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15.02.2004, 15:11 #226
Errol
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Warum habt ihr euch Gothic 1 und 2 gekauft? -
Mir hat nen älterer Kumpel was davon erzählt, hat sic gut angehört, ich hab's gekauft. Das war irgendwann Ende 2001 / Anfang 2002. Und Gothic II natürlich, weil ich von I begeistert war.
15.02.2004, 15:13 #227
Errol
Beiträge: 346
Glückwünsche #2 -
Glückwunsch, ihr drei. Ihr habt's euch verdient :)
16.02.2004, 18:50 #228
Errol
Beiträge: 346
Die Stadt Khorinis #27 -
Erschöpft kam Errol in Khorinis an. Das Sumpfkraut war einfach zu benebelnd gewesen um noch am selben tag in die Stadt zurückzukehren. Doch nun war er wieder da... und durfte sich wieder schikanieren lassen von Lord André und seinen Schergen. Wie er das hasste.
Wehleidig schaute er zum verlockenden Freibierstand. Doch die „Pflicht“ rief, und so schlurfte der Waffenknecht griesgrämig die Treppe hoch. Gerade als er sich zum Geistesabwesendvorsichhindösen in den Schlafsaal begab schreckte den Milizionär die wohlbekannte und verdammte befehlsgewohnte Stimme Lord Andrés auf.
„Waffenknecht Errol!“
Errol drehte sich roboterartig um und salutierte zackig. Das erhöhte die Chance auf eine Beförderung.
„So lob ich mir das. Wird ja doch noch was dir.“
Der Waffenknecht nickte selbstgefällig. Jaja, das wusste er auch.
„Aber nun, was ich dir eigentlich sagen wollte: Trainiere dich! Da du ja offensichtlich kein Talent für den offensiven Nahkampf hast, solltest du es mit der Kunst der Körperbeherrschung versuchen. Also, du bist für die nächsten beiden Wochen vom Wachdienst befreit. Aber danach bist du mir ein wahrer Meister der Körperbeherrschung, ist das klar?“
„Sir, yes, sir!“ antwortete Errol zackig.
Als er auch das verstanden hatte, was da gerade in sein Ohr gedrungen war fragte er zögerlich nach: „Aber...
wo lernt man so etwas?“
„Wer suchet, der findet.“ Meinte der Lord in einem wiesen, besserwisserischen Ton, den der Waffenknecht überhaupt nicht leiden konnte. Wähwäh, such doch selber, du aufgeblasener Affe, äffte Errol ihn in Gedanken nach.
16.02.2004, 19:07 #229
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Hey, wenigstens einmal hatte dieser Lord recht: „Wer suchet, der findet.“ Und da war er, der Lehrmeister. Aber das hatte wahrscheinlich nichts mit dem Paladin zu tun, wohl eher staubsaugersche Vorhersehung. Aber das war nun auch egal, sein Lehrmeister stand vor ihm, und Errol hatte noch eine Frage zu beantworten.
„Hmm... eigentlich halte ich ja nicht viel von erbärmlichen Lauschern, die keine Rücksicht auf jegliche Privatsphäre nehmen, aber es bleibt mir wohl keine andere Wahl.“, meinte der Waffenknecht mürrisch. Man durfte ja nicht allzu viele Gefühle zeigen. „Also, wann fangen wir an?“
16.02.2004, 19:35 #230
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Heftig hechelnd versuchte der geplagte Errol seinem neuen Lehrmeister zu folgen. Was glaubte der eigentlich, Konditionstraining? Und dann auch noch so etwas von unfair; er selbst mit von einer langen Wanderung ausgelaugten Füßen, einer teerschwarzen Raucherlunge und kurzen, knochigen Beinchen gegen diese vor lauter Muskel prall aufgeblähten, langen Beine sollte er rennen? Misstrauend spähte er zu seinem namenlosen Lehrmeister hoch. Gab es nicht irgendwie die Möglichkeit, das ganze etwas.. anders zu gestalten? Als er jedoch so in das hinterhältig grinsende Gesicht des Soldaten blickte, war ihm klar, dass so etwas nur noch eine Runde bedeuten würde.
