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28.03.2003, 12:58 #51
Isgaron
Beiträge: 329
Die Stadt Khorinis #9 -
Isgaron verließ das Gasthaus und trat hinaus in die Sonne. Heute würde er das Sumpflager kennenlernen. Er war schon gespannt, nach den Erzählungen der jungen Frau mußte es wirklich eine Art Sekte sein. Sie lebten dort in einer großen Gemeinschaft und beteten einen ihm unbekannten Gott an. Hoffentlich war diese Gottheit nicht all zu gut im Durchschauen. Sonst war er bald enttarnt.
Isgaron ging flotten Schrittes am Marktplatz vorbei und stellte sich ans Tor. Wenn die Frau aufbrach wollte er sie keinesfalls verpassen, er hoffte nur sie würde nicht das andere Tor nehmen. Aber das wäre ein Umweg seines Wissens, also würde sie sicher bald kommen.
Abwartend lehnte sich Isgaron an die Mauer und beobachtete das Treiben auf dem Marktplatz.
28.03.2003, 15:55 #52
Isgaron
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Rund um Khorinis #5 -
Gemächlich ging Isgaron neben der Sumpflerin her. Der Weg führte sie bergauf, dicht an den Fels gedrängt. Rechts neben ihnen tat sich eine tiefe Schlucht auf, was Isgaron aber wenig störte. Schon in seiner Vergangenheit hatte er die Höhe nicht gescheut, schon gar nicht die Tiefe. Er konnte gut klettern, er glaubte an seinen Körper. Bevor er dort hinunterfiel musste schon einiges passieren.
So ging er also neben der jungen Frau her und schwieg. Ab und zu bröckelte ein Stück Erde unter seinen Füssen weg und fiel haltlos in die Tiefe. Unbeirrt ging er weiter.
"Jetzt kennen wir uns schon eine ganze Weile und ihr habt mir noch gar nicht euren Namen verraten", brach er schließlich das Schweigen mit einem Seitenblick zu seiner Begleiterin.
28.03.2003, 16:11 #53
Isgaron
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Rund um Khorinis #5 -
Oh, verzeiht, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Isgaron, einst Krieger im königlichen Heer. Aber ich habe dem Krieg abgedankt, das ist nichts für mich. Das ist kein Kämpfen für die Ehre mehr, das ist pure Selbstvernichtung. Da zählt der einzelne Mensch nicht mehr, da zählt nur noch das Töten für den König. Und ich bin mir ehrlich gesagt etwas zu schade dafür."
Das klang ja ziemlich hochtrabend, dabei hatte er das garnicht so gemeint. Hoffentlich hatte die Sumpflerin jetzt kein schlechtes Bild von ihm.
"Ich will einfach mein eigener Herr sein, so wie ich es jetzt bin. Ich will nicht irgendeinem König dienen müssen, das ist kein Leben auf Dauer."
Die Landschaft wurde etwas flacher und sie kamen an einer Taverne vorbei. Drinnen schien viel los zu sein, aber die Sumpflerin hatte es wohl eilig, sie ging unbeirrt weiter.
"Schöner Name übrigens, Samantha. Wenn wir in eurem Lager sind musst du mir unbedingt noch mehr über euren Gott erzählen."
28.03.2003, 16:13 #54
Isgaron
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Anfragen an die Sumpflehrmeister -
Ich möchte gern Einhand lernen oder Bogen, je nachdem wo grad was frei ist. Ich hab gehört Einhand soll überall ziemlich überlaufen sein.:(
29.03.2003, 10:58 #55
Isgaron
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Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Es war ein schöner Morgen und so beschloss Isgaron sich ein bisschen in dem neuen Lager umzuschaun. Es gefiel ihm, viel grüner als in der Stadt. Der feuchte Dunst hing in der morgentlichen Luft, stieg in Schwaden aus den Sümpfen auf. Die Sonne hatte es noch schwer hindurch zu kommen,
Isgaron beschloss einen Spaziergang zu machen an diesem schönen Morgen. Er wollte sich das Lager mal genauer anschaun. Also verließ er die Hütte, die ihm Samantha gestern gegeben hatte und machte sich auf den Weg.
