World of Gothic Archiv
Alle Beiträge von Cor Dalis
Seite 1 von 2  1  2 
11.03.2003, 17:24 #1
Cor Dalis
Beiträge: 45
Story-Lösung: "Die Bedrohung" -
Die Bedrohung ist Euch wirklich gelungen, Malek! Vor allem das Kickme-Schild hinten auf Mud's Rücken lässt die Story um Einiges klarer erscheinen :D .
16.03.2003, 01:12 #2
Cor Dalis
Beiträge: 45
Neue Geburtstagsliste -
Hi Leute! Ich bin der Neue und hab auch Geburtstag!
Und zwar am 02.12.82 :D

ICQ: 113060155
eMail: affenbauch@yahoo.de
16.03.2003, 01:20 #3
Cor Dalis
Beiträge: 45
Nein zum Irak-Krieg -
"Nein zum Irak-Krieg!" auch von mir. Aber es sieht wohl so aus, als wenn die Amis ohne Rücksicht auf die UN einmarschieren wollen.
17.03.2003, 18:23 #4
Cor Dalis
Beiträge: 45
Vorstellungen: Sumpfbruderschaft - Cor Dalis
Name: Cor Dalis
Alter: 20
Rang: Bürger

Aussehen: Cor Dalis ist 1,82m groß, stämmig gebaut und wiegt 80 kg. Er hat sich eine Glatze rasiert und trägt eine knielange schwarze Lederhose. Auf seinen rechten Oberarm ist ein Drache tätowiert. Er trägt keine Schuhe, denn er konnte sich noch nie welche leisten.

Positive Eigenschaften:
+ charismatisch, selbstbewußt
+ gute Beweglichkeit
+ lernfreudig, intelligent

Negative Charakterzüge:
- lässt gerne mal was mitgehen :D
- manchmal ein wenig zu neugierig
- leidet an akuter Selbstüberschätzung

Beruf: Kurzgesagt ist Cor Dalis Artist oder Schausteller, genaugenommen Feuerschlucker. Er kann auch gut tanzen, jonglieren oder seinem Publikum begrenzte akrobatische Einlagen bieten.

Rüstung: Keine

Bewaffnung: Cor Dalis kämpfte bislang nur waffenlos, wenn überhaupt. Aufgrund seiner hohen Beweglichkeit oft mit gutem Erfolg. Er hat sich einen Dolch zugelegt, aber musste sich damit noch nie verteidigen.

Hauptskills: Derzeit noch keine

Nebenskills: Gaukler

Besondere Talente: Ausgezeichneter Schwimmer

Inventar:
3 Pechfackeln
1 Literflasche Hylailer Feuer (Gemisch aus Paraffinum perliquidum und 80%igem Rum) (noch 250 ml)
1 Wasserschlauch
1 Geldbeutel (Inhalt: 3 Goldmünzen)
1 stilvolles Päckchen für Krautware (Inhalt: 4 Stengel Schwarzer Weiser)
1 kleines Zunderkästchen in dem Krautwarenpäckchen
2 Hämmer
5 verschiedene Meissel
1 Weltkarte von Meister Burrez

Biographie:
Dario war das einzige Kind der jungen Familie Ortega. Sein Vater Rodrigo Ortega verdiente sein Geld als Barbier in einem kleinen Dorf auf dem Festland namens Puerto Castilla. Darios Mutter arbeitete als Hebamme in diesem Dorf. Als Beliar seine Schergen um sich sammelte, um die Menschheit zu bedrohen, ereignete es sich, dass in der Nähe des Dorfes vereinzelt kleine Gruppen von schwarzen Goblins gesehen wurden. Zuerst dachten sich die Bewohner des Dorfes nichts dabei, da sie schon so manchen Goblin in die Flucht geschlagen hatten. Doch die Goblins, nun getrieben durch den bösen Willen Beliars, waren gar nicht darauf aus, das Dorf direkt anzugreifen.
Es ging ihnen viel mehr darum, den Ort der Quelle auszukundschaften, die den Brunnen des Dorfes mit Wasser versorgte… 2 Wochen nachdem die ersten schwarzen Goblins gesehen wurden, erkrankten Raul, der Kürschner, und Gilbert, der Hufschmied, an hohem Fieber und ihre Augen waren nach einem Tag blutunterlaufen, während sie immer schwächer und zunehmend bleicher wurden. Bald danach waren auch Irma und Thalja, ihre Frauen, die sie gepflegt hatten, an den selben Symptomen erkrankt. Innerhalb von nur 4 Wochen waren alle Menschen von der gefährlichen Krankheit befallen, die von dem Wasser des Brunnens gekostet hatten. Nur die Babys, die noch gestillt wurden, blieben gesund.
Auch Dario war noch sehr jung. Raul und Irma waren bereits verstorben und die Goblins hatten es gewagt, in der Nacht 2 der äußeren Hütten in Brand zu stecken und die Bewohner im Schlaf zu meucheln. Danach hatten sich die schwarzen Unholde schnell wieder zurückgezogen.
Darios Eltern erkannten die Gefahr und so legten sie den kleinen Dario mit einer warmen Decke in einen Korb, den sie mit zum Bach nahmen. Seine Eltern verabschiedeten sich nochmal von dem Kleinen und setzten sein Körbchen sanft auf die langsame Strömung des Wassers. [[ Sollte Moses das hier lesen und sein Copyright verletzt sehen, bitte PM an mich :D ]] In Puerto Castilla siechten die Leute dahin und Heilmittel wurden immer knapper. Als nach 2 Wochen schließlich nur noch 20 Dorfbewohner sich auf den Beinen halten konnten, griffen die schwarzen Goblins, die sich bis dahin auf ein Pack von etwa 50 zusammengerottet hatten, das Dorf in der Nacht an. Die kranken Dorfbewohner griffen zu den Waffen, obwohl sie sich kaum auf den Beinen halten konnten, und setzten sich in einem aussichtslosen Kampf erbittert zur Wehr.
Darios Mutter pflegte bis zum Schluß die Kranken und sein Vater starb im Kampf, nachdem er 4 Goblins den garaus gemacht hatte. Inzwischen war Dario von der Strömung des Bachs an eine seichte Stelle gespült worden und wurde von einer fahrenden Gauklertruppe aufgelesen, die sich von nun an herzlich um den kleinen Dario kümmerte, der immer einen Bärenhunger hatte. In Darios Decke war von seiner Mutter sein Name eingestickt worden und so nannten auch die Gaukler ihren neuen kleinen Begleiter „Dario“.
Dario liebte das Leben als Gaukler und sah viel von der Welt. Er erwies sich als sehr gelehrsam und war begeistert vom Feuerschlucken. Dario legte sich den Künstlernamen „Cor Dalis“ zu, ohne jemals gewusst zu haben, dass die Vorsilbe „Cor“ einen hohen Titel innerhalb der Sumpfbruderschaft bezeichnete. Im Alter von 18 Jahren trennte er sich jedoch von seinen Pflegeeltern Imelda und Refardio, und zog auf eigene Faust los. Ihn hatte die Abenteuerlust gepackt und er wollte unbedingt nach Khorinis fahren.
Seit 2 Jahren hält er sich nun in Khorinis auf, doch im blieb einfach das Glück versagt, einen Auftraggeber für große Expeditionen oder auch nur kleine Abenteuer zu finden. Es lag wahrscheinlich daran, dass er den hohen Ansprüchen solcher Auftraggeber noch nicht genügte und nicht einmal eine eigene Waffe führte, geschweige denn eine Rüstung besaß. So blieb Cor Dalis nichts anderes übrig als sein Geld als Gaukler zu verdienen oder auch mal Handlangerarbeiten im Lagerhaus oder beim Be- und Entladen der Schiffe zu übernehmen. Er fand immer irgendeine Arbeit, sei es in der Stadt oder auch als Tagelöhner auf den Bauernhöfen. Cor Dalis hofft, nun endlich richtige Abenteuer erleben zu können…

