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09.07.2003, 20:18 #251
Isgaron
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Das Amazonenlager #12 -
Seine schönen Worte einfach so abgeschmettert. Aber immerhin schienen sie die Amazone verwirrt zu haben, das war doch schon mal was.
"Du hast dich nicht geirrt in der herrischen Emanze", murmelte Isgaron dem Lord zu, bevor dieser zu seiner Kletteraktion aufbrach.
Isgaron wischte sich über die Stirn und schaute zu Lehna hinüber, die mit dem Rücken zu ihm stand. Wenn der Lord ein paar mal scheppernd vom Baum fiel würde sie ihn eh nicht hören.
Isgaron hob das linke Bein und machte einen Schritt. Knacksend brach ein Ast unter seinen Sohlen.
"Verflucht!", knurrte er leise.
Also wieder von vorn. Diesmal wollte er strategischer vorgehen. Er suchte die Strecke zu der Amazone ab. Der direkte Weg war nicht der beste, überall altes Laub vom letzten Herbst und Zweige, die brechen konnten. Er würde weiter links gehen, auf dem Moos entlang. Genau, Moos war ein guter Untergrund um sich leise fortzubewegen.
Der Sumpfler machte erneut einen Schritt. Diesmal weiter nach links. Sein Fuß tauchte sanft in das weiche Moos ein, kein Laut war zu hören. Gerade wollte er seinen zweiten Fuß nachziehen, da hörte er ein Scheppern vom Baum her. Nummer eins. Isgaron grinste sich eins und setzte seinen Weg fort. Immer schön auf dem Moos entlang. Gar nicht so einfach, das Zeug wuchs nicht durchgängig auf dem Waldboden.
Schließlich umrundete er eine Ansammlung von Farnbüschen, schlich sich leise vorwärts. Es fehlten nur noch wenige Fuß bis zu Lehna. Doch in diesem Augenblick machte er einen erneuten Schritt nach vorn und fühlte sich ruckartig in die Tiefe gezogen. Mit einem weithin hallenden aaaaaaaaaaaaaaaah! plumpste Isgaron in die Tiefe und hockte schließlich stöhnend auf dem Grund der Tierfalle. Elendige Jäger. Wegen denen durfte er jetzt nochmal laufen.
09.07.2003, 20:34 #252
Isgaron
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Das Amazonenlager #12 -
Isgaron wünschte alle Jäger sonstwohin, bis ihm einfiel, dass er selbst ja auch in dieser Kunst bewandt war. Wenigstens ein Warnschild hätte man anbringen können. Tiere konnten eh nicht lesen.
Ärgerlich begab er sich wieder an seinen Ausgangspunkt und versuchte es erneut. Diesmal kannte er die Strecke schon, das verschaffte ihm einen Vorteil. Er meisterte die Mooslandschaft, umrundete die Farne, mied diesmal die Falle und tippte dann Lehna von hinten auf die Schulter.
"Da bin ich, Meisterin."
12.07.2003, 13:20 #253
Isgaron
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Das Amazonenlager #12 -
Isgaron hatte sein neuerlerntes Wissen am gestrigen Abend im Scavengerstall ausprobiert. Was als kleine Schleichaktion mitten durch die ruhenden Vögel begonnen hatte, endete in einem lauten Gekrächze und vielen wütend pickenden Schnäbeln. Dabei war er nur über einen Wassereimer gefallen, aber das hatte das ganze Unheil in Gang gebracht. Der erste Vogel war erwacht und senkte drohend den Schnabel. Bald war aus einem dutzende geworden und am Ende kam eine Amazone herbeigestürmt, um den armen Sumpfler unter der Meute pickender Scavenger zu befreien. Das war wohl seine Rettung gewesen, wer wußte schon ob er sonst heute hier stehen würde.
Isgaron kamen heute noch die Schweißperlen auf die Stirn, als er an das Erlebte zurückdachte. Vorsichtig strich er sich über die kleinen Pickwunden am Arm. Sie würden ihn in den nächsten Tagen immer wieder daran erinnern, nie wieder das Schleichen in einem Stall voller Scavenger zu üben.
Der Sumpfler warf einen Blick zum wolkenlosen Himmel und machte sich dann auf den Weg zum Lager. Auf dem Weg dorthin traf er auf Lord Carthos. Er hatte seine Kletteraktion wohl gut überstanden, besser als Isgaron seine Übungsversuche.
