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04.02.2004, 10:52 #351
elpede
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Das alte Herrenhaus am Fjord -
Freunde würden er & der Fremde in diesem Leben nicht werden, dessen war elpede sicher. Dabei hatte der Fremde keinen Grund, so unfreundlich zu sein, schließlich war er es, der harmlose Wanderer - also ihn und Leila - in der Nacht hinterhältig überfallen und bedroht hatte. Wenn jemand unfreundlich sein durfte, dann elpede. Das Fazit der letzten Nacht war, dass elpede sich für die nächste Reise wieder mit allen drei Wölfen umgeben würde, denn deren Aufgabe auf so einer Reise war es, ihm unangenehme Überraschungen vom Hals zu halten, beziehungsweise ihn vor selbigen zu warnen. Wären in der letzten Nacht alle drei Tiere bei ihm gewesen, hätte es der Fremde wohl nicht geschafft, sich an ihn heranzuschleichen. Seine Wölfe verfügten über einen ausgezeichneten Sinn für Gefahr, und sie waren mindestens genauso leise unterwegs, wie eben jener Fremde.

Nun war der Tag bereits lange angebrochen, und im Licht der Sonne, das immer wieder durch Wolken getrübt wurde, sah die Welt schon wieder ganz anders aus. elpede saß vor dem Haupthaus und sortierte seine Sachen. Die Gegend wirkte irgendwie verlassen, nichts war zu sehen, nichts war zu hören, außer dem Rauschen des nahen Meeres. Von den Wölfen, die sich hier gestern noch zahlreich getummelt hatten, war keiner da. Obwohl kaum Sympathien für Fremden vorhanden waren, hatte elpede ihn in der letzten Nacht beobachtet, wie er mit den Tieren umging. Vermutlich verstand er etwas davon, wenn auch nicht so viel, wie elpede.

Ein leichter Regen setzte ein und ließ den Wolfszüchter seine Gedanken wieder ins Hier und Jetzt lenken. Er stand auf und nahm den Bogen, den blutfeuer ihm gegeben hatte, in die Hand. Vorsichtig und langsam spannte er die Sehne, nachdem er einen Pfeil gezogen und angelegt hatte.
04.02.2004, 14:28 #352
elpede
Beiträge: 708
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Ein paar Trockenübungen hatte er noch gemacht, ehe blutfeuer mit Leila im Schlepptau aus irgendeinem Winkel des Anwesens auftauchte und beschlossen hatte, dass es nun an der Zeit sei, das Treffen von beweglichen Zielen zu üben. Mit Tellern. Den ersten warf sie und rief seinen Namen, na ja, jedenfalls einen Teil davon.

Während er noch darüber nachdachte, ob er gemeint sei, richtete elpede den Bogen aus, so schnell er eben konnte, und schoß einen Pfeil ab, der mehr zufällig als gekonnt wunderbar in die Flugbahn des Tellers geriet und beim Zusammentreffen von diesem in der Mitte durchtrennt wurde, so dass er zerbrach und in zwei Hälften zerteilt zu Boden fiel, während der Teller seinen Flug fast unbeirrt fortsetzte und schließlich wieder von blutfeuer aufgefangen wurde.
04.02.2004, 16:58 #353
elpede
Beiträge: 708
Das alte Herrenhaus am Fjord -
Ach ja, da war ja noch etwas gewesen. Mit dem Herzen schießen und so. Da gab es nur ein kleines Problem. elpede war nicht der Typ, der sich auf sein Herz verließ. Er ging rational an eine Sache heran, er wog sorgfältig ab, bevor er etwas tat, und er verließ sich auf seine Sinne, scharfe Augen, gute Ohren, eine feine Nase und einen ausgeprägten Verstand. Damit war er bisher ganz gut zurechtgekommen, wenn es darum ging, etwas zu erreichen. Aber hier, das wurde ihm klar, würde er umdenken müssen.

Schweigend beobachtete er Leila, die nun an der Reihe war. Wie würde sie abschneiden ?
05.02.2004, 19:47 #354
elpede
Beiträge: 708
in der nähe der bergfeste -
Da waren sie also, irgendwo in den Bergen, im Minental, aber wo genau, das wusste elpede nicht. Er hatte bisher nur wenig vom Minental gesehen. Und das wenige hatte ihm eigentlich gereicht, wenn er daran zurückdachte, wie sie von, Orks verfolgt, am Pass nach Drakia festgesessen hatten, weil keiner gewusst hatte, dass da ein Tor stand, das auch noch verschlossen war. Wäre im allerletzten Augenblick nicht eine jener Amazonen auf der anderen Seite auf sie aufmerksam geworden, wäre das eine tödliche Falle gewesen.