zugelassen
17.03.2003, 18:23 #5
Cor Dalis
Beiträge: 45
Vorstellungen: Sumpfbruderschaft - Cor Dalis
Name: Cor Dalis
Alter: 20
Rang: Bürger

Aussehen: Cor Dalis ist 1,82m groß, stämmig gebaut und wiegt 80 kg. Er hat sich eine Glatze rasiert und trägt eine knielange schwarze Lederhose. Auf seinen rechten Oberarm ist ein Drache tätowiert. Er trägt keine Schuhe, denn er konnte sich noch nie welche leisten.

Positive Eigenschaften:
+ charismatisch, selbstbewußt
+ gute Beweglichkeit
+ lernfreudig, intelligent

Negative Charakterzüge:
- lässt gerne mal was mitgehen :D
- manchmal ein wenig zu neugierig
- leidet an akuter Selbstüberschätzung

Beruf: Kurzgesagt ist Cor Dalis Artist oder Schausteller, genaugenommen Feuerschlucker. Er kann auch gut tanzen, jonglieren oder seinem Publikum begrenzte akrobatische Einlagen bieten.

Rüstung: Keine

Bewaffnung: Cor Dalis kämpfte bislang nur waffenlos, wenn überhaupt. Aufgrund seiner hohen Beweglichkeit oft mit gutem Erfolg. Er hat sich einen Dolch zugelegt, aber musste sich damit noch nie verteidigen.

Hauptskills: Derzeit noch keine

Nebenskills: Gaukler

Besondere Talente: Ausgezeichneter Schwimmer

Inventar:
3 Pechfackeln
1 Literflasche Hylailer Feuer (Gemisch aus Paraffinum perliquidum und 80%igem Rum) (noch 250 ml)
1 Wasserschlauch
1 Geldbeutel (Inhalt: 3 Goldmünzen)
1 stilvolles Päckchen für Krautware (Inhalt: 4 Stengel Schwarzer Weiser)
1 kleines Zunderkästchen in dem Krautwarenpäckchen
2 Hämmer
5 verschiedene Meissel
1 Weltkarte von Meister Burrez

Biographie:
Dario war das einzige Kind der jungen Familie Ortega. Sein Vater Rodrigo Ortega verdiente sein Geld als Barbier in einem kleinen Dorf auf dem Festland namens Puerto Castilla. Darios Mutter arbeitete als Hebamme in diesem Dorf. Als Beliar seine Schergen um sich sammelte, um die Menschheit zu bedrohen, ereignete es sich, dass in der Nähe des Dorfes vereinzelt kleine Gruppen von schwarzen Goblins gesehen wurden. Zuerst dachten sich die Bewohner des Dorfes nichts dabei, da sie schon so manchen Goblin in die Flucht geschlagen hatten. Doch die Goblins, nun getrieben durch den bösen Willen Beliars, waren gar nicht darauf aus, das Dorf direkt anzugreifen.
Es ging ihnen viel mehr darum, den Ort der Quelle auszukundschaften, die den Brunnen des Dorfes mit Wasser versorgte… 2 Wochen nachdem die ersten schwarzen Goblins gesehen wurden, erkrankten Raul, der Kürschner, und Gilbert, der Hufschmied, an hohem Fieber und ihre Augen waren nach einem Tag blutunterlaufen, während sie immer schwächer und zunehmend bleicher wurden. Bald danach waren auch Irma und Thalja, ihre Frauen, die sie gepflegt hatten, an den selben Symptomen erkrankt. Innerhalb von nur 4 Wochen waren alle Menschen von der gefährlichen Krankheit befallen, die von dem Wasser des Brunnens gekostet hatten. Nur die Babys, die noch gestillt wurden, blieben gesund.
Auch Dario war noch sehr jung. Raul und Irma waren bereits verstorben und die Goblins hatten es gewagt, in der Nacht 2 der äußeren Hütten in Brand zu stecken und die Bewohner im Schlaf zu meucheln. Danach hatten sich die schwarzen Unholde schnell wieder zurückgezogen.
Darios Eltern erkannten die Gefahr und so legten sie den kleinen Dario mit einer warmen Decke in einen Korb, den sie mit zum Bach nahmen. Seine Eltern verabschiedeten sich nochmal von dem Kleinen und setzten sein Körbchen sanft auf die langsame Strömung des Wassers. [[ Sollte Moses das hier lesen und sein Copyright verletzt sehen, bitte PM an mich :D ]] In Puerto Castilla siechten die Leute dahin und Heilmittel wurden immer knapper. Als nach 2 Wochen schließlich nur noch 20 Dorfbewohner sich auf den Beinen halten konnten, griffen die schwarzen Goblins, die sich bis dahin auf ein Pack von etwa 50 zusammengerottet hatten, das Dorf in der Nacht an. Die kranken Dorfbewohner griffen zu den Waffen, obwohl sie sich kaum auf den Beinen halten konnten, und setzten sich in einem aussichtslosen Kampf erbittert zur Wehr.
Darios Mutter pflegte bis zum Schluß die Kranken und sein Vater starb im Kampf, nachdem er 4 Goblins den garaus gemacht hatte. Inzwischen war Dario von der Strömung des Bachs an eine seichte Stelle gespült worden und wurde von einer fahrenden Gauklertruppe aufgelesen, die sich von nun an herzlich um den kleinen Dario kümmerte, der immer einen Bärenhunger hatte. In Darios Decke war von seiner Mutter sein Name eingestickt worden und so nannten auch die Gaukler ihren neuen kleinen Begleiter „Dario“.
Dario liebte das Leben als Gaukler und sah viel von der Welt. Er erwies sich als sehr gelehrsam und war begeistert vom Feuerschlucken. Dario legte sich den Künstlernamen „Cor Dalis“ zu, ohne jemals gewusst zu haben, dass die Vorsilbe „Cor“ einen hohen Titel innerhalb der Sumpfbruderschaft bezeichnete. Im Alter von 18 Jahren trennte er sich jedoch von seinen Pflegeeltern Imelda und Refardio, und zog auf eigene Faust los. Ihn hatte die Abenteuerlust gepackt und er wollte unbedingt nach Khorinis fahren.
Seit 2 Jahren hält er sich nun in Khorinis auf, doch im blieb einfach das Glück versagt, einen Auftraggeber für große Expeditionen oder auch nur kleine Abenteuer zu finden. Es lag wahrscheinlich daran, dass er den hohen Ansprüchen solcher Auftraggeber noch nicht genügte und nicht einmal eine eigene Waffe führte, geschweige denn eine Rüstung besaß. So blieb Cor Dalis nichts anderes übrig als sein Geld als Gaukler zu verdienen oder auch mal Handlangerarbeiten im Lagerhaus oder beim Be- und Entladen der Schiffe zu übernehmen. Er fand immer irgendeine Arbeit, sei es in der Stadt oder auch als Tagelöhner auf den Bauernhöfen. Cor Dalis hofft, nun endlich richtige Abenteuer erleben zu können…

