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Die Küstenebene
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12.01.2003, 23:08 #1
Die Amazonen
Beiträge: 151
An der Küste
Zwei Amazonen auf Scavengern näherten sich dem Gebirgskamm an der Küste zum Fjord. Nicht lange war es her, dass sie das Amazonenlager verlassen hatten um im Minental nach dem Rechten zu sehen. Verdächtig ruhig war es dort geworden, kaum ein Fremder ließ sich in diesen Gebieten noch blicken, wo sie doch vor kurzem noch so zahlreich gewesen waren. Was mochte dort passiert sein?

Katryn, die große Blonde mit dem liebevoll verzierten Bogen auf dem Rücken, gab ihrer Schwester ein Handzeichen stehenzubleiben. Die beiden Scavenger kamen zum Halten.
Gerade neigte sich die Sonne dem Horizont entgegen, als die beiden Amazonen einen Blick über das weite Minental erhaschen konnten. Der Anblick ließ sie sprachlos werden.

Ausgestorben schien alles, keine Menschenseele war zu sehen oder zu hören. Stattdessen überall diese verdächtigen Zelte der Wilden, Orks, keine Zweifel. Überall hatten sie ihre Hütten aufgeschlagen, man konnte ihr zotteliges Fell schon bis hierher riechen und ihre Grunzelaute vom Wind davontragen hören.

"Bei Donnra und den gesamten Göttern von Myrtana, was ist denn hier passiert?!", Katryn stand das Entsetzten ins Gesicht geschrieben. Ihrer Schwester ging es ähnlich.
"Wir müssen zurück und Bericht erstatten! Das Tal muss dicht werden, wir müssen den Pass sperren! Die Königin muss unterrichtet werden!"
Sie gaben ihren Scavengern die Sporen und galoppierten in einer gewaltigen Staubwolke davon.
21.01.2003, 00:07 #2
Die Amazonen
Beiträge: 151

Überall waren hier im Schnee Scavengerspuren zu sehen, aber da die Spur von Wuschel herauszufinden erwies sich als schlicht unmöglich.

Immer größere Kreise zogen sie. Bis dicht ans Gebirge und an den Strand, es war unmöglich. Nach eingehender Beratung beschlossen sie, wenigstens den zweiten Teil ihres Auftrages zu erfüllen und in Drakia Verbündete zu suchen. Sie ließen ihre Scavenger in einen schnellen Schritt fallen und erreichten am Abend die Siedlung Drakia.
04.02.2003, 08:39 #3
Mykena
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Mykena und Shaela hatten endlich den Pass erreicht. Es hatte eine halbe Ewigkeit gedauert, bis sie sich zwischen den vielen Orkstätten hindurchgeschlängelt hatten, ohne von ihnen entdeckt zu werden. Erschwerend kam hinzu, dass sie immer nur nachts wandern konnten.

Doch nun standen die beiden Amazonen endlich mit den Scavengern auf dem zugigen schmalen Pass und schauten sich um.
Mykena schien äußerst nachdenklich. Ihre Augen wanderten suchend über die Umgebung, bis sie schließlich etwas passendes fand. Sie ging auf eine zerfallene Hütte zu, wohl früher mal ein Aussichtspunkt oder etwas ähnliches. Nun war es verrottet, aber ein paar Bretter schienen noch ganz in Ordnung zu sein.

"Wir werden noch mehr Holz holen müssen. Schließlich soll der Durchgang nicht permanent zu gemacht werden, eine kleine Tür soll uns noch bleiben", sie begutachtete die losen Bretter und überschlug im Kopf wieviel zusätzliches Holz sie noch brauchen würden.
Shaela nickte nur. Sie hatte damit zu kämpfen die gebeutelten Scavenger davon abzuhalten, sich auf den Boden zu legen und einzuschlafen.
"Los, wir müssen weiter! Wir sind bald zu hause."

Mykena drängte zur Eile. Sie folgten dem kleinen Pfad weiter und schon bald tauchte im Morgenrot das Amazonenlager vor ihnen auf.
04.02.2003, 13:41 #4
blutfeuer
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vor ihr hob sich gegen den schnee eine kleine gruppe ab, die aus drei scavengern bestand, auf denen zwei amazonen saßen. bei donnra, das waren die königin und shaela. sie lebten und waren offensichtlich unversehrt.

blutfeuer ließ jede vorsicht fahren und rannte auf die beiden zu. die scheunden scavenger fasste sie am halfter und hüpfte begeistert vor den beiden im schnee.

"ich bin auf dem weg ins gebirge und versucht nicht, mich aufzuhalten. mein wuschelkopp ist unmittelbar nach unserer abreise verschwunden. ich vermute, er ist uns gefolgt und wollte nicht ohne mich in stall sein. jetzt irrt er sicher im gebirge umher und ruft nach mir.

ich beeile mich und melde mich hoffentlich bald zurück. schön jedenfalls euch wieder zu sehen."

den beiden amazonen blieb gar keine zeit, sich zu äußern, blutfeuer redete einfach zu schnell. und schon war sie wieder auf dem weg. winkte den beiden noch einmal zu und verschwand hinter den nächsten felsen.
13.02.2003, 21:50 #5
blutfeuer
Beiträge: 5.016

ganz hoch oben im gebirge, an der stelle, an der der pass ins minetal seinen scheitelpunkt erreichte, schlängelte sich der pfad durch eine besonders schmale stelle. links und rechts reichten die felsen schroff und abweisend himmelwärts. genau an dieser stelle überquerte der pfad das gebirge und verlief von hier an in lieblich geschlungenen bögen hinab gen küste.

als blutfeuer mit den drei männern hier ankam, befand sich an der stelle des durchganges plötzlich ein tor - ein verriegeltes tor.