Er kam an einer Taverne vorbei, in der wohl schon viel los war. Stimmen drangen von innen heraus, fröhliches Gelächter. Da ging es ja schon gut zur Sache so früh am Morgen.
Isgaron wanderte weiter und kam zu einem weiten Platz, auf dem Novizen und Templer übten. Die meisten schwangen mit ihren Schwertern herum, andere schossen mit Pfeilen auf Zielscheiben. Eine Weile schaute Isgaron ihnen zu. Er mußte unbedingt auch wieder mal was tun, seine Kenntnisse im Schwertkampf waren mehr als eingerostet. Aber so ein Bogen hatte auch seinen Reiz.
Unschlüssig ging der junge Mann weiter. Er mußte einen Lehrmeister ausfindig machen, vielleicht hatte ja einer Zeit und konnte seine Fähigkeiten wieder auffrischen. Inzwischen war er schon am Eingang des Tals. Isgaron blieb stehen. Doch wo trieb man einen Lehrmeister auf? Am besten einfach mal fragen. Er wandte sich an einen jungen Mann, der da gerade herumstand.
"Hallo, ich bin auf der Suche nach einem Einhand- oder Bogenlehrmeister. Wißt ihr wo ich so jemanden hier finde?"
29.03.2003, 11:15 #56
Isgaron
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Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Isgaron nahm dankend den Bogen entgegen und setzte sich neben den Lehrmeister. Was für ein Glück er doch hatte, genau den richtigen angesprochen. Wenn er nicht zufällig auf Trulek gestossen wäre würde er jetzt noch suchen. Oder der Lehrmeister hätte sich schon einen anderen Schüler gesucht.
"Danke", er nahm den Stengel entgegen und steckte ihn sich an, nicht aber ohne vorher noch einen mißtrauischen Blick darauf zu werfen. Er schmeckte aber ganz gut. Schien wohl frisch gemacht worden zu sein.
"Was ist das?", fragte er den Bogenlehrmeister, "das schmeckt gut, aber ich kenns nicht. Genüßlich stieß er den Rauch aus.
29.03.2003, 11:46 #57
Isgaron
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Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Sonst wirds komisch. Das klang gut. Neugierig schaute Isgaron auf den Krautstengel in seiner Hand. Das musste er bei Gelegenheit mal ausprobieren, was der Novize mit komisch meinte. Aber besser nicht jetzt, hier brauchte er seine Konzentration noch für das Bogenschiessen.
Isgaron nahm das Leder entgegen und legte es sich über den Arm. Dann fiel sein abschätzender Blick auf die Zielscheiben. Weit weg waren sie ja noch nicht, eigentlich sah es gar nicht so schwer aus. Aber er wußte aus Erfahrung, dass Dinge, die leicht aussahen, meist genau das Gegenteil waren.
Er spannte die Sehne und zielte. Seine Augen hafteten auf dem schwarzen Punkt in der Mitte einer der Zielscheiben. Da wollte er hintreffen. Er ließ den Pfeil los.
Mit einem Zisch suchte sich das Geschoss seinen Weg und blieb dann surrend am Rande der Scheibe stecken. Es war so knapp die Scheibe getroffen, dass das Holz bereits etwas absplitterte an der Seite.
"Oh, immerhin getroffen."
Isgaron grinste kurz und legte einen neuen Pfeil ein. Doch diesmal traf er die Scheibe gar nicht, der Pfeil sauste scharf an ihr vorbei und prallte am Fels dahinter ab.
"Naja, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen", dachte er sich und versuchte es erneut. Immer wieder schoß er einen Pfeil ab, bis sein Vorrat davon leer war. Er richtete sich wieder auf und betrachtete sein Werk. Immerhin hatten ein paar Pfeile die Scheibe getroffen, einer sogar im dritten Kreis von innen. Reiner Zufall.
Er drehte sich um und wartete auf die Reaktion seines Lehrmeisters.
