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01.02.2003, 00:37 #1001
Scatty
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Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Nachdenklich stand der Hohe Templer auf einer der zerbröckelten Säulen, vom fahlen Mondlicht beleuchtet und in ein unheimliches Licht getaucht. Bis eben hatte er noch einbeinig über einigen Formeln, wie er die Haarbälle Stufe 2 noch konsistenter und ekliger machen konnte, gebrütet, aber nun dachte er über etwas nach, was ihm schon seit einiger Zeit immer wieder durch seine Gedanken huschte, klein und dunkel, wie ein Schatten einer Ratte. Aber dennoch da...

Es waren Bilder. Bilder einer wunderschönen Frau, der Blüte der Weiblichkeit, einem Sonnenstrahl am Morgen gleich, ihre Lippen schimmernd wie der Morgentau, ihr Haar ungezähmt und wild wie die wogende See, und ihre Augen so tief wie die klarsten Bergseen ganz Myrtanas. Beim Schläfer, Sein Gemütszustandswandel musste einige Erinnerungen in ihm ausgelöscht haben, von mathematischen Formeln und halsbrecherischen Akrobatischen Manövertaktiken verdrängt. Blutfeuer hiess die strahlende Schönheit, und er wusste noch, dass er schon viel mit ihr erlebt hatte, aber Details blieben ihm noch verborgen...Er wusste, irgendwo in seinem Unterbewusstsein, in einem Haufen voll Gedanken, begraben unter einer Schuttladung unkorrekter Formeln und misslungenen Gehirnwellen, waren sie versteckt, und er war sich sicher, wenn er Blutfeuer noch einmal sehen würde, würde die Erinnerung wiederkehren. Wahrlich, lange hatte er sie nicht mehr gesehen, und auf eine gewisse Weise verzehrte er sich auch nach ihr. Sein Gefühl sagte ihm, dass sie sich noch im Minental aufhielt, aber Gefühle können trügerisch sein.

Mit zusammengekniffenen Augen liess der Barbier noch eine grünlich schimmernde Wolke des Krautrauches in die sternenklare Nacht entweichen. Als er schliesslich mit einem dreifachen Salto und eingebautem Mute-Grab von der Säule mitten in den matschigen Sumpf sprang, stand sein Entschluss fest: Er würde ins Minental aufbrechen, früher oder später. Doch für heute war genug überlegt und sinniert worden, und als es Scatty endlich geschafft hatte, sein Gesicht aus dem dicken Schlamm zu ziehen, machte er sich auf den Nachhauseweg. Seine Gedanken waren immer noch bei Blutfeuer....sonderbar, dachte er an sie, schien fast jeglicher Wahnsinn aus seinem Kopf verdrängt.
01.02.2003, 00:43 #1002
Scatty
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
*nyahahaahAHAAHAHA* *rostiges, schartiges, vergiftetes altes messer wetz* wo sind denn die kleinen haare, ja wo verstecken sie sich denn? also tomekk, als baal kannst du doch nicht mehr diese unkleidsame matte aufm kopf tragen :D also, ab dafür und gib mir was zu tun :D

@hundder
ich führe brillen? ja geil! MARKTLÜCKE, MARKTLÜCKE! *hüpf,hüpf* :D
01.02.2003, 23:03 #1003
Scatty
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Die Sumpfbruderschaft #7 -
*hehe* wahnsinn, wie viel man mit einem verrosteten messer ins rollen bringen kann...und keine angst, ich krieg euch alle noch! *mwahahahahahahararararar* :D

@cifer
kloar kann ich haare färben, des is kei problem ned...wird zwar nicht sehr haltbar sein die tönung, aber ich kanns dennoch machn. nur werd ich mich warscheinlich in nächster zeit ins minental aufmachen
02.02.2003, 15:09 #1004
Scatty
Beiträge: 1.335
Die Sumpfbruderschaft #7 -
tja, dann solltest mich wohl mal anspreschn, cifer, denn gedanken lesen kann ich noch nich....kommt aber noch, denn wie versprochen: ICH KRIEG EUCH ALLE! *mwahahnyahahaha* :D (scatty müsste in der taverne abhängen)
02.02.2003, 16:06 #1005
Scatty
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Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Die Spätwintersonne erstahlte hell und klar über dem Sumpf. Dieser schien sich dafür zwar nicht zu interessieren, was man an den teilnahmslosen Blubb- und Schmatzlauten erkennen konnte, aber das war Scatty relativ egal. Der Hohe Templer stand, verwunderlich zu dieser Tageszeit, wieder einmal einbeinig auf einer der Hohen Säulen stand. Sanfter, grüner Rauch verliess die gerundeten Lippen in Form eines Ringes und stieg langsam hinauf ans himmelblaue Firmament. Und immer noch geisterte Blutfeuer in seinen Gedanken umher, blass und fadenscheinig wie ein Geist, verdammt dazu, solange in diesem Zustand zu verharren, bis Erinnerungen ihr wieder Farbe gaben. Scatty hatte beschlossen, so bald es eben ginge ins Minental aufzubrechen. Sly und Schmok wollte er auch noch abholen, er hatte mit ihnen noch etwas zu besprechen, denn...

Gerade als er diesen Gedanken fertig denken wollte, traf ein reflektierter Sonnenstrahl mit der Intensität einer Trollfaust mit einem Winkel von exakt 82,76 ° (was ein richtiger Hoher Templer war hatte IMMER einen Winkelmesser dabei) in Scatty´s linkes Auge. Welcher Frevler mochte es wagen, ihn, den Hohen Templer Scatty, beim Einbeinigen Herumlungern auf einer hohen Säule zu blenden? Diese schläferlästerliche Tat musste sofort bestraft werden, und mittels seines rechten Auges (das linke war ja bekanntlich zusammengekniffen und geblendet) machte er den Täter aus: Es war die Platte einer Plattenrüstung, die verräterisch glitzerte, als wollte sie sagen: "Na und, hab ich dich halt geblendet! Komm doch her und fang mich, du Trottel!" Und wer liess sich schon von kaltem Stahl beleidigen? Scatty jedenfalls nicht, und so liess er sich einigermassen koordiniert in den weichen, schlammigen Sumpf fallen, rollte sich sofort beim Aufprall ab, sprang auf und erklomm die Stege. Nun musste er nur noch die Rüstung wiederfinden, was sich als wohl nicht zu schwer erweisen sollte. Schliesslich hatte er ein geradezu zeichnerisches Gedächtnis.

Und wahrlich, der Übelbold tat sich schon bald vor ihm auf, in Gestalt eines königlichen Paladins, der lässig an einer Hauswand lehnte, dem geruch nach zu urteilen Bier soff und etwas deplaziert wirkte. Scatty runzelte die Stirn und zog nocheinmal an seinen frisch entzündeten Traumruf. Was suchte so einer hier? "He da! Ihr, Paladin! Wisset, dass mich eure glänzende Rüstung fast mein Augenlicht gekostet hat! Also, sprecht, was sucht ihr hier? Und wie nennt man euch in der freien Welt?"
02.02.2003, 22:22 #1006
Scatty
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Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Der Hohe Templer lächelte und sog gierig an seinem Krautstengel. Jetzt standen die beiden Figuren schon seit einigen Stunden regungslos herum, warum wussten sie auch nicht, ja, Scatty wusste nichtmal warum Arson immer noch ersuchte, ihn mit seinem Helm zu blenden, jetzt wo doch die Sonne nicht mehr schien. Naja, Paladine. Vielleicht glaubten sie, da sie Innos dienten, dass für sie immer die Sonne schien oder soetwas. Es soll ja wirklich solche Fanatiker geben, dabei wusste doch jeder, dass der Schläfer der oberste Gott war. Und da wurden die Sumpfler als Fanatiker bezeichnet, ha!

"Nun....." Der Barbier baute eine künstliche Pause ein, während sich Arson´s Blick auf sein Gesicht zu konzentrieren begann. "Man nennt mich Scatty, Meisterakrobat und Schleichlehrmeister, Hoher Templer hier im Sumpfe und immer für einen guten Haarschnitt zur Stelle, soll heissen, ich bin hier der Barbier. Und nachdem was ihr sagt, Arson, sucht ihr sicher Champ..." Scatty war verwirrt. Irgendwoher kannte er das Gesicht des jungen, zielstrebigen Paladins. Hmm....hatte er ihm einen Haarschnitt verpasst? Ihn mit mathematischen Formeln an den Rand des Wahnsinns getrieben? Oder hatte er ihn in einem Weit- und Hochsprungwettbewerb mit eingebauten Tricks damals, in der örtlichen Taverne, wo Scatty so voll war, dass er nichteinmal mehr seinen eigenen Wahnsinn erkennen konnte, besiegt? Beim Schläfer, wenn je einmal ein Anhänger des einen Gottes keine Ahnung gehabt hatte, dann war er ein Dilettant im Vergleich zum Gefühl des Keine-Ahnung-Habens, das den Templer jetzt durchströmte. Er atmete tief durch, erschöpft von so viel Gedankengang an einem Tag, und sprach mit seiner tiefen Stimme. "Nun, ich kenne Champ sehr gut, aber ich wüsste nicht, wie ich euch helfen kann. Natürlich könnte ich kurz in den Tempel schauen und erfragen, ob der Baal euch empfangen mag..." Arson nickte eifrig. Gut, nun denn, bis zur obersten Treppenstufe und noch viel weiter stieg Scatty empor, immmer beschienen vom fahlen Erdtrabanten. Er tuschelte ein paar Worte mit dem Wachtempler, und stieg dann wieder hinab zu Arson.