"na super, und was jetzt? wer hat denn den scheiß hier her gestellt?"
13.02.2003, 22:07 #6
Sly
Beiträge: 2.229

Sly besah die Tür und schlug mit der Faust dagegen. " So dick ist sie auch nicht allerdings werde ich sie nicht alleine aufbrechen können." Dann kam Sly eine , im wahrsten sinne des Wortes, zündende Idee: " Wie wärs wenn wir das Ding abfackeln? Müste eigentlich gut brennen " Sly entrann ein diabolisches Lachen, und die anderen wichen beängstigt zurück. Dann sah er sie der Reihe nach an und sagte grinsend " Warum glaubt ihr wohl bin ich hier? Das Essenklauen war nicht die einzigste tat die ich verbrochen habe ".

Sly drehte sich wieder um und sagte dann gelangweilt " Oder wir machen es uninteressanter und schlagen die Tür mit unseren Waffen ein oder treten sie ein. Moment mal" Sly prüfte die Tür und drehte sich dann zufrieden zu den anderen " so schwer dürfte es nicht sein sie einzutreten, sie geht nach innen auf! "
13.02.2003, 22:13 #7
Scatty
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Entnervt vergrub der Hohe Templer seinen Kopf in seinen Händen. Beim Schläfer, jetzt waren sie schon vor einem Drachen geflüchtet, hatten gegen Echsenmenschen gekämpft, waren durch eiskalte Flüsse geschwommen, und der Allmächtige hatte keine bessere Idee, ihnen ihr Leben zu versüssen, als da mitten in die Pampa so ein verdammtes Tor hinzustellen? Umspielt von einem lauen Nachtwind trat Scatty näher an das Bauwerk heran, dass dort nach seinen mathematischen Berechnungen unter Einbeziehung des Moosfaktors, des Bodenwellensinus und der Erdwurfparabel nicht länger als ein paar Tage stehen konnte.

"Tja, Blutfeuer, Schläferseidank ist das kein Scheiss, sonst würde es hier wohl etwas mehr stinken als es sonst schon tut."
Prüfend klopfte er das massive Eisentor ab, doch überall klang es gleich. Eisen, Eisen und nochmal Eisen. Kein Eis, keine Riesen, nur Eisen. Der Hohe Templer hatte jedoch schon eine Lösung parat: Er würde sich einfach einen Sumpfkrautstengel anzünden, sich lässig gegen die Stahlkonstruktion lehnen, und versuchen so auszusehen, als ob er denke. Der Letzte Teil sollte wohl der schwierigste sein, denn wenn Scatty ernsthaft dachte, sah er so aus, als wäre ihm gerade ein schwarzer Troll auf den Fuss getreten. Nunja, man konnte ja mal mit Schritt eins und zwei anfangen. Kurz verschwand seine Hand in der Tasche, und kam triumphierend wirblend wieder mit einem Krautstengel darin heraus. Gemächlich schob er ihn in seinen linken Mundwinkel, und verlagerte dann sein Gewicht auf den rechten Fuss, während er den linken nach innen klappte und hinter seinen rechten hakte, was erfahrungsgemäss nötig war. Der Stütze beraubt, neigte sich der durchtrainierte Körper des Hohen Templers gen Tor. Und sogleich fanden seine Finger halt auf dem harten St...hey! Die fanden ja gar keinen Halt! Besser gesagt, vier fanden ihn, und ein Finger schien aber höher hinaus beziehungsweise tiefer hinein in das Tor zu wollen. Und da fiel es dem Hohen Templer wie Käse vom Brot: Es war ein Loch in dem Tor.

Er fühlte sich bestätigt, als das Tor zustimmend knirschte, und ein grosser Riegel, von Staub und Dreck zuerst verdeckt, mit einem Klacken aufsprang. Hmm....ob das zusammenhing? Mühsam entfernte er den Finger wieder aus dem Loch, und sah sich das Tor genauer an. "Hey, kommt mal her, ich denke das ist interessant!" Das dunkelgraue Tor säumten in einer perfekten Reihe zehn übereinanderliegende Riegel, und daneben waren zehn Löcher in den Stahl gebohrt. Scatty kniff die Augen zusammen, kratzte sich am Kinn, und fuhr mit dem Zeigefinger in ein anderes Loch. Und siehe da, wieder ein Knirschen, zwei Riegel sprangen lautstark auf und schleuderten den darauf abgelagerten Staub und Dreck von sich, und der ursprünglich offene Riegel schnappte wieder zu. "Also, das hier scheint eine ziemlich komplizierte Konstruktion zu sein. Vielleicht eine Art Schutz gegen unerwünschte Gäste...denn Echsenmenschen oder Orks würden mit ihren Riesenpranken nie in die Löcher kommen, und für Tiere liegen die zu hoch. Tja, nun müssen wir wohl probieren!" Gesagt getan, die Gruppe ereiferte sich, Scatty´s Entdeckung nachzugehen, während dieser zurücktrat, und auf einem Stein platznahm. Schliesslich musste sich jemand im Kopf die Kombinationen merken, und wer sollte das besser können als...öh...wie hiess er noch? Ja, genau..Scatty. Ein seliges Grinsen huschte über die Züge des ....äh...er war...ach stimmmt, hoher Templer. Nunja, man konnte ja nicht alles behalten, viel wichtiger waren jetzt seine drei Begleiter, die fieberhaft testeten. Eigentlich nur eine Frage der Zeit...
13.02.2003, 22:34 #8
blutfeuer
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das war ein lustiges spiel. mal blieb ein riegel offen, mal klackte einer zurück. also bei 10 riegeln konnte das ewig dauern. es musste ein einfaches system geben, wie man durchkam. aber was? immerhin sollte das ja wohl ein tor gegen die bestien aus dem minental sein und es konnte ja durchaus sein, dass man mal fliehen musste. da konnte man ja nicht erst stundenlang probieren. also welche reihenfolge?

