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21.01.2004, 21:28 #26
Kurai
Beiträge: 32
Bospers Bogen -
quote:
PS: Wie macht ihr euch das Bild unter den Namen??


Klick auf dann auf Optionen und dann auf Avatar wechseln

Dann kannste dir entweder eins aus deinen eigenen hochladen oder eins ausm Internet.

gute (vorgefertigte) Ava gibts bei

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Das Ava darf nicht größer als 100x100 und 26000 Bytes sein.
21.01.2004, 21:59 #27
Kurai
Beiträge: 32
[Story]Unendlichkeit -
Kurai hielt sich lieber aus solchen Gesprächen raus, das ging sie einfach nichts an, sie ahnte, dass sie dafür noch nicht alt genug war. Vielleicht hatte es nicht mal was mit dem Alter zu tun, aber trotzdem, ehe sie da mit einem dummen Spruch dazwischen labberte, ließ sie es lieber ganz bleiben. Dennoch, es war ein ganz schön angespanntes Gespräch gewesen, immerhin wäre es fast zu einem Kampf zwischen den Beiden gekommen. Zu gerne hätte sie ihren Bogen noch gehabt, das hieß eher noch einen Pfeil, denn so hätte sie bei Bedarf schnell eingreifen können, aber so war es ihr fast nicht möglich auch wirklich etwas aktiv zu machen.
Aber es war ja alles gut gegangen, was für ein Glück. Diese Elfen, sie mochte sie nicht. Nicht mehr konnte man sagen. Aber das sie diesen Stein jetzt hatten, oder dieses Amulett, das gefiel ihr auch nicht. Vielleicht bedeutete es den Elfen ja viel und jetzt wollten sie es zurück. Aber fünf Goldstücke schienen ihr angemessen für das, was sie erlebt hatten.
Sie konnte jetzt viel besser sehen, als noch in der Höhle, obwohl es hier fast genauso stockdunkel war, so war das Gefühl hier draußen ganz anderes. Hier konnte man die Geräusche und die Gerüche viel besser wahrnehmen, man fühlte sich nicht mehr so eingeengt und man hatte freien Atem. Nicht immer diesen schweren Staub in der Nase und den Lungen. Glücklich war sie nicht gerade, dazu war das noch alles zu frisch und zu einem Glücksgefühl fehlte einfach noch etwas, sie wollte einfach nicht glücklich sein, nur weil sie das alles überlebt hatten, das war doch kein Grund zum freuen. Aber sie war optimistisch, denn so schnell wollte sie keine Höhle mehr von innen sehen, lieber versuchen im Winter einen Bären zu erlegen, das war aber ein wenig schwer, denn die hielten jetzt ihren Winterschlaf und wo? Richtig, in Höhlen. Also lieber ganz erzkonservativ das tun, was so gar nicht spannend war, aber auch nur halb so gefährlich.


H: Kurai?
K: Ja? Was ist?
H: Wo würdest du jetzt gerne hin? Ich würde gerne dorthin reiten, wo auch du hinwillst.
K: Du kennst doch diesen kleinen Waldsee oder? Diesen ganz kleinen, der wo wir mal der Hasenspur nachgegangen sind.
H: Ja sicher.
K: Da würde ich gerne hin und mich mal wieder waschen.
H: Klasse Idee, dann machen wir das doch. Aber nicht mehr heute. Ich bin vollkommen übermüdet und fall gleich vom Pferd. Wir sollten bald Rast einlegen.
K: Da vorne scheint eine Lichtung zu sein.

