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28.01.2003, 16:39 #26
Corruptor
Beiträge: 170
Onars Hof # 2 -
Na wenn das kein Glück ist... Der Corruptor zog seinen Kopf wieder zurück. Er hatte Tuan und Linky beobachtet, wie sie zusammen den Laden verliessen und dann war er ihnen gefolgt. Er hatte seinen Kopf um die Hausecke gehalten und den beiden beim kämpfen zugesehen. Nun schritt er zu Linkys Laden. Als der Händler den Laden verliess, hatte er die Türe verschlossen. Daraus schloss Hans, dass sich niemand mehr im Laden aufhielt. Das war die Gelegenheit, sich um eine neue Waffe zu kümmern. Und vielleicht fand er ja noch etwas anderes interessantes...
Unauffällig ging der Corruptor zum Laden. Dort versuchte er, die Tür zu öffnen. Aber sie war wirklich verschlossen. Schade habe ich keinen Dietrich bei mir... dachte sich Hans. Damit wäre es kein Problem gewesen, dieses Schloss aufzubrechen. So musste er halt nach einer anderen Möglichkeit suchen, in den Laden zu gelangen. Er wandte sich von der Türe ab und schritt über den Hof. Dann lenkte er seine Schritte Richtung alter Kapelle. Kurz vor dem Kirchenhaus bog er nach links ab. Nun befand er sich hinter dem Haus, direkt hinter der Taverne. Hans lief weiter und bog wiederum links ab. Dann war er neben Linkys Laden. Die andere Seite rum hätte er zwar weniger Lange gehabt, aber es wäre viel auffälliger gewesen. So aber hatte niemand von ihm Notiz genommen. Der Corruptor betrachtete das Fenster vor ihm. Dann holte er mit dem Ellenbogen aus und schlug ihn ins Glas. Mit einem Splittern zerbrach es. Schnell blickte er sich um, doch anscheinend hatte es niemand gehört. Nun griff Hans durch das Loch und öffnete das Fenster. Hindurchzuklettern war nicht ganz so einfach wegen seiner Grösse, aber schliesslich hatte er es auch geschaft. Drinnen blickte er sich erstmal um. Überall standen und lagen Waren herum. Aber Waffen konnte er keine entdecken. Eine Treppe führte nach oben. Leise schlich sich der Corruptor zur Treppe und stieg sie hinauf. Oben angekommen mussten sich seine Augen zuerst an die Dunkelheit gewöhnen. Dann sah er schliesslich noch mehr Waren. Und in einer Ecke lagen verdächtig aussehende Bündel. Schnell liess er sich daneben nieder und entrollte eines der Bündel. Zum Vorschein kamen ein paar Schwerter. Er war am richtigen Ort. Noch zwei weitere Bündel musste Hans entrollen, dann wurde er endlich fündig. Ein schöner Dolch, etwas länger als sein alter, war zusammen mit ein paar kurzen Messern eingewickelt gewesen. Schnell steckte er sich die Waffe in den Gürtel und schob sein Gewand darüber. Dann packte er die Bündel wieder zusammen.
Nachdem alles wieder so war wie vorher blickte er sich nochmals um. Hier oben fand er nichts interessantes mehr, also ging er wieder nach unten. Dort durchstöberte er noch schnell einige Kisten und steckte sich ein paar Glimmstengel ein. Dann ging er zurück zum Fenster. Vorsichtig blickte er hinaus. Ein Bauer verschwand soeben um die Ecke. Dann war niemand mehr zu sehen und der Corruptor verliess durch das Fenster den Laden wieder. Draussen drückte er den Dolch gegen seine Brust und ging dann ohne Eile davon.
29.01.2003, 12:45 #27
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Langsam löste sich die Menge wieder auf, die sich den Brand im Wald angesehen hatte. Auch der Corruptor hatte zugesehen. Diese Söldner waren wirklich komische Typen...
Schliesslich ging Hans wieder zurück in die Taverne. Mittlerweile war er dort auch schon etwas bekannt. Der Wirt brachte ihm, nachdem er sich an einen Tisch gesetzt hatte, eine Flasche Wasser. Der Corruptor bedankte sich und nahm dann einen Schluck des kühlen Nass. Wie er so dasass, spürte er seinen neuen Dolch. Anscheinend hatte dieser Händler Linky nicht einmal gemerkt, was ihm gestohlen worden war. Ganz zu schweigen von wem. Das konnte dem Corruptor nur recht sein. Innerlich lachend nahm er einen der geklauten Krautstengel hervor. An einer Kerze entzündete er den Glimmstengel. Dann zog er genüsslich daran. Auf viele Menschen hatte das Rauchkraut eine berauschende Wirkung, wie Hans wusste. Auf einige sehr stark, auf andere weniger stark. Auf Hans hatte das Kraut fast keine Wirkung. Es schmeckte ihm bloss.
Während der Corruptor so in der Taverne sass und Kraut rauchte, sah er sich nach einer Gelegenheit um. Für irgendwas. Hauptsache er konnte daraus Kapital schlagen...
30.01.2003, 09:50 #28
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Der Corruptor zählte sein frisch geklautes Gold. Etwas mehr als 130 Goldstücke. Also eines war klar: Auf diesem Hof konnte er auf diese Weise nicht reich werden. Er wusste zwar, dass einige der Söldner ziemlich reich waren. Aber es war etwas anderes, einem harmlosen Bürger sein hart verdientes Geld zu klauen oder einem bis an die Zähne bewaffneten, gut ausgebildeten Kämpfer. Nicht, dass der Corruptor sich das nicht zugetraut hätte oder gar Angst empfand. Es lohnte sich einfach nicht, der Aufwand war viel grösser als der Ertrag.