10 löcher. es musste also eine einfache 10-stellige kette sein. eine, die schnell zu bedienen war aber trotzdem nicht zu einfach. was hatte 10 zahlen, buchstaben oder hatte was mit 10 zu tun? die finger. klar-

"nun überlegt doch mal mit. was einfaches aber trotzdem nicht blödes mit der zahl 10.
13.02.2003, 22:39 #9
blutfeuer
Beiträge: 5.016

wer hatte das tor nur gebaut? doch sicher hummelchen. das waren 10 buchstaben. mal sehn, welche logik es hier gab.

die löcher für die finger sahen schon seltsam aus. es gab nach rechts abgeflachte und nach links abgeflachte. und auf einmal sah blutfeuer den schlüssel. sie steckte ihren finger in einer ganz bestimmten reihenfolge durch die öffnungen, es klackte hörbar und das tor war offen.

"na bitte! nichts wie weg!"

die jungs machten das tor wieder zu und der abstieg dauerte nun nicht mehr lange.
11.03.2003, 22:59 #10
Bloodflowers
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Heute würden sie Drakia sicher nicht mehr erreichen. Denn sie befanden sich gerade in den allerletzten Ausläufern des Gebirges. Doch wenigstens waren sie jetzt halbwegs in Sicherheit.

Mittlerweile war es schon dunkel, man konnte nicht mehr viel erkennen. Darum wollte Blood eine Fackel anzünden, doch bei genauerem überlegen tat er dies dann doch nicht. In der Ebene wäre das Licht viel zu weit zu sehen. Mögliche Feinde würde die Fackel genauso anziehen wie Motten und anderes Getier. Also gingen sie im Dunkeln weiter, zur Not diente Samtpfote als eine Art Späher, der vor Gefahren warnte.
Vor ihnen befand sich eine Strasse, besser gesagt ein Trampelpfad. Der führte schnurstracks Richtung Meer, so die Vermutung der Gefährten.
"Ich denke wir nehmen den Pfad, besser als querfeld-ein zu laufen, dort lauern bestimmt Snapper und ähnliches!" meinte Blood und ging voran.
Noch nie war er hier gewesen, aber das musste er ja seinen Mitstreitern nicht erzählen, wieso auch?

Seine eigene Unsicherheit überspielend, plauderte er leise mit den anderen:
"Hmmmmmmm... seht ihr das? Das weite schneebedeckte Land! Herrlich, ich bin schon auf den Ausblick morgen gespannt. Der wird sicher sehenswert!" doch keiner der anderen erwiderte etwas, wahrscheinlich war die Anstrengung der letzten Stunden zuviel gewesen. Doch er wollte nicht nachlassen und für etwas Abwechslung und Unterhaltungen in dieser eintönigen Landschaft sorgen. Er lief neben Phönixfee und sagte:
"Und? Hat dir der Drachen gefallen?" ...
12.03.2003, 07:05 #11
Phoenixfee
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Phoenixfee schaute Bloody an und meinte mit einem grinsen der Eisdrache war irgendwie Majestätischer als der vor ein Paar Tagen in Khorinis und das nicht alleine durch seine Größe.
Ja, finde ich auch.
sagte Bloody dieser hier strahlte irgendwie mehr macht aus.
Bloody und Phoenixfee unterhilten sich noch eine ganze weile, bis Tuan, der wieder die Gruppe anführte, stopte und sagte das hier ist ein guter platz für ein Nachtlager.
Das stimmte hier war eine Grössere Senke und wenn man aus dem Umkreis noch was Schnee anhäufte, konnte man auch gefahrlos ein Feuer machen ohne das man es von weitem sehen konnte, so lange einer Wache stand war man für die nacht sicher.
Die Gruppe machte also das Nachtlager und Bloody suchte für ein Feuer genug Holz, als das Feuer brasselte briet Ceyx wieder einige Scavangerkeulen, die man sich schmecken lies.
Nach dem Abendessen legte sich Phoenixfee auf ihre Schlafmatte und bekam noch gerade mit wie die Männer die Reihenfolge ausknobelten, wer, wann Wache hatte, diesmal war Ceyx der als erstes Wache schob.
Dann fiel Sie vor Erschöpfung in einen sehr tiefen Schlaf.
12.03.2003, 11:14 #12
Foxle
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Manald stand als erstes auf, er sah sich um konnte jedoch nicht und niemand erkenne. Weit und breit war niemand da, dann sah er das er wohl doch nich der erste war Samtpfote schnüffelte schon neugierig umher. Er setzte sich an das noch glühende feuer heran und wärmte sich ein wenig, sie morgensonne hatte noch nicht viel kraft und so schien es das der Tag sowieso nicht so sonnig werden würde. Eine Weile lang saß er fast gelungslos vor dem Feuer, ging dann aber in die Nähe eine Einzelnen baumes und Zückte seinen Bogen. Dann legte er denn Köcher neben sich und zog einen Pfeil heraus, langsam spannte er ihn. Der erste pfeil traf des Baum rechts ander Rinde. Manald zog einen Weiteren pfeil heraus und zielte nun etwas länger, er bewegte den Bogen etwas hin und her um die Richtige schussposition zu erhalten. Als er meinte das es gut Wäre lies er los, ein dumpfes Geräusch hallte durch die gegend. Fröhlich sprang er auf, er hatte tatsächlich die ungefähre mitte des Baumes getroffen. Nun war es genug mit dem Bogenschießen, fröhlich legte er den Bogen beiseite und zog sein Schwert. Er machte einige geschickte bewegungen und kombination, Unbedingt musste er besser werden. Er trainierte bis auch die anderen alle Aufgestanden waren.
12.03.2003, 18:01 #13
Phoenixfee
Beiträge: 1.572

