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Die Küstenebene
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10.07.2003, 23:27 #151
Lehna
Beiträge: 397

Zischend raste die schwere Axt durch die Luft und grub sich mit lautem Krachen in das Holz des Baumes, schleuderte Splitter und Rindestücken zur Seite. Der Baum erzitterte unter dem mächtigen Hieb. Mit einem kräftigen Ruck riss der Orks seine Axt wieder aus der Kerbe und holte erneut aus, wobei er einen flüchtigen Blick über die Schulter warf, bevor er sich wieder auf Esteron konzentrierte...
Lehnas Blick huschte gehetzt zwischen den auf einem Baum sitzenden Esteron und dem von einem Baum herunterkommenden Gardiff hin und her.
„Wir... wir müssen ihm helfen!“, stammelte sie, auch wenn Gardiff das wahrscheinlich ohnehin schon kapiert hatte. Lehna zögerte noch einen Augenblick und sah den Waldstreicher flehend an, bevor sie losrannte. Wenn der Ork erst den Baum umgehackt hatte - nein, daran wollte sie lieber gar nicht erst denken...
Kurz bevor sie den Grünhäuter erreicht hatte, sprang Lehna vom Boden ab und stieß ihr Schwert nach vorn. Der Ork brüllte auf, jedoch mehr vor Überraschung und Wut denn vor Schmerz, als sich die schlanke Erzklinge in seinen Rücken bohrte. Die Waffe schnitt durch Haut und Muskeln den Orks wie durch Butter, die Schmerzen in ihrem Unterarm ignorierend trieb Lehna ihr Schwert immer tiefer in den Körper ihres Feindes...
Mit einer Schnelligkeit, die man ihm anhand seines massigen Körperbaus nicht zugetraut hätte, wirbelte der Ork plötzlich auf dem Absatz herum und schlug mit der Faust nach seiner Gegnerin. Lehna wurde das Schwert aus der Hand gerissen, es blieb im Rücken des Orks stecken. Reflexartig warf sie sich zur Seite, doch nicht schnell genug...
Mit der Kraft eines Dampfhammers traf die Faust des Orks ihre Linke Schulter. Lehna schrie auf, heißer Schmerz fuhr ihren Arm herauf und ließ rote Ringe vor ihren Augen explodieren. Mühelos riss sie der Ork von den Füßen, einen Moment lang segelte sie haltlos durch die Luft, bevor sie unsanft auf dem Waldboden landete und mit der Stirn auf einen Felsbrocken prallte. Benommenheit wollte sie übermannen, ihr wurde Schwarz vor Augen, doch sie kämpfte dagegen an. Der Ork brüllte wütend auf, Lehna rollte sich zur Seite, einen Lidschlag später wirbelte die Axt des Orks Blätter und Erde auf, als sie sich neben ihr in den Waldboden grub...
Sie versuchte so gut es ging von dem Ork wegzukommen, panisch versuchte sie dabei ihren letzten Dolch zu ziehen. Doch ihr Waffengurt lag ein Stück weiter auf der Wiese herum.
Warmes Blut lief aus einer Platzwunde an ihrer Stirn, vermischte sich mit Schweiß und Schmutz. Dumpf pochende Schmerzen machten jede Bewegung, ja schon fast jeden Gedanken zur Qual. Verdammt, wo blieb Gardiff so lange...?
11.07.2003, 00:01 #152
Waldläufer
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Mit einem gewaltigen Satz war Gardiff zwischen dem Ork und Lehna. Die herannahende Axt des Grünen konnte der Waldstreicher nicht mehr vollends wegblocken und so warf er sich mit alle Kraft und seiner Klinge gegen die Waffe des Orks um sie von ihrer todbringenden Bahn ab zubringen.
Dumpf schlug die Schneide des primitiven Schlachtgeräts in die lockere Erde und mit einem kehligen Knurren tat der Grünhäuter sein Missfallen kund welches der junge Vagabund mit seinem düsteren tierischen Laut, einem Tritt gegen den Wanst des Dicken und dem Herumreißen seines Schwerts kommentierte. Die scharfe , gutgepflegte Klinge Schnitt sauber und tief durch Bauch und Brust des Feindes und kläglich brabbelnd versuchte der Ork nach seiner Axt zulangen doch Gardiff lies ihm nicht die Zeit mit einem Ruck warf sich der Waldstreicher gegen den massigen Leib des Grünen und trieb ihm die Klinge durch die Brust wobei er mit der zweiten Hand stützen musste.

