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05.01.2004, 14:40 #501
Der Inquisitor
Beiträge: 526
Tak hat zweijähriges -
quote:
Zitat von Sly
@medi und don: warum gebt ihr net einfach zu ,dass ihr tak unsympathisch findet und solche threads, die tak beglückwünschen in foren , in denen ihr mod seid, nicht haben wollt.

Weil das ehrlich wäre, und Ehrlichkeit ist halt nicht Medis Stil. ;)
06.01.2004, 17:13 #502
Der Inquisitor
Beiträge: 526
[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Dorrien verfolgte das Verschwinden der Sumpfkiffer ein wenig enttäuscht, Irock hingegen schien darüber weniger traurig zu sein. Nun ja, Irock war nunmal Idealist...
"Die Abwesenheit der Häretiker scheint Euch zu gefallen, Bruder.", sprach der Feuermagier seinen Adanos huldigenden Kollegen an, wobei er auf undefinierbare Art lächelte. Dieser nickte nur, wobei er Dorrien ein wenig misstrauisch musterte.
"Glaubt nicht, ich hätte sie mitgenommen, weil ich mit dem Pack befreundet bin. Im Gegenteil. Aber sie hätten uns gute Dienste als Lockvögel leisten können. Die, die wir suchen, hätten sich auf diese Kultisten gestürzt wie Wölfe auf ein paar einsame Lämmer. Damit hätten wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - den schwierigsten Teil unserer Mission erfüllt und die Ketzer beseitigt."
Dr Hexenjäger schwieg kurz und ließ sich das ganze Szenario noch einmal durch den kopf gehen. Ach ja, das wäre ein Gemetzel geworden... Doch leider sollte dem wohl nicht so sein.
"Was solls. Wir finden sie auch so.", stellte er schließlich trocken fest und beschleunigte seine Schritte ein wenig...

Der Schnee knirschte unter ihren Füßen, während sich die kleine Gruppe immer tiefer in die Wälder vorkämpfte. Es war nicht die erste Gelegenheit, zu der Dorrien gefrohrenes wasser in allen Formen und Farben verfluchte, die winterliche 'Pracht' machte das Vorwärtskommen der Gruppe teilweise zum Extremsport und reduzierte die Geschwindigkeit der Kämpfer auf die von Schnecken. Ein Vogel sang einsam ein Liedchen...
Moment mal, ein Vogel? Zu dieser Jahreszeit? Dorrien stutzte und riss plötzlich den Bogen von seinem Rücken sowie einen Pfeil aus dem Köcher. Die anderen zogen reflexartig ebenfalls ihre Waffen und starrten fragend den Hexenjäger an.
"Macht euch kampfbereit.", kommandierte er kalt, während er das Unterholz nach den Verursachern des Geräusches Absuchte.
"Wir sind nicht allein..."
Ein Ast knackte. Dorrien wirbelte herum, erspähte nur einen Augenblick lang das glänzen von Stahl im Gebüsch. Doch dieser Augenblick genügte ihm, einen Herzschlag später schoss ein Pfeil in die Büsche. Ein gellender Schmerzensschrei bestätigte, dass der Inquisitor getroffen hatte...
Noch während Dorrien den nächsten Pfeil auf die Sehne legte, ging der Schrei zu einem gequälten Röcheln über, eine Gestalt kippte aus dem Unterholz. Der Mann sah heruntergekommen aus, seine Hände umklammerten krampfhaft den Griff eines angerosteten, schartigen Schwertes.
"Das sind nicht die, die wir suchen...", stellte Dorrien trocken fest, als im nächsten Augenblick auch schon ein Haufen wild aussehender Gesellen gröhlend aus ihren Deckungen hinter Sträuchern und Bäumen hervorkam. Dorrien riss seinen Bogen hoch und ließ die Sehne los, einer der Angreifer, der eine Keule gegen den hexenjäger zu schwingen versuchte, wurde zurückgeschleudert, als sich der Pfeil mit voller Wucht in seinen Brustkorb bohrte...
"Tötet sie alle!", brüllte Dorrien und ließ seinen Bogen fallen. Mit einer fast schon eleganten Bewegung riss er sein Schwert aus der Scheide und stürzte sich auf den erstbesten Banditen, der das Pech hatte, zu nah bei ihm zu stehen...
12.01.2004, 00:26 #503
Der Inquisitor
Beiträge: 526
XII.: Auron - XII.: Auron
quote:
Zitat von Yori:
OMG so schnell wie hier Geburtstags- und Jubiläumsthread eröffnet
werden grenzt schon an ein Wunder



Heute, am XII. (12. ^^) Januar, hat unser lieber kleiner Auron Geburtstag, und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass er irgendwo die gar traurige Bemerkung äußerte, dass er wegen inaktivität sein Jubiläum verpasst habe, und dass doch hoffentlich jemand an seinen Geburtstag denken möge. Nun, das tue ich hiermit.
Herzlichen Glückwunsch, Auron_X! ;)

quote:
Zitat von meditate:
[...] und nur ne gelegenheit seine counter hochzutreiben.

Auf geht's, Brüder! :D
14.01.2004, 22:55 #504
Der Inquisitor
Beiträge: 526
[GM] Der Weg -
Unbeweglich saß Dorrien auf einem Baumstamm, und während die anderen versuchten, ein wenig Schlaf zu bekommen, ließen ihm seine Gedanken keine Ruhe. Der Sturm heulte wie ein wildes Tier, trieb ihm immer wieder den Schnee ins Gesicht, doch er achtete nicht darauf. Der Mond war hinter den dunklen Wolken verschwunden, schwarz war der Himmel, und schwarz war der Wald.
Seit Tagen nun durchforschten sie nun die schier endlosen Wälder Gorthars, abseits der Wege, abseits der Zivilisation. Wenn sie nicht bald Erfolg hatten, würden sie umkehren müssen. Umkehren... Der gedanke daran behagte dorrien kein bischen. Umkehren... Das war doch genau das selbe wie aufgeben! Aber er würde nicht aufgeben. Ein Inquisitor gab nicht auf, egal wie die Umstände waren. Umzukehren würde heißen, nicht nur eine Mission aufzugeben, sondern auch Tannenberg, Peligia und die inquisitionsgardisten, all diese Streiter Innos'. Diese Krieger, die den besten Grund hätten, alles hinzuschmeißen - und es dennoch nicht tun würden, bis der Tod sie von ihren selbst auferlegten Pflichten entbinden würde.
Nein, er, Dorrien, durfte genausowenig aufgeben - ansonsten wäre er verantwortlich für den Tod mehrer guter Krieger und vielleicht noch viel mehr anderen Menschen, harmlosen Bauern vielleicht, die noch vor dem Ende die Wut der Inquisition zu spüren bekamen.
Das konnte er nicht zulassen...
Langsam hob Dorrien den Kopf, betrachtete die kleine Gruppe seiner Anhänger. Mit Feuerbällen hatten Snizzle, livia und er selbst eine kleine Fläche vom Schnee befreit und anschließend hatten alle zusammen aus Erde, Ästen und Eis einen Schutzwall gegen den Wind zu errichten versucht, in dessen Schatten sich die kleine Gruppe jetzt drängte. Sie alle waren erschöpft von den Strapazen der letzten Tage, auch Dorrien konnte eine gewisse Müdigkeit nicht leugnen - doch Schlaf zu finden war ihm nicht möglich...