Als Phoenixfee am Morgen aufgewacht war hatte sie erst Manald einige zeit beobachtet wie er seine 1H Übungen machte.
Als den alle auf den beinen waren brach man das Lager ab und machte sich auf den weg.

Es war ein Schöner Tag, die Sonne schien und dadurch Klitzerte die Schneebedekte Ebene, aber Komisch war das schon, Sie waren jetzt so weit von dem Eisdrachen entfernt, und für diese Jahreszeit dürfte es doch garkein Schnee mehr geben.

Schon seit Stunden, zog die Gruppe durch die Ebene Richtung Süden.
Phoenixfee schaute sich immer um, aber außer Schnee und Einzel stehende kahle Büsche und Bäume war nichts zu sehen, soweit das Auge reichte.
Die Wanderung durch die Ebene verlief gefahrlos, einzelne Herden und Gruppen von Snappern wurden umgangen, da Bloody nicht mehr viele die Pfeile hatte, Manald hatte zwar noch, aber man wollte sich nicht extra einer Gefahr aussetzen.
So erreichte die Gruppe. am Nachmittag den Fjord und Drakia.
13.03.2003, 13:58 #14
Tuan
Beiträge: 1.914

Bloodflowers, der ja den Weg nun eigentlich kennen sollte, führte die kleine Gruppe an. Tuan und Ceyx gingen nebeneinander. Sie quatschten zusammen über die Dinge, die sie schon über das Amazonenlager gehört hatten. Noch in der Barriere hatten sie die ersten Gerüchte über die Amazonen erfahren. Am grossen Fest damals im Neuen Lager waren auch ein paar der Kämpferinnen aufgetaucht, aber Tuan war damals mit anderem beschäftigt gewesen. Er war ja für die Kämpfe zuständig gewesen. Und dann der plötzliche und unerwartete Angriff der Orks. Bei all der Aufregung hatte sich Tuan nicht um die waffenschwingenden Frauen gekümmert. Nun bereute er es ein bisschen. Aber anscheinend hatten sie nichts ernsthaftes zu befürchten. Es hiess, dass die Amazonen nicht mehr ganz so männerhassend waren wie früher. Wenn alle Amazonen so sind wie Myrthale, sind sie eigentlich ganz in Ordnung. dachte sich Tuan. Seine Schülerin war wirklich sehr nett und sah einfach hinreissend aus. Manchmal war sie aber auch etwas tollpatschig und erinnerte den Söldner an Bloodflowers.
Tuan musste den Sack, den er über der Schulter trug, auf die andere Seite wechseln. Die Vorräte und die neue Ausrüstung hatten ihr Gewicht. Aber Tuan war lieber gut vorbereitet und schleppte etwas mehr als dass er wegen schlechter Vorbereitung plötzlich vor einem Hindernis stand. Natürlich konnten immer noch Hindernisse auftauchen, aber einige waren schonmal beseitigt.
Samtpfote, ihre wölfische Begleiterin, hetzte fröhlich über die Ebene und den darauf liegenden Schnee. Tuan lächelte. Obwohl es frisch war, war es doch ein wundervoller Tag. Und bald würden sie im Amazonenlager sein.
13.03.2003, 14:30 #15
Bloodflowers
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Bloodflowers ging am Ende des Anfangs der Gruppe.
Er führte sie durch eine wunderbare weite Landschaft. Links von ihnen erhob sich dunkel und drohend das Gebirge. Und rechts von ihnen der weite Fjord.
Das Wetter hatte sich deutlich gebessert. Der Schnee begann zu schmelzen und gab schon an einigen Stellen den Blick auf das Gras frei. Allerdings war dadurch der Boden relativ matschig, also kam es wie es eigentlich kommen musste. Ja man kann es sogar als eine Art Naturgesetz beschreiben. Bloodflowers lässt keine Pfütze aus!!! Oder so etwas in der Art.