Langsam wurde es immer anstrengender, sein veranlagter Lehrer erhöhte das tempo, und außerdem waren keine Treppen mehr da, die schön bergab gingen. Nun bogen die beiden in die Hauptgasse des Hafenviertels ab. Ängstlich bemerkte der Waffenknecht, wie der Anstieg zur Handwerkergasse immer näher kam... immer näher... Jetzt war sie da. Laut keuchend versuchte der Milizionär noch, die ersten Meter unfallfrei zu schaffen, doch auf einmal durchschoss ihn ein unglaubliches Verlangen nach Luft, nach viel Luft. Verzweifelt versuchte Errol, dem Verlangen nachzukommen, und da war er schon: Der Hustenanfall. Laut hustend und keuchend rollte er auf dem Boden herum. Verdammte Lunge! Verdammter Lehrer! Verdammter Lord André! Alles nur ihre Schuld. Langsam beruhigte sich der Anfall wieder, doch Errol zog es vor, noch ein bisschen weiterzuhusten, das kam gut rüber und bewirkte einen schnellen Feierabend. Doch als er so seinen Lehrmeister musterte vermutete er eher einen Feiermorgen oder ähnliches.
18.02.2004, 14:48 #231
Errol
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Geburtstage #3 -
Alles Gute und feier schön, Thorus! :)
18.02.2004, 19:29 #232
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Vorsichtig spähte Errol vom Innenhof der Kaserne runter auf den Marktplatz. Kein Lama – die Luft war rein. Schnell tapste er bis zur Mauer, schaute sich noch einmal verstohlen um und lief dann schnell weiter in Richtung des Marktplatzes. Puh, auch an diesem Tag hatte er schwänzen können, das verdammte Training gefiel ihm nicht. Und dieser sadistische Lehrmeister erst recht nicht.
„Hey, Schüler!“
Dreck, er hatte ihn gesichtet! Jetzt hieß es entweder schnell abhauen oder so tun, als kenne er ihn nicht. Heftig wurde Errols kleiner Körper von einer wuchtigen Hand gerüttelt, die seine Schulter mühelos unter Kontrolle hat. Errol fluchte leise. Die erste Möglichkeit fiel damit schon mal flach. Hastig zog er sein Hemd ins Gesicht und verwendete es als Mundschutz. Dann drehte er sich zu seinem grinsenden Lehrer um und brabbelte in gebrochenem khorinisch:
„Amir nix verstehn, was weißer Mann wollen!“
Oh-uh, ob das wohl gut ging?
18.02.2004, 19:47 #233
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Dieser... wie hieß er nochmal?
„Hey, du da! Ja, du! Wenn du mich schon umbringen willst, dann will ich aber noch deinen Namen wissen?“
Sein Lehrer meinte, sein Name sei „Lama“. Lama. Errol wiederholte den Namen noch einmal in seinem Kopf, bis ihm die Bedeutung klar geworden war.
„Ach, haha, deshalb hast du so eine feuchte Aussprache! Hahaha!“ versuchte Errol die etwas ernst gewordene Situation mit einem unlustigen Wortwitz zu erheitern.
Da sein Lehrmeister anscheinend nicht auf den Witz ansprang, sondern ihn nur mit einem genervten Blick bedachte, bemerkte der Waffenknecht, dass es wohl besser wäre, auf dem Rest der Strecke den Mund zu halten.
Keuchend kamen die beiden(besser gesagt nur Errol keuchte) nach einigen Minuten wieder am Ausgangspunkt an.
„Un’ nu? Darf ich jetzt heim?“ fragte der Milizionär hoffend.
18.02.2004, 20:07 #234
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Dieser verdammte Sadist gönnte einem keine Ruhe. Vorsichtig begab Eroll sich in die Ausgangstellung und begann dann mit der Übung. Sollte er diesem Grobian wirklich seinen wahren Namen nennen? Nun, wenn er lügen würde, käme das sicher auch noch raus, daher entschied er sich für die Wahrheit.
„Errol“ keuchte der Waffenknecht.
Hechelnd erkannte er, dass diese Übung wirklich nicht ohne war. Anstrengend war sie ja schon genug, aber das mit der Balance... Gerade als er daran dachte, knickte sein rechter Fuß ab. Panik machte sich in dem Milizionär breit. Hastig versuchte er, sich durch Wanken in Sicherheit zu bringen, doch auch das half nichts. Verzweifelt schreiend stürzte er zu Boden... und auf einmal war alles schwarz... war dies der Moment des glorreichen Einzugs in die ewigen Staubsaugerbeutel..?