Beim Zurückspringen riss er sein Schwert wieder heraus und ging auf Abstand. Eigentlich musste das gereicht haben. Ein dumpfer Aufprall kündete vom einknicken der orkischen Knie und mit einem weiteren „RUMS“ schlug auch der Oberkörper auf dem Boden auf.
„Der ist hinüber ...“ grummelte Gardiff und wischte sich mit einem Hemdärmel die Stirn ab. Sein Körper begann jetzt erst richtig zu schwitzen.
11.07.2003, 00:22 #153
manmouse
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Esteron sprang vom Baum herunter, eilte zu Lehna, warf sich auf die Knie und strich ihr zärtlich über den Kopf. Sie schien noch immer benommen zu sein. Ihre Wunde aus der Stirn blutete zwar nicht mehr so stark, sah aber immer noch gefährlich aus. Lehna schlug lächelnd die Augen auf.
“Lehna, wie geht es dir? Soviel zum Thema schützen., murmelte Esteron verbittert. Diese Situation hatte ihm noch deutlicher gemacht was er doch für ein Schlappschwanz war. Wütend ballte der junge Mann die Faust, während er den trockenen Kloß herunterschluckte, der ihm im Hals steckte.
Lehna schien sich langsam wieder zu fangen, trotz allem musste sie versorgt werden.
Langsam sammelte Esteron die Waffen ein. Die Erzklinge steckte noch immer im Rücken des Orks. Dann hob er Lehna sanft mit beiden Armen an und so machten sich die beiden mit Gardiff an ihrer Seite zurück auf den Weg zum Amazonenlager.
“Ich danke dir mein Freund. Ohne dich wären wir wohl nicht mehr.“ Esteron lächelte bitter. Woher in Innos’ Namen war der Waldläufer nur her gekommen. Hatte er etwa auch schon die ganze Zeit im Busch gehangen?
11.07.2003, 00:55 #154
Lehna
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Noch immer etwas benommen legte Lehna ihre Arme eher unbewusst um Esterons Hals, um sich festzuhalten, als er sie hochhob und durch den Wald trug. Eine seltsame Verwirrung hatte sich in ihr breit gemacht, die letzten Minuten erschienen ihr seltsam unwirklich...
Aber auch unwichtig. Sie hatten es überstanden. Schon wieder. Sie hatten eindeutig mehr Glück als Verstand...
Aber das interessierte Lehna jetzt nicht weiter. Hauptsache, sie war wieder mit Esteron zusammen, und zwar ohne irgendwelche Orks. Sie drückte sich etwas enger an den jungen Wanderer und lächelte ihn dankbar, wenn auch ein wenig abwesend an. So bekam sie kaum mit, wie das Amazonenlager zwischen den Bäumen auftauchte...
11.07.2003, 01:16 #155
Waldläufer
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„Ist schon gut, ihr habt halt Glück gehabt das mir gerade mal danach war mich hier um zusehen. Das Brüllen des Orks war ja ein ganzes Stück weit zu hören.“ Gardiff hob einen tiefhängenden Ast an um Esteron das Weitergehen zu erleichtern und schritt dem Freund hinterher.
„Ich würde sagen dir würde es nicht schaden auch mal zu lernen mit einer Waffe um zu gehen. Bist ja eigentlich ein kräftiger Kerl nur die Technik ... aber schon gut darum kümmern wir uns heute nicht mehr.“ bemerkte der junge Einhandlehrmeister als er die leicht erschöpften Gesichter des Paars sah. Es war sicher nicht einfach für die zwei gewesen und der Barde war sicher sie wollten ins Bett. Zumindest sah Lehna sehr geschafft aus.
Die letzten Zweige zur Seite drückend traten die Drei auf den Pfad zum Amazonenlager. „Ich würde sagen wir beeilen uns etwas, Lehna sieht ziemlich fertig aus und auch du scheinst zumindest nach dem du Lehna das abgesetzt hast etwas entkräftet sein.“ der Bursche zwinkerte und legte einen Schritt zu. Das Tor des Amazonenlagers ragte immer größer vor ihnen ...
11.07.2003, 18:58 #156
Lehna
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Ohne Eile stapften Lehna uns Sara nebeneinander durch den Wald, unterhielten sich über dies und das. Lehna erfuhr, dass Sara, wie viele andere Amazonen auch, zu Zeiten der Barriere als Sklavin für die ‚Erzbarone’ im Tausch gegen Erz hier hergekommen war. Irgendwann war ihr dann die Flucht aus der Sklaverei gelungen und sie kam ins Amazonenlager, wo sie seitdem ein recht glückliches Leben führte...
„Und da sind wir auch schon.“, grinste Sara nach einer etwa viertelstündigen Wanderung durch den Wald und deutete auf einen vor ihnen liegenden Hügel. Einige große Steinquader bildeten auf selbigem einen ungefähren Kreis, die Steine mochten einst glatt gemeißelt gewesen sein, doch die Witterung hatte ihnen im Laufe der Zeit zugesetzt und ihre Oberflächen rau und rissig werden lassen.
Auf dem Hügel wuchsen mehrere kleine, unscheinbare Bäume. Die ebenso kleine, goldgelbe Früchte trugen.
Sara grinste.
„Denn mal ans Sammeln...“
11.07.2003, 21:33 #157
everchar
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Die beiden fleißigen Amazonen pflückten eifrig die köstlichen Früchte von den dürren Bäumen, keine der beiden ahnte böses. Sicher, sie waren es gewöhnt vor Orks und Monster in dieser Welt auf der Hut sein zu müssen, aber sie rechneten nicht mit einem Mann, einem simplen Mann, ein Mensch wie du und ich, aber doch so anders.
Lucien stapfte gemächlich den Hügel hinauf, sah den beiden Frauen zu, wie sie sich nach den Früchten streckten, wie sie lächelten, wie der Schwarzhaarigen, welche in eine der Köstlichkeiten hineingebissen hatte, Fruchtsaft über die Mundwinkel hinabronn und vom Kinn auf ihren Busen tropfte, Lucien konnte alles genau sehen, er sog jeden Moment an denen die beiden noch Leben würden genüsslich ein, denn lange hielt dieser Zustand nichtmehr an.

Sara wischte sich gerade die schmutzigen Hände an ihrer Kleidung ab, als sie einen Umriss am Fuße des Hügels wahrnahm. Durch die untergehende Sonne, die sie blendete, konnt sie nicht erkennen wer es war, es sah nicht aus wie ein Monster, ein Ork könnte es sein, so groß war das Wesen zumindest. Aber für einen Ork bewegte es sich zu gerade und geschmeidig fort, die Amazone rief ihrer Begleiterin zu:


S: "Hey, kannst du erkennen wer da kommt ?"

Le: "Hmm, sieht aus wie ein Mann !"

S: "Du hast recht, jetzt erkenne ich es auch, aber die Rüstung ist mir fremd."

Le: "Scheint ein Gildenloser zu sein, ich denke...."


Ln: "Ich denke ihr liegt richtig."

Plötzlich stand der riesige Kerl vor Sara und blickte auf sie herab, sie wich zuerst ein wenig zurück, wie konnte das sein. Er war doch gerade erst da unten gewesen, wie konnte er...das Sonnenlicht musste ihr visuelles Urteilsvermögen beeinträchtigt haben. Der Typ sah seltsam aus, er hatte knallrote Haare, war so groß wie ein Ork und sein Gesicht, es war so....kallt. Die eisig blauen Augen starrten genau in die von Sara, sein Blick ließ die feinen Härchen auf Saras Haut aufbäumen. Er setzte zu einem Satz an, seine Stimme war tief, so reich an Klang und Unterstimmen. Es tat gut ihm zuzuhören:

Ln: "Ist dir kalt ?"

S: "Was geht dich das an ?"

Ln: "Ich bin um dich besorgt."

S: "Hä ? Du kennst mich doch gar nicht, wer bist du überhaupt ?"