zugelassen
17.03.2003, 21:41 #6
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 7 -
Cor Dalis, der sich einige Zeit als Lagerarbeiter im Hafenviertel verdingt hatte, um sich über Wasser zu halten, wollte nun wieder seiner alten Leidenschaft, dem Gauklerhandwerk nachgehen. Also ging er kurzerhand bestückt mit seinen 3 Pechfackeln, seinem leeren Lederbeutel und der Flasche Hylailer Feuer (Paraffin + 80%iger Rum) in Richtung Marktplatz. Vor dem östlichen Tor, dort wo die Händler tagsüber ihre Stände besetzen, legte er seinen Lederbeutel auf den Boden und öffnete ihn schön weit, damit die Spenden des begeisterten Publikums auch den Künstler erreichen würden. Er bereitete sich vor und kündigte seine Performance an, während sich langsam eine Traube Neugieriger um ihn zusammenfand:
>> Verehrte Bürger und Bürgerinnen von Khorinis, der sagenhafte Cor Dalis wird sich nun für Sie mit den Mächte des allesverzehrenden Feuers anlegen und sie mit wild züngelnden Flammen ins Staunen versetzen! <<
Cor Dalis nahm ein wenig vom Hylailer Feuer in den Mund und schwenkte auf imposante Weise tanzend seine Fackeln. Dann kniete er sich nieder und spuckte den ersten Feuerschwall, welcher für ein erstes "Aaaaaah!" sorgte. Dann kniete er sich in die andere Richtung und ließ einen zweiten Flammenkegel vor seinem Munde entstehen, auf den das Publikum mit einem "Ooooooh!" reagierte. Er hob den Kopf in den Nacken und ließ eine letzte 3m hohe Feuersäule über seinem Kopf entstehen... Das Publikum klatsche heftig Beifall. Jetzt entzündete er eine weitere Fackel und fing an mit zwei Fackeln zu jonglieren. Cor Dalis konzentrierte sich und durch die Hitze des Feuers find er leicht an zu schwitzen. Er warf beide Fackeln etwa 4 Meter gleichzeitig hoch und entzündete schnell die dritte Fackel... Er fing beide Fackeln wieder auf -die zweite wäre ihm Beinahe heruntergefallen, aber er griff geschickt mit 2 Fingern nach- und jonglierte nun mit 3 Fackeln, was das Publikum in Erstaunen versetzte. Teilweise machte er kleine Tricks, verzögerte die Würfe, oder jonglierte ab und zu eine Fackel unter seinem gehobenen Bein her. Dann fing Cor Dalis alle drei Fackeln wieder auf, nahm einen großen Schluck Hylailer Feuer in den Mund und setzte zum Finale an. Er hielt kurz inne, um die Spannung noch weiter zu steigern...
Seine volle Konzentration war nun gefragt und er schaute drei Bürgern in der ersten Reihe tief in die Augen. Er löschte 2 Fackeln. Dann jonglierte er mit den zwei gelöschten und der letzten brennenden Fackel. Cor Dalis warf die beiden gelöschten Fackeln weit in die Höhe, hob den Kopf in den Nacken und spuckte mit kurzem Abstand zwei gewaltige Feuersäulen in die Höhe, die beiden Fackeln entzündeten sich in dem Feuerschwall und er schaffte es, beide aufzufangen und noch ein letztes Mal weiter zu jonglieren. Dann nahm er zwei Fackeln in die Rechte und eine Fackel in die Linke. Das Publikum war begeistert. Er führte sich eine Fackel aus der rechten Hand mit dem brennenden Ende zum Mund und schien das Feuer ohne eine Miene zu verziehen zu verschlucken. Dies wiederholte er mit den beiden anderen Fackeln und verbeugte sich danach...
17.03.2003, 23:27 #7
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 7 -
Nach Cor Dalis Vorstellung kramten einige der umstehenden Bürger in ihren Geldbeuteln, die meisten applaudierten heftig und der sturzbetrunkene Valentino starrte wankend und hocherfreut mit leerem Blick und einem breiten Grinsen auf den Boden. Der Künstler verbeugte sich noch einige Male in jede Richtung, während die Münzen in seinem Beutel klimperten. Er mochte dieses Geräusch und war erfreut, dass alles so gut geklappt hatte.
Nach einer Weile verlief sich das Publikum in alle Himmelsrichtungen und ging seinem normalen Tagesablauf nach. Cor Dalis zählte mit strahlenden Augen die edlen Spenden der Bürger und kam nach dreimaligem Nachzählen auf 36 Goldmünzen.
Jetzt hatte der Schausteller erst einmal Hunger, gerade nach so einer anstrengenden Performance. Er kehrte in Coragons Schenke ein und bestellte sich ein Bier und einen Fleischeintopf.
<< Mit viel Fleisch bitte! >>
betonte Cor Dalis noch einmal und legte Coragon augenzwinkernd 12 Goldmünzen auf den Tresen.
<< Mit extra viel Fleisch... Verstehe. Du siehst mir aber wirklich hungrig aus! >>
entgegnete der Wirt lachend und bat seine Schankmaid darum, eine sehr große Portion Fleischeintopf zu servieren.
<< Du bist nicht aus der Gegend hier, oder? >>
erkundigte sich Coragon bei seinem Gast.
<< Das ist richtig. Ich bin zwar schon längere Zeit in Khorinis, aber ich habe mich bislang fast ausschließlich im Hafenviertel aufgehalten. Ich brauchte Arbeit. Habe beim Be- und Entladen der Schiffe oder im Lagerhaus ausgeholfen und noch einige Handlangerarbeiten übernommen. >>
antwortete Cor Dalis, während er die Zubereitung des leckeren Eintopfs beäugte, seines Eintopfs! Mit extra viel Fleisch und eine große Portion! Das würde ein Schmaus werden nach tagelangem Reisverzehr. Er konnte keinen Reis mehr sehen, geschweige denn essen. Cor Dalis befürchtete das Schlimmste, wenn er je wieder eine Portion Reis zu sich nehmen müsste. Er wollte den Gedanken nicht weiter fortführen und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch.
<< Hmm... Ich hab dich hier noch nie gesehn, Junge. Aber neue Gesichter sind in meiner Schenke stets willkommen. Möchtest du noch ein Bier haben? >>
Cor Dalis zögerte und blickte auf seinen Geldbeutel, dann wieder zu Coragon.
<< Ach nein! Mach dir keine Sorgen. Das geht auf Kosten des Hauses... sozusagen als Willkommensgetränk. >>
<< Dankesehr. >>
<< Prost! >>
<< Zum Wohle! >>
Coragon und Cor Dalis stiessen miteinander an und tranken ihr Bier. Als sein Krug etwa noch halbvoll war, bekam Cor Dalis seinen Eintopf serviert. Den liess er sich schmecken! Cor Dalis war erschöpft und die Müdigkeit packte ihn, also verabschiedete er sich...
<< Gute Nacht und Danke nochmal für das Bier! >>
...und ging zu seiner heruntergekommenen Hütte am Strand neben den Docks. Dort erholte er sich von den Strapazen des Tages und schlief beruhigt ein...
19.03.2003, 04:38 #8
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 8 -
Es war der Morgen des 18.März und die ersten Sonnenstrahlen fielen durch die rissige Plane, die seine Hütte bedeckte, in Cor Dalis Behausung. Bald flutete das Licht den Raum und Cor Dalis öffnete seine Augen. Er hatte wirklich gut geschlafen. Zum ersten Mal seit Wochen war er richtig satt geworden... Als er an den leckeren Fleischeintopf von gestern bei Coragon dachte, dämmerte es ihm:

