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Die Küstenebene
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24.03.2003, 16:25 #26
Emyar
Beiträge: 655

Bedacht auf Lautlosigkeit setzte der Barde seinen Fuss in die muffig riechende Hütte. Wahrlich niemand, oder bessergesagt nichts war da doch zeichnetten sich eindeutig Schleiffspuren auf dem Boden ab so, als wäre Irgendetwas dort vor kurzen lang gekrochen. Hatten die Spuren etwas was mit den seltsamen Geräuschen zu tun? Vorsichtig untersuchten beide die alte Behausung, jedoch war nichts aufälliges dort.
Dennoch fand Emyar etwas, was ihm sehr gelegen kam. Ein aus anscheinend sehr hochwertigem Leder gefertigter Köcher hing mit einigen Pfeilen gefüllt an einem Haken nahe der Tür. Vermutlich hatte vor langer, langer Zeit einmal ein Bogenschütze hier gehaust.
Unverzüglich ergriff der Waffenknecht das kunstvoll verzierte Stück und befand es für durchaus einsatztauglich. In das annährend schwarze Leder des Pfeilbehälters waren filigrane Schriftzeichen eingebrannt worden und gaben somit einem einfachen Behältniss ein erhabenes Aussehen.
Wenige male fuhr der Blick Emyars von dem optisch ansprechenden Köcher zu den Pfeilen, die an seine Rüstung gebunden waren. Kurze Zeit später entschloss sich der Schütze,dass das gute Stück hier nicht verwahrlosen sollte.
Vorsichtig strich er mit der Handfläche über das immernoch weiche Leder und entfernte gleichzeitig den Staub, der überall in dieser Bruchbude vorhanden war.
Hastig wurde der schwarze Köcher übergeworfen und festgeschnallt. Passt einwandfrei. Ein fragender Blick begleitete das Umdrehen Kanos, der sich wunderte, was Emyar damit meinte.
Als der Milizsoldat mit der durchsuchung vertig war, hatte Emyar das 'neue, alte' Behältniss fest verzurrt und seine eigenen Pfeile mit den bereits vorhandenen vermischt.

Da in dieser Hütte anscheinend nicht das war, was Kano suchte machten sich die Beiden auf, die nächste Behausung zu untersuchen.

Aus dem bisher nur schlammigen Boden ist mittlerweile ein richtiger Sumpf geworden. Die eklig grüne Brühe war eigentlich nicht zu begehen, doch Stege ermöglichten das ansonsten schnell tötlich endende Unterfangen.
Wenigstens mussten die Angehörigen der Garde sich nun nicht mehr durch's Gestrüpp schlagen, aber auf das Holz unter ihren Füssen achten, denn wenn das einbrechen würde..
24.03.2003, 16:53 #27
Kano
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Es war nicht da gewesen, doch wo war es dann? Wo sollte es sein, wenn nicht in der Hütte seines Besitzers...hatte es schon jemand vor ihm gefunden? Zu dumm! Dann vernahm der Milizionär ein Rauschen, irgendwas war im Wasser, noch war es etwas entfernt aber schien sich zu nähern. Der morsche Steg etwa fünf Meter vor ihnen brach weg, Brett um Brett brach weg, was immer war war, es kam schnell näher, sehr schnell, erschreckend schnell.

"Zurück!"
Kano machte kehrt und rannte zurück zu der Hütte, die Stadt auf festem Grund, was immer da auf sie zukam würde sich also zeigen müssen. Dummerweise war sich der Soldat nicht mal sicher, ob er es überhaupt sehen wollte...
Nur ein paar Sekunden brauchten die Beiden, dann hatten sie den Boden erreicht. Sogleich drehten sie sich wieder um und rissen ihre Waffen hoch.

Dem Offizier blieb fast das Herz stehen, als er sah was sich da im gleichen Moment vor ihm aufbäumte, sein schnabelartiges Maul aufriss und einen markerschütternden Schrei ausstieß. Gerade so ließ Kano den Pfeil loszischen, der sich in den relativ weichen Unterleib des Tieres bohrte, als sich auch schon der Kopf des Ungetüms wieder hinab senkte. Die Kämpfer sprangen zu den Seiten weg und der Sumpfhai stieß ins Leere, aber nur knapp, sehr knapp.

"Los, wir kreisen ihn ein...öhm...nehmen ihn in die Zange, mein ich. Aber pass auf, dass er nicht genau zwischen uns kommt, sonst treffen wir uns vielleicht noch gegenseitig."
Der Milizionär rappelte sich wieder auf und zog den nächsten Pfeil, legte an und Schoss. Durch die zähe Haut an der Seite kam der Pfeil nur spärlich, nichtmal Blut rann heraus, zu dumm, sie mussten das Biest am Bauch oder im Maul verwunden...
24.03.2003, 17:15 #28
Emyar
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Erstaunt über die Grösse dieses Monstrums stand Emyar ein paar Augenblicke regungslos da und hatte noch nichtmal den bogen gespannt. Erst als der Schwanz des Ungetüms nach dem Barden schlug, besann er sich und wich dem wuchtigen Schlaginstrument duckend aus.
Anscheinend verärgert über den Fehlschlag drehte es sich unverzüglich um und bäumte sich vor dem Bogenschützen auf. Dieses Vieh war locker vier Meter lang und überragte Emyar somit ohne Probleme.
Schützend ging der frisch gebackene Bogenschützenmeister in die Knie und übte gleichzeitig so viel Kraft auf den einfachen Kurzbogen aus, wie ihm möglich war. Fast im neunzig Grad Winkel zielte er auf das Monster, jedoch schoss er nicht sofort. Einige Augenblicke verharrte er so, währen Kano gerade einen weiteren Pfeil auflegte.
verherend schlug dieser in den Rücken des Sumpfhais ein, woraufhin dieser einen markerschütternden Schrei von sich liess.

Das war Emyars Chance, gerade als sein Wiedersacher das Kopfende in die Höhe riss schoss er den Pfeil von unten in den alsbereich, oder dort hin, wo er diesen vermutete.
Ein verheerender Treffer, vom Schmerz überrannt wolte sich das Untier mit voller wucht auf den Schützen stürzen, welcher sich jedoch kurz vor dessen Auflag aus der Gefahrenzone Hechten konnte.

Kano erkannte die Gelegenheit, umrundette schleunigst das stark verwundette Tier und schoss ein weiteres gefiedertes Geschoss in das wütende Biest.
Gerade als es nach dem noch immer auf dem Boden liegenden Barden schnappen wollte, schlug der Pfeil Kanos in die Kopfregion des Haies ein und tötete ihn somit auf der stelle.

