World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Sengert |
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06.08.2003, 21:31 | #26 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Vor einem Jahr... -
Lasst mich vorbei! Ich will mich auch in zwei Jahren selber zitieren:D Da gratuliere ich mir doch auch mal zu dieser Gilde. Und der Gilde gratuliere ich... ...auch |
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07.08.2003, 23:27 | #27 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Nebenskill für Armbrust-Paladine -
Im Laufen nachladen und schießen. Das passt einfach zu einem 1a-Armbrustschützen. Bei der Nachtsicht stört mich folgendes: Kann er dann nur im Dunkeln sehen, wenn er ne Armbrust in der Hand hat? Das wäre einerseits sehr seltsam zu realisieren ("er nahm seine Armbrust und sah nun alles"). Andernfalls hätte er jedoch voll den Ultraskill, der weitaus mächtiger als der Lichtkugel-Zauber der Magier wäre, weil: völlig unauffällig und weitere Sicht. Sehr geil sind allerdings auch die Miniarmbrüste...sry, aber ich muß immer grinsen, wenn ich mir das bildlich vorstelle;) |
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10.08.2003, 22:17 | #28 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Rund um Khorinis #10 -
Mit gespielter Leichtigkeit bewegte sich ein junger Mann unweit der Stadt Khorinis durch die Wälder. Sengert hatte davon gehört, daß es eine Veranstaltung gab, wo körperliche Ertüchtigung eine Rolle spielen und zur Erheiterung und Entspannung der Zuschauer dienen sollte. Der Kaufmann konnte ein wenig Zerstreuung wohl gebrauchen, denn noch immer war er seinem jedenfalls ausdrücklich erklärten Ziel, in die Oberstadt von Khorinis zu seines gleichen zu ziehen, nicht wirklich näher gekommen. Zwar war er mittlerweile ein Mitglied der Garde Innos' geworden und kannte sich in der Stadt recht gut aus, doch wirklich nützliche Beziehungen, die ihn seinem Vorhaben ein zählbares Stück näher bringen würden, hatten sich daraus noch nicht ergeben. Wie dem auch sei, Sengert war auf der Suche nach der Arena der Khorinischen Spiele, um sich ein wenig abzulenken. Sein Informant hatte ihm außerdem gesteckt, daß sein Hauptmann Longboot dort ein Hohes Tier sein sollte. Doch so sehr der junge Mann sich auch mühte, er fand den richtigen Weg einfach nicht. Nichts als Wiesen, Wälder und gefährliche Pfade hatte er bisher entdecken können. Zwar begegnete er allenthalben Menschen, die sich begeistert über die Geschehnisse bei den Spielen äußerten, von denen sie offenbar gerade als Zuschauer heimzukehren im Begriff waren. Doch leider war Sengert einfach zu schüchtern, Sie nach dem richtigen Weg zu fragen. |
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11.08.2003, 19:08 | #29 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Das Kastell des ZuX #20 -
Der Mann, der den langen Weg hinauf zum Kastell versehentlich zurückgelegt hatte, keuchte wie ein alter Klepper. Sengert hatte gedacht, den Weg zu seinem Hauptmann Longboot mit spielerischer Leichtigkeit zu finden. Doch nicht Garde war es, was er vorfand und auch nicht sportliches Ereignis. Unbefangen jedoch näherte sich der junge Kaufmann müden Schrittes jenem Gemäuer, welches er von kurzer Distanz überhaupt erst hatte erblicken können, trotz dessen stattlicher und düsterer Größe. Der Fremde verharrte unweit des Eingangs und blickte neugierig umher. Ein Kastell, dunkel und kühl, an diesem Ort? Welch ein faszinierender Anblick! Doch eine Arena, in der sich Klingenkämpfer maßen, gab es die hier wirklich? Oder hatte Sengert sich verlaufen? Kaum den Gedanken aus den geordneten Windungen seines hitzigen Gehirns entlassen, fuhr der junge Kaufmann jäh zusammen. Wie von einem harten Blitz getroffen, trieb es den Hilflosen auf die Knie. Wimmernd