"So, werter Paladin, es tut mir leid, euch mitteilen zu müssen, dass ihr noch werdet warten müssen. Der Baal nimmt gerade an einer traditionellen Keks-Zeremonie teil, da darf er keinesfalls gestört werden. Die Folgen wären verheerend. Also müsst ihr wohl noch ausharren. Nun denn, ihr dürft euch gern auf meine Kosten ein Zimmer in der Taverne nehmen für genau zwei Nächte, wenn ihr zu bleiben gedenkt. Schliesslich sollen wir Sumpfler nicht als gastunfreundlich verschrieen werden. Aber ich warne euch! Selbst wenn ich meine Augen nicht auf euch ruhen lassen kann (das Herausnehmen von Scatty´s Augen war immer mit höllischen Schmerzen verbunden, die er so weit es ging vermied), nichts was ihr hier tut bleibt unbemerkt. Verhaltet euch freundlich, und ihr werdet freundlich behandelt. Ich muss mich nun auf den Weg machen, Paladin. Gehabt euch wohl, mögen sich unsere Wege nocheinmal kreuzen." Mit diesen Worten verschwand der Hohe Templer in der Nacht. Er wollte so weit es ging heute noch ins Minental aufbrechen...
03.02.2003, 19:38 #1007
Scatty
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Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Beim Schläfer, irgendetwas hielt ihn immer noch hier zurück. Wenn es im Moment nach seinem Willen ging, wäre er schon längst bei seiner holden Amazonenblüte, aber Scatty hatte das Gefühl, als ob es hier noch etwas zu erledigen galt. Etwas dringliches, fast so wichtig wie die Lösungsmenge dieser verdammten Gleichung, die ihm schon seit 2 Monaten im Kopf herumschwirrte. Und es musste schon SEHR wichtig sein, wenn er die Lösung dieses Problems mit der Lösung einer Rechenaufgabe gleichsetzte! Und so schlug der Hohe Templer immer noch denkend, was er hier noch zu tun hatte, Räder durch den nächtlichen Sumpf über die Holzstege, die in dem Gemisch der magischen Fackeln und des bleichen Mondlichtes seltsam hellblau leuchteten.

Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, oder besser gesagt fiel ihm ein Tannenzapfen zwischen die Beine, was ihn aufkeuchen liess und zur Erkenntnis brachte: die Templerhöhlen! Die waren noch längst nicht erforscht, und irgendetwas lauerte dort, das sagte ihm sein gesunder Menschenverstand. Wobei man bei Scatty wohl nicht mehr von ganz gesund reden konnte, aber das stand nicht zur Debatte. Er hatte ein Ziel! Der Barbier holte Schwung und beschleunigte seine Räder, und lenkte sie in Richtung Templerhöhle.

Nach einer kurzen Fahrt unter der Obhut des Erdtrabanten blieb der Hohe Templer exakt in Handstandposition vor dem Höhleneingang stehen. Jetzt bloss keinen Laut, er wollte nichts oder niemanden aufschrecken. Langsam und so leise, wie es sein Können vermochte (also so gut wie lautlos) setzte er die erste Hand in den spärlich von Fackeln erleuchteten, in den Fels gehauenen Korridor. Und schon wenig später war Scatty vom zwielichtigen Dämmerlicht und dem fettigen Rauch der Fackeln verschluckt.

Schon nach wenigen Schritten gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit, und er schlich auf Händen den Weg entlang, den ihm seine Nase wies. Schliesslich kam er auch an einem seltsamen Durchgang an, fast sah er so aus wie ein "Hügelgrab-Dingens-Teil-Tür-Eingang", mit anderen Worten: zwei runde Steinblöcke in einem Abstand von ca. 3 Metern zueinander und darüber ein weiterer Steinblock. Und direkt unter der Türschwelle standen mit dem Rücken zu ihm zwei Baals, der eine war wohl Stressi, an der Peitsche zu erkennen, und der andere Tomekk, an seiner Haarpracht. Vorsichtig ging er im Handstand auf die beiden zu, und tippte Tomekk leicht mit dem grossen Zeh auf die Schulter...
03.02.2003, 19:59 #1008
Scatty
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Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Scatty´s Gesichtsausdruck wurde durch ein diebisches Grinsen verzerrt. Hach, wie er es liebte, Leute zu verwirren! Doch nun genug der Tändelei und des Gebamsels, es wurde Zeit, sich wieder einem Menschen gerecht zu bewegen. Der Hohe Templer stiess sich nach hinten ab, rollte sich während dem Flug so, dass sein Bauch zum steinernen Boden wies, und fuhr dann seine Gliedmassen aus. Etwa zwei Meter weiter hinten kam er auf allen Vieren auf, rechtzeitig einknickend, um Verletzungsrisiko zu vermeiden. Geschwind sprang er aus dieser unvorteilhaften Position auf und klopfte sich den nicht vorhandenen Staub von Rüstung und Mantel. Dann richtete er seine Rüstung noch so, dass er damit, und unter Zuhilfenahme des russigen Fackelscheins, etwaige, heranstürmende Feindeshorden zu blenden vermochte.

"Nun, wie du vielleicht weisst, alter Freund, bin ich kein normaler Mensch." Wieder grinste der Barbier und zündete sich an einer nahen Fackel einen Traumruf an. Sofort, noch vor dem ersten Zug merkte er, wie Tomekk fast sabberte, als er den Stengel sah. Scatty nickte wissend, und sein Grinsen wurde breiter. "Na, auf Entzug? Keine Sorge, ich habe noch ein paar Stengel überbehalten, meine Notration sozusagen. Hier, fang!" Der Hohe Templer kramte kurz in einer Innentasche seine Umhangs, und warf dann dem frischgebackenen Baal einen weiteren Traumruf zu. Dankbar lächelte dieser, und zündete ihn an. "Nun, die Höhle wollt ihr erforschen? Ich komme gerne mit, schliesslich hat mich mein Gefühl schon hierher geleitet, es muss hier einfach was für mich zu tun geben...gehen wir am besten zugleich hinein."
03.02.2003, 20:32 #1009
Scatty
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Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Kaum hatte der Hohe Templer einen Schritt voran gemacht, als er schon wieder das Gesicht verziehen musste, als ob ihm jemand in seine mathematischen Aufzeichnungen gepfuscht hatte. Beim Schläfer, diese Luft hier drin war dermassen abgestanden und alt...hier musste schon lange keiner mehr drin gewesen sein. Stressi dürfte der erste Mensch gewesen sein, der diese Höhle seit langer,langer Zeit betreten hatte. Man konnte den Staub, der hier auf dem blanken Stein eigentlich nicht so dermassen konzentriert auftreten sollte, förmlich schmecken und sehen, wie er umherflirrte. Gerade wollte Scatty fragen, ob nicht einer der Baals Licht machen konnte, doch Stressi kam ihm zuvor. Entweder war er Gedankenleser oder er konnte ebenfalls nicht im dunklen sehen. Doch für den nächsten Moment hätte sich Scatty lieber gewünscht, nichts zu sehen.

Zahlreiche Menschenknochen lagen überall verstreut in diesem Teil der Höhle, ja, ganze Skelette lehnten an der Wand, als wollten sie sagen: "Mein Gott, warum haut ihr nicht ab, ihr Idioten? Sollen wir euch noch ein Schild hinhalten:"Sehr gefährlich, bitte keinen Schritt weiter!" Also wirklich, diese Lebenden..." Nunja, vielleicht nicht ganz so, aber dieser Gedanke hatte sich in Scatty´s Hirn entwickelt, und da kam manchmal ganz schöner Dummfug heraus.

Er bedeutete seinen Gefährten anzuhalten, und bückte sich hinab. Prüfend und mit genauem Blick hob er einen Knochen vom blanken Felsboden auf, der direkt neben einem gigantischen, scheinbar einmal zusammenhängenden Steinhaufen gelegen hatte. Vorsichtig fuhr er über die Hornoberfläche. Hmm.... und im nächsten Moment holte Scatty schon aus und donnerte den Oberschenkelknochen gegen seine Stirn, wo sich jener sofort dafür entscheid, zu verschwinden, indem er sich in Molekularteile und Knochenstaub auflöste. Die Konsistenz, den Altersfaktor miteinbezogen, zusammen mit dem Winkel, in dem die Erde zur Sonne stand...bei allen Göttern, dieser Knochen war verdammt alt! Zur genaueren Bestimmung fehlten ihm die Instrumente.

"Also...hier lebt mit Sicherheit nichts mehr" flüsterte Scatty. "Aber das muss ja nichts heissen, schliesslich gibt es ja noch die Magie, aber da wisst ihr ja am besten darüber Bescheid." Fester schloss sich Scatty´s Griff um seine Feuersbrunst, die Knöchel seiner rechten Hand traten weiss hervor. Irgendetwas würde geschehen...
04.02.2003, 20:21 #1010
Scatty
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Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Schon seit Stunden bestand Scatty´s "Kampf" mit einem der Steingolems darauf, dass der Golem grunzte (seit wann konnten Steine grunzen?) und mit seinen gewaltigen Pranken zuschlug, dass die Grasbüschel nur so hüpften, und Scatty den Schlägen immer wieder auswich. Nicht umsonst war er Lehrmeister in der Körperbeherrschungkunst. Und bei einem Golem war es noch leichter, denn vor allem die Steinversion, jetzt natürlich ohne Luxusfeatures wie marmoriertem Torso, einem heissen Stein auf dem Kopf zum Warmhalten der Speisen oder dergleichen, war erheblich langsamer als ein krabbelndes Baby. Dennoch, schon nach den ersten zwei Schlägen, die Scatty übrigens erbeben hatten lassen und ihm fast das Schwert aus der Hand gefeuert hatten, musste er feststellen, dass weder Krähenspitz noch Feuersbrunst etwas gegen dieses Ungetüm auszurichten vermochten.