Isgaron begrüßte ihn und sie setzten ihren Weg gemeinsam fort.
13.07.2003, 16:32 #254
Isgaron
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Die Küstenebene -
Isgaron stapfte wortlos hinter den anderen her. Was sollte das denn nun? Er sollte einen Mann suchen helfen? Gehörte das zu seinem Schleichtraining?
Nachdenklich kratzte der Sumpfler sich am Kopf, während er weiter durch das dichte Unterholz stieg. Ab und zu blieb sein Umhang an einem Dornzweig hängen und er zog unwillig daran, damit das Gewächs sein geliebtes Stück wieder freigab. Der Stoff war zum Glück robust, sodass die Dornen nicht zu schnell Risse hervorrufen konnten.
Sein Blick wanderte verstohlen zu dem Lord. Wußte er was hier geschah? War er mit im Bunde? Oder war seine Seele genauso rein wie die von Isgaron? Der hohe Novize musste schmunzeln bei dieser gedachten Wortwahl. Ein Lord hatte sicher keine reine Seele, ebensowenig wie er selbst.
Die Augen des Diebes wanderten weiter. Was war das für ein Mann, der sie da begleitete? Er schien der Emanze nahe zu stehen, schaute immer wieder besorgt zu ihr hin.
Die Lehrmeisterin selbst hatte einen steinernen Blick in den Augen. Aber hatte sie das nicht immer? Zumindest dem Lord gegenüber, ihm ebenfalls. So richtige Wärme war Isgaron da noch nie aufgefallen.

Seine Gedanken wurden jäh von einem Schnauben unterbrochen. Isgaron schaute auf, seine Hand wanderte automatisch zu dem Einhänder, der versteckt am Gürtel unter seinem Umhang schlummerte. Schnaubende Monster, viele ihrer Zahl. Noch konnte man nicht alle sehen, aber dem Schnauben nach zu urteilen wurden es immer mehr. Aus allen Richtungen kam es, dieses widerwärtige Geräusch. Sie schienen überall zu sein.
Die kleine Gruppe stellte sich Rücken an Rücken, die Schwerter gezückt und die Augen angespannt aufgerissen. Da kamen sie auch schon langsam näher, Razor um Razor. Der Kreis wurde enger, immer dichter rückte die ungleiche Gruppe zusammen.
Isgaron umfaßte seinen Schwertgriff fester. Sein Schleichlehrgang hatte sich zu einem Überlebenstraining gewandelt. Jetzt würde sich zeigen wie gut er im Einhandunterricht aufgepasst hatte.
13.07.2003, 17:34 #255
Isgaron
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Die Küstenebene -
Isgaron verpaßte dem ersten Razor einen Schwerthieb mitten ins Maul und nahm zufrieden wahr, wie das Tier aufbrüllte und sich wütend herumwand. Blut sickerte aus seinem Maul, scheinbar hatte er die Zunge getroffen. Der sichere Tod stand ihm bevor, bald würde es soviel Saft verloren haben, dass ihm nicht mehr zu helfen war.
Ein zweiter Razor begann sich Isgarons Fersen zu nähern und wollte an seinem Umhang knabbern. Eilig fuhr der hohe Novize herum und verteilte ihm einen Hieb direkt zwischen die großen gelben Augen. Der Razor taumelte, schüttelte sich verwirrt und startete einen neuen Angriff. Inzwischen war ein dritter hinzugekommen. Gerade drehte sich Isgaron zu diesem hin, da flüchtete der zweite.
"Hey, bleibst du wohl hier!?", rief er dem flüchtenden Tier nach.
Die anderen schienen weiter hinten beschäftigt zu sein, viel Hoffnung auf Hilfe blieb ihm also nicht. Da half nur noch eins. Isgaron nahm seinen Umhang in die Hände und begann dem flüchtenden Tier nachzurennen. Zwei andere Razors hafteten sich an seine Fersen, auf dem Weg ins Ungewisse.
13.07.2003, 18:04 #256
Isgaron
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Die Küstenebene -
Isgaron ließ sich geradewegs wieder ins Moos fallen. Jetzt musste er sich schon von einem Lord retten lassen. Wie weit war es mit ihm gekommen.
"Danke, Mann." sagte er zu Carthos. Wäre er nicht gewesen, hätte man nun seine Stücke aufsammeln können.