fuhr die gekrümmte Hand des Händlers vor seine nunmehr trüben Augen, sein Herz begann zu beben, der Atem stockte tief in seiner Brust. Kein Funke Leben mehr durchquerte Sengerts Geist, wie gebrochen kniete der Geschundene darnieder, nicht fähig, sich nur einen Deut zu rühren. Nur ein leises Taumeln fuhr durch seinen Leib, ließ ihn vor- und rückwärts zucken, während kalte Tränen über seine Wangen rollten. Nur einen Luftzug später stand der Mann, mit leeren Augen, lächelnd vor dem Tor der schwarzen Magier, wandt sich um und lachte einen toten, keifenden Gesang. Den er suchte, würd' er finden. Und während der dunkle Botschafter sich zum Gehen wandte, ahnte niemand, welch feindliches Verhängnis dem mächtigen Zirkel um Xardas durch diesen schlichten, einfältigen Fremden nunmehr drohte. |
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22.08.2003, 23:18 | #30 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Rund um Khorinis #10 -
Daß er sich jemals in diese Einöde zurecht finden würde, hatte Sengert nicht erwartet. Aus dem piekfeinen Kaufmann, einem Mann von Würde, war ein Waldbewohner geworden. Ein piekfeiner Waldbewohner. Einer mit Würde. Würde er doch nur etwas zu essen finden! Seit Tagen irrte der Fremde bereits auf Khorinis umher, kaum imstande, Osten von Westen zu unterscheiden, und suchte nach der Stadt, in der sein Hauptmann auf ihn warten würde. Beeren, Pilze, Moos. Sengert war längst nicht mehr wählerisch bei der Wahl seiner Waffen. Hauptsache, der Hunger liess sich damit bekämpfen. Die Schwanzfeder eines Scavengers hatte den gutaussehenden Händler bereits kurzzeitig zum Erbrechen gezwungen. Doch dies lag weniger am Geruch als am kitzligen Federkiel, der sich hinter Sengerts Gaumen verfangen hatte. Doch was war das? Der junge Mann trat aus dem Dickicht des dichten Waldes der Insel hervor und schaute auf einen Abgrund. Das Meer? In der Tiefe schäumte die Gischt und bis hier herauf war sie deutlich zu vernehmen. Sengert rieb sich die inzwischen viel zu trockenen Hände und öffnete seine Hose. Ein Bad, und sei es in diesem Meer, würde ihn zu neuem Leben erwecken. Zivilisation auf eigene Faust. Ohne Hose. |
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23.08.2003, 00:24 | #31 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Rund um Khorinis #10 -
"Ein Held?" Sengert hob den Kopf aus dem seichten Wasser und schüttelte sich die Haare trocken. Woher wuste der Fremde, dass der Kaufmann des Schwimmens kaum mächtig genug war, eine Feuerqualle beim Entfachen eines Zündholzes zu verfolgen? Mit festem Griff hatte der fremde Lebensretter sich in die Fluten gestürzt, nicht salzige Lippen und nicht Mondbrand fürchtend auf seiner blassen Haut. Es quakte und blubbste, wo es ebensogut kikerikien und knacken konnte, und schliesslich standen sie da, am weissen, warmen Strand in sternenklarer Dunkelheit. "Sagt" unterbrach Sengert das peinliche Schweigen, "wer seid Ihr? Und hört Ihr auch dieses Quaken und Blubbsen?" "Ähm, ja" antwortete der fremde Held unvermittelt, "Es klingt um ein Vielfaches vertrauter als ein einfaches Kikerikien oder Knacken, wie man es sonst auf dieser Insel zu hören bekommt." Sengert war begeistert. Der starke, fremde Krieger, der ihn, den hervorragenden Schwimmer aus den völlig ungefährlichen Fluten vor dieser wahrlich unwirtlichen Insel gerettet hatte, war wirklich ein angenehmer Zeitgenosse. Aufrichtig erfreut standen sich die beiden Männer gegenüber, nackt wie Ihre Götter sie geschaffen hatten, doch das spielte keine Rolle. "Eins noch", flüsterte Sengert seinem tapferen Gegenüber zu, "Du kannst mich jetzt loslassen." |
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23.08.2003, 01:16 | #32 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Rund um Khorinis #10 -