Aber davon waren sie jetzt weit entfernt. Hier oben gab es keine Orks. Orks mieden vielleicht Gebirge, vermutlich weil sie zu groß & schwer zum Klettern waren. Jedenfalls konnte elpede sich nicht daran erinnern, je einen Ork in den Bergen angetroffen zu haben.

Irgendwann ließ blutfeuer ihre beiden Schüler halten, weil sie die Spuren von Schneehasen ausfindig gemacht hatte. Nun sollten sie diese erlegen, aber das stellte sich als nicht ganz so leicht heraus, denn Schneehasen waren weiß - schneeweiß, um genau zu sein, und somit perfekt an ihre Umgebung angepasst.

Langsam pirschten sie sich an das mutmaßliche Versteck der Hasen heran, immer schön darauf achtend, dass der Wind nicht von ihnen aus in Richtung der Tiere ging. Dennoch war es fast ein Ding der Unmöglichkeit, unbemerkt an die Hasen heranzukommen, denn der Schnee knirschte unter ihren Füssen, und mehr als einmal wurden sie von den Hasen ausgetrickst, die sie dann natürlich bemerkten. Jetzt, in der Dunkelheit, wurden die Tiere erst richtig aktiv, was es noch schwieriger machte, überhaupt nahe an sie heranzukommen.

Schließlich gelang es elpede aber doch, einen zu erlegen. Ein gut verschossener Pfeil direkt ins Genick beendete das Leben eines Hasen, der sich gerade in Sicherheit gewähnt und sich aus dem Schnee gestreckt hatte, um an einen tiefhängenden Ast zu gelangen und damit ein gutes Ziel bot, kurz und schmerzlos. Aber bis dahin hatte elpede beinahe eine ganze Stunde regungslos im Schnee gehockt.
05.02.2004, 20:39 #355
elpede
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in der nähe der bergfeste -
Einsam war es hier oben. Nichts als Wind und Schnee herrschten hier, selbst die Schneehasen, die sie gesehen hatten, düften wohl eher die Ausnahme gewesen sein und sich hier oben nur deshalb wohlfühlen, weil kaum einer ihrer natürlichen Feinde sich in diese unwirtliche Gegend verirrte.

Jetzt, wo es vollständig dunkel war, saßen sie zu dritt unter den tiefhängenden Zweigen eines Baumes, so dass sie vollständig verborgen waren. Jemand, der nicht wusste, dass sie hier waren, würde sie wohl nur zufällig oder eher gar nicht finden. blutfeuer kam schon auf interessante und ungewöhnliche Ideen. Wer wußte schon, wie lange sie sich schon auf dieser Insel herumtrieb, aber es musste schon eine lange Zeit sein, denn elpede hatte in den letzten Tagen bemerkt, dass die Amazone sich perfekt auskannte. Nie hatten sie sich verlaufen, verirrt, und auch heute waren sie nie umgekehrt, auch wenn es mehr als einmal so ausgesehen hatte, als wenn ein Weiterkommen unmöglich war. Doch immer fand blutfeuer einen Weg, einen Pfad oder ein Stück, wo der Schnee nicht so hoch lag, wie in der Umgebung. Sie hatte offenbar einen ausgezeichneten Orientierungssinn.

Das Feuer wärmte die durchgefrorenen Glieder langsam auf, denn trotz der Schutzkleidung, die sie trugen, machten ihnen die Kälte und der Wind zu schaffen. Der Baum, der seine Zweige beinahe so dicht wie ein Zelt über sie gelegt hatte, sorgte dafür, dass die Wärme blieb und sich nicht gleich wieder verflüchtigte. Hier, auf dieser Seite des Berges, waren auch mehr Bäume, und der Wind war hier nicht ganz so stark, da er gebremst wurde.

In der Ferne höre man das Heulen eines Wolfes, während elpede blutfeuer dabei zusah, wie sie dem Hasen das fell abzog und es bearbeitete. Geschickt machte sie das, als hätte sie es schon hunderte Male gemacht.
06.02.2004, 06:22 #356
elpede
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schloss im alten lager ausrauben -
quote:
Zitat von Fragender
Merk dir das für den nächsten versuch denn dann wirst du nie geldsorgen haben.