29.03.2003, 12:23 #58
Isgaron
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Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Feingefühl und Konzentration. Diese beiden Worte schwebten in Isgarons Kopf herum, als er die neuen Pfeile entgegen nahm. Noch mehr Konzentration, er musste sich bis aufs Äußerste in das Bogenschiessen hineinversetzen. Er mußte mit dabei sein wenn der Pfeil den Bogen verließ und seine Flugbahn vorher genaustens berechnet haben. Das klang ja wirklich schön. Jetzt musste er es nur noch so machen.
Mit dem Feingefühl hatte er noch so seine Schwierigkeiten. Seine Hände waren eher fürs Grobe gemacht, starke große Männerhände, die dafür gebaut waren ein Schwert zu umgreifen oder eine Sehne zu spannen. Was genau hatte der Lehrmeister mit Feingefühl gemeint? Isgaron konnte sich eigentlich nur das Zielen darunter vorstellen. Er musste ein Gefühl dafür bekommen, wie er am besten traf. Aber das würde sicher erst mit der Zeit kommen, er hatte doch eben erst angefangen zu schiessen. Gerade das erste Mal einen Bogen in der Hand zu haben und schon das nötige Feingefühl entwickelt zu haben war so gut wie unmöglich.

Isgaron stellte sich wieder vor die Zielscheibe und konzentrierte sich mehr dennje. Diesmal wollte er treffen, mehr als ein paar von dutzenden Pfeilen sollten auf der Scheibe landen.
Er hatte inzwischen herausgefunden, dass er etwas knapp oberhalb der Pfeilspitze sein Ziel anvisieren mußte, damit er einigermaßen traf. Wenn er dann noch ruhig blieb beim Abschiessen und nicht wackelte, konnte der Pfeil gar nicht mehr daneben gehen.So zumindest die Theorie.
Isgaron machte sich sogleich an die Praxis. Er legte einen Pfeil ein und visierte die Zielscheibe an. Der kleine schwarze Punkt, der die Mitte der Scheibe markierte, lag genau etwas oberhalb seiner Pfeilspitze. Zum Glück war er gut durchtrainiert, denn selbst er spürte schon den Zug der Sehne. Lange würde das kein Mensch halten können. Er hatte also nicht unbegrenzt Zeit zum Anvisieren.
Als der Pfeil die richtige Position hatte, bemühte sich Isgaron ruhig zu stehen. Schließlich war alles perfekt, er schoß. Der Pfeil suchte sich seinen Weg und blieb dann im vorletzten Kreis stecken. Wahnsinn, es funktionierte. Aber wenn das jedes Mal nun so lange dauerte mit dem Zielen und Vorbereiten...
Isgaron legte den nächsten Pfeil ein. Er wollte ihn genauso gut treffen lassen wie den letzten Pfeil. Wieder konzentrierte er sich, wieder suchten seine Augäpfel die kleine schwarze Markierung oberhalb der Pfeilspitze. Doch diesmal war er schon ein kleines bisschen unkonzentrierter, das merkte er schon. Und als er schoß wußte er, er Pfeil würde daneben gehen. Tatsächlich verfehlte das Geschoß sein Ziel auch um Haaresbreite und schlug gegen den Felsen. Das mit der Konzentration war wirklich schwer.
Unbekümmert übte sich Isgaron weiter, Pfeil um Pfeil legte er in den Bogen und schoß ihn ab. Sein Mitschüler hatte sich inzwischen schon unter einen Baum zum Schlafen gelegt, aber Isgaron übte weiter. Er war so mitgerissen vom Bogenschiessen dass er unbedingt noch ein paar Mal die Scheibe treffen musste, bevor er sich eine Pause gönnte.
29.03.2003, 12:34 #59
Isgaron
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Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Schwupps, der Pfeil ging meterweit daneben. Soviel zur Konzentration.
Isgaron schaute auf und erkannte die Sumpflerin.
"Samantha, schön dich zu sehn. Stimmt, ich nehme Bogenunterricht. Die Einhandlehrmeister sollen recht überfüllt sein hab ich gehört und da der Bogner noch einen Platz frei hatte lerne ich jetzt erstmal den Fernkampf bevor ich mich an die Schwerter wage."
