind vor, gelegentliche Grasbüschel hatten ihren festen Platz in der Landschaft und von Sandstürmen war noch nicht einmal ein Ansatz erkennbar. Die ihm bekannten Bücher hatten in diese Hinsicht bei dem Baal wohl einen geringfügig falschen Eindruck des Begriffes Wüste hinterlassen, den er sich besonders im Bezug auf die hiesige Kälte leicht erklären konnte. Denn für diese Region wäre es schlichtweg untypisch gewesen, wenn hier das gesamte Jahr durch eine drückende Hitze geherrscht hätte, zumal auch ein Sumpf in der nähe war, der bei diesem Klima sicherlich nicht existieren würde. Auch von der Fauna des Tales, das sich zwischen den hohen Felswänden aufgetan hatte, hatte er anfangs eine falsche Vorstellung mit groß gewachsenen Tieren, welche riesige Wasserspeicher auf ihrem Rücken hatte. Doch auf solche Lebenwesen stießen sie hier nicht und zum Glück auch auf nichts gefährlicheres, sondern lediglich auf zwei weitere dieser komischfarbigen Ratten, die man wohl glatt als Wüstenratten bezeichnen konnte und die für Fatalis Schwert keine allzu große Herausforderung darstellten. Denn mit jeweils zwei bis drei flinken Schlägen des hohen Novizen waren die beiden Tiere, die den Weg am Ende des steinernen Bogens versperrt hatten, in Beliars Reich eingegangen, zumindest falls Tiere nach ihrem Ableben überhaupt in das Reich dieses finsteren und unheimlichen Gottes kamen. Nachdem dieses Hindernis auf dem Weg in Richtung Tempel, denn viel mehr stellten die Wüstenratten für die Sumpfler nicht dar, beseitigt waren folgten sie dem leicht abfallenden Weg, falls man es überhaupt als Weg bezeichnen konnte, weiter. Dieser Weg führte die beiden Sumpfler zu einer weiterem Stelle, die nicht unbedingt in das typische Klischee einer Wüste passte. Es war ein kleiner See, der sich vor dem Duo aufgetan hatte und der eine willkommene Möglichkeit darstellte die raren Wasserreserven wieder aufzufüllen. Mit ruhigen Schritten näherten sich beide dem Tümpel, der halb ausgetrocknet zu sein schien. Der Wasserpegel in selbigen war in der letzten Zeit scheinbar immer weiter gesunken, was man wohl auf mangelnden Regen zurückführen konnte. Das Ufer des Tümpels wurde von kleinen Pflanzen nur so überwuchert, von denen Doooom einige bekannt vorkamen, andere davon erklickte er hier aber zum ersten mal in seinem Leben. Doch die meiste Aufmerksamkeit beim Baal erregte etwas anderes, das sich scheinbar auch für das Wasser des Tümpels interessierte. Es war ein mindestens fünf Fuß hohes, dunkles Tier, das alles andere als harmlos aussah und das Kenner als einen Razor erkannt hätten. Dieser hatte den Kopf tief, bis knapp über die Wasseroberfläche geneigt und tauchte damit in unregelmäßigen abständen in das klare Tümpelwasser ein und trank einen Teil davon. So abgelenkt war es unwahrscheinlich, das der Razor die beiden Sumpfler, welche wohl ein potentielles Mittagessen dargestellt hätten, schon bemerkt hatte.
»Was ist denn das für ein Vieh?« fragte der Baal seinen Begleiter, der sich weiter an den See herangewagt hatte, wohl ohne den Razor bemerkt zu haben.
Der Novize richtete seinen Kopf kurz auf und antwortete mit einem Doooom unbekannten Wort, das wohl aus der fremden Sprach stammte. Doch um weiteren Fragen vorzubeugen fügte er noch eine auch dem Baaal verständliche Erklärung hinzu. »Das sind sehr schnelle Viecher, mit einem Gebiss, das Problemlos Knochen zermahlen kann. Außerdem haben sie an ihren Hinterbeinen extrem scharfe Krallen. Solchen Viechern sollten wir besser aus dem Weg gehen.«
»Solchen Viechern? Meinst du es gibt noch mehr davon?«
»Ja, der Canyon ist voll davon. Also wenn du eins davon siehst, dann sag Bescheid, damit wir nicht zu nah herankommen. Wenn die dich einmal gewittert haben, dann hast du schlechte Karten.«
»Und das sagst du mir erst jetzt? Hättest du mich nicht einmal vorwarnen können?«
»Mir ist es erst jetzt wieder eingefallen, als ich den dort gesehen habe.« Der Arm des Robenträgers hatte auf den Razor auf der anderen Tümpelseite gedeutet, von dem er sich nun langsam entfernte.
»Das Wasser dort können wir nun wohl vergessen oder?«
»Sieht ganz so aus. Du kannst ja versuchen welches zu holen, wenn dir nichts an deinem Leben liegt. Ich für meinen Teil gehe lieber weiter. Der Tempel ist eh nicht mehr weit entfernt, da bin ich mir sicher.«
06.12.2003, 15:46 #41
Enzanie
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Endlich, es war schon leichte Dämmerung. Endlich. Endlich kamen sie an ihr Ziel, es war eine beschwerliche Reise gewesen, sie hatten den Sumpf ein weiteres Mal hinter sich gelassen, hatten diesen fürchterlichen Regen ertragen, waren durch die Grotten mit Minecrawlern gegangen und nun, nun waren sie endlich auch durch die Wüste. Gut es war keine richtige Wüste, es war mehr ein Canyon, aber als der Baal auf dem Weg hin ein paar kräftige Windböen voller Sand ins Gesicht bekam, da war ihm sicher schön sandig zumute. Es gab hier oft kleine, ausgtreocknete Büsche mit einer sehr rauen Oberfläche, die Sandkörner waren grobkörnig und die Gefahr war auch groß, denn die Razor, sie waren hier überall und nicht alles war so ungefährlich wie die Wüstenratten, aber das war jetzt alles auf einmal vergessen, denn dieses Gebäude, es war gigantisch, zwei unglaublich hohe Steinsäulen ragten prachtvoll in den Himmel, nur eine prachtvolle Wanddecke hielt sie irgendwann auf noch größer zu wirken, sie kamen sich darunter total klein vor und auch wenn sie noch nicht da waren, so waren sie jetzt so gut wie am Ziel. Während Doooom noch schaute und staunte, rannte Fatalis los, seine Stiefel zerteilten den Wüstensand und mussten bald eine enorme Steigung hinnehmen, die ihn ziemlich steil nach oben laufen ließ, doch das war egal, hauptsache er war dann endlich da, hier war ihr Ziel, hier wollte er die ganze Zeit hin, noch immer hatte er keine Ahnung, was ihn da drin erwarten würde, er wusste nur, dass er nicht der war, für den er sich hielt, er musste irgendjemand anders sein, denn ansonsten wäre das nicht zu erklären gewesen. Seine Gefangenschaft, seine womögliche Gedankenmanipulation, seine Vergangenheit, das alles würde ihn wohl da drin erwarten, also blieb ihnen keine andere Wahl, es gab nur diesen einen Weg.

Il tempiale santo, la bibliôtecá di Jharkendar. Infine sono e qui nei periodi precedenti non andrò, prima di voi ho restituito la mia vita me. Il bianco I, come a lungo quello già non va, che il fascino è adatto o che punizione I per rendimento qui, ma con il giuramento dell'aquila, ottengo io stesso, che è autorizzato me.

Sein Gesicht war nun wieder versteinert, seine Blicke waren tot und man konnte langsam den Hass in seinen Augen erkennen, denn trotz des Unwissens wusste er, dass man ihm nichts gutes getan hatte und dass es nicht einfach war hier wieder rauszukommen, doch alles würde er dafür tun oder nicht mehr wiederkehren. Dann endlich kam auch der Baal die letzten Stufen hinauf und schaute ihn mit fragendem Blick an.

Hattest du irgendwas gesagt? Ich hörte dich wieder diese unverständlichen Worte sprechen.

Ja, ich weiß...es ist soweit, die Gedanken kommen zurück, langsam kann ich wieder die Sprache meiner Vorfahren sprechen, spürst du es auch mein Freund? Die Zeit ist gekommen. Ich bitte dich mir nur zu folgen, wenn du dir eines im Klaren bist. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich das überlebe und ich kann dir nicht versprechen, dass ich Fatalis bleibe, denn man hat irgendetwas mit mir angestellt und ich weiß nicht was, vielleicht ist Fatalis nur eine Lüge.