Seufzend drehte er sich wieder um, stierte weiterhin in den finsteren Wald. Was sie dort noch erwarten würde? Und ob sie jemals ihr Ziel finden würden? Wer konnte das schon sagen, außer den Göttern. Doch warum mussten die Götter ihre Untergebenen immer so sehr auf die Probe stellen...?
Sofort verdrängte Dorrien den letzten Gedanken, der grenzte ja schon an Häresie, als plötzlich eine Bewegung im Unterholz seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Misstrauisch kniff er die Augen zusammen, sah genauer hin. Nur der Wind, der mit den Büschen spielte? Ein Wolf? Ein Räuber? Oder - gar ein Inquisitor...?
Da, schon wieder - eine optische Täuschung war es nicht. Fast unbemerkt ließ Dorrien seine Hand auf seinen Schwertgriff sinken und konzentrierte sich gleichzeitig auf seine Runen, dünne magische Flammen züngelten um seine Finger.
Ein Wolf war es auch nicht, dafür war das, was dort durch das Gestrüpp kroch, zu groß und zu ungeschickt. Ein Mensch? Vielleicht. Aber kein Krieger, zumindest kein gesunder...
"Ach, zu Beliar mit den Ratespielchen!", grummelte Dorrien leise und streckte seine linke Hand aus, im nächsten Augenblick rauschte ein Feuerball durch das Schneegestöber. Einige der Schneeflocken verdampften, als sie mit den magischen Flammen in Kontakt kamen, kondensierten jedoch sofort wieder und gingen als Tropfen zu Boden. Der Feuerball schoss auf die Gestalt im Busch zu, fegte dann knapp über sie hinweg und schlug letztendlich in einen Baumstamm ein, der an der Einschlagsstelle zwar kurz aufglühte, jedoch ein Feuer fing.
Der Zauber hatte die Gestalt kurz in ein rotes Licht getaucht, nicht einmal eine Sekunde - doch dieser kurze Augenblick hatte Dorrien völlig ausgereicht - es war kein Wolf, kein Bandit, kein Inquisitor - es war nur eine zierliche junge Frau, die sich, vor Kälte fast bewegungsunfähig und halb erfrohren, durch den Schneesturm kämpfte. Sofort sprang der Hexenjäger auf und stapfte zu ihr, als er sie ein paar Minuten später erreichte, blickte sie ihn mit einer Mischung aus Angst und Hoffnung an.
"Fürchte dich nicht, ich will dir helfen!", versuchte Dorrien gegen den Sturm anzubrüllen, hatte jedoch das Gefühl, dass seine Worte von dessen Jaulen mehrfach übertönt wurden. Er fluchte ein wenig und löste seinen Mantel, den er anschließend dem Mädchen, das nur mit einem normalen, für das Haus gedachten Kleid herumlief, um die Schultern legte. Jetzt endlich verschwand die Angst aus ihrem Blick...
Dorrien musterte sie kurz, wie sie den Mantel eng um ihren zitternden Körper wickelte, und verzweifelt versuchte, so der Kälte zu entkommen. Sie war geschwächt, wer wusste schon, wie lange sie schon bei diesem Wetter durch die Wälder irrte - jedenfalls eindeutig zu lange. Kurzerhand trat Dorrien einen schritt an sie heran und hob sie hoch, und bevor sie überhaupt verstand, was los war, trug der Inquisitor sie auch schon zum Lager der kleinen Gruppe...




"M - Mein Name ist Karina...", brachte das Mädchen stockend hervor und sah mit großen, traurigen Augen zu Dorrien. Die Männer waren allesamt wieder auf den Beinen, auch wenn ihre Rast deutlich kürzer ausgefallen war, als sie es sich erhofft hatten.
"Nun gut... Karina. Ich bin Dorrien. Ich führe diese kleine Gruppe hier an.", redete der Inquisitor dem Mädchen zu, dieses nickte nur stumm, gab aber sonst keine Antwort sondern wickelte sich nur zitternd in die Decken, die sie inzwischen bekommen hatte.
"Warum bist du hier im Wald?", fragte Dorrien weiter und sah sie mitleidig an, Karina antwortete nicht sofort. Der Magier allerdings ließ ihr die Zeit, die sie benötigte.
"Räuber...", brachte sie schließlich zögerlich heraus. "Sie haben unser Dorf überfallen und... und... alle getötet. Meine Eltern... alle..."
Eine Träne rann ihre Wange hinunter, Dorrien nickte langsam.
"Räuber... Wie sahen sie aus, diese Räuber?", fragte er anschließend ruhig. Wieder sagte Karina zunächst nichts.
"Die... trugen rote Rüstungen...", presste sie irgendwann heraus. Dorrien horchte auf. Rote Rüstungen. Nein, das waren keine Räuber. Das waren Inquisitionsgardisten gewesen, die ein kleines Dorf überfallen hatten, um Zuflucht vor dem Sturm zu suchen.
"Du musst uns zu dem Dorf bringen.", antwortete der Magier bestimmend. Karina sah ihn ängstlich an, doch Dorrien blickte ihr ernst in ihre großen braunen Augen.
"Ruh dich erst einmal ein wenig aus... Dann brechen wir auf.", fügte er hinzu. Karina nickte schwach.
Dorrien drehte sich mit einem zufriedenen Lächeln zu Snizzle um, der neben ihm saß und das Gespräch beobachtet hatte.
"Wir haben sie..."
16.01.2004, 12:36 #505
Der Inquisitor
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[GM] Der Weg -
Nach ein paar weiteren Stunden der Ruhe, in denen Dorrien selbige erneut nicht finden konnte, bewegte sich der Trupp weiter durch den Wald. Diesmal jedoch zielstrebiger und schneller als sonst. Karina ging neben Snizzle an der Spitze des Zuges, Irock, Livia und Dorrien folgten ihnen mit kurzem Abstand. Den Schluss der Kolonne bildeten die Milizsoldaten.
Glücklichwerweise hatte der Sturm nicht besonders nachgelassen, so dass die Inquisitoren wahrscheinlich noch immer in 'ihrem' Dorf anzutreffen sein dürften. Und so zielsicher, wie Karina durch den Schnee stapfte, konnte sie sich wohl noch gut an den Weg erinnern. Das Glück hatte vielleicht etwas auf sich warten lassen - doch jetzt war es endlich da...

Plötzlich blieb Karina stehen, so dass Dorrien sie fast über den Haufen gerannt hätte.
"Was ist los?", fragte der Hexenjäger, das Mädchen hob nur zögerlich ihren Arm und deutete auf einen vor der Gruppe liegenden Hügel.
"Dort hinter...", antwortete sie und sah Dorrien mit großen Augen an. Es war nicht schwer, ihre wortlose Frage zu verstehen. Er nickte kurz.
"In Ordnung... Geh nach hinten."
während karina hinter einem Strauch Schutz suchte, nahm der Hexenjäger seinen Bogen zur Hand und wandte sich an den Rest der Truppe. Er musterte seine Männer noch einmal prüfend. Milizsoldaten... Weder in Sachen Ausrüstung noch Können waren sie in der Lage, Inquisitionsgardisten auch nur annähernd das Wasser zu reichen. Wenn auch nur noch wenige der Inquisitoren übrig waren und sich entschlossen zu kämpfen, konnte das ganze Unternehmen ziemlich ins Auge gehen. Also konnte Dorrien nur hoffen, dass dem nicht so sein würde...
"Jeder, der nicht auf Entfernung kämpfen kann..." - Dorrien musste enttäuscht feststellen, dass dies sämtliche Milizsoldaten waren - "...bleibt erstmal hinten. Aber macht euch für den Notfall kampfbereit. Bruder Snizzle, Bruder Irock, Livia... Wir sehen uns das Ganze einmal etwas näher an."
Die drei Angesprochenen bestätigten durch ein kurzes Nicken, dann machte sich die kleine Klostertruppe daran, den hügel zu erklimmen. Allzu weit waren sie jedoch nicht gekommen, als plötzlich ein vernehmbares Klacken hinter ihnen ertönte. Dorrien sah sich verwundert um - und bemerkte einen brennenden Bolzen, der auf das kleine Dorf hinter dem Hügel zuflog.
Einen Moment stutzte der Inquisitor.
Dann fluchte er...
"Verdammt! Sie hatten einen Wächter auf einem Baum! Wir sind entdeckt!"