Sie ritten auf eben jenen Fleck Wildland, wo mal ein paar Quadratmeter keine Bäume standen. Dort war es ganz angenehm. Die Temperaturen waren ganz in Ordnung, etwas über Null, aber die Felle wärmten sie. Als die Pferde von jedem Ballast, sowohl materiell als auch lebend befreit wurden, ließ man sie in Ruhe. Das Lager wurde recht schnell aufgebaut, außer dem Feuer brauchten sie nämlich nichts. Sie benutzten beide Inuki als Kopfkissen, dem das aber nichts ausmachte. Wenn sie eingeschlafen wären, würde er sich der beiden Schädel sowieso entledigen. Aber endlich mal wieder ruhen tat gut und so hatte der Schlaf auch leichtes Spiel, denn sogleich sie lagen, wurden Knochen und Geist auch müde. Aber trotzdem waren sie noch fähig sie gegenseitig eine gute Nacht zu wünschen. Kurai hoffte nur, dass der morgige Tag richtig spät und richtig klasse anfangen würde. Am besten mit einem großen Frühstück und einem Sonnenschein. Das Abenteuer hatte sich am Ende doch noch zum Positivem gewand, sowohl von der Erfahrung als auch vom materiellen. Dennoch saßen die Erlebnisse noch tief im Mark...
25.01.2004, 16:40 #28
Kurai
Beiträge: 32
[Story]Unendlichkeit -
Als Kurai erwacht war, musste sie laut gähnen, sofort zuckte sie wild hin und her, breitete ihre Arme aus und weitete die Beine, ein Gezappel war das, wie auch jeden normalen Morgen auch. Doch als sie sich nach diesen kleinen Verrenkungen wieder zur Seite drehte um weiterzuschlafen, endete das alles doch sehr schnell. Sie hatte die Augen verschlossen und ihren Arm als Kissen benutzt, alles lief eigentlich perfekt und einem weiteren Schlaf stand nichts mehr im Wege, fast nichts. Denn als sie nach zwei Minuten immer noch merkte, wie ihre Pupillen schwer in den Augenhöhlen lagen und nur durch die Lider verdeckt waren, aber nicht leicht wie im Schlafe waren, da fiel es ihr auf. Sie war noch immer nicht eingeschlafen. Als sie das dann feststellte, war sowieso alles vorbei, denn seit diesem Moment dachte sie darüber nach warum und das ließ ihr keine Ruhe mehr. Nach weiteren fünf Minuten beschloss sie schweren Herzens den Tag zu beginnen.

Es herrschte kaum ein Laut, die Tiere waren alle sehr leise, anfangs dachte sie noch, es wäre nachts, aber dann hätten sie ja einen ganzen Tag geschlafen, schnell drang das kräftige Blau des Himmels zu ihr. Ihr Aufwachen ging sehr schnell, schon bald spürte sie wieder die Kräfte in ihren Muskeln, ihr Körper war fit, nicht mehr träge, auch die Augen waren klar, nachdem sie sich einmal durch jene gewischt hatte, alles war ziemlich normal. Nun ja, fast alles.
Es war so komisch, die Wolken waren nicht da, der Wind wehte nur sehr leise und auch sonst spürte man kein wirkliches Leben.

Als sich Kurai ruckartig umdrehte, sah sie Haedro neben sich. Doch sie war still, er hatte sie gar nicht bemerkt, dabei war er ganz deutlich wach, seine Augen waren gut sichtbar aufgerissen. Was war nur mit ihm, wie ein Stein starrte er in den Himmel, er blinzelte auch nicht, keine Regung. Den Morgen hatte sie sich etwas anders vorgestellt, dabei war es ja gar kein Morgen mehr. Wieso sah sie ihm nur an, dass er wieder an die Vergangenheit dachte. Es war vielleicht für manche Leute sehr phänomenal, nein, wohl eher unglaubwürdig, aber sie hatte da so ein Gefühl wenn sie Haedro so sah. Sie mochte noch nicht so alt sein und war sicher noch oft ein Dummerchen, aber ihre Sensibilität gegenüber ihm war doch schon sehr ausgeprägt. Am Anfang hatte sie das alles nie verstanden, wie ihn die Spötter der Menschen und Elfen immer kalt ließen, aber er oft trotzdem an ihnen zu knabbern hatte. Bestimmt war es nicht leicht so seine Erinnerung zu verlieren. Er hatte nur sechs Jahre gelebt...
Kurai wollte ihm irgendwie helfen, aber sie wusste nicht wie, es gab nichts, was man in einer solchen Situation zur Aufmunterung bringen konnte, zumindest war ihr nichts davon bekannt.
Doch trotzdem, jetzt wo sie irgendwie wach waren und dennoch dalagen, musste ja irgendwas geschehen. So jedenfalls konnte es schlecht weitergehen.