Wofür braucht man denn Geld (Erz) ? ;)
07.02.2004, 12:23 #357
elpede
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Abwesenheitsthread -
Melde mich bis Montag abend ab.
08.02.2004, 18:17 #358
elpede
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Abwesenheitsthread -
Wieder da.
08.02.2004, 18:36 #359
elpede
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in der nähe der bergfeste -
Irgendwie konnte elpede blutfeuer´s Warnung nicht ganz verstehen. Diese Viecher waren hässlich, laut und absolut überflüssig. Und gefährlich, aber das stellte elpede erst fest, als das Viech ihn & Leila entdeckte und zum Sturzflug auf die beiden ansetzte.

Schnell hatte elpede einen Pfeil abgeschossen, aber die Harpyie war scheinbar auch intelligent, denn sie wich dem nicht gerade langsamen Geschoss mühelos aus und setzte ihren Flug unbeirrt fort.

Die Harpyie hatte sich ihn als Opfer, Beute oder was auch immer ausgesucht, denn sie hielt unbeirrt auf ihn zu, ohne die etwas höher stehende blutfeuer oder die neben ihm hockende Leila zu beachten. Und sie schrie, so schrill und laut, dass einem Hören und Sehen verging, was zur Folge hatte, dass noch mehr von diesen Viechern antworteten und sich in die Luft erhoben, auch wenn man sie noch nicht sehen konnte, wohl aber das Schwingen von Flügeln hörte.

Und während elpede den nächsten Pfeil aus der Tasche zog, wusste er bereits, dass er es nicht schaffen würde, die Harpyie zu erlegen, bevor sie ihn erreicht hatte..
08.02.2004, 19:17 #360
elpede
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in der nähe der bergfeste -
Er war nicht tot. Jedenfalls sollte sich der Tod nicht so schmerzhaft anfühlen.

Für die Dauer eines kurzen Augenblickes, als die Harpyie ihn schon fast erreicht hatte, hatte er ihr tief in die Augen geblickt. Plötzlich kam ihm die Situation nicht mehr so gefährlich vor, eigentlich sah die Harpyie ja ganz harmlos aus, um nicht zu sagen, hübsch, und sie würde ihn sicher nicht verletzen oder töten, und warum war er überhaupt hier und - ein Schrei riss ihn aus seinen wirren Gedanken und anstelle der Harpyie stand seine Lehrmeisterin vor ihm. Die sah zwar auch hübsch aus, war aber sicher nicht gerade in der Stimmung, um einen Flirt oder ähnliches anzufangen, denn mittlerweile hatte sich die Anzahl der Harpyien erhöht. Aus einer waren nun drei geworden.

elpede riss Leila mit sich unter einen nahen Felsen, während er sich fragte, warum sie nicht geschossen hatte. Wäre blutfeuer nicht gewesen, die Harpyie hätte ihn getötet, und sie hätte einfach nur daneben gesessen.

Aber nun war er wieder voll da und gemeinsam begannen die beiden Schüler, die restlichen Harpyien unter Beschuss zu nehmen. Schnell hatten sich zwei von ihnen von blutfeuer ab- und ihnen zugewandt, aber sie hatten keine Möglichkeit, an sie heran zu kommen. Ohne zu zögern, griffen beide zu ihren Bögen und schossen Pfeil um Pfeil auf die Harpyien ab, die ihrerseits Treffer um Treffer einstecken mussten, denn zwei gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen kommenden Pfeilen auszuweichen, war auch für die Harpyien ein unmögliches Unterfangen. Nach kurzer Zeit steckten etliche Pfeile in den Flügeln der beiden Viecher und zwangen sie mehr oder weniger unfreiwillig zur Landung. Mutig kamen die beiden aus ihrem Versteck hervor und legten an. Die Harpyien schlugen wild um sich, aber sie hatten keine Chance, die beiden Schüler zu erwischen, denn die hielten Abstand, ehe sie die beiden Tiere mit je einem letzten gezielten Pfeil erlegten.

Auch blutfeuer hatte sich ihrer Gegnerin entledigen können und zu dritt betrachteten sie ihr Werk. Es war vorbei.
08.02.2004, 21:46 #361
elpede
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Steindrache macht mich gnadenlos platt...HILFE -
quote:
Zitat von emma
Ich kann hoffentlich davon ausgehen dass du biff dabei hast. Wenn ncht pech gehabt.



Dumm nur, dass Biff nicht mit zum Steindrachen raufklettert. ;)
08.02.2004, 22:34 #362
elpede
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in der nähe der bergfeste -
"Tot sind sie mir am liebsten", murmelte elpede, während er die Leichen der Harpyien betrachtete. Auch wenn zwei der drei Kadaver kaum mehr als Harpyien zu erkennen waren, so sehr waren sie durch Pfeile verunstaltet worden.