Des Hohen Templers Schicksal schien es zu sein, an Übermüdung elendiglich einzugehen, doch das Blatt wendete sich, als ihm irgendjemand einen steinernen, langstieligen Schmiedehammer an den Kopf pfefferte. Er wandte den Kopf nach dem Übeltäter, und sah nur noch ein Blitzen einer Rüstung um den nächsten Baum verschwinden. Doch der Aufschrei eines anderen Templers liess ihn erkennen, dass der Übelbold anscheinend die Hämmer durch die Pampa schmiss. Entweder, um den Zorn des Schläfers auf sich zu ziehen, oder aber...natürlich! Scatty ging ein Licht auf, und dem Golem einer ab, als er den unaufmerksamen Hohen Templer erwischte. Scatty, immer noch triumphierend grinsend, flog zwar im hohen Bogen durch die Luft, doch das instinktive Zur-Seite-drehen hatte er auch hier wieder angewendet, das war fast schon Reflex geworden. So sollte es an der Aufprallstelle nur ein paar Blaue Flecke geben. Der Hohe Templer richtete sich nun endlich, durch die Tatsache bedingt, dass er im Sumpf lag, wieder auf und lachte dreckig ob seiner Entdeckung. Bestimmt war niemand anderem klar, dass man diese Hämmer als Waffe verwenden konnte, doch Scatty hatte das natürlich sofort erkannt. Er setzte seinen grimmigsten Blick auf, und rannte auf den Golem zu, der vor Wut bröckelte.

Schon hatte der Hohe Templer einen Plan gefasst, er liess den Hammer durch seine Hand gleiten, bis er den Ende des Stiels gewahrte. Dann liess er das Schmiedeinstrument sinken, und stiess sich mit seinen Beinen vom matschigen Boden ab. Der Golem natürlich, blöd wie er war, fiel auf Scatty´s Falle herein. Ein gigantischer Kriegsschrei verliess die Kehle des Barbier´s, als er die Faust des Golem´s auf sich zu sausen sah, bereit, jeglichen Funken Leben im Leib des Sumpfler auszulöschen. Fieberhaft rechnend passte Scatty gerade noch den richtigen Moment ab, und kurz bevor die riesenhafte Faust seinen Brust- in einen Picknickkorb mit Schleifchen verwandeln konnte, drehte er sich im Fluge seitwärts vom Golem weg. Dieser stolperte, blieb schliddernd stehen und stutzte. Scatty hingegen hatte sich weiter gedreht, um 180° um genau zu sein, und zirkelte dem lebenden Fels, an ihm vorbeifliegend, nun den Schmiedehammer direkt ins Kreuz. Ein Schmerzensschrei, wenn es soetwas war, verliess die Kehle des Monsters, und die rauhe Oberfläche schien zu erbeben und zu wackeln. Der Golem brach auf einem Knie ein, und ein gewaltiger Gesteinsbrocken löste sich aus der Rückenpartie des Steinernen Wächters. Scatty grinste, doch nicht sehr lange, regenerierte sich doch der Golem relativ schnell und liess seine geballte Faust in einem gewaltigen Rückhandschlag einen Halbkreis nach hinten beschreiben. Der Hohe Templer schaffte es, dank seiner Reflexe den Schlag etwas mit dem Hammer abzubremsen, dennoch liess ihn die Wucht, gerade auf dem Boden aufkommend, wieder zurückprallen und erhob ihn erneut in die Lüfte, diesesmal schon wieder unfreiwillig. Glücklicherweise stand der Flugbahn des Barbiers kein Freund oder Baum im Weg, und als er wieder einmal seine Reise im Schlamm beendet, fühlte er sich langsam wie ein junger Vogel, kaum flügge, dens immer wieder auf die Schnauze lässt. Scatty´s schlammverschleierter Blick gewahrte jedoch eine gute Nachricht, hackte doch gerade ein mächtiger Hüter des Glaubens dem Golem in einem gezielten Schlag das Kniegelenk heraus. Wiederum erbebten die Felsmassen und winzige Felslawinen lösten sich vom Körper des Koloss, bis er schlussendlich nach links wegkippte, da ihm einfach ein zweites Bein fehlte. Am Boden liegend war er leichte Beute für eine Gruppe von Templern. Ein paar Unvorsichtigen, die sich zu nahe heranwagten, konnte der wild um sich schlagende Steinerne Riese zwar noch ein Geschenk in Form von gebrochenen Rippen, Füssen oder Armen und Prellungen mitgeben, doch bald schon fiel jeglicher Zauber, der die Massen zusammengehalten haben mochte, ab, und grosse Brocken lösten sich von dem Golem. Kurze Zeit später war das Schauspiel vorbei, und nur noch eine Ansammlung von Steinen kündete von diesem mächtigen Monster.

Scatty stand auf, wischte den Schlamm von seinen Kleidern, und liess seinen Blick über die Szenerie schweifen. Ein paar Golems waren noch übrig, doch der Grossteil war dezimiert. Viel schlimmer schien es um die Stege des Lagers bestellt. Die gewaltigen Kräfte der Steinriesen hatten klaffende Lücken in das Stegsystem des Lagers gerissen. Naja, es gab hier sicher einen Baumeister oder soetwas, der sich darum kümmerte. Der Barbier hingegen hatte anderes zu tun. Er griff seinen Hammer und schleuderte ihm dem erstbesten Kerl entgegen, der über seinen Weg lief. Ohne sich umzublicken machte er kehrt und lief in Richtung seiner Hütte. Das "AU, GOTTVERDAMMT, WELCHER BASTARD!!" bestätigte den Barbier in seiner Meinung, jemanden getroffen zu haben, der wüsste, wohin mit dem Hammer.

Scatty hingegen hatte jetzt ganz andere Sorgen. Kaum war er an seiner Hütte angekommen, warf er die Tür hinter sich zu, und öffnete die grosse Truhe aus Kirsche. Naja, er hätte sie lieber aus Sumpfkraut gehabt, aber dieses rot war auch sehr verlockend...wie auch immer. Er holte allen Proviant, den er noch da drin hatte (und der noch nicht von schmierigen, kleinen Wesen, die nachts in seiner Wohnstatt umhergeisterten und in mit ihren extrem lauten Tönen nervten, und von Ratten, angefressen war) , vergass dabei auch nicht, sich schön die Finger am Kirschsaft schmutzig zu machen und holte letztendlich auch noch den Beutel mit Sumpfkrautstengeln und den mit Gold heraus. Ersterer war geradezu erschreckend leer. Ein Blick hinein offenbarte erst die wahre Misere: nur noch 15 Stengel! Und er hatte vor, lange im Minental zu bleiben! Naja, blieb nur zu hoffen, dass die Orks ebenso Stengel mochten und er vielleicht bei denen ein paar schnorren konnte. Vielleicht wenn er ihnen seine Beinhaare verkaufte... Aber das war noch Zukunftsmusik. Er hängte sich seine Barbiertasche mit Kräutern und technischen Krimskrams nebst Gebamsel über die Schulter, überprüfte, ob Opalmond, Feuersbrunst und Krähenspitz richtig sassen, und band sich dann die Beutel mit Essen, Sumpfkraut und Gold um. Schliesslich und endlich legte er noch seinen treuen Kapuzenumhangmantel-Dingens-Gemisch an, und zog dessen Kapuze tief ins Gesicht. Dann wirbelte er herum, stiess die Tür auf, und sog Kampfesrufe und die frische Nachtluft ein. Nun war er bereit, doch zuerst galt es, jemanden zu besuchen...

Mit diesem Gedanken, und ein paar anderen wirrköpfigen Gedanken, die aber immer in Scatty´s Hirn umhertorkelten, sprang er mit einem doppelten Salto von seiner Hüttenplattform in den Sumpf hinab und verliess das nächtliche Lager. Ob er zurückkehren würde?
04.02.2003, 21:00 #1011
Scatty
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Onars Hof # 2 -
Beim Schläfer, wo waren Sly und Schmok hier nur hereingekommen? Die meisten Leute, die hier herumstanden, sahen aus als könnten sie nicht mal das kleine Einmaleins und ihr Tagesablauf würde nur aus Frauen angrapschen und über dumme Witze lachen bestehen. Und Scatty konnte es sich wirklich bildlich vorstellen...Super. Naja, hier konnte man wenigstens Akrobatik gut gebrauchen, wenn man dem ein oder anderen Utensil ausweichen musste, dass hier sicher dem ein oder andren um die Ohren flog. Scatty kratzte sich demonstrativ am Kopf. Sly bedeutete ihm, das Schmok wohl in der Taverne hocken würde. Die Tatsache, dass ihm diese Taverne gehörte, wollte Scatty´s Hirn aus irgendeinem Grunde nicht aufnehmen. Doch jetzt hiess es langsam mal aus den Puschen kommen, also liess er sich von Sly in die Taverne hineinführen. Kaum hatte er einen Schritt über die Schwelle getan, als ihm auch schon die bestialische Schweissmischung entgegenschlug, die Scatty´s Bälle so schön klebrig machten. Nur knapp konnte sich der Hohe Templer unterdrücken, den linken Mundwinkel gen Erdmittelpunkt zu neigen, die Augen nach oben zu drehen und zu sabbern. Das hier war das MEKKA des Schweissanbaus. Weitläufige Felder in dunkler, feuchter Lage (in den Achselhöhlen der Söldner um genau zu sein)...ja, wenn man genauer hinschaute, ritten sogar kleine Reiter auf den Feldern und jagten Miniaturratten. Aber Scatty wollte deswegen keinen grossen Flohzirkus machen, weswegen er zu Schmok hinüberging, ihn über die Theke zerrte und hinter sich her schleifte.