Weiter kam er nicht, bevor ein gellender Schrie ihn herumfahren ließ. Zwischen den Milizsoldaten landete plötzlich wie aus heiterem Himmel eine schwarz bemantelte Gestalt, das klirren von Ketten war zu vernehmen, als der Wachposten der Inquisitoren einen Morgenstern zu schwingen begann. Bevor die überraschten Milizen reagieren konnten, krachte die schwere, stachelbewehrte Kugel am Ende der langen Kette dem ersten der Soldaten direkt ins Gesicht. Ein kurzes, ersicktes Gurgeln war alles, was der Mann noch hervorbrachte, bevor er wie eine Puppe rücklings in den Schnee stürzte...
Panisch versuchte ein anderer Milizionär zu fliehen, einer stand verunsichert in der Gegend herum, nur zwei zogen ihre Schwerter und gingen zum Angriff über. Für den ersten von ihnen war dieses Unternehmen jedoch schnell vorbei, als der Morgenstern des Inquisitionsgardisten seinen Weg fast ungebremst fortsetzte und wuchtig gegen die Schulter des Milizionärs donnerte.
Der Kämpfer Khorinis' schrie gepeinigt auf und taumelte zur Seite, sein Schwert fiel in den Schnee. Dorrien fluchte und versuchte, möglichst schnell zum Kampfgeschehen zu kommen, wobei ihn jedoch das dichte Unterholz behinderte...
Der andere Milizionär schwang unterdessen sein Schwert gegen den Inquisitionsgardisten, der mit einem kraftvollen Sprung nach hinten auswich - die Klinge zerschnitt nur die kalte Luft. Kaum landete der torinische Elitekrieger jedoch wieder auf dem Boden, riss er seinen Morgenstern auch schon wieder hoch und wirbelte um die eigene Achse. Die Metallkugel an der Kette hob vom Boden ab und beschrieb einen tödlichen Halbkreis - an dessen Ende der Milizsoldat stand. Die Lederrüstung des Mannes hatte der brutalen Wucht des Aufpralls nicht einmal ansatzweise etwas entgegenzusetzen, seine Rippen splitterten wie Glas und die langen Stahldornen drangen beinahe ungehindert in seinen Brustkorb ein. Der Milizionär wurde chancenlos zu Boden geschleudert.
Einen Augenblick später stieß sich Dorrien von einem aus dem Boden ragenden Baumstumpf ab, spannte während des Sprunges seinen Bogen. Der Inquisitionsgardist fuhr herum und riss die Repetierarmbrust, die er in der linken Hand hielt, hoch. Im selben Moment, als Dorrien landete, krümmten sich die Finger des Gardisten um den Abzug - doch dabei blieb es zunächst auch.
Der Inquisitionsgardist schielte auf Dorriens Pfeilspitze.
Dorrien schielte auf die gespannte Repetierarmbrust, die auf seinen Kopf gerichtet war...