"Moooo-ment!" Sengert hob die rechte Hand warnend in Richtung des Fremden mit dem Bogen. "Euer Überfall ist zum Scheitern verurteilt. Seht nur, mein Retter strauchelt bereits." Stille breitete sich über dem See aus. Nicht Meer, nicht Salzwasser vernebelte dem Kaufmann die Sinne. "Hört, Bösewicht. Wenn Ihr Euren Bogen gegen meinen Körper richten wolltet, so erklärte ich Euch, dass ich meine Taler in der Stadt verborgen hielte!" Doch Bloodflowers machte keineswegs Anstalten, Vernunft anzunehmen. Den Bogen vor seinen Körper spannend, blickte der Fremde auf die beiden Nackten, welche aus freien Stücken ihr Hab und Gut bereits vor dem Überfall abgelegt hatten. "Ähm, werter Dieb", setzte Krieger bereits an, als Sengert ihn auch schon zu verbessern gedachte: "Also wir haben zwar etwas, aber nichts dabei, was wir Euch geben könnten..." Der Spass war vorbei. Zwei nackte Männer und ein Söldner. Zwei links, zwei rechts, einen fallenlassen... Kaum, dass Bloodflowers sich wieder aus den seichten Fluten des Sees erhob, fixierte sein Auge die flüchtenden Nackten. Widerlich. Männer ohne Kleidung. Und während Sengert nach rechts flüchtete, sprang Krieger, keum das Wasser verlassend, nach links. Widerlich. |
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23.08.2003, 01:56 | #33 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Rund um Khorinis #10 -
"Nackt und bewaffnet." Sengert konnte kaum glauben, was sich vor seinen Augen abspielte. Der muskelumspielte Krieger, dem Aufmerksamkeit und Bewunderung des Kaufmanns ob des Heldenmutes gegolten hatten, welcher den erfreulich cleveren Händler aus den Fluten des ruhigen Sees emporgerettet hatte, lag engelsgleich vor Sengert und prüfte, ob bei seinem Pendant noch alles an Ort und Stelle war. "Alles da, mein Freund, lächelte Sengert dem Krieger zu und war begeistert: Trotz des Eingreifens eines offensichtlichen Bösewichtes hatte der Templer Fassung bewahrt. "Eure Fassung", setzte Sengert zögernd an, "Wie kommt es, dass Ihr sie bewahrt?" Doch die Antwort blieb der Lebensretter schuldig. Schlackernd lief Sengert den Strand entlang, dieses sandige Ufer, welches einem tapferen Mann schon einmal die Sinne verwirren konnte. Vielleicht auch dem fremden Söldner? Hüpfend und schlackernd näherte sich Sengert erneut Bloodflowers. |
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26.08.2003, 18:25 | #34 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Beförderungen #3 -
*hüstel*...*hereinschleich*... Da lässt man sich mal nicht blicken und dann passiert DAS??? Ihr habt mich befördert?? Das ist ja echt der Oberhammer! Ich freue mir ein Loch in den Wanst, vielen Dank! Damit hätt ich echt nicht gerechnet... Toll!! Und danke für die vielen Glückwünsche, netten Worte und all das. Ich bin ganz hin und weg, echt. Fühle mich auch ganz wohl hier:) Einen fetten Glückwunsch an Iwein. DEINE Beförderung hat mich jedenfalls nicht überrascht.;) |
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27.08.2003, 00:47 | #35 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Herzlichen Glückwunsch Diego | R@PC zum 2 jährigem Jubiläum -
Ehrenwerter Herr Diego. Ich entbiete Euch einen köstlichen Gruß zu Eurem Jubelfeste. Hau rein!!:D |
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30.08.2003, 16:16 | #36 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Rund um Khorinis #11 -