Isgaron musterte einen kleinen Biss an seinem Bein, der aber nur wenig blutete. Er riß ein Blatt von einer nächstliegenden Pflanze ab, schaute dass sie nicht giftig war, und band sie sich notdürftig um das Bein. Das sollte erstmal halten.
Vorsichtig richtete er sich wieder auf und schaute sich um.
"Wo sind wir hier?"
13.07.2003, 21:34 #257
Isgaron
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Das Amazonenlager #12 -
Endlich erreichten Isgaron und Carthos wieder das Amazonenlager. Sie waren ziemlich mitgenommen, der Sumpfler hinkte etwas und auch der Lord war nicht ganz ohne Blessuren davongekommen.
"Beim heiligen Schläfer, wäre ich doch bloß nie mitgegangen..", schimpfte Isgaron, um im selben Augenblick erstarrt stehenzubleiben. Ogott, er hatte den Schläfer erwähnt. Dabei hatte er sich doch geschworen nie an dieses Zeug zu glauben. Er musste wirklich einiges auf den Schädeln bekommen haben heute.
Verwirrt strich sich Isgaron über die Stirn. Es war schon spät, aber er konnte heute noch seine Bestellung aufgeben. Vielleicht hatte er Glück und in der Schmiede war noch jemand.
Den Lord ließ er im Gästehaus, der wollte sich gleich ausruhen. Isgaron wünschte ihm eine gute Nacht und schritt dann weiter zum Lager, wo er die Schmiede ansteuerte.
Er hatte Glück, eine junge Frau stand am Schleifstein und fertigte gerade ein Schwert an.
"Seid gegrüßt. Ich brauche eine Waffe, ein Jagdmesser. Ein besonderes. Verkauft ihr auch an Lagerfremde?"
Isgaron hatte sich die Kapuze vom Kopf gezogen und schaute die schöne Schmiedin jetzt mit einem Lächeln an.
13.07.2003, 22:03 #258
Isgaron
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Das Amazonenlager #12 -
Isgaron überlegte nicht lange. Sicher hatte er eine genaue Vorstellung davon, was er zukünftig als Jagdmesser bei sich tragen wollte.
"Ich dachte da an eine etwas geschwungene Klinge, den Griff mit Silber verziert. Ein Stein muss nicht sein, ich denke das wird zu teuer. Viel mehr als 400 Gold will ich dafür nicht zahlen. Meint ihr das ist machbar?"
In diesem Moment hörte er hinter sich eine wohlbekannte Stimme. Der Sumpfbruder drehte sich herum und blickte geradewegs in das gezeichnete Gesicht von Kano. Was der Ritter hier wohl zu suchen hatte? Langsam wurde er das Gefühl nicht los, dass sich hier mehr Leute aus der Stadt herumtrieben als in Khorinis selbst. Aber das war ja auch ein schön anzusehendes Lager hier..
"Nur zu Weiterbildung, nur deswegen", erwiderte er mit einem Augenzwinkern, "Ich lerne hier das Schleichen. Und jetzt möchte ich mein neues Jagdmesser in Auftrag geben.
13.07.2003, 22:19 #259
Isgaron
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Das Amazonenlager #12 -
Isgaron rechnete kurz nach. 20 Gold mehr würde er sich schon leisten können.
"Einverstanden. 420 Gold, ich werde es abholen wenn ich wiederkomme. Etwa in einer Woche, da werdet ihr sicher fertig sein, oder?"
Sie Schmiedin nickte und damit verabschiedete sich Isgaron von den beiden. Er musste dringend ins Bett, die Erlebnisse des Tages hatten ihn müde gemacht.
17.07.2003, 17:54 #260
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #16 -
Mit schneller Fahrt fuhr das Segelboot mit Isgaron und Carthos an Bord auf den Steg zu. Der Lord machte das Boot fest, während Isgaron schon an Land sprang und seinem Kumpel das Boot wieder überreichte, um die Kaution wiederzubekommen.
"Das ging ja richtig schnell", rief er dem Lord zu und lachte, "ich muss jetzt auch schon weiter, ich hab so das Gefühl der Sumpf braucht mich. Machs gut, Ende der Woche werde ich wieder zurückrudern, ich denke man sieht sich dort."
Er verabschiedete sich und eilte dann aus der Stadt hinaus. Noch vor Einbruch der Dunkelheit wollte er seine Heimat erreichen.