"So, Jungs, ich hoffe ihr habt alles dab..." Schmok biss dem hohen Templer protestierend ins Bein. Er wirbelte herum und beugte sich zum liegenden, sich langsam erhebenden Schmok herunter. "Das heisst wohl nein. Gut, ab nach Hause und pack deine Sachen, wir gehen ins Minental. Und keine Widerrede, sonst erfährst du, wie schmerzhaft es ist, das grosse Einmaleins aufzuzählen, während du von zwei schwarzen Trollen gestreckt, von erzbeschlagenen Rädern gerädert und mit der geistreichen Literatur der modernen Dichtkunst berieselt wirst!" Beim letzten Satz sprang Schmok sofort zurück, winselte kurz, und rannte dann in seine Hütte, oder wo immer er wohnte, um sein Zeugl zu packen.

Gerade in dem Moment, als Sly und Scatty die Taverne verlassen wollte, drang eine düstere, herausfordernde Stimme aus einer dunklen Ecke zu ihnen herüber. "Ach, Sly, Sly, Sly...bist du nun so ein Schwächling, dass du dir schon Hilfe aus dem Sumpf holen musst? Hey, du, Sumpfkröte." Allgemeines Gelächter. "Warum hast du deine Kuhle verlassen und bist hierher gehüpft, hmm? Du hast hier nichts zu suchen!" Scatty verdrehte die Augen. Er hatte es gewusst. Kein Besuch bei den Lees ohne die obligatorische Anmache oder Beleidigung. Dabei hätte er es diesesmal gerne vermieden. Wiederum fuhr Scatty auf dem Absatz herum, und ging diesmal auf den Söldner zu, der diesen Satz hatte fahren lassen. Er war hager, schien aber gelenkig zu sein, und aus seinen Augen stach ihm eiskalter Hass entgegen. "Nun, werter Söldner...ich wette mit euch, dass die Sumpfkröte euch gleich für eine lange Zeit zum Schweigen bringt, aber nicht durch KO-Schlag oder gar einen Schwertstich." Scatty grinste, doch der Söldner, der im allgemeinen Getuschel als Sylvio bezeichnet wurde, schaute nur dumm drein. "Ja klar, SUMPFKRÖTE. Probiers, mal sehn, wenn du recht hast, lass ich dich vielleicht dieses Mal laufen." Scatty Grinsen verschwand, und sein Gesicht verformte sich zu einer Grimasse der Konzentration. Langsam schritt er näher an den sitzenden heran. Stühle wurden zurückgeschoben, Hocker polterten nieder, als zahlreiche Leute aufsprangen. Sylvio hingegen lächelte nur kalt. Der Barbier brachte seinen Arm nach oben, ein horizontale Linie bildend, den Handrücken nach oben. Langsam, gaaaanz langsam beugte er sich nach vorne und hinunter zu dem Sitzenden. Dann, blitzschnell und fasst nicht wahrnehmbar liess er seinen Unterarm nach vorne schnellen, die Handkante direkt gegen den Kehlkopf des Söldners. Dieser versuchte zu schreien, presste sich die Hände auf seinen Hals und fiel vom Stuhl. Scatty richtete sich wieder auf. "Nett, was Jungs? Keine Angst, er wird keine Schäden davontragen...nur eine Erfahrung, man sollte sich eben nicht ständig mit schwächeren anlegen, sonst verliert man die Routine und Übung, Sylvio." Den Namen spie er fast aus, und machte dann kehrt. Sly stand erstaunt in der Tür. Er hatte nur gesehen, wie irgendetwas an Scatty´s Arm verändert wurde, und dann lag Sylvio plötzlich am Boden.

Bevor Sly fragen konnte, wie er das gemacht hatte, kam auch schon Schmok angerennt, gekleidet in eine leichte Banditenrüstung, sein Bastardschwert am Gürtel und einen Rucksack am Rücken. "Gut, Jungs. Wir scheinen bereit zu sein. Also, auf ins Minental!" Scatty ging der Gruppe voran, hinaus aus der Taverne, und den ihm von Sly beschriebenen Weg zu Bengar´s Hochplateau entlang. Bald schon war Onar´s Hof nicht mehr als eine Silhouette im fahlen Mondschein...
05.02.2003, 21:36 #1012
Scatty
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Im Minental -
Seit die kleine Gruppe das alte Minental betreten hatte, gelangte irgendwie die APs, die Scatty´s Mund zum Schliessen überreden sollten, nicht mehr an die richtige Synapse. Stattdessen zuckten die Augenlider des Hohen Templer unkontrolliert. Beim allmächtigen Schläfer! Was war hier nur geschehen? Er hatte ja gehört, dass sich hier ein paar übergrosse Warana niedergelassen haben sollen, aber das die Zerstörung so verheerend war...

Der Weg, den die Drei nun hinunterschritten, war früher einst von zwei saftigen grünen Wiesen, wo die Häschen hoppelten und die Beinchen summten eingegrenzt gewesen, jetzt bot sich den Wanderern nur noch kahle Erde. Verkohlt und teilweise dampfend lagen Knochen herum, und rostige Schwerter säumten den Wegesrand. Hier wuchs rein garnichts mehr, nichteinmal mehr Kräuter. Diese Erde war toter als der Paladin, der rechts vom Weg in unnatürlich verkrümmter Haltung herumlungerte, und sich einen Dreck um die Gruppe scherte (was ja nicht verwunderlich war, Tote scherten sich normalerweise um garnichts). Die zerklüfteten Risse und die völlige Verkohlung des guten Landes und des saftigen Grases hätte Scatty fast von dem Snapper abgelenkt, der gerade ein nettes Stück Auge aus dem Paladin herausbiss. Alles was recht war, dieses Vieh hatte Geschmack, Augen waren immer so zart und weich...ein ideales Hour d´Oevre zu dem saftigen Lendenfleisch des Menschen, welches der gierige Snapperblick schon erfasst hatte. Dem Barbier fiel jetzt erst auf, dass dieser Snapper anders aus sah...braungebrannt wie frisch von der Sonnenbank, fiesere Zähne und überall bedeckt mit kleinen Hörnchen. Hmm...sah so ähnlich aus wie ein Drache! Aber wie konnte soetwas....

Scatty dachte den Gedanken lieber nicht weiter, da er sonst sein Frühstück in einem dreifachen Rittberger wieder ans Tageslicht befördert hätte. Wuah, ekelhaft...ekelhaft und exzellent! Denn schliesslich wollten die zwei Leeler schleichen meistern, und an einem Drachensnapper holten sie sich schoneinmal gute Erfahrung. Scatty wich ein paar Schritte zurück und zog die immer noch staunenden Leeler mit sich. "So, Jungs, nun kommt schon wieder die erste Übung zur Meisterung. Die Aufgabe ist simpel: schleicht euch so nahe wie möglich an dieses Getier da heran. Beachtet jedoch diesesmal auch die Windrichtung, diese Biester haben verdammt feine Nasen. Achtet darauf, nie so zu stehen, dass eure Ausdünstungen dorthin fliegen, wo sie nicht hingehören: in eures Opfers Nase. Weiterhin ist auf dieser zerbröckelten und rissigen Erde zu beachten, wie ihr den Fuss aufsetzt. Bei hartem Gelände ist es immer besser, die Ferse zuerst aufzusetzen, und dann langsam den Fuss zu senken. So enstehen eigentlich die geringsten Geräusche. Aber vergesst bei den neuen Infos nicht die alten Grundsätze: Konzentration, Atmung, Aufmerksamkeit! Und nun los, zeigt was ihr draufhabt!" Der Snapper würde sie so schnell entdecken und sich auf sie stürzen wie im Moment wohl jeder Sumpfler auf einen Sack voll Kraut. Aber das war kein Problem, selbst mit einem Banditen in der Gruppe sollte eines dieser Biester kein Problem für drei Leute sein. Apropos Kraut, da fiel dem Scatty doch ein, dass er schon lang nichts mehr konsumiert hatte. Begierig fingerte er in seine Tasche und förderte einen prallen, süsslich duftenden Traumruf zu Tage. Geschwind ward der Stengel an einer herumlungernden Fackel, die nichts zu tun hatte, entzündet und wanderte mit routinierten Bewegungen in den Mundwinkel des Schleichlehrmeister. Und nun hiess es Schüler beobachten.
05.02.2003, 21:48 #1013
Scatty
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Die Sumpfbruderschaft #8 -
hm....also, ich weiss ja nich, normalerweise hätte mein char noch massen von sumpfkraut haben müssen, der als leidenschaftlicher kettenraucher (trifft aber wohl auf fast alle sumpfler zu :D)...aber naja, 15 stengel hat er ja noch bei sich, des wird schon noch eine woche oder so langen...aber besser wärs wirklich, wenn krieger mal endlich des kraut vom linky holt, und sei es mit roher gewalt :D *aggressionsthesebestätig*
05.02.2003, 22:00 #1014
Scatty
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Gesuche an den Rat -
also bitte, sly....sowas gehört sich für einen schüler scatty´s nicht *kopfnussgeb* entschuldigt, liebe lees, er hats nicht ernst gemeint *tuschel* das gibt extra einheiten, mein lieber :D