<< Mein Geld! >>

Er griff hinter sich in eine Nische zwischen Wand und Bett, seine Finger ertasteten einen Lederbeutel: So weit, so gut. Er hob den Beutel an und zog ihn aus der Nische, dabei klimperten ein paar Münzen. Cor Dalis zählte die Münzen viermal nach und kam, da er noch so müde war und es nicht so mit Zählen am frühen Morgen hatte -er konnte ja kaum richtig gucken-, auf 23, 25, 24 und 24. Er entschied sich für 24 und rechnete noch einmal nach:

<< Hmm... also das Bier hat 1 Goldmünze gekostet und für den Fleischeintopf hab ich 11 bezahlt... Das sind zusammen...12... 36 Goldmünzen habe ich verdient. 36 weniger 12 sind... sind... Ach! Was weiß ich! >>

Entnervt gab Cor Dalis auf. Es würde schon stimmen und einen Dieb hätte er bemerkt. Ihm wäre doch niemand ins Haus eingestiegen! Ihm nicht. Er sagte zu sich in Gedanken:

<< Was gibt's bei mir schon zu holen? >>

Cor Dalis wurde wieder einmal bewußt, dass er ein armer Schlucker war und dass sich dies bald ändern sollte! Er wollte alles daran setzen, aus dieser gammeligen Hütte rauszukommen oder sich zumindest erstmal eine Waffe leisten zu können, um sich außerhalb der Stadt gegen wilde Tiere zur Wehr setzen zu können.
Während diese Gedanken durch seinen Kopf sausten, wickelte er sich eine Decke um und ging in Richtung Meer. Cor Dalis legte die Decke an den Strand und sprang wie jeden Morgen im Adamskostüm in die Fluten, um sich frisch zu machen. Nach einer Viertelstunde im kühlen Naß watete er zum Strand zurück und trocknete sich mit der Decke ab.
Der Feuerschlucker ging zurück zu seiner Hütte, zog sich an, packte seinen Kram zusammen und ging die Docks hinauf Richtung Hafenviertel.
Eine Wache der Paladine des Königs patroullierte und Cor Dalis sprach den Ritter an:

<< Guten Morgen! Entschuldigt, aber wieviel ist 36 weniger 12? >>
<< Was? Scher' Dich weg, du Strauchdieb, bevor ich dir die Hammelbeine langzieh'! >>

war die mürrische Antwort des nun leicht aufgebrachten Ritters gewesen und Cor Dalis musste in ein düster dreinschauendes Rittergesicht blicken. Das war Anlass genug für ihn, sich schnell von der wütenden Wache zu entfernen und so ging er schnurstracks weiter in Richtung Hafenviertel. Hilfsbereit waren diese Ritter schonmal nicht.
Cor Dalis wollte bald die Stadt verlassen und wanderte also zu Hakons Waffenstand. Auf dem Weg fragte er einen Passanten:

<< Entschuldigung der Herr, aber wieviel ist 36 weniger 12? >>
<< Weiß nich! Ich bin Schusterlehrling und kein Buchhalter. Lass mich in Ruhe. >>

Das war ja zum Haare ausraufen -aber Cor Dalis hatte ja eine Glatze-. Niemand konnte ihm auf seine freundliche Frage hin eine Auskunft erteilen. Schließlich war Cor Dalis bei Hakons Waffenstand angekommen. Er hatte bislang nie eine Waffe gebraucht, deswegen kannte er die Preise auch nicht.

<< Sei gegrüßt, Händler. Wie teuer ist eine Waffe? >>
<< Das kommt ganz darauf an, Junge. Zweihänder sind in der Regel teurer als Einhänder, aber entscheidend für den Preis ist natürlich die Güte und die Machart der Waffe. Wieviel möchtest du denn anlegen? >>
Cor Dalis grinste innerlich, nun würde ihm jemand seine Frage beantworten.
<< Ich habe 36 minus 12 Goldstücke bei mir. >>
<< Für 24 Goldmünzen bekommst du schon eine normale Waffe. Ich könnte dir Folgendes anbieten... >>
Hakon zeigte auf eine Spitzhacke, eine Holzfälleraxt, einen Dolch, ein Handbeil, einen Degen, ein grobes Schwert, ein grobes Breitschwert und ein grobes Kriegsbeil.
<< Darf ich mal probieren, wie mir das Breitschwert in der Hand liegt? >>
fragte Cor Dalis freundlich und da Hakon ihn für alles andere als gefährlich hielt, liess er ihn gewähren:
<< Aber schneid dir nicht ins Bein, hörst du? >>
Cor Dalis nahm das Breitschwert in die Hand und führte zwei Hiebe in die Luft.
<< Das ist mir zu unhandlich! Sind die alle so schwer? >>
gab der Gaukler ein bischen geknickt zu und Hakon schmunzelte.
<< Dann solltest du dir besser erstmal einen Dolch zulegen. Der sollte leicht genug für dich zu führen sein. Dieser hier kostet 15 Goldstücke! >>
Cor Dalis nahm die Waffe entgegen und war fasziniert von dem silberlichen Glanz auf der blankpolierten Klinge, die das Sonnenlicht reflektierte. Er führte ein paar Stiche in die Luft und wusste, dieser Dolch würde seine Waffe werden.
<< Ich nehme den Dolch! >>
<< Eine gute Wahl, Junge. Das macht dann 15 Goldstücke! >>