Mit Hilfe von Kanos Hand gelang es Emyar ohne Probleme aufzustehen und den frischen Kadaver zu begutachten. Hoffentlich war das die einzige Begegnung dieser Art. Stummes Nicken kam von Kanso Seite und so zogen beide weiter.
Ein recht weiter Sprung beförderte Emyar auf einen nahe liegenden Steg und dort erwartete er nun den Sprung seines Gefährten.
24.03.2003, 18:03 #29
Kano
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Auch Kano sprang hinterher, dann ging es, wie zu Beginn zu der seltsamen Scheune, die wohl das Krautlager darstellte. Vielleicht war ja wenigstens da drin etwas finden, höchste Vorsicht war jetzt geboten, erst recht wo sie gerade erfahren mussten, dass sie alles andere als allein waren. Die Scheune war nicht mehr als ein Wrack, die maroden Bretterwände wiesen unzähle Ladierungen auf, teilweise waren ganze Teile durch den Wildwuchs herausgebrochen.

Vorsichtig näherten sich die beiden Soldaten dem, was mal der Eingang war, die Bögen noch immer im Anschlag, jeden Muskel des Körpers angespannt, bereit sich zu verteidigen. Kano ging als Erster rein, es sah wieder alles verlassen aus, aber dennoch lief es dem Krieger in dem Moment, in dem er durch das Brettertor trat, eiskalt den Rücken runter, gerade so, als hätte ihn der Hauch des Todes gestreift. Kano bekam eine Gänsehaut und konnte es sich nicht erklären, Furcht war es nicht, irgend etwas anderes belastete diesen Ort und er hatte nicht vor, herauszufinden was es war.

Gerade wollte er sich zu Emyar umdrehen, um diesem mitzuteilen, dass es hier nichts zu holen gab, als sein Blick auf etwas schwach Glänzendes inmitten des verrotteten Krautes fiel. Er ging langsam zu dem Haufen und schob das modernde Zeug beiseite, das war es, er hatte es gefunden! Das Schwert des Templers! Er hatte es gefunden! Endlich!

Doch in dem Moment, in dem der Soldat die Klinge in die Hände nahm und anhob löste sich eines der Bretter von dem Rest des Daches, krachend schlug es auf dem Boden auf, nur wenige Meter neben Kano, und zerbarst in tausende Splitter, es begann zu knarzen, die ganze Scheune schien in sich zusammenfallen zu wollen, aber den Milizionär hielt nichts mehr da drin. Er fuhr herum und rannte zum Ausgang, auch Emyar machte ein paar Sätze zurück, bevor schließlich das ganze Lager unter lautem Ächzen und Stöhnen in sich zusammen brach.
Bei der Größe des Gebäudes war es wenig verwunderlich, dass sich die herabfallenden Teile nicht auf die kleine Insel beschränkten, auf der es errichtet worden war und so schlugen einige der Bretter in den schlammigen Sumpf.

Noch bevor Kano auch nur einen Fluch angesichts der bevorstehenden Misere ausstoßen konnte, wälzte sich dem beiden Soldaten schon die Schlammflut entgegen und deckte die Kämpfer ordentlich ein. Von oben bis unten vollgesaut standen sie regungslos da, der widerliche Sumpfbrühe lief an ihnen herunter und es stank wirklich fürchterlich...
"Wir sollten als erstes baden, wenn wir zurück sind."
Kano hatte sich noch immer nicht bewegt und starrte ziellos gerade aus, während er den Satz sprach. Dann hob er, begleitet von einem Schmatzen den Arm, wirklich widerlich.

"Verschwinden wir, hier ist mehr, als sich im Moment zeigt, ich denke wir werden beobachtet...und das mit der Scheune, das war sicher auch kein Zufall...ich sag dir was, auf dem Schwert soll angeblich ein Fluch liegen, zumindest soll es dem letzten Besitzer zwar Stärke und Ruhm aber genauso Unglück gebracht haben...bishin zum Tod."
Der Soldat sah zu seinem Gefährten, dann setzte er sich langsam in Bewegung in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Das schwere Schwert in seiner Scheide befestigte er auf dem Rücken, den Bogen hielt er wieder in der Hand. Trotzdem war ihm, als wäre es noch nicht vorbei...
24.03.2003, 19:02 #30
Emyar
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Unruhig sprang Emyars Blick durch die Gegend, Flüche und so nen Zeugs waren ihm noch nie geheur. Ausserdem war die Sache mit der Scheune ja schon unheimlich genug, doch es würde wohl noch mehr kommen. Spannung lag in der stickigen Luft, ebenso wie auf den Sehnen der Bögen.
Während Kano vorausging, folge ihm Emyar rückwärts laufend.
Gerade wollte Emyar den Milizsoldaten fragen was es genau mit dem Schwert auf sich hatte, als ein seltsames Knacken und Platschen zu hören war. Vorsichtig setzte Emyar den Weg mit dem Rücken zuerst fort. Kanooooo......... ebenfalls von einem lauten Platschen begleitet schlug Emyar unverhofft auf des Wasseroberfläche auf, wobei man diese Brühe nicht mehr wasser nennen konnte. Anscheinend war der Steg zusammen gebrochen und Kano vorneweg hinengefallen.

Doch wo war sein ehemaliger Bogenlehrer? Dem Ausspcuken von etwas Schlamm folgen Rufe nach dem verschwundenen Milizen.
Kano?? Kaaaanoooo!? Immer lauter wurden die Rufe des Barden doch nirgens war ein Lebenszeichen von ihm auszumachen. Plötzlich umfasste eine Hand den Stiefel Emyars und schon wollte er erleichter aufathmen, doch als ihm die Beine weggezogen wurden verflog die aufkommende Erleichterung schneller als sie gekommen war.
Irgendetwas, oder irgend jemand hielt ihn dort unten fest und schien gefallen an dem Bein des Schützens zu finden.
Ein grausamer Schmerz fuhr in das Bein Emyars und als dieser das unbekannte Etwas mit einem geschickten Tritt von der Schmerzstelle entfernte um danach aufzutachen machte er auch seinen Gefährten wieder aus.
Kano! Was ist das? Schrie der Verwundette seinem wieder aufgetauchten Begleiter zu. Schulterzuckend Antwortete dieser und schoss gleichzeitig einen Pfeil in die dunkle Brühe direkt vor ihn.
Emyar war es jedoch nicht gegönnt das gleiche zu tun, sondern er wurde von kräftigen Händen an den Schulter gepackt und nach hinten gerissen. Im selben Moment flog ein Pfeil wenige Zentimeter am seinm Kopf vorbei und schlug in einen anderen ein. Als sich Emyar jedoch nach hinten drehte, um den Feind zu identifizieren gefror ihm das Blut in den Adern.
Hinter ihm sackte gerade ein Mensch zusammen, jedoch sah dieser kaum noch wie einer aus. Die Haut hatte sich bläulich gefärbt, so wie bei einem ertrunkenen und eine grosse wunde war am Halz zu erkennen, jedoch war das Blut dort schon lange geronnen. Nichts desto trotz hatte der perfekt platzierte Schuss Kanos dieses 'Etwas' ausser Gefecht gesetzt.