Seufzend machte elpede sich daran, die Pfeile aus den Harpyien heraus zu ziehen und auf Brauchbarkeit zu untersuchen. Diejenigen, die noch tadelos waren, reinigte er und verstaute sie wieder in seinem Köcher.

Er warf einen nicht sehr freundlichen Blick in Richtung Leila, ehe er sich wieder an seine Lehrmeisterin wandte.

"Und, wie nimmt man diese Viecher nun auseinader ?"
08.02.2004, 23:03 #363
elpede
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kann 2 reluquien nicht finden -
quote:
Zitat von King1966
Im Sumpf ist sie in einer Truhe so viel ich weiß.


Jupp & Ergänzend dazu : Der Steinwächter, der ganz hinten im Raum steht (und auch als erster angreift), hat den Schlüssel dafür bei sich.
08.02.2004, 23:26 #364
elpede
Beiträge: 708
in der nähe der bergfeste -
"Na ja, sinnlos getötet haben wir sie ja nicht, denn wenn wir sie nicht getötet hätten, dann sie uns", warf elpede vorsichtig ein, um gleich wieder zu verstummen, als ihn ein ärgerlicher Blick seiner Lehrmeisterin traf. Sie hatte es anders gemeint, und er wusste es ganz genau. Sie hatte Recht. Wessen Schuld es war, spielte keine Rolle. Aber er und Leila waren noch nicht so weit, sie hatten beide Angst gehabt.

Schweigend machte er sich daran, die Federn der Harpyie zu entfernen und in seiner Tasche zu verstauen, jedoch nicht, ohne sie vorher gründlich zu untersuchen. Sie waren beinahe perfekt für die Befiederung von Pfeilen, so wie blutfeuer es gesagt hatte.

Nachdem er fertig war, begann er damit, Feuerholz um die gestapelten Kadaver aufzuschichten und entzündete das Feuer schließlich mithilfe eines in Öl getränkten Lappens. Bald schon brannte der Haufen, und dichter Rauch stieg in einer dicken, schwarzen Säule gen Himmel.
08.02.2004, 23:28 #365
elpede
Beiträge: 708
Das glorreiche Fest des Schläfers -
elpede & blutfeuer werden auch da sein. Vielleicht auch Lei|a, gefragt habe ich sie (bzw. ihren männlichen EA).
09.02.2004, 00:59 #366
elpede
Beiträge: 708
in der nähe der bergfeste -
Es waren Nächte wie diese, die ihn zum Nachdenken zwangen. Wenn der Wind heulend durch Berge und Täler fuhr und ein wolkenverhangener Himmel den Mond verbarg, so dass die Welt in Dunkelheit gehüllt war, kam dieses Gefühl von Einsamkeit in ihm hoch.

elpede, der Eremit.

Er mochte dieses Gefühl, denn es begleitete ihn seit vielen Jahren und war ihm seltsam vertraut geworden. Es war ihm so treu, wie seine Wölfe..

Einst war er Kundschafter gewesen. Dieser Posten war anspruchsvoll und wichtig zugleich, aber er bot ihm etwas, das ihm kaum eine andere Arbeit bieten konnte.

Über weite Strecken und lange Zeiten war man allein, fernab von Mensch und Tier. Und obwohl man stets den Feind im Auge behielt, war man doch auf sich gestellt.


Es waren Nächte wie diese, in denen ihm sein altes Leben fehlte. Fernab von Zivilisation durch die Wildnis streifen und dieses einmalige, unbeschreibliche Gefühl von vollkommener Freiht genießen, ohne Druck und Zwang, ohne Verpflichtungen gegenüber einem Herrn.

Auch den Beruf des Wolfzüchters hatte er nicht der Tradition in seiner Familie wegen gewählt. Er bewunderte diese Tiere, denn obwohl sie treue Begleiter sein konnten, blieben sie dennoch unabhängig und frei. Sie ließen sich nicht besitzen, und wenn sie seine Nähe suchten und seinen Anweisungen Folge leisteten, taten sie dies aus freien Stücken und bewahrten dabei ihre Unabhängigkeit, die ihnen niemand nehmen konnte.
Einen Großteil seines Lebens hatte elpede gebraucht, um diese Geschöpfe zu verstehen und die Ähnlichkeiten zu seiner eigenen Persnlichkeit zu finden.