Eigentlich wusste Hans mittlerweile genug. Nun konnte er entweder auf dem Hof bleiben und die Bauern und Söldner ausrauben. Oder er konnte zurück nach Khorinis gehen. In der Stadt liess sich seinem Gewerbe besser nachgehen. Oder...
Die dritte Möglichkeit keimte gerade erst in seinen Gedanken. Natürlich hatte er auch schon vorher daran gedacht, aber so richtig in Betracht gezogen hatte er diese Möglichkeit noch nie. Der Corruptor konnte sich auch den Söldnern anschliessen. Wenn er es richtig machte, verdiente er sich so eine goldene Nase, ohne viel dafür tun zu müssen. Und mit etwas Feingefühl konnte er sich sogar eine gute Position bei den Söldnern erarbeiten. Allerdings wäre diese Möglichkeit sicher auch nur eine zeitweillige Lösung. Hans hatte nicht vor, den Rest seines Lebens hier auf dieser Insel zu verbringen. Aber wie es momentan aussah, blieb ihm keine andere Wahl, als sich eine Zeit lang hier aufzuhalten. Ausser natürlich, er versuchte es mit schwimmen...
Der Corruptor verstaute seine Beute und schritt dann Richtung Wald. Er musste seine Möglichkeiten und nächsten Züge überdenken.
31.01.2003, 21:07 #29
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Der Corruptor beobachtete nun schon eine Weile diesen Banditen namens Tuan. Als er mit seinem Freund die Taverne betreten hatte, war der Corruptor sofort auf die ihnen folgende Gestallt aufmerksam geworden. Eine junge Frau, vielleicht so um die fünfundzwanzig Jahre alt, folgte den beiden. Und sie waren nicht einfach per Zufall zum selben Zeitpunkt in die Taverne gekommen, denn alle drei setzten sich an einen etwas versteckten Tisch in einer Ecke. Was sie wohl zu besprechen hatten? Hans fragte sich, ob es etwas war, dass er sich irgendwie zunutze machen konnte. Als dann die junge Frau ihr Schwert zog und auf den Tisch legte, erinnerte sich der Corruptor, dass Tuan Lehrmeister für Einhandwaffen war. Wahrscheinlich wollte die junge Frau Stunden bei dem Banditen nehmen...
Also nichts interessantes für Hans. Pech gehabt.
Dennoch beobachtete er die drei Personen weiterhin. Ebenso, wie er immer wieder diesen Sylvio und dessen Leibwächter oder was auch immer Bullco beobachtete. Vielleicht sollte er sich einmal an die beiden Söldner wenden. Mit denen könnte er sicher irgendwie ins Geschäft kommen, nach allem, was er in der letzten Zeit so über sie gehört hatte...
01.02.2003, 10:04 #30
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Der Corruptor betrachtete den Mann vor ihm mit einem abschätzigen Blick. Es war einer der Söldner, die ständig mit diesem Sylvio oder Bullco rumhingen. Edles Schwert, dass ich nicht lache... dachte sich Hans. Und erst noch geschenkt. Für wie blöd hielt der Typ ihn eigentlich? Aber der Corruptor setzte eine einfältige Miene auf und antwortete nach einem Augenblick: "Ein edles Schwert? Ganz für mich alleine? Das wäre ja zu schön um wahr zu sein." Auf dem Gesicht des Söldners zeichnete sich ein Grinsen ab. Dieser Mann verstand anscheinend überhaupt nichts vom Intrigieren und sich verstellen. Hans konnte dies nur recht sein. Er fuhr fort: "Aber zu meiner Schmach muss ich sagen, dass ich keine Ahnung habe, wie man mit so einer Waffe umgeht. Ich würde mir wahrscheinlich selbst ins Bein schneiden oder schlimmeres..." Das war nicht einmal gelogen. Zuerst verschwand das Lächeln kurz auf dem Gesicht des Söldners, dann erstrahlte es grösser als zuvor. Er sagte: "Aber das ist doch überhaupt kein Problem! Zum Glück für dich bin ich auch der Lehrmeister für Schwertkampf. Wenn du willst, zeige ich dir ein paar Schläge..." Kurz warf Sentenza einen nervösen Blick in Richtung Bullcos Versteck. Dem Corruptor fiel dieser Blick sofort auf. Er ist also nicht alleine... überlegte er sich. Eigentlich war er einer kleinen Schlägerei nicht abgeneigt, aber Hans entschied, dass es in seiner momentanen Lage vielleicht nicht so gut wäre, wenn er sich mit diesen Söldnern einliess. Also antwortete er: "Och, das ist ja wirklich ein wahnsinniges Glück. Aber leider habe ich überhaupt kein Gold, dass ich dir dafür bezahlen könnte. Und ausserdem...oh!" Hans warf einen übertriebenen Blick in den Nachthimmel. "Siehst du, wie spät es schon ist? Ich muss mich dringend hinlegen und meinen Schönheitsschlaf schlafen. Aber vielleicht morgen oder so komme ich gerne auf dein überaus freundliches Angebot zurück. Gute Nacht!" Damit liess der Corruptor den Söldner einfach stehen und verschwand im grossen Bauernhaus. Allerdings legte er sich nicht hin, sondern gleich hinter der Türe blieb er im Dunklen stehen. Von dort aus beobachtete er, wie Sentenza zum Versteck hinüberging und Bullco daraus hervortrat. Leise konnte er vernehmen: "Du Volltrottel! Lässt dich von dem Kerl einfach so abservieren..." Es sah aus, als ob Bullco nächstens auf den anderen Söldner losgehen würde. Aber schliesslich beruhigte er sich und stapfte davon. Hans gestattete sich ein Lächeln, dann ging er nun aber wirklich schlafen.