ich denke mal, da er blackwyn schonmal hatte, wird er ihn nochmal nehmen, er will ja den alten char weiterspielen, oder nich?
06.02.2003, 06:18 #1015
Scatty
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ein neuer ZuXler sag Hallo!!! -
tjoa, wad soll man sagen, der grandmaster ist tatsächlich schon ein jahr im zux...solang hat ers bei denen ausgehalten? das ja fast schon ein rekord für sich :D in diesem sinne, herzlichen glückwunsch gm, und bleib nochn paar jahre beim zux (andre gilden würden deine kranke psyche eh nicht aufnehmen, gelle? ;) :D)
06.02.2003, 20:54 #1016
Scatty
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Im Minental -
Das Dreiergrüppchen machte sich also weiter auf den Weg hinein ins abgestorbene Minental. Scatty als Barbier empfand das als unappetitlich, und eigentlich hätte er das ganze amputieren müssen. Aber wie sollte man eine Region von 2 Quadratkilometern von der restlichen Weltkugel seperieren? Beim Schläfer, warum hatte er nur Champ und seine Säge nicht mitgenommen, die hätten ihm helfen können. Aber naja, musste er sich eben weiter mit der rissigen, schwarzen Erde, dem Gestank, der von teilweise noch knusprig zarten Leichen, die den Weg säumten, und dem Getier abgeben. Der Hohe Templer seufzte und steckte sich einen Stengel an. Es blieb ihm auch nichts erspart.

Je weiter sie den Weg hinab zur Strasse zum Alten Lager schritten, desto schrecklicher wurde das Bild der Verwüstung. Hier schien sich wirklich böses zusammengerottet zu haben...umso verwunderlicher war es, dass hier doch glatt ein Wicht in einer Banditenrüstung (sicherlich geklaut) und einer Glatze herumsass und gemütlich auf einer Scavengerkeule kaute. Scatty´s Augenbraue wanderte gemütlich nach oben. Den Kerl musste er sich näher ansehen. Er bedeutete seinen Schülern, hinter ihm zu bleiben, und stiess sich dann vom Boden ab. Die aufwirbelnde, brüchige Erde unter sich vollführte er eine halbe Schraube, schoss dann mit einem Affenzahn nur einige Spann am Gesicht des Mannes entfernt vorbei, und biss im Vorbeifliegen ein Stück von der Scavengerkeule ab. Köstlich, der Mann war Gourmet! Also sicher kein Orkspitzel oder dergleichen... Während er noch den Gedanken zuende dachte,vollführte er wiederum einen Salto und drehte sich im Fluge so herum, dass er auf allen vieren aufkam. Das Erdreich gab nur ein trockenes Knacksgeräusch von sich, als der Barbier einknickte um den Fall zu stoppen. Nun ja, das heisst, er wäre eingeknickt, wäre er nicht mit seiner Nase gegen einen plötzlich hervorspringenden Baum gebrettert. In horizontaler Lage rutschte er langsam hinab, und blieb dann erschöpft am Boden liegen. Doch das Training als Templer beinhaltete auch, Erschöpfung vorzugaukeln, und so rollte er sich mehrere Male rückwärts, auf den Mann zu, und sprang dann auf. Der Kerl kratzte sich nur am Kopf.

Scatty räusperte sich und klopfte seinen Mantel aus. "Sagt, werter....Landstreicher? Was hat dieser Rauch dort hinten zu bedeuten?" "Najoa, weeste, Bursch, do liechd ded Vulkandingens, wa. Da soll son feuriches Viech rumhüppen, also da würdsch ned hingehen." "Aha,aha, ein feuriges Viech also..." Feurige Viecher hatten Scatty schon immer in ihren Bann gezogen. "Nun, werter Mann, wie kommt man dorthin?" Entgeistert starrte ihn der Bursche an. War dieser Kerl verrückt? Er wollte zum Drachen?!? Nein, das ging nicht mit rechten Dingen zu. Wie ein Irrer kreischend sprang der Glatzkopf auf, wirbelte herum, und sprang einfach so von der Kante des Abgrunds, der hinter ihm klaffte. Scatty erschrak, und Sly rollte nach vorne, um noch die Hand des Mannes zu greifen, doch zu spät...es war alles aus...die Banditenrüstung des Mannes war nass, im grün-schimmernden Wasser befeuchtet. Hätte Scatty dass nur verhindern können...das Leder war sicherlich nicht mal imprägniert! Ausser sich vor Entsetzen brachen Schmok und Sly zusammen, der Riese rollte sich sogar jammernd am Boden. Doch nun war keine Zeit für Trauer, denn Scatty hatte die Situation erkannt.

"Mann, Jungs! Ist doch klar! Der Kerl ist so hilfsbereit, dass er uns zum Vulkan führt!" Nun ging auch Schmok und Sly ein Licht auf, das musste man eingestehen, wahnsinnig war Scatty nicht. "Also, auf in die kalten Fluten, meine Schüler! Folgt dem Flüchtigen!" Das liessen sich die beiden nicht zweimal sagen. Laut schreiend und fröhlich rufend hüpften sie die kleine Klippe hinunter ins kalte Nass, und begannen, dem Kerl zu folgen, der sich nun erschreckt umblickte, und etwas wie "Innos, hilf!" schrie. Scatty zuckte die Schultern, und vollführte sein Bad durch rückwärts eingesprungenen Auerbach, komplett mit angewinkelten Kniien, geschälten Zehennägeln und zusammengepressten Augen. Mit einem Knall durchdrang er die Wasseroberfläche, und ein sanftes Rauschen und Blubbern erfüllte seine Ohren. Nun war er wohl unter Wasser, und auftauchen war die Devise. Gesagt, getan, doch nun musste sich Scatty sputen, denn seine Schüler waren schon weit voraus. Weit holte der Hohe Templer aus, und mit kräftigen Zügen folgte er dem Flusslauf...
06.02.2003, 21:39 #1017
Scatty
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Im Minental -
Mit schnellen Atemzügen spurtete er in Richtung Blutfeuer, die sich gerade mit vier extremst hässlichen Biestern herummühte. Man könnte sie wohl im entferntesten Sinne als Echsenmenschen bezeichnen...aber das war es nicht, was ihm durch den Kopf ging. Kaum hatte er nur eine Strähne ihres Pechschwarzen Haares, die sinnlichen Lippen, zu Kampfgebrüll verzerrt und ihre schlanken Hüften gewahrt, trafen ihn die Erinnerungseindrücke wie ein Hagelsturm. Blutfeuer, die Frau, die bisher einen besonderen Platz in seinem Leben eingenommen hatte, ihr Lachen, die Gespräche und Abenteuer, beispielweise auf der Harpyienqueste, oder der Gletscherbesteigung...all das erfülllte die Silhouette, die in Scatty´s Geist herumschwebte mit kräftiger Farbe und hauchte ihr Leben ein. Und nun galt es, diese Frau zu retten.

Inzwischen war er nur noch einen Steinwurf von der Amazone entfernt, hinter ihm keuchten Sly und Schmok heran, und der Barbier gewahrte das Spannen einer Bogensehne. Scatty musste unweigerlich grinsen. Zu viert würden sie diesen Echsenmenschen schon zeigen wo der Bartl den Most holt! Nur noch einen Schritt, dann war er bei Blutfeuer. Doch schon jetzt konnte er sehen, dass sie nicht sah, wie hinter ihr ein Echsenmensch zum Schlag mit seiner schartigen, rostigen Klinge ausholte. Mit gewohnter Schnelligkeit sondierte der Hohe Templer die Lage. Und wie immer hatte er sofort die perfekte Gegenlösung gefunden: ein Steinhaufen, der in genau dem richtigen Winkel für ein horizontale Näherung, mit anschliessender diagonaler Steigung, stand. Der Barbier wirbelte herum, rannte den Steinhaufen hinauf und stiess sich ab. Die Arme nach vorne ausgestreckt, lag er, nun wieder im Sinkflug, in der Luft. Ja, auf seine Rechenkünste war Verlass. Er würde den Echsenmenschen genau an der Hüfte erwischen und ihn umreissen. Dieser hatte jedoch die Finte bemerkt, und drehte sich mit einem komischen Gurren zum heranfliegenden Scatty. Doch für Gegenmassnahmen war es schon zu spät. Ein wuchtiges, schepperndes Geräusch erklang, als die beiden Rüstungen miteinander kollidierten, und Scatty´s Kontrahent nach einigen lächerlichen Versuchen, sich aufrecht zu erhalten, dem Drang der Schwerkraft nachgab und laut grunzend zu Boden krachte.