Der Schausteller bezahlte Hakon die 15 Goldstücke und ging zurück zum Strand. Dort übte er fast den ganzen Tag den Umgang mit seiner neuen Waffe und er würde sie behüten wie seinen Augapfel. Es war seine erste und einzige bislang...
19.03.2003, 05:06 #9
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Band -
Seid gegrüßt, Spielmänner und Barden, Sänger und Musiker!

Ich, Cor Dalis, bin -wie es aussieht- der einzige Feuerschlucker der Insel und würde gerne in Eurem Vorprogramm auftreten, sofern ihr nicht in geschlossenen Räumen spielt. :D
Ich kann außerdem noch tanzen, jonglieren und ein wenig Akrobatik.

Auf ein wahres Spectaculum!

*Cor Dalis
19.03.2003, 17:00 #10
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Band -
Oh doch... Ich bin meines Wissens nach der einzige professionelle Feuerschlucker weit und breit. Wurde ja vom Festland herübergeschleust.
Natürlich nehme ich für den Anfang keine sehr hohe Gage... erst wenn ich berühmt bin :D
19.03.2003, 18:00 #11
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 8 -
Cor Dalis stand heute etwas später auf als gewöhnlich, die Sonne stand schon hoch am Himmel, als er aufwachte. Wie jeden Morgen machte er kurz Inventur und schaute nach, ob seine kleine Habe noch komplett war. Da er nichts vermisste schnappte er sich wieder die Decke und ging im offenen Meer schwimmen, mit der Decke trocknete er sich ab und hängte dieser dann über einen hervorstehenden Balken seiner immer noch schäbbigen Hütte.
Cor Dalis nahm danach sein gesamtes Hab und Gut mit und ging in Richtung Marktplatz. Auf dem Weg dorthin sah er nach links herüber und bemerkte wie der irre Fellan auf seiner Bank eingeschlafen war - wahrscheinlich war er müde vom vielen Hämmern -. Cor Dalis ging seelenruhig herüber, denn er hatte es auf Fellans Geldbeutel abgesehn. Der Kerl schlief tief und fest und atmete gleichmäßig. Er hatte einen ruhigen Schlaf und niemand stand weit und breit in Sichtweite, Cor Dalis wusste das. Mit einem geschickten Griff in Richtung des schlummernden Fellans wechselte sein Geldbeutel unbemerkt den Besitzer.
Cor Dalis wollte lieber durch die Gassen des Hafenviertels zurück, als zu riskieren auf offener Straße angequatscht zu werden. Er ging bei Alwin vorbei und erkundigte sich beiläufig:

<< Hallo. Na, wie geht es deinen Schafen? >>

<< Beschwert hat sich noch keins. >>

antwortete der Schäfer lachend, froh darüber, dass überhaupt jemand ihn bemerkte und mit ihm sprach. Cor Dalis ging hinter dem Lagerhaus her, öffnete Fellans Beutel, der 54 Goldmünzen enthielt, und nahm dann die Treppe hinauf zur Kaserne. An der Außenmauer des Kasernenhofs vorbei schritt er die Treppe Richtung Marktplatz hinab.
Es herrschte reges Treiben auf dem Marktplatz und doch blieb ein größerer Teil in der Mitte frei. Einige Bürger fingen an zu tuscheln, als sie Cor Dalis sahen, und wunken andere herbei.
Der Feuerschlucker nahm seinen Platz ein und bereitete seine Performance vor. Als er so weit war, begrüßte er sein Publikum:

<< [I]Sehr geehrte Bürger und Bürgerinnen der lieblichen Stadt Khorinis, werte Kaufleute und Reisende! Es ist mir eine große Ehre, Ihnen heute das vorerst letzte Spectaculum des meisterhaften Cor Dalis hier in Khorinis ankündigen zu dürfen. Der Meister der Flammen wird exklusiv zu Ehren seines geschätzten Publikums die dreifache Feuerfontäne entstehen lassen... >>

Cor Dalis hockte sich im Schneidersitz eine Minute hin und hielt zwei Fackeln gekreuzt in seinen verschränkten Armen, dabei hatte er den Kopf gesenkt und die Augen geschlossen. Er summte leise, um sein Publikum die Anspannung und die hohe Konzentration hautnah spüren zu lassen...
Langsam breitete er die Arme aus und sprang aus dem Schneidersitz auf seine Beine in einem festen Stand. Er entzündete eine Fackel und streckte beide schräg nach oben aus. Dann schlug Cor Dalis einen Salto und hielt in der Drehung die beiden Fackeln aneinander, die zweite Fackel entzündete sich. Das Publikum applaudierte. Es schien so, als würden auch die letzten Leute, die sich auf dem Marktplatz aufhielten für eine Weile ihre Arbeit unterbrechen, um der Performance zuzuschauen. Tanzend fing der Gaukler an zu jonglieren. So bewegte er sich in Richtung der dritten Fackel, fuhr geschickt mit dem Spann seines rechten Fußes unter die Fackel und schleuderte sie mit dem Fuß hoch. Cor Dalis fing die dritte Fackel auf und jonglierte weiter, er verzögerte kurz, warf eine brennende Fackel besonders hoch und zündete mit der anderen schnell die noch nicht brennende an. Die drei brennenden Fackeln fing er nach ein paar letzten Jongliertricks auf und hielt sie fest. Nun nahm er einen Schluck Hylailer Feuer in den Mund und spie ein paar Flammen in die Luft. Er nahm nun einen großen Schluck der brennbaren Flüssigkeit und spuckte eine ganze Bahn von Flammenzungen, die kurzzeitig wie eine Feuerwand aussahen.
Das Publikum klatschte Beifall. Cor Dalis nahm alle drei Fackeln in die Linke und erhob den rechten Zeigefinger, er ließ seinen Blick durch die Reihen schweifen. Das große Finale sollte kommen.
Cor Dalis atmete noch einmal tief durch. Er nahm wieder sehr viel Hylailer Feuer zu sich und hob die drei Fackeln in die Luft und den Kopf in den Nacken, jede in eine etwas andere Richtung. Er spie sokräftig er konnte, aber dennoch konzentriert und kontrolliert. Das Ergebnis, das die Leute zu sehen bekamen war atemberaubend schön: Die wild flackernde dreifache Feuersäule, ein wahres Meisterwerk. Das übliche "Aaaaah!" und "Oooooh!" war gefolgt von heftigem Beifall. Cor Dalis verbeugte sich und machte einen Knicks in jede Himmelsrichtung. Die Goldmünzen landeten in seinem Geldbeutel und das Geräusch war wie Musik in seinen Ohren. Cor Dalis nahm 62 Goldmünzen für seine Vorstellung ein. Ein Magier des Klosters Innos, der die Vorstellung aufmerksam beobachtet hatte, hatte anscheinend besonders viel gegeben.
19.03.2003, 21:44 #12
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 8 -
Als Cor Dalis seine Performance beendet hatte, unterhielt er sich mit dem hünenhaften kräftigen Krieger, der auf ihn zuging, während er seine Fackeln und das Hylailer Feuer einpackte.