17.07.2003, 18:22 #261
Isgaron
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Das Sumpflager #12 -
Isgaron trat durch das Tor und blieb erstmal stehen. Gerade als die beiden Templer ihm einen guten abend wünschten, neigte sich die Sonne über den Felsen dem Abgrund zu und tauchten das Tal in einen rötlichen Schimmer. Endlich wieder zuhause.
Tief zog der hohe Novize die Luft ein, nur um dann in einen Hustenanfall zu fallen. Und immer noch legte sich der modrige Geruch wie eine Glocke über das Lager. Das Klima war nicht das beste für diesen Sumpf. Die Feuchtigkeit und die Mücken waren fast noch das geringere Übel.
Und dennoch durchdrang Freude den Sumpfler. Es war ihm mehr und mehr ein Zuhause geworden, je länger er hier lebte. Die Leute waren nett, gelassen und für jeden Mist zu haben. Das liebte er hier, diese Lockerheit, mit der man alles anging.
Geradewegs steuerte Isgaron die Taverne an. Der Marsch von der Stadt hierher hatte ihn durstig gemacht. Er trat ein und suchte sich einen freien Tisch.
17.07.2003, 18:48 #262
Isgaron
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Das Sumpflager #12 -
Isgaron hatte sich gerade in seine Gedanken vertieft, welches Bier er wohl für seine Erfrischung bestellen sollte. Daher war er nun etwas überrumpelt, als ihn der Braumeister persönlich ansprach.
"Hallo...nun, eigentlich ist mir alles recht solang ich einen guten Schluck Bier zur Erfrischung bekomme, erwiderte er und erhob sich.
Er war neugierig. Was war das für ein Job, zu dem ihn der Braumeister da anwerben wollte? Aber die Aussicht auf Gold und Bier versprachen nur Gutes.
17.07.2003, 18:51 #263
Isgaron
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Die Orkgilde -
Wie wärs denn mal mit einem weiblichen Ork? ;)
17.07.2003, 19:06 #264
Isgaron
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Das Sumpflager #12 -
Isgaron schaute sich neugierig um. Noch nie war er in einer Brauerei gewesen, schon gar nicht in der des Sumpfes. Er hatte schon einige Flüssigkeitn und Säftchen in den Hütten einiger Baals blubbern sehen, die Alchemisten unter ihnen machten aus ihrer Kunst keinen Hehl. Ab und an war sogar ein Hüttendach in die Luft geflogen, wenn ein Versuch daneben gegangen war und sich in eine kleine Explosion auflöste. Das würde hier hoffentlich nicht passieren.
Der hohe Novize folgte dem Brauer durch sein Heiligtum und begrüßte seine neuen Kollegen. Jetzt hatte er noch gar nicht nach der Entlohnung gefragt. Aber das würde jetzt mal zweitrangig sein, ihm drängte es nach einem ordentlichen Schluck Gerstensaft und die Neugierde quälte ihn auch noch dazu. Was wohl seine Aufgabe sein würde? Fakt war schonmal, dass es sich hier durchaus aushalten ließ. Der Geruch von gährendem Alkohol ließ einen leicht das Hirn vernebeln, ein angenehmes Gefühl nach so einem langen Tag.
"Eine schöne Brauerei, die ihr da habt", bemerkte er, "mein Name ist übrigens Isgaron. Was wird meine Aufgabe sein?"
17.07.2003, 19:09 #265
Isgaron
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Die Orkgilde -
Dann hatten wir ja dieselben Gedanken ;) :D

Würde mich mal interessieren wie so ein weiblicher Ork aussieht. Einen Schönheitswettbewerb wirst du damit sicher nicht gewinnen, aber lustig wärs schon. :D
17.07.2003, 20:09 #266
Isgaron
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Das Sumpflager #12 -
Isgaron hatte sich alles genaustens angeschaut. Eine langwierige Arbeit, nicht gerade die schönste sicher. Den ganzen Tag Körner herauslesen und dann kleinschroten, das konnte mühsam werden. Doch der hohe Novize ging voller Tatendrang an seine neue Arbeit heran, schließlich hatte er bisher noch nie wirklich einen richtigen Job hier gehabt. Er hatte sich sein Gold nicht immer ehrlich verdient, es würde eine neue Erfahrung werden, die er gerne bereit war zu erleben.

Er ließ sich also nieder und begann, die fertig herausgelesenen Gerstenkörner über einem Sieb zu reiben. Immerhin konnte man sich während dieser Arbeit gut unterhalten.