Ln: "Mein Name ist Lucien."

S: "Und was willst du hier ?"

Ln: "Ich möchte euch zusehen, euch dabei betrachten wie ihr die Früchte pflückt."

S: "Sagmal, bist du noch ganz richtig im Kopf ?"

Ln: "Bitte, benutze nicht solche Wörter, sie passen nicht zu deiner lieblichen Figur, du bist so zierlich und schön, sage nichts, was du nicht sagen musst."

S: "Ok, pass auf du Spanner, ich weiß nicht wer in deinem Hirn herumgepfuscht hat, aber wenn du dich nicht sofort verziehst werden meine Freundin und ich das Vergnügen haben, mit unseren Schwertern deinen süßen Arsch vom Acker zu jagen, und selbst wenn uns das nicht gelingen würde, ein Schrei von uns genügt und die nahegelegen Amazonen-Patroullien kommen rascher herbei als dir lieb ist."


Sara wandte sich kurz von dem Fremden ab, sah zu Lehna und tippte sich mit dem Zeigefinger mehrmals an die Stirn, dabei verdrehte sie lustig die Augen udn streckte die Zunge heraus. Lehna fand das bis zu dem Zeitpunkt auch sehr witzig und musste kichern, doch als sie aufeinmal vor Sara eine Klinge aufblitzen sah wich jegliches Lächeln aus ihrem Gesicht.
Saras Lächeln verdünnisierte sich ebenfalls, sie wusste das etwas nicht stimmte, umdrehn, sie musste sich umdrehn, aber tief in ihrem inneren wusste sie bereits, dass das ihr letztes Lächeln war.
Eine Klinge schoss von Links auf ihren Hals zu und durchdrang ihre Halsschlagader sofort, Blut spritzte aus ihrem Körper und rann an ihrem Körper herab. Leblos sackte sie zusammen.


Ln: "Schrei doch."


Lächelnd betrachtete Lucien die Amazone und senkte seinen blutverschmierten Dolch wieder, doch kaum hatte die andere die Situation realisiert, holte sie tief Luft um einen Schrei auszustoßen, einen Schrei der noch weitere dieser Frauen angelockt hätte und auf einen Leichenhaufen hatte der Rotschopf wirklich keine Lust, sowas drückte die Stimmung immer gewalltig.
Genug Luft hatte sich bereits angesammelt, jetzt musste sie nur noch raus, doch bevor Lehna etwas vo sich geben konnte, packte sie plötzlich eine starke, prankenartige Hand am Hals und hob sie in die Luft. Sie strampelte verzweifelt, trat dem Hühnen in den Bauch und versuchte sich aus seiner Umklammerung zu lösen, doch sie schaffte es nicht. Die Tritte schienen absolut wirkungslos, als ob man gegen einen Baumstamm treten würde.


Ln: "Weißt du was, du hast Glück meine Kleine, ich begnüge mich heute mit einer, du wirst also am Leben bleiben.
Willst du laufen ? Willst du deine Freundinnen warnen, willst du ihnen alles erzählen ?"


Lucien stellte sie wieder auf den sicheren Erdboden und ließ ihren Hals los, die Amazone rang nach Luft, musste ihre Lungen wieder mit dem wichtigen Sauerstoff füllen, atmen, sie musste atmen. Während sie noch dahinröchelte, packte sie der Rotschopf bereits wieder fest am Arm und stieß sie zu dem Baum hin. Aus seiner Tasche holte er ein hauchdünnes, schwarzes Seil, es war so leicht wie eine Feder, aber so stabil wie eine Eisenkette. Ein Mitbringsel aus einem fernen Lande.
Mit diesem Seil band er das Mädchen an den dünnen Baum und stopfte ihr noch ein Tuch in den Mund.


Ln: "Wenn du es ausspuckst schlag ich dir deinen süßen, roten Mund so ein, dass du nie wieder reden wirst können meine Liebe !"

Mit diesen Worte wandte er sich von ihr ab. 30 Minuten später war alles vorbei und Lucia kam den Hügel hinauf

Ln: "Was willst du hier ?"

La: "Nichts besonderes, mir war langweilig, also hab ich dich gesucht. Wie immer lag ich richtig, wenn du mal abtauchst dann bist du immer da wo viele potenzielle Opfer sind."

Ln: "Das was ich hier mache geht dich nichts an !"

La: "Aber sagmal, was macht denn die da am Baum ?"

La: "Hehe, mein Bruder, tötet und verursacht psychische Schäden auf Lebenszeit, das erinnert mich an unsere Eltern."

Ln: "Was soll ich mit ihr machen ?"


Ln: "Gehn wir."



Mit diesen Worten spazierte das Pärchen von dannen und verschwand im Wald.