02.02.2003, 20:15 #31
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Was war denn das für ein Lärm draussen? Der Corruptor war nicht der einzige, der sich dies fragte. In der Taverne konnte man Gebrüll und Fluchen hören, es kam von draussen. Hans hatte das Gefühl, dass es von mehreren verschiedenen Orten käme. Anscheinend war da draussen eine richtige kleine Schlacht im Gange. Das konnte sich der Corruptor natürlich nicht entgehen lassen. Er erhob sich von seinem Stuhl und folgte einigen anderen Schaulustigen. Gerade als sie aus dem Haus traten, ertönte sowohl hinter dem Haus, da wo die alte Kapelle war, als auch aus Gorrs Schmiede ein lauter Schmerzensschrei. Während die anderen um die Hausecke rannten, um zu sehen, was sich hinter dem Haus abspielte, machte der Corruptor kehrt und rannte zur Schmiede. Die Tür war aufgebrochen worden - von innen, wie dem Corruptor auffiel - und drinnen waren anscheinend einige Männer am kämpfen. Lautes Gepolter war zu hören, die Einrichtung der Schmiede litt ziemlich...
Hans spähte vorsichtig durch die zerborstene Türe. Er sah zwei Männer auf dem Boden rangeln. Es waren der Söldner Bullco und Schmok, der Tavernenbesitzer. Hans überlegte blitzschnell, was er tun sollte. Sollte er dem Söldner helfen? Dadurch konnte er bei denen ein paar Pluspunkte machen. Oder lieber Schmok? Vielleicht gabs dafür ein paar Gratisessen. Oder sollte er sich aus dem Kampf raushalten und Hilfe holen? Der Corruptor entschloss sich, zuerst einmal in die Schmiede zu treten und aus nächster Nähe die Lage nochmals zu erkunden. Wie es aussah, waren die beiden Kämpfer etwa gleich stark, es stand Unentschieden...
02.02.2003, 20:50 #32
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Anscheinend hatte sich der Kampf draussen vorläufig entschieden. Aber in der Schmiede waren die beiden Kämpfer immer noch verbissen ineinander verkeilt. Momentan hatte Bullco die Oberhand. Der Corruptor entschloss sich schliesslich, sich alle Möglichkeiten offen zu halten und verliess die Schmiede.
Kurz darauf kam er mit einem Söldner wieder zurück. Das Blatt hatte sich währenddessen gewendet, nun war Schmok obenauf. Aber Hans und der Söldner schritten zu den beiden Schlägern hin und der Corruptor riss Schmok von Bullco runter. Wütend wollte sich der Wirt nun auf den neuen Angreifer stürzen, doch Hans umklammerte den schon geschwächten Mann mit seinen Pranken. Der Söldner kümmerte sich währenddessen um Bullco, er hatte alle Hände voll zu tun, diesen daran zu hindern, sich erneut auf den Wirt zu stürzen. "Lass mich, verdammt nochmal...ich mach ihn fertig..." keuchte der Schläger. Auch Schmok erwachte zu neuem Leben und wehrte sich heftig in der Umarmung des Corruptors.
Plötzlich war noch ein weiterer Söldner in der Schmiede. Es war einer der Kumpels von Bullco. Mit einem lauten Schrei warf er sich auf den anderen Söldner, der Bullco festhielt. Durch diese Ablenkung gelang es auch Schmok, sich frei zu machen. Er verpasste Hans einen Schlag in die Magengrube und rannte dann zu den Söldnern hinüber. Dem Corruptor hatte der Schlag indes nicht viel ausgemacht, er war dadurch nur wütend geworden. Nun stürzte auch er sich in das Gerammel und bald konnte man nicht mehr sagen, wer nun eigentlich gegen wen und mit wem kämpfte...
02.02.2003, 21:47 #33
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Der Corruptor wich einem ungezielten Faustschlag aus und trat ein paar Schritte zurück. Dabei vernahm er, wie mehrere Männer durch den Gang und zur Taverne rannten. Und schon konnte man auch aus der Gaststube wieder Kampfeslärm vernehmen. Dann musste sich der Corruptor wieder voll auf seinen Gegner konzentrieren. Er wich einem weitern Hieb aus und schlug dem Mann mit aller Kraft in die linke Seite. Der Söldner krümmte sich, da erkannte Hans, dass es der Mann war, den er zur Unterstützung geholt hatte. Um den Lärm zu übertönen schrie er laut: "Oh Mann! Ich bins, der, dem du helfen solltest." Der Söldner hob den Blick, zuerst blickte er den Corruptor verständnislos an, dann schlich sich Erkennen in den Blick. "Scheisse dann ist ja Schmok jetzt alleine gegen die anderen zwei..." keuchte er. Hans nickte und trat an dem immer noch gebeugten Söldner vorbei. Er holte aus und liess seine Faust auf den Hinterkopf Bullcos krachen. Der Söldner, der Schmok im Schwitzkasten hatte, stöhnte laut und lockerte die Umarmung. Schmok schlug sofort aus und traf seinen anderen Peiniger mitten zwischen die Beine. Mit einem Schmerzensschrei auf den Lippen ging der Mann in die Knie. Währenddessen hatte sich Bullco mit dem wild zappelnden Schmok immer noch unter dem Arm halb umgedreht und wollte sich gerade dem neuen Angreifer stellen, als ein weiterer Faustschlag von Hans ihn mitten im Gesicht traf. Das war nun selbst für den massigen Bullco genug, der schon ziemlich angeschlagen war, und auch er ging in die Knie. Schmok riss sich endgültig los und trat Bullco mit voller Wucht in die Seite. Der Söldner wurde halb herumgeworfen und krachte gegen den Amboss. Dann blieb er still liegen. Schmok wollte auch dem anderen Angreifer, Bullcos Kumpel, noch den Rest geben, aber der Corruptor und der andere Söldner hielten ihn zurück. "Das reicht jetzt. Wir sollten lieber nach den anderen in der Schankstube sehen..."