Ein Hauch von Unnahbarkeit umgab ihn. Selten offenbarte er seine Gefühle oder seine Gedanken, und wenn elpede lächelte, wusste man nie, ob sein Lächeln Spott ausdrückte, oder sich dahinter Sympathie verbarg. Selten ziegte er Freude, und noch seltener Leid und Trauer. Oft war sein Gesicht ausdruckslos, als ob er mit den Gedanken in weiter Ferne schweifte, und doch, wenn man ganz genau hinsah, dann konnte man sehen, dass er seine Umgebung stets mit großer Aufmerksamkeit betrachtete.

Das war es, was ihn mit seinen Wölfen verband, und das war der Grund, warum sie sich gegenseitig akzeptierten.

Menschen hatten große Schwierigkeiten, andere Menschen so zu nehmen, wie sie waren. Sie neigten dazu, ihre Mitmenschen nach ihren Vorstellungen umzuformen und zu gestalten, äußerlich und innerlich, ihr Wesen auszuklammern und sie in Rahmen zu zwängen. Dafür nutzen sie Macht und Authorität, die Mittel, die in einer hierarchische Gesellschaft wie jener zu dieser Zeit zur Verfügung standen, angefangen beim kleinen Bauern als Familienvater und Hausherr bis hin zum König, der über das Schicksal seines Volkes nahezu alleine entschied. Wo Macht und Authorität nicht alleine nicht reichten, um das Zeil zu erreichen, wurde zu Gewalt gegriffen, ein Werkzeug der Macht, welches selten seine Wirkung verfehlte und nahezu nie versagte.

elpede hielt nichts von einer Gesellschaft, in der Ränge, titel und Namen mehr zählten, als der Mensch als eigenständiges Wesen mit eigenen Gedanken, eigenen Ideen und eigenen Träumen. Oft war er deshalb in seiner Zeit in der Garde in Konflikte geraten, denn er ließ sich selten etwas vorschreiben.

Befehle hatte er ignoriert, wenn sie keinen sinn ergaben, und Vorgesetzte strafte er mit Missachtung, wenn sie versuchten, ihren Rang zu nutzen, um ihn zu unterdrücken. Nur die Tatsache, dass er zu den besten Kundschaftern des Landes gehört und seine Aufgaben zuverlässig erfüllt hatte, hatten ihn vor schlimmerem bewahrt, denn die Mächtigen der Gesellschaft ließen sich gern auf der Nase herumtanzen. elpede hatte Gönner gehabt, einflussreiche Leute, die ihn für seine Sturheit und seine Art, die ihm aufgetragenen Aufgaben zu erfüllen, bewunderten, und ihnen hatte er es zu verdanken, dass er unbescholten zurück in seine Heimat Varant kehren konnte, auch wenn er nie herausgefunden hatte, wer sie waren.

Unversehrt kehrte er still und leise aus dem Krieg zurück. Doch hatte sich auch in seiner Heimat vieles verändert. Seine Eltern waren verstorben, der Hof geplündert und verlassen, und elpede war nun völlig auf sich alleine gestellt. Mit harter Arbeit und eisernem Willen richtete er das Haus wieder her, und wie durch ein Wunder kehrten auch viele Wölfe der stolzen Zucht seines Vaters aus der Wildnis zurück und blieben.

Fortan verdiente er sein Gold damit, dass er die Jungtiere aufzog, ausbildete und verkaufte. Doch kam es hin und wieder vor, dass einer der Wölfe zurückkehrte.
Oft qurde er gefragt, was genau die Kunst der Wolfszucht ausmachte, und stets hatte er geantwortet :

"Ich bringe den Tieren nur bei, was sie wissen müssen, um Euch helfen zu können. Doch wenn ein wolf Euch, Eure Kinder und Euer Eigentum schützt oder Euch bei der Jagd behilflich ist, dann tut er dies aus freien Stücken. Vergesst nie : Der Wolf, den ich Euch gab, ist Euer Freund, nicht Euer Sklave oder Diener. Er erwartet keinen dank, aber Ihr solltet ihn respektieren, dann bleibt er Euch treu. Versucht nie, ihn Euch zu zu formen, wie Ihr ihn haben wollt. Er ist zurecht ein stolzes Tier und würde eher sterben, als sich zu unterwerfen. Wenn Ihr ihn nicht respektiert, wird er Euch verlassen."

Ein beträchtliches Vermögen hatte er in dieser Zeit angesammelt, denn er pflegte ein einfaches und bescheidenes Leben zu führen, ohne überflüssigen Krempel, der nur den Zweck hatte, sich und andere stets daran zu erinnern, dass man Gold besaß.