Danach betrat er den Tempel, die Zeit war wirklich gekommen, eine Entscheidung musste nun her...
28.02.2004, 13:58 #42
doooom
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Die Worte des Hohen Novizen von dieser fremden Sprache, die Doooom von seinem Begleiter mittlerweile schon mehrmals, wenn auch nur in bruchstückhaft vernommen hatten verwirrten ihn noch ein wenig, doch das war ja in letzter Zeit wahrlich nichts neues für ihn. Viele der Dinge, die er zusammen mit seinem robentragenden Freund erlebt hatte waren gelinde gesagt ungewöhnlich, wenn nicht gar mysteriös. Aber dies schien ihm jetzt egal zu sein, zumal sich einige dieser Mysterien, nämlich die, welche sich um Fatalis rankten wohl bald geklärt werden würden, auch wenn keiner der beiden eine echte Ahnung hatte, wie diese Erklärung aussehen würde. Aber eines stand für den kleinen Baal fest, nämlich das er seinem Freund beim finden der Antworten auf seine schier unzähligen Fragen behilflich sein wollte, komme was wolle. Und dementsprechend viel auch seine Antwort aus. »Denkst du wirklich ich bin hierhin mitgekommen, nur um im entscheidenden Augenblick zu kneifen? Natürlich begleite ich dich weiter, egal was uns in diesem verlassenen Gemäuer erwartet.«

Der schmächtige Baal machte einige Schritte nach vorn, in das alte Herrenhaus hinein und blickte sich in dem dunklen Raum um. Er konnte eine alte Kiste erkennen, die der im anderen Herrenhaus ähnelte und außerdem erlaubten ihm die wenigen Sonnenstrahlen, welche durch die Eingangstür fiehlen noch eine Treppe auf der linke Seite des staubigen Raumes zu erkennen. Erst nachdem er mit einer kurzen Handbewegung und dank dem ausführlichen Training, nur noch geringer mentaler Anstrengung eine Lichtkugel erschaffen hatte, die über seinen Kopf schwebte und dem ansonsten düsteren Eingangsraum eine ungwohnte Helligkeit verpasste, erkannte er eine ähnliche Treppe auf der gegenüberliegenden Seite. Mit wenigen, langen Schritten näherte er sich selbiger nicht ganz geraden Treppe, die auf der rechten Seite hinab führte. Der Blick des Baals wanderte zu Fatalis, der nur zwei Schritte hinter ihm stand.
»Warst du schon einmal hier? Oder hast du wenigstens eine Ahnung, welchen der beiden Wege wir jetzt nehmen sollten?«
Der Novize schien sich etwas unsicher zu sein, das bildete sich Doooom zumindest ein bei ihm trotz des von der Kapuze verdeckten Gesichts erkennen zu können, doch dann gab er eine doch recht sicher wirkende Antwort.
»Diese Weg hier müsste der richtige sein, das spüre ich einfach.« Auf Grund der Intuition von Fatalis stieg er also die Treppenstufen, sogar so klein waren, das die nackten Zehen von Dooooms recht zierlichen Füßen über die einzelnen Treppenstufen hinausragten, hinab und folgte somit diesem engen Gang. Zwischen den einzelnen, mit weiteren Gemälden versehenden Wänden des dünnen Ganges war nicht einmal genug Platz für die beiden Sumpfler um nebeneinander zu gehen. Doch genauso eng, wie dieser Gang war, genauso kurz war er auch. Denn schon nach wenigen Metern hatten sie eine alte, marode Holztür erreicht, die ein lautes Quietschen von sich gab als der Baal sie aufstieß. Hinter der nun geöffneten Tür erstreckte sich ein weiterer Raum dieser unheimlichen Tempelanlage.
28.02.2004, 14:19 #43
Enzanie
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Fatalis huschte nun an dem Baal vorbei und sah sich um. Es war eine größere Halle, doch noch war dies nicht das Ende, das wusste er genau. Mit ein paar Anweisungen dirigierte er seinen Freund zu ein paar Inschriften, die an der Tempelwand angebracht waren, als er sie las und als er sie berührte spürte er, dass sie hier unten richtig waren. Ja, genau hier ist es geschehen. Wir müssen weiter. Doooom runzelte nur die Stirn über seine Worte, doch das war ja mittlerweile normal für ihn geworden. Gerne hätte Fatalis seinem Freund alles genau erzählt, doch dafür reichte die Zeit nicht und aufgeregt war er ja auch so sehr.

Schnell rannte er zum Ende der Halle, seine Stiefel klackten auf dem Boden und wirbelten Generationen von Staub und Dreck in die Luft. Der Baal rannte hinter ihm her und bei ihm war nur das Schaben der Füße zu hören. Das Dumme war nur, ihr Weg wurde versperrt durch eine mehrere Zentimeter dicke Steinmauer. Doch konnte man deutlich erkennen, dass es eine Tür war. Fatalis wusste, dass hinter dieser Tür irgendwo sein Geheimnis liegen würde, nur war die Frage, ob sie es vermauert hatten, oder ob sie es nur verschlossen hatten. Wenn letzteres der Fall gewesen wäre, dann wäre ihre Suche vergeblich gewesen, doch seine Peiniger konnten nicht so bescheuert gewesen sein.
Hast du ne Idee, wie's weitergeht?, fragte Doooom leicht ratlos. Fatalis versuchte sich ja zu erinnern, doch selbst er stand hier vor einem Rätsel.

Minuten vergingen und der Baal machte es sich auf dem Hosenboden bequem, während die Lichtkugel weiterhin über ihm schwebte. Er selber jedoch konnte nicht sitzen, fanatisch stand er vor der steinernen Wand und versuchte ihre Geheimnisse zu ergründen, doch auch sie sagte ihm nichts. Er versuchte ein paar Bruchstücke zu sammeln, doch ihm fiel nichts mehr ein. Verzweifelt drehte er sich um, dann erst fand er die Lösung. Genau über dem schmalen Eingang, den sie gekommen waren, stand die Statue eines mächtigen Adlers. Prunkvoll sah das Tier aus und innerlich dankte er dafür. Ich hab's. Es war üblich, dass solche Türen mit raffinierten Mechanismen verschlossen wurden. Dabei stand immer unser Wappentier im Vordergrund. Siehst du den Adler da vorne? Wir müssen noch einen zweiten Finden, vielleicht hat ihn die Zeit unkenntlich gemacht. Erst wenn wir den zweiten Adler finden, können wir durch, die Nase ist ein versteckter Schalter. Hilf mir suchen.
28.02.2004, 14:55 #44
doooom
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Die beiden Sumpfler stellten sich nah nebeneinander um beide von der magischen Lichtquelle profitieren zu können und in diesem ansonsten stockfinsteren Raum unter den nicht gerade dünnen Schichten Staub den zweiten Adler entdecken zu können. Minutenlang suchten sie an den Wänden und auf dem kalten, harten Steinboden nach der zweiten Statue, allerdings vergeblich. »Das bringt doch nichts, hier finden wir doch nie etwas.« konnte Fatalis daraufhin von seinem leicht resignierenden Begleiter vernehmen, der sich wie ein kleines Kind, das keine Lust mehr auf etwas hatte, trotzig einige Meter von Fatalis weg auf den dreckigen Boden setzte. Doch der hohen Novize, der verständlicherweise darauf erpicht war die Wirren seiner Vergangenheit zu entschlüsseln hatte keine Lust die Suche nach dem zweiten Schalter so schnell aufzugeben. »Jetzt komm doch mal hier hinüber, hier haben wir doch noch gar nicht gesucht.« entgegnete dieser und wies auf eine weitere der dunklen Ecken des Raumes hin. Der Baal war zwar noch immer davon überzeugt hier nichts finden zu können, erhob sich aber trotzdem wieder und machte einen Schritt in Fatalis Richtung. Eigentlich wollte er auch noch einen zweiten Schritt machen, doch kam er nicht mehr dazu, da er mit seinem linken Fuß ab irgendetwas hängengeblieben war und ins stolpern geriet. Mit einem dumpfen Knall fiel Doooom daraufhin unsanft auf den Boden, von dem er sich nur Sekunden vorher erhoben hatte, und wirbelte eine unwahrscheinliche Menge an Staub auf. Doch Fatalis interessierte der wahrscheinlich recht komische Anblick den der Baal dabei machte nicht im geringsten. Der Novize konzentrierte sich nur auf das, worüber der Baal da gerade gestolpert war. »Du hast ihn gefunden« rief Fatalis ihm erfreut zu. Doooom, der dank des Sturzes noch immer auf dem Foßboden lag drehte sich langsam zu seinem Begleiter um und tatsächlich, er war wirklich gerade über den zweiten der Adler gestolpert. »Siehste und ich hab das wieder mal entdeckt« antwortete der Baal leicht verlegen. Doch auch auf diese Worte von ihm hatte Fatalis nicht groß geachtet. Dieser bewegte sich lieber in Richtung der ersten Adlers über dem Eingang. »Gut, wir müssen die jetzt beide gemeinsam aktivieren, dann müsste das Tor eigentlich aufgehen.« Doooom erhob sich, beugte sich über die Zweite, der als Schalter dienenden kleinen Statue, bestätigte kurz mit einem Nicken und aktivierte daraufhin gemeinsam mit dem Robenträger den alten Mechanismus. Daraufhin tat sich zunächst einige Sekunden rein gar nichts, doch dann war auf einmal das Geräusch zweier auf einander reibender Steinplatten zu hören. Der große Fels wurde mit Hilfe eines Mechanismus tatsächlich beiseite geräumt und gab einen weiteren, nicht ganz so engen aber nicht unbedingt geräumigen Gang frei. Fatalis konnte es daraufhin nicht erwarten. Ohne Doooom auch nur eines Blickes zu würdigen rannte er den langen, dunklen Treppengang hinab und der Baal folgte ihm und versuchte bei den unzähligen Treppenstufen den Anschluss an seinen Kameraden nicht zu verlieren. Dann schließlich erreichten sie eine riesige, beinahe komplett leere Halle. Einzig ein seltsamer Altar, einige wohl schon ewig brennende Fackeln und einige Kammern an den Seiten der Hallen waren hier zu sehen.
28.02.2004, 15:55 #45
Enzanie
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Wie von Sinnen war da diese Halle, gut doppelt, vielleicht auch dreimal so groß, wie die eben. Ein leichtes Stöhnen drang aus Dooooms Mund, der nun leicht außer Atem hinter ihm angekommen war. Noch eine Halle? Na prima… Sein Begleiter hatte Recht, auch Fatalis musste innerlich seufzen und zugeben, dass er eigentlich mit etwas anderem gerechnet hatte, doch nach den ersten Blicken musste dies hier das Ende sein. Zumindest war keine Stelle mehr zu erkennen, bei der es hätte weitergehen können. Sollte diese Halle nun endlich das Ende sein? Zunächst einmal war sie gut hundert Fuß lang und zwanzig Fuß hoch. Hatte demnach eine beachtliche Größe. Auf der einen Seite standen sie, oder besser gesagt der dünne Durchgang, auf der anderen Seite ein Altar, der sofort sein Interesse anlockte. Es war komisch… Sie waren sehr lange den letzten Gang gegangen und dabei immer im Winkel von 45 C° nach unten. Sie mussten demnach sehr viel weiter unter der Erde sein. Überhaupt, diese Kammer war ihm ein Rätsel.