Er beobachtete wie die Frau ihren Bogen anlegte. Sie musste schon weiter sein als er, sie schien viel sicherer in ihren Bewegungen und dem Umgang mit der Waffe.
29.03.2003, 12:43 #60
Isgaron
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Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
"Warte lieber erstmal, ich möchte erst die Bogenprüfung machen und dann mal schaun wo ich Einhand lerne. Ich leg mich ungern auf so lange Zeit fest."
Isgaron beobachtete den Schuss der Templerin mit einem sehnsüchtigen Blick. Das würde wohl noch lange brauchen bis er so weit war und so gut treffen konnte. Aber je mehr er übte desto schneller kam er ans Ziel.
Jetzt versuchte sich die Frau an beweglichen Zielen. Isgaron hob seinen Bogen und drehte sich wieder zu seiner standfesten Scheibe. Die war ihm viel lieber, er traf sie ja so schon kaum. Nicht auszudenken wenn sie sich noch bewegte, es würde in einem Desaster enden.
Isgaron spannte die Sehne und zielte. Irgendwie war er nervös, er war es nicht gewohnt Schulter an Schulter mit einer Frau zu trainieren. Ihre Anwesenheit verwirrte ihn etwas. Schlecht für die Konzentration. Aber ein Krieger kannte keine Unannehmlichkeiten, also übte er tapfer weiter und versuchte die Frau aus seinem Blickfeld zu verbannen.
03.04.2003, 11:50 #61
Isgaron
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Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Isgaron hatte die letzten Tage damit verbracht, sein Talent an den Zielscheiben auszubauen. Er wurde zunehmens besser, seine Bewegungen wenn er einen Pfeil einlegte und den Bogen spannte sahen schon viel routinierter aus. Es ging schon fast wie von selbst. Alles was ihm jetzt noch fehlte war Treffsicherheit. Zwar gingen schon weniger Pfeile neben die Scheibe als noch Tage zuvor, dennoch traf er viel zu selten in die mittleren Kreise.
Nach den anstrengenden Tagen ging Isgaron heute mal nicht auf den Trainingsplatz, sondern holte sich bei Fortuno ein paar Krautstengel. Der Händler führte die besten Waren, war ihm gesagt worden, und nun wollte sich Isgaron mal selbst davon überzeugen. Er kaufte gleich fünft Traumrufe und steckte sie sich in die Tasche. Das würde reichen für seinen Ausflug.
Gleich darauf verließ Isgaron das Tal und machte sich auf den Weg nach Khorinis.
06.04.2003, 12:26 #62
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #9 -
Isgaron streifte über den Markt. Wie immer war viel los, die Händler priesen ihre Waren an und die Bürgerinnen standen tratschend zwischen den vielen kleinen Ständen. Diebe tummelten sich zwischen den Menschen, immer ein kritisches Auge auf die Taschen der Marktbesucher. Eine Stadtwache stand in der Ecke und schien davon nichts mitzubekommen. Tja, es war eben nicht einfach Diebe von normalen Marktbesuchern zu unterscheiden. Nicht mal Isgaron hätte die Kerle verdächtig empfunden, würde er sie nicht von der Hafenkneipe kennen und genaustens über ihre Nebenjobs informiert sein.
Er zog seinen Umhang fester um sich und lehnte sich an eine Mauer. Langsam holte er einen Krautstengel hervor und begann genüßlich seinem neuen Hobby nachzugehen.
07.04.2003, 19:19 #63
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #9 -
Isgaron hatte seinen letzten Stengel zu Ende geraucht und trat ihn nun ausgiebig auf den Pflastersteinen aus. Die Nacht senkte sich bereits herein, es wurde langsam dunkel auf dem Markt. Zeit, um im Hafenviertel nach dem Rechten zu sehen. Dort fing das Leben jetzt an.
Isgaron stieß sich von der Mauer ab und schritt gemächlich hinunter in das Viertel voller Hütten, notdürftig gebaut und gerade so standhaft. Doch im Inneren dieser Hütten verbargen sich oft gemütliche Unterschlupfe, die man von außen gar nicht vermuten mochte.