Sie reckte sich nach oben, erhob sich mit ihrem Oberkörper und beugte sich über sein Gesicht, Schatten verzerrten es nun und ihre Haare fielen über ihr eigenes Antlitz, doch noch immer war keine Regung in ihm zu erkennen. Als ob er sie gar nicht sehen würde. Sie nahm eine seiner Hände und umschloss sie mit ihren beiden, es war eiskalt. Zwar waren auch ihre Hände kalt, aber nicht so kalt. Als ob jede Wärme weg wäre, ein unglaubliches Zittern von innen, nicht von außen. Totes Fleisch, totes Gewebe, erfroren nicht durch Frost. Sie hasste es, er war so ein Idiot und doch konnte er nichts dafür. Verständnis war immer so eine Sache, mal fiel es leicht und mal nicht. Sie konnte ihn gut verstehen und doch auch nicht. Es war wohl unglaublich schwer für den Count. Ab und zu dachte sie ja auch nach, über früher...
Aber dann redete sie sich Mut ein und machte weiter.
Dass dies alles nach diesem Abenteuer kam, das wunderte sie nicht.


Alte Wunden?! Alter Schmerz?! Alte Vergangenheit?! Was ist los mit dir?
25.01.2004, 16:45 #29
Kurai
Beiträge: 32
[Story]Unendlichkeit -
Manchmal war Haedro wirklich sehr komisch, aber das war sie ja auch. Kurai machte sich Vorwürfe, vielleicht hätte sie ihn in Ruhe lassen sollen, aber so war es auch gut. Sie war ganz zufrieden, die Umarmung tat gut, es schien ihm wieder besser zu gehen, auch wenn man nie genau wusste, was eigentlich schlecht war. Seine äußerlichen Krankheiten waren fast bei Null, aber gerade im Inneren, da wo man nicht hineinsehen konnte, da schienen duzende Kämpfe im Gange. Der Mensch war schon seltsam, eine schwierige Lebensform allemal. Sie konnte nichts weiter tun, als das. Aber ein Desinteresse war schon alleine aufgrund der engen emotionalen Bindung nicht möglich. Sie waren schließlich Freunde...
Wir sollten weiterreiten, der See ist noch etwas entfernt. Wie ein Blitz zog sich diese Verwandlung durch ihn, war er eben noch so verändert, so schien er nun wieder normal. Kurai lächelte ihn an und bekam ein Lächeln zurück, doch dann stand er auf und blickte sich suchend um. Während der Wind nun wieder zunahm und die Stimmen lauter wurden, fanden sie die beiden Pferde recht schnell an zwei Bäumen, wo es scheinbar saftiges Moos gab. Durch den Wald drangen nun die Stimmen von ein paar Singvögeln, die es wohl hier gehalten hatte. Ihr Gesang erfreute sie nun, durch die kräftigen jungen Kehlen drangen lauter Zwitschergeräusche. Die wenigen Laubbäume waren schon total kahl und so kämpften nun die teils sehr dünnen Äste mit den Angriffen des Windes. Auch ihr Haar blieb davon nicht verschont, so wirbelte es hin und her und her und hin.
Ich bin fertig, los komm, der Tag ist schon alt. Wie auf Geheiß trabte sie an, das erste was sie sah war Inuki, dieser faule Wolf gähnte auf Uranus Rücken und schien noch die Pfote zum Gruße zu erheben, bevor er vollkommen einschlief. Das war weniger ein Wolf als ein Faultier. Die Pferde hingegen schienen sehr wach zu sein, waren aber nicht gesattelt, verständlich, denn sie ritten ja nicht in die Stadt oder in anderes bewohntes Gebiet und gefährlich war die Reise zum Waldsee ja auch nicht.
25.01.2004, 16:50 #30
Kurai
Beiträge: 32
[Story]Unendlichkeit -
In dem dichten Nebel der um dieses Gebiet lag konnte man sich schon ziemlich verwirren lassen, es war sehr kalt und ohne ihre dichte Kleidung würden sie sicher frieren, wobei sie da etwas im Nachteil war. Diese Tierkleidung musste sicher sehr warm halten, schließlich war ihr Freund von Tierfellen durchzogen. Sie ahnten noch nichts, als sie von ihren Reittieren abstiegen. Uranus und Venus zogen sich wieder zurück, hatten wohl wieder was Interessantes entdeckt, aber das war schon in Ordnung, schließlich waren es Wildpferde und gehörten niemandem. Inuki war inzwischen aufgewacht und hatte sich auch von Uranus Rücken gemacht, stand jetzt neben ihr und schaute sie hungrig an. Doch da sie selbst nichts hatten, musste er sich wohl oder übel noch gedulden. Ein Winseln war zu vernehmen, aber irgendwann gab er es auf, er merkte, dass nichts da war.