Noch ungefähr sieben weitere 'Untote' erhoben sich aus ihrem nassen Grab und wankten zielgerichtet auf die beiden zu.
Mit gespannten Bogen drehte sich Emyar Stück für Stück im Kreis und versuchte die oftmals schlecht sichtbaren Gestalten mit einem Schuss in die Kopfregion entgültig ins Grab zu schicken. Kano schien anscheinend das gleiche zu tun und so sank Zombie um zombie zurück ins Dunkel des Sumpfes.
Jetzt aber nichts wie weg hier! Kano stimte wiederspruchslos ein und versuchte sich schnellstmöglich einem der Stege zu nähern, jedoch bremste das fast brusthohe Geässer beide sehr stark aus und zehrte an ihren Kräften.

Einige kräftezährende Minuten Später hatten sie den vorhin teilweise zerstörten Steg wiede erreicht und verliessen die Region mit voll gesumpfter Kleidung im Laufschritt.
24.03.2003, 19:37 #31
Kano
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Das Wasser wurde flacher und die Kämpfer kamen schneller voran. Kam ihm das nur so vor, oder war der Sumpf größer geworden, so lang hatten sie doch herzu nicht durch den Morast gebraucht?! Keuchend schoben sie sich weiter, die Waffen bereit, dann endlich, trockener Waldboden. Der Soldat ließ sich auf die Knie fallen und verschnaufte, Emyar tat es ihm ein paar Sekunden gleich.
"Was für ein Mist, hoffentlich ist uns nichts auf den Fersen..."
Schnell sah er sich nach hinten um, nichts zu sehen. Zum Glück.

Auf den Bogen stützend hob sich Kano wieder hoch, wenigstens hatte er jetzt keine Rüstung, das Ding wäre sicher tierisch schwer, so voller Wasser. Aber da hatte er sich wohl zu früh gefreut, ein Krachen hallte durch den Wald und Kano kannte das Geräusch nur zu gut. Irgendwas Großes preschte da durchs Unterholz und auch noch genau auf sie zu.
"Los, weg hier, versteck dich!"
Rief er seinem Kameraden noch zu, dann wich er ein Stück zur Seite aus und ging in die Hocke.

Kurz darauf knickte ein kleinerer Baum um und ein Mordsbiest von einem Schattenläufer kam wild schnaufend genau zwischen den beiden Schützen zum stehen. Er konnte die Soldaten wittern, eindeutig, den Kopf hin und herwerfend versuchte er sie aufzuspüren, dann wand er sich in Kanos Richtung und walzte los.
"Oh oh..."
Der Milizionär sprang auf doch es war zu spät. Zwar war der Schattenläufer nicht wirklich schnell, aber sein Horn traf den Soldaten dennoch mitten auf die Brust. Das Tier stoppte im Moment des Treffers und sah zu, wie sein Opfer nach hinten fiel. Böse brüllte es auf, dass der Boden erbebte...

Kano verspürte nicht fiel, nur ein stechender Schmerz in der Brust, der so schnell verging, wie er eintrat. Es wurde schlagartig dunkel um den Kämpfer und er spürte nur schwach den Aufprall auf den Waldboden, über den er noch einige Zentimeter rutschte, bis er schließlich zu Erliegen kam...
24.03.2003, 19:41 #32
Mykena
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Mykena hatte den letzten Fisch ausgenommen und verspiesen, als sich der Wolf wieder regte. Die Amazone blickte von ihrem Grätenhaufen auf. Jetzt würde sich zeigen wie der Wolf zu ihr stand.
Ganz langsam öffnete das Tier die Augen und blinzelte. Die Ohren wurden wachsam gespitzt, der Kopf hob sich. Sogleich bemerkte das Tier einen Fremdkörper an seiner Pfote und versuchte ihn abzustreifen. Aber der Verband saß fest, Mykena hatte schon geahnt dass so etwas kommen würde. Sie erhob sich.

"Komm schon, das Ding hilft dir deine Pfote zu heilen, lass es dran", sprach die Amazone beruhigend.
Der Wolf schien sie jetzt erst bemerkt zu haben. Starr blickte er sie an. Dann erhob er sich langsam und kam langsam auf noch etwas wackeligen Beinen näher. Die Pfote schien schon wieder schmerzfrei zu sein, Mykena konnte kein Hinken mehr erkennen. Dennoch wich sie etwas zurück. Was wollte der Wolf so nah bei ihr? Sicherheitshalber rutschte ihre Hand an ihren Schwertgriff..

Doch kaum hatte der Wolf sie in reichbarer Nähe, begann er plötzlich ihr Gesicht abzuschlecken. Die Amazone schaute ganz verdutzt drein. Das hatte sie ja nun gar nicht erwartet. Dem Wolf schien das Lecken zu gefallen, er wollte gar nicht mehr aufhören. Schließlich mußte Mykena lachen.
"Hey hör auf, das kitzelt!"
Sie versuchte sich der langen feuchten Schlabberzunge zu erwehren, was aber nicht ganz einfach war. Der nasse Lappen war einfach überall.
Schließlich hatte der Wolf dann aber doch genug geschleckt und schaute sie schwanzwedelnd an. Mykena strich dem Tier über den Kopf. Das Tier hatte sich an sie erinnernt, sah nun seine Retterin in ihr. Es ging also keine Gefahr mehr für sie aus. Sie würde ihn mitnehmen und zum Rudel im Lager bringen, hoffentlich wurde er dort aufgenommen. Ein Plätzchen würde sich aber sicher für ihn finden.