"Uah..." Schlammspritzer flogen über die Ebene und der Bandit saß in einer Pfütze. Er erhob sich wieder und beachtete die spöttischen Gesichter der anderen garnicht.
"So elegant wie ich kann das keiner!" grummelte er. Phönixfee wollte gerade etwas erwidern da flogen schon wieder die kleinen braunen Wassertropfen umher. ...
13.03.2003, 15:13 #16
Phoenixfee
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Das Wetter war das reinste Rätsel, die Ebene zwischen Gebirge und Drakia noch schneebedeckt und jetzt da sie weiter östlich kamen wurde es Wärmer und der Schnee war in Matsch übergegangen.
Die frisch gesäuberte Rüstung sah jetzt noch schlimmer aus als vor der Reinigung Heute Morgen, so wollte Phoenixfee eigentlich nicht ins Amazonenlager gehen, also musste sie wohl oder übel sich vor den Männern gleich noch Umziehen.
Sie hatte ja noch Ihre Bürgerinnenkleider, aber Umziehen wollte sie sich erst, wenn es nicht mehr so schlammig war.
Die Gruppe passierte einen Kleinen Wald der zwischen Gebirge und Fjord lag, und an den Bäumen waren die Wetterkapriolen noch deutlicher zu sehen, die westlichen Bäume des kleinen Waldes waren noch ganz kahl und an den östlichen zeigte sich schon das erste zarte grün der sprießenden Blätter.
Nach dem Wald verbesserte sich auch die Beschaffenheit der Ebene und der Boden ging von einem Schmalligen in einen festen, mit dichtem Grass bewachsenen Boden über.
Wartet mal! Rief Phoenixfee auf einmal.
Was ist den? fragten Bloody und Tuan wie aus einem Mund.
Ja meint Ihr ich gehe so verdreckt in das Amazonenlager? Nein! Ich werd ich noch umziehen. Sagte Phoenixfee und kramte in Ihrem Beutel.
Sie holte eine der Decken heraus und eines der Kleider, die Decke drückte sie Tuan und Bloody in die Hand und sagte: So, nun haltet mir mal die Decke, das ich mich dahinter umziehen kann und nicht gucken.
Als die beiden die Decke als Sichtschutz hoch hielten zog sich Phoenixfee schnell um und machte notdürftig auch die Schuhe sauber.
Als sie fertig war rollte sie die Dreckige Rüstung in die decke ein und verstaute das Bündel wieder in ihrem Beutel und man ging das letzte Stück zum Amazonenlager.
Es dauerte nicht mehr lange und man sah eine Brücke die zu einer Insel führte und an dem Tor was auf der Brücke Stand, hielten 2 Frauen Wache, also musste das der Zugang zum Amazonenlager sein.
14.03.2003, 21:48 #17
Bloodflowers
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Die Sonne war schon seit einer Weile untergegangen. Nur die Abendröte im Westen, brachte noch etwas Helligkeit. Langsam wurde es viel zu dunkel zum üben. Auch spürte der Bandit die Müdigkeit eines anstrengenden Übungstages.
Er steckte den Herzensbrecher weg und schaute dann nach Westen, Wind kam auf und zerzauste das dunkle Haar ein wenig.

Einige Minuten verharrte Bloodflowers, einerseits um ein wenig zu Atem zu kommen. Andererseits war es schön anzuschauen wie sich das Gras wiegte, noch war es nicht so hoch gewachsen wie im Sommer, aber vom Wind wurde es allemal erfasst.

Dann drehte er sich nichtsahnend um und erspähte in der Ferne eine Gestalt. Sofort zog er wieder den Herzensbrecher und schaute erstmal genau wer da kam.
Doch so genau war das nicht zu erkennen, auch die Entfernung in der sich die Gestalt befand war kaum einzuschätzen. Doch eins stand fest, die Gestalt kam näher.
Ob ich mich lieber schonmal schussbereit mache? überlegte er und fing dann aber an zu lächeln.

"TUAN!!!" rief er und ging seinem Freund ein paar Schritte entgegen. ...
14.03.2003, 22:05 #18
Tuan
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Tuan erhöhte sein Tempo und kurze Zeit später stand er vor seinem Freund Bloodflowers. "Na mein Freund, hast du es auch nicht mehr im Lager ausgehalten?" fragte der Söldner. "Ja, ich musste dringend raus." erwiderte Blood. Dann herrschte für einen Moment Stille.
"Wir haben ziemlich Mist gebaut..." begannen sie plötzlich beide zusammen. Sie blickten sich an, ungewöhnlich ernst, dann nickten sie sich zu. Tuan sagte: "Ja, das haben wir wohl. Aber wir hatten Glück, dass wir nur mit ein paar blauen Flecken davonkamen." Obwohl, wenn Tuan Blood so ansah, hatte dieser mehr als nur ein paar blaue Flecken... "Auf jeden Fall können wir uns wahrscheinlich eine Zeit lang nicht mehr im Amazonenlager blicken lassen." Blood führte Tuan zu dem einzelnen Baum und sie setzten sich an dessen Stamm auf einige aus dem Boden ragende Wurzeln. Obwohl der Baum keine Blätter hatte, hatte er den Schnee ein bisschen abgehalten, sodass die beiden Männer auf dem Trockenen sitzen konnten.
Tuan erzählte Blood, der ziemlich niedergeschlagen wirkte, was er noch mit Phoenixfee abgemacht hatte. Nun wollte der Söldner noch erfahren, was Bloodflowers geplant hatte.
14.03.2003, 22:14 #19
Bloodflowers
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"Wir brauchen unbedingt die Phiolen für den Tran!" meinte Bloodflowers und kletterte nach oben zu der Astgabel wo sein Gepäck hing. Er holte es runter und nästelte ein wenig in dem Beutel rum. Er holte die vier Bierschläuche raus:
"Also ich hab den Tran bei, müssen wir nur noch Phiolen kaufen und ihn abfüllen!" meinte er und steckte sich einen Traumruf an.
"Ins Amazonenlager können wir nicht, also bleibt nur Drakia, denn bis nach Khorinis geh ich jetzt nicht zurück!"
"Ich auch nicht!" bestätigte Tuan.

Also war es beschlossen. Bloody packte seine Sachen und gemeinsam ging es im Laufschritt über die Ebene. Denn nach Möglichkeit wollten sie noch heute alles einkaufen.