Dorrien wusste nicht, wie lange sie so standen, wahrscheinlich nur wenige Sekunden, doch sie kamen ihm wie Stunden vor. snizzle, Irock und Livia bereiteten ihre Zauber vor und postierten sich in einem Halbkreis um die beiden Inquisitoren, und auch die letzten beiden Milizsoldaten fanden wohl das wieder, was sie als 'Mut' bezeichneten. Mit gezogenen Schwertern starrten sie böse den Angreifer an - allerdings nicht, ohne einen respektvollen Sicherheitsabstand zu halten...
"Hör auf...", murmelte dorrien seinem Gegenüber zu, und bemerkte, wie sich der Gesichtsausdruck des Inquisitionsgardisten von raubtierhafter Sicherheit zu Überraschung wandelte. Die Armbrust jedoch bewegte sich keinen Millimeter.
"Inquisitor Dorrien?", fragte er misstrauisch, Dorrien nickte nur.
Doch noch immer dachte keiner von beiden daran, die Waffe sinken zu lassen.
"Ich will nicht gegen euch kämpfen. Ich habe euch gesucht, weil ihr wieder in den Dienst Innos' treten sollt...", wollte Dorrien gerade seine Ausführungen beginnen, als er unterbrochen wurde.
"WAFFEN RUNTER!", brüllte jemand hinter ihnen. Die kleine Gruppe drehte sich überrascht um - und musste feststellen, dass niemand bemerkt hatte, wie sich die restlichen Inquisitionsgardisten unter Peligias Führung auf dem Hügel postiert hatten. Und nun waren sechs schussbereite Repetierarmbrüste auf Dorriens Leute gerichtet, bereit, die kleine Truppe in einem tödlichen Bolzenhagel zur Hölle zu schicken...
21.01.2004, 07:43 #506
Der Inquisitor
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[GM] Der Weg -
"Unschuldiges Blut?"
Der Inquisitionsgardist, an den Irocks Worte vornehmlich gerichtet waren, verzog seine trockenen, aufgesprungenen Lippen zu einem raubtierhaften, fast dämonischen Grinsen.
"Unschuld, junger Magier, beweist garnichts... Wenn Ihr nicht ein Priester wärt, dann hättet Ihr schon längst ein paar Bolzen im Wanst. Aber das kann man ja nachholen."
Die Armbrust des Gardisten ruckte ein Stückchen zur Seite, er zielte genau auf Irock. Langsam krümmten sich seine Finger um den Abzug - bis Peligia ihre Hand auf den Arm des Gardisten legte und ihn mit einem finsteren Blick zurecht wies.
"Lass das...", murmelte die Dämonenjägerin kühl, der Inquisitionagardist knurrte leise, ließ dann aber die Waffe wieder ein Stück sinken.
"Also gut.", rief Peligia an die kleine Gruppe Magier und Milizen gewandt, "Wer seid ihr und was wollt ihr hier?"
"Wir wollen keinen Kampf.", antwortete Dorrien sofort und ließ zur Bestärkung seiner Worte den Bogen sinken. Lange hätte er die Sehne ohnehin nicht mehr gespannt halten können. Der Inquisitionsgardist vor ihm machte allerdings keinerlei Anstalten, es ihm gleichzutun und ließ seine Armbrust weiterhin auf Dorriens Kopf gerichtet. Der Hexenjäger ignorierte diese unschöne Tatsache jedoch und drehte sich langsam zu Peligia und den anderen um.
"Falls ihr mich nicht erkennt, ich bin Inquisitor Gregor Dorrien, Hexenjäger des Ordo Haereticus. Und ich habe euch gesucht, weil eure Dienste einmal mehr in Anspruch genommen werden sollen. Lange genug habt ihr unter dem Verrat des gorthanischen Volkes und Rates gelitten..."
Peligia kniff zuerst misstrauisch die Augen zusammen, trat dann aber ein Stück näher an Dorrien heran, plötzlich hellte sich ihr Gesicht auf.
"Dorrien... tatsächlich.", murmelte sie sichtlich überrascht. "Wir dachten, du seist tot."
"Unkraut vergeht nicht.", antwortete Dorrien trocken, was der Dämonenjägerin ein - wenn auch etwas gezwungen wirkendes - Lächeln entlockte.
"In Ordnung... Nehmt die Waffen runter! Es besteht keine Gefahr! Dorrien ist wieder da.", rief sie den Inquisitionsgardisten zu, die - teilweise unwillig und zögerlich - dem Befehl Folge leisteten.
"Also gut, Dorrien. Gehen wir in 'unser' Dorf... Im Warmen lässt es sich besser reden."
Ohne auf eine Antwort zu warten drehte sich die Inquisitorin um und stapfte wieder zurück in Richtung der ehemaligen Köhlersiedlung, die Gardisten folgten ihr Wortlos. Dorrien besah sich noch einmal den Kampfplatz. Zwei Milizionäre waren tot, ein dritter schwer verletzt... Und all dies hatte ein einziger Inquisitionsgardist innerhalb weniger Sekunden angerichtet. Kein geringer Preis für diese Expedition - doch kein zu hoher, wie der Inquisitor kalt feststellte. Wen interessierten schon zwei Milizionäre?
"Wir gehen runter.", wies der Hexenjäger schließlich an.
"Nehmt den Verletzten mit..."
Die kleine Truppe setzte sich in Bewegung und auch Dorrien wollte sich gerade zu gehen wenden, als sich Snizzle umblickte.
"Wo ist Karina?", fragte er, Dorrien blieb stehen. Ja, da war ja noch dieses Mädchen. Der Inquisitor ließ seinen Blick über das unterholz streifen und entdeckte sie auch bald, wie sie ängstlich hinter einem Busch kauerte. Karina, deren Familie von den Inquisitoren ausgelöscht worden war. Was sollte man mit ihr anstellen? Sie mitnehmen zu denen, die sie wohl am meisten hasste und fürchtete? Sie wieder in den Wald schicken in der Gewissheit, dass ihre Überlebenschancen gering waren? Oder sie gleich hier und jetzt töten?
Nein, umbringen konnte er sie nicht. Es wäre sinnlos. So stapfte Dorrien zu ihr und hielt ihr seine Hand hin.
"Nun komm schon. ich werde schon aufpassen, dass dir nichts passiert.", redete er dem Mädchen zu und versuchte möglichst freundlich zu wirken, doch sie wich ein Stück zurück. Tränen der Wut und Trauer liefen ihre Wangen hinunter.
"Du gehörst zu ihnen...", flüsterte sie, "Du hast mich belogen und ausgenutzt. ich dachte, du würdest diese Mörder bekämpfen... aber... du gehörst zu ihnen. Ihr alle gehört zu ihnen..."
Genervt verdrehte Dorrien die Augen.
"Nun gut, Mädchen, wenn du hier bleiben willst, dann wünsche ich dir viel Spaß dabei.", knurrte er und drehte sich um, stapfte in richtung Dorf, ohne dem völlig verzweifelten Bündel Mensch hinter ihm auch noch nur einen Gedanken zu widmen...
26.01.2004, 14:01 #507
Der Inquisitor
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[GM] Der Weg -
Knarrend wurde die Tür hinter Dorrien geschlossen, der Inquisitor sah sich ein wenig in der kleinen Hütte um, die da von seinen 'Kollegen' okkupiert worden war. Eine frische Blutlache in der Nähe des Herdes wies auf das Gemetzel hin, das hier stattgefunden haben musste, eine Leicht war allerdings nicht zu finden. Über dem Feuer hing ein großer Topf, in dem eine recht gehaltvoll aussehende Suppe vor sich hin köchelte.
"Unser 'zu Hause'.", spottete Peligia, wobei sie einen Stuhl zu sich zog und sich auf selbigem niederließ. Mit einem kühlen, prüfenden Blick musterte sie Dorrien. Dieser nickte nur kurz.
"Ja, so weit ist es gekommen..."
Ein Blick, der mehr sagte als hundert Worte, beendete den Satz des Hexenjägers. Ja, das war also aus denen geworden, die hier her gekommen waren, um Beliars Schergen zu bekämpfen - ein Haufen gewissenloser Mörder...
Dorrien sah kurz zu Irock der neben ihm stand und bedeutete dem Wassermagier, dass er ihm die Verhandlung überlassen sollte. Die beiden Milizsoldaten hatten ihren verletzten Kameraden inzwischen auf den Boden gelegt und versuchten, dessen zerschmetterte Schulter notdürftig zu behandeln. Das Schicksal des Kämpfers schien jedoch niemanden sonst weiter zu interessieren.
"Also gut, Dorrien.", begann Peligis endlich das Gespräch, erhob sich von ihrem Stuhl und ging langsam zu dem Sessel, der vor dem Kamin stand. Aufgrund der hohen Lehne konnte Dorrien nicht erkennen, dass es sich auf selbigem Sessel jemand bequem gemacht hatte, bis Peligia sich herunterbeugte und dieser Person irgend etwas mitteilte. Im nächsten Moment hob besagte Person plötzlich die Hand und winkte Dorrien zu sich heran. Der Hexenjäger wusste zunächst nicht, was er davon halten sollte, leistete der Aufforderung jedoch Folge und kam näher...
"Du hast uns also gefunden.", krächtste die Person im Sessel plötzlich, Dorrien blieb überrascht stehen. Das war doch... Tannenberg? Der Hexenjäger brachte den letzten Meter hinter sich, und tatsächlich, es handelte sich um seinen ehemaligen Ausbilder, der da zusammengesunken ins Kaminfeuer starrte. Die Augen des Inquisitors waren gerötet, seine eingefallenen Wangen von einer ungesunden, blassen Farbe. Obwohl es nicht sonderlich warm war, perlten einige Schweißtropfen von der Stirn des alten Hexenjägers. Und dennoch strahlte er eine seltsame Entschlossenheit aus...
"Nun gut, du hast uns also gefunden.", flüsterte Tannenberg. Sein Blick wanderte zu Dorrien, und trotz des körperlich schlechten Zusatandes des Inquisitors waren seine Augen genauso kalt und gnadenlos wie immer.
"Ja, das habe ich...", antwortete Dorrien, "Es ist an der Zeit, dass ihr euren Zug durch die Wälder Gorthars beendet. Eure Dienste werden gebraucht..."
"Ach, werden sie das?", fragte Tannenberg kühl, der spöttische Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören.
"Als wir das letzte Mal gebraucht wurden, wurden wir nur verraten. Die Leute hier sind sich nicht der Bedrohung bewusst, die Überall lauert..."
dorrien nickte nur.
"Das ist leider wahr. Aber wollt ihr stattdessen lieber hier in den Wäldern bleiben?"
Tannenberg blickte seinem jüngeren Kollegen kühl in die Augen, dieser hielt dem Blick jedoch ohne weiteres Stand. Ein paar Sekunden lang schwieg der alte Inquisitor.
"Nein.", war dann seine einzige Antwort.
26.01.2004, 20:54 #508
Der Inquisitor
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[GM] Der Weg -
"Bist du dir sicher, dass uns die Stadtwachen nicht aufhalten werden?", fragte Peligia und zog ein wenig zweifelnd die rechte Augenbraue hoch. Dorrien jedoch nickte nur, während er die Vorbereitungen zur Abreise beobachtete.
"Die Kirche Innos hat für alles gesorgt. Wir werden zunächt im Kloster der Stadt verweilen, bis weitere Anweisungen kommen. Dort könnt ihr euch von den Strapazen erholen...", begann der Hexenjäger seine Ausführungen, doch als er merkte, dass seine Kollegin vom Ordo Malleus nur mit halbem Ohr zuhörte, verstummte er und widmete sich weiterhin der Beoachtung. Die Inquisitionsgardisten und Milizsoldaten hatten auf Holzstangen und Decken zwei Tragen gefertigt, auf welchen Tannenberg und der verwundete Milizionär transportiert werden würden. Blieb nur noch zu hoffen, dass sie schnell genug die Stadt erreichen würden. Zumindest Tannenberg wäre ein schwerer Verlust, er war von all den Inquisitoren auf Khorinis mit Abstand der erfahrenste...
Zumindest hatte sich der Schneesturm inzwischen gelegt. Hauptsache, er setzte nicht erneut ein, wenn sie unterwegs waren.
"Also gut, die Milizionäre und zwei Gardisten an die Tragen, und dann los, sobald jeder fertig ist!", bellte Dorrien schließlich. Er konnte den Aufbruch kaum noch abwarten - diese weiße Hölle, in die sich der Wald verwandelt hatte, ging ihm allmälig auf die Nerven. Je früher sie wieder in der Stadt waren, desto besser...
27.01.2004, 17:22 #509
Der Inquisitor
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Seth wird 18 -
Glückwunsch, Kribbel die Krabbel die Krigga. ;)
29.01.2004, 19:49 #510
Der Inquisitor
Beiträge: 526
RPG - Absprachen # 3 -
Sieh an. Da hat wohl mal wieder ein RPG - Mod nix zu tun...
29.01.2004, 20:07 #511
Der Inquisitor
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RPG - Absprachen # 3 -
Im Moment sollst sie garnet suchen, da sie sinnloserweise an einem Ort stehen, an dem sie garnix zu suchen haben. Wenn du sie trotzdem finden willst, guck in der Soljanka...
29.01.2004, 21:20 #512
Der Inquisitor
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[GM] Der Weg -
Wortlos beobachtete Dorrien, wie sich seine Begleiter einer nach dem anderen in blaues Licht auflösten. Die Blicke des Milizsoldaten neben ihm sprachen Bände - es war schon fast verwunderlich, dass er nicht einfach knallgelb anlief vor Neid. Dorrien musste ein wenig grinsen. Es war doch immer wieder erstaunlich, welche Macht die Götter einzelnen Menschen verleihen konnten...
Doch nun galt es für ihn, die Mission zu einem Abschluss zu bringen. Schließlich hatte er nicht vorgehabt, die Inquisitoren zu finden, ihnen kurz guten Tag zu sagen und sich dann wieder zu verkrümeln. Nein, was einst die wahrscheinlich gefährlichste Kriegergruppe von Khorinis gewesen war, sollte wieder zu dieser werden...
Der Hexenjäger blickte sich kurz um. Inquisitor Tannenberg und der verwundete Milizionär lagen auf zwei provisorischen, aber robust aussehenden Tragen, alle anderen waren abmarschbereit. Selbst Karina hatte inzwischen eingesehen, dass sie im Wald nur erfrieren würde, und stand etwas abseits der Gruppe. Dorrien überlegte, was er mit ihr anstellen könnte, und entschied sich, sie ins gorthanische Kloster zu bringen. Dort würde sie sicherlich bleiben können, und sie wäre dort besser aufgehoben als im Wald oder auf den Straßen der Stadt. Und wer weiß - vielleicht würde ja eines Tages eine fähige Magierin aus ihr werden?
"Alles bereit?", rief der Hexenjäger schließlich, aber die Frage war eigentlich überflüssig. Und so erntete er als Antwort auch nur ein paar leicht genervte Blicke. Dorrien lisß sich davon allerdings nicht weiter stören und signalisierte mit einer kurzen Handbewegung den Aufbruch - die Truppe setzte sich in Bewegung, Richtung Stadt...


