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[Story]Ansgar
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16.02.2004, 14:59 #1
Aleph
Beiträge: 79
[Story]Ansgar
Diese Ereignisse sind 4 Jahre vor dem Fall der Barriere vorgefallen. Sie spielen in Khorinis und Umgebung.
Es wurde langsam Herbst in Khorinis. Die Tiere verkrochen sich in ihre Höhlen, die Schiffe legten ab, um rechtzeitig das Festland zu erreichen, gefüllt mit Erz aus dem Minental.
Ansgar lag auf seinem Bett in seiner kleinen Hütte im Hafenviertel von Khorinis, und dachte nach. Lange hatte er sich als Milizsoldat seinen Sold verdingt, wurde aber entlassen, da er zu unzuverlässig war. Nun musste er schauen, wie er über die Runden kommen sollte, und vor einiger Zeit hatte er entdeckt wie: er verdingte sich nun als Kopfgeldjäger und Dieb, was sollte er auch sonst tun, niemand gab einem unehrenhaft entlassenen Milizsoldaten Arbeit, schon gar nicht in solchen Zeiten, da die Orks sich vermehrten und Hunger und Armut zunahmen. Ansgar stand auf, zog sich seinen Lederwams an, gürtete seine Axt und seine Messer. Heute Abend musste er in die Taverne zum Toten Harpie, er hatte Botschaft erhalten,
sich dort blicken zu lassen. Er ging über den Marktplatz zum Stadttor hinaus, den Weg
entlang bis zur Taverne. Nirgends lies sich auch nur eine Blutfliege blicken. Als er eintrat, wurde er von einem dunkel angezogenen, großen Mann an einen Tisch in der Ecke beordert.
„Ich habe dich erwartet Ansgar, mein Name ist Gunnar, aber das tut nichts zur Sache. Ich habe einen Auftrag für dich. Der Erzbaron Gomez will für die nächste Lieferung Erz ein
besonderes Amulett haben, der Stern Myrtanas. Dieses Amulett war lange zeit in der Obhut des Klosters aber nun hat Pyrokar es dem Statthalter übergeben, der es bei der nächsten Lieferung ins Minental mitgeben wird. Das Amulett befindet sich im oberen Stock des Rathauses, es wird schwer bewacht. Mein Auftraggeber hat großes Interesse an diesem Amulett, und du sollst es für ihn beschaffen. Denkst du, du schaffst das. Wir zahlen dir 900 Goldstücke.“ Ansgar musste nicht lange überlegen, 900 Goldstücke war dieser Auftrag allemal wert, und so erklärte er sich bereit, das Amulett zu stehlen. Gunnar sagte “Tu es morgen Abend, dann ist der Statthalter auf Besuch beim Richter der Stadt. Wenn du es hast, komm zu Onars Bauernhof und frage nach mir. Das Gold bekommst du dann.“ Der Mann verabschiedete sich und Ansgar ging zurück in die Stadt. Am nächsten Morgen ging Ansgar
auf den Marktplatz, aß eine Kleinigkeit und kaufte sich eine neue Waffe, eine schwere Axt
mit breitem Blatt. Am frühen Abend ging er aus der Stadt in Richtung Lobarts Hof. Als es dunkel wurde, schlich er sich kriechend an die Rückmauer des oberen Viertels an. Er warf seinen Enterhaken und hangelte sich an der Mauer hoch. Er landete weich im Garten des Rathauses. Wie Gunnar gesagt hatte, hielt der Richter einen Empfang, von dort hallte lautes Lachen. Ansgar warf erneut seinen haken, keinen Deut zu früh, denn gerade als er auf dem Dach des Rathauses lag kamen 2 Wachen um die Ecke. Er blieb regungslos liegen, bis sie verschwunden waren, und kletterte dann durch ein offenes Fenster in das obere Stockwerk des Rathauses. Drinnen hörte er aus dem Nachbarraum ein lautes Schnarchen. Der Wachposten lag in einem Sessel und schlief. Ansgar erkannte ihn, es war Erik, sein früherer Kamerad bei der Miliz. Ihn konnte Ansgar noch nie leiden. Ansgar konnte das Risiko entdeckt zu werden nicht riskieren, und so zog er seinen Dolch langsam aus der Scheide, und stach zweimal in den Hals von Erik. Dieser gab noch ein schwaches Röcheln von sich und verstarb mit schreckgeweiteten Augen. Das Blut wischte Ansgar an Eriks Rüstung ab. Schnell fand Ansgar das, was er suchte: Der Stern Myrtanas lag in einer Truhe auf dem Tisch des Statthalters. Ansgar nahm ihn und wollte gerade wieder aus dem Fenster hinaussteigen, als er Schritte die Treppe hinaufkommen hörte. Die Wachablösung kam! Sie erkannte im dunkeln nicht , dass Erik tot im Sessel lag, und fing an sich mit ihm zu unterhalten. Ansgar konnte auch nun keine Gnade walten lassen: er nahm seinen Dolch und stieß ihn dem Soldaten bis zum Heft ins Genick. Der Soldat brach sofort tot zusammen. Er stieg aus dem Fenster in die kühle Abendluft, und nur Minuten später war er schon außerhalb der Stadttore. Er rannte, so schnell ihn seine Füße trugen, denn bald würde man entdecken, was im Rathaus passiert war.Eine halbe Stunde später kam er bei Onars Hof an, und schnell fand er auch Gunnar.