"Na dann komm, ich muss weiter."
Mykena erhob sich und packte ihre Sachen zusammen. Der Wolf schaute ihr zu.
"Wie heißt du? Sags mir", fragte die Amazone inzwischen das Tier aus.
Der Wolf gab ein Schnaufen von sich.
"Louise?" unauffällig wagte die Amazone einen Blick zwischen die beharrten Hinterbeine. Ja, da baumelte was. "Tschuldigung, Louis also."
Das Tier schüttelte heftig das Haupt dass sie Ohren klatschten.
"Oh, gefällt dir wohl nicht. Twix? Gut, ok, erinnert mich zwar immer an die Gebäckrollen von Hummelchen aber wenn du meinst... gut, Twix, schön dich kennenzulernen, auf gehts!"
Mykena packte ihre Sachen und marschierte von nun mit Begleitung weiter durch die Küstenebene.
24.03.2003, 20:17 #33
Emyar
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Reflexartig zog Emyar seinen treuen Bogen und nahm einen Pfeil zur Hand.
Dieses riesige Wesen holte mit der mächtigen Pranke gerade zum, sozusagen, finalen Schlag aus, doch dazu kam es nicht.
Laut schreiend kommentierte das Biest den soeben in die Pranke eingeschlagenen Pfeil Emyars.
Kanos Leben war somit vorerst gerettet, doch konnte der Bogenmeister mit dieser Waffe wirklich etwas gegen dieses Monstrum unternehmen? Auch wenn es nicht so war, an Flucht dachte der Waffenknecht keine Sekunde. Das Leben seines ehemaligen Bogenschiesslehrers Stand auf dem Spiel und ausserdem hatte er sich verpflichtet seinen Kameraden notfalls bis in den Tod beizustehen.
Von der Wut über den Schmerz in der Pfote angestachelt wand sich der Schattenläufer dem Barden zun und näherte sich ihm mit grossen, fast sprungartigen Schritten.
Obwohl der Anblick des Rasenden Killers, der zu allem Überfluss auchnoch Emyar als Ziel hatte, sehr beängstigend war, zog der Schütze das nächste Geschoss aus dem reich verzierten Köcher und jagte selbiges dem Monster entgegen.

Obwohl der Schuss seinem Titel gerecht wurde, wurde die erhoffte Wirkung nicht mal annährend erreicht. Bis auf eine klaffende Wunde am Kopf, die sich nach hinten weg zug, hatte er nichts abbekommen. Ungläubig sah Emyar den imme näher kommenden Jäger an, versuchte dann aber ein weiteres mal sein Glück. Der nächste gefiederte Totbringer schmiegte sich an die Sehne des Bogen und verliess den selbigen mit, für einen Kurzbogen, überragender Kraft und Geschwindigkeit.

Dieser Pfeil jedoch bohrte sich tief in den Brustkorb des Schattenläufers und blieb dort auch stecken, das Ungetüm spürte den Schmerz deutlich und unterbrach seine Attacke einen Augenblick lang, doch setzte sie dann unbeirrt fort.

Fast hätte es dem Barden die Sprache verschlagen, wie konnte das Biest nur so einen Schuss überleben? Und dazu noch unbehelligt weiterennen? Sprung für Sprung kam das Biest immer näher und ein verzweifelter ausweichversuch wurde von Emyar gestartet, doch es war zu spät.
Mit voller wucht traf die riesige Pranke des Ungetüms den Schützen am Brustkorb und schleuderte den Mann dabei gute zwei Meter quer durch das Areal. Als wäre der Schlag nicht schlimm genug, bremste nun noch ein naher Baumstamm den Flug des Waffenknechts unsanft, fast schon ein wunder, dass sein Rückrat nicht zerborsten ist.
Die letzten Momente des Bewusstseins starrte Emyar mit kalten Blick auf die nahende Bestie mit langsamen Schritten kam dieses Vieh auf den hilflos daliegenden Bogenschützen zu. Als letzten versuch der Verteidigung wollte er nach seinem Bogen greiffen, doch dieser lag mehrere Meter von ihm entfernt .. in zwei Teilen..
Entmutigt sah der Barde dem ankommenden Jäger entgegen und schloss dann die Augen.
24.03.2003, 20:33 #34
Mykena
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Mykena und Twix waren ein ganzes Stück Flussabwärts gewandert und hatten sich dann rechts zurück in den dichten Wald gewandt. Die Sonne neigte sich bereits dem Horizont zu, nicht lange und sie würde untergehen.
"Wir müssen uns eine Unterkunft für die Nacht suchen bevor es dunkel wird", sprach die Amazone zu ihrem neuen Gefährten, "nachts ist es eh zu dunkel um noch zu ja...huch?"
Sie hatte ein Geräusch gehört. Eindeutig kein Tier, es war ein menschlicher Schrei. Alarmiert zog die Amazone ihren Einhänder. Da war doch was im Gange. Und sie hatte man mal wieder nicht gerufen. Typisch Männer, wollten den ganzen Spaß für sich alleine haben.

Leise schlich Mykena weiter und erreichte schließlich eine kleine Lichtung. Ein Mann lehnte dort an einem Baumstamm, sichtlich geschwächt und die Augen angstverzerrt aufgerissen. Kannte sie den nicht? War das nicht einer von diesen Kerlen, die da nachts im Lager aufgetaucht waren? Aber sie hatte keine Zeit für solche Überlegungen, gerade schabte der Schattenläufer wütend mit den Vorderfüssen und setzte zu seinem tötlichen Sprung an. In seinem Rücken steckten bereits ein paar Pfeile, wohl eher als anregende Akkupunktur als Schwächung der Bestie.

"Waaaaaaaah!", Mykena schoß aus dem Gebüsch und rammte dem Schattenläufer ihren Einhänder in den Hals. Das Tier hatte sie nicht erwartet und wurde voll erwischt. Doch die Amazone ruhte sich nicht aus auf ihrem Treffer, schnell zog sie ihr Schwert wieder weg und ließ es erneut niedersausen. Der Schattenläufer brüllte auf und schlug mit seiner großen Pranke nach ihr. Doch an ihrer starken Rüstung rutschten die Krallen nur ab und so wurde die Amazone nur nach hinten an den nächsten Baum geschleudert. Schnell hatte sie sich wieder gefaßt und stellte sich erneut der Bestie. Der Schattenläufer war schon sichtlich geschwächt, Blut sickerte durch sein Fell und sammelte sich auf dem grünen Waldboden. Zwei Schläge später sank er dann endlich zusammen.
Mykena stieß die Luft aus und lehnte sich an einen Baum. Sie legte den Kopf zurück und schloß die Augen. Ganz schön knapp, das Viech hatte sie selbst leicht am Arm erwischt, eine leichte Schürfwunde. Ansonsten war sie heil. Aber sie mußte ja nach dem anderen Kerl da schaun. Schnell hob sie wieder den Kopf und blickte sich um.
24.03.2003, 21:08 #35
Kano
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Alles war verschwommen und drehte sich, verzerrte Geräusche, nichts schien wirklich. Und die Brust schmerzte tierisch, schattenläuferisch regelrecht. Das Atmen fiel dem Soldaten so schwer, als läge er unter einem Felsen. Er legte den Kopf leicht links, dann rechts, es ging einfach nicht. Mühsam führte Kano die Hand zu seiner Brust, nichts zu spüren, nur feucht und klebrig...und etwas Hartes. Das Amulett? Es musste das Amulett sein...
Als der Milizionär seine Hand weiter anhob um sie anzusehen stellte er fest, dass sie voller Blut war, offenbar hatte das Horn des Ungetüms voll das Schutzamulett getroffen, welches dann in die Haut Kanos Brust gepresst wurde. Vermutlich war alles aufgerissen um das Metall, zum Glück konnte er es nicht sehen.