Langsam kamen wieder Erinnerungen in ihm auf. Er war zu schnell und zu unvorsichtig gewesen. Während Doooom noch rum stand und sich wieder umblickte, ging er noch einmal zurück zu diesem Durchgang. Was ist los? Kehren wir wieder um?, fragte der Baal, doch bekam er darauf keine Antwort. Fatalis konzentrierte sich auf das, was er meinte zu wissen. Immer noch fühlte er sich als Fremder hier, nicht wirklich als ein Teil des Ganzen. Es war immer noch eine Art Schatzsuche, allerdings mit unwahrscheinlich persönlichen Anteilen. Als ob er selbst der Schatz wäre und sich somit selber jagen würde. Noch bei seinen letzten Schritten dachte er daran, wie sie hierher gekommen waren. Dieses Wissen, dass er von einer Insel, weit entfernt von Khorinis kam, das war seine Vergangenheit. Und lange Zeit lebte er in Khorinis, besser gesagt im Lager der verwirrten Bruderschaft und ging dort seinem Handwerk als Dieb nach. Doch hätte es nicht diese Expedition hierher gegeben, so wäre er niemals dort hingegangen. Er wäre niemals hierher gekommen. Seitdem er hier war, plagten ihn Alpträume und Visionen. Er sprach Sprachen, die er selber niemals sprechen konnte, hatte Ahnung von Dingen, die niemand mehr kannte. Dabei war er sicher einhundertprozentig sicher, dass er niemals hier war, niemals in diesen Tempeln, niemals in diesem Teil von Khorinis.

Doch nun war alles so brüchig, dank der Hilfe des Baals konnte er soviel herausfinden, nun war der Zauber angekratzt. Der graue Altar hatte ihm vermeintliche Bilder aus der Zeit gezeigt, in der die Menschen, die diese Tempelanlagen bauten, noch lebten. Unter den schmerzhaften Sekunden sah er sich vor diesem Tempel und andere Männer sprachen davon, wie sie sein Gedächtnis auslöschen wollten. Es war alles eine große Lüge gewesen, sie hatten ihn nicht getötet und dafür mit einem Zauber belegt. All das wusste er, aber er wusste nicht, wer er war, was er war, wo er war und wieso das alles geschah und vor allem eines wusste er nicht, wie man den Zauber brechen konnte.

Doch durch all das erreichten sie nur, dass sie weiterforschten und niemals aufgaben. Manchmal war es schwerer als sonst, manchmal waren sie nah am aufgeben, aber nun waren sie hier, in der letzten Halle und immer mehr Erinnerungen flossen in seinen Kopf. Als ob sie in der Luft lagen. Fatalis ging die letzten Treppen wieder hinauf, dann blieb er stehen und berührte die Wände links und rechts, spürte die Treppenstufen unter ihm.

Nein, nein, nein, lasst mich los, damit kommt ihr nicht durch. Niemals, loslassen – Hahahahahaha, schrei so laut du willst, es wird dir nichts nutzen.

Fatalis hörte seine eigenen Schreie, als ob sie ein Vielfaches verstärkt als Echo der Vergangenheit zu ihm zurückkamen. Seine Hände zitterten, als er aus dem Gang wieder hinaus trat, er hatte die Blutflecke an den Wänden gesehen, die nach all der Zeit nicht mehr vorhanden waren. Der Robenträger taumelte den Weg heraus, doch bevor der Baal ihm zu Hilfe eilen wollte, winkte er – kurzzeitig abgelenkt – ab. Nein, lass mich!

Weiter ging sein Weg, in der Mitte der Halle schliffen sie ihr Opfer weiter, immer weiter. Die aufgeschürften Knie, das blutende Kinn und die blutende Stirn hatten sehr viel Blut auf dem Boden hinterlassen, so dass er der Spur ohne Probleme folgen konnte. Ganz am Ende stand der Altar, eine graue Konstruktion, genau wie der im anderen Tempel. Irgendwo hier mussten sie den Zauber gesprochen haben, der Blutgeruch der grauen Platte verriet ihm, dass er hier gelegen haben musste. Doch egal wie viele Erinnerungen er auch bekam, wirklich erinnern konnte er sich nicht. Aber die Stimme hatte doch gesagt, hier würde er Antworten finden, bis jetzt hatte er nur herausgefunden, dass man ihn hierher verschleppt hatte.