Das einzige was sie hinterließen war der Wunsch sie zu töten.
11.07.2003, 23:36 #158
Lehna
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Ein kleiner Vogel sang sein monotones, sich ständig wiederholendes Lied, der Wind säuselte in den Kronen der Bäume. Etwas weiter entfernt stieß ein Käuzchen seinen klagenden Ruf aus, das silbrige Mondlicht brach zwischen der dünnen Wolkendecke hervor und tauchte den alten Steinkreis in seinen kalten, grauen Schein. Eine Grille zirpte einen Moment lang und verstummte wieder. Wieder ertönte der leise, traurige Ruf des Käuzchens, wie ein letzter Abschiedsgruß klang er...
Unterlegt wurde die Geräuschkulisse von einem verzweifelten Wimmern. Lehna hockte zusammengesunken auf dem Boden, ihre Hände waren noch immer an den Baum gefesselt. Sie schluchzte hilflos, versuchte irgendwie zu begreifen was da gerade geschehen war, doch sie konnte es einfach nicht fassen. Es musste ein Traum sein, nur konnte sie nicht aufwachen, warum konnte sie nicht aufwachen, damit alles vorbei war, damit Sara noch lebte.
Heiße Tränen liefen Lehnas Wangen hinunter, sie konnte es einfach nicht begreifen, sie wollte es nicht begreifen. Das durfte nicht sein... Es war ein Traum, ganz bestimmt, ein widerlicher Traum...
ABER WARUM WACHTE SIE DANN NICHT AUF?
Verzweifelt, flehend sah sie zum Mond auf, als könnte dieser ihr helfen. Doch sein Licht war silbern wie eh und je, sein kalkweißes Gesicht blieb rund und ausdruckslos. Lehna ließ den Kopf wieder sinken, während sie von Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Immer wieder wanderte ihr Blick zu Saras Leiche, die reglos und blutverschmiert nur ein paar Meter weiter im Gras lag.
Er tötete Sara, ohne Grund, mit einem Lächeln im Gesicht war sie gestorben, da es zu schnell ging. Viel zu schnell."
Lehna krümmte sich zusammen und zerrte an ihren Fesseln, sie war kaum noch in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Sie hatte panische Angst, war hilflos und verzweifelt, schockiert, konnte es einfach nicht glauben. Wer tat so etwas? Welcher normale Mensch tat so etwas?
Warum konnte es nicht einfach aufhören, warum konnte sie nicht einfach aufwachen, feststellen, dass sie neben Esteron im sicheren Lager schlief und das alles nur eine Szene war, die ihr Gehirn aus irgendwelchen masochistischen Gründen hervorgebracht hatte? WARUM? Sie hasste die Frage nach dem Warum. Nie bekam sie eine Antwort darauf...
„Helft mir doch... bitte...“
Ihre Worte waren kaum mehr als ein unverständliches Flüstern, wer sollte sie hier draußen auch hören? Sie war allein... Schon wieder allein...
Fast ohne es zu merken zerrte sie weiterhin an ihren Fesseln, aber diese ließen sich davon nicht beeindrucken. Wo war Esteron? Warum hatte sie nicht auf ihn gehört und sich einfach eine Pause gegönnt? Aber... Früchte sammeln... Was konnte da schon passieren...
Es konnte nicht wirklich sein. Wenn sie von ihrem Baum loskam und zu Sara ging, dann würde sich diese Sicher als Täuschung entpuppen, zerplatzen wie eine Seifenblase und nie existiert haben.
Erfüllt von neuer, verzweifelter Hoffung verrenkte sich Lehna ein wenig, bis sie einen ihrer Dolche zu fassen bekam. Ihr war vollkommen klar, dass Sara echt war – und doch wollte sie es nicht glauben. Sie musste herausfinden, dass es nicht stimmte...
Es war nicht einfach, doch letztendlich gelang es ihr, mit dem Dolch an ihren Fesseln zu schneiden. Diese wollten zuerst nicht nachgeben, doch Lehna ließ nicht locker. Sie musste diese Lüge enttarnen, denn es musste eine Lüge sein, es musste einfach eine Lüge sein...
Mit einem trockenen Knirschen riss das dünne Seil. Lehna brauchte einen Moment um zu realisieren, dass sie frei war, dann erhob sie sich langsam. Ihre Beine fühlten sich an als wären sie aus Pudding, sie drohte jeden Moment zu stürzen, während sie vorsichtig, fast ängstlich auf Sara zutappte.
Neben der toten Amazone angekommen, ließ sich Lehna kraftlos auf die Knie sinken. Zögerlich streckte sie ihre Hand nach der der toten Frau aus, hoffte, Sara würde ihre eigene Hand heben und Lehnas nehmen.
Doch ihre Hoffnung erfüllte sich nicht.
Sie zuckte fast zurück, als ihre Finger die kalte, nicht mehr durchblutete Haut ihrer Gefährtin berührten. Weder rührte sich Sara, noch zerplatze sie wie eine Seifenblase.
Sie war real. Es war wirklich. Es war alles wirklich...
Lehna vergrub ihr Gesicht in den Händen und weinte völlig geschockt und ratlos...

Die junge Frau wusste nicht, wie lange sie neben Saras Leiche gesessen und geweint hatte. Vielleicht waren es Minuten gewesen, vielleicht Stunden. Aber es hatte sich nichts geändert. Sara war tot, tot.
Lehna nahm die enge schwarze Lederrüstung zur Hand, die neben Saras Körper im Gras lag, und richtete die Tote in sitzende Position auf, begann sie anzuziehen. Sie durfte gar nicht tot sein...
Stumm vor sich hin weinend bekleidete Lehna die tote Amazone langsam wieder, achtete dabei darauf, dass alles richtig saß. Sie konnte nichts mehr für Sara tun, aber sie würde sie nicht allein lassen. Auf keinen Fall...
Als sie der Amazone ihre Rüstung wieder angelegt hatte, hob Lehna sie hoch. Sara war nicht gerade leicht zu schleppen für sie, aber das war Lehna egal. Sie würde die junge Frau nicht so hier legen lassen. Einen Moment lang orientierte sie sich, dann schlug sie mit der Toten auf den Armen den Weg in Richtung Amazonenlager ein...
13.07.2003, 15:45 #159
manmouse
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Und wieder passte Esteron die Entscheidung von Lehna gar nicht. Erst wollte sie in dem Zustand in dem sie sich jetzt befand Jagd auf den Rotschopf machen, und nun sollten sie auch noch von der Blechtrommel und seinem scheinbaren Freund begleitet werden. Na wahrscheinlich hatte auch diese Entscheidung ihren Grund.
Esteron schluckte als die Gruppe in das Gestrüpp des Waldes drang. Milenas Ziel war klar. Sie suchten die Steinlichtung auf, an der das Unglück geschehen war. Die Spuren konnten noch nicht allzu verwischt sein. An dem einzelnem Baum hing noch das zerschnittene Seil mit dem Lehna an ihn gefesselt wurde. Einige Fuß weit daneben. Waren noch dunkle Blutspuren auszumachen. Dem Wanderer wurde speiübel, als er an den Vorfall dachte. Suchend glitt sein Blick zu Lehna, die mit verstarrter Miene die Lichtung absuchte.
Lange würde es die junge Frau nicht mehr aushalten. Alte Wunden die noch lange nicht versiegt waren rissen auf. Bohrend wendete sich die Schwertschneide in den offenen Wunden ihrer Seele. Doch Lehna konnte ihren Schmerz in diesem Moment wohl etwas besser verbergen.
Energisch deutete die junge Frau hinter auf den Pfad der in Unterholz geschlagen wurde.
“ In diese Richtung ist er verschwunden.“Lehna wollte gerade auf den Pfad zutreten, als die Gruppe plötzlich Geräusche im Gestrüpp ausmachen konnte.
Razoren. Scheinbar waren die Viecher dem Duft des Blutes gefolgt, da sie hier aber nichts gefunden hatte, waren sie wohl noch in der Nähe geblieben.
Plötzlich lugte ein Kopf aus dem Busch. Prüfend und gehässig. Seine Lüstern waren mit feuchtem Speichel bedeckt. Und sie bewegten sich unentwegt. Sie rochen ihre Opfer.
Milena drehte sich um, Und auch die Blechtrommel zog seine Waffe.
“Vorsicht, sie umzingeln uns“, erwiderte die Amazone angespannt. Schon lugten ringsum, Köpfe aus den Büschen. Langsam lechzend kamen sie näher.
13.07.2003, 16:23 #160
Carthos
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Nun stand er mitten im Wald, zusammen mit Isgaron, dieser Amazone und einem anderen Fremden den er noch nie gesehen hatte. So wie er aussah wollte sich der Lord im Ernstfall aber nicht auf ihn verlassen, da er dem Fremden in Sachen kampf nicht wirklich etwas zutraute.
Sie waren lange durch das Unterholz geschlichen und Carthos wurde schnell klar weshalb er hier draussen war. Zwar wusste er nicht was hier genau geschehen war, aber die Spuren hinterließen nur eine Schlussfolgerung. Plötzlich hörte er vor ihnen ein leises Knurren, welches schnell näher kam. Ein Razor spähte durch die Büsche und hatte offensichtlich noch ein paar Freunde mitgebracht. Carthos drehte sich um und erkannte einen weiteren, mit großen Zähnen versehenen Kopf. Der Paladin zog seinen Zweihänder und wartete auf die Reaktion der anderen. Sollten diese möchtegern Krieger doch einmal zeigen was die wirklich konnten.
13.07.2003, 16:32 #161
Isgaron
Beiträge: 329