04.02.2003, 19:04 #34
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Was spielte sich denn da ab?
Jetzt sind sie völlig durchgeknallt!
Der Corruptor beobachtete von seinem Platz in einer Ecke der Taverne - der Ecke, die am weitesten von Bullcos Tisch entfernt war - das Schauspiel, das sich ihm bot. Bullco, der knallharte Söldner, mit dem Hans vor einem Tag eine grässliche Schlägerei gehabt hatte - nicht nur der Corruptor und Bullco hatten sich geprügelt, fast der ganze Hof war irgendwie daran beteiligt gewesen - lag weinend und schluchzend einem anderen Mann, der nicht Sylvio war, in den Armen.
Unglaublich!!!
Aber mit diesem anderen Mann stimmte auch irgendetwas nicht. Der Corruptor war selbst heimtückisch und erkannte, dass dieser Mann etwas im Schilde führte. Und er wollte den Zustand Bullcos anscheinend dazu ausnutzen. Naja... Hans zuckte die Schultern ...was geht mich das an? Selbst schuld, wenn er drauf reinfällt... Der Corruptor wandte sich wieder seinem Glas Wasser zu.
04.02.2003, 21:23 #35
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Nicht schlecht... Der Corruptor empfand eine gewisse Bewunderung für diesen komischen Mann, der erst gerade die Taverne verlassen hatte. Sylvio so schnell ausser Gefecht zu setzen, wollte schon was heissen. Und wie leicht er dies bewerkstelligt hatte. Hans hatte natürlich sofort gesehen, was der Fremde getan hatte. Aber die wenigsten hier auf dem Hof hatten etwas vergleichbares wie die Augen oder die Aufmerksamkeit des Corruptors. Sie konnten vielleicht mit ihren Waffen umgehen, aber das wirklich wichtige ging den meisten völlig ab. Einige Ausnahmen gab es auch hier, dass musste Hans sich eingestehen, aber die grosse Masse war doch völlig unter seinem Niveau. Wiedereinmal liess der Corruptor einen abschätzigen Blick durch den Raum schweifen. Bullco unterhielt sich immer noch mit diesem anderen Mann. Und die junge Frau, die sich dem Banditen Tuan so stürmisch um den Hals geworfen hatte, sass mittlerweile auf einem eigenen Stuhl und lauschte anscheinend ebenso wie Tuan einer interessanten Geschichte.
Einige Zeit später erhob sich der Corruptor und verliess die Taverne. Im grossen Bauernhaus liess er sich in sein vorläufiges Bett fallen und schlief schiesslich ein.
07.02.2003, 21:01 #36
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Der Corruptor ging über den dunklen, von einigen Fackeln erhellten Hof. Ein paar Bauern bogen gerade um eine Ecke und verschwanden dann im grossen Bauernhaus. Des Corruptors lange Beine trugen ihn geschwind zu seinem Ziel, nämlich Schmoks Taverne. Nur dass der Wirt, also Schmok, zur Zeit überhaupt nicht da war. Es hiess irgendwas von Ausbildung oder so...
Hans war das relativ egal, Hauptsache er konnte etwas zu Essen und zu Trinken bekommen. Und natürlich allerlei Geschwätz und Informationen. Für das leibliche Wohl sorgte mittlerweile ein Bandit namens Bloodflowers, soviel der Corruptor wusste. Und Gerüchte oder Neuigkeiten konnte man sowieso überall erhalten oder finden, man musste nur wissen, wie. Hans hatte schon früh gelernt, wie.
Aber heute Abend wollte der Corruptor keine Gerüchte hören und gegessen hatte er auch schon. Er musste über seine weiteren Möglichkeiten nachdenken. Denn so wie bisher konnte es einfach nicht mehr weitergehen. Langsam wurden immer mehr Bewohner des Hofes misstrauisch, ihm gegenüber. Das sie damit Recht haben, ändert überhaupt nichts an der Sache...
Der Corruptor hatte ja schon über die verschiedenen Möglichkeiten nachgedacht. Aber nun musste er sich für eine Entscheiden. Und Hans hatte beschlossen, dass er dies am besten in der Taverne tun konnte.
In der Schankstube suchte er sich einen freien Tisch, was bei der anhaltenden Kälte draussen und den dementsprechend vielen Gästen in der Taverne gar nicht so einfach war. Aber schliesslich erspähte er über die Köpfe der anderen hinweg ein Plätzchen für sich. Er ging hin und setzte sich.
08.02.2003, 22:20 #37
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Leise und vorsichtig schlich sich der Corruptor durch die Nacht. Kleine Dampfwölkchen stiegen von seinem Atem auf, aber in der Dunkelheit konnte man sie fast nicht sehen. Das war Hans mehr als recht. Denn er wollte um jeden Preis verhindern, dass er gesehen wurde. Denn wurde er gesehen, selbst bei dieser Dunkelheit, wo es schwierig war, jemanden zu erkennen, würde der Verdacht ziemlich schnell auf den Corruptor fallen. Es gab ja nicht viele so grosse Männer wie ihn hier auf dem Hof. Scorpion war etwa gleich gross, aber der Mann war der Anführer der Wegelagerer, warum sollte er das tun, was Hans nun vorhatte?
Plötzlich blieb der Corruptor stehen. Er verhielt sich völlig ruhig, oder zumindest so ruhig wie möglich. Es reichte auf jeden Fall. Nach einem kurzen Augenblick schlich er weiter durch die Nacht. Die ersten Bäume tauchten als Schatten neben dem Weg auf. Bald würde er im Wald sein.