Zwischen diesen Hütten nun schlich Isgaron herum, auf der Suche nach einem guten Geschäft. Er hatte wenige Aufträge die letzte Zeit gehabt, tatsächlich neigte sich sein Goldbestand beharrlich dem Ende zu. Es wurde Zeit, dass er sich etwas Handfestes beschaffte, sei es Gold oder wertvolle Gegenstände. Sein Goldbeutel war so leer wie sein Magen, mit dem einzigen Unterschied dass ersterer nicht so penetrant knurrte.
Isgarons Augen suchten die Gasse ab, während er selbst sich in den Schatten drängte. Mit dem dunklen Umhang, tief ins Gesicht gezogen, konnte man ihn kaum ausfindig machen. Jeder Passant wurde genaustens ins Auge gefaßt. Kam er aus dem Oberviertel? Sah er vermögend aus?
Doch die meisten Vorübereilenden waren Hafenarbeiter und Bewohner des armen Hafenviertels. Da gab es wohl kaum mehr zu holen als bei ihm selbst. Isgaron wollte schon aufgeben, als ihm ein Mann auffiel. Er hatte eine Milizenrüstung an, kein gutes Zeichen. Aber hier war Not am Manne, der Gardezugehörige schien noch keinen hohen Rang inne zu haben. Außerdem war er doch selbst schuld wenn er sich um diese Zeit ins Hafenviertel wagte. Ihn würde eh keiner erkennen, ein Griff und er bemerkte es noch nicht mal.
Vorsichtig wagte sich Isgaron an den Mann heran. Mit einem geschickten Griff war er an seinem Goldbeutel, schnappte sich das einigermaßen gut gefüllte Stück und wollte sich verdrücken.
07.04.2003, 19:41 #64
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #9 -
So ein Pech, er war erwischt worden. Isgaron schalt sich innerlich, dass er so zittrigen Hände hatte. Er war wohl doch wieder etwas aus der Übung. Oder dieser Waffenknecht hatte einen siebten Sinn. Was auch immer zu seiner Entdeckung geführt hatte, jetzt mußte er erstmal zusehen wie er aus dem Schlamassel wieder herauskam.

Unsanft fühlte er sich in den Bauch gestoßen und krümmte sich zusammen. Ein Glück dass er noch einigermaßen gut durchtrainierte Bauchmuskeln hatte, die fingen einen Großteil des Stoßes ab.
Ganz ruhig, wer wird sich denn gleich so aufregen...
Weiter kam er nicht, denn schon stürzte sich der Waffenknecht auf ihn. Hart stürzten die beiden Männer zu Boden, rollten durch den Dreck und rangen miteinander. Schließlich konnte Isgaron sich befreien und seinem Gegenüber einen üblen Schlag ins Gesicht verpassen. Doch der Rückschlag würde sicher nicht lange auf sich warten lassen. Sowas Blödes, er war Dieb und kein Schläger. Hatte er nicht dem Kampf abgedankt? Aber in solchen Situationen kam es immer wieder durch.
07.04.2003, 20:00 #65
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #9 -
Isgaron fühlte sich hart gegen die Hauswand gepresst. Von dem Druck in der Magengegend krümmte er sich unwillkürlich zusammen. Zischend rangen seine Lungen nach Luft. An seiner Stirn rann etwas Blut hinab, er hatte sich eine Platzwunde an der Hüttenwand zugezogen. Die Dinger waren doch stabiler als sie aussahen.
Zum Glück hatte noch keine Stadtwache die Prügelei bemerkt, die ließen sich hier eh selten blicken. Die wenigen Vorübergehenden, die in dieser Seitengasse auftauchten, eilte schleunigst weiter.
Endlich bekam er wieder ausreichend Luft und atmete tief ein. Das tat gut, seine Lungen gefüllt mit Sauerstoff. Heftig stieß er den Mann von sich weg.
Dir scheint ja viel an deinen paar Kröten zu liegen..., knurrte Isgaron.