Ein wenig hilflos legte er die Hände auf die graue Steinplatte, doch schon alleine das hätte er mal lieber sein lassen. Rumpelnd öffneten sich sechs schwere Steinplatten, die ganze Halle bebte kurze Zeit, dann traten sechs Steinstatuen aus ihren Kammern, jedes Mal wenn sie auftraten bebte der Boden ebenfalls und das Schlimmste war, dass Doooom genau mitten drin war, war er ihm ja nicht gefolgt.
28.02.2004, 18:29 #46
doooom
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Ungläubig starrte der Baal auf diese wandelnden Statuen. Was hatte Fatalis denn da jetzt schon wieder angerichtet? Wie sollte die beiden denn ein halbes Dutzend dieser steinernen Wächter besiegen. Zwei von diesen seelenlosen, sicherlich von irgendeiner Art Magie angetriebenen Beschützer dieser Herrenhäuser waren ja schon schwer genug zu besiegen, aber 6 dieser ehemaligen Staubfänger? Wie sollten sie das nur überleben? Exakt diese Frage spielte sich in dem Kopf des Gurus ab, der dabei vor Schock über diese neuen Gegner regungslos stehen blieb, was die steinernen Wächter aber nicht dazu verleitete ihm es in dieser Hinsicht gleich zu tun. Sie stürmten lieber alle sechs gemeinsam auf Doooom zu, auch wenn Fatalis wohl eigentlich derjenige gewesen war, der sie aufgeweckt hatte. Doch eines wurde Doooom langsam klar, nämlich das es wohl die schlechteste Wahl wäre, hier einfach stehen zu bleiben und sich von den Steinklötzen über den Haufen rennen zu lassen. Also nahm er die Beine in die Hand und versuchte den Gang, von dem sie gekommen waren erneut zu erreichen, in der Hoffnung das diese steinernen Götzen nicht in der Lage waren Treppenstufen zu erklimmen. So wich er zwei von ihnen aus und rannte dann auf direkten Wege auf den Ausgang zu. Unglücklicherweise hatte einer diese wandelnden Steinhaufen wohl geahnt, wobei es den Baal wirklich überraschen würde, wenn diese Dinger wirklich in der Lage gewesen wäre Dinge zu ahnen, was er vorhatte und stellte sich direkt vor den einzigen Ausgang aus dieser großen Halle, wobei sein massiver Körper den Ausgang wirklich so verdeckte, das es kein durchkommen gab. Also konnte er diesen Weg wohl vergessen. Aber was tun, schließlich gab es hier keinen anderen Ausweg? Der Guru drehte sich um und versuchte mit hektischen Blicken etwas anderes zu finden, was ihm irgendwie behilflich sein konnte, doch konnte er unter dem schwachen Licht der Fackeln und der Lichtkugel nichts dergleichen finden. Einzig auf die 3 symmetrisch angeordneten Kammern, die auf jeder Seite vorhanden waren und aus denen diese steinernen Ungetüme erst kamen, fiel ein wenig Licht von der über seinem Kopf schwebenden Lichtkugel. Das war wohl seine einzige Wahl. Sich in einer dieser Kammern zu verstecken, die Lichtkugel erlöschen zu lassen und zu hoffen, das diese Statuen ihn dort nicht entdecken können.

Mit großen Schritten rannte der kleine Baal auf die linke Kammer zu, die dem Eingang am nächsten war, doch das dreckige halbe Dutzend hinter ihm machte keine Anstalten die Verfolgung auf ihn abzubrechen. Mit einige weiteren Schritten erreichte er schnell die Kammer, blieb an deren Eingang – wieder einmal – an einer Schnur hängen, diesmal allerdings ohne ins stolpern zu geraten. Dann lies er die magische Lichtquelle auf einen Schlag erlöschen und presste seinen nach Luft japsenden Körper mit dem Rücken dicht an eine der Wände der komplett leeren Kammer. Sein Herz schlug ob des Stresses so schnell und laut, das er fast nicht bemerkt hätte, das noch ein weiteres Geräusch in der Halle zu vernehmen war. Es war das Geräusch, das er erst vor wenigen Minuten gehört hatte, als die steinerne Tür den Gang in diesen Raum geöffnet hatte, dieses schabende Geräusch wenn Stein sich auf Stein reibt. Aber dieser Geräusch, das in sein Ohr drang, entstand nicht durch diese Steinwächter, nein, es entstand durch etwas anderes, etwas größeres. Doooom drehte seinen Kopf langsam nach rechts und erkannte dann hinter seinen 6 steinernen Verfolgern eine riesige, sicherlich 9 Fuß hohe Kugel aus Stein, welche aus der gegenüberliegenden Kammer kam und direkt auf seine zurollte. Jetzt hieß es schnell handeln, bevor diese steinerne Kugel, die sicherlich ein weiterer Verteidigungsmechanismus der Tempelanlage war und schon zwei seine anderen, ebenfalls steinernen Probleme aus dem Weg geräumt hatte, ihn in dieser Kammer zerquetschen würde. Der Baal stieß sich von der kalten Wand der Kammer ab und sprang mit letzter Kraft aus der Kammer hinaus, bevor die Kugel mit einem lauten Knall in der linken vorderen Kammer der Halle einschlug und dabei die restlichen der Steinernen Wächter mit in den Tod riss, wenn es so etwas wie den Tod für diese Lakaien der Erbauer der Anlage überhaupt gegeben hatte.
28.02.2004, 22:05 #47
Enzanie
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Du hast es geschafft. Du hast die Wächter besiegt, alle auf einmal, wie hast du bloß diese Falle ausgelöst? Fatalis half seinem Freund auf die Beine, war er doch ziemlich unsanft auf dem Boden gelandet. Es war schon ganz schön nervenaufreibend hier unten. Er wollte Doooom ja helfen, doch er konnte nicht. Immer noch schwer psychisch angeschlagen konnte er nicht mal an einen Kampf denken, das Schwert war für ihn nur noch ein Zierdegegenstand an seiner Seite. Na ja, da waren die sechs Steinwächter und ich. Und eines davon musste eben weg. Und da hab ich gedacht, Doooom dachte ich, da nehme ich doch lieber die Steinwächter als mich. Fatalis hätte normalerweise gegrinst, aber momentan war er nicht in der Lage diesen trockenen Humor zu erkennen und so nickte er nur zustimmend. Es war ja eigentlich auch egal, wieso die Wächter zermalmt waren, hauptsache sie waren weg.

Doch das half ihnen jetzt auch nicht weiter, noch immer standen sie vor einem Rätsel und dieses konnten sie nicht lösen. Der Baal natürlich noch viel weniger, als er selbst. Irgendwo musste des Rätsels Lösung sein, doch sie schienen zu blind sie zu finden. Fatalis begab sich wieder zum Altar, um dort weiterzusuchen, doch bis auf weitere Bilder und Schreie konnte er nichts vernehmen. Er wusste, dass er hier mal gelegen hatte und er wusste auch den Grund dafür. Aber immer noch war sein damaliges Leben ein großes Geheimnis für den Robenträger. Seine Augen blitzten aus der Kutte hervor, doch der Gedanke sie einmal abzunehmen, die war ihm noch nie gekommen. Auch so ein Zauberbann seiner Peiniger. Selbst wenn er gewollt hätte, er hätte es nicht geschafft. So war es zumindest besser.

Die Zeit verrann und die Ergebnisse blieben bei Null, sein Freund war nicht beim Altar, sondern erholte sich erst mal von dem Schrecken, den er erlitten hatte. Doch auf einmal, plötzlich und unvorhergesehen, stieß er einen Aufschrei aus. Es klang wie ein Jubeln und nicht nach weiteren bösen Überraschungen. Was ist, warum schreist du so? Fatalis war direkt zu ihm hin gerannt und blieb nun stehen. Hier, sieh dir das an. Ich habe es bei einem der Statuen gefunden. Es ist ein Stein, aber geschliffen und sehr dünn. Außerdem ist da irgendetwas eingemeißelt. Kannst du es lesen? Der Baal übergab ihm die Tafel und er sah sie sich genauer an. Im tiefsten Inneren fühlte er, dass solche Tafeln als Kommunikationsmittel eingesetzt wurden, wichtige Nachrichten wurden so weitergeben, Geheimnisse, aber auch einfache Rezepte bewahrt und vor allem Zauber geschrieben. Das alte Volk kannte alte Magie, die die verschiedensten Dinge bewirkte, doch die Zeichen sahen unleserlich und alt aus. Kratzer und Kerben hatten sich hinein geschlichen und doch, so schien es, las Fatalis ein Wort nach dem anderen, ohne Probleme konnte er aus den teils sehr einfachen Zeichen Wörter bilden und sie ins myrthanische übersetzen. Was murmelst du da? Was steht da drauf? Doch er deutete nur an, dass der Baal abwarten musste. Es vergingen noch ein paar Sekunden, dann schien er den Text übersetzt zu haben.