Schliesslich wandte sich Hans nochmals um, doch es war niemand zu sehen. Sehr gut... freute er sich und gestattete sich ein kaltes Lächeln. Dann drehte er sich wieder um und ging weiter.
Als die Bäume immer enger standen, beschleunigte der Corruptor seine Schritte. Er riskierte damit zwar, gehört zu werden, aber er wollte unter keinen Umständen sein Ziel aus den Augen verlieren. Der Mann, den er nämlich verfolgte, war ein sehr lohnendes Ziel. Aus Gesprächen in der Taverne hatte Hans schliesslich herausgehört, dass ein gewisser Bandit einiges von seiner Beute irgendwo im Wald versteckt habe und immer, nachdem er ein erfolgreiches Ding durchgezogen hatte, für ein, zwei Tage verschwand. Manche behaupteten, dass er dann sein Gold irgendwo versoff, andere sagten, er verbuddle das Gold irgendwo. Hans hatte sich vorgenommen, diese Sache aufzuklären. Und wie es der Zufall so schön wollte, war dieser Bandit heute von einem sehr erfolgreichen Raubzug zurückgekommen...
Als dieser Bandit die Taverne auf dem Hof verliess, hatte sich der Corruptor an seine Fersen geheftet und folgte ihm nun beharrlich. Wie es aussah, wollte der Bandit wirklich irgendwas im Wald verstecken, denn er schleppte einen Sack auf der Schulter mit, in dem sich verschiedene Dinge zu befinden schienen.
Der Verfolgte wurde langsamer, auch Hans verlangsamte seine Schritte wieder. Schliesslich konnte er zwischen den Bäumen hindurch erkennen, wie sich der Bandit umsah und dann den Sack von der Schulter nahm. Der Mann kniete nieder und nestelte irgendwas in der Dunkelheit herum. Des Corruptors Zeit war gekommen...
So leise wie möglich näherte sich Hans dem am Boden kauernden Banditen. Er wurde nicht bemerkt, zu beschäftigt war der Bandit. Und als der Mann hinter sich ein Geräusch hörte, war es auch schon zu spät. Der wuchtige Schlag mit dem Dolchgriff auf seinen Hinterkopf liess ihn sofort zusammenbrechen. Zufrieden steckte der Corruptor den Dolch wieder weg. Dann bückte er sich und sah nach seinem Opfer. Der Bandit atmete noch, wenn auch flach und langsam. Er würde noch eine Weile so liegenbleiben. Und danach hätte er wahrscheinlich heftige Kopfschmerzen...
Dann widmete sich Hans der anderen Angelegenheit. Zuerst durchsuchte er schnell den Sack des Banditen. Es befanden sich einige Silberteller und silbernes Besteck darin. Zwar wertvoll, aber für den Corruptor momentan nicht zu gebrauchen. Er brauchte Goldmünzen. Allerdings... schoss es ihm durch den Kopf ...könnte ich die Ware irgendwo verstecken... Aber darüber konnte er auch noch nachher nachdenken. Nun war das Versteck des Banditen dran. Es handelte sich um ein Loch im Boden, dass mit einem Stein zugedeckt werden konnte. In der Dunkelheit konnte Hans nur die Umrisse weiterer Säcke in dem Loch ausmachen. Er nahm einen nach dem anderen aus dem Loch und stellte sie auf den Waldboden. Dann durchsuchte er sie der Reihe nach.
Der Corruptor fand in den Säcken weiteres kostbares Geschirr, auch einige Goldbecher, Schmuck, ein paar wertvollere Waffen und schliesslich auch Goldmünzen! Nach dem Gewicht zu urteilen, waren es so an die fünfhundert Münzen. Gar nicht mal so übel... Wieder einmal hatte ihn sein Gespür nicht getrogen und ihm zu einer hübschen Beute verholfen. Der Corruptor hatte nichts anderes erwartet. Nachdem er auch noch die restlichen Säcke durchsucht hatte, aber nichts interessantes mehr gefunden hatte, erhob sich Hans wieder.
Noch einmal kurz warf er einen Blick auf den niedergeschlagenen Banditen, dann machte er sich auf den Rückweg. Angst, dass sein Verbrechen auffliegen würde, hatte er keine. Der Bandit hatte ihn nicht einmal gesehen und er würde wohl sowieso frühestens am nächsten Tag zurückkehren können. Und da er nach einem Raubzug immer für ein paar Tage verschwunden war, würde ihn auch niemand so schnell vermissen. Wirklich ein erfolgreicher Tag... dachte sich der Corruptor zufrieden, dann war er zwischen den Bäumen in der Dunkelheit verschwunden.
10.02.2003, 21:04 #38
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Voller Zorn betrat der Corruptor die Taverne. Äusserlich war ihm seine Stimmung natürlich nicht anzusehen, aber innerlich kochte er fast vor Wut. Eigentlich unterdrückte Hans seine Gefühle ja normalerweise, aber was sich diese Söldner hier so mit ihm erlaubten, das war nun einfach wirklich zu viel. ...bewähren...Probezeit als Schürfer...aufsteigen... Also wirklich! Was dachten die sich denn, wen sie da gerade abgewiesen hatten? Der Corruptor schritt an einen Tisch, an dem drei Bauern hockten. Er blickte sie eiskalt an und nach einem Augenblick fiel den dreien ein, dass sie noch etwas äusserst dringendes zu erledigen hatten. Schnell erhoben sie sich und verliessen die Taverne fast fluchtartig. Einige Gäste drehten sich um, aber das war dem Corruptor momentan völlig schnurzpiepe...