Verständlich der Verdruß des jungen Kaufmanns, als er feststellte, daß er nichts als eine unnütze Gestalt war. Sengert stand an einer beliebigen Stelle der Insel herum, heruntergekommen und zerzaust. Noch immer nicht hatte er sich physisch und mental von den Strapazen seines letzten Abenteuers erholt. Doch wenigstens lebte er, auch wenn er diesen wirklich schlimmen Husten nun seit Tagen nicht mehr los wurde. Ein lauter, schwerer und nasser Husten, aus der Tiefe der kitzelnden Lungen eines ziemlich stattlichen Schmächtlings hervorgerollt, entfaltete seinen Mißklang unweit der Stadt Khorinis. Die Wachen vor dem Tor schauten sich bereits unnütz um und dachten Fragezeichen. "Ich muß endlich zurück." seufzte Sengert. Er hustete noch immer, was dafür sorgte, daß er die Zinnen der Stadt noch gar nicht wahrgenommen hatte. Gramgebeugt und seufzend schlurfte der Kaufmann vorwärts, schleppte sich mühsam Schritt um Schritt Richtung Stadttor. "Ich bin ja so krank." Als er schließlich in die Stadt trat, hob er sein Antlitz. Nur ein aufdringliches Husten noch, dann versuchte er, sich ein wehleidiges Lächeln abzuringen. Und erst jetzt, leise keuchend, machte er sich auf den langen, langen Weg zur Kaserne. |
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30.08.2003, 18:11 | #37 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #7 -
Als ich mir das Gehirn verrenk, Aufmerksamkeit der Gilde schenk, mein Haupt vor lauter Weisheit senk und dabei an nichts Böses denk... ...kommt Tenk!:D |
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31.08.2003, 14:44 | #38 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Beförderungen #3 -
Ein dreifaches Hipp und ein herzliches Hurra dem alten Hauptmann Longboot:D :D Ich hab den ernsten Verdacht, daß Du es Dir echt verdient hast. Freut mich für Dich, viel Spaß als Ritter! |
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06.09.2003, 15:13 | #39 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Austritt! -
Dann mal Tschüß und mach's gut. Wenigstens einer im Kastell, der dort mal Sinn für Zucht und Ordnung hat:D |
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06.09.2003, 15:33 | #40 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Die Stadt Khorinis # 18 -
Oh-ooh... das war nicht gut, wirklich gar nicht gut. Als Sengert von einem seiner ausgedehnten Spaziergänge durch das Hafenviertel zurückkehrte und sich über einen kleinen Umweg durch beide Stadttore und etwas ausserhalb von Khorinis wieder auf dem Marktplatz einfand, sprach ihn einer der Händler an: "Sagt, Sengert, ich finde es ja toll, daß Ihr wie immer genau einen Apfel an meinem bescheidenen Stand erworben habt. Doch warum seid Ihr nicht mit dem Hauptmann und seinen Leuten ausgezogen?" Der Bissen, den Sengerts lange weisse Zähne sich soeben aus dem fruchtigen Fleisch des Apfels gerissen hatten, blieb dem Angesprochenen beinahe im Halse stecken. Er spuckte ihn unvermittelt aus und fuhr den freundlichen Kaufmann lauthals an: "Was sagt Ihr?! Sie sind fort?!! Nein, das kann doch nicht... Ohne mich??" Und so bekam man Gelegenheit, einen gutaussehenden jungen Mann mit gutaussehenden, schnellen Schritten über den Marktplatz eilen zu sehen. Das durfte doch nicht wahr sein. Wozu war Sengert überhaupt in dieser Stadt, wenn die anderen Edlen der Garde es nicht waren? Wohlan, mal schauen, ob man nicht irgendwo in der Kaserne aushelfen konnte, mit Rat oder tat. Gutes Personal war ja schwierig zu bekommen in diesen Zeiten. |
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09.09.2003, 18:30 | #41 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Jubiläum gibts... -
Wir haben vielleicht nicht die coolsten Jubiläen:D , aber doch eindeutig das coolste Ratsmitglied *ausrutsch...* Alles Gute, Yero! |
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14.09.2003, 01:24 | #42 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Anfragen an die Sumpfischen Lehrmeister #2 -
Wenn es genehm ist, möchte ich bitte bei Herrn Scatty eine saubere und korrekte Schleichausbildung der Stufe eins erfahren. |
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15.09.2003, 22:36 | #43 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Die Stadt Khorinis # 19 -