<< Seid gegrüßt, edler Krieger! Es ehrt mich von solch einer wichtigen und mächtigen Person wie Ihr es seid nach meinem bescheidenen Handwerk gefragt zu werden. Ich bin beim fahrenden Volke aufgewachsen, nachdem meine Eltern getötet wurden. Dort lernte ich so mancherlei Dinge, unter anderem auch die Kunst des Feuerschluckens. >>

Cor Dalis stieg ein angenehmer Duft in die Nase, der aus der Sumpfkrautzigarre zu qualmen schien. Der Gaukler erkannte diesen Duft wieder, denn der alte Reto, einer der Schausteller, mit denen Cor Dalis auf dem Festland unterwegs gewesen war, stopfte auch jeden Abend am Lagerfeuer sein Pfeifchen mit einem ähnlichen Kraut. Nicht allzu herb wie dieses, jedoch sehr ähnlich im Geruch. Retos Pfeifchen hatte jeden Abend die Runde gemacht und Cor Dalis erinnerte sich an die beruhigende, berauschende Wirkung des Sumpfkrauts zurück.
Cor Dalis hielt inne.

<< Entschuldigt die Frage, aber sagt, ist das ein besonderes Kraut, das Ihr da raucht, Herr? >>

Der Feuerschlucker zwinkerte dem Hünen zu und überlegte, ob er nicht zu forsch gewesen war.
19.03.2003, 22:28 #13
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 8 -
Cor Dalis war nun etwas verlegen und im ersten Moment wirklich eingeschüchtert gewesen von dem finsteren Blick, der sich aber zu seinem Glück schnell wieder verflüchtigt hatte. Er fühlte sich wirklich geehrt von einem Hohen Templer angesprochen zu werden und nach seiner Person gefragt zu werden. Es hatte vorher niemanden interessiert, wer er war oder wo er herkam. Er war außerhalb seiner Gauklertruppe bloß noch ein gemeiner Strauchdieb, Irgendjemand, Einer wie jeder Andere, ja, eigentlich war er ein Niemand für sein Gegenüber gewesen. Natürlich wurde er bei seinen Vorstellungen bejubelt und bestaunt, doch niemand interessierte sich wirklich für ihn.
Jetzt fühlte er sich irgendwie vertraut mit dem kräftigen Krieger und er blieb ihm seine Antwort nicht mehr länger schuldig. Cor Dalis setzte sich behutsam neben Shadak und begann zu sprechen.

<< Mein Name ist Cor Dalis... Nein! Eigentlich heiße ich Dario. Cor Dalis ist bloß mein Künstlername. Meinen bürgerlichen Nachnamen weiß ich leider nicht, denn meine Eltern wurden von den Schergen Beliars gemordet und Gaukler fanden mich in einem Korb als Säugling und zogen mich groß. Ich komme vom Festland, Hochwürden. >>
19.03.2003, 22:34 #14
Cor Dalis
Beiträge: 45
Jobbörse -
Professioneller Feuerschlucker sucht Anstellung auf Festen, Feierlichkeiten und Märkten. Biete 15 bis 30 minütige Alleinunterhaltung oder auch kombiniertes Programm mit anderen Künstlern nach Absprache.

Kosten pro Auftritt: 50 Goldmünzen plus Wegegeld
19.03.2003, 22:56 #15
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 8 -
Cor Dalis spürte deutlich ein Gefühl von Unbehagen in der Brust und er schluckte. Er hielt seinen Künstlernamen einfach nur für klangvoll und ein bischen mysteriös, was in seinem Metiér sicher nicht schlecht war. Aber das er sich allein durch die Wahl dieses Namens, den er seit Jahren trug, anmaßte, sich einem verdienten Hohen Templer gleichzustellen, ließ seinen Atem stocken. Trotzdem rang er nicht um Worte, denn er war es gewohnt, klar, deutlich und überlegt zu sprechen, ob nun vor einer großen Menge Zuschauer oder vor einem Mann, der mindestens dreimal so gefährlich war wie eben ein ganzer Pöbel aufgebrachter Menschen.

<< Oh, verzeiht mir diese Anmaßung, Hochwürden. Ich hätte nie gewagt, mich mit einem edlen Templer Eurer heiligen Bruderschaft auf eine Stufe stellen zu wollen. Wenn ich gewußt hätte, was diese Vorsilbe für eine Bedeutung innehat, hätte ich einen anderen Namen gewählt, Ich schwöre es bei Inno... Nein! Auf diesen sogenannten göttlichen Erretter der Seelen schwöre ich nicht! Bei der Ehre meiner über alles geliebten Eltern, ich schwöre Euch, ich hätte einen anderen Künstlernamen gewählt. >>
19.03.2003, 23:30 #16
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 8 -
Cor Dalis nahm den "Traumruf" dankend an und fand die Situation irgendwie komisch... da war jemand, der einem Feuerschlucker Feuer gab. Nun ja, er zündete sich den Krautstengel an und nahm einen tiefen Zug. Er blies langsam schöne Rauchringe und ließ eine lange Rauschschwade wie eine Schlange sich durch die 4 Ringe schlängeln. Natürlich hatte er verschiedenste Muster an "Rauchzeichen" beim fahrenden Volke gelernt.
Shadak verfolgte genau das Rauchzeichen und schaute interessiert zu Cor Dalis, der nun zu ihm sprach.