19.02.2004, 19:37 #235
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Was? Waldlauf? War der gute Mann nicht etwas... verrückt? Wusste der nicht, was dort so alles passieren konnte? Wenn Errol nur einmal an die vielen, gefährlichen Wurzeln und Steine dachte, über die man stolpern konnte tat ihm schon das Knie weh. Diesem hinterhältigen, sadistischen Lehrmeister würde er es noch heimzahlen, das schwor sich der Waffenknecht, als er hechelnd hinter den beiden anderen das Stadttort durchquerte.
Und überhaupt – wer war der andere denn? „Streicher“. Aha. Sehr aussagekräftig. Sah nach einem dieser seltsamen Sumpfler aus, die sich seit einem Jahr im Pyramidental eingenistet hatten. Die Sektenspinner waren zwar töricht, was Religion anging, doch man hatte immer mit ihnen Spaß und ihr Kraut war vorzüglich. Ach, und außerdem würde der gute Mann ihn nachher noch per Huckepack weitertransportieren – so gefiel Errol das. Eine Position, die seiner großen Persönlichkeit gerecht wurde.

Nach einem für Errol unendlichen Marsch hielt Lama auf einmal an, und befahl dem Sumpfler, Errol auf den Rücken zu nehmen. Voller Glücksgefühle ließ sich der immer noch laut keuchende Waffenknecht von Streicher auf den Rücken lupfen. Mit majestätischer Geste befahl er nun, weiterzumarschieren. Um seinen Befehl eindeutig zu unterstreichen, zog der glückliche Milizionär seinem „Reittier“ noch an den langen Haaren und schrie laut „Hühhott!“. Endlich mal eine richtig gute Idee von seinem Lehrmeister.
19.02.2004, 20:14 #236
Errol
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Glückwünsche #2 -
Herzlich Willkommen, endlich hastes geschafft! :)

quote:
Zitat von Montaron
Willkommen im alten Lager, Nikmaster!

Hmm? Wär zwar schön, ist aber nicht so :D
19.02.2004, 20:30 #237
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Enttäuscht über den schnellen Abwurf von Streicher’s Rücken tapste Errol nun über den glitschigen Baumstamm. Schnell hüpfte er wieder von dem gefährlichen Holz herunter und dribbelte kurz quer durch das Steingewirr. Zufrieden wollte sich der Waffenknecht nun zur Ruhe setzen, doch Lama rief etwas von weitermachen und zehn Runden. Zehn Runden? Beim heiligen Staubsauger, dieser Lama hatte doch einen an der Schüssel. Langsam machte Errol sich nun wieder ans Laufen um sich ja nicht zu arg anzustrengen, was allerdings nicht lange unentdeckt blieb.
„Hopphopp, Errol, mach das du vorankommst!“ rief ihm sein Lehrmeister zu, worauf er nur etwas brummelndes von sich gab. Genervt schaute er zu Streicher rüber. Ein richtiger Musterschüler... so etwas nannte man auch „Streber“. Wütend erkannte der Waffenknecht in dem Moment, dass der Mann ihn schon wieder überholt hatte – was nur an Errol’s kurzen Beinen liegen konnte. Vor lauter Hass- und Eifersuchtsgedanken vergaß Errol kurzerhand das Laufen und trat so plötzlich knapp neben den Stamm, sodass er auch mit dem anderen Fuß abrutschte. Laut schreiend krallte er sich in panischer Angst seinen Mitschüler und sprang durch einen plötzlichen Kraftschub wieder auf dessen Schulter, wo er leise anfing zu wimmern. Was da alles hätte passieren können, das war ja nicht zu fassen! Fast wäre sein glorreiches Leben zu Ende gewesen, obwohl Auserwählte doch nie früh starben. Errol kombinierte erkannte trauernd: Dieser Lama wollte ihn umbringen – Ein Ausgesandter des Bösen! Aber er würde sich nicht kampflos dahinraffen lassen, nein, er nicht!