Seiner Sache nicht völlig sicher, tapste Sengert ein wenig im Dunkel der mittlerweile hereingebrochenen Nacht umher. Längst hatte ihm ein fremder Milizsoldat gegen Aushändigung eines kleinen Vermögens die Information verschafft, die der gutaussehende junge Händler gesucht hatte, doch ärgerte es ihn umso mehr, dass diesen Rüstungsschmied hier doch offenbar jeder kannte. Viel Gold für ein zwar wichtiges und interessantes, aber längst weithin bekanntes Wissen. Geradezu schmerzerfüllt packte sich Snegert an die Stirn, als ihm die Worte des Hauptmanns wieder in den Sinn kamen: "Geh zu Jabasch." Oh Mann, wie hatte ein gebildeter Mann nur diesen seltsamen Namen vergessen können! Doch nun stand er da, lungerte verschämt am Eingang der Schmiede herum. Mittlerweile war der Rüstungsmacher sogar zweimal an ihm vorbeigelaufen. Wieso hatte Sengert es nicht gewagt, ihn anzusprechen? Diese Schüchternheit würde ihn eines Tages noch ins Grab bringen. Handcreme und Rüstung, Handcreme und Rüstung... diese beiden Dinge waren es, nach denen der junge Kaufmann sich sehnte. Und eines davon würde ihm dieser Jabasch verschaffen können. Vielleicht sogar beides? |
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16.09.2003, 17:56 | #44 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Die Stadt Khorinis # 19 -
Da stand er nun, der junge Kaufmann und blickte dem Milizsoldaten aufmerksam ins Auge. Jener war offensichtlich verärgert, daß Sengert sich so hartnäckig und scheinbar ohne jede ernstzunehmende Begründung vor seiner Schmiede herumgedrückt hatte. Wie töricht, warum nur hatte der Händler mit den rauhen Händen nicht den Mut aufgebracht, den Schmied von sich aus anzusprechen? Nun fühlte er sich schuldig und ertappt, einer Tat, die er nicht begangen hatte. Gar nichts übles hatte er im Schilde geführt außer dem Begehren, nach all der Zeit auf dieser kargen Insel ein wenig Freude an einer schicken Rüstung zu erfahren. Betreten blickte Sengert zu Boden und malte mit der rechten Fußspitze verlegen imaginäre Kreise auf den Boden. Dabei murmelte er leise, kaum daß sein Gesprächspartner meinte, ihn richtig zu verstehen: "Werter Herr, ich habe diese schrecklich rissigen, von der kalten und trockenen Luft spröden Finger. Nichts wünschte ich mehr, als eine sanfte, frische, duftende Salbe, vielleicht etwas mit Kamille, Myrrhe, Minze oder Salbei. Ach ja, und eine Rüstung, die brauche ich auch." |
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16.09.2003, 23:15 | #45 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Die Stadt Khorinis # 19 -
Sengert stand an einen Zaun nahe der Schmiede gelehnt und überlegte sich, ob ihm das Oberteil der schweren Rüstung wohl so gut stehen würde wie den modebewussten Bürgern seiner fernen Heimatstadt. Ein einziges, wenngleich nicht ganz unwichtiges Problem gab es noch: Der Rüstungsschmied... Kaum, daß Sengert ihn nach einem zünftigen Trikot zu fragen gedachte, schloss der Milizsoldat bereits sämtliche Türen und begann, dem für ihn doch eigentlich völlig Fremden den Schritt auszumessen. Doch Sengert wagte es nicht, den Schmied, der bereits neben ihm kniete, bei seiner ungewöhnlichen Arbeit zu unterbrechen. Die Faust hielt Sengert dennoch vorsichtshalber hinter dem Rücken geballt. Eine Schande für die Miliz war dieser Kerl. Ob Sengert dem Hauptmann einen Hinweis geben sollte? Dann jedoch besann sich der Kaufmann eines besseren. Sollte der Schmied ihm ein enges Rüstungsoberteil herstellen, das war allemal modern. |
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17.09.2003, 18:31 | #46 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Die Stadt Khorinis # 19 -