Nach dem es nun mittlerweile völlig dunkel war, erreichten die zwei Drakia in ziemlich schneller Zeit, allerdings auch ziemlich ausser Atem. ...
16.03.2003, 02:02 #20
Phoenixfee
Beiträge: 1.572

Bloody und Tuan Trainierten, bei Phoenixfee's Ausruf war das fast zu einem Verhängnis Bloody's geworden, da Tuan in gerade angriff und Bloody durch Phoenixfee abgelenkt wurde, aber mit einer reflexartigen Bewegung die Bloody noch vor die heransurenden Klinge Tuan's in Deckung springen lies, lag Bloody vor Phoenixfee am Boden.
Ups, sorry wenn ich gestört hab, sagte Phoenixfee und fügte Grinsend hinzu, aber ein Kniefall musste ja nicht gerade machen.
Manald und Ceyx Lachten los, Tuan und Bloody schauten überrascht wegen der Aufmachung Phoenixfee's.
Bloody rappelte sich auf man, mit euch haben wir ja gar nicht mehr gerechnet. Wie siehst du den aus? Bist du jetzt bei den Amazonen? meinte Tuan, Bloody klopfte sich unterdessen den Staub von der Rüstung.
Ja ich bin jetzt Anwärterin, aber davon später mehr lass uns erst mal aufbrechen, oder habt ihr da was dagegen. sagte Phoenixfee. Manald, Ceyx und ich hatten schon was schlaf und können noch was gehen, und ich mein ihr habt es auch eilig. Außerdem ist eine Sternklare Nacht da brauchen wir noch nicht mal Fackeln und ich weis den Weg zum Pass.
Bloody und Tuan schauten sich sprachlos an, dann packten sie ihre Sachen und folgten Phoenixfee die mit Samtpfote der kleinen Gruppe voraus ging.
23.03.2003, 23:00 #21
Emyar
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Verwundert sah Emyar seinen vorgesetzten an, als dieser sich von der Bank erhob, der Blick Kanos schweifte in die Ferne und schon kurze Zeit später bahnte sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht.
Neugierig zog Emyar kurzzeitig die Ruder aus dem Wasser und wand sich danach dem Bug des Ruderbootes zu. Tatsächlich, in der Ferne tauchten schon die ersten Bäume auf, glücklicherweise hatte sich der Nebel mittlerweile verzogen und so konnten beide das Flussdelta bewundern.

Einige Momente später gab Kano auch schon der erwarteten Befehl an Land zu gehen. Emyar liess die Ruder weider zu Wasser und brache das Boot in eine kleine Bucht nahe dem Flussdelta. Hier war das Boot der Milizen sicher und so konnten sie unbekümmert das Land betreten.

Wie erwartet war der Boden feucht und weich, deshalb wurde kurzerhand eine nahe Höle von zwei Molerats befreit und nun als Nachtlager bestimmt.
Ein flüchtig entzündetes Lagerfeuer wärmte die beiden Milizen und spendette Licht für den Wachenden. Abgemacht war, dass jeder die hälfte der Nacht wachen würde und der andere sich derweil ausruht. Gesagt getan und so wickelte sich Kano in eine Decke ein, während der Barde mit dem Bogen im Anschlag am Eingang der Höhle sass und in die dunkelheit starrte.
24.03.2003, 13:14 #22
Kano
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Dicht auf den Boden gedrängt lag Kano auf einer kleinen Anhöhe, versteckt inmitten von dürrem Gras. Aufmerksam spähten seine Augen in die vor ihm liegende Ebene, ein schauriger Anblick, was sich da alles tummelte. Orks, Bluthunde, Golems, Wargs, alles mögliche. Dem Soldaten lief es kalt den Rücken hinunter. Langsam schob er rückwärts durch das Gras wieder den Hügel hinunter, bis er weit genug war um aufstehen zu können. Zügig ging er zurück zum Lager und beseitigte die Spur der Lagerstelle so gut es ging und hockte sich neben Emyar. Während er sich umsah rüttelte er den Waffenknecht wach und stand wieder auf.

"Wir gehen weiter, laut Karte ist es nicht mehr weit, wir lassen das Boot hier und gehen zu Fuß. So werden wir nicht schon von sonstwo gesehen, falls es da jemand nicht mag, wenn wir aufkreuzen."
Der Milizionär packte zusammen und auch Emyar brauchte nicht lange, dann war er bereit.
Zusammen pirschten sich die Zwei durch den Wald in Richtung Westen, langsam aber sicher wurde es sumpfig, weit konnte es wirklich nicht mehr sein...

Nach knapp einer Stunde Fußmarsch stoppte Kano dann und kniff die Augen zusammen.
"Siehst du das? Sieht fast aus wie ein Haus, eine Holzhütte vielleicht?"
Er ging in die Hocke und rückte weiter vor, Emyar hinter ihm, bis er wieder stoppte.
"Ich denke wir sind da, wir werden uns vorsichtig nähern, aber nichts überstürzen, wer weiß, was uns da erwartet. Halt dich auf jeden Fall bereit..."
Kano nahm seinen Bogen und legte einen Pfeil ein, leicht spannte er ihn und hielt ihn vor sich, dann langsam weiterschleichend...
24.03.2003, 13:48 #23
Emyar
Beiträge: 655

Langsam bewegten sich die Milizen in Richtung der unbekannten Hütte. Bei jedem Schritt quoll etwas Wasser an der Auftrittsstelle aus dem Boden und umschloss die Stiefel der Bogenmeister fast völlig.

Obwohl um diese Zeit die Sonne hätte scheinen müssen, war es beängstigend dunkel, durch das dichte Blätterdacht drangen nur wenige Sonnenstrahlen und spiegelten sich auf den vereinzelten Pfützen wieder. Lianen hingen von den riesigen Bäumen, Sträucher und Büsche stellten sich in die Quere und die eine oder andere Blutfliege nahm Kurs auf die Beiden.
Fast hätte man denken könne, dass die Natur etwas gegen das Eindrigen der beiden hätte, doch aufgeben und umkehren wollte keiner von beiden, schon garnicht bei dem Gedanken an die gestrige Begegnung mit der Orkgaleere.