Ein schmerzuntermalenes Husten entrann der Kehle und der Mund füllte sich mit einem Blutgeschmack. Zwar wollte der Offizier aufstehen oder sich zumindest etwas aufrichten, aber es ging nicht, es war keine Kraft da und der verursachte Schmerz fast unerträglich. Also gab er es wieder auf, es war still geworden, ob Emyar gewonnen hatte? Er musste, sonst würden sie bald im Magen dieses Biestes enden...kein sonderlich schöner Tod für einen Soldaten. Und alles nur wegen diesem Schwert? Seit er es in die Hand genommen hatte, war alles schief gelaufen, vielleicht war doch etwas dran, an dem Fluch...aber offenbar auch an dem Schutzamulett...
24.03.2003, 21:37 #36
Emyar
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Anstatt des erwarteten Todes passierte nichts. Ein schriller Schrei drang in die Gehörgänge Emyars ein, aber ansonsten nichts. Begleitet von schmerzhaften Husten öffnette er die Augen und sah stark verschwommen wenige Meter vor sich den massigen Kadaver des Schattenläufers. Das war schon das zweite mal innerhalb von wenigen Tagen, dass er dem Tod nur knapp entkommen konnte und jedesmal hatte ein und die selbe Amazone die Finger mit im Spiel.
Stück für Stück kam die alte Sehschärfe wieder zurück und Schehmenhafte Bilder zeichnetten sich langsam ab. Auch die Silhouette einer Frau war dabei. My...My...Mykena? Seine augen täuschten sich nicht, es war die amazonen Königin, doch was hatte die hier zu suchen? Und was war überhaupt mit Kano geschehen? Der Waffenknecht wollte sich ruckartig aufrichten doch ausser einem gedämpfdem Schmerzensschrei passierte nicht. Vorsichtig neigte er den Kopf nach unten und sah die Blutüberströhmte Hand, die auf der klaffenden Wunde ruhte. Selbst die Milizrüstung konnte fast nichts von der Kraft des Schattenläufers aufhalten, deshalb war sie auch völlig aufgerissen. Weder die Zähe Struktur noch die verwebten Metalleinlagen hatten die Krallen der Bestie aufhalten können und so hatten sie sich tief ins Fleisch des Barden geschnitten.
Das Blut verliess in ungesunder Menge die aufgerissenen Atherien Emyars und nur der Druck, den er mit nunmehr beiden Händen auf die Wunde ausübte stoppte die Blutung etwas.

Als der Blick Emyar's wieder durch die Umgebung zog, erkannte er auch Kano, der ebenfalls verletzt am Boden lag. Anscheinend war nur die Amazone annährend unverletzt und blickte nun ebenfalls in Kanos Richtung und schien besorgt.
Wir können nicht hier bleiben .. wenn es noch mehr von den Biestern hier gibt...

Mit schmerzverzerrtem Gesicht schob er sich langsam am Baumstamm hoch und drückte derweil mit den Fetzen des Bauchteils der Rüstung auf die Wunde, um diese effektiver zu schützen.
Allein schon das Aufstehen war sehr Kräftezehrend und die wenigen Schritte, die er bis zur amazone brauchte, wurden nach vorn gebückt vollführt.
In kleinen Rinnsälen floss das Blut Emyars an dessen rüstung nach unten und tropfte stellenweise auf den Boden.
Als dieser enlich den Baum, an den die amazone lehnte, erreichte hielt er kurz inne, aber brachte dann doch ein paar Worte heraus.
Da..Danke .. .. ..Doch was ist mit ... Kano..? Geschwächt durch die nicht zu übersehende Wunde sank er an den Baum gelehnt zu boden und erschrack kurz darauf.
Ein wolf hatte sich von hinten angeschlichen und schien sich nun für die Amazone und den verwundetten Waffenknecht zu interessieren.
24.03.2003, 21:49 #37
Mykena
Beiträge: 568

Kano war auch da? Bisher hatte sie nur Emyar wahrgenommen. Der Milize sah wirklich schrecklich aus. Der Schattenläufer mußte ihn schon ein paar mal erwischt haben bevor sie angekommen war.
"Kein Problem, das Biest macht jetzt nichts mehr", sie entdeckte Kano weiter hinten. Herrje, das sah nicht gut aus. "Paß auf den Wolf auf, er ist harmlos. Bin gleich wieder da."

Sie stieg durch das Gras und trat an den Mann heran. Doch gut dass sie ihm das Schutzamulett gegeben hatte. Es hatte ihn hoffentlich vor dem Gröbsten bewahrt. Ansonsten wäre ihm auch nicht mehr zu helfen gewesen, kein Schutzamulett der Welt konnte Wunder verbringen. Nur ein paar ganz kleine.
Sie befühlte Kanos Puls und stellte fest dass er noch da war. Immerhin ein Zeichen.
"Hallo? Wie geht es dir? Kannst du mich hören?", fragte sie. Wieso war da nur soviel Blut..
24.03.2003, 22:06 #38
Kano
Beiträge: 2.622

Wieder Stimmen, kaum verständlich, aber sie waren da. Vor ihm zeichneten sich die Konturen einer Person ab, Emyar? Er hatte es geschafft, immerhin, wäre schade um den Mann gewesen.
"Geht.....schon....."
Der Soldat kniff die Augen etwas zusammen, Emyar konnte das doch nicht sein, Haare fielen ihm entgegen. Eine Frau? Vermutlich, in dieser Gegend wohl eine Amazone.
"L......Luft......"
Noch immer lastete der Druck auf seinem Körper und er atmete flach und schnell um den Sauerstoffbedarf zu decken.
"Atmen....."