Scatty jedoch passte den richtigen Moment ab, um abzuspringen, zog in einer fliessenden Bewegung sein Wakizashi, und rammte es dem Echsenmenschen, noch in eine sanfte Staubwolke gehüllt, zwischen die Augen. Mit einem Rückwärtssalto sprang Scatty vom Brustkorb des toten Echsenmenschen, aber irgendetwas hielt ihn zurück...genauer gesagt biss gerade der angeblich tote Echsenmensch in sein Bein, und Scatty liess einen lauten Schrei fahren. Doch schon einen Moment später hatte das Vieh wieder losgelassen, dank eines gefiederten Schaftes, der aus seinem Auge ragte. Durch die plötzlich nicht mehr vorhanden Gegengewalt sauste Scatty geradezu nach vorne, genau in Blutfeuer´s Richtung. Während er so flog, gewahrte er, nun zwei Echsenmenschen gleichzeitig auf Blutfeuer einschlagen wollten. Wie gut, dass gerade ihr Retter angerauscht kam, denn wie vorhin schlang er im Vorbeifliegen die Arme um die Hüften der Amazone und riss sie dank des Schwungs von den Füssen und aus der Reichweite der herabsausenden Klingen. Seine Puste reichte gerade noch dazu, sich selbst nach unten zu bugsieren um den Sturz abzufangen.
08.02.2003, 00:41 #1018
Scatty
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Im Minental -
Beim Schläfer, warum war dieser hilsbereite Kerl nicht mehr da? Schmok´s Lurkerfleisch schmeckte irgendwie wie gerädertes Wiesel, da konnten selbst Scatty´s Spezialkräuter, unter denen der Barbier seine Portion nach dem ersten Bissen versteckt hatte, nichts ändern. Und die Scavengerkeule von diesem Kerl.... Noch jetzt lief dem Hohen Templer Sabber das Kinn herunter, wenn er daran dachte. Zart war das fleisch, genau richtig durchgebraten und saftig. Und diese Kräutermischung, mit der der Kerl gewürzt haben musste hätte Scatty zu gerne erfahren. Aufgrund der mangelnden Stärkung hatten sie heute nicht viel unternommen, Scatty und Blutfeuer hatten geplauscht, bis die Amazone schliesslich über einigen Mathematischen Ausführungen Scatty´s eingenickt war, danach hatte der Hohe Templer seinen Schülern ein paar weitere Kniffe in Sachen Schleichen beigebracht. Nichts weltbewegendes.

So stand der Sumpfler im Höhleneingang, umgarnt von der zarten Geräuschen der Nacht, einem lauen Spätwinterwind und dem bestialischen Schnarchen von Schmok. Fast synchron zu den Bronchiallauten stiess der Barbier eine Wolke feinsten Krautrauchs hinaus in die kalte, klare Nacht. Solche Nächte liebte er, wenn die Sterne am Himmel funkelten und der Mond hell und fahlgelb schien. Doch der wichtigste Stern für ihn lag im hinteren Teil der Höhle, selig grinsend und leise und flach atmend. Blutfeuer, die Schönste der Amazonen....Erst bei ihrem Gespräch gestern hatte er realisiert, wie sehr sie ihm am Herzen lag. Und obwohl sie jetzt lächelte, zweifelte er nicht daran, dass sie gerade neue Pläne sponn oder in ihren Träumen gegen imaginäre Gegner ficht.

Auch Scatty musste lächeln, als er sie so sah, und trat an den ruhenden Körper heran. Langsam ging er in die Hocke und beugte sich über die Amazone. Sanft fuhr er ihr durch das inzwischen schon wieder lange und wirre Haar, und über die zarten Nasenflügel, die sachte bebten. Er sog den Geruch ihrer Haut tief ein, und rutschte mit den Fingern noch etwas tiefer. Das nächste, was seine Nase jedoch bemerkte, war ein schöner, wohlriechender, graziler Handrücken, der sich schmerzhaft gegen Scatty´s Nasenbein bohrte. Ja, und sogar seine Ohren wurden beansprucht, war doch ein nettes kleines Geräusch zu vernehmen. Der Hohe Templer verzog ein Gesicht, während Blutfeuer´s Lächeln verschwand und sie die Augen aufschlug, verwundernd um sich blickend. Während er so langsam aber sicher, immer noch in der gleichen Hockhaltung, nach hinten kippte und sein Gleichgewicht verlor, überlegte er, warum Blutfeuer so verwundert schaute. War das ein Reflex gewesen? Oder hatte sie geblinzelt? Kaum hatte er den Gedanken zuende gedacht, als er schon mit gerundetem Rücken auf dem harten, steinigen Boden aufkam. Geschickt wie er war rollte er sich natürlich sofort nach hinten ab und sprang, nunmehr aus der Starre erwacht, wieder auf.

"Hey, keine Angst, meine Sumpfdotterblume, ich wollte doch nur sehen, ob die Haare noch sitzen." Scatty grinste und zog wieder an seinem Stengel, den er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte.
08.02.2003, 01:36 #1019
Scatty
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Im Minental -
Scatty kratzte sich verwirrt am Kopf. Blutfeuer´s Blick deutete auf eine ernsthafte Schädigung einiger wichtiger Nervenbahnen im Kopf hin, hielt sie denselben doch schief und blickte, fast loslachend, Scatty mit dem linken Auge an und mit dem rechten an ihm vorbei. Beim Schläfer, wen oder was schaute der Stern seiner dunklen Nächte da an? Ausser ihm gab es doch nichts interessantes hier in der Höhle, Sly und Schmok schliefen erstens und zweitens schien Blutfeuer´s Vogel, also auch die hübsche Amazone, sie nicht besonders zu mögen...Apropos Vogel, wo war dieses Vieh nur wieder hin? Wenn er dem Hohen Templer ausbüxte, durfte er seiner Blutfeuer garantiert suchen helfen, und darauf hatte er keine Lust.

Ein plötzlicher Schauer jagte ihm den gepanzerten Rücken hinunter. Seine Sinne hatten den feinen Luftzug vernommen, der hinter ihm an seinen bestoppelten Hinterkopf gebrandet war. Blitzschnell wirbelte er auf dem Absatz herum, und sah sich einem gigantischen Maul gegenüber, mit spitzen Zähnen, und einem tödlichen Mundgeruch....nein, halt. Das war nur der Höhlenausgang und die Ausdünstungen der Leeler. Obwohl diese wohl nach einiger Zeit genauso tödlich wirken würden wie ein riesiges Monstermaul. Den Vogel, der an Scatty´s Bein herumgluckste und sich geduckt hatte, ignorierte der Verstand des Hohen Templers unbewusst. Noch ein letzter prüfender Blick, und er zuckte wiedereinmal die Schultern. Mochte ja tatsächlich Wind gewesen sein. Er trat einen Schritt näher an seine Angebetete, und...moment, irgendetwas zog ihn an einem seiner längeren Haare. Doch so einfach wollte Scatty nicht aufgeben. Er stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Schweiss perlte ihm von der Stirn. Beim Schläfer, welch Kraft vermag es, dies zu bewerkstelligen? Noch bevor er den Gedanken zuende gedacht hatte, geschah das Unvermeidbare: Das Haar riss aus, Scatty schrie kurz auf und rollte sich reflexartig nach vorne ab. Hinter ihm ertönte jedoch ein fröhliches Kreischen und Gluckern. Als der Barbier sich wiederum, nun vor Blutfeuer sitzend, herumdrehte, erblickte er Wuschel, wie er triumphierend mit Scatty´s Haar umherstolzierte. Er musste grinsen. So weit war es nun schon gekommen, Scatty war das Opfer von Souvenirjägern in Form eines Scavengers geworden.

"Nun, ich denke mal, mein Morgentau, dass ich bei deiner Begleitung hier-" Er deutete auf den Scavenger hinter sich und musste schmunzen- "...bald meine Haare los bin. Und was deine etwas wirre, krause Haarpracht angeht, das biegen wir schon hin. Irgendwo gibts schon noch ein Wässerchen, das sich nicht trüben lässt. Aber sag mal, was hattest du eigentlich im Minental gemacht, bis wir gekommen waren?"
08.02.2003, 01:50 #1020
Scatty
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Langsam liess der Hohe Templer den Rauch aus seinen gespitzten Lippen entweichen, und beobachtete mit halb geschlossenen Augen, wie er langsam emporschwebte, leicht und frei wie ein Vogel, nur die Steindecke als Grenze gesetzt. Blutfeuer und er schienen wirklich irgendwie...seelenverwandt zu sein. Genau wie ihr war es ihm ergangen, ihm hatte irgendetwas gefehlt.

"Na, wenn du jetzt Magierin wirst, sind wir ja das perfekte Paar. Ich halt dir die Fieslinge vom Leib, während du sie becirct und umnudelst...obwohl du dafür doch gar keine Magie bräuchtest." Scatty lächelte leich und korrigierte seine Sitzhaltung. "Jedenfalls musst du für diesen Verliebtheitszauber nicht sehr viel geistige Kraft aufwenden, nicht bei mir. Du weisst doch, auf dem Gletscher? Dieser Baum mit den Früchten, die einem eine Erkenntnis gaben? Rate mal, was meine war..." Ohja, beim Schläfer, bei allen Göttern, verdammichnochmal, natürlich würde ihm das sehr gut gefallen! Und mal ganz ehrlich, wenn man nachdachte, wem würde das nicht gefallen?
08.02.2003, 02:19 #1021
Scatty
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Scatty grinste und hätte fast losgelacht. Gespielt übertrieben verdrehte er die Augen. Frauen... Dabei gab es doch genug Scatty für beide. Das jedoch Wuschel den Platz auf seinem Bauch einnehmen wollte, das ging nicht, nein. Dort durfte nur seine Angebetete ihr holdes Haupt betten. Doch alles Zerren und Reissen half nichts, selbst als Blutfeuer und Scatty gemeinsam anzogen, der Vogel war nicht wegzubewegen. Er rieb seinen Kopf an Scatty´s gestählten Bauchmuskeln und gurrte unentwegt. Wie konnte er nur dieses Vieh loswerden? Da kam ihm die zündende Idee.