<< Meister Shadak, ich verstehe das einfach nicht: Innos soll der Bewahrer des Lichts und der Beschützer der Menschen vor dem Bösen sein, aber warum beschützte er nicht die Bewohner meines Dorfes vor den Schergen Beliars? Warum wurden alle niedergemetzelt? Sie waren weder Ketzer noch Heiden, sondern fromme Bauern und Handwerker, die täglich mehrmals beteten und auch Opfer darbrachten. Und Adanos, der für das Gleichgewicht in der Welt Sorge trägt, hat auch nicht eingegriffen, als Beliars finstere Kreaturen in der Übermacht waren und die wehrlosen Menschen vergiftet und getötet haben. Wie soll ich jemals zu solchen Göttern beten können, Meister Shadak? Doch erzählt mir nun vom Schläfer, dem Gott, den Ihr verehrt, wenn ich würdig bin, von ihm zu erfahren... >>
20.03.2003, 00:15 #17
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 8 -
Cor Dalis spürte tief in seiner Seele ein Verlangen, mehr über den Schläfer und die Glaubensgemeinschaft, die ihn verehrte, zu erfahren. Vielleicht war dies der Gott, der ihm Trost spenden könnte und ihm über den Verlust seiner Eltern hinweg helfen könnte. Möglicherweise vermochte der Schläfer Cor Dalis sogar zu erleuchten und ihm neue frische Lebenskraft zu geben. Der Gaukler wandte sich an Shadak.

<< Verehrter Meister Shadak, ich ersuche Euch um die Erlaubnis, mehr über Eure Glaubensgemeinschaft und den schlafenden wahren Gott zu erfahren. Sprecht Ihr mir Eure Erlaubnis aus, Euch zum Lager Eurer heiligen Bruderschaft begleiten zu dürfen? Ich wünsche es mir sehnlichst, Meister Shadak! Mich hält nichts mehr hier und ich spüre, endlich Heilung für meine gepeinigte Seele und Erleuchtung durch den Schläfer finden zu können. >>

Cor Dalis war gespannt, wie Shadak antworten würde, und er zog noch einmal genüsslich am "Traumruf" und blies ein Wellenmuster in die kühle Luft...


Shadak blickte Cor Dalis tief in die Augen und versuchte zu erkennen, ob der Gaukler es wirklich ernst meinte. Dann sprach Shadak wie ein Vater zu ihm:

<< Ich sehe, dass du dich in Deinem Herzen für den Weg des Schläfers entschieden hast, Dario. Denn Du sprichst die Wahrheit und Dein Wunsch, mehr über den Schläfer zu erfahren, scheint dir sehr ernst zu sein. Du sollst den Glauben an den Schläfer kennenlernen und von den Lehren des Schläfers erfahren, denn ich gewähre dir hiermit, mich in das Lager unserer Bruderschaft zu begleiten. Folge mir in die Taverne, dort werden die anderen Templer und ich ein Zimmer beziehen. Für Dich werden wir auch einen Schlafplatz herrichten lassen. Morgen in der Frühe werden wir zusammen zum Lager der Bruderschaft des Schläfers aufbrechen. >>

So gingen Cor Dalis und Shadak gemeinsam in die Taverne und buchten die Schlafplätze für die Gemeinschaft, die morgen zum Sumpflager aufbrechen würde. Cor Dalis war sehr gespannt, was ihn am nächsten Tage erwarten würde und er schlief ruhig ein. Das Kraut zeigte seine Wirkung im Schlaf und Cor Dalis hatte farbenprächtige Visionen von einer besseren Zukunft, seiner besseren Zukunft. Die Traumbilder, die vor seinem geistigen Auge entstanden, faszinierten ihn so sehr, dass sie sich fest in seinem Gedächtnis verankerten...
20.03.2003, 17:06 #18
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 8 -
Nach einer erholsamen Nacht in einem weichen Bett mit einer äußerst farbenprächtigen und emotionsreichen Traumphase stand Cor Dalis in der Frühe auf und ging zurück zu seiner abrissreifen Bruchbude am Strand bei den Docks. Er nahm sich seine Decke, ließ seine Hose liegen und sprang wie immer von einem Felsen in die eiskalten erfrischenden Fluten des Meeres.

Nachdem der Gaukler sich also frischgemacht, abgetrocknet und wieder angezogen hatte - Er hatte ja nur die kurze schwarze Lederhose -, räumte er seine Hütte aus und rollte sein Hab und Gut in sein gilbgraues Bettlaken. In der heruntergekommenen Hütte stand nun nur noch das kahle hölzerne Bettgestell. Er verabschiedete sich innerlich von seinem alten Wohnsitz und ging, gespannt auf seinen ersten Besuch im Sumpflager, schnell in Richtung der Taverne zurück.

Er hielt auch nicht Ausschau nach achtlos liegengelassenen Wertgegenständen oder schlafenden Geldbeutelbesitzern. Ihm ging es jetzt um mehr als schnödes Gold und er beeilte sich, denn er wollte nichts verpassen.
Als Cor Dalis etwa zur 2. Stunde (7 Uhr) wieder in der Taverne ankam, regte sich im Zimmer der Templer noch nichts. So setzte sich Cor Dalis an einen von der Haushälterin frisch gedeckten Frühstückstisch und durfte ein ausgewogenes, wirklich leckeres Frühstück genießen, welches weit über seine Verhältnisse hinausging, denn in dieser Taverne wurden für gewöhnlich Kaufleute und fahrende Händler bewirtet. Reiche Leute waren eben reichhaltige und üppige Mahlzeiten gewohnt und genau so wurden Speis und Trank in dieser Taverne serviert.

Nach dem Frühstück ging Cor Dalis vor die Taverne nach draussen und setzte sich auf eine Holzbank. Er ließ sich die Sonne auf den Pelz scheinen und wartete auf Meister Shadak und die Templer...
20.03.2003, 23:02 #19
Cor Dalis
Beiträge: 45
Die Stadt Khorinis # 8 -
Endlich hatte Cor Dalis' Warten ein Ende. Meister Shadak und seine zwei Templer waren inzwischen aufgestanden und hatten sich am Frühstückstisch in der Taverne gestärkt. Sie packten ihre Sachen zusammen und verliessen nachdem sie ihre Zeche beglichen hatten, die Taverne. Shadak stapfte nach draussen, blieb zwischen Tür und Angel stehen und beachtete Cor Dalis nicht. Er nahm stattdessen einen tiefen Atemzug der steifen Morgenbrise und es entfuhr ihm ein zufrieden grummelndes...

<< Aaaaah! Heute ist ein guter Tag. >>

Danach zückte Shadak eine seiner ganz besonderen Sumpfkrautzigarren und ließ sie mit dem Zunderkästchen aufglimmen. Er zog lange und genüsslich an dem kunstvoll gedrehten Krautwerk und wendete sich ruhig und besonnen Cor Dalis zu.