Da wollte er sich den Söldnern anschliessen und diese Penner schickten ihn zu irgendwelchen Schürfern!!! Aber dieser Lee wird sich noch wundern... dachte Hans voller Vorfreude auf den Augenblick, da Lee ihn bei den Söldnern aufnehmen musste. Und dann ginge die Partie erst richtig los... Aber bis dahin musste er sich wohl mit diesem Gesindel rumschlagen. Allerdings könnte er ja das eine oder andere Netz spinnen und sich ein paar starke "Partner" angeln. Dadurch wäre er etwas geschützt und könnte vielleicht auch schneller in der Hierarchie aufsteigen, wenn er Fürsprecher hatte. Es würde sich schon was ergeben, da war sich der Corruptor absolut sicher.
11.02.2003, 20:49 #39
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Der Corruptor sass in der Taverne auf Onars Hof und starrte gedankenverloren in seinen Becher voller Wasser. Was sollte er nun tun? Als Schürfer müsste er eigentlich oben bei der Banditenburg in die Mine und Erz schürfen. Aber das war absolut nicht das, was sich Hans vorgestellt hatte. Ich komm schon drum herum... dachte er sich voller Überzeugung. Es war alles nur eine Frage der Planung. Und darin war er nun einmal Meister...
Aber noch über etwas anderes musste der Corruptor nachdenken. Wie es aussah, hatte der Bandit, den er ausgeraubt hatte, einen Freund angeheuert, um den Räuber - also den Corruptor - zu finden. Und der Junge war nicht schlecht, nach allem, was Hans so herausgefunden hatte. Die beiden Banditen hatten seine Spur bis zum Bauernhaus zurückverfolgt. Da wohnten zwar viele andere auch noch, aber er musste sich trotzdem ein bisschen in Acht nehmen. Hans war froh, dass er ausser dem Gold nichts anderes mitgenommen hatte. So könnten sie ihm den Raub nur schwerlich nachweisen...
12.02.2003, 19:04 #40
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Der Corruptor konnte über die beiden Männer, die dabei waren, sich so hemmungslos zu besaufen, nur den Kopf schütteln. Eigentlich hatte er diesen Tuan ja für etwas klüger gehalten. Aber anscheinend war er auch nur einer von diesen Wilden...
Schon als Tuan das erste Mal in die Taverne gekommen war und sein Bier in einem Zug heruntergestürtzt hatte, hatte sich Hans gefragt, was dem Banditen wohl widerfahren sein könnte. Und als nach einer Weile Tuan uns sein Freund Ceyx in die Taverne gestürmt kamen und laut nach Bier schrien, war der Corruptor nicht der einzige, der sich wunderte. Mittlerweile hatte sich aber dieses Rätsel gelöst. Anscheinend hatte Lee Tuan zu einem seiner Söldner gemacht. Und nun feierten Tuan und Ceyx dieses Ereignis. Na sollen sie doch. Vielleicht sind sie ja nachher so besoffen, dass ich sie ausrauben kann... überlegte sich der Corruptor. Aber wahrscheinlich war es besser, wenn er sich eine Zeit lang ruhig verhielt. Er hatte ja jetzt für eine Weile genug Gold.
Aber dieses Gegröle ging Hans doch sehr auf die Nerven. Er leerte seinen Krug Wasser, legte eine Münze auf den Tisch und verschwand aus der Taverne.
12.02.2003, 19:06 #41
Corruptor
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Happy Birthday Zombiebreaker -
Dann will ich meinem neuen Gildenkumpan auch mal herzlich zum Geburtstag gratulieren. Alles Gute! :D :)
12.02.2003, 19:09 #42
Corruptor
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Auch für mich ist es an der Zeit... -
Ich hab ja noch ne Menge vor mir... :(

Gratulation oder was auch immer zu deinen 2000 Posts! :D
15.02.2003, 11:58 #43
Corruptor
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Onars Hof # 2 -
Der Corruptor stapfte langsam über den Hof. Obwohl er als Schürfer nun eigentlich oben bei der Banditenburg in der Mine nach Erz schürfen sollte, hielt er sich immer noch auf dem Hof auf. Er hatte eigentlich auch nicht vor, für irgendwen nach Erz zu schürfen. Aber vielleicht sollte er trotz allem einmal die Banditenburg besuchen. Dort fand er vielleicht ein paar Männer, mit denen er zusammenarbeiten konnte. Oder vielleicht fand er auch etwas interessantes, was sich zu stehlen lohnte. Man konnte ja nie wissen. Hans beschloss also, einmal zur Banditenburg hochzugehen. Er lief zwischen dem grossen Bauernhaus und Onars Haus hindurch. Dahinter lag der Übungsplatz, wo Tuan seinen Schülern den Schwertkampf beibrachte. Heute allerdings war Tuan nicht da. Der Corruptor konnte ihn und seinen Freund Ceyx sowie einige Bauern und auch Söldner entdecken, wie sie am Waldrand an einer Hütte arbeiteten. Es war eine grosse Hütte. Wie es aussah, fehlte nur noch das Dach. Einige Männer kletterten über Leitern an den Wänden entlang nach oben und die andern reichten ihnen danach Werkzeug und Material nach oben. Wenn sie heute den ganzen Tag weiterarbeiten würden, konnnten sie vielleicht das Dach fertigbauen. Aber was ging das den Corruptor an. Erst, wenn es irgendetwas in der Hütte für ihn zum Stehlen gab, war es interessant. Vorher nicht. Also kümmerte sich Hans nicht weiter um die Bauarbeiten und schritt weiter Richtung Banditenburg.
15.02.2003, 13:13 #44
Corruptor
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Banditenburg -
Mit wachsamem Blick stieg der Corruptor den Weg zur Banditenburg hoch. Es war eigentlich kein schwieriger Weg, aber teilweise hatte sich an den schattigen Stellen Eis gebildet und Schnee lag auch noch. So musste Hans sich sowohl auf den Weg als auch auf die Umgebung konzentrieren. Denn er wollte weder hinfallen noch von den Banditen mit einem Pfeilhagel erwischt werden.