Isgaron stapfte wortlos hinter den anderen her. Was sollte das denn nun? Er sollte einen Mann suchen helfen? Gehörte das zu seinem Schleichtraining?
Nachdenklich kratzte der Sumpfler sich am Kopf, während er weiter durch das dichte Unterholz stieg. Ab und zu blieb sein Umhang an einem Dornzweig hängen und er zog unwillig daran, damit das Gewächs sein geliebtes Stück wieder freigab. Der Stoff war zum Glück robust, sodass die Dornen nicht zu schnell Risse hervorrufen konnten.
Sein Blick wanderte verstohlen zu dem Lord. Wußte er was hier geschah? War er mit im Bunde? Oder war seine Seele genauso rein wie die von Isgaron? Der hohe Novize musste schmunzeln bei dieser gedachten Wortwahl. Ein Lord hatte sicher keine reine Seele, ebensowenig wie er selbst.
Die Augen des Diebes wanderten weiter. Was war das für ein Mann, der sie da begleitete? Er schien der Emanze nahe zu stehen, schaute immer wieder besorgt zu ihr hin.
Die Lehrmeisterin selbst hatte einen steinernen Blick in den Augen. Aber hatte sie das nicht immer? Zumindest dem Lord gegenüber, ihm ebenfalls. So richtige Wärme war Isgaron da noch nie aufgefallen.

Seine Gedanken wurden jäh von einem Schnauben unterbrochen. Isgaron schaute auf, seine Hand wanderte automatisch zu dem Einhänder, der versteckt am Gürtel unter seinem Umhang schlummerte. Schnaubende Monster, viele ihrer Zahl. Noch konnte man nicht alle sehen, aber dem Schnauben nach zu urteilen wurden es immer mehr. Aus allen Richtungen kam es, dieses widerwärtige Geräusch. Sie schienen überall zu sein.
Die kleine Gruppe stellte sich Rücken an Rücken, die Schwerter gezückt und die Augen angespannt aufgerissen. Da kamen sie auch schon langsam näher, Razor um Razor. Der Kreis wurde enger, immer dichter rückte die ungleiche Gruppe zusammen.
Isgaron umfaßte seinen Schwertgriff fester. Sein Schleichlehrgang hatte sich zu einem Überlebenstraining gewandelt. Jetzt würde sich zeigen wie gut er im Einhandunterricht aufgepasst hatte.
13.07.2003, 16:52 #162
Lehna
Beiträge: 397

Lehnas Blick wanderte zu den rostroten Blutflecken im Gras zu einem der Razoren. Ihre Hände wanderten zu den Griffen ihrer Waffen, leise schabend glitt ihr Schwert aus der Scheide, gefolgt von einem ihrer Dolche.
„Carthos, wenn du hier gleich noch etwas lernen willst, dann zieh den Viechern nicht sofort dein Käsemesser über die Rüben sondern versuch ihnen erst ein wenig auszuweichen.“, meinte sie kühl und scheinbar völlig zusammhanglos. Wie sie jetzt darauf kam, weitere Lernanweisungen zu geben, wusste sie selbst nicht so recht – vielleicht nur, um sich selbst ein wenig abzulenken von dem, was ihr die ganze Zeit durch den Kopf schwirrte und sich wenigstens ein bischen auf den Kampf konzentrieren zu können...
Die sechs bildeten einen Kreis, um sich gegenseitig den Rücken freizuhalten, Milena stand mit erhobenem Schwert neben Nathalie, deren angespannte Körperhaltung darauf schließen ließ, dass sie wohl sofort zu Beginn des Kampfes beginnen würde, wie ein Flummi durch die Botanik zu hüpfen.
Nun, da war sie nicht die einzige...
Der Razor vor Lehna ließ ein tiefes Knurren ertönen und gab den Blick auf seine langen, scharfen Zähne frei, während er langsam auf die Amazone zukam. Dann, von einem Augenblick auf den nächsten, schnellte er ansatzlos nach vorn und ging zum Sprint über. Die muskulösen Kiefer öffneten sich, Lehna glitt förmlich zur Seite. Das Raubtier schnappte nur leere Luft, als es an der jungen Frau vorbeistürmte. Die rasiermesserscharfe Erzklinge stieß nach vorn, bohrte sich kurz unterhalb des Halses in den Körper der Bestie und zerschnitt die schuppige Haut wie Pergament, bevor sie keine Sekunde später wieder freikam.
Der Razor fauchte vor Überraschung und Schmerz auf, sprang einen Schritt zurück und fixierte seine Gegnerin...
13.07.2003, 17:00 #163
Carthos
Beiträge: 5.043