<< So, mein Junge. Heute ist es soweit. Heute ist dein großer Tag! Lass uns gleich aufbrechen oder bist du immer noch nicht fertig? >>

Ob Cor Dalis "immer noch nicht fertig war"? Das musste dieser muskelbepackte Riesenlangschläfer gerade sagen. Wer war denn schon in aller Frühe in die Fluten des Meeres gesprungen, um sich zu waschen und zu erfrischen? Und wer hatte bis dato seine ganze Hütte leergeräumt und seinen gesamten Besitz (auch wenn es fast nur Plunder war - schwerer Plunder) ohne Hilfe zur Taverne herübergeschleppt? Aber Cor Dalis war viel zu besonnen, um sich jetzt ein Wortgefecht zu liefern. Es war auch gar nicht seine Art, so ungehalten auf Kleinigkeiten zu reagieren, schon gar nicht gegenüber Meister Shadak.
Moment mal! Meister Shadak hatte Recht: Cor Dalis war noch nicht fertig. Bei seinem ganzen Aufbruchseifer hatte er es völlig vergessen, seine Zeche in der Taverne zu begleichen. Deshalb antwortete er in seiner gewohnt gelassenen Art:

<< Guten Morgen, Meister Shadak! Wir können sofort aufbrechen, nachdem ich meine Zeche beglichen habe. >>

Shadak nickte wortlos und wartete bis Cor Dalis - um 20 Goldmünzen ärmer - wieder aus der Taverne herauskam. Der großgewachsene Streiter des Schläfers in der Welt der Sterblichen betrachtete skeptisch Cor Dalis' in ein Bettlaken gehülltes Bündel.

<< Was ist das? >>

<< Das ist mein Bündel, Meister. >>

<< Aufmachen! >>

raunte Shadak und nahm noch einen Zug von seiner Krautzigarre, die er mit den Zähnen festhielt, die Wangen hochgezogen, so dass es aussah, als würde er grinsen.
Cor Dalis breitete das Bettlaken auf dem Boden aus und gab so dessen Inhalt frei. Er konnte sich schon ausmalen, was jetzt kommen würde und der Gedanke daran gefiel ihm im ersten Moment nicht. Shadak richtete wieder das Wort an ihn.

<< Was soll das sein? Das brauchst du nicht. Wenn dir in der Wildnis die Kreaturen des Waldes auf den Fersen sind, wirst du es eh wegwerfen und um dein Leben rennen! Das wird kein Spaziergang, Kleiner! Lass das hier liegen und komm! >>

Was nun kam, verschlug Shadak die Sprache und er kochte kurz innerlich vor Wut, bevor er begriff, was sein Zögling eigentlich vor hatte. Shadak umgriff sogar im ersten Moment kurz seinen Schwertknauf und hob drohend die Hand. Cor Dalis Antwort war kurz, prägnant und doch so überraschend und völlig unerwartet.

<< Nein! >>

entgegnete Cor Dalis seinem Meister absolut ruhig und gelassen, drehte sich auf der Stelle um und schlörrte das gesamte Bündel mit in Richtung Hafenviertel. Shadak war ein wenig verdutzt, doch er hatte sich wieder schnell gesammelt und hielt inne, um zu sehen, was Cor Dalis wirklich taugte. Die beiden Templer, die Shadak begleiteten, waren erzürnt über eine solch unverfrorene respektlose Antwort und das von einem namenlosen Niemand. Shadak besänftigite sie und schickte einen der beiden Cor Dalis hinterher, jedoch sollte er von Cor Dalis nicht bemerkt werden. Der besonnene und entschlossene Tonfall, in dem Cor Dalis geantwortet hatte, ließ Shadak etwas vermuten.

Als Cor Dalis im Hafenviertel angekommen war, ging er auf einen hungrigen, bettelarmen Obdachlosen zu und legte ihm das Bündel vor die Füsse. Der abgemagerte grauhaarige Mann in zerschlissener und verwitterter Kleidung blickte aus leeren Augen auf und hob den Kopf. Cor Dalis vernahm die krächzende, gequälte Stimme des etwa 50jährigen Mannes:

<< Wer bist du? >>

Cor Dalis sprach ruhig und fast beschwörend zu dem Mann, den es sehr verwunderte, dass ihm jemand Beachtung schenkte und sogar ein Gespräch mit ihm anfing. Es kam wahrscheinlich zu selten vor, dass dieser Obdachlose überhaupt irgendeinen Kontakt zu anderen Menschen hatte.

<< Wie ich heisse, ist nicht wichtig. Ich komme, um dich im Namen des einzigen Gottes zu retten, denn Du hast lange genug gelitten. Ich schenke Dir dieses Bündel hier und einen sicheren Platz, wo du schlafen und wohnen kannst, zu Ehren des Schläfers, des wahren Gottes, der sich den Gläubigen gegenüber erbarmen wird und diejenigen, die die falschen Götter anbeten, vernichten wird.
Doch nun stehe auf und folge mir zu deiner neuen Behausung, du sollst nie wieder frieren oder dich vor Wind und Wetter fürchten. Denn so wie der Schläfer nun Dich erretten wird, hat er auch mich vor wenigen Tagen von meinen Zweifeln erlöst und mein Herz mit Zuversicht gefüllt. Wenn du wieder bei Kräften bist, reise mit Deinen Freunden ins Lager der Sumpfbruderschaft, um dem Schläfer für seine Güte und seine Milde zu danken. Es ist noch nicht zu spät. Eure Seelen können noch Erleuchtung finden.
>>

Während er diese Worte sprach, fasste Cor Dalis den Alten bei der Hand und half ihm auf die Beine. Er führte den verblüfften hocherfreuten Obdachlosen zu seiner Hütte am Strand bei den Docks im Hafen von Khorinis und sie trugen gemeinsam das schwere Bündel. Das faltige Gesicht des Bettlers strahlte vor Freude und den Mann packte neuer, lang vermisster Lebensmut. Er lauschte Cor Dalis Worten und alles, was ihn jetzt noch interessierte, war sich bei diesem Schläfer für seine Großzügigkeit zu bedanken. Cor Dalis öffnete die Tür zu seiner ehemaligen Hütte und vermachte sie dem alten Mann, der auf die Knie fiel und Cor Dalis' Bein umklammerte, als er hörte, dass diese Hütte nun einfach ihm gehören sollte. Der zerzauste Grauhaarige stammelte:

<< Da-Da-Danke, Herr. Ihr seid so gütig. Ich... wie kann ich...Gehört sie wirklich mir? Ja! Haha, sie gehört mir! Ich habe ein... ein zu Hause. >>

<< Bedanke Dich nicht bei mir. Der Schläfer gab mir den Willen, Gutes zu tun. Bete zum schlafenden Gott, denn er ist der einzige der Götter in seiner unendlichen Weisheit und Barmherzigkeit. Er wird dich erhören und du wirst willkommen sein bei denen, die ihn verehren. Pilgere in das Lager der Bruderschaft des Schläfers und bitte darum, geheilt zu