"Ich weiß auch nicht. Ich bin nicht immer im Lager, komme gerade von der Amazoneninsel. Davor war ich öfter in der Stadt. Wahrscheinlich sind wir uns einfach nie über den Weg gelaufen."
Er nahm mit Freuden zur Kenntnis, dass der Brauer selbst mit anpackte. Das nannte man vorbildlich, das Arbeitsklima hier gefiel ihm jetzt schon.
"Ich bin auch nicht gerade ein auffälliger Mensch, habe ich festgestellt. Man übersieht mich leicht." Was für seine Tätigkeit recht nützlich war, aber das behielt er doch lieber für sich.
17.07.2003, 20:36 #267
Isgaron
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Das Sumpflager #12 -
Er und bescheiden. Wenn der wüßte. Isgaron konnte nicht umhin, er musste leicht grinsen.
"Ich hoffe ihr behaltet recht. Nur der Schläfer weiß, was er mit uns vor hat. Er bestimmt, zu was wir werden."
So langsam glaubte er schon selbst daran. Einen gemütlichen Glauben, den diese Sumpfler hatten. Er mochte ihn mehr und mehr, solange er nicht all zu viel dafür tun musste und alles auf den Schläfer schieben konnte.
Isgarons Finger waren schon leicht gerötet und er wußte genau in welchen Armmuskeln er morgen einen Kater verspüren würde. Aber das alles wurde nichtig, als er das dunkle Gebräu fließen sah. Endlich, die langersehnte Erfrischung.
Er nahm dankend den Krug, den man ihm reichte, und nahm gleich einen großen Schluck davon. Es schmeckte köstlich.
"Aaah, das tut gut. Ein hervorragendes Gebräu, das ihr hier herstellt. Wie lange macht ihr das eigentlich schon?", fragte er Angroth, während sie so saßen und Bier tranken.
17.07.2003, 21:09 #268
Isgaron
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Das Sumpflager #12 -
"So? Euer Onkel war ebenfalls Brauer? So ist das wohl meistens, dass es schon in der Familie lag. Tjaja..."
Isgaron fiel in ein Schweigen. Er hatte die letzten Jahre kaum einen Gedanken an seine Familie verschwendet, was wohl daran lag, dass die Erinnerungen durchweg schmerzlich waren. Sein Vater im Krieg verschollen, die Mutter kurz darauf verstorben, seine Frau schon zu Beginn der Orkkriege ein Opfer der orkischen Klingen... keine Vergangenheit, an die man sich gern erinnerte. Er hatte versucht seinen Hass durch den Eintritt ins Heer zu bändigen, sich bei den grünen Monstern für ihre Taten zu rächen. Aber schon bald hatte er gemerkt, dass dies keine Erfüllung war. Er hatte etwas anderes mit seinem Leben vor. Was, das wußte er nicht genau. Aber er war auf dem besten Wege es herauszufinden.

Nach dieser kleinen gedanklichen Abschweifung, blinzelte der hohe Novize kurz und beobachtete dann, wie ein Gehilfe das brodelnde Wasser umrührte.
"Wie habt ihr euch das eigentlich gedacht? Kann ich nun öfter hier helfen? Es wäre mir ein Vergnügen." Und das meinte er durchaus ernst.
Er holte sich einen Stengel aus der Tasche und bot Angroth auch einen an. "Ich darf doch, oder?" fragte er mit einem nickten zu dem Stengel. Wer weiß, vielleicht machte der Rauch das Aroma kaputt. Lieber mal nachfragen.
17.07.2003, 22:01 #269
Isgaron
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Das Sumpflager #12 -
Isgaron zündete sich den Stengel an und bließ feine Rauchschwaden nach oben. Der grünliche Qualm kringelte sich leicht, waberte an die Decke und schwebte dann durch die Tür nach draußen. Vom Schankraum nebenan konnte man lautes Gelächter hören. Das Wirtshaus war gut besucht, die Novizen und Templer genossen ihren Abend.
In Angroths Kessel brodelte es gewaltig, dem Duft nach zu urteilen musste es eine feine Mischung werden, die er da zusammenbraute. Isgaron war schon gespannt, wie es werden würde. Sicher musste es noch einige Wochen gähren, ohne Alkohol war das Bier sicher langweilig.