07.04.2003, 20:14 #66
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #9 -
Ein Dieb bei der Miliz? Es gab doch immer wieder verwunderliche Dinge auf der Welt.
Isgaron zog seine Kapuze wieder zurecht und klopfte sich den Staub vom Umhang. Er hatte ein paar unansehnliche Flecken bekommen, aber wen störte das schon. Er würde ihn halt bei Gelegenheit mal waschen.
Seine Augen ruhten fest auf Khamôn, der Blick ebenso grimmig wie der des Waffenknechts.
Willst du mir etwa vorwerfen, ich verstünde mein Handwerk nicht?!, unglaublich, sowas Eingebildetes, Reiner Zufall dass du es bemerkt hast, ich war unkonzentriert.
07.04.2003, 20:37 #67
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #9 -
Isgaron zog die Brauen tief. Sollte er sich etwa hier von einem Waffenknecht belehren lassen? Es wurde Zeit dass er zurück in den Sumpf ging. Hier waren wirklich alles etwas abgehoben, besonders die kleinen Stadtwachen. Gerade mal ein Schwert in der Hand oder eine etwas üppigere Rüstung und schon kamen sie sich vor wie der Herakles von Khorinis.
Schönen Dank, fang lieber mal bei dir an. Du hast es nötiger glaub ich, ein Stadtmilize der sich nicht gescheiter verteidigen kann als mit ein paar Bauchhieben...
Isgaron warf Khamôn einen mitleidigen Blick zu und wandte sich dann ab. Sein Glück dass der Soldat nicht mehr konnte, das hätte auch ins Auge gehen können. Aber so war er mit ein paar Prellungen und einer Platzwunde am Kopf davongekommen.
Eilig zog sich Isgaron in die Schatten des Hafenviertels zurück.
07.04.2003, 20:51 #68
Isgaron
Beiträge: 329
Die Stadt Khorinis #9 -
Bäh, was hatten die für entsetzliche Geschmäcker auf dieser Insel. Pfefferminzsosse, puh. Wenn er nur an seine Zeiten beim Heer dachte, diese eine Insel die sie erobert hatten, nur Tee und einst lecker gebratene Fleischstücke ersäuft in herber Minzsosse.
Den jungen Mann schüttelte es ordentlich durch in seinem Versteck. Nein, hier würde er keine Nacht länger bleiben.
Zielstrebig steuerte er die andere Seite der Stadt an und verschwand durch das große Tor.
10.04.2003, 16:21 #69
Isgaron
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Rund um Khorinis #5 -
Isgaron hatte die letzten Tage eine kleine Wanderung durch die Wälder und Wiesen Khorinis' gemacht und kannte sich nun etwas besser aus in der Umgebung. Wirklich eine schöne Insel, wenn man mal von den Orks im Süden absah. Aber so weit war er eh noch nicht gekommen und das wollte Isgaron sich auch noch etwas aufsparen.
Kurz bevor er jedoch endlich das Sumpftal erreichte, sah er Trulek in einem Waldstück. Ein sehr guter Zufall. Zu ihm wollte er eh noch.
Er trat näher und sprach den Bogenlehrer an.
"Seid gegrüßt, Meister. Habt ihr ein bisschen Zeit? Ich wollte fragen wie es um meine Künste im Bogenschiessen steht."
10.04.2003, 16:52 #70
Isgaron
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Rund um Khorinis #5 -
Isgaron schaute sich um. Das ging ihm alles etwas schnell. Gerade noch wollte er sich nach seinen Leistungen erkundigen, da sah er sich schon einer Prüfung gegenübergestellt. Aber dann hatte er es wenigstens hinter sich, hatte auch etwas für sich. Bereit fühlte er sich jedenfalls, sonst hätte er nicht zugestimmt.
Sie waren an der Lichtung angekommen. Trulek führte ihn zu einem markierten Punkt, wo er stehenbleiben sollte. Dann trat der Bogenlehrer einen Schritt zurück und überließ Isgaron seiner Prüfung.