Dorrien kratzte sich etwas verwundert am Kopf. Sollten sie tatsächlich schon da sein? Der Hexenjäger kniff die Augen zusammen, doch sie trügten ihn nicht - dort unten, nur noch wenige hundert Meter entfernt, lag sie, die Stadt Gorthar. Der Marsch hatte nur wenige Stunden gedauert - nach einer tagelangen Suche hätte er eigentlich erwartet, zumindest ein kleines bischen tiefer im Wald zu stecken. Doch dem war wohl nicht so...
Dies war natürlich kein Grund zum meckern, im Gegenteil. Die kleine Gruppe beschleunigte ihr Tempo in freudiger Erwartung eines warmen Klosters, und wenig später passierten die Inquisitoren die Tore jener Stadt, aus der sie vor einigen Monaten vertrieben worden waren. Die Blicke der Torwachen waren zwar nicht gerade begeistert, doch offensichtlich hatten die städtischen Feuermagier alles gut organisiert und unter Kontrolle. Das Kloster war dann nicht mehr weit - und so dauerte es nur noch wenige Minuten, bevor die Gruppe recht mitgenommen aussehnder Krieger vor der Pforte desselben stand. Der Novize an der Klosterpforte rannte hinein, ein Magier kam heraus, ein paar Worte wurden gewechselt... alles ging seinen Gang...
Dorriens Blick glitt über die Häuser der Stadt. Der Himmel war grau und Wolkenverhangen, die Straßen fast leergefegt. Erinnerungen kehrten zurück. Erinnerungen an Gorthar... seine Menschen... Sie hatten den Kult bekämpft, hatten Häretiker hingerichtet, hatten Intriegen gesponnen, um diese Menschen zu schützen und waren von ihnen verraten worden. Doch selbst nach diesem Verrat hatten sie nicht aufgegeben. Bis unter die Erde war er gekrochen, hatte gegen Legionen von Zombies und schlimmerem gekämpft - und gleichzeitig etwas gefunden, das noch viel wertvoller war als jeder Schatz, den es dort unten vielleicht zu bergen gegeben hätte. Dorrien seufzte leise - wo Aylana wohl jetzt war? Was sie so tat? In Drakia hatten sie sich getrennt, er war auf eine Seereise gegangen. Er war zurückgekehrt. Und hatte sie nie wieder gesehen...
"Ihr müsst Bruder Dorrien sein?"
Der Inquisitor schreckte hoch und drehte sich überrascht zu dem Novizen um, der ihn angesprochen hatte.
"Ja, das stimmt..."
"Das Kloster in Khorinis hat eine Versammlung einberufen. Wenn Ihr Euch beeilt, schafft Ihr es vielleicht noch."
Dorrien hob kurz die Augenbrauen, nickte dann aber.
"Danke. Möge Innos dich schützen."
Der Novize verbeugte sich kurz und verschwand dann wieder im Kloster. Dorriens Blick hingegen glitt wieder zu den Häusern der Stadt. Khorinis... Das Kloster...
Seine Hand wanderte in seine Tasche, umfasste den glatten Stein der Teleportrune. Und ließ die Rune wieder los.
Warum, das wusste er selbst nicht. Aber er wollte jetzt nicht nach Khorinis. Er wollte nur hier stehen und die Stadt betrachten...
29.01.2004, 21:55 #513
Der Inquisitor
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RPG - Absprachen # 3 -
Nein, in Medis Bett.