“ Hast du das Amulett ?“, fragte er .Ansgar übergab es ihm und Gunnar führte ihn ins Haus in einen großen Raum. Dort auf dem Stuhl saß ein Mann .Es war Onar .“Danke dass du uns den Stern zurückgebracht hast, er gehörte einst meiner Familie, doch vor vielen Jahren wurde er uns gestohlen. Hier ist nun dein Geld“. Er gab Ansgar 900 Goldstücke, wie Gunnar es versprochen hatte. Ansgar blieb nun einige Tage auf dem Bauernhof, bis sich die Lage in der Stadt beruhigt hatte. Aber schon bald ging er zurück, niemand fragte ihn, wo er gewesen sei, man vermutete, dass es Banditen aus den Wäldern gewesen sein würden. Ansgar blieb unbehelligt, doch bald würde sich für ihn sicher ein neuer Auftrag anbieten...
16.02.2004, 16:51 #2
Aleph
Beiträge: 79
Ansgar Teil 2
Diese Ereignisse spielen einige Monate nach den vorangegangenen.
Ansgar lebte viele Monate gut von dem Gold, was er von Onar dem Großbauern für das Amulett bekommen hatte. Doch auch dieses Geld ging ihm schnell aus, er leistete sich eine neue Rüstung, einen leichten Kettenpanzer, auch in der Kneipe sah man ihn des öfteren sitzen, und auch der schönen Nadja war er nicht abgetan, sodass man ihn des öfteren zu später Stunde aus der Roten Laterne herauskommen sah. Jedenfalls brauchte er nach einiger Zeit wieder Geld, und so verabredete er sich eines Abends mit Nagur , der einen Auftrag für ihn hatte, in der Hafenkneipe. Als sie gemeinsam am Tisch saßen, fing Nagur an zu erzählen “Dieser Auftrag ist sehr wichtig für meinen Auftraggeber, und er darf nicht fehlschlagen, also höre genau zu: der Neffe des Statthalters ist vor einiger Zeit in das Feuermagierkloster in den Bergen eingetreten. Sein Onkel ,der Statthalter hat ihm dies bezahlt. Allerdings hat der Statthalter den Verdacht, dass der Neffe einige wertvolle Familienstücke mit ins Kloster genommen hat, um sie dort zu spenden, damit er bessere Aussichten hat, ein Magier zu werden. Falls du sie in die Hände bekommst, nimm sie. Eines davon ist ein goldener Teller mit dem Siegel des Statthalters und ein goldener Sing, ebenfalls mit dem Siegel des Statthalters.
Der Statthalter will nun prüfen, ob er es wirklich war, und wenn ja, musst du den Neffen töten, und die Sachen zurückbringen. Du musst dort als Novize eintreten und das Vertrauen des Neffen gewinnen. Hier sind 1000 Goldstücke, dies ist die Spende für deine Aufnahme, und versuche nicht damit zu türmen. Breche morgen auf. Viel Glück!“ Nagur verließ die Kneipe, und auch Ansgar ging bald zu Bett, der weg zum Kloster war weit, und er musste früh gehen. Er nahm nichts mit außer einfacher Kleidung, das Geld und ein Schwert. Es war ein regnerischer Tag, und er begegnete niemandem, weder Mensch noch Tier. An der Pforte angekommen empfing ihn ein Mönch namens Pedro. „Willkommen, Wanderer, was wünscht ihr, der Zugang ist Besuchern nur im Ausnahmefall gestattet“.“ Ich will diesem Kloster beitreten, die nötige Gabe habe ich auch dabei“. Er überreichte Pedro die 1000 Goldstücke, der sie freudig entgegennahm, und ihm eine Novizenkluft und den Pfortenschlüssel
Gab. Drinnen nahm ihn ein Magier namens Parlan in Empfang.“ Willkommen, mein Sohn. Ich bin Parlan. Du bist also der neue Novize, nun ich habe da eine Aufgabe für dich, ach wie heißt du eigentlich?“ „ Äh, mein Name ist Theodor.“ „Ah ja, Theodor, wie gesagt du könntest für mich...“ Und so ging es viele Tage lang, Ansgar arbeitete viel, er traf auch Agon, redete aber nicht mit ihm. Noch nicht...