Wieder musste er husten und etwas Blut rann aus dem Mundwinkel, mühsam kämpfte der Soldat um Luft, jetzt konnte er sich vorstellen, wie es war zu ersticken, wenn sich langsam Panik im Körper ausbreitete, wenn die Luft eng wurde.
Die rechte Hand, die noch immer auf der Brust lag, verkrampfte sich um das Amulett, in dem schmerzverzerrten Gesicht breitete sich zunehmend der Ausdruck von Leere aus, er musste durchhalten, weiter ringen....
25.03.2003, 11:27 #39
Mykena
Beiträge: 568

Mykena schaute dem Ringen nach Luft kurz zu, dann faßte sie an ihren Knöchel und zog ihr Jagdmesser hervor. Eigentlich hatte sie ja damit ihre Beute häuten wollen, aber nun tat es ebenfalls seinen Zweck. Sie riß dem Milizen den unnötigen Stoff vom Oberkörper und legte ihn frei. Wieso rannte der auch ohne Rüstung hier herum? Das war doch wirklich purer Leichtsinn. So konnte er jetzt wenigstens etwas freier atmen. Inzwischen untersuchte die Amazone die Einschlagstelle des Schattenläuferhorns. Er hatte Glück gehabt, irgendwas hatte den Aufprall abgefangen und sich stattdessen in seine Haut gedrückt. Eine Quetschung, vielleicht ein paar Rippenbrüche, viel Blut, mehr nicht.

Der Mann keuchte immer noch, wenn auch weniger. Mykena verdrehte die Augen. Der tat ja gerade so als sei er am abnippeln. Diese Milizen hielten wirklich nicht viel aus. Und so wehleidig...
Die Amazone hievte Kanos Oberkörper in die Höhe und schaute ihn an.
"Hallo? Kannst du mich sehen? Du hast ein paar Rippenbrüche und Quetschungen, aber ansonsten scheint noch alles dran zu sein. Gut, überall hab ich nicht nachgeschaut", sie grinste frech, "aber das überlass ich dann doch lieber dir. So, und jetzt Mund auf!"
Sie zog den Unterkiefer des Mannes nach unten und träufelte fast die gesamten restlichen Tropfen von Thaleiias Mixtur auf seine Zunge. Dann schob sie den Unterkiefer wieder zu und ließ ihn zuklacken.
"So, schlucken", verordnete sie, "wirst sehn, gleich gehts dir wieder besser. Das Zeug hilft Wunder."

Sie richtete sich wieder auf und drehte sich zu dem anderen Mann um.
"Geht es dir gut? Wie kommen zwei Spezialisten wie ihr eigentlich auf die Idee hier rumzugeistern, erstrecht ohne Rüstung?" Wirklich reiner Wahnsinn.
25.03.2003, 12:36 #40
Emyar
Beiträge: 655

Langsam hob Emyar den Kopf und sah daraufhin zur Amazone. Geht schon .. irgendwie. Jedoch ist Kano im Moment wohl gefährdetter als ich... Ein flüchtiger Blick fiel rüber zum immer noch brav dasitztenden Fellknäuel. Fast schon erstaunt, dass der Wolf den immernoch blutenden Waffenknecht vollig unbehelligt liess fuhr er danach fort.
Ambesten fragst du das Kano, er hatte wohl ein starkes Verlangen nach einem neuem Schwert und deshalb sind wir auch hier her gekommen...
Der Barde deutete flüchtig auf den am Boden liegenden Zweihänder, richtete sich dann aber auf. Ein vom Schmerz verzerrter Gesichtsausdruck begleitete das Aufrichten. Eine Hand nahm er kurzzeitig von der Wunde um sich die selbige genauer anzusehen. Es waren insgesamt drei tiefe Risse die quer über den Bauch verliefen und kurz unterhalb des Brustkobes endetten.
Es war wirklich kein sehr vertrauen erweckender Anblick, deshalb drückte der Bogenschütze den herausgerissenen Rüstungsfetzen auch schnell wieder darauf, sodass der Blutverlust möglichst gering gehalten wurde.

Einige Momente suchte Emyar die Umgebung ab, um sich zu versichern dass weder die garstigen Zombies noch andere Schattenläufer da waren. Als das Gebiet von den Blicken Emyars durchpflügt war, wand er sich wieder der Amazone zu.
Ich glaube wir sollten hier schleunigst .. verschwinden. Noch so eine Begegnung .. wäre nicht wirklich gut für Kano und mich....
Da seine Ausrüstung sowiso nur aus Köcher, zerfetzter Rüstung und Dolch bestand, hatte Emyar nichts weiter zu tragen (noch nicht einmal seinen Bogen, den dieser hatte das Gewicht des Schattenläufers nicht überstanden).
Vorsichtig stiess er sich von dem Baun, an der er bis eben gelehnt hatte, ab und machte einige leicht wakelige Schritte in Richtung des Bootes, welches in einiger Entfernung mit Gestrüpp bedeckt lag.
25.03.2003, 14:25 #41
Kano
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Rabiat zerrte ihn die Amazone hoch, verflucht, das zog durch den ganzen Körper. Kano biss die Zähne zusammen, kein Feingefühl hatte die Frau. Aber was immer sie ihm dann zu schlucken gab, es schien zu helfen. Zwar schmeckte es widerlich bitter und brannte sich den Hals hinunter. Es verursachte ein angenehm warmes Gefühl und nahm den Druck, das Atmen wurde einfacher, Luft, endlich wieder Luft.

Als die Kriegerin wieder aufstand, kippte der Soldat zurück ins Gras, aber das Mittel hatte den Schmerz in der Brust offenbar betäubt, jedenfalls spürte er kaum etwas. Langsam rollte er sich auf die Seite und raffte sich dann auch. Die Taubheit breitete sich in der ganzen Brust aus, sollte den Soldaten aber nicht stören, im Gegenteil. Benommen sah er an sich hinunter, alles blutverschmiert, Mist.

"D-Danke...ohne dich wären wir wohl....tot...."
Sprach Kano leise an Mykena gewand.
"Und Rüstung hab ich keine wegen einer deiner Amazonen..."
Ein grummeliger Blick traf die Retterin, dann nahm er das Schwert auf. Es würde ihm jetzt erstmal als Gehhilfe dienen müssen. Auch den Bogen sammelte er ein und folgte dann langsam Emyar, dem es besser zu gehen schien.

Neben Mykena blieb er nochmal stehen und sah sie eindringlich an, ihr die Hand gebend.
"Danke, du hast was gut..."
Dann schleppte er sich weiter, rudern würde er wohl nicht müssen.
Jetzt musste er doch wieder ins Amazonenlager, dabei wollte er von hier doch direkt nach Khorinis zurück, zu dumm. Aber so wie sie von dem Biest zugerichtet worden waren, würden sie es kaum schaffen...
25.03.2003, 14:36 #42
Mykena
Beiträge: 568

Mykena hatte starr dagestanden und alles mit sich machen lassen. Erst als die beiden zu dem Ruderboot zurückgingen, was sie eben erst entdeckt hatte, fand sie wieder zu sich.
"Ähm...halt! Moment! Ihr wollt mich doch nicht etwa jetzt hier stehen lassen."
Aufgeregt beeilte sie sich den beiden Männern zu folgen. Erst rettet sie und dann wurde sie hier im Sumpf hocken gelassen.
"Ihr fahrt zurück ins Amazonenlager? Oder zumindest daran vorbei? Wäre wirklich freundlich wenn ihr mich mitnehmt. Ihr braucht mich auch nur dort rauszuwerfen. Ich rudere sogar, das könnt ihr in eurer Verfassung ja kaum noch."