Natürlich im Kloster...
30.01.2004, 13:11 #514
Der Inquisitor
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[GM] Der Weg -
Reflexartig riss Dorrien den langen Dolch aus seinem Gürtel, als ihm plötzlich jemand um den Hals fiel. Jetzt griffen einen diese Räuber und Kultisten schon vor den Toren des Klosters an. Was war Gorthar doch für ein Moloch...
Eine Sekunde lang brach sich das kalte Mondlicht auf der geschliffenen Klinge der Waffe, doch gerade als Dorrien schon zustoßen wollte, bemerkte er, dass er diese Person irgendwoher kannte. Zunächt einmal war es kein Mann, der ihn erwürgen wollte, sondern eine Frau, die ihn liebevoll umarmte. Völlig perplex ließ der Hexenjäger die Waffe fallen. Nein, das war kein Kultist oder Räuber. Das war doch...
"Aylana!"
Vollkommen überrumpelt wusste Dorrien nicht so recht, was er jetzt tun sollte, er drückte die junge Frau einfach an sich, strich ihr zärtlich durch das lange, blonde Haar. Mit einem Schlag war alles andere Unwichtig. Die Inquisitoren, die Versammlung im Kloster... Nebensächlich. Alles was zählte, war, dass Aylana wieder bei ihm war. Wie auch immer sie ihn gefunden hatte...
Er küsste sie sanft auf die Stirn und hielt sie fast schon beschützend fest, während er versuchte, irgendwie seine Gedanken zu ordnen, die in nur einem Augenblick so sehr durcheinandergeraten waren wie schon seit Jahren nicht mehr. Aylana, die er schon für verloren gehalten hatte, von der er geglaubt hatte, dass sie ihm nur noch in seinen Erinnerungen erhalten bleiben würde... sie war wieder bei ihm...
„Verzeih mir...“, war alles was er noch herausbringen konnte. Nein, er würde sie nie wieder irgendwo allein zurücklassen, selbst nicht in dem Glauben, dass er bald zurückkehren würde. Denn das Schicksal war ein recht grausamer Zeitgenosse und spielte gern mit den Menschen – und das Schicksal war ein Feind, dem selbst die gesamte Inquisition nichts entgegenzusetzen hatte.
Manchmal jedoch schien das Schicksal auch gut gelaunt zu sein...
So standen sie nur da und hielten sich gegenseitig fest, hörten nicht das Heulen des Windes oder das dumme Gekicher eines Novizen, der irgend etwas an der ganzen Situation komisch zu finden schien (wahrscheinlich war er einfach nur neidisch...). Dorrien streichelte der jungen Frau sanft über ihre Wangen und gab ihr einen zärtlichen Kuss.
„Aylana... ich liebe dich...“
Ja, tu ich...
01.02.2004, 15:46 #515
Der Inquisitor
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[GM] Der Weg -
„Ich... habe einen Auftrag für den Orden erfüllt.“, beantwortete Dorrien Aylanas Frage und strich ihr sanft durch ihre seidigen Haare.
„Du bist ja ganz kalt...“, stellte er plötzlich fest und musterte sie besorgt. Es sah so aus, als hätte sie die letzten Tage nicht unbedingt an sonderlich zivilisierten Orten verbracht. Wo sie wohl gesteckt hatte? Hatte sie ihn etwa gesucht? Schuldgefühle stiegen in Dorrien auf, ja, wegen ihm war es Aylana schlecht gegangen, wie lange, wusste er zwar nicht – aber definitiv zu lange...
„Und ein Bad könntest du auch mal wieder vertragen.“, fügte er grinsend hinzu.
„Pass auf, warte einen Moment hier, ich hole dir eine Teleportrolle ins Kloster von Khorinis... Ich glaube, dort sind wir besser aufgehoben.“
Und ungestörter..., fügte er in Gedanken hinzu, wobei er zu dem noch immer blöd grinsenden Novizen am Tor schielte. Himmel, der Kerl sah aus wie ein Schaf, dass zu viel Schlafmohn gefuttert hatte. Was heutzutage alles zum Dienste für Innos zugelassen wurde, war wirklich unglaublich...
Andererseits war dieser seltsame Novize jetzt nicht wirklich wichtig. Behutsam löste sich Dorrien aus Aylanas Umarmung und lief an Bruder Schaf vorbei ins Kloster...

Ein paar Minuten später kam er wieder heraus, in seiner Hand hielt er eine Pergamentrolle, die er Aylana überreichte.
„Ein Teleportzauber zum Kloster. Du musst einfach nur die Worte lesen, die auf der Schriftrolle stehen, dann funktioniert das alles schon von selbst...“
Die junge Frau nickte und folgte den Anweisungen des Magiers, der sich gleichzeitig auf diejenige Rune konzentrierte, die ihn zum selben Ort tragen würde. Fast gleichzeitig lösten sich die Gestalten in blauen, leuchtenden Nebel auf, der noch einige Momente in der Luft hing und dann verblasst, um lediglich ein wenig Nachglühen auf der Netzhaut des Novizen am Tor zu hinterlassen, wobei sich dieser wunderte, warum die magischen Lichter nicht rosarot gewesen waren. Aber auch dies war wohl ein Geheimnis, das Bruder Schaf nie würde ergründen können – ebenso wenig wie die Frage, warum sich die beiden im Gesicht herumschleckten und dabei zu zerquetschen versuchten, für ihn wohl ewig unbeantwortet bleiben würde...
06.02.2004, 13:41 #516
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08.02.2004, 19:04 #517
Der Inquisitor
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Das Kloster der heiligen Allianz # 1 -
Pedro hob müde sein rechtes Augenlid einen Spalt breit, als ein schnell lauter werdendes elektrisches Knistern vor ihm ertönte. Eine blaue Lichtkugel erschien frei schwebend über den Pflastersteinen des kleinen Klostervorplatzes, formlos, herumwabernd und irgendwie nicht von dieser Welt. Winzige Blitze schossen durch die Luft, verbanden sich, begannen, Muster zu bilden. Ein seltsames Spektakel...
Doch keines, was Pedro in irgend einer weise begeistern konnte. Genervt verdrehte er die Augen, kaum wollte er einmal schlafen, da kam irgend so ein Typ auf die Idee, sich unbedingt zum Kloster teleportieren zu müssen. Es war immer das selbe...
Der Novize nahm seufzend seinen Kampfstab zur Hand und machte eine Miene wie sieben Tage Regenwetter, um die Ankömmlinge Codexgetreu zu begrüßen.
Inzwischen hatten die Blitze eine fast menschliche Form in die Umwelt gezaubert, und im nächsten Augenblick machte es >Plopp<, und eine junge Frau stand auf dem Pflaster, dann machte es ein paar Sekunden später noch einmal >Plopp<, und ein Magier mit voller Kampfausrüstung stand hinter ihr. Aylana und Inquisitor Dorrien.
Letzterer nickte Pedro kurz zu, der respektvoll seinen Kopf senkte und sich beeilte, den beiden Ankömmlingen die Klosterpforte zu öffnen.
„Nun denn... willkommen zu Hause.“, murmelte Dorrien seiner Begleiterin zu und grinste ein wenig, bevor er ihr Hand nahm und ins Kloster führte, während hinter ihnen die Pforte knarrend wieder ins Schloss fiel. Im Kloster selbst schien alles wie immer – die Novizen beteten oder arbeiteten unter den strengen Blicken der Magier, die Schafe weideten das erste spärliche Grün ab, ein paar Vögel vögelten in den Ästen der Bäume und Innos’ im Untergehen begriffene Sonne schien auf die ganze Szene herab.
Dorrien musterte kurz die junge Frau an seiner Seite.
„Du sieht erschöpft aus...“, stellte er trocken fest. „Vielleicht solltest du ein wenig schlafen.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er Aylana hinter sich her und stieg die Treppe zum Obergeschoss herauf, in dem die Magierzimmer – und somit auch sein eigenes – lagen. Dieses hatten die beiden dann auch schnell erreicht...
Dorriens Zimmer war weniger protzig ausgestattet als die Räume vieler anderer Magier, der Luxus war hier eher praktischer denn kitschiger Natur. Unter dem zwar einzigen, dafür aber recht großen Fenster des Raumes stand ein massiver Schreibtisch mit allerhand Unterlagen (und auch aus Langeweile angefertigten Kritzeleien ‚künstlerischer’ Natur), ein kleiner Alchemietisch, der wohl nicht oft benutzt wurde, hatte daneben seinen Platz. In einem langen Regal an der Wand reihten sich einige Bücher aneinander, in den unteren Regalreihen hatten etliche Flaschen mit verschiedensten, meist alkoholischen Getränken ihren Platz. In eisernen Halterungen befestigte Fackeln sahen zwar nicht allzu toll aus, konnten aber schnell entzündet werden und den Raum besser erhellen, als irgendwelche protzigen Kronleuchter es vermocht hätten.
Eine weitere Ecke des Zimmers wurde von einem Kamin, der auch als Herd genutzt werden konnte, mit einem einfachen, aber bequemen Sessel davor, eingenommen, und Zimmerecke Nummer vier wurde von einem großen, weichen Bett (welches allerdings nicht besonders ordentlich gemacht war, Dorrien schien nicht unbedingt der geborene Hausmann zu sein) beansprucht.
„Tja...“, wandte sich der Inquisitor an seine Begleiterin, während er die Tür schloss, „Mein bescheidenes Heim im Kloster.“
Er zwinkerte ihr leicht grinsend zu und machte sich dann daran, sich seiner Waffen und der schweren Rüstung zu entledigen. Es wurde wirklich Zeit, dass er mal wieder mit etwas bequemerem als lauter Metall am Körper herumlief.
Oder...
Sein Blick wanderte zu Aylana...
Oder auch mit garnix...
08.02.2004, 21:02 #518
Der Inquisitor
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Das Kloster der heiligen Allianz # 1 -
Er war tot.
Das stand fest.
Bei der Suche nach seinen ehemaligen Kameraden gefallen... oder etwas derartiges. Wie es passiert war, nun, das konnte Dorrien nicht sagen. Nur eines stand fest – solche Wesen, wie er da gerade in den Armen hielt, gab es höchstens im Paradies...
Trotzdem, irgend etwas in ihm beharrte darauf, dass er noch am Leben war, auch wenn seine Vernunft die ganze Zeit das Gegenteil behauptete. Jetzt fragte sich natürlich, ob er seiner Vernunft in so einer Lage noch vertrauen konnte – er hatte spätestens während der letzten und härtesten Phase seiner Ausbildung zum Hexenjäger, in der er als Akolyth den Inquisitor Tannenberg begleitet und unterstützt hatte, gelernt, dass die Vernunft genarrt werden konnte. Genauso wusste er jedoch auch, dass man auch die innersten Gefühle und das Unterbewusstsein, welches behauptete, dass er noch lebe, getäuscht werden konnten.
Und so gab es letztendlich nichts, worauf er sich überhaupt noch verlassen konnte...
Also zog Dorrien die einzige Konsequenz, die ihm noch logisch erschien – er beschloss, dass es völlig nebensächlich sei, ob er nun lebte oder nicht.
Hauptsache, er träumte nicht gerade...