Einige Tage später rief Vater Parlan Ansgar zu sich“ Theodor, ich werde dir nun eine wichtige arbeit auftragen, erledige sie gut, dann kannst du vielleicht die heiligen Schriften unseres Herrn Innos studieren. Unsere Schatzkammer muss gereinigt werden, auch die Schätze müssen poliert werden. Agon wird dir helfen.“
Zusammen mit Agon ging Ansgar in den Keller, wo sich die Schatzkammer befand. Ansgar wusste, dass das seine große Chance war. Sie fingen an, die Schätze zu polieren, und nach einiger Zeit entdeckte Ansgar auch
den Teller und den Ring des Statthalters. Er sagte zu Agon“ Oh schau mal, was für herrliche Schätze, vor allem dieser Teller, er trägt das Wappen des Statthalters. Du bist doch der Neffe des Statthalters?“, Agon nickte,“ das muss wirklich toll sein, mit solch herrlichen schätzen aufzuwachsen“. Agon, geschmeichelt durch Ansgar fing an zu erzählen, wie toll das sei, und irgendwann erzählte er auch, dass er vorhatte ein großer Magier zu werden, und dass er fühle, dass er der Erwählte sei, und dass er, um diesen weg zu beschleunigen dem Kloster diese Schätze, den Teller und den Ring, geschenkt hätte...Jetzt war für Ansgar an der Zeit, zu handeln. Er zog sein Schwert und enthauptete Agon. Ansgar versteckte Agons Leiche in einem Sack, verpackte die Schätze, auch andere Kostbarkeiten des Klosters, und ging über den Hof, wo er von Parlan aufgehalten wurde.“ Wohin gehst du? „Wir haben faules Essen gefunden, und das will ich jetzt in den See werfen.“ .Ansgar ging zur Tür, schloss sie und sagte zu Pedro, er müsse Wein zur Taverne bringen. Ansgar rannte so schnell er konnte in die Stadt zurück, und
noch am Abend traf er sich mit seinem Kontaktmann in der Hafenkneipe und übergab ihm die Schätze. Er bekam 600 Goldstücke, wovon er noch am gleichen Abend 100 in der Roten Laterne ließ...
17.02.2004, 14:20 #3
Aleph
Beiträge: 79
Ansgar Teil 3
Wenige Wochen nach seinem letzten Auftrag saß Ansgar eines Abends in seiner kleinen Hütte im Hafenviertel.
Plötzlich kam ein großer, schmächtiger Mann in einem dunklen Mantel in seine Hütte. Es war Cornelius, der Sekretär des Statthalters. Ohne zu grüßen setzte er sich auf einen Höker, nahm seine Kapuze ab und begann zu reden “Es tut mir leid, dass ich dich zu solch später Stunde störe, aber wir haben einen wichtigen Auftrag für dich. Der Richter hat herausgefunden, dass der Statthalter dunkle Geschäfte betreibt, und da er selbst nach dem Posten des Statthalters strebt, will er, dass der Statthalter zu seinen Gunsten abgesetzt wird. Morgen Mittag läuft ein Schiff in den Hafen, die „Maria“. Der Richter wird dem Schiff ein Dokument für den König mitgeben, in dem er die Absetzung des Statthalters aus eben genannten Gründen fordert. Das Schiff wird in 4 Tagen wieder auslaufen, und in die Reichshauptstadt fahren. Dann wird erst wieder in 2 Monaten ein Schiff einlaufen, dass heißt, wir hätten genug Zeit, den Richter in dieser Zeit zu beseitigen, wenn das Dokument den König nicht erreicht. Du musst, nachdem der Richter das Dokument auf das Schiff gebracht hat, dir das Dokument aneignen,
und zwar so, dass niemand es bemerkt . Hier, ich habe dir einen identischen Brief mit dem Siegel des Richters mitgebracht, lege ihn anstatt des anderen Briefes dorthin. Tue es am abend, bevor das Schiff ausläuft. Das Dokument wirst du in der Kabine des Kapitäns finden
Du musst es schaffen, sonst wird der Statthalter wahrscheinlich hängen. Vernichte das Dokument, wenn du es hast. Viel Glück, wir sehen uns dann am Tage nach dem Überfall, du bekommst 1200 Goldmünzen dafür.“
Cornelius ging ohne ein weiteres Wort aus der Hütte, und verschwand im treiben der Menge. Ansgar wusste, dass, wenn er es schaffen würde , er für viele Monate ausgesorgt hätte, allerdings war die Gefahr sehr groß.