Zu Dritt tauchten sie dann in diese Suppe aus Nebel und Kälte ein, es war ein seltsames Gefühl, als sie in der wabernden Luft umhergingen. Vor ihren Augen war etwas zu sehen, doch immer nur Stückchenweise. Nie konnte man sehr weit sehen, um sie herum schien der Nebel wieder nachzuwachsen. Hinter ihnen wurde es weiß und kalt, wie in einem Gefängnis aus Nebel. Doch als sie weitergingen, dicht beisammen um sich in diesem Labyrinth nicht zu verlieren, änderte sich das. Die Kälte schien nur der äußerste Ring, ein Temperaturunterschied, der etwas mit dem heulenden Wind zu tun hatte. Es wurde schlagartig wärmer, es schien nun Dampf zu sein, kein Nebel mehr. Die Suppe lichtete sich und als sie auf einmal ein Plitsch-Platsch vernahm bemerkte sie Wasser. Ein paar kleine Pfützen, so wie der See sie hervorbrachte.
Ist das wirklich der richtige Waldsee?, fragte Kurai mit leichtem Zweifeln. Es schien so ganz und gar nicht der kleine See zu sein, den sie kannte. Haedro blieb stehen und versuchte sich an irgendetwas zu orientieren, doch noch immer war eine Sicht kaum möglich. Ja ich bin mir ziemlich sicher. Allerdings ist das alles sehr seltsam... Seltsam sagte er. Schon wieder diese Definition.