Durch die Schatten der Zeit
Gereist ist er weit
Kommt nun sich zu holen
Das was ihm gestohlen
Kommt auch um zu brechen
Einen Bann einzustechen
Wird ringen, wird fordern
Wird den Kampf ordern
Der alte Geist sich wird erheben hier
Sprecht ihr die Klänge der Anzahl gleich vier
Haltet ihr die Tafel in Händen
Soll’s zu diesem Platze hier enden
Und nun sprecht an diesem Ort
Klar und deutlich, Wort für Wort


Schon wieder diese seltsame Sprache. Fatalis drehte sich um und sah zu Doooom, der ihn gerade daran gehindert hatte die Formel die als letztes auf der Steintafel stand, auszusprechen. Die letzten vier Worte also, sie waren nicht zu übersetzen, das hieß, man konnte sie schon übersetzen, nur würden sie so nicht ihren Sinn erfüllen. Schnell war dem Robenträger klar geworden, dass es sich um eine Beschwörung handelte, dies sollte ihm seine Antworten geben. Dennoch blieben die Worte nicht ohne Rätsel. Warum diese Tafel, warum ließ man sie nicht weg und von welchem Kampf war hier die Rede gewesen? Fragen über Fragen, die alle nur dann beantwortet werden konnten, wenn die Beschwörung gelang. Es war nun eben die Sprache dieses Volkes. Weißt du was ich glaube. Die einzige, logische Erklärung die ich dazu habe ist die, dass ich einst diesem Volk angehört haben musste. Als ich den grauen Altar im anderen Tempel berührte, da sah ich auch Bilder aus der Zeit, als hier noch reges Leben herrschte. Doch in welchem Zusammenhang das alles steht, ich weiß es nicht. Aber nur diese Steintafel kann uns die Antworten geben, denn einen weiteren Weg wird es nicht geben. Alles endet hier. So steht es geschrieben. Und nun, nun lass mich die Worte sprechen, die mir Antworten bringen könnten. Fatalis machte zwei Schritte nach vorne, dann hob er die Steintafel vor sich und fing an die letzten vier Worte in der Sprache der Schreiber klar und deutlich vorzulesen:

Estoy detrás Sacerdote Tze-kaze

Einige Sekunden vergingen, doch nichts geschah. Alles blieb ruhig. Keine Fallen, keine Steinwächter, keine Antworten. Nichts. Ich verstehe das nicht. Wieso funktioniert das nicht. Ich war mir sicher, dass es des Rätsels Lösung wäre. Leicht niedergeschmettert wandte er sich zu Doooom, doch dieser hatte keine wirkliche Idee. Vielleicht sollten wir es zu zweit versuchen? Die Idee schien ein wenig Hoffnung zu bringen, auch wenn sie auf keinem logischen Standpunkt stand. Einen Versuch ist es wert. Also hier, die Worte spricht man so aus... Nachdem Fatalis seinem Freund die Bedeutung und die Aussprache der einzelnen Silben beigebracht hatte, versuchten sie es zu zweit.

Estoy detrás Sacerdote Tze-kaze

Doch trotz richtiger Aussprache und klangvollem Ton regte sich wieder nichts. Lass es uns ein letztes Mal ausprobieren. Seine Hoffnung hatte sich so sehr daran geklammert, er konnte jetzt nicht einfach aufgeben. Wieder stellten sie sich auf und sprachen die vier Worte laut und deutlich.

Estoy detrás Sacerdote Tze-kaze

Erwartungsvolles Warten – doch wieder wurde es nicht belohnt. Stattdessen flog die Steintafel gegen eine Wand und zerbrach in tausend Stücke. Dieser kleine Schatz aus der alten Zeit wurde also zerstört, doch Fatalis war so wütend, dass er nicht mehr wusste, was er tun sollte. Irgendwo musste er ja seine Wut auslassen. Doch die erste Wut wich schnell einer großen Trauer, denn jetzt schien jeder Lichtblick verschwunden, die ganze Mühe umsonst und was blieb waren Bruchstücke, mit denen er nicht leben konnte. Bist du sicher, dass es keinen anderen Weg mehr gibt? Ich meine, außer diesen vier Worten? Plötzlich ging einer der seltenen Geistesblitze durch seinen Kopf, durchzuckte ihn wie eine Erleuchtung des Allmächtigen und spülte neue Hoffnung in seinen geschafften Geist. Das ist es. Das ist die Lösung. Du bist genial Doooom. Der Baal schaute ihn mit verwirrten Augen an, war er sich doch keiner Genialität bewusst, doch unbewusst hatte er ihm die Lösung verraten. Ich habe die ganze Zeit gedacht, die Wortanzahl spielt auf die vier an. Doch dabei geht es ja um die Klänge. Das heißt, die vier Wörter müssen viermal erklingen. Das ist einerseits typisch für den wachen Geist des alten Volkes und andererseits meine allerletzte Chance. Auch wenn wir die Worte nicht mehr auf Stein haben, ich kenne sie noch und du doch auch oder? Der Baal nickte kurz. Gut, dann lass sie uns noch ein letztes Mal durch diese kalten Mauern schicken. Drei, zwei, eins...

Estoy detrás Sacerdote Tze-kaze

Zum Glück ließ der Zauber sie nicht warten, schon nach dem letzten Vokal fing die Erde an zu zittern und wieder passierte in der untersten Halle etwas. Schnell brachten sie sich in Sicherheit und hinter einer Felssäule harrten sie bis zum Ende des Bebens aus. Wieder hörte man das Schaben zweier Steinwände, eine weitere Kammer öffnete sich und gab Sacerdote Tze-Kaze preis. Als es aufhörte zu rumpeln und schunkeln kamen sie hinter der Deckung hervor und sahen, wie eine schemenhafte Gestalt am Ende der Halle stand, mit einigen Fingerbewegungen alle anderen Fackeln entzündete und auf sie wartete. Durch den Lichteinbruch war es nun so hell, dass man alles sehen konnte, auch die Halle wurde noch ein Stückchen größer, doch für ihn zählte nur der Erfolg. Sie hatten es also tatsächlich geschafft, sie hatten ihn erweckt, den Priester des alten Volkes. Etwas mulmig war ihnen ja schon, vorallem Doooom, denn der Geist hatte die Figur eines Menschen, genauer gesagt eines Mannes und auch das Gewand der damaligen Priester in Jharkendar. Einziger Nachteil. Er war durchsichtig, eben schemenhaft, da er schon lange tot ist, nur wartend auf diesen einen Tag, an dem er, Fatalis, hierher zurückkehren sollte.

T: Ah endlich. Endlich seit ihr gekommen Fatalis. Endlich stellt ihr euch der Prüfung und ich kann endlich von hier fort.
F: Wie kommt es, dass ihr unsere Sprache sprecht Sacerdote?
T: Nun, ich sie gelernt, mehr müsst ihr nicht wissen.
F: Ich bin hier, weil ich Antworten suche.
T: Antworten auf euer Leben nicht wahr? Ihr seid hier, weil ihr Antworten zu eurer Vergangenheit sucht. Es ist lange her...
Ich weiß nicht mehr wieviele Jahrhunderte, aber einige werden es schon sein. Man nahm euch gefangen und schleppte euch hierher, in die Bibliothek von Jharkendar. Man hatte alles lange geplant, diese Halle hier, sie wäre ohne euch nie gebaut worden. Finstere Intrigen um den Platz eures Vaters, den ihr hättet einnehmen sollen, sie sind dafür verantwortlich. Die Kräfte, die damals am Werk waren, waren nur politisch, doch selbst ihr konntet euch nicht gegen sie erwehren. Man wollte euch für ewig wegsperren, töten durfte man euch ja nicht. Aber man hatte Angst, dass ihr fliehen könntet, also sprachen sie den Fluch auf euch aus. Erst nach einigen Jahrhunderten solltet ihr wieder auf der Erde wandeln. Die mächtigsten Priester, die sich der feindlichen Kaste verschworen hatten, sprachen und wirkten ihn. Euer Gedächtnis, eure Erinnerungen, eure Vergangenheit, all dies wurde ausgelöscht und in eine Kreatur verbannt. Alles war perfekt, bis der Plan aufflog und die feindliche Kaste von den Männern eures Vaters niedergeschlagen und vernichtet wurde. Aber selbst als man diese Hallen hier fand, war es zu spät. Vielleicht erinnert ihr euch noch an mich, ich war auch einer der Priester eures Vaters. Man erfuhr, welche Art von Bann auf euch ausgesprochen wurde, es war ein gefährlicher, verbotener Spruch der schwarzen Kunst. Ein Fluch, der über Jahrhunderte andauerte. Man beschloss sich ebenfalls der schwarzen Kunst hinzugeben und so ließ man mich all die Jahre hier zurück. Erst jetzt, nach eurem auftauchen, kann ich sterben.
F: So viele Antworten und doch werfen sie so viele neue Fragen auf. Warum hat man diese Kreatur nicht getötet? Warum hat man mich nicht von dem Fluch befreit? Wer war mein Vater? Wer war ich? Und warum konnten sie mich nicht töten?
T: Euer Vater war das Oberhaupt einer mächtigen Adelskaste. Sie hatte hohe Ämter bei den Kriegern inne und hatte die Unsterstützung der Bauern sicher. Doch damals gab es viele politische Morde. Niemand konnte euch von dem Fluch befreien, da man euch nicht finden konnte. Als der Zauber gewirkt wurde, versankt ihr im Strudel der Zeit. Ich sagte doch, die schwarze Kunst war verboten, da sie so unglaublich grausam war. Alles um eure Person müsst ihr selber herausfinden. Niemand weiß etwas über euch, eure Erinnerungen trägt nun die Kreatur inne. Ein spezielles Geschenk eurer Entführer, da sie die Zeiten auf ewig überdauert und überaus grausam ist.
Ich kann euch nicht mehr sagen, ich spüre langsam, wie meine Kraft schwindet. Seit dem wir reden, endet mein Daseinszauber. Bald schon werde ich nicht nur physisch tot sein. Außerdem bestand mein Auftrag nur darin, euch etwas zu übergeben, solltet ihr es jemals so weit schaffen. Euer Vater wollte es so. Wir haben die Kreatur eingesperrt, auf das sie so lange gefangen ist, bis ihr kommt. Hier...