Die Augen des jungen Mannes suchten die Umgebung ab. Da, die erste Scheibe. Recht einfach, vielleicht 25 Fuß entfernt an einem Baumstamm. Isgaron legte einen Pfeil ein, zielte und traf fast die Mitte. Ein einfacher Schuss zum Warmwerden.
Seine Augen schweiften weiter. Dort, unter der Baumkrone leuchtete es schon wieder in roten Kreisen. Isgaron reckte sich nach oben und visierte das Ziel an. Nach oben hatte er nur wenig geschossen, es war nicht ganz so leicht. Daher ging der Pfeil auch knapp neben der Scheibe vorbei und krachte in ein benachbartes Gehölz. Mist. Das war sein einziger Fehlschuss, jetzt mußten alle sitzen.
Nervös wischte er sich den aufkommenden Schweiß von der Stirn. Er zielte erneut, diesmal konzentrierter. Der Pfeil traf, wenn auch knapp. Aber immerhin war die Scheibe geschafft. Nach oben schießen war wohl nicht so seine Stärke.
Weiter gings mit den Zielscheiben. Nummer drei bis sieben gingen dem Schützen wieder recht locker von der Hand, die letzte Scheibe erwies sich allerdings wieder als kniffelig. Ein Ast versperrte einen Teil der Schußbahn, es bedurfte genaustes Augenmaß, um die eine Flugbahn zu erwischen, in der der Pfeil nicht an dem Geäst hängen blieb. Isgaron zielte eine ganze Weile, seine Finger zitterten schon leicht. Dann endlich schoß er ab und der Pfeil sauste knapp an den Blättern vorbei, mitten in die Scheibe.
Isgaron atmete auf und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen. Er schaute seinen Lehrmeister fragend an.
10.04.2003, 17:23 #71
Isgaron
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Rund um Khorinis #5 -
Isgaron blickte vom Apfel zur Schnur. Das war doch nicht etwa wirklich sein ernst?! Das sah so gut wie unmöglich aus.
Er schloß kurz die Augen und holte tief Luft. An wen glaubte man hier noch? Diesen Schläfer? Gut, dann mußte der jetzt mal herhalten. Der Schläfer würde es schon richten, da war er sich sicher. Er versprach ihm auch, in Zukunft etwas mehr Respekt der hohen Gottheit entgegen zu bringen. Bisher hatte er ja noch nicht all zu viel mit dem Glauben der Sumpfler zutun gehabt.

Isgaron nickte und stellte sich auf die Position. Den Bogen im Anschlag, wartete er auf das Startzeichen des Meisters. Nachdem Trulek das Ok gegeben hatte, konzentrierte sich Isgaron zuerst auf den Apfel. Er hatte für jede Aufgabe 5 Sekunden, die mußte er gut nutzen. Er zielte konzentriert, zitterte leicht und bemühte sich dann wieder ruhig zu halten. Die Hälfte mußte schon bald um sein. Schließlch schoß er ab. Der Pfeil zischte nach vorn und bohrte sich knirschend in das Obst.
Jetzt aber schnell weiter. Eilig wandt er sich um und zielte auf die gespannte Schnur. Das war wesentlich schwieriger. Zum Glück war das schmale Band aber straff gespannt, sodass es wenigstens nicht im Wind hin und her wehen konnte. Die Zeit mußte bald um sein, aber Isgaron versuchte sich nicht zu hetzen. Dann würde es nur daneben gehn. Schließlich ließ er den Pfeil los und er hörte ein angenehmes Auseinanderklatschen der Schnur. Er hatte es geschafft.
Erfreut senkte er den Bogen und schaute seinen Lehrmeister an.
10.04.2003, 18:01 #72
Isgaron
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Rund um Khorinis #5 -
Isgaron steckte zufrieden seinen Bogen wieder über die Schulter.
"Ich danke euch Meister. Eure Prüfung war gut, ich hab da zwar nicht so die Erfahrung drin, aber sie war anspruchsvoll und machbar."
Er setzte sich in Bewegung.