Carthos hatte die Anweisung der Amazone gehört, beachtete sie aber erst einmal nicht. Was sollte denn der Blödsinn ?
Hier standen ihnen ein paar hungrigr Razors gegenüber, da war seine Ausbildung das Letzte an das er denken würde.
Der Lord trat einen Schritt auf den ersten knurrenden Störenfried zu und hob dabei sein Schwert bis zu zur Hüfte, da er darauf spekulierte gleich angesprungen zu werden. Noch bevor der Paladin diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte schallte ein lautes Brüllen durch den Wald und der Razor griff blitzeschnell an. Die scharfe Klinge schoss nach vorne bohrte sich mit aller Gewalt in den Brustkorb des Angreifers. Carthos zog seinen Zweihänder aus dem verwundeten Tier, holte noch einmal aus und schlug dem Biest den Kopf ab, welcher in hohem Bogen gegen den nächsten Baum knallte. Nun begannen auch die Freunde des am Boden liegenden Razors damit, die Menschen zu attackieren.
13.07.2003, 17:33 #164
manmouse
Beiträge: 6.742

Die Hände des Wanderers umschlossen fast zaghaft den Griff des Kurzschwertes. Auf die andere Weise freute er sich aber auch auf den Kampf, das war gleich die Gelegenheit die Anweisungen von seinem Lehrmeister auszuprobieren.
Als der Rudelführer beschlossen hatte anzugreifen waren ihm –seine Untertanen- gefolgt.
Die Blechbüchse schien wohl besonders geübt im Umgang mit der Waffe zu sein. Denn er fällte den angreifenden Razoren wie einen Baum. Den Wanderer sollte das aber nicht weiter stören, sollte der mal ackern, so wie es aussah war er eh schuld das die Viecher auf sie aufmerksam geworden waren. So wie der mit seiner Rüstung während des Laufens geklimpert hatte.
Esteron bekam aber keine weitere Gelegenheit über die Art der Blechbüchse nachzudenken denn er wurde nun ebenfalls angegriffen. Sein Gegner war ein Jungtier. Nicht halb so stark wie die großen Biester, aber für den Wanderer stark genug.
Vollkommen verkrampft und ungeschickt stach der junge Mann mit seinem Kurzschwert nach dem Torso des Monsters und verfehlte es knapp. Keuchend rollte sich Esteron ab in dem er versuchte den restlich Schwung zu nutzen und entging knapp dem Angriff des Razoren. Weitaus geschickte als im Schwertkampf, sprang Esteron wieder auf die Füße und griff das Tier nun von hinten an, bevor es schnell herumwirbelte und ihn schnell von den Beinen holte. Nach Luft ringend landete Esteron auf seinen vier Buchstaben und sah das Vieh bedrohlich näher kommen.
13.07.2003, 17:34 #165
Isgaron
Beiträge: 329

Isgaron verpaßte dem ersten Razor einen Schwerthieb mitten ins Maul und nahm zufrieden wahr, wie das Tier aufbrüllte und sich wütend herumwand. Blut sickerte aus seinem Maul, scheinbar hatte er die Zunge getroffen. Der sichere Tod stand ihm bevor, bald würde es soviel Saft verloren haben, dass ihm nicht mehr zu helfen war.
Ein zweiter Razor begann sich Isgarons Fersen zu nähern und wollte an seinem Umhang knabbern. Eilig fuhr der hohe Novize herum und verteilte ihm einen Hieb direkt zwischen die großen gelben Augen. Der Razor taumelte, schüttelte sich verwirrt und startete einen neuen Angriff. Inzwischen war ein dritter hinzugekommen. Gerade drehte sich Isgaron zu diesem hin, da flüchtete der zweite.
"Hey, bleibst du wohl hier!?", rief er dem flüchtenden Tier nach.
Die anderen schienen weiter hinten beschäftigt zu sein, viel Hoffnung auf Hilfe blieb ihm also nicht. Da half nur noch eins. Isgaron nahm seinen Umhang in die Hände und begann dem flüchtenden Tier nachzurennen. Zwei andere Razors hafteten sich an seine Fersen, auf dem Weg ins Ungewisse.
13.07.2003, 17:47 #166
Carthos
Beiträge: 5.043

So nach und nach versuchte Carthos nun doch einmal die Anweisungen von Lehna zu befolgen. Er stand nun wie ein Fels inmitten der stürmischen See und wartete darauf bis der Razor vor ihm Anstalten machte ihn anzugreifen. Als dies in Form eines gewalten Sprunges geschah, drehte sich der Paladin unter dem Angriff weg, wäre dabei, jedoch fast gestolpter und konnte sich gerade so abfangen.
Jedoch war sein Gegner in der Zwischenzeit herangekommen. Blitzschnell griff der Lord nach seinem Dolch, welcher an seinem Gürtel prangerte, und stieß diesen dem Razor tief in die Kehle. Gurgelnd taumelte der Zweibeiner zurück, während Carthos seinen Zweihänder ergriff und dem Tier endgültig den Gnadenstoß versetzte. Er nahm seinen kostbaren Dolch wieder an sich und sah sich um. Gerade konnte er noch erkennen wie Isgaron einem weiteren Razor hinterher lief, jedoch widerrum mit zwei weiteren dieser Aasfresser im Schlepptau.
ISGARON, HALT ! Doch der hohe Novize war schon aussr hörweite, so das der Paladin die Beine in die Hand nahm und dem Sumpfler folgte. Die Treibjagd führte sie durch das tiefste Dickicht. Carthos hielt seinen Zweihänder krampfhaft in einer Hand, das Ding konnte bei einem Sprint mächtig schwer werden. Plötzlich hörte er einen Schrei ganz in der Nähe. Der Krieger Innos' nahm seine treue Klinge nun in beide Hände und kämpfte sich durch das Gestrüpp. Isgaron hatte den verfolgten Razor zwar erlegt, doch seine Verfolger hatten nun widerrum den Novizen in große Not gebracht. Alleine würde er das niemals schaffen. Carthos sprang aus dem Gebüsch und traf das erste Biest genau auf dessen Rücken. Krachend verabschiedete sich die Wirbelsäule des Tieres und es brach wie ein Pudding in sich zusammen. Just in diesem Moment blickte sein zweibeiniger Freund zu dem Lord hinüber, doch Isgaron nutzte die Gunst der Stunde und stach dem Tier sein Schwert in die Kehle.
Ich liebe Überraschungen. Carthos musste Grinsen, als er die beiden toten Tiere vor seinen Füßen liegen sah. Und dabei hatte er geglaubt hier unten wäre es totlangweilig.
13.07.2003, 18:04 #167
Isgaron
Beiträge: 329