Komischerweise hielten sich hier, in diesem Dsungelartigen Gebiet, keine Orks auf, hatten sie etwa Angst, oder ignorierten sie das Blutfliegenmoor?
Und wenn sie Angst hatten wovor?
Doch sich darüber Gedanken zu machen würde nur ablenken, deshalb konzentrierte sich Emyar auf die Umgebung, während Kanos Blick fast nie von der immer näher kommenden Behausung wich. War er etwa schonmal hier?

Surrend näherte sich eine der garstigen riesen Insekten und nahm direkten Kurs auf Emyar, welcher jedoch im Bruchteil eines Augenblickes den bereits aufgelegten Pfeil auf den Blutsauger schoss und somit aus der stickigen Luft holte.
Den Milizsoldaten vor Emyar schien das nicht wirklich zu interessieren, denn sein Blick wich immer noch nicht von der verwarlost aussehenden Hütte. Mittlerweile war die Entfernung auf wenige Meter geschrumpft und Kano gab Emyar ein Zeichen vorauszugehen.
Ohne Murren tat der Waffenknecht selbiges und schulterte derweil den Bogen. Mit einer schnellen Beweung zog er den schon oft bewährten Langdolch aus dessen Halfter und umfasste ihn Kraftvoll.

Endlich an der Hütte angekommen, mussten zuerst einige Lianen und Ranken durchtrennt werden, doch dann war der Weg zur Tür frei. Der Barde positionierte sich seitlich davor und drehte am Türknauf, doch nichts geschah.
Abgeschlossen....

Der Milizsoldad gab den Befehl zum Aufbrechen und prompt entfernte sich Emyar nur wenige Zentimeter von der morschen Holztür. Ein kurzer und kräftiger Stoss öffnette wie erwartet den Eingang jedoch nicht ganz so, wie erwartet. Das Holz muss wohl verwittert gewesen sein, denn Emyar riss mit seinem Körpergewicht (was eigentlich nicht sehr viel ist..) die Scharniere aus der Verankerung und stürzte nun mit 'der Tür ins Haus hinen'. Als sich der aufgewirbelte Staub wieder gelegt hatte, konnte Kano endlich einen blick hinen werfen und auch der noch am Boden liegende Emyar richtete sein Augenmerk auf das Innere des kleinen Gebäudes.
24.03.2003, 14:18 #24
Mykena
Beiträge: 568

Mykena schritt bedächtig durch das Unterholz. Irgendwie war ihr so, als raschelte da immer mal wieder was im Gebüsch. Erneut blieb die Amazone stehen und lauschte. Nichts. Hinterlistige Biester.
Mykena zog die Brauen zusammen und setzte sich wieder in Bewegung. Wie sollte sie jemals etwas fangen wenn der Wald sich vor ihr versteckte. Entweder hielten alle Mittagsschlaf oder sie wußten sich gut zu tarnen.

Die Amazone schritt weiter durch den dunklen Wald. So langsam sprossen die ersten Knospen hervor, kleine Blättchen zeigten sich bereits an vereinzelten Laubbäumen. Moos bildete sich langsam wieder am Boden, ragte zwischen altem vertrocknetem Laub des letzten Herbstes hervor. Hier und dort hüpfte ein Singvogel von Ast zu Ast und trällerte ein fröhliches Liedchen. Mykena beschloss mit einzustimmen.

Sie hatte keine Ahnung wie weit sie nun schon gelaufen war. Drakia mußte schon längst vorbei sein, sie hatte sich immer rechts an der Gebirgskette gehalten und steuerte nun wieder in Richtung Küste zu. Da sie keine üblichen Reisewege wählte, war die Gefahr auf Orks zu stoßen auch nicht wirklich groß.
Die Amazone hatte sich eine frühe Blume gerupft, weiß mit blau und schwarzen Sprenkeln, und sie sich ins Haar gesteckt. Dann fiel ihr ein, dass sie bei ihrem Geträller sicher nie etwas fangen würde. Also verstummte sie und lauschte. In der Ferne schien Wasser zu sein, irgendwas plätscherte da fröhlich durch den Wald.

Mykena folgte dem Geräusch. Der Wald lichtete sich und schließlich erreichte sie einen fröhlichen Bachlauf. Das Gewässer stellte sich als recht breit heraus, dafür aber flach und klar.
Die Amazone trat sofort an den kleinen Fluß heran und schöpfte mit den Händen etwas Wasser. Gierig trank sie, der lange Marsch hatte durstig gemacht. Das Wasser schmeckte klar und rein, es schien direkt aus den Bergen zu kommen. Und zu Mykenas Freude wimmelte es in dem Gewässer nur so von kleinen zappeligen Fischen. Sofort meldete sich ihr Magen.

Ein Glück dass sie ihren Speer doch mitgenommen hatte. Mykena holte die Waffe von ihrem Rücken herunter und watete bis zur Mitte des flachen Baches. Flink stach sie zu, immer wieder. Ein paar Mal hatte sie ihre eigenen Füße haarscharf verfehlt, dann endlich reihten sich drei kleine Fische auf ihrer Speerspitze. Erfreut ging die Amazone wieder ans Ufer und zog die Fische ab. Schnell war ein kleines Feuerchen gemacht und ein passender Stock gefunden, um die Mahlzeit zuzubereiten. Mykena spießte ein Fisch nach dem anderen auf den Stock, dann legte sie sie ins Feuer und ließ sie braten.