"Ich glaube ich gehe doch wieder zurück in die Stadt, ich hab dort etwas vergessen. Zu dumm aber auch. Ich wollte mir noch ein paar Dinge kaufen, eine Truhe anfertigen lassen für meine neue Hütte und noch einiges mehr. Das hab ich vor lauter anderem Kram ganz vergessen."
Er zuckte mit den Schultern.
"Also werde ich euch nicht zurück begleiten."
11.04.2003, 21:00 #73
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #9 -
Isgaron verließ die Hafenkneipe und stolperte sogleich über einen Bordstein. Verdammt, er hätte nicht so viel trinken sollen. Nach dem siebten Bier war ihm nicht mehr ganz so wohl und einige Klare zwischendurch hatte er auch noch zu verarbeiten. Wirklich eine üble Mischung. Aber wenn er Informationen wollte mußte er mit seinen Informanten schon ein bisschen was kippen, damit die Kerle gesprächig wurden. Dumm nur dass er selbst nicht mehr genau wußte, wo seine Zunge lag. Und jetzt drückte die Blase auch noch. Isgaron seufzte und verdrückte sich in eine dunkle Ecke. Eine Weile sah man nichts mehr von ihm, dann trat der junge Mann wieder aus dem Schatten, sichtlich erleichtert.
Er mußte schaun ob es etwas zutun gab. Und wer war da ein geeigneterer Auftraggeber als dieser Milizsoldat.
Da Isgaron wußte, dass Kano auch Bogner war, beschloß er einfach mal nach solch einem Laden Ausschau zu halten. Und tatsächlich wurde er bald darauf fündig. Das schöne verschnörkelte Schild über dem Eingang besagte, dass es in diesem Haus die besten Bogen der Stadt gab. Hier mußte es sein.
Es trat an die Tür und klopfte. Zu seinem Erstaunen war offen, also trat er vorsichtig ein. Drinnen war es schummrig, nur ein Feuerchen flackerte in einem Kamin weiter hinten.
"Hallo, jemand da?", rief er in den Raum.
11.04.2003, 21:33 #74
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #9 -
Ach mist, der Schlüssel. Den hatte er ja ganz vergessen. Das kam davon wenn man sich in diesem Sektenlager aufhielt und nur noch benebelt in der Gegend herumstand. Das Wichtigste vergaß man einfach. Und er hatte sich schon gewundert wieso das Leben auf einmal so leicht geworden war. An der Lockerheit der Sumpfler mußte etwas dran sein, ganz eindeutig.
Isgaron ging auf den Mann im Sessel zu und musterte ihn. Müde sah er aus, was hatte er bloß den Tag über angestellt? Schien hart zu arbeiten der Mann.
"Oh, das tut mir leid. Aber ich war die letzten Tage so viel im Sumpf beschäftigt, ich kam gar nicht zu der Schlüsselgeschichte. Ich habe mich im Bogenschiessen ausbilden lassen, das erforderte einiges an Zeit und Kraft. Aber ich werde mich natürlich gleich wieder darum kümmen wenn du willst.."
11.04.2003, 21:49 #75
Isgaron
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Die Stadt Khorinis #9 -
Isgaron sah den kritischen Blick des Bogners. Er mußte ihn etwas besänftigen, schließlich brauchte er ihn noch für gute Aufträge. Außerdem fand er ihn auch ganz sympathisch, er wollte es sich sicher nicht wegen einer blöden Bogengeschichte mit ihm verscherzen, das war es wirklcih nicht wert.
"Sie haben einen neuen Bogenlehrer, Trulek ist sein Name", erzählte er dem Mann am Kamin, "er ist gut. Sicher nicht so gut wie du, das ist klar. Aber er macht sich ganz gut."
Isgaron ließ sich ebenfalls vor dem Kamin nieder, ein bequemes wenn auch etwas spartanisches Höckerchen. Nichts im Vergleich zum weichen Ohrensessel des Hausbesitzers, aber Isgaron war zufrieden damit.
"Ich wäre natürlich zu dir gekommen, aber ich wollte Kontakte in meinem neuen Lager knüpfen. Da war so ein Lehrgang genau das Richtige."
Er hoffte der Bogenbauer war nun besänftigt.
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