Zaghaft näherte sich ein stattlicher und respektabler Mensch der Kaserne zu Khorinis. Zurückgekehrt von einem überaus anstrengenden Spaziergang, welcher mindestens eine Stunde gedauert hatte, war Sengert durch das Osttor der Stadt eingekehrt und schließlich einfach weiter vorangeschritten. Noch vor der Stadt, aus einiger Entfernung bereits, hatte er einen Mann aus dem Tor treten sehen, den er fast für Jabasch gehalten hatte. Dies erinnerte den Kaufmann daran, daß sein neues, gleichzeitig wehrhaftes und schmückendes Kleidungsstück gekauft werden wollte. Vielleicht gab es schon etwas anzuprobieren? Rasch bewegte sich Sengert zur Werkstatt des Rüstungsschmiedes, doch der war ganz offensichtlich nicht bei der Arbeit. Nicht weiter verwunderlich eigentlich, wenn man bedachte, daß Sengert ihn tatsächlich soeben noch vor der Stadt gesehen hatte. Nun denn. Einen wohlerzogenen, mit einer gehörigen Portion Mut und Durchhaltevermögen gesegneten Händler konnte dies nicht schrecken. Sengert würde sich in den kommenden Tagen einfach in der Kaserne aufhalten. Irgendwie kam es ihm dabei vor, als wäre das ohnehin etwas, was seinem Hauptmann wohl gefallen würde. Allerdings war die kein wirklich erbaulicher Ort. Die Einrichtung robust aber karg, nicht eine einzige üppige Jungfrau zierte auch nur eines der überdies spärlich gesäten Gemälde, und erst die Teppiche!! Sengert beschloss, in der kommenden Zeit einen erneuten, ernstzunehmenden Versuch zu starten, seinesgleichen, die gesittete Oberschicht von Khorinis in der Oberstadt aufzusuchen. Dies war die einzige Chance, wieder ein Leben in Mode und Wohlstand zu führen. Einstweilen aber sah der Kaufmann ein, daß es richtig war, sich einige Tage in der Kaserne aufzuhalten. Hier würde Jabasch ihn finden und zu sich rufen, wenn er etwas neues für ihn hatte. |
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21.09.2003, 18:15 | #47 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Beförderungen #3 -
Glückwunsch Ihr beiden! Viel Spaß beim Befördertsein |
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26.09.2003, 15:15 | #48 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Geburtstage #2 -
Einen anständigen, aufrechten Glückwunsch an einen angesehenen Streiter! Möge Euch die Handcrème niemals ausgehen, werter Carthos und Ihr somit vom Fluch der trockenen Hände auf ewig verschont bleiben.:D |
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29.09.2003, 22:59 | #49 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Beförderungen #3 -
Ihr Waffenknechte:) Herzlichen Glückwunsch! Immer aufrecht stehen und lachen, wenn's erlaubt ist;) Viel Spass mit dem neuen Rang! |
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06.10.2003, 18:41 | #50 | ||||||
Sengert Beiträge: 102 |
Die Stadt Khorinis # 19 -
"Waaaa?!" Wie von der Tarantel gestochen schoß ein Kaufmann, der doch deutlich wohlhabender war als er aussah, aus der Kaserne. Sein Kopf drohte zu zerplatzen. Mit beiden Händen, die Fäuste fest an die Schläfen gepresst, hielt er sich den schmerzenden Schädel, als wolle er dem, was mit ihm vor sich ging, Einhalt gebieten. Doch Sengert hatte keine Chance: Den er suchte, würde er finden. Er mußte. Sonst würde diese Geißel seiner stolzen Gestalt wohl niemals enden. Oder schlimmer noch: Er selber würde an der Aufgabe, die tief in ihm wohnte, die er selber doch nie gepflanzt hatte, zugrunde gehen. Mit schnellen Schritten lief Sengert Richtung Osttor, vorbei an den letzten Kaufleuten, die Ihre Waren vom Markt in Ihre Häuser und Stuben zurück karrten. Kein Gruß, nicht die geringste Aufmerksamkeit vermochte er denen, die er außerhalb des Oberviertels noch am ehesten als seiner gesellschaftlichen Schicht angemessen ansah, zu zollen. Leise stöhnend verließ der junge Kaufmann nun die Stadt. Irgendwo dort draußen würde der Schmerz wohl enden, flehte er inständig. |
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