20.02.2004, 11:40 #238
Errol
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Abwesenheiten #2 -
Bin bis morgen mittag weg :)

Achja, Yenai ist mal wieder in Berlin bis Donnerstag, wen's interessiert
22.02.2004, 18:24 #239
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Langsam schloss sich der immer noch begeisterte Errol der Menge an und verzog sich zum Freibierstand. Eine echte Hinrichtung – das gab’s nicht alle Tage. Selbst in seiner „Kindheit“ hatte es so etwas nur einmal gegeben. Voller Gedanken sprudelnd schnappte sich Errol einen von den herumstehenden Humpen und nahm einen kräftigen Schluck. Dieser Hilias war vielleicht kein schlechter Mensch gewesen, aber was Errol wichtiger war, waren die öffentlichen Bestrafungen. Da war es ihm reichlich egal, ob der Mann ein guter oder eins schlechter gewesen war, Hauptsache, man hatte etwas zu sehen – was ja nicht so oft vorkam in dieser öden Stadt.
Bei einem weitern Schluck Bier fiel Errol auf, wie schnell auch er dort oben an Hilias’ Stelle baumeln konnte – eine kleine Feindschaft mit einem dieser fehlgeleiteten und korrupten Paladinen und - schwupps – war’s vorbei mit Ruhm und Ehre auf Erden. Verdammte, ungrechte Welt. Errol spuckte verächtlich aus.
22.02.2004, 19:08 #240
Errol
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Garde goes UT 2004 -
ach, ihr mit euren shootern imperialism II ist das einzigst wahre!(engl. version dieses schrottspiels war kostenlos bei der gamestar dabei) :D
aber im ernst: solche spiele wie civilisazion II gefallen mir heute immer noch, keine ahnung wieso. und shooter spiel auch manchmal - aber nur zum abreagieren, muss man ja auch mal ^^

btw AoE per LAN regiert! nur verlier ich immer gegen yenai - sogar mit 2 menschliechn mitspielern :D
22.02.2004, 22:54 #241
Errol
Beiträge: 346
Glückwünsche #2 -
boah, glückwunsche, ihr beförderten! :)
der frauenpower nimmt langsam überhand in unsrer gilde :D
23.02.2004, 16:42 #242
Errol
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Alles hat ein Ende... -
Schade, aber ich kann dich verstehen. (Als Yenai damals im Rat war wollte der mich gar nicht mehr an den PC lassen, immer hatte er was mit Beförderungen und irgendwelchen anderen Besprechungen und Abstimmungen zu tun *g*)
23.02.2004, 17:10 #243
Errol
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Karneval -
Tja, wem's gefällt, der soll's machen. Was mich ein bisschen nervt, ist das was im Fernsehn kommt. Ich hab ja nur drei Programme(ARD, ZDF, SWR) und da kommt Non-Stop "Tätäää, tätäää, tätäää" das wie aufm Kindergeburtstag verkleidete Publikum klatscht Beifall für eine dieser trotteligen, auch nicht wirklich sozialkritischen Reden von den Männern mit den komischen Mützen -.- :D

Ach, außerdem, wo bleibt denn Diego? Der ist doch totaler Faschingsfreak ^^
24.02.2004, 12:05 #244
Errol
Beiträge: 346
Karneval -
quote:
Zitat von &lt!NCE>
also wir wisssen ja bereits dass Fleurop den Valentinstag erfunden hat.
mal überlegen, wer könnte hinter Karneval stecken? Karstadt? Hertie?




Ne. Das gibt's schon seit mehr als tausend Jahren, ist nen alter heidnischer Brauch, den Winter auszutreiben *g*

edit: Hm, achso. Du hast wahrscheinlich den rheinischen Karneval gemeint - da kenn ich mich nich aus. Mist :D
24.02.2004, 18:15 #245
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Neugierig beobachtete Errol den angeblichen Paladin, der gerade aus Lehmars Hütte kam. Dreihundert Goldstücke, so hatte er gehört, waren in dem Beutel – da musste er einfach zuschlagen, diese Paladine hatten sowieso zu viel Geld rumliegen. Und wenn er arm war, dann würde er es soweiso nur versaufen. Errol natürlich nicht. Moment. Da war ein Fehler in der Logik. Angesichts des vielen Gelds verdrängte der Waffenknecht jedoch diesen Gedanken und konzentrierte seine habgierigen Blicke weiterhin auf den Paladin. Mit leise Schritten, die nur versucht leise klangen, im Schneematsch des Hafenviertels jedoch in ein lautes Platschen und Schmatzen des Schnees ausarteten folgte er ihm. Jetzt war er in der Handwerkergasse. Bestürzt beobachtete Errol, wie der Ritter anscheinend mit dem Gedanken liebäugelte, in Matteos Laden zu gehen. Doch mit Hilfe Errols’ enormen mentalem Beeinflussungspotenzial wandte sich sein Opfer ab und ging in Richtung des Markts. Zufrieden folgte der Waffenknecht ihm nun etwas schneller.