Der Schemen ließ einen Gegenstand entstehen, der in der Luft schwebte, bis Fatalis ihn an sich nahm. Es war eine weitere Steintafel mit Zeichen.

...dies ist die Formel, mit der die Kreatur aus ihrem Gefängnis kommt. Eine Warnung, einen Hinweis und einen Rat zuletzt. Sobald die Kreatur aus ihrem Gefängnis kommt, wird sie alles daran setzen euch zu töten, sterbt ihr, seid ihr für immer tot, das ist hier nicht anders wie überall sonst auch. Also bereitet euch vor. Solltet ihr sie besiegen können, nehmt das Amulett und legt es auf den Altar. Sobald es zerstört ist, werdet ihr alles wissen, was ihr jetzt noch hinterfragt und errätseln wollt. Sucht aber nicht nach weiteren Angehörigen. Sie sind alle seit Jahrhunderten tot, wenn man es genau nimmt, wie ich. Doch irgendwann... sieht man sich immer wieder...auch wir...viel.....Glück.

Der Schemen löste sich buchstäblich in der Luft auf, Sekunden danach stand er wie gelähmt da und hielt noch immer die Tafel in den Händen. Sie war also des Rätsels Lösung. Vorsichtig stellte er sie auf den Altar, genau in die Mitte, damit sie ja nicht kaputt ging oder runterfiel.
Dann lehnte er sich gegen den Altar und sah zu seinem Freund, der still daneben stand. Ausdrücke von Ohnmacht und Ratlosigkeit beherrschten die helle Halle, niemand wusste so Recht, wie es weitergehen sollte.
01.03.2004, 05:44 #48
doooom
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Nahezu regungslos stand der Baal, neben Fatalis, seinem Begleiter, seinem Freund, von dem er vor einigen Wochen wohl noch behauptet hätte ihn gut zu kennen, ohne eigentlich auch nur die geringste Ahnung davon zu haben, wer er wirklich war. Denn das was dieser Geist, diese durchsichtige und doch klar erkennbare, Jahrhunderte alte Seele den beiden Sumpflern gerade offenbart hatte, wäre Doooom nicht einmal ansatzweise über Fatalis in den Sinn gekommen. Wer hätte auch denn erwartet, das dieser unscheinbare und doch geheimnisvolle Robenträger in Wirklichkeit vor mehreren Jahrhunderten zum ersten mal das Licht erblickt hatte? Und wer hätte gedacht, das der hohe Novize einst, lange bevor er das große Glück hatte in die Gemeinschaft des Schläfers aufgenommen zu werden, mit einem Fluch belegt wurde und seine sämtlichen Erinnerungen verlor? Doooom jedenfalls nicht und wenn er den von Ungläubigkeit über die Worte des schemenhaften Wesens, das mittlerweile wohl komplett in das Reich Beliars übergegangen war, gekennzeichneten Fatalis so ansah, ging es diesem wohl ähnlich.
Doch auch wenn Fatalis ungläubig oder besser gesagt überrascht, über seine eigene Vergangenheit schien, war er scheinbar doch gewillt auch den Rest über sein früheres Leben herauszufinden. Und zwar allein rauszufinden. Mit ernster Stimme wendete er sich an den Guru »Du musst jetzt gehen. Von jetzt an geht es nur noch mich etwas an, schließlich geht es hier um meine Vergangenheit. Außerdem hat Sacerdote ja gesagt, das mein Wissen in einer Kreatur eingeschlossen ist und da ich selbst nicht weiß, was für ein Wesen dies ist solltest ich dich nicht auch noch in Gefahr bringen, in dem ich dich auf dieses Ungetüm treffen lasse.« Doch Doooom schenkte auch dieser, wie schon der letzten Aufforderung ihn allein zu lassen nicht sonderlich viel Beachtung. »Ich habe dir schon einmal gesagt, das ich dich hier nicht alleine lassen. Schließlich bin ich nicht den gesamten Weg hierher gegangen um dann im entscheidenden Moment zu verschwinden. Außerdem hast du selbst gesagt, das du nicht weißt, auf was für eine Kreatur wir gleich treffen werden und wenn sie wirklich furchterregende sein sollte«, wobei Doooom insgeheim hoffte, das sie dies nicht war, schließlich war er nicht unbedingt als Kämpfer verschrien, »dann werde ich dir dabei helfen ihr dein Geheimnis zu entlocken. Zu zwei haben wir da sicher eine größere Chance als einzeln. Schließlich würde ich meinen Freund nicht allein gegen eine Bestie antreten lassen.«
Der Baal, der selbst überrascht über seine eigenen forschen Worte war, denen er hoffentlich keine Taten folgen lassen musste, wartete gespannt auf die Antwort von Fatalis auf diesen Kommentar von ihm. Doch er bekam von Fatalis, der wohl eingesehen hatte, das es jetzt keinen Zweck hatte mit Doooom zu diskutieren, nur ein einfaches »na wenn du meinst« zu hören. Im gleichen Atemzug richtete der Robenträger seine volle Aufmerksamkeit wieder auf den Altar und die dort gelegene Steintafel. Mit seinen Augen überflog er den Text einmal kurz, gab dem Guru daraufhin Bescheid, das er sich bereit machen sollte und begann dann den Text laut zu lesen.

Die Worte von Fatalis hallten in der riesigen Halle und nachdem sie endlich verstummt waren herrschte erneut für einige Sekunden stille. Nichts geschah, erst als die beiden Sumpfler sich schon gegenseitig fragende Blick zuwarfen begann ein anderer versteckter Mechanismus dieses alten Gemäuers seine Arbeit. Es war erneut eine Kammer, die durch das Aussprechen der Worte auf der Tafel aktiviert wurde und die mit einem ohrenbetäubenden Lärm etwas frei gab, was zumindest der Baal wohl besser nicht hätte sehen wollen. Es war ein riesiges Tier, das einem Schattenläufer ähnelte, riesige scharfe Zähne und noch beeindruckendere Klauen besaß, das sich aber in mindestens einer Hinsicht von einem Schattenläufer unterschied: Es hatte ein brennendes Fell. Feuerrote Flammen stießen von dieser aus dem Rücken der Kreatur, ja eigentlich aus ihrem ganzen Körper. Dort wo andere Lebewesen ein Fell hatten loderte bei dem Wesen ein echtes Flammenmeer Diese Kreatur hätte die Bezeichnung Feuerteufel wahrlich verdient.
01.03.2004, 16:36 #49
Enzanie
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Der ganze Boden begann zu beben, als er die Worte gesprochen hatte. Es war unglaublich, was da geschah. Als die Worte verhallten, da spürte er ganz deutlich, wie etwas in seinem Kopf vorging. Kurzzeitig merkte er, wie da etwas sich veränderte, doch noch lange nicht zu seinen Gunsten. Es war eher ein Gefühl von einer gewissen Lähmung und einer Öffnung zugleich. Spätestens nach den Worten des Priesters war ihm klar geworden, dass es hier endete, entweder mit den Antworten, oder mit seinem Tod. Das sein Freund bei ihm geblieben war, das ehrte ihn, doch er riskierte damit nur seinen eigenen Tod, mit Dummheit sollte er aber nicht sterben, niemand sollte sterben, nur die Kreatur.