Ohne eine Antwort abzuwarten sprang sie zu den beiden Männern ins Boot. Twix, der Wolf, humpelte ebenfalls hinterdrein und setzte sich neben die Ruderbank. Mykenas Sprung hatte das kleine Gefährt etwas schaukeln lassen und nun wankte die Amazone auf Emyar zu, stützte sich auf seiner Schulter ab, fiel zurück in Kanos Schoß und klammerte sich an seinen Hals.
"Huch ist das schaukelig!", sie grinste den Milizen entschuldigend an und erhob sich wieder. Dann endlich hatte sie die sicherer Ruderbank gefunden.
"So, alle an Bord?", sie nahm die Ruder in die Hand und wartete auf eine Antwort.
25.03.2003, 14:46 #43
Kano
Beiträge: 2.622

Ein Knirschen entrann Kanos Mund, als er erneut die Zähne zusammen biss. Die fiel direkt auf ihn und klammerte sich an ihm fest, verflucht tat das weh, kaum auszuhalten. Starr saß der Soldat und rührte sich keinen Zentimeter, es würde alles nur schlimmer machen.
"Alle....an Bord...."
Zwang er heraus und legte sich die Hand auf die Brust. Dann ging es langsam los.
"Wir wollten eigentlich in die Stadt.....aber das würden wir nicht schaffen, ihr habt nicht zufällig einen Heiler im Lager? Eine Heilerin mein ich...?"

Der Milizionär versuchte es sich so bequem wie möglich zu machen, Schwert und Bogen legte er neben sich, dann strich er vorsichtig das Blut von seinem Amulett. Es war kaum beschädigt, war offenbar sehr gut gearbeitet.
"Siehst du das?"
Er hob den Kopf und sah zu Mykena, hielt dann aber im Reden inne. Wie sie da so ruderte, nett anzuschauen. Immerlich lächelte er kurz, er hatte die letzten Monate ganz vergessen, was es auf der Welt noch alles zu sehen gab, außer dem Abenteuer...
"Das hat mir das Leben gerettet...bevor du gekommen bist mein ich. Wenn wir uns nicht getroffen und so gut verstanden hätten wäre ich wohl tot...Du hast wirklich was gut. Wenn du jemals Hilfe bei irgendwas brauchst, lass es mich wissen."
Kano nickte leicht und lächelte kurz, dann wischte er weiter mit der zerfetzten Kleidung über das schöne Metall...
25.03.2003, 15:38 #44
Emyar
Beiträge: 655

Was für ein Service, Lebensrettung und Fahrt zum Amazonenlager in einem. Erst jetzt sah Emyar ein, dass alles, was er bisher über die Amazonen gehört hatte, falsch gewesen war. Weder waren sie Männer mordende Bestien, noch introvertierte, zurückgezogen wohnende und misstrauische Furien.
In wirklichkeit waren sie aufgeschlossen und ganz und garnicht männerfeindlich gesinnt. Immerhin hatte Emyar einer von ihnen sein Leben zu verdanken.
Ich kann mich nur Kano anschliessen .. auch ich stehe in deiner Schuld .. wenn meine Person jemals gebraucht wird, werde ich da sein.
Der am Bug sitzende, fast schon liegende Waffenknecht lüftete ein weiteres mal den sehr provisorischen Verband und begutachtete die Wunde. Immernoch floss etwas Blut aus den tiefen Rissen heraus, doch hatte die blutung mittlerweile stark abgenommen. Zum Glück für Emyar. Er strich mit der Hand vorsichtig an seinem Bein entlang und merkte dann die Bissstelle des Untoten aus dem Sumpf, dessen Zähne hatten durch die Lederschicht eine Wunde ins Fleisch gerissen, doch das Zähe Leder verhindte schlimmeres.

Sogesehen war die ganze Expedition ein Reinfall. Kano hatte zwar das Schwert bekommen und Emyar einen hochwertigen und sehr gut aussehenden Köcher, dennoch wären beide fast dafür gestorben. Immerhin sind sie es nicht und ihre Andenken haben sie trotzdem.

Die Amazone fing an zu rudern und schlug eine recht beeindruckende Geschwindigkeit an, für eine Frau. Obwohl, gerade hatte Emyar die vorurteile gegenüber Amazonen abgelegt, also war die Kraft der Königin doch nicht so verwunderlich.
Während Mykena mit kräftigen Zügen das Boot vorantrieb, schnallte Emyar den Köcher ab und begutachtete die darin eingebrannten Schriftzeichen. eine meisterhafte arbeit, die Letter waren sehr fein und filigran geschrieben. Doch was war es für eine Sprache? Trotz des vielen Reisens und der Sprachen, die der Barde sprach, konnte er sich darauf keinen Reim machen. Sie waren mit nichts vergleichbar, was er kannte und gerade das faszinierte ihn. Vielleicht wussten die Magier im Kloster, was die Zeichen für eine Bedeutung hatten, jedoch konnte das vorerst warten. Die Reise nach Khorinis ielte nicht und ausserdem war weder er noch Kano im Stande, so weit zu rudern.
03.04.2003, 19:57 #45
Mykena
Beiträge: 568

Unsanft wurde Mykena wachgerüttelt. Verschlafen brabbelte sie vor sich hin.
"Wie? Schon aufstehn? Bin doch grad erst ins Bett gegangen... welcher Depp...ach Mensch..."
Sie blinzelte und erkannte, dass sie immer noch vorn im Ruderboot lag und wohl eingeschlafen sein mußte. Ruckartig fuhr sie hoch.
"Was? Sind wir schon da?"
Sie hatte alles verschlafen. Wie unangenehm. Hoffentlich hatte der Milize nichts angestellt während ihrer geistigen Abwesenheit.
"Jaja, ich komm ja schon..."
Was drängelte der denn so. Umständlich erhob sich Mykena aus dem Gefährt und stieg in den Sand hinaus. Sie blickte sich um. Nichts als dichte Bäume, feuchter Untergrund, hohes Bodengewächs. Die Vorläufer zum Moor.