Ja! Jetzt war er in der Menschenmenge! Hastig spurtete Errol auf den Marktplatz und quetschte sich zwischen den vielen Beinen durch bis zu dem Paladin, welcher fröhlich und unbetrübt seine Börse in der Hand schwing. Verdammt, das würde wohl doch schwieriger, als er es sich gedacht hatte; diese ach-so-naiven Menschen waren die schlimmsten: Nichts böses denkend leiht man sich mal einen Geldbeutel auf und in der nächsten Sekunden darfst du röchelnd darum bitten, das man doch bitte die Hand vom Hals lassen soll. Doch mit etwas List und gottgegebener Schläue war alles zu schaffen.
So pirschte sich der Waffenknecht weiter an seinen baldigen gütigen Geldgeber heran und versuchte mit einem gewagten Sprung einen ersten Griff nach der Geldbörse. Just in dem Moment blieb der Paladin stehen, um fröhlich das Geld zu beobachten, worauf Errol mit vollem Karacho gegen den Körper des Mannes flog und mit seiner hilflos nach Halt suchenden Hand an dessen zerfetztem Oberteil festhielt, welches darauf mit einem fiesen „Ratsch“ sich in zwei teilte.
Erschrocken drehte sich der Paladin um und schaute verdutzt in das dümmlich grinsende Gesicht Errols.
„Äh, hihi – sch-schönes Wetter, nicht?“ versuchte der stark schwitzende Paladin die beklemmende Situation mit einem kleinen Witz aufzuheitern.
Ohne auf irgendeine Antwort des Paladins zu warten stand Errol auf und rannte so schnell er konnte davon. Hastig nach Luft japsend schmiss er sich nach der nächsten Ecke auf den Boden und fing an zu fluchen. Verdammt! Dieser verdammte Paladin hatte ihm sein schon so gedachtes Gold weggenommen – diese scheinbar naiven Typen waren echt schlimm. Dreihundert Goldstücke! Verächtlich spuckend stand Errol nun wieder auf, um nach seinem Lehrmeister zu suchen. Denn eines war ihm klar geworden: Je mehr er übte, desto schneller wurde er fertig – und das bedeutete einige Freistunden, die er im Hafenviertel verbringen konnte.
25.02.2004, 15:38 #246
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Errol überlegte. Erschrecken also. Soso. Und wie erschreckte man jemanden? Mit Verkleidung – wieder einmal hatte sich der überragende Intellekt des Waffenknechts an die Oberfläche getraut – natürlich, verkleiden, was für eine geniale Idee! Nach einem imaginären Schulterklopfen fing Errol auch wieder an, zu denken. Doch wie? Eigentlich hatten diese Weichlinge von Wachen vor allem Angst und liefen bei jeder Fleischwanze weg, doch für eine Prüfung musste er sich schon etwas besonderes ausdenken. Die Verkleidung musste fremd und bedrohlich sein. Nachdenklich schaute sich der Milizionär auf dem Marktplatz um, bis ihm etwas ins Auge stach: Dieser komische Kraut- und Vorhersagefutzi mit seinen Teppichen. Denn erstens war er fremd, zweitens war seine seltsame Art zu Reden und sein Getue bedrohlich und drittens war das sein Aussehen erst recht! Zugegeben, die meisten Südländer waren bildhübsch, doch dieser Mann war einfach... potthässlich. Also, eine Idee war gefunden. Doch wie verkleidete man sich eigentlich als nicht wirklich gut aussehender Abuyim?
Am besten, er würde sich den Typen mal genauer unter die Lupe nehmen. Bedächtig schlich er sich an den Südländer heran. Als Errol auf wenige Meter herangekommen war, hielt der Mann das jedoch für eine gute Gelegenheit, ihm seinen Ramsch oder ihn mit irgendwelchen Vorhersagen vollzumüllen.