Den Boden zerriss es fast vollständig, ein tiefer Riss ging durch ihn, die Felsspalten rückten auseinander und tonnenschwere Brocken fielen in eine tiefe Grube, an deren Enden spitze Metallspitzen lagen, natürlich mit der Spitze nach oben. Jeder der da reinfiel würde elendig sterben. Und auch auf die nun daliegenden Steine zu hoffen war Blödsinn, denn einen Sturz aus zehn Metern überlebte man normalerweise nicht. Lange Zeit ruckelte es nur, was noch annehmbar war, doch dann kam sie. Oder er. Oder Fatalis selber. Schließlich trug sie all sein Wissen in ihm und wurde somit zu einem Teil von ihm. Es waren seltsame Momente, denn die riesige Kreatur war gut drei Meter hoch und fünf Meter lang, zudem flackerten überall am Körper Feuerzungen entlang, die Hitze war auch aus mehreren Metern Entfernung zu spüren. Am liebsten hätte er jetzt seine Kapuze vom Kopf genommen, doch es ging nicht, da ihm dieser Gedanke einfach nicht kommen wollte, stattdessen waren die hervorschielenden Pupillen auf den wahrhaftigen Feuerteufel gerichtet, wie Doooom leise zu sich selbst flüsterte. Doch noch griff das Wesen aus Feuer und Flamme nicht an, sondern reckte und streckte sich, schien sich einen Spaß draus zu machen und war froh nach Jahrhunderten wieder frei zu sein. Als es näher kam, konnte man ein Skelett hervorschielen sehen, also bestand dieser Körper nur noch aus den Knochen eines einstigen Tieres. Es musste ein wahrhaft mächtiges Tier gewesen sein. Zudem der Zauber, der sicherlich nicht durch die Natur gegeben wurde. Dicke Flammenwände, zündeln und brennen wie durch Reisig. Majestätisch gleich kam es auf sie zu, langsam und bedacht, doch man wusste sofort, dass es schneller konnte, wenn es nur schneller wollte.

Die ganze Zeit über spürte er, dass es mehr auf sich hatte, als nur diese Kreatur und tatsächlich, etwas blitzte trotz des Feuerglimmens am Hals der Kreatur auf. Das helle Gleißen, das musste das Amulett sein, von dem Tze-kaze sprach. Doch sogleich wurde klar, es gab nun keinen zweiten Ausweg mehr, nur noch seinen Tod, oder den Tod der Kreatur. Und doch spürte er nichts Fremdes an ihr, wie ein außergewöhnlich guter Freund, den man schon Jahre über kannte, wirkte es auf ihn. Nur noch wenige Meter von ihnen entfernt – sie harrten die ganze Zeit auf dem einen Platz aus – blieb es stehen. Selbst Fatalis überraschte es für einen kurzen Augenblick, als der Feuerteufel anfing Laute von sich zu geben, die keinen animalischen Ursprung hatten, doch im Gegensatz zu seinem Freund fing er sich wieder und versuchte den reißerischen, fast knurrenden Lauten zu folgen.

¡Antars ladeo! ¡Antars! Estoy contento que él vino antars. Ahora voluntad significo tarea de satisfacer, de modo que el plan tuviera éxito también después de siglos. Tengo hambre grande. Mane que también todavía trae a lo largo de otros otros seres humanos.

Ein weiteres Knurren ging durch die Hallen, die deutlich dunkler geworden war, da einige Fackeln von herumfliegenden Steinbrocken gelöscht oder zerstört wurden. Fatalis spürte as Rütteln an seiner Schulter und wand sich zu dem Baal. Was hat dieses Wesen gesagt? Mit ungläubiger Mine sah der Robenträger zu ihm und versuchte es so gut es ging zu übersetzen und das, obwohl der Feuerteufel immer näher kam und scheinbar keine Lust mehr hatte einen gemütlichen Plausch zu führen. Nun, er hat gesagt, dass er froh ist endlich frei zu sein, dass er jetzt endlich seine Aufgabe erfüllen kann, auf dass der Fluch auch nach Jahrhunderten aktiv bleibe. Zu guter letzte freut es ihn mich zu verspeisen und er ist auch sehr froh, dass ich noch einen Happen mitgebracht, bzw. dagelassen habe…und dann hat er noch gesagt, wir sollten jetzt schleunigst von hier verschwinden!

Mit einem Ruck zog er den Baal weg von dem offenen Weg, direkt in Richtung untere Wege. Durch den aufgebrochenen Boden waren überall Felsen, manchmal bis zu drei Meter hoch, die vorher nicht in der absolut korrekten, architektonischen Halle zu sehen waren. Hier suchten sie vorerst Deckung, bevor Sekunden später eine Feuertatze dadurch ging, wo eben noch zwei Menschen standen. Lauf. Das war alles was Fatalis sagen konnte, denn auch wenn sie erst mal sicher waren, so konnten sie so schlecht verbleiben. Der Feuerteufel rammte gegen die losen Steine, die keinen Halt hatten und schon nach zwei Rammen dagegen kippte alles ein. Sekunden waren es wieder, die über Leben und Tod entschieden, ehe die tonnenschweren Brocken sie begraben hätten. Nun hasteten sie den schmalen Gang entlang, überall lagen Steine und die Kreatur direkt hinter ihnen. Sie war viel schneller und konnte schnell aufholen, doch im letzten Moment vor dem erneuten Angriff sprangen sie nach rechts und wichen so einer gut fünfzig Zentimeter weiten Feuerflamme aus. Schnell war klar, dass sie den Gegner nicht einfach bezwingen konnten. Schon gar nicht, mit diesen riesigen Loch in der Mitte, denn dorthinein durfte der Teufel nicht, sonst hätten sie unweigerlich mit einem Seil hinterher und das wäre weniger prickelnd geworden. Doch die beiden Sumpfler hatten schon genug Mühe, um überhaupt am Leben zu bleiben. Nach erneuten Angriffen glaubten sie sich sicher hinter einer stabilen Felswand, beide keuchten sie laut und in seinem Kopf arbeitete es fieberhaft, doch es wollte nichts einfallen. Gerade wurde es etwas ruhiger in der Halle, da schlug etwas neben Doooom’s Schulter ein, nur Zentimeter an jener vorbei, hatte irgendetwas glatt den Stein durchschlagen, kleine Bruchstücke davon waren noch auf seiner Schulter gelandet. Sofort schreckte er auf und das war auch gut so, denn im selben Moment durchbohrte ein zweites Objekt die Wand, dieses Mal genau dort, wo eben noch sein Rücken war. Noch zweimal wiederholte sich dieses Schauspiel, dann bekam das riesige Felsteil Risse und mit einem fünften Schlag brach es in tausend Stücke und vor ihnen stand dieses massige Ding.

Erneut nahmen sie Reißaus. Zwischen zahlreichen beschädigten Säulen hindurch und da war sie endlich, die ersehnte Idee. Wir…müssen versuche…die Säulen umzustoßen….hilf mir. Die Säulen, einst unbeweglich und fest, standen nahe des Loches und waren teilweise nur noch auf wenigen Steinchen befestigt, das war ihre Chance. Zu zweit hievten sie eine der schwer beschädigten Säulen aus der letzten Vertiefung, mit einem Poltern und dem Aufwirbeln von Millionen Staub- und Dreckpartikel zerbarst die Säule und verschaffte ihnen etwas Zeit, denn wieder blieb der Feuerteufel stecken. Hinter ihnen hörten sie schon das Bröckeln des Steines, als Fatalis eine weitere, geeignete Säule fand. Sie stand sehr nahe am Loch, doch sie mussten es riskieren. Hör zu, stell dich hinter die Säule und wenn ich jetzt sage, stößt du sie um, verstanden? – Gut, wenn du jetzt sagst, aber, was hast du eigentlich vor? Keine Zeit mehr zum antworten verblieb, denn gerade als sie ihre Positionen eingenommen hatten, durchbrach die Kreatur den Berg aus Schutt und Stein. Erst jetzt zog Fatalis das erste Mal sein Schwert und stelle sich ehrgeizig entgegen des Angriffes. Doch das Feuer flösste Respekt ein, doch er hatte keine Angst, denn was war ein Leben schon wert, wenn es eine Lüge war? Als die erste Tatze auf die Klinge traf, wäre er fast umgefallen, doch die Klinge blieb standhaft. Angesicht zu Angesicht standen sie sich dann gegenüber und er meinte zu hören, wie der Feuerteufel höhnisch über ihn spottete und zum erneuten Angriff ausholte, doch da ertönte die Stimme von Fatalis: [b]Jetzt![/i] und der Baal setzte all seine schmächtige Kraft ein, um die angeschlagene Säule vom Sockel zu holen. Gleichzeitig wich er einen Schritt zurück und dachte gar nicht dran den zweiten Schlag zu blocken. Der Angriff ging ins Leere, als ein Rumpeln zu hören war. Seine Beine lösten sich vom Boden und dann passierten drei Dinge gleichzeitig:

Die Felsen der Säule krachten mit voller Wucht auf den Feuerteufel, er landete glücklich und unverletzt auf dem Boden und Doooom verlor bei der Aktion sein Gleichgewicht und fiel mit einem schrillen Schrei in das Loch. Sofort erhob er sich wieder und ließ den Feuerteufel unbeachtet, schien er doch mausetot zu sein und somit keine Gefahr mehr, doch er wollte dem Schrei nachgehen. Doch er konnte niemanden mehr sehen, als er nur noch ein verzweifeltes Hilf mir schnell, ich kann mich nicht mehr halten!, hörte. Dann sah er auch die einsame, nackte Hand, die da am Boden hing und sofort rannte er zu ihr hin.
Im letzten Augenblick, als sie schon losließ und sein Freund in den Abgrund zu fallen drohte, konnte er sie packen. Zum Glück war der Baal ein Leichtgewicht, dennoch dauerte es, bis er endlich oben war. Vollkommen entnervt und auch ein ganz, ganz klein wenig außer Atem lagen sie dann am Boden und keuchten, schien doch alles vorbei zu sein...