So zogen also des Inquisitors Gedanken recht seltsame Bahnen, und nichts schien ihm sicher, außer Aylana. Zärtlich drückte er sie an sich, küsste sie, spürte ihren zarten, fast schon zerbrechlich erscheinenden Körper unter dem dünnen Seidenkleid. Wenn das kein eindeutiger Beweis für die Existenz Innos’ war... dann würde er sich ab sofort Karl – Heinz – Otto nennen.
„Ich liebe dich auch... meine... Liebste...“, antwortete er auf ihre Worte und küsste sie sanft auf die Stirn, dann auf die weichen Lippen, streichelte mit der Hand zärtlich über ihr langes, seidiges Haar. Sie war so wunderschön...
09.02.2004, 17:22 #519
Der Inquisitor
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Das Kloster der heiligen Allianz # 1 -
„Ich bin auch froh, dass es mi.... dich gibt...“, murmelte Dorrien und lief auf den Versprecher hin ein wenig rot an. Verdammt, wieso war er so nervös, dass er keine vernünftigen Sätze mehr herausbringen konnte? Dabei war doch alles wunderbar, besser hätte es gar nicht sein können. Vielleicht sollte er einfach die Klappe halten. Ja, das war wohl das beste – im Grunde genommen gab es doch ohnehin nichts zu reden, schließlich waren Aylana und er vollkommen einer Meinung...
Die junge Frau grinste ein wenig amüsiert, gab Dorrien dann allerdings einen weiteren Kuss auf den Mund, der ihn sein kleines linguistisches Missgeschick sofort vergessen ließ. Seine Hände wanderten langsam über das dünne Seidenkleid, das ihren Körper als einziges noch bedeckte – sofern man da überhaupt noch von ‚bedecken’ reden konnte. Schließlich erreichten seine Finger die glatte, weiche Haut ihrer Schenkel, die nicht einmal mehr von der dünnen Seide verborgen wurden, verharrten kurz und änderten dann ihre Richtung, um unter der zarten Kleidungsstück zu verschwinden. Er strich sanft über ihren Po, ihre Hüften, die Rundungen ihrer Brüste – und schließlich fiel das samtene Kleidchen mit einem leisen Rascheln zu Boden...
Spätestens jetzt schaltete Dorrien sämtliche rationalen Gedanken ab, die würde er in den folgenden Minuten ohnehin nicht benötigen. Zärtlich, aber auch verlangend waren ihre Küsse, ein wenig unbeholfen, da sie nicht voneinander ablassen wollten, stolperten die beiden noch einen Schritt in Richtung Bett, und nachdem es Aylana noch nach ein paar vergeblichen Versuchen gelungen war, Dorriens Hose zu öffnen, ließen sie sich so wie Innos sie geschaffen hatte auf die weiche Schlafstatt fallen...
09.02.2004, 20:23 #520
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Das Kloster der heiligen Allianz # 1 -
Ihre Körper bewegten sich im selben Rhythmus, Dorrien spürte fast nicht, wie sich die Fingernägel seiner Partnerin in seinen Rücken gruben. Und es kümmerte ihn auch nicht. Schmerz... Es gab in diesem Moment viel stärkere Gefühle...
Ihre Bewegungen wurden schneller, doch nicht weniger genussvoll. Ein dünner Schweißfilm bedeckte ihre Körper, aber das störte sie nicht, im Gegenteil. Beide kosteten diesen kurzen Moment voll aus, ließen die Sorgen und Nöte der Welt hinter sich zurück, als sei all dies nicht von Bedeutung, ja nicht einmal Existent. Es gab nur noch sie beide... und ihre Liebe...


Doch viel zu schnell war auch diese kurze Zeit vorbei, sie lagen nebeneinander im Bett, Dorrien hielt seine Geliebte fest in den Armen und küsste sie zärtlicher als noch vor wenigen Minuten. Ein seltsames Gefühl, die Liebe. Was auch immer geschah, dem Magier schien es, als würde eher die Welt untergehen als dass Aylana und ihn noch etwas trennen könnte. Viel zu lange waren sie nun schon getrennt gewesen...
„Nie wieder...“, murmelte der Feuermagier, „Nie wieder wird uns etwas auseinanderreißen. Das verspreche ich dir. Ich liebe dich...“
11.02.2004, 21:13 #521
Der Inquisitor
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Das Kloster der heiligen Allianz # 1 -
Gedankenverloren sah Dorrien aus dem Fenster, wobei er einen Arm um Aylanas Hüfte gelegt hatte und sie sanft an sich drückte. Ihr Kopf lehnte an seiner Schulter, und ihr Blick erschien genauso in Gedanken versunken wie der des Magiers. Die Sonne verschwand gerade hinter den Bergen und warf ihre letzten roten Strahlen genau in jenes Fenster des Klosters, an dem die beiden standen (Ein bisschen Kitsch muss sein... ^^).