Und doch fühlte elpede einen innerlichen Drang zur Rückkehr in die Wildnis, denn in den Jahren in der Armee hatte er festgestellt, dass er kein sesshafter Typ war, nicht zu jener Sorte Menschen gehörte, die ihr ganzes Leben an ein und demselben Ort verbrachten, ohne sich daür zu interessieren, was in der großen, weiten Welt da draußen vor sich ging.

So war die Nachricht, dass er wieder in die Armee eintreten sollte, mehr der Auslöser, die Gelegenheit gewesen, der Zivilisation den Rücken zu kehren und dem Ruf der Wildnis zu folgen. Mit sich nahm er sein Vermögen und seine Wölfe. Nicht, weil er das Gold oder die Tiere brauchte, sondern weil er weder das Gold, noch die Wölfe den Soldaten des Königs überlassen wollte.

Nach monatelanger Wanderung durch die Wildnis war er schließlich hier, auf dieser Insel gelandet und hatte sich der Bruderschaft des Schläfers angeschlossen. Er teilte ihren Glauben nicht und fand auch so kaum eine Gemeinsamkeit mit ihnen, aber er schätzte es, dass sie ihm seine Freiheit ließen. Niemand erteilte ihm Befehle oder schrieb ihm vor, wie er sein Leben zu führen hatte. Sie ließen ihn gewähren und nahmen ihn bei sich auf, obwohl sie kaum mehr über ihn wussten, als dass er der Man mit den Wölfen war. Das war es, was ihn dazu bewogen hatte, den Sumpf als seine Zufluchtsstätte zu wählen. Hier konnte er sich zurückziehen und einfach sein Leben leben.


Das Feuer flackerte, und im Schein der Flammen betrachte elepde die beiden Frauen. Sie waren sicher eine Augenweide für jeden Mann, den Innos nicht mit völliger Blindheit geschlagen hatte, aber elpede war nicht einer von jener Sorte Männer, die Frauen auf ihre Schönheit reduzierten. elpede respektierte sie so, wie sie waren und für das, wofür sie einstanden.

blutfeuer liebte die Natur, das stand außer Frage. Sie fühlte sich in der Einsamkeit von Bergen, Tälern und Wäldern genauso wohl wie er. Doch suchte sie oft die Nähe der Menschen, wenn vielleicht auch nur, um mit ihnen ihre Späße zu treiben. Sie verstand es, Menschen um den Finger zu wickeln, indem sie ihren Charme spielen ließ, aber gleichzeitig gelang es ihr, unantastbar und unnahbar zu bleiben. Stets sprach sie voller Überzeugung, aber sie gab damit nie jemandem das Gefühl, unter ihr zu stehen, denn im Gegensatz zu mach anderen Zeitgenossen wusste sie, wovon sie sprach. Man konnte ihr in dieser Hinsicht blind vertrauen, ohne dass man befürchten musste, damit einen Fehler zu begehen. Jemand anderem wäre elpede nicht so bedingungslos in die nicht gerade ungefährlichen Berge gefolgt.
Auch als Lehrmeisteri war sie etwas besonderes, denn es gelang ihr, auf ihre Schüler einzugehen und sie Schritt für Schritt ans Ziel heranzuführen, ohne sie dabei zu überfordern, aber auch, ohne ihnen dabei alles abzunehmen oder besonders leicht machen. Wenn man bereit dazu war, konnte man eine Menge von ihr lernen, auch, was das zwischenmenschliche betraf. Sie konnte auf andere Menschen zugehen, wenn sie wollte oder musste, aber stets gewann sie dabei die Symphathien für sich. Selbst, wenn sie manchmal recht eigenwillig, um nicht zu sagen, frech vorging.

Und Leila ? Nun, sie war schüchtern und oft ein bischen ängstlich. Aber andererseits zeigte sie großen Ehrgeiz, wenn es darum ging, etwas zu erreichen, so dass man schon ein bischen Angst bekommen konnte. Ihre Schüchternheit war kein Hindernis, im Gegenteil, damit konnte sie - ganz das Gegenteil von blutfeuer - Symphathien für sich gewinnen, ob sie nun wollte, oder nicht. Aber, so schien es elpede, sie war auch auf der Suche nach Lob und Anerkennung. Sie lächelte, wenn blutfeuer sie lobte, und man sah ihr die Freude an, während elpede meist regungslos daneben stand. Neid empfand er nicht, er war nur der Meinung, dass er seine Fortschritte für sich erzielen sollte, und nicht, um blutfeuer, Leila oder irgendjemanden zu beeindrucken. Am Anfnag hatte Leila oft geschaff, was er tat, aber mittlereile war sie weit genug, um zu wissen, dass sie für sich lernte.