Während die Fische garten, lehnte sich Mykena auf den Steinen des Bachufers zurück und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen, als sie plötzlich ein knurren vernahm. Alarmiert öffnete sie die Augen wieder und blickte sich um. Wollte ihr da wer ihr Mittagessen streitig machen? Hatte der Duft der Fische etwa wilde Tiere angelockt?
Schließlich entdeckte Mykena den herankommenden Zeitgenossen. Ein Wolf näherte sich dem Ufer, den Kopf gesenkt und die linke Vorderpfote seltsam gekrümmt am Körper haltend. Er hinkte. Irgendwie wollte die Pfote nicht so recht auftreten, jedes mal zuckte sie schnell wieder zurück und ein Knurren drang aus der Kehle des Tieres.
Mykenas Hand glitt zu ihrem Schwert. Es schien nicht so als wolle der Wolf ihr etwas Böses, dennoch war er verletzt und gerade verletzte Tiere waren unberechenbar. Sie suchte mit den Augen die Umgebung ab. Normalerweise kam ein Wolf selten allein. Doch dieser schien ein Verstossener zu sein.

Langsam richtete sie sich auf und näherte sich dem Tier, welches sich inzwischen niedergelassen hatte. Die Pfote schien ziemlich zu schmerzen, so verkrümmt wie er sie in die Luft hielt. Mykena war inzwischen schon so nahe, dass sie das Tier berühren konnte.
"Ganz ruhig...du tust mir nichts, ich tu dir nichts...zeig mal her die Pfote...", Mykena sprach sanft auf das Tier ein, während sie die Hand nach der verletzten Pfote ausstreckte. Kein ungefährliches Unterfangen. Doch tatsächlich ließ der Wolf sie gewähren und die Pfote untersuchen. Er war wohl schon etwas betäubt vom Schmerz. Das Knurren ging in ein leises Jaulen über.
"Nur verstaucht, das haben wir gleich wieder."
Die Amazone holte ein Fläschchen aus ihrer Tasche und träufelte ein paar Tropfen einer Flüssigkeit über die Wolfspfote. Es war das klare Wundermittelchen der Hohepriesterin, von dem Mykena immer ein Fläschchen bei sich hatte für alle Fälle. Die so versorgte Pfote stützte sie nun mit einem Stock und wickelte sie dann mit einem Stoffband von ihrer Rüstung schön fest. Schon bald hatte der Wolf eine perfekte Bandage.

Mykena schleppte das halb benommene Tier zu ihrer Feuerstelle und widmete sich dann wieder ihren Fischen. Sie waren inzwischen gegart und während der Wolf sich erholte, konnte sie endlich etwas essen. Vorsichtig holte sie einen Fisch vom Stock und klappte ihn auf. Nachdem sie die überflüssigen Innereien entfernt hatte, machte sie sich genüßlich an das weiche Fischfleisch.
24.03.2003, 16:00 #25
Kano
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Die Beiden gingen in die Hütte, sie war klein und spärlich eingerichtet, außerdem roch es modrig, da war schon lange keiner mehr drin gewesen. Kano trat wieder nach draußen. Das gesamte Lager schien verlassen, aber dennoch war Vorsicht geboten.
"Nächste Hütte...versuchen wir es in der da, die sieht größer aus. Danach schauen wir uns mal die Scheune da an."

Den Bogen noch immer schussbereit ging der Milizionär zu dem Haus, Emyar folgte, nachdem er sich aufgerappelt hatte. Als sie um die Ecke traten, sahen sie die beiden Gräber, von denen Kano in dem Tagebuch gelesen hatte. Sie waren hier also wirklich richtig, das musste der Außenposten sein. Theoretisch müssten dann hier Unmengen Sumpfkraut lagern, andererseits würde alles geerntete auch vergammelt sein. Nur die Pflanzen könnten noch bestehen.

Aber das alles interessierte Kano weniger, er war hier wegen etwas ganz anderem. Zwar hatte Thurin in seinem Tagebuch davor gewarnt, aber die Verlockung war zu groß, viel zu groß. Fluch hin Fluch her, es hatte dem Krieger, diesem Hohen Templer, Ruhm und Stärke verschafft. Irgendwas hatte es mit dem Schwert also auf sich, vielleicht konnten ihm ja die Priester im Kloster weiterhelfen.

Ein merkwürdiges Röcheln war zu vernehmen, es schien aus dem Inneren der Hütte zu kommen, wurde zu einem Husten, dann ein Poltern. Kanos Kopf ruckte kurz herum zu Emyar, auch dieser hatte es vernommen. Beide rissen ihre Bögen hoch und zielten auf die Tür. Was immer dahinter war, es schien langsam über den Holzboden zu schleifen und näherte sich der Tür.

"Halt dich bereit!", flüsterte der Offizier seinem Begleiter zu. Dann prallte es gegen die Tür und es war wieder still. Verwundert sah Kano nochmal zu Emyar, was war das denn jetzt? Kurz überlegte der Soldat, dann entschloss er sich nachzusehen.
"Gib mir Deckung, ich geh rein."
Mit diesen Worten ging er langsam auf die Tür zu und blieb davor stehen. Ein letztes Mal atmete er durch, dann trat er hart gegen die Tür. Sie wurde aus dem Türstock gebrochen und flog in das Haus, sofort riss Kano seinen Bogen wieder hoch und zielte in die Hütte, aber was immer dahinter gewesen war, es war nicht mehr da, seltsam...
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