„Seid gegrüßt, Fremder. Mein Name ist Abuyin ibn al Affar ibn al Shaffir ibn al Khaffar...“
Genervt unterbrach ihn Errol: „Das reicht.“
„...Ibn al Kefir ibn al Makkar...“ plapperte der Südländer fröhlich weiter.
„DAS REICHT, HABE ICH GESAGT!!“ brüllte der Milizionär in eiem urplötzlichen Anfall von Tobsucht. „ICH HAB DICH NICHT GEFRAGT, OB DU MIR DEINEN NAMEN VERRATEN WILLST, ICH HABE DICH AUCH NICHT GEFRAGT, OB DU KOMSICHE WORTSCHÖPFUNGEN MACHEN KANNST, NEIN, DAS HABE ICH NICHT!!“
Ah! Diese verdammten Trottel konnten einem nie zuhören!
Nachdem er erst einmal die Wolke Mundgeruch fortgewedelt hatte, die mit Errols Anfall herbeigeflogen war, schaute Abuyin Etwas verdutzt zu dem knallroten Waffenknecht und meinte in seinem weichen Tonfall: „Oh,
entschuldigt vielmals, Herr, ich habe euch noch gar nicht nach eurem Namen gefragt!“
Sag mal, wie bescheuert war dieser Abuding eigentlich, kapierte der nicht, dass Errol seine Ruhe haben wollte!? „LASS MICH IN RUHE!!“
„Oh, ich sehe, ihr habt ein großes Problem. Wollt ihr euch nicht neben mich auf den Teppich setzen und mir gemütlich bei einer Wasserpfeife euer kleines Problemchen erzählen? Ich werde euch dann therapieren und in die Zukunft schauen! Ist das nicht was?“
„OH, NEIN! ICH HABE KEIN PROBLEM, KAPIERS ENDLICH, SCHWACHKOPF! ICH HABE KEINE AGRESSIONEN ODER ÄHNLICHES, ODER BIST DU DA ANDERER MEINUNG!?“ brüllte der Milizionär so laut, dass sich inzwischen auch die Blicke der besoffenen Milizen, die auf dem Boden lagen auf sie richteten.
„Nun, äh, eigentlich nicht. Wollt ihr nicht dennoch etwas von meinen wunderbaren, exotischen Waren kaufen, wie zum Beispiel diese handgefertigte südländisch Schamanenmaske aus echtem Holz und mit originellem Schnick-Schnack oben dran? Oder das Schminkset „In fünf Minuten Medizinmann“?“ versuchte der Händler mit der Ware fuchtelnd, auch noch seinen letzten Ramsch endlich zu verkaufen.
Gerade als er wieder losbrüllen wollte, besann sich Errol, und registrierte, was sein Gegenüber gerade gesagt hatte.
„Was hast du gesagt? Maske? Schminke? Südländisch? Gib her!“ meinte Errol mit einem zufriedenen Funkeln in den Augen und riss dem Mann die Waren aus der Hand.
„Hey! So geht das nicht! Zuerst musst du bezahlen! Kehr sofort um, du Schuft, sonst ruf ich die Wache!“ protestierte der Südländer verzweifelt weiter, doch Errol hörte ihm gar nicht zu und rannte zufrieden in die Kaserne. War ja doch zu was gebrauchen, dieser Mann.

Wie ein Kind, das gerade eine Spielzeugeisenbahn geschenkt bekommen hat probierte Errol die Schminke aus und bemalte seinen gesamten Körper mit seltsamen Farben, die noch seltsamer wurden, wenn sie sich mit der Dreckschicht auf seiner Haut vermischten. Bald war er übersät von verwirrenden Mustern du Strichen. Als nächstes probierte er die Rasseln aus – nach einigen wirklich interessanten Minuten das rhythmischen Rasselns war auch das erledigt. Nun war noch die Maske dran. Neugierig zog der Milzionär sie sich über. Etwas groß – aber das sah dann nur noch gefährlicher aus.
Draußen musterte sich der Waffenknecht noch einmal im Spiegel einer Pfütze und dann konnte es losgehen.