Es dauerte nicht mehr lange, dann wurden aus den Pfützen größere Pfützen und aus den größeren Pfützen wurden große, noch größere Pfützen. Und dann, ja dann kamen sie an eine Art Ufer. Vor ihnen lag der See und Kurai erinnerte sich. Die Quelle, ein kleines Loch in einem herausragenden Stein, sie war immer noch aktiv. Also musste das der richtige See sein. Doch wieso war er voller Dampf umgeben? Sie verstand das nicht, es wiedersprach sich ihrer Logik. Als Kurai kurz die Hand in das Wasser hielt war sie angenehm überrascht. Es war warm, fast sogar heiß. Und dann kamen auch wieder die Blasen aus dem Wasser, mit einem blubbernden Geräusch, ein unheilvolles Gurgeln aus dem Schlund eines großen Monsters, so erschien es jedenfalls dem Mädchen.
25.01.2004, 16:56 #31
Kurai
Beiträge: 32
[Story]Unendlichkeit -
Das Blubbern und Gurgeln nahm nicht ab, aber um den kleinen See den Schrecken zu erhalten reichte das nicht. Irgendwann fand sie sich damit ab, dass ihr dieser See anfangs Angst gemacht hatte. Inzwischen konnte sie sich mit dem warmen Wasser viel mehr anfreunden. Der See war nicht groß, doch es reichte um ein paar Meter zu schwimmen. Auch Kurai waren noch Blutspritzer im Haar geblieben, was eine ungewöhnliche Verfärbung an manchen Stellen mit sich brachte und genau wie auch Haedro hatte sie den Gestank an sich haften. Wie ein dunkler Fluch begleitete er die beiden und keiner konnte sich wirklich über den Anderen beschweren. Es war ja nicht nur das Schlangenblut gewesen, es war noch so viel mehr an ihnen und auf ihnen. Doch das warme Wasser ließ das alles vergessen.
Anfangs war es wirklich schwierig sich wohl zufühlen, denn das Wasser hatte trotz der geringen Außentemperaturen eine sehr hohe Gradzahl, aber nachdem sich die Haut daran gewöhnt hatte, war es herrlich. Das Wasser lief über die Poren und über die Haut und reinigte sie von außen. Seit langem wurden sie mal wieder so warm empfangen, denn in der Höhle der Schlangen war es auch sehr kalt gewesen. Als sie ein bisschen geschwommen war, war auch das Vertrauen in den See größer geworden. Zwar blubberte und gurgelte er noch immer wie ein riesiges Ungeheuer, doch sollte nichts passieren. Dieses Mal sollten sie nichts zu fürchten haben.
Die Wellen brandeten nun an dem kleinen Ufer und sorgten für zusätzliche Pfützen, ausgelöst durch die Bewegung der Beiden. Die Haare wurden in akribischer Einzelarbeit vom erhärteten und verkrusteten Blut befreit. Doch waren es nur wenige Stellen und das warme Wasser war bei der Rauslösung der Fremdkörper eine weitere Hilfe. Auch ihr Gesicht war schon bald wie sonst, hatte es doch kaum etwas abbekommen. Anfangs war es sehr ruhig in dem See gewesen, das immer wieder währende Wasser, das Eintreten von Wassertropfen, mal viel mal sogar nur einzelne und die Geräusche der bewegenden Gliedmassen, das war lange Zeit alles gewesen. Überragt wurde es jedoch vom beständigen Fall der kleinen Wasserquelle, die tatsächlich eiskalt war. Kurai hatte es getestet, das Wasser war sehr, sehr kalt und schmeckte ausgezeichnet. Eine unterirdische Quelle vielleicht. Komisch, dass zwei so unterschiedliche Quellen hier dalagen. So ganz normal war es sicher nicht, aber was kümmerte es sie.
Aber schon bald änderte sich die Geräuschkulisse und der Lärmpegel stieg hörbar an. Bald schon sollte er den des fallenden Wassers übersteigen.
Sie machten Witze über ihr komisches Aussehen, alleine über Haedros Frisur hätte sie stundenlang lachen können, denn durch das Wasser sahen die schwarzen Haare total anders aus, mal lagen sie nur wirr im Gesicht und ein andern mal standen sie ihm hoch zu Berge. Das war ein Anblick, als er auf einmal eine Frisur wie ein Igel Stacheln hatte.
Es wurde zum ersten Mal seit langem wieder richtig gelacht und als sie dann noch gemeinsam Inuki zu einem (un)freiwilligen Bad zwangen, und der ebenfalls übel riechende Grauwolf ihnen zum Dank das Gesicht vollspritzte war es endgültig aus mit irgendwelchen Ordnungen.
25.01.2004, 17:00 #32
Kurai
Beiträge: 32
[Story]Unendlichkeit -
In den letzten Abendstunden schien die Welt melancholisch und langsam zu sein, schwer wurde ihr Herz für einen Moment und die Gesichtszüge wurden nachdenklich, doch es war ein ganz normaler Ablauf am Ende eines Tages. Vielleicht wollte sie ihn einfach nicht hergeben. Sie genoss es Wasser zu spüren, es war wie eine große Sehnsucht, eine unbändige Lust. Sie wusste nicht, woher dies kam, aber es war schon das ganze Leben lang so. Genießen konnte man auch diese Masur, denn es war nicht schwer sich bei ihren Reisen den Rücken zu verrenken. Ein paar Kenntnisse hatte sie schon in der Medizin gesammelt, aber um eine Masur schätzen zu können brauchte es diese nicht.