"Sag mal, Blutfeuer...hast du eigentlich noch diese saftigen, rosaroten, dicken Würmer bei dir? Du weisst schon, die Würmer, die so lecker schmecken, und für die jeder Vogel seine eigene Sippschaft samt entfernten Verwandten verkaufen würde?" Blutfeuer blickte irritiert drein, den Kopf des Vogels gerade in den Händen haltend bei dem Versuch ihn von ihrem Scatty herunterzuziehen. Nach einem komplizierten Zwinkerzeichen seitens Scatty nickte die Amazone endlich wissend. Und als der Hohe Templer in seine Manteltasche griff, horchte das Tier auf. Leich pickte es mit dem Schnabel gegen die Hand des Barbiers, die noch in der Tasche herumwühlte. In der Hoffnung, dass die Täuschung funktionieren würde, ballte er die Hand noch im Schutze des Mantels, und führte sie dann hinaus. Er hielt sie Wuschel hin, und beim Schläfer, wenn ein Vogel gierig schauen konnte, dann übertraf es Blutfeuer´s Wuschel bei weitem. Aber auch kein Wunder, schliesslich war in einer Steinhöhle schlecht Würmer picken. Nach einem kleinen Bewegungstest, bei dem Wuschels Augen samt Kopf immer Scatty´s wirbelnder Hand folgten, stiegen die beiden Wagemutigen schliesslich in die finale Phase des Plans: Abfeuern des vermeintlichen Geschosses und Ersatz des Fremdkörpers.

Gesagt, getan. Scatty holte weit aus, und schleuderte den Wurm, der nicht da war, angeschnitten und in Fastball-Manier aus der Hand gedreht, in Richtung Sly´s. Dieser ratzte im ersten Moment noch friedlich, dies änderte sich jedoch schlagartig, als der Vogel mit seinem gesamten Gewicht beschloss, sich auf Sly´s Brustkorb auf die Suche nach dem "Wurm" zu machen. Der Söldner keuchte laut auf, und schaffte es nur mit Müh und Not, sich unter dem pickenden Vogel hervorzuwühlen. Blutfeuer hingegen nutzte die Gunst der Stunde, und bettete ihren Kopf auf den warmen und bequemen Bauch des Barbiers. Plan erfolgreich ausgeführt.

Wuschel jedoch, der sogleich den Trick durchschaut hatte, blieb nur noch ein Seitenplatz. Leicht verärgert legte sich der Vogel seitlich an Scatty heran, und schloss dann mit einem gurrenden Seufzer die Augen. Blutfeuer tat es ihrem Reittier gleich, und schloss ebenfalls die Augen, während sich Scatty von der Wandlage in eine horizontale Lage, unter ihm weiches Fell, rutschen liess. "Sly, nun bist du dran mit Wache halten, pass gut auf dass niiiiiii...." Das letzte Wort konnte der Hohe Templer nicht mehr vollenden, denn er war ebenfalls eingeschlafen, selig mit Blutfeuer auf seinem Bauch und entschwand auch sogleich ins Reich der Träume...
09.02.2003, 00:17 #1022
Scatty
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Im Minental -
Ein kalter Luftzug rauschte durch die nächtliche Höhlenzuflucht der vier Abenteurer, Scatty fröstelte leicht und schlug die Augen auf. Verwirrt blickte er sich um. War er schon wieder in einem Trollmagen gelandet? Beim Schläfer, er musste aufpassen, wo er Kräuter sammelte, immer wieder lief... Sein Blick wanderte nach unten, und stoppte seinen Gedankengang. Dort lag friedlich Blutfeuer auf seinem Bauch und schlief. Der Hohe Templer musste lächeln. Jetzt wusste er es wieder, er lag im Minental mit seiner Angebeteten auf seinem Bauch, und neben sich...sein Lächeln erstarrte. Dieser Vogel schon wieder! Schmerzhaft bohrte sich dessen Schnabel in des Barbier´s Unterarm. Sly und Schmok jedoch standen, nicht weit entfernt von ihm, aufrecht im Winde und starrten in die Nacht hinaus. Man sah es ihnen an, sie wollten trainieren. Und dafür waren sie natürlich auch hergekommen, man konnte es ihnen also nicht übelnehmen. Behutsam fuhr Scatty unter den sich leise wiegenden Kopf der Amazone, hob ihn hoch und rollte sich seitwärts daraus hervor, nur um ihren Kopf wieder auf einem weichen Fell zu betten. Den Vogel drängte er, ebenfalls vorsichtig (aber nur, damit er nicht aufwachte und ihm hinterher lief), zur Seite, so dass der Hohe Templer bequem aufspringen und auf die Wand zulaufen konnte. Auf dieser kurzen Strecke beschleunigte er in einen Sprint und stiess sich im richtigen Moment und im richtigen Einfallswinkel zur Erdachse kraftvoll vom Boden ab. Kaum hatten seine Füsse die Wand berührt, als sie unter Zuhilfenahme Scatty´s ausgeprägter Beinmuskeln der Schwerkraft entgegenwirkten und den Körper des Hohen Templers zwei Schritte an der Wand emporzogen. Dann stiess er sich wiederum ab, liess sich im Flug nach hinten fallen und landete schliesslich in einem perfekten Rückwärtssalto vor seinen Schülern. So, nun war er warm.

Er bedeutete seinen Schülern, ihm vor die Höhle zu folgen. Dort boten sich überraschenderweise ausser Stein noch ein paar Grasflecke, und schattige Plätzchen, in der Nacht zwar nicht allzu schwierig zu finden, aber dennoch. Breitbeinig, die Hände in die Hüften gestemmt, stellte sich Scatty in den Höhleneingang. Sein scharfer Blick wanderte die Landschaft hinauf und hinunter, kreuz und quer, solange bis ihm schwindlig wurde, und er sich im Schneidersitz niederlassen musste. Hui, sowas sollte er in Zukunft unterlassen. "Ok, Jungs, weiter mit dem Schleichtraining. Die Grundsätze, die ihr ja schon in und auswendig kennt, zumindest solltet ihr das, wenn man die Menge der Kopfnüsse proportional zum prozentualen Lernerfolg sieht. Eine weitere Feinheit ist, dass ihr den Fuss je nach Bodenbegebenheit anders aufsetzen müsst. Auf trockenem, felsigen Boden habt ihr ja schon gelernt, den Fuss mit der Ferse aufzusetzen. Nun, das verhält sich bei den anderen Bodenarten ähnlich. Bei Gras zum Beispiel solltet ihr immer den ganzen Fuss aufsetzen, aber natürlich nur, wenn ihr vorher den Untergrund nach Geräuschquellen durchforstet habt. Auf lockerem Untergrund, wie zum Beispiel Kieselsteinen, Schnee, oder aufgeworfener Erde solltest ihr immer zuerst mit den Zehenspitzen auftreten und dann nach unten abrollen. Weiterhin solltet ihr, wollt ihr wahre Schleichmeister werden, immer darauf achten, jeglichen natürlichen Landschaftsvorteil auszunutzen. Schleicht im Schatten von Bäumen, Felsen oder sonstigem Gelände, und achtet immer darauf, dass der Wind nicht zu eurem Opfer/Gegner/Spielkamerad hinweht. So, und um diese schattigen Angelegenheiten zu testen, werde ich mich jetzt mit dem Kopf zu euch gewandt hinstellen, und ihr werdet dort hinter-" Scatty fuchtelte martialisch mit den Armen herum "-gehen, und dann im Schatten auf mich zuschleichen. Wenn ihr bereit seid, werde ich den Kopf zu euch wenden. Und denkt dran: Konzentration, Atmung, Aufmerksamkeit. Ich muss euch wohl nicht mit ein paar Kopfnüssen daran erinnern." Scatty grinste und schob sich einen Stengel zwischen die Lippen. Seine Schüler liefen los, und er drehte sich mit dem Rücken zu ihnen. Sein Blick fiel wieder in die Höhle, und dort lag Blutfeuer, sich leicht auf dem weichen Tierfell bewegend. Ihre Hand glitt den Haarteppich entlang, und fand nach einigem Suchen den Schnabel ihres Reittiers. Die Amazone lächelte und strich sanft über das Horngewächs, Wuschel quittierte das mit einem Gurren. Hachja, so friedlich...
09.02.2003, 14:35 #1023
Scatty
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Im Minental -
Die spätwinterliche Sonne zog hoch oben am Himmel vorbei, schickte ihre hellen Strahlen zu einem kleinen Teil in den vorderern Bereich der Höhle, in der die Gefährten gerastet hatten, aber zum grossen Teil ereiferte sich das Sonnenlicht, den natürlich Feind des Sommers, nämlich den Schnee, wegzuschmelzen. Scatty jedoch bekam von alldem nichts mit, war er doch im Stehen eingenickt. Wie eine erhabene Statue, die von alten Ruhmestaten und einem Riesen-Ego kündigte, stand er da, den Kopf erhoben, jedoch die Augen geschlossen, und Sabber aus den Mundwinkeln laufend, die Hände in die Hüften gestemmt, und hinter ihm stand Sly, immer noch gehockt, und verzerrte das Gesicht. Kein Wunder, hatte er doch die ganze Nacht so ausgeharrt. Schmok hatte sich schliesslich auch dazu bequemt, herüberzuschleichen (vielleicht war er auch auf dem Weg eingeschlafen) und tippte dem Hohen Templer vor die Brust.