Vorsichtig rollte Errol seine Fußballen ab, während er zur Mauer schlich. Nun kletterte er diese herunter und lief hinter Sarahs Marktstand vorbei. Nun war er nur noch wenige Meter von den Wachen entfernt. Jetzt war sein Einsatz gefragt! Doch halt – da kam ihm eine geniale Idee. Neugierig beobachtete der Waffenknecht, wie der Schein der Fackel, die am Turm befestigt war seinen Schatten erheblich vergrößerte und so noch unheimlicher aussehen ließ – was für eine geniale Idee! Erfreut über seinen großen Verstand schnappte sich Errol die Fackel und hielt sie vor sich. Nun begann er im Schutze der Mauer bedrohlich mit den Armen zu wackeln und tiefe, grunzende Laute von sich zu geben. Die Wachen jedoch kicherten nur spöttisch. Diese Narren! Irgendetwas war schiefgelaufen, aber das war nun auch egal. Schnell huschte der Waffenknecht nun hinter der Mauer hervor und begann bedrohlich mit seinen Rasseln zu rasseln und schwenkte unheimlich mit seinem riesigen Kopf, woraufhin die beiden Wachen anfingen, noch lauter zu prusten und zu lachen. Was hatte er nur falsch gemacht, was war daran nur so komisch!? Er wusste es: Das Böse steckte dahinter – es wollte verhindern, dass er ein Meister der Körperbeherrschung wurde! Ja, genau so war es, und deshalb beschloss der aufgebrachte Errol auch, sich die Maske vom Kopf zu reißen, um den beiden mal etwas Anstand einzubläuen. Doch diese fingen auf einmal an, grässlich zu schreien und rannten entsetzt weg – was war nur los? Sofort leuchtete es ihm ein: Diese Schergen der Finsternis hatten das Gesicht des Auserwählten erblickt – und das war zu viel für sie.
Zufrieden über seine Leistung schlich Errol nun wieder zur Kaserne, um sich auf die Siegerehrung seines Lehrmeisters vorzubereiten.
26.02.2004, 13:50 #247
Errol
Beiträge: 346
UPDATEWÜNSCHE ZUR CHAR-LIST #3 -
Gerade Schleichen St. 1 bei Lama gelernt, und in den nächsten Tagen werd ich auch mal im RPG die Beförderung zum Milizsoldat machen.

Also:

Errol
Milizsoldat
2/5
Dieb, Schleichen 1
27.02.2004, 10:26 #248
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Verwundert blinzelte Errol gegen die Sonne an. Es war ja noch früher morgen. Was für ein ungewohntes Gefühl, am frühen Morgen und auch noch ohne Kater aufzuwachen – das war ihm schon lange nicht mehr passiert. Nun, endlich konnte er mal einen Vormittag „sinnvoll“ gestalten, denn morgens war am meisten los auf dem Marktplatz. Also zog sich Errol seine Rüstung an und machte sich auf den Weg dort hin. Doch als er erst wenige Schritte gelaufen war ertönte schon wieder die tiefe, dunkle Stimme aus seinen Alpträumen: Die Stimme Lord Andrés.
„Waffenknecht Errol! Wie ich gehört habe hast du deine Ausbildung in der Körperbeherrschung erfolgreich abgeschlossen?“
Verdammt, jetzt war’s nichts mehr mit freien Tagen. Aber anscheinend war er ja nicht ganz unzufrieden mit ihm.
„Jepp, das stimmt so. Allerdings soll ich ja noch mehr lernen, nur ist mein Lehrmeister verreist.“
„Aha. Soso. Also, ich hab etwas zu tun für dich: Geh in die Oberstadt zu einem Paladin namens Athar und bring ihm diese Botschaft. Ach ja, sie ist
streng geheim und du darfst sie unter keinen Umständen lesen, hörst du?“ meinte der Lord wild mit seinem Zeigefinger fuchtelnd.
„Alles klar, Boss.“, murmelte Errol genervt. Eine Beförderung konnte der alte Sack wohl nicht rausrücken? Aber halt – mit etwas Errolscher Schläue ließ sich doch alles lösen.
„Äh, noch was, Boss.“
„Hmm?“
„Wie soll ich denn in die Oberstadt kommen? Mir als Waffenknecht ist doch der Zugang strengstens untersagt.“, fragte der Milizionär und konnte sich ein kleines Grinsen nicht unterdrücken.
„Achso, hmm, ja. Da hast du recht.“, murmelte Lord André, bis er den Wink mit dem Zaunpfahl bemerkt hatte und zerknirscht hinzufügte: „Nun gut, Errol. Du darfst dich ab dem heutigen Tage ‚Milizsoldat der Garde Innos’ schimpfen. Aber wird ja nicht zu übermütig!“
Jaha, es hatte geklappt! Was war er nicht für ein schlaues Bürschlein?