Isgaron ließ sich geradewegs wieder ins Moos fallen. Jetzt musste er sich schon von einem Lord retten lassen. Wie weit war es mit ihm gekommen.
"Danke, Mann." sagte er zu Carthos. Wäre er nicht gewesen, hätte man nun seine Stücke aufsammeln können.
Isgaron musterte einen kleinen Biss an seinem Bein, der aber nur wenig blutete. Er riß ein Blatt von einer nächstliegenden Pflanze ab, schaute dass sie nicht giftig war, und band sie sich notdürftig um das Bein. Das sollte erstmal halten.
Vorsichtig richtete er sich wieder auf und schaute sich um.
"Wo sind wir hier?"
13.07.2003, 18:16 #168
Carthos
Beiträge: 5.043

Carthos sah sich um und versuchte irgend einen Anhaltspunkt der ihm auf diese Frage eine Antwort geben könnte.
Bei dieser Hetzjagd habe ich nicht sonderlich darauf geachtet wohin ich renne. Aber wenn ich mir den Stand der Sonne so betrachte, muss dort Süden sein, und somit auch das Amazonenlager.
Isgaron rappelte sich auf und beide kämpfen sich erneut durch die Büsche und Streucher. Bald hatten sie den Wald verlassen und standen unweit vor den Toren des Lagers. Der Lord blickte zurück um vielleicht Lehna und diesen komischen Kerl zu erspähen, doch er sah sie nirgends.
Ich habe keine Ahnung wo die anderen beiden sind. Bevor wir nun durch den Wald irren würde ich vorschlagen das wir ins Lager zurück kehren.
Der Sumpfler nickte und die beiden machten sich auf den Weg zu dem Tor des Lagers.
13.07.2003, 19:22 #169
manmouse
Beiträge: 6.742

Das Jungtier das Esteron zu Fall gebracht hatte, schnaubte dem jungen Mann ins Gesicht, blickte kurz auf in dem es den Kopf abwägend zur Seite riss. Dann schnellte der Kopf wieder zurück, prüfend musterten die Augen den Wanderer kalt. In ihnen lag eine Spur von kalter Intelligenz. Das Monster überlegte es sich noch einmal anders und machte sich daran seinen Eltern in den Busch zu folgen.
Mühsam rappelte sich Esteron auf. Die Blechbüchse und den anderen jungen Mann waren sie also los. Das würde ihr unternehmen einfacher gestalten.
Der Wanderer blickte über die Steinlichtung, hier lagen drei Tierleichen und die Frauen schienen sich schon wieder den Aufbruch bereit zu machen.
“Wir sollten zusehen das wir hier verschwinden, bevor die Viecher zurückkommen um ihre Artgenossen zu vertilgen.“ Nathalie und Lehna nickten nur und traten in die breite Schneise. Esteron blickte noch einmal zurück in die Richtung in die der junge Mann mit den Razoren und Blechtrommel verschwunden war.

“Keine Sorge, entweder sie überleben es oder auch nicht. Aber das soll nicht unser Problem sein.“ Milena schien ebenso erfreut zu sein wie Esteron das die beiden Männer nun fort waren.
“Komm nun Esteron, wir haben nicht mehr viel Zeit. “, der junge Mann nickte der Amazone freundlich zu und trat dann mit ihr in das Unterholz, um den Vorsprung der beiden anderen Frauen wieder aufzuholen.
13.07.2003, 20:03 #170
Dragonia
Beiträge: 285

Unangefochten erreichten Phoenixfee, Dragonia und die Wölfin Samtpfote den Pass vom Minental zur Küstenebene und Dragonia atmete merklich auf als sie in der ferne den Fjord sehen konnte als die Frauen und die Wölfin vom Pass hinunter auf die Küstenebene gingen.

Nach einiger Zeit, schnellen Marsches sahen sie die Brücke die hinüber zur Insel des Amazonenlagers führte.
14.07.2003, 00:09 #171
Dragonia
Beiträge: 285

Dragonia hatte ihr Gepäck erleichtert, Ihr altes Kurzschwert brauchte sie ja jetzt nicht mehr und so lies sie es in ihrem Zimmer und auch ihr Gold guthaben brauchte sie nicht immer mit sich herum zu schleppen und so lies sie einen Teil in ihrer Truhe, verschoss sie gut, kontrollierte Ihre Rüstung und den Sitz ihrer Waffen und verlies Ihr Zimmer.
Auf der Treppe lief sie Phoenixfee in die arme die in ihr Zimmer wollte wünschte der Amazonenschwester noch eine gute Nacht und verlies das Unterkunftshaus und machte sich auf dem weg zur Brücke, überquerte sie und Stand erst etwas ratlos auf dem Festland und wusste nicht in welche Richtung sie sich wenden sollte.