Der Sumpfler unterdrückte ein Gähnen. Es war schon spät, sie hatten viel getan. Für heute war sicher Schluß, aber morgen früh würde er gleich wiederkommen. Seine neue Arbeite gefiel ihm, und dabei hatte er noch nicht mal nach dem Lohn gefragt.
Er genoß es einfach, den Abend in netter Gesellschaft ausklingen zu lassen.
17.07.2003, 22:42 #270
Isgaron
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Das Sumpflager #12 -
Isgaron fühlte, wie sich sein Gesicht erhitzte. Er freute sich, seinen ersten Tag im neuen Job erfolgreich abgeschlossen zu haben. Ein gutes Gefühl. Er hatte eine ehrliche Arbeit und sie gut bestanden.
Nun aber überkam ihn die Müdigkeit. Er musste ins Bett, sonst würde er noch hier auf der Stelle einschlafen.

"Ich werde mich jetzt in meine Hütte zurückziehen, war ein schöner Abend. Morgen früh komme ich wieder, um weiterzumachen. Gute Nacht allerseits!"
Er erhob sich und wanderte hinaus in die kühle Nachtluft. Seine Hütte war nicht weit, ein Glück. Drinnen angekommen, fiel er sofort ins Bett.
20.07.2003, 13:28 #271
Isgaron
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Das Sumpflager #12 -
Isgaron schwang sich aus dem Bett und war mit einem geschmeidigen langen Schritt vor seiner Truhe angelangt. Er ging in die Knie, öffnete sie und holte Schinken, Käse, Brot und Milch heraus. Damit ausgestattet schwebte er hinüber zu seinem einfachen aber stabilen Holztisch und setzte sich, um sein Frühstück einzunehmen.
Nachdem er alles aufgegessen hatte, erhob sich der hohe Novize wieder und wischte die Krümel weg. Nun konnte der Tag beginnen.
Als er hinaus in den Sonneschein trat, fühlte sich Isgaron gleich noch ein Stück leichter. Selbst wenn die Hitze drückte, seine gute Laune konnte sie nicht drücken. Er wußte selbst nicht woher das kam, aber die neue Arbeit hatte ihn mit einer solchen Freude erfüllt, die er einfach nicht mehr abschütteln konnte. Endlich hatte er eine Aufgabe, die es zu erfüllen galt. Gut zu erfüllen.
Mit schnellen Schritten überquerte er die Stege und trat in den Anbau der Taverne.
26.07.2003, 13:28 #272
Isgaron
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Das Sumpflager #13 -
Isgaron steckte Schwert und Bogen ein, zog sich seinen dunklen Umhang über und verließ seine Hütte. Dunkel war es geworden, schwarze Wolken hatten sich über das Tal gehängt. Bald würde es regnen, sicher ein Segen für die Felder. Hatte er doch gestern erst mit einem Novizen geschwatzt, der sich über die Dürre beklagt hatte. Das Kraut vertrocknete, der Sumpf führte immer weniger Wasser. Isgaron sollte es recht sein, gab es weniger lästige Stechmücken. Doch wenn nun sein geliebtes Kraut auch noch in Gefahr war, dann ging ihm das etwas zu weit.
Pfeiffend schritt er über die Holzstege, darauf bedacht kein morsches zu erwischen. Gestern wäre er auf dem Rückweg von der Taverne doch tatsächlich fast eingebrochen. Eine Gefahr für Leib und Leben. Heute würde er vorsichtiger sein.
Nachdem er die wackeligen Bretter passiert hatte, erreichte Isgaron das Tor. Die beiden Wachen standen wie eh und je an seinen Seiten, stattliche Templer mit dicken Rüstungen und scharfen Waffen. So schnell würde hier keiner ungesehen ein- oder ausgehn.
Er grüßte die beiden freundlich und machte sich dann auf den Weg in die Stadt.
26.07.2003, 13:45 #273
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #16 -
Isgaron erreichte noch vor der Regenfront die Stadt. Die dunklen Wolken im Rücken, trat er durch das mächtige Tor und warf den Wachen einen mißtrauischen Blick zu. Hier wurde er weniger freundlich begrüßt, sah man ihm doch den Sumpfler und die geheimnisvolle Aura nur zu deutlich an.