Allerdings endete auch einmal dies und mehr als ein formelles
Danke brachte sie nicht heraus. Sie spürte wie alles sehr träge wurde und der Abend nahte, wie die ersten Vögel von der Nacht sangen und wie der Wind in den Wipfeln anfing zu stürmen, aber sie spürte auch wie Haedro sie umarmte und ganz nah bei ihr war. Irgendetwas flüsterte er in ihr linkes Ohr, doch sie konnte es nicht verstehen, da der Wind ausgerechnet zu dem Zeitpunkt anfing wieder laute Kreise zu ziehen und so alles unhörbar machte, doch es musste etwas wichtiges sein, wenn er es ihr zuflüstern wollte.

Schon kurz darauf verschwand er aus dem See, trocknete sich mit einem kleinen Tuch ab und zog seine Hose an, ehe er irgendwo in der Dämmerung verschwand. Kurai blieb noch ein wenig im wärmenden Wasser, doch schon kurz nach ihm entstieg auch sie dem kleinen Waldsee. Schnell wurde es kälter und am liebsten wäre sie wieder in das Wasser gesprungen, doch es war nur kälter und nicht kalt. Angenehme fünfzehn Grad erschufen die Dämpfe um sie herum. Auch sie nahm sich jetzt ihr Tuch und trocknete sich damit ab, bis kein einziger Wassertropfen mehr an ihr klebte. Doch trotz des milden Klimas würde sie bald den Wärmepanzer verlieren und jämmerlich frieren, so beeilte sie sich im letzten Tageslicht noch die Flecken aus der Hose und der Oberbekleidung herauszubekommen. Es gelang ganz gut und schon bald war ihr gar nicht mehr kalt zumute, als ein Schatten an sie trat. Durch die Finsternis und den Nebel war es nur eine Kontur, doch sie zweifelte nicht an dem, was sie glaubte und so war es dann auch.

Sieh mal was ich hier habe klang es aus dem Nebel hat Inuki gefangen und da soll noch mal jemand sagen, er wäre nutzlos. Zwei Kaninchen machten sich bald vor ihr breit und zudem noch ein paar Scheite Holz. Schnell wusste Kurai, dass das soviel wie ein leckeres Abendessen und einen einigermaßen gestopften Magen bedeutete. Sie lächelte und vergaß schnell, dass sie noch so viel zu tun hatten. Die ganzen übrigen Kleidungsstücke säubern, neue Pfeile schnitzen, weiterhin spärliche Nahrung suchen und Haedro wollte ja auch noch diese Schlangenhaut verarbeiten. Aber sie hatten jetzt sowieso nichts vor, also war das alles noch recht wenig für ganze Tage.

Bald schon brannte ein kleines aber feines Feuer, über das zwei dicke, fette Karnickel gebraten wurden, ein Festschmaus schlechthin, auch wenn sie die Hälfte an den eifrigen Jäger abgaben blieb immer noch die Hälfte eines Ganzen für sie. Es machte nicht satt aber es stillte den gröbsten Hunger und das reichte ihr für heute auch.

Bald würden die Stunden ein Ende finden und der Tag würde schwinden, die Aufgaben der Zukunft lagen noch unbeschrieben vor ihnen...
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