Der Wind heulte noch immer über die Berge, während der Himmel wolkenverhangen war und en Mond verbarg. Das Feuer prasselte vor sich hin und spendete wohltuende Wärme in einer kalten winternacht. Bald schon würde der Morgen anbrechen und einen grauen Tag mit wenig Sonne und viel Schnee einläuten.
09.02.2004, 10:02 #367
elpede
Beiträge: 708
Armbrust??? -
quote:
Zitat von Vortax
Soweit ich weis trainiert Scorpio auch Leute aus dem Neuen Lager.



Kapitel 3 : Nur Gardisten.
Kapitel 4 : Alle Lager.
09.02.2004, 10:10 #368
elpede
Beiträge: 708
Kann ich alle umbringen? -
Gomez ist bis Kapitel 5 unverwundbar.

Weitere unverwundbare NPC sind..

Altes Lager:
Stone (immer), Thorus (bis Kapitel 5), alle Frauen in der Burg (immer), Diego (immer), die beiden Gardisten mit Armbrust an den Torwinden (bis Kapitel 5), Corristo (bis er tot ist), Milten (immer). In der Mine noch Ashgan (immer) & Ian (immer).

Neues Lager:
Cronos (immer), Saturas (immer), Gorn (immer), Jarvis (nicht immer, aber meistens)

Sumpflager:
Y´Berion (Stirbt ´eh), Cor Kalom (erst im Schläfertempel), Talas (immer), Nyras (bis Kapitel 3), Cor Angar (immer), Baal Orun (immer), Lester (immer).
09.02.2004, 18:07 #369
elpede
Beiträge: 708
Assoziation Sumpfler = Kiffer -
Ich habe mal einfach die erste Wahlmöglichkeit genommen. Ob´s stimmt, weiß ich nicht, ich hatte nur keine Lust, weiter runterzuscrollen.

Aber ich kiffe nicht. Dafür rauche ich. Betrifft RL & RPG. Wenn es diese Möglichkeit in der Abstimmung gibt und sie nicht an erster Stelle steht, hätte ich sie sicher genommen, wenn ich nicht zu faul zum Scrollen gewesen wäre.
09.02.2004, 18:34 #370
elpede
Beiträge: 708
Assoziation Sumpfler = Kiffer -
quote:
Zitat von hundder
[..]wer raucht im RpG schon normales Zeug?



Mein Char ? ^^
09.02.2004, 18:39 #371
elpede
Beiträge: 708
auf nach irdorath! - Re: auf nach irdorath!
quote:
Zitat von natalya86
8.3. ODER sollte ich mir eine erzklinge besorgen und diese weihen lassen?



Du bist Paladin und hast keine Erzklinge ?
Mann, mann, mann - selbst, wenn du sie nur weihst (Geht in Kapitel 3 mit 5000 Gold im kloster), hat sie einen Schaden von 80 (als Einhänder). Wenn du sie dann noch mit den Tränen Innos segnest, hat sie einen Schaden von 100 (als Einhänder). Eine bessere Waffe wirst du als Paladin nicht bekommen. Die einzige Waffe in G II Classic, die mehr Schaden anrichtet, ist der schwere Erzdrachentöter (110), aber der ist den Drachenjägern vorbehalten.
09.02.2004, 22:08 #372
elpede
Beiträge: 708
in der nähe der bergfeste -
Unten am Fuss des Wasserfalls auf einem Felsen standen die beiden Schüler und warteten. Es lag eine hohe Spannung in der Luft, denn keiner der beiden wollte denselben Fehler begehen, den sie im Kampf gegen die Harpyien begangen hatten.

Dann begann die Übung. blutfeuer warf Stück für Stück ins Wasser, Äste, Zweige, Rindenstücke, alles, was sie zusammengetragen hatte. Die Stücke waren unterschiedlich groß und fielen unberechenbar den Wasserfall hinunter. Sie drehten sich, sprangen weit aus dem Wasser heraus, oder wurden fast darunter verborgen, so dass nur wenige Zentimeter, oft nicht einmal zwei, zu sehen waren.