Als der Corruptor um eine Biegung des Weges kam, wichen die Felsen zurück und es offenbarte sich ihm ein wunderschöner Anblick über die Felder Onars und einen Grossteil der Hochebene. Oder jeder andere hätte den Anblick wunderschön gefunden, Hans interessierte das überhaupt nicht. Vielmehr war er erfreut darüber, einen so guten Platz gefunden zu haben, von dem man aus eine Menge Dinge sehen konnte, ohne selbst gesehen zu werden...
Plötzlich drehte sich der Corruptor mit einem Ruck um. Was zum Teufel... Er hätte schwören können, etwas hinter ihm auf dem Weg gehört zu haben. Aber als er nun angestrengt lauschte, vernahm er ausser dem leisen pfeifen des Windes und den vereinzelten Schreien eines Vogels keine anderen Geräusche. Von oberhalb waren leise Stimmen zu vernehmen, das mussten dann wohl die Banditen oder Schürfer sein. Aber Hans war überzeugt davon, dass sich hinter ihm auch jemand befand. Schliesslich gab es auf dieser Welt viele böse Gestalten, dachte sich der Corruptor mit einem ironischen Lächeln.
Aber was wollte er schon tun, umkehren und seinen eventuellen Verfolger stellen? Er entschied sich dazu, weiterzugehen und so zu tun, als hätte er nichts bemerkt. Es war ja immerhin auch möglich, dass es sich nicht um einen Verfolger, sondern um einen einfachen Schürfer oder Banditen oder so handelte. Hans wandte sich also wieder dem aufsteigenden Weg zu und ging weiter.
Dann erhob sich plötzlich über ihm einer der beiden Türme der Banditenburg und kurz darauf erreichte der Corruptor eine Brücke über eine Schlucht. Die Brücke wurde von zwei Männern bewacht und Hans wurde aufgehalten. "Was willst du hier?" fragte ihn einer der beiden Männer grimmig. Der Corruptor antwortete: "Ich bin ein neuer Schürfer..."
15.02.2003, 13:49 #45
Corruptor
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Banditenburg -
Pah, lausig... dachte sich der Corruptor, als er so in Richtung einer der Hütten ging. Es wäre für ihn wahrscheinlich kein Problem, in der Nacht hierhinauf zu kommen, irgendetwas mitlaufen zu lassen und dann wieder klammheimlich zu verschwinden. Es gab zwar Wachen, aber zumindest jetzt, am Tag, waren sie nicht wirklich aufmerksam. Lieber quatschten sie miteinander oder rauchten Sumpfkraut oder etwas ähnliches. Hans war sich sicher, dass er hier oben niemals etwas wertvolles deponieren würde. Aber das hiess ja nicht, dass das sonst niemand tat...
Als der Corruptor bei der Hütte ankam, warf er einen Blick hinein. Es war niemand drinnen, aber wie es aussah, musste dies die Hütte der Schürfer sein. Es war schmutzig und an der Wand lehnten einige Spitzhacken. "Also hier müsste ich jetzt eigentlich schlafen..." murmelte er leise vor sich hin. Ein widerwärtiger Gedanke. Nachdem er die Hütte erkundet hatte, drehte er sich um. Einige der Banditen beobachteten ihn neugierig, machten aber keine Anstalten, ihn an irgendetwas zu hindern. Hans liess seinen Blick über die Anlage schweifen. Er entdeckte in der Felswand ein Loch, das musste dann wohl der Eingang zur Mine sein. Er würde sich ein anderes Mal in der Mine umsehen, heute interessierten ihn die Türme der Banditen mehr. Langsam schlenderte er zu dem näheren der beiden Türme. Da sah er in den Augenwinkeln einen Mann vom anderen Turm her kommen. Der Mann war etwa gleich gross wie der Corruptor. So grosse Männer gab es nicht viele. Hans überlegte kurz, dann viel es ihm wieder ein. Einer der Männer, die ihn gefangen genommen hatten, war auch so gross gewesen. Und während der Corruptor weiter Richtung Turm lief, erkannte er, dass er Recht gehabt hatte. Es war jener Mann. Wie hiess er doch gleich... überlegte Hans ...ah, Scorpion, wie diese kleinen giftigen Krabbeltiere...
Dann war Hans bei dem Turm und verschwand durch die Tür.
15.02.2003, 14:19 #46
Corruptor
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Banditenburg -
Der Corruptor blickte von oben herab auf Scorpion. Von oben herab aus zwei Gründen: Erstens befand er sich etwa fünf Tritte auf der Treppe nach oben, von daher stand er höher als Scorpion. Und zweitens liess er Scorpion seine Verachtung spüren. Was glaubte den dieser Bandit oder was auch immer, was Hans hier zu suchen hatte?
Schliesslich liess er sich dazu herab, Scorpion zu antworten. "Also, mein Herr, kannst du mir sagen, wie ich ohne Spitzhacke nach Erz schürfen soll? Und da keiner von den Pen.. von den Banditen da draussen es für notwendig hält, sich mit mir abzugeben, muss ich mich ja wohl selbst darum kümmern. Ausserdem suche ich den Anführer hier. Ich muss schliesslich auch wissen, was ich hier oben darf und was nicht, wies mit meinem Lohn aussieht, Schlafplatz, Essen, und so weiter und so fort..." Der Corruptor zuckte mit den Schultern. Dann fuhr er fort: "Du siehst also, ich habe durchaus einen guten Grund, mich hier aufzuhalten." Scorpion wollte etwas antworten, aber Hans redete gleich weiter. "Und wie es aussieht, hast du vollkommen recht. Ich werde wahrscheinlich schneller wieder von hier oben weg sein, als ich gekommen bin." Damit stieg er von der Treppe wieder hinunter und schritt Richtung Tür.