„Und dafür werde ich auch sorgen. Heute Nachmittag geht ein Konvoi ab ins Minental, und du kommst mit.“, fügte der Lord hinzu.
Grummelnd verließ Errol so die Kaserne auf dem Weg in die Oberstadt.
27.02.2004, 15:21 #249
Errol
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Die Stadt Khorinis #27 -
Murrend begab sich Errol zu dem Karren, an dem sich die Rekruten und Ritter versammelt hatten. Er war zwar inzwischen Milizsoldat, doch die Orkbanausen, die im Minental warteten interessierte das in keinster Weise. Nun, immerhin hatte er vorher in der Oberstadt ein bisschen Geld von dem Paladin, dem er die Botschaft überbracht hatte als Dankeschön bekommen. Moment mal. Oberstadt? Geld? Errols Gesicht formte sich in alle Richtung und zeigte die verschiedensten Ausdrücke, nur für einen konnte es sich nicht entscheiden. Beim großen Staubsauger, wie dumm war eigentlich? Oder nein, was für ein Glück! Ach, egal, Hauptsache, er konnte bald seinen heißgeliebten Geldbeutel wiedersehen. Wehmütig errinerte sich der Milizsoldat an jenen tragischen Tag, an dem ein Gesandter des Bösen (eine fiese Möwe) hinterhältig seine wohl... erarbeitete Geldbörse stibitzt hatte und damit in die Oberstadt geflüchtet war. Aber nun war der Tag der Rache gekommen! Sekunden später aber bemerkte er fluchend, dass der Konvoi losging und irgendeine Blechüchse ihn aufforderte, mitzukommen. Heute würde es damit nichts mehr, aber eines Tages, das schwor sich der Milizionär, würde er fürchterliche Rache ausüben. Ja, Rache!
27.02.2004, 15:38 #250
Errol
Beiträge: 346
Rund um Khorinis #16 -
Gähnend stapfte Errol durch den matschigen Schnee. Seit Tagen dieses Dreckswetter, und es wollte sich einfach nicht ändern. Hoffentlich war es im Minental nicht auch so, er wollte beim heldenhaften Orkschnetzeln nicht auch noch mit dem Untergrund zu kämpfen zu haben. Und wenn es gar nicht zum Schnetzeln kam, sondern viel eher „taktisches Umgehen des Feindes“ hieß, dann war dieses Wetter auch nicht geschickt. Und selbst für die Kinder war dieses Wetter nicht passend, Matschschneemänner zerflossen schon nach Sekunden. Er selbst hatte solche traumatischen Erlebnisse in seiner Kindheit verarbeiten müssen. Sowieso war seine Kindheit schlimm gewesen. Jedes mal an Neujahr hatte er einen Socken an den Ofen gehängt, und nie war am nächsten Morgen etwas darin zu finden gewesen. Doch, einmal. Errol erinnerte sich nur äußerst ungern daran: Einmal hatte es sein Vater als Kotzkübel verwendet. Traurig hatte er die anderen Kinder beneidet, die den neuen Holzpaladin mit sieben Ausrüstungsgegenständen und einem großen gepanzerten Pferd bekommen hatten. Ja, er hatte es nicht leicht gehabt. Doch er war ein Außerwählter, und das war alles nur eine Probe des großen Staubsaugers. Und eines Tages würde er Rache üben. Rache an allen denen, die ihn in seinem Leben gedemütigt hatten.
Auf einmal wurde der Milizsoldat instinktiv von einem hellen Glitzern aus seiner Tagträumerei. Neugierig blinzelte er in die Richtung, in der er das Glitzern vermutete. Ah, jetzt konnte er es sehen: Ein Vogel – mit etwas glänzendem in den Klauen. Moment. War das nicht...? Doch, das war er! Der Ausgesandte des Bösen hatte sich den Schatz gekrallt, als seine Auftraggeber bemerkt hatten, dass Errol sich nu Zutritt zum Oberen Viertel verschafft hatte. Ja, so war es, und er musste nun heroisch diesen Schuft aufhalten. Blitzschnell rannte der Milizionär den Weg, der zum Leuchtturm führte hoch. Dieses mal würde er ihm nicht entkommen.
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