Dieser registrierte das mit seinen scharfen Sinnen natürlich sofort, doch anstatt die Augen zu öffnen, schnarchte er weiter. Er war eben ein Meister der Täuschung, das Schlafen wirkte so echt, dass man meinte er würde WIRKLICH noch schlafen! Sly ward dies jedoch zu bunt, und er schubste den Barbier leicht, worauf dieser langsam aber sicher nach hinten umkippte. Zum Glück war Blutfeuer, auf die man den Namen Wuschel beim Anblick ihrer Haare auch anwenden konnte, gerade aufgestaden, und fing ihren Lieblingssumpfler gerade noch rechtzeitig ab. Perfekt gespielt öffnete Scatty durch den plötzlichen Ruck die Augen, und rieb sich selbige mit den Fingerknöcheln. Blutfeuer richtete ihn wieder auf, und grinste ihn an. Der Barbier grinste zurück, und schob sich wieder einen Stengel zwischen die Lippen. Das Kraut im linken Mundwinkel, die Wasserflasche am rechten, sprach er nun wieder zu seinen Schülern. "Nun, wie ich sehe, habt ihr es erfolgreich geschafft, nachts an mich heranzuschleichen. Natürlich war ich schon lange wach, aber ich habe euch getäuscht. Nicht umsonst bin ich ein Lehrmeister der Körperbeherrschung." Schmok murmelte sowas wie "Ja klar" und kassierte dafür von Scatty eine Kopfnuss. "Und da die Sonne gerade so schön steht, könnt ihr das Schattenschleichen gleich nocheinmal bei Tag probieren. Nutzt auch jegliche andere Deckung, die sich biete, seien es nur Ginsterbüsche oder flache Felsen. Auch robbend könnt ihr euch lautlos bewegen, wenn ihr wisst wie." Um selbiges zu demonstrieren, liess sich Scatty zur Seite fallen, rollte über seine linke Schulter ab, und robbte einmal im Kreis um Blutfeuer herum. Natürlich verursachte er dabei keinen Laut. Einmal herum, sprang er auf, vollführte eine Flugrolle, und kam auf allen vieren vor seinen Schülern zum stehen. "Und jetzt los, ihr wisst, was ihr zu tun habt!"
09.02.2003, 15:16 #1024
Scatty
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Im Minental -
Scatty wirbelte herum und sprang sofort darauf an. Auf die Idee natürlich. "Ja? Das hört sich für mich wie eine Herausforderung für den grössten Schleichlehrmeister...nunja, den schönsten...hm...den einzigen Sumpfschleichlehrmeister an! Feuerwarane dürften kein Problem sein, gegen ihren Atem dürfte ich noch ein paar Kräuter dabei haben..." Jetzt zahlte sich es aus, dass Scatty Barbier geworden war. Auch wenn er dieser Tätigkeit nichtmehr so wie früher frönte, besaß er dennoch noch genug Wissen darüber. Denn ein Scatty, selbst wenn er völlig durchgeknallt war, behielt alles, was er einmal aufgenommen hatte!...Was wollte Blutfeuer noch gleich? Ahhh, Feuerwarane beschleichen. Er kramte kurz in seinem Beutel, und förderte ein Kräuterbüschel, das nicht sehr vielversprechend aussah, zu Tage. Scatty verzog sein Gesicht, aber man konnte ja nicht alles haben.

"Nun, scheint so, als od diese Kräuter nur noch für zwei reichen würden...Aber das ist auch nicht schlecht. Ich und ein anderer Freiwilliger, im Klartext also Schmok, werden uns an die Biester heranschleichen, während ihr euch irgendwo über unseren Köpfen postiert. So könnt ihr beide eure Pfeile grosszügig unter Volk verteilen. Und danach unterhalten wir uns über diese Brücke." Alle Mitglieder nickten, und Scatty hatte schnell wie der Wind einen provisorischen Sud in seinem tragbaren Minibarbierlädchen aufgekocht. Schmok schien sich zwar nicht gerade damit anfreunden zu können, sich mit diesem stinkenden Zeugs, das Scatty gerade grosszügig über freie Hautpartien verteilte, nachdem er seinen Mantel abgelegt hatte, einzureiben, doch ein paar Kopfnüsse später war der Bandit voller Elan dabei. Und genau wie Scatty berechnet hatte, gingen Schmok gerade beim letzten Quadratzentimeter Haut das stinkende, dickflüssige Mittel aus. Nun waren sie bereit, und Scatty schlich der Biegung näher, Schmok hinter sich, während er alle natürlichen Vorteile ausnützte, die er als Schleichlehrmeister zu erkennen in der Lage war. Aus den Augenwinkeln konnte er auch erkennen, wie die beiden Schützen sich positionierten und ihre gefiederten Todbringer in die Sehnen ihrer Bögen legten. Bald konnte der Tanz beginnen, und schon blickte Scatty´s furchtloses Auge samt zugehörigem Kopf um die Ecke. Beim Schläfer, das war ja ein richtiger Stamm! Das würde ein netter Kampf werden. Langsam fuhr Scatty´s Hand zu seinem Schwertknauf, während sich die beiden Wagemutigen weiter anschlichen. Zum Glück standen die meisten Biester mit dem Rücken zu ihnen...
09.02.2003, 15:51 #1025
Scatty
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Im Minental -
Mit einer Technik, die sich der Hohe Templer im Verlaufe seiner Schleichkarriere selbst angeeignet hatte, und die dem unwissenden Betrachter auch einfach nur als ein wenig verlangsamter und vorsichtiger Tanz eines Hofnarren erscheinen mochte, bewegte er sich über den schwierigen Untergrund. Die Feuerwarane, die lieber ihre Zeit darauf verwendeten, mit dem Kopf zu wackeln und herumzuzischen als sich umzusehen, waren nun fast in greifbarer Nähe. Bei einem groben Situationsüberriss hatte er 6 dieser Biester gezählt. Nun, zwar kein ganzer Stamm, aber immer noch genug um das Fleisch von Scatty´s und Schmok´s Leibern zu brennen, wenn sie unvorsichtig genug waren. Apropos Schmok, er sollte ihm wohl noch Anweisungen geben, wie er hier am besten zu schleichen hatte, aber als er sich umdrehte, war er nicht mehr hinter ihm...

Stattdessen hatte sich der Kerl doch glatt auf einem Felsvorsprung verzwuselt, und hielt nun einen grossen Stein zwischen seinen Pranken. Scatty zuckte mit den Schultern. Ihm sollte es egal sein, wenn er so helfen wollte, auch gut. Nun musste er die Echsen nur noch in die Schussbahn der Drei Gefährten lenken. Nun befand er sich direkt hinter einem dieser Biester. Hmm...gegen alle 6 hätte er keine Chance zu bestehen, aber den einen konnte er schon bezwingen, zumal so die anderen aufgescheucht und verwirrt werden mochten. Also richtete er sich leicht aus seiner Kauernden Position auf, spannte seine ausgeprägten Beinmuskeln an, und stiess sich dann so gut es ging vom Boden ab. Während er durch die Luft segelte, und hinter ihm Schreie wie "Jetzt dreht er völlig durch!" an seine Ohren drangen, zog er mit einem befriedigenden Sirren seine Feuersbrunst aus ihrer Metallscheide. Wie gut sich der auf Hochglanzpolierte Holzgriff doch anfühlte, wurde ihm erst jetzt wieder klar. Nur wenig später hatte Scatty sein Ziel erreicht, und die Glieder seiner Rüstung schepperten gegeneinander, als er auf dem Rücken des Warans auftraf. Dieser registrierte dies sofort, und versuchte sich aufzubäumen, was ihm aufgrund seiner Stummelbeinchen jedoch misslang. Scatty hingegen versuchte nichts, sondern er tat etwas. Bruchteile einer Sekunde später ragte die Hälfte der im Sonnenlicht glänzenden, gewellten Klinge aus dem Schädel des Warans, mit Scatty als Anhang. Der Waran wusste sich anscheinend keinen anderen Ausweg als einfach in den Tod zu flüchten. Feigling.

Wie sich aber leider herausstellte, als Scatty die grün befleckte Klinge wieder aus dem Schädel des Tieres zog, waren die anderen 5 keine solche Feiglinge, mit hissenden Lauten und trippelnden Schleichschritten kamen sie dem Barbier näher. Und sie wollten sich sicherlich nicht über neue Häkeltechniken unterhalten. Nun bekam es selbst der Hohe Templer mit dem Grausen, er schluckte tief, riss das Schwert wie ein Irrer aus dem Knochengefüge, indem es sich verfangen hatte, und vollführte einen gewaltigen Rückwärtssalto, hinter die Leiche des Warans. Noch während er in der Luft lag, drehte er sich um 180°, und als er auf dem Boden aufkam, rollte er sich sofort nach vorne ab, sprang auf, und begann zu laufen wie ein Wahnsinniger.

Als er schon den heissen Atem der Warane im Rücken verspürte, und sein Leben als verloren glaubte, kam ihm die rettende Idee. Beim Schläfer, zum Glück hatte er seinen Kübel mit Ekelgeschossen immer bei sich, und wie sagt man so schön, Feuer soll man mit Feuer bekämpfen. Im Laufen drehte sich der Barbier herum und flüchtete nun rückwärts vor seinen Feinden. Gerade, als ein Feuerwaran seinen feurigen Mundgeruch auf ihn entladen wollte, packte sich Scatty beherzt einen Haarball, und warf ihn dem Vieh entgegen. Dieses stiess nun eine gewaltige Feuerlanze aus, die den Templer nur knapp verfehlte, den Haarball jedoch in Brand setzte. Eine, im Vergleich zu der Urpsprungsgrösse des Balles, gewaltige Feuerwand wob sich um das Geschoss, und machte es, zumindest hoffte Scatty das, so instabil, dass es auf der rauhen Schuppenhaut des Feuerwarans, oder noch besser in seinem Maul, platzen und seine feurige Botschaft übermitteln würde. Ob seine Idee klappen würde, würde er gleich sehen. Wenn nicht drüfte er wohl eine Freikarte zu Beliar lösen.
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