15.02.2003, 14:56 #47
Corruptor
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Banditenburg -
Der Corruptor sah sich um. Er beobachtete, wie Scorpion langsam wieder den Weg zu Onars Hof hinunterging. Mittlerweile war er sich ziemlich sicher, dass Scorpion sein unbekannter Verfolger gewesen war. Mit einem fiesen Grinsen murmelte Hans vor sich hin: "Na du wirst dich noch wundern, mein Hübscher. Genauso wie dein Fisk und dein Taeris..." Aber diese Begegnung hatte dem Corruptor gezeigt, dass er seine Netze vorsichtig und gut geplant spinnen musste. Diese Männer hier verstanden keinen Spass und griffen schnell und gerne zu ihren Waffen. Er wusste, sollte es zu einem Kampf mit Waffen, zum Beispiel Schwertern, kommen, hatte er keine Chancen. Er hatte nie gelernt, mit solchen Waffen umzugehen. Alles was er hatte war seine Körpergrösse und -stärke sowie seine Intelligenz. Allerdings konnte er mithilfe von letzterer vieles bewirken, was man mit roher Kraft niemals erreichen konnte. Und vorläufig fürchtete der Corruptor die Drohungen nicht. Sie waren zumindest zu diesem Zeitpunkt noch leere Worte. Bis sie ernsthafte Gefahren darstellten, hatte er schon mächtige Verbündete auf seiner Seite. Das hoffte er nicht, sondern das war eine Tatsache. Er würde sich von nun an auf Onars Hof an diese Söldner, die unter dem Kommando von diesem Sylvio standen, annähern. Mit denen im Rücken würden es sich seine Feinde zweimal überlegen, ob sie sich mit ihm anlegen sollten oder vielleicht doch besser nicht. Aber auf jeden Fall musste er vorsichtig vorgehen, in jeder Beziehung...
Nachdem Hans sich nocheinmal umgesehen hatte, überquerte er wieder die Brücke, ging an den etwas erstaunt dreinblickenden Wachen vorbei und kehrte auf Onars Hof zurück.
16.02.2003, 01:17 #48
Corruptor
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Noch ein tausender Thread -
So you finally got it! :D
I wish you a long life and we see us at the next 1k posts. ;)
19.02.2003, 13:40 #49
Corruptor
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Onars Hof #3 -
Der Corruptor bog gerade um die Ecke, um mitverfolgen zu können, wie der Bandit Ceyx nach seinem Schwert hechtete. Um ein Haar hätte er es erwischt, aber er griff daneben und beide, Schwert und Mann, landeten auf dem Boden. Scorpion reagierte sofort und sprang zu Ceyx. Mit erhobenem Schwert stand er über dem am Boden liegenden. "Okok, du hast gewonnen. Aber noch einmal wird dir das nicht gelingen..." murmelte Ceyx. Dann half Scorpion ihm auf und sie drehten sich zu Tuan und der Amazone um. Auch die beiden hatten ihren kleinen Kampf mittlerweile beendet, wie es aussah aufgrund einer Ratte, die Myrthale in Panik versetzt hatte. Der Corruptor konnte darüber nur den Kopf schütteln. Weiber... dachte er. Man hatte nichts als Ärger mit ihnen. Obwohl manchmal waren sie auch zu was nutze. Immer dann nämlich, wenn sie wertvollen Schmuck hatten, den es zu stehlen lohnte.
Das Training der vier war anscheinend zu Ende und Hans drehte sich wieder um. Es gab nichts interessantes mehr zu beobachten. Also kehrte er in die Taverne zurück.
23.02.2003, 18:36 #50
Corruptor
Beiträge: 170
Onars Hof #3 -
Heute war ja wieder was los in der Taverne. Dieser Tuan war ja ganz schön voll gewesen, so wie es ausgesehen hatte. Was ihn wohl dazu bewogen hatte, schon am Morgen so zu trinken? Aber dem Corruptor war das gleichgültig. Ausser, der Grund konnte sich für ihn lohnen. Aber das bezweifelte er in diesem Falle.
Ich muss wieder einmal zu Gold kommen... überlegte sich Hans, wie er so an der Theke stand und die Gäste beobachtete. Seine Goldvorräte reichten zwar noch für eine Weile, aber man konnte nie genug von dem wertvollen Metall haben. Ausserdem langweilte sich der Corruptor. Ein richtig schöner Raubzug musste wieder einmal her. Aber hier auf dem Hof mit all den Söldnern war das ein ziemliches Risiko. Und oben bei der Banditenburg erst recht. Die Kerle würden nicht lange zögern und ihn einfach kalt machen, wenn sie ihn beim Klauen erwischten. Vor allem, da er sich anscheinend ein paar der einflussreichen Männer zu Feinden gemacht hatte. Dies störte den Corruptor nicht im geringsten, er hatte schon viel schlimmere Gegner gehabt und alle überwunden, aber nerven konnte es.
Schliesslich beschloss Hans, dass er sein Glück in der Stadt Khorinis versuchen wollte. Oder besser nicht versuchen, sondern in Anspruch nehmen. Denn der Corruptor versuchte niemals etwas. Er tat es oder liess es bleiben.
Also trank Hans sein Wasser aus, dann ging er ins grosse Bauernhaus. Dort sah er kurz nach seinen Sachen und packte sich das Wichtigste ein. Natürlich auch alles Wertvolle. Er traute den übrigen Bewohnern genausowenig, wie diese ihm trauten. Nachdem er alles bereit hatte, verliess der Corruptor das Bauernhaus und kurze Zeit später auch den Hof.
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