...aber dummerweise gab es da einen Hacken...
Sie konnten gerade wieder stehen, sich halbwegs sicher fühlen und aufatmen, da drang ein Geräusch zu ihnen. Es klang so, wie das Zittern von Steinen…mit einem gewaltigen Rumms zerfetzte es den Steinhaufen, brennende Steine (!) flogen an ihnen hauchdünn vorbei und gaben einen Blick frei auf einen alten Bekannten. Das Feuer brannte nicht mehr ganz so stark, er war geschwächt, doch noch immer hätte er es dreimal mit ihnen aufnehmen können.

Sie hatten ein klitzekleines Problem und da schien es auch nicht wirklich neu zu sein, als Fatalis zu seinem Freund Lauf! sagte.
01.03.2004, 18:35 #50
doooom
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Die Halle oder besser gesagt, das was noch von ihr übrig war, glich einem Schlachtfeld. Denn dort, wo noch beim betreten der einst so prunkvoll wirkenden Halle Gemälde an Decken und Wänden zu erkennen waren, die wohl auch einen Teil von Fatalis Vergangenheit und der seines Volkes widerspiegelten, klafften jetzt riesige Löcher. Die Steine dort lagen in mehr oder weniger große Steinklumpen zerfallen und bedeckten so einen großen Teil, des aufgerissenen Bodens. Und zwischen all dieser Zerstörung befanden sich die beiden Sumpfler, erneut auf der Flucht vor ihrem feurigen Verfolger. Aber auch dieser schien, ähnlich wie die Halle von den Ereignissen in den letzten Minuten lädiert worden zu sein. Es war zwar keine sichtbare Wunder bei diesem Untier erkennbar, aber das es vom Kampf gezeichnet war, erkannte man trotzdem. Denn es war der Gang des Feuerteufels, der sich merklich verändert hatte. Der ruhige, fast majestätische Gang mit dem sich diese Ausgeburt Beliars noch vor kurzem bewegte, wurde zu einem unsicheren, stockenden Humpeln. Das rechte Hinterbein der Bestie war leicht eingeknickt und offenbar nicht mehr voll belastbar und diese Verletzung beruhte wohl auf der schweren Steinsäule, die ihn teilweise unter sich begraben hatte und dabei das rechte hintere Bein wohl etwas stärker in Mitleidenschaft gezogen hatte, als den Rest des massiven Körpers. Doch auch wenn der Feuerteufel nun angeschlagen war, stellte er noch immer einen sehr gefährlichen, eigentlich unbesiegbar scheinenden Gegner dar, denn von seiner Kraft hatte er nichts verloren. Dies war auch der Grund, weshalb sich Fatalis und Doooom ihm noch nicht in einer offenen Konfrontation gegenüberstehen wollten und sich lieber an Fatalis sehr Weise gewählten Kampfspruch »Lauf« hielten. Sie entfernten sich so schnell sie konnten von dem Loch und Fatalis hatte trotz ihres Verfolgers, der nun zur Fortbewegung praktisch nur noch die anderen drei Beine benutzte und das verletzte quasi hinterher zog, den Atem einige Worte an den Guru zu richten. »Das mit der Säule scheint gut geklappt zu haben. Das sollten wir wiederholen, dann haben wir ihn vielleicht bald so weit geschwächt, das wir eine Chance gegen ihn haben,.« keuchte der Novize vor sich hin »aber vorher müssen wir wieder etwas zu puste kommen. Siehst du den Felsen dort vorne? Der dürfte groß genug sein, um uns dahinter zu verbergen.« Dooooms einzige Reaktion auf diese Worte war ein kurzes, aber trotzdem recht deutliches Nicken, das Fatalis klar machte, das der Baal mit seinem Vorschlag einverstanden war. Wenig verwunderlich, schließlich hatte er selbst keine bessere Idee, was sie machen sollten.

Zielstrebig rannte der Erbe dieses längst untergegangenen Volkes auf einen der riesigen Geröllhaufen zu, die quasi in der gesamten Halle verstreut waren zu, gefolgt von einem kleinen Baal und, in einigem Abstand, von einer Kreatur, die die Erinnerung des größeren der beiden Robenträgers beinhaltete. So schnell es ihnen möglich war, verschwanden die beiden menschlichen Vertreter dieser skurrilen Verfolgungsjagd hinter dem Steinhaufen und somit zumindest kurzzeitig aus dem Blickfeld des Feuerteufels. Doch dieser wusste noch immer, wo sich die beiden Sumpfler befanden und dem waren diese sich auch bewusst. Deshalb bewegten sie sich von dort aus ohne Pause geduckt weiter zu einem weiteren der Hindernisse, das zumindest aus sich des Feuerteufels hinter dem ersten Steinhaufen verborgen lag. Doch die feurige Bestie hatte davon nichts mitbekommen und war dementsprechend überrascht, als sie nach der Zerstörung des ersten Felsens durch drei kräftige Schläge nicht die erwarteten Happen für ihre nächste Mahlzeit vorfand, sondern gar nichts. Verwirrt sah sich das Gefäß von Fatalis Geschichte, seiner Erinnerung, seiner gesamten Vergangenheit in der zerstörten Halle um, doch die beiden Menschen, die sie suchte waren nirgends zu entdecken. Denn diese waren in der Zwischenzeit, unbemerkt von den verwirrten Blicken des Feuerteufels zu einem weiteren Felsen geschlichen, der direkt aus der Wand der Halle gebrochen war und noch immer an dieser lag. Fatalis hatte sich dort gegen den Felsen gelehnt um wenigstens einige Sekunden zu verschnaufen und Doooom tat das selbe nicht unweit von einer der wenige verbliebenen Fackeln, an der nicht mehr ganz intakten Wand, während die beiden einige Meter entfernt hörten, wie die hörbar erzürnte Bestie einen anderen der Felsen zertrümmerte, in der Hoffnung ihre Opfer würden sich dahinter befinden. Doch den beiden Sumpflern war auch bewusst, das sie hier nicht ewig hocken konnten, irgendwann mussten sie sich der erzürnten Bestie gegenüberstellen, doch bis es soweit war wollten sie alles versuchen deren Aufmerksamkeit nicht unnötig zu erregen. »Hey Doooom, mach mal die Fackel dort neben dir aus, die könnte dieses Ungetüm vielleicht anlocken« flüsterte der Novize in Richtung des Baals. Dieser drehte seine Kopf leicht nach links und erkannte das nur schwach lodernde Licht der Fackel, aber es spielte keine Rolle, ob es schwach oder stark loderte, so lange es Feuer war würde es den Feuerteufel wohl früher oder später anlocken und das wollten die beiden jetzt wirklich nicht, da hatte Fatalis wohl recht. Der Guru drehte seinen Körper in die Richtung, in die sein Kopf eh schon schaute und nahm dann die Fackel langsam aus ihrer Fassung, doch dann bemerkte er, das die Fackel neben dem spenden von Licht wohl noch eine zweite Funktion haben musste, denn als er diese aus ihrer Fassung entfernt hatte bewegte sich diese langsam nach oben. Dies schien wohl ein weiterer Versteckter Mechanismus des alten Bauwerkes gewesen zu sein, doch was war sein Zweck? Noch während er sich diese Frage stellte, kam die Antwort darauf wie im Fluge und das im wahrsten Sinne des Wortes. Eine riesiges metallenes Gitter krachte aus der brüchigen Hallendecke herunter und verfehlte seinen Kameraden nur um wenige Zentimeter, zerstörte dafür nur aber den Stein, an dem selbiger sich angelehnt hatte in einige tausend Stücke, woraufhin Fatalis nach hinten kippte, da der ihm halt gebende Stein ja zertrümmert war. Außerdem hatte der laute Aufprall der Stachelfalle noch eine unangenehme, aber logische Nebenwirkung. Der Feuerteufel wusste wieder, wo sie sich befanden, denn auch wenn seine Ohren wohl nicht so etwas wie ein Trommelfell aufwiesen, schließlich waren sie ja nur aus Knochen, hatte er diesen Knall nur unschwer überhören können. Das wars dann wohl mit der erhofften Verschnaufpause.
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