Diesmal machte elpede eine Menge richtig. Er bewahrte Ruhe, er zielte nicht mehr auf das Ziel, wenn er anlegte, sondern schoss fast nur aus einer Intuition heraus und traf. Doch war die Zahl der Pfeile bescheiden im Vergleich zu dem, was blutfeuer an Zielen hinabbeförderte. Auf mehrere Dutzend Holzstücke kamen ganze drei Pfeile. Er schoss nicht, wenn er nicht sicher war, er schoss nicht, wenn seine Augen ein Ziel verfolgten, er schoss nicht, wenn er sich ablenken ließ. Er schoss nur dann, wenn er das sichere Gefühl hatte, ein kurzes Stück des Ziels zu kennen und zu wissen, an welchem Punkt es seinen Kurs wieder unberechenbar ändern und damit wieder unerreichbar für ihn werden würde. Auf diesen Punkt schoss er ohne zu zögern.
09.02.2004, 22:20 #373
elpede
Beiträge: 708
Drachen -
quote:
Zitat von FaITSy
Soweit ich das weiss, muss man das aufgeladene Auge auch angelegt haben, damit der Drache mit einem spricht[..]


Nein.
09.02.2004, 22:31 #374
elpede
Beiträge: 708
Diebesgilde - war wohl zu fleissig!? - Re: Diebesgilde - war wohl zu fleissig!?
quote:
Zitat von Sir Brian
[..]aber ich habe den leisen verdacht, dass die händler generell nicht mehr alles haben, was ich ihnen verkauft hab... kann das sein??? oh, bitte nicht!


Ein Händler behält sein Inventar das gesamte Spiel über, also auch die Gegenstände, die du ihm verkaufst - es sei denn, du verkloppst ihn, dann verliert er sein Händler-Inventar.
quote:

Gibt es eigentlich einen Weg, nicht immer so gegen alle Gegner abzukacken, oder geht das nicht nur mir so!
[..]

Klar. Gewinnen. :D ;)

@Fragender
Constantinos Ring hört eigentlich auf den schönen Namen Constantinos Ring. :D Der Ring der Holzhaut ist was anderes, nämlich ein Schutzring gegen Geschosse.
12.02.2004, 19:39 #375
elpede
Beiträge: 708
in der nähe der bergfeste -
Schweigend und aus einiger Entfernung hatte elpede seine Mitschülerin bei ihrem Jagdversuch beobachtet. Sie war erfolgreich, wenn auch nicht gerade auf die feine, englische Art. Einen Kranich anschiessen und anschließend zu erdolchen, war bestimmt nicht Sinn der Übung. Mal ganz abgesehen davon, dass sie den Schwarm vertrieben hatte.

elpede ging anders vor. Er folgte dem Schwarm über die Berge und wartete auf den Einbruch der Dunkelheit. Wie er es sich gedacht hatte, suchten sie sich einen Schlafplatz und landeten in der Nähe eines kleinen See´s.

Vorsichtig näherte sich elpede dem Platz, bis er in der Dämmerung erkennen konnte, ob sie die Köpfe hoben oder nicht. Kraniche neigten dazu, zu fliehen, wenn sie sich bedroht fühlten, und selbst ein geübter menschlicher Jäger oder Beobachter schaffte es nicht ohne weiteres, näher als 300 Meter an einen Schwarm heranzukommen.

elpede hatte gesehen, wie Leila vorgegangen war. Sie hatte seiner Meinung nach einfach nur Glück gehabt, denn Kraniche flohen normalerweise sehr schnell, wenn sie sich in Gefahr sahen.

Dieses Risiko wollte elpede nicht eingehen, und so wandte er eine andere, schon oft erprobte und bewährte Methode an, um die zwei Abschüsse sicher zu schaffen.

Als ob er die Gedanken elpede´s lesen konnte, tauchte Acro, sein Wolf, neben ihm auf. elpede hockte sich hin und flüsterte dem Tier ein paar Worte ins Ohr, das daraufhin lautlos nach links in die Büsche verschwand. Dann legte er sich zwei Pfeile bereit und hoffte, dass sein Plan funktionieren würde. Molerats oder Scavenger waren etwas anderes, als Kraniche.

Der schwarze Mantel machte ihn auf wenige Schritt fast unsichtbar. Minuten des Wartens vergingen. Aber der Wolf machte seine Sache gut, denn urplötzlich hoben fast alle Kraniche den Kopf und starrten in die ihm entgegenliegende Richtung. Wenige Sekunden später erhob sich der gesamte Schwarm in die Luft und flog im Tiefflug über ihn hinweg.

Zwei Pfeile, zwei Treffer, die Flugbahnen der Vögel waren zu vorhersehbar, und sie erkannten die Gefahr, die ihnen von der anderen Seite drohte, erst viel zu spät. elpede hatte zwei Tiere, die unmittelbar vor ihm versucht hatten, abzudrehen, erlegt.
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