Nach einem Längeren Zögern wand sie sich schließlich Richtung westen und wanderte an der Küste entlang.
Jamira hatte etwas von einem Wald gesagt und nach einiger zeit erreichte sie einen Wald aber wie sollte sie hier Milena oder die anderen Finden??
Ziemlich ratlos lehnte sie an einem der Bäume und Überlegte.
14.07.2003, 00:34 #172
Lehna
Beiträge: 397

Nachdenklich betrachtete Lehna die blutbeschmierte Klinge ihres Schwertes, während sie langsam hinter Milena und Nathalie her durch das dichte Unterholz stapfte. Ein dunkel gefärbter Grashalm lag in der Blutrinne der Waffe, Saras getrockneter Lebenssaft mischte sich mit dem des Razors. Und hoffentlich bald mit dem ihres Mörders...
Lehna seufzte leise und steckte das Schwert in die Scheide zurück, tastete mit der linken Hand blind nach Esteron, ihr Blick war starr auf den Wald vor ihnen gerichtet. Der junge Wanderer ergriff sanft ihre Hand, fast ein wenig zu doll drückte Lehna zu, hielt sich an ihm fest wie eine Ertrinkende...
Sie senkte den Kopf, ihre rechte wanderte in die kleine Tasche an ihrem Gürtel. Wenig später strichen ihre Finger über die glatte, kalte Oberfläche eines Edelsteins. Ein elektrisierendes Kribbeln erfasste ihre Fingerspitzen, unangenehm, aber gleichzeitig vertraut. Sie wollte die Hand zurückziehen und gleichzeitig noch näher an den Stein bringen, wurde erfüllt von Abscheu und doch auch angezogen von dem Kleinod.
Sie zögerte einen Moment, dann schloss sich ihre Hand um den Edelstein. Das seltsame Kribbeln breitete sich bis auf ihren Unterarm aus, ein Gefühl, das widerwärtig und doch gleichzeitig angenehm war, ein ihr bekanntes Gefühl, als wäre es ein Teil von ihr. Es beunruhigte sie – und gab ihr gleichzeitig Kraft...
Auf ihrer Handfläche lag ein flacher, oval geformter Edelstein, der in etwa die Größe einer Münze hatte. Er war durchsichtig, wie aus Glas, doch in seiner Mitte befand sich ein kleiner Fleck undurchdringlicher Dunkelheit...
Lehna hob den Stein auf Augenhöhe, sie spürte, wie etwas nach ihrem Geist tastete. Sie wusste, wer es war, doch er war schwach, viel zu schwach um irgend etwas zu bewirken.
Leise seufzend ließ sie den Edelstein, in den ihr Dämon eingekerkert war, wieder in ihrer Tasche verschwinden.
Vielleicht würde sie sich ja noch einmal der finsteren Wut und Mordlust hingeben...
14.07.2003, 01:04 #173
Dragonia
Beiträge: 285

Dragonia streifte kreuz und quer durch den Wald.
Jamira hat ihr gesagt das hier einige ihrer Amazonenschwestern auf der Suche nach Sara’s Mörder waren, sie hatte ihr Namen gesagt aber der einzig bekannte war Milena, ihre Schleichlehrmeisterin.
Nach einiger Zeit meinte sie Stimmen gehört zu haben und sie näherte sich vorsichtig der Stelle und tatsächlich sie hörte die Stimmen immer deutlicher und sie kamen auf sie zu.
Leise bewegte sie sich vorwärts sie wusste ja nicht wer da auf sie zu kam, konnte ja auch der Mörder sein der noch Kumpane hatte und so wartete sie ab und lauschte.

Sie hörte eine Männerstimme aber auch die von Frauen und als sie dann endlich zu sehen waren sah sie das eine der Frauen Milena war und so machte sie sich bemerkbar und trat hinter dem dicken Baum hervor und sagt.
„Hallo Milena und Hallo an alle anderen“ und nickte den Frauen und dem Mann freundlich zu.
„Jamira hat mir gesagt das ihr hier irgendwo seit und ich möchte gerne Helfen“
14.07.2003, 01:24 #174
Milena
Beiträge: 128

Milena hob überrascht die Augenbrauen, als Dragonia plötzlich aus dem Schatten auftauchte.
"Äh, hallo... Nun ja... helfen? Weißt du worum es geht?"
Die Amazone nickte.
"Jamira hat es mir erzählt."
"Gut, dann... öh... komm doch einfach mit. Aber es kann gefährlich werden."
Milena kratzte sich etwas verwirrt am Kopf. Da kam also einfach so Dragonia daher und wollte 'mitmachen'. Nun ja, von Nachteil war es sicher nicht, noch eine Frau mehr dabei zu haben. Auch wenn das bedeutete, dass es im schlimmsten Fall eine tote mehr geben könnte...
"Gut. Ich denke wir sollten uns jetzt ein Lager für die Nacht suchen..."
Die Schwertmeisterin registrierte den fast wütenden Blick Lehnas auf diese Worte hin und sah dem Mädchen ruhig in die braunen, aufgrund des Schlafmangels von dunklen Ringen untermalten Augen.
"Lehna... Du darfst dich jetzt nicht sinnlos in eine Art fanatisches Jagdfieber hineinsteigern..."
Fast im selben Augenblick bereute sie ihre worte auch schon. Sie selbst wusste nur, dass Sara tot war. Sicher, keine allzu glückliche tatsache - aber der Mord war ganz offensichtlich lange nicht alles gewesen. Langsam fragte sie sich, was Lehna hatte mit ansehen müssen...
"Du musst dich auch mal ausruhen.", fuhr sie schließlich fort, jetzt hatte sie schon begonnen, da gab es auch kein Zurück mehr.
"Und bei der Dunkelheit finden wir ohnehin keine Spuren mehr."
Lehna senkte betrübt den kopf und murmelte irgend etwas unverständliches vor sich hin, was Milena dazu veranlasste, ein vielsagenden Blick zu Esteron zu werfen, bevor sie weiterging.
Kümmer dich gut um sie...
14.07.2003, 08:20 #175
Dragonia
Beiträge: 285

Dragonia half in der Nacht noch das Nachtlager aufzuschlagen, nachdem sie sich mit Nathalie, Lehna und Esteron bekannt gemacht hatte.
Nach kurzer Zeit schliefen alle ein, aber es war nur eine relativ kurze Nacht, Früh am Morgen, wurden sie alle von Lehna geweckt und nach einem kleinen Frühstück, machte sich die Gruppe aus 4 Amazonen und einem Mann wieder auf Spurensuche.
Seit 2 Stunden streiften sie jetzt wieder durch den Wald, aber bis jetzt waren sie nicht fündig geworden.
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