Nachdem Isgaron durch die Gassen gelaufen war, erreichte er das Hafenviertel. Zu seinem Glück war gerade ein Fischerkahn dabei, zum Auslaufen fertiggemacht zu werden. Gegen eine kleine Summe Gold lud sich Isgaron zu der Fahrt ein und schipperte kurz darauf auf das Meer hinaus, dem Amazonenlager entgegen.
26.07.2003, 13:58 #274
Isgaron
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Das Amazonenlager #13 -
Sanft schaukelnd hielt der Fischkahn vor der Amazoneninsel an und spuckte eine wendige dunkle Gestalt aus. Der Mann hob die Hand zum Dank und während der Kutter weiterfuhr, stapfte er den Sand hinauf zum eigentlichen Lagerkern.
Sein zweiter Besuch auf dieser Insel. Zwei Dinge hatte er zu erledigen. Erstens musste er diese Emanze von Schleichlehrmeisterin finden, zweitens hatte er ein Messer abzuholen.
Da es bald schon wieder dunkel werden würde, beschloss Isgaron erstmal nach Lehna zu suchen.
Auf dem Hof traf er sie nicht an, also hielt er eine Amazone an um sie nach der Schleichlehrmeisterin zu fragen.
26.07.2003, 19:46 #275
Isgaron
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Das Amazonenlager #13 -
Isgaron nickte leicht und fasste die Höhle ins Auge. Wenn es weiter nichts war. Er hoffte nur dass ihn dort drinnen kein Schattenläufer erwartete. Dummerweise erinnerte ihn das schwarze Loch aber genau an einen solchen ähnlichen Bau, in dem er einst eine solche schlafende Kreatur aufgestöbert hatte. Aber diesmal wollte er eh vorsichtiger sein, schließlich ging es darum nicht entdeckt zu werden und das würde in diesem Fall sogar unter Umständen tötlich enden.
Der Sumpfler zog seinen Umhang dichter und machte sich auf den Weg. Noch konnte er normal auftreten. Dennoch achtete er darauf, keinen unnötigen Lärm zu verursachen. Sonst wußten die in der Höhle bereits vor seiner Ankunft von ihrem Glück.

Nun kam er näher an das Loch heran. Isgaron ging in Schleichposition. Ganz vorsichtig, jeden Schritt gut überlegt, trat er vorwärts. Als er in die Dunkelheit kam, blieb er kurz stehen, um seine Augen daran zu gewöhnen. Es dauerte eine Weile, bis er wieder etwas sah. In der Dämmerung konnte er einen felligen Berg in der Mitte der Höhle erkennen. Doch ein Schattenläufer. Hatte die Amazone das nicht gewußt oder wollte sie ihn absichtlich an den Nerven kitzeln? Zuzutrauen war ihr alles, sie sah zwar etwas geselliger aus als diese Lehna, aber nicht minder streng.
Ein leises Schnarchen drang zu Isgaron hinüber. Der Sumpfler tippte nur noch auf Zehenspitzen vorwärts, ganz langsam, mit viel Überlegung. Keinesfalls durfte er einen Fehltritt riskieren.
Er hatte die Truhe schon ausgemacht. Vorsichtig steuerte er darauf zu. Bald hatte er sie ereicht, bückte sich langsam und öffnete sie. Eine Kleinigkeit für einen erfahrenen Dieb.
Nun aber galt es möglichst geräuschlos das Kettenhemd zu sichern. Vorsichtig nahm er das Stück in die Höhe, stützte es mit den Händen ab damit es nicht klirrte. Sorgsam verstaute er es unter seinem Umhang und warf dann einen Blick zu dem Schattenläufer. Er schlief noch friedlich, tief und fest.
Leise machte sich Isgaron auf dem Rückweg. Als er gerade vor dem Höhlenausgang stand, trat er auf einen verhängnisvollen Stein. Zu spät bemerkte er das Hindernis und seine Schuhsohle gab ein grauenhaftes Knacken von sich. Erschrocken zuckte Isgaron zusammen. Das Herz rutschte ihm in die Knie. Schnell schaute er den Schattenläufer an.
Doch das Tier wackelte nur kurz mit den Ohren, grummelte etwas und schlief dann weiter.
Immer noch mit wackeligen Knien setzte Isgaron seine Schleichtour fort. Ohne weitere Zwischenfälle erreichte er den Höhlenausgang und eilte dann zu Milena hin.
"Ich habe die Aufgabe erledigt", verkündete er ihr. Er zeigte ihr das Kettenhemd und wartete auf ihre Reaktion.
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