Über den Wolken zog ein Adler seine Kreise, seine majestätischen Schwingen trugen den König der Lüfte in fast spielerisch wirkendem, und doch an Eleganz und Grazie kaum zu überbietendem Flug über die Hügel und Berge vor dem Kloster des Sonnengottes. Seine Augen, schärfer als die fast aller anderen Lebewesen, sondierten mit tödlicher Genauigkeit den Boden unter ihm, bereit, jedes Geschöpf auszumachen, welches dort unter Innos’ gnädiger Sonne herumlief, kreuchte, fleuchte, sprang, hoppelte, hüpfte, schlich...oder was auch immer.
Und plötzlich, ein einziger Sonnenstrahl war es, der nun über Gedeih und Verderb, über Leben und Tod entscheiden sollte. Innos’ strenger Richtspruch war gesprochen, umumkehrbar und endgültig wie der Lauf der Gezeiten...
Denn das Licht des allmächtigen Gottes fiel auf eines der zahlreichen Geschöpfe, welche unter seiner schützenden Hand gediehen – und vergingen. Er fiel auf ein Kaninchen, welches gerade eine Butterblume mümmelte...
Und so entdeckte der Adler es. Eine winzige Bewegung seiner gewaltigen Flügel reichte aus, um ihn augenblicklich den Kurs ändern zu lassen. Der riesige Vogel schoss nun der Sonne entgegen, als wolle er eins werden mit dem himmlischen Vater - doch es war alles nur eiskalte Taktik. Innos’ Licht, die Ursache allen Lebens, sollte nun einem unschuldigen Geschöpfe zum Tode gereichen – doch gleichzeitig ein anderes Lebewesen ernähren. Der ewige Lauf der Natur...
Geschützt von der Sonne in seinem Rücken wendete der Adler erneut, legte nun die Flügel an und ging zum Sturzflug über. Hatte der Herrscher der Lüfte eben noch eher gemächlich seine Kreise gezogen, so glich er nun einem dunklen Pfeil, einem Boten des Untergangs, einem Todesengel – wunderschön und doch grausam, gefährlich – endgültig.
Das Karnickel bemerkte nichts, bis der fliegende Tod bereits über ihm und jede Chance auf eine Flucht zu Nichte war. Der Adler bremste ab, sein Opfer versuchte in der letzten Sekunde seines Lebens noch zu entfleuchen, versagte jedoch jämmerlich. Messerscharfe Krallen bohrten sich gnadenlos in das weiche Fleisch, zerrissen was wuschelige Fell. Blut spritzte aus den in den zierlichen Körper geschlagenen Wunden, im Schock pumpte selbiger Adrenalin in die Adern, der Schmez schwand. Dunkelheit umfing das Kaninchen, und das kleine Herz hörte auf zu schlagen...
Der siegreiche Adler thronte auf seiner Beute, die Letzten Sonnenstrahlen erhellten das Firmament, in nur wenigen Minuten würden jedoch auch sie verschwunden sein und Innos Licht der Finsternis Beliars ihren Platz einräumen, während der König der Lüfte sich an seinem Mahl labte und mit seinem scharfen Schnabel den kleinen, pelzigen Kadaver aufriss.
Dies war der Lauf der Dinge unter Innos’ großem Himmelszelt...

Dorrien seufzte leise und gab Aylana einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.
12.02.2004, 12:56 #522
Der Inquisitor
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RPG - Absprachen #4 -
So, ich würde sagen ihr gebt euch jetzt alle ein Küsschen und habt euch wieder lieb, dieser Streit ist vollkommen sinnlos.
12.02.2004, 13:00 #523
Der Inquisitor
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Weinkeller des Klosters #6 -
Glückwunsch den Beförderten.
12.02.2004, 20:04 #524
Der Inquisitor
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RPG - Absprachen #4 -
Hmm, statt dass sich die Einen Streiten, wiederholen sich die Anderen jetzt ständig. :D
14.02.2004, 12:22 #525
Der Inquisitor
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Das Kloster der heiligen Allianz # 1 -
„Hmm...“
Nachdenklich strich sich Dorrien mit der Hand über sein frisch rasiertes Kinn, während sein Blick abwesend über den Hof des Klosters streifte. Eine seltsame Situation, die hier herrschte – und er hatte nach seiner Ankunft im Kloster noch nicht einmal etwas davon mitbekommen. Woran das wohl lag...
Er sah kurz zu Aylana, die auf einer Bank saß und sich die warme Frühlingssonne gefallen ließ, dann wieder zu dem Novizen neben ihm, der ihm gerade die Ereignisse der letzten Tage geschildert hatte. Irgend etwas war hier im Gange... Doch irgendwie zweifelte Dorrien ein wenig an der offiziellen Meinung, dass hier nur Innos und Adanos ihre Finger im Spiel hatten. Zumal er Adanos nicht unbedingt für einen hundertprozentig vertrauenswürdigen Verbündeten hielt. Er war der Hüter des Gleichgewichts – und damit Wankelmütig. Wer konnte schon sagen, ob er nicht gerade mit Beliar paktierte, um den Einfluss Innos’ zu schwächen?
„Vielleicht steckt hinter Feodors Gebaren doch mehr, als nur die Gier nach Macht?“, murmelte der Inquisitor zu sich selbst. Der Novize neben ihm hob fragen die Augenbrauen.
„Wie bitte? Ich konnte Euch nicht verstehen, Meister...“
Dorrien schreckte fast auf, als wäre er aus einem Traum gerissen worden.
„Hm? Ach, nichts. Du kannst wieder deinen alltäglichen Beschäftigungen nachgehen, Bruder, möge Innos dich schützen.“
Der Novize zuckte kurz mit den Schultern, tat dann aber wie ihm geheißen und trotte in Richtung Refektorium, um sich dort eine Mahlzeit zu gönnen. Dorrien sah ihm kurz hinterher und schüttelte dann langsam den Kopf – die Novizen wurden auch immer fauler. Wo sollte das noch enden...?
Mit einem leisen Seufzer auf den Lippen ging er zu Aylana und ließ sich neben der jungen Schönheit auf der Bank nieder. Nachdenklich strich er seine Robe glatt, während Aylana ihn fragend ansah.
„Bedrückt dich irgend etwas?“, fragte sie neugierig, aber auch ein wenig besorgt und rutschte ein Stück näher zu ihm heran. Dorrien antwortete jedoch nicht sofort sondern überlegte erst noch.
„Tja... Ich weiß auch nicht. Das Kloster.... Ist im Wandel. Es sind so manche Dinge geschehen, die doch recht überraschend kommen. Anscheinend könnte es bald wieder... Probleme geben. Und vielleicht wird die Hilfe der Inquisition benötigt werden. Vielleicht aber auch nicht... Ich kann es noch nicht sagen, aber ich werde es schon noch herausfinden.“
Der Feuermagier lächelte Aylana an küsste sie sanft auf die Wange. Um die neugierigen Blicke und Tuscheleien einiger Novizen kümmerte er sich nicht weiter.
„Es könnte nur sein, dass ich bald ein paar Aspekte meines Berufes wieder anwenden muss, die du... nun ja.... ich denke nicht, dass du sie kennen lernen willst. Es mag grausam sein, doch ist es nötig, um die Wahrheit herauszufinden und die Menschen vor dem Bösen zu schützen. Besser, ein Schuldiger windet sich in Qualen, als dass hunderte Unschuldige sterben...“
Dorrien brach abrupt ab und blickte der jungen Frau tief in ihre wunderschönen Augen, in denen er ziemlich schnell verloren gehen konnte.
„Nun ja, belaste dich nicht mit so etwas. Es wird schon alles wieder in Ordnung kommen.“, meinte der Inquisitor lächelnd, legte ihr seinen berobten Arm um die Schulter und zog sie zu sich heran. Sein blick wanderte weiter zur Kirche, in welcher ein provisorischer Rat das Kloster leitete.
Feodor... Der Verräter. Er würde sich wohl noch mit diesem Kerl ‚unterhalten’ müssen...
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