Trotzdem rang er sich nach einigen Überlegungen dazu durch, diesen Auftrag durchzuführen. Danach wäre erst einmal Schluss. Am nächsten Morgen lief die Maria, ein gewaltiges Handelsschiff, unter dem Jubel der Menge in den Hafen ein, und am Mittag sah Ansgar, der das Schiff beobachtete, wie der Richter dem Schiff einen Besuch abstattete, und dem Kapitän einen kleinen Beutel Gold und einen Brief in die Hand drückte. Am folgenden Tage fuhr Ansgar mit einem kleinen Boot um das Schiff herum, er tat, als würde er angeln. An der Seite, die zum Meer hin zeigte, sah er ein sehr niedriges Fenster, das immer offen stand. Durch dieses währe es einfach, in das Schiff zu kommen .Am Mittag des Tages, bevor das Schiff auslief, legte Ansgar sich seine Ausrüstung zurecht: einen leichten Lederwams, zwei längere Dolche, einen Enterhaken und ein Wurfmesser.
Am Abend wartete er, bis es dunkel wurde und der Großteil der Mannschaft des Schiffes an ihrem letzten Abend in der Kneipe oder in der Laterne verschwunden waren. Dann ging er zum Kai, machte ein kleines Boot los, und ruderte langsam und leise zum Schiff. Das Boot befestigte er, indem er den Enterhaken in das Fenster warf und es dann am Boot vertäute. Er hangelte sich langsam an dem Enterhaken zum Fenster hin, stieg ein und landete weich auf einem Sack. Ansgar wusste, dass er hier in den Frachträumen des Schiffes war. Er blieb einige Minuten liegen, niemand war zu hören, und ging dann langsam eine gewundene Treppe, von der er vermutete ,dass sie aufs Deck führte ,hinauf. An Deck sah er 2 Mann die auf Kisten saßen und sich unterhielten. Auf der anderen Seite sah er im hellen Mondlicht eine reich verschnitzte Tür, die Tür des Kapitäns. Sich hinter verschiedenen Kisten duckend, kämpfte er sich einen Weg bis zur Kajüte des Kapitäns. Einmal wäre er fast gesehen worden, doch ein schnelles Fallenlassen hinter einen Stapel Kisten verhinderte dies. Leise huschte er durch die angelehnte Tür in die Kabine. Schwach brannte auf dem Tisch eine Kerze, und dort fand er auch das Dokument und tauschte es aus. Als er gerade auf dem Weg zurück die Treppe hinuntergehen wollte, hörte er lautes Gröhlen von unten. Die Wachablösung kam, aber auch hier rettete er sich durch einen geschickten sprung hinter eine Tür. Wenige Minuten später saß Ansgar auch schon wieder in seinem Boot und ruderte in dem hellen Mondschein davon: Den Zettel versenkte er im Meer. So gelangte er auch schnell wieder zurück in seine Hütte, wo er sich totmüde und erschöpft ins Bett legte. Am nächsten Tag, kurz nach auslaufen des Schiffes, kam Cornelius in seine Hütte und übergab ihm das Geld .Ansgar hatte fürs erste wieder genug von arbeiten, und ging für einige Tage in die Taverne zum Toten Harpie, um sich auszuruhen. Er wusste, dass auch er irgendwann nicht so viel Glück bei seiner Arbeit haben , und sicherlich irgendwann am Galgen baumeln würde, aber die Zeit bis dahin wollte er noch sinnvoll nutzen...
26.04.2004, 17:04 #4
Diego | R@PC
Beiträge: 3.525

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