Plötzlich stupste sie etwas Feuchtes am Knie an. Die Amazone schaute hinunter.
"Huch, Twix du alter Gauner! Wie kommst du denn hierher?"
Der Wolf schien ziemlich außer Atem, er hechelte immer noch unruhig. War er etwa den ganzen Weg am Ufer mitgelaufen? Das war doch nicht möglich...
Überrascht tätschelte Mykena den Wolf am Kopf.
03.04.2003, 20:06 #46
Kano
Beiträge: 2.622

"Mist...es ist schon spät und dämmert...wir übernachten in der Höhle, in der ich auch mit Emyar Unterkunft fand. Ist sicherer, in der Dunkelheit sollten wir nicht durch die Gegend irren, schon gar nicht hier draußen."
Der Soldat stapfte los, tiefe Abdrücke hinterließ er im Waldboden, unter der Lsat des Gepäcks und allem, was er bei sich hatte, das würde ein ordentlicher Marsch werden, morgen.

Mykena folgte mit ihrem Hündchen, wo war der eigentlich so plötzlich hergekommen...oder hatte sie überall ein paar Tierchen? War man ja nie einsam, hatte was.
Nicht allzu lange liefen sie, dann hatte Kano die Höhle ausgemacht. Einige Meter im Inneren legte er alles ab und machte dann ein Feuerchen mit Geäst, das um den Eingang herum verstreut lag und vom letzten Regen verschont worden war.
"Soo...mach's dir bequem...hier werden wir übernachten."

Ein kleines Flämmchen glimmte in dem Lagerfeuer auf und wuchs langsam aber sicher zu einem brauchbaren Feuer heran, welches die Drei die Nacht über wärmen würde.
"Etwas zu essen ist da im Rucksack, ist zwar eigentlich genug, aber wir sollten es für alle Fälle trotzdem einteilen...Reich mir mal bitte das Wasser da..."
03.04.2003, 20:22 #47
Mykena
Beiträge: 568

Mykena stand etwas verloren in der Höhle herum. Kühl war es hier, aber das Feuerchen würde es sicher bald wärmen. Ein angenehmes Licht spendete es bereits, die Flämmchen flackerten an den Wänden und strahlten ihre Wärme ab. Sie würde aber auf jeden Fall ein Fell brauchen.
Gedankenverloren reichte sie Kano einen Schlauch mit Wasser und holte sich dann aus ihrem Rucksack ein Fell sowie einen Apfel. Sie wickelte sich das wärmende Fell um den Körper und kuschelte sich vor das Lagerfeuer.
"Ein schöner Ort den du uns da ausgesucht hast", sagte sie.
Der Wolf kam herangetapst und ließ sich dicht neben ihr nieder. Jetzt würde ihr sicher nicht mehr kalt werden.
"Hoffentlich überraschen uns keine ungebetenen Gäste heute nacht", sie biss knacksend in den Apfel und fing an zu kauen.
03.04.2003, 20:58 #48
Kano
Beiträge: 2.622

Auch Kano setzte sich und nahm einen Schluck, dann aß auch er etwas.
"Keine Sorge...ich werde Wache schieben."
Das Feuer brannte angenehm warm und ruhig vor sich hin, ja, das war das Leben eines Abenteurers, so wie er es gesucht hatte. Vor dem Eingang war es inzwischen windig geworden, der Soldat glaubte auch ein paar Regentropfen zu hören, aber da drinnen konnte es ihm egal sein.
Er lehnte sich an einen Stein und entspannte etwas, die Amazone hatte sich schon in ein Fell gepackt, kalt würde es der sicher nicht mehr werden.
Kano starrte in die Flamme des Feuers, sah ihm bei ihrem Tanz zu. Morgen gab es viel zu tun, hoffentlich rannte ihn nicht gleich wieder irgendwas über den Haufen, zur Gewohnheit sollte das nicht werden...
03.04.2003, 22:45 #49
Mykena
Beiträge: 568

Wunderbar. Dann hatten sie ja nur ein paar Schattenläufer zu befürchten...
Mykena gähnte ausgiebig und blinzelte ins Feuer. Die ersten Scheite waren schon heruntergebrannt, aber Kano stellte immer wieder neue Äste dazu. Draußen war es nun endgültig dunkel, nicht mal der Mond fand noch in den dunklen Höhleneingang herein. Alles war still, nur das Feuer knisterte leise vor sich hin. Irgendwie romantisch.

Mykena seufzte unwillkürlich und lächelte den Milizen an. So übel war seine Gesellschaft ja gar nicht. Immer noch besser als alleine in dieser Höhle zu sitzen, wesentlich besser.
"Ich glaub ich werd mich mal hinlegen... sag bescheid wenn du abgelöst werden willst."
Sie legte sich zur Seite und kuschelte sich tiefer in ihr Fell. Den Kopf hatte sie halb an den Wolf gelegt, der kurz ein Auge öffnete und dann beruhigt weiterdöste.
04.04.2003, 09:20 #50
Kano
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Regungslos saß Kano neben seiner Gefährtin und dem Wolf, den Blick starr auf den Ausgang gerichtet. In der Nacht war er für etwa drei, vielleicht vier Stunden eingenickt, was ihn dazu veranlasst hatte, die ganze Wache zu übernehmen. Sollte sie sich ausschlafen, sie würde die Kräfte brauchen.
Unvermittelt traf den Soldaten die Reflexion eines Sonnenstrahls und riss ihn aus der Starre. Langsam bewegte er sich und sah uz Mykena, die noch immer schlief. Der Wolf lag rhig neben ihr, war aber schon wach, nur konnte er nicht weg, sie wie sie sich an das wärmespendende Tier gedrückt hatte.

In den Knien knackte es leise, als sich Kano schließlich erhob, es wurde langsam Zeit. Er ging zum Ausgang und sah sich um, es war eine ruhige Nacht gewesen und auch jetzt war weit und breit nichts. Aber dafür schien die Sonne, ein guter Anfang. Vielleicht würde dieser Ausflug ja weniger schmerzhaft enden. Sein Blick fiel wieder auf die Königin, er sollte sie wecken.
Neben ihr hockte sich der Milizionär hin und sah sie an, eigentlich lag sie viel zu friedlich da, aber sie mussten weiter...
"Hey Majestät, Zeit zum Aufstehen..."
Er rüttelte sie ein wenig und drehte sie auf den Rücken.

"Na los Wauwau, leck sie mal wach..."
Der Wolf schien durchaus zu verstehen und jetzt, wo sie nicht mehr auf ihm lag, ließ er es sich nicht nehmen, seiner Herrin über das Gesicht zu lecken. Schien ihm sogar zu schmecken, Mist, vielleicht hätte es Kano selber machen sollen.
Ein amüsiertes Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus, Frösiwitz zum Selberbasteln, eindeutig.
Aber wie auch immer, während sich das Wölfchen daran machte, Mykena zu wecken, packte Kano die Ausrüstung wieder zusammen und machte sich Marschbereit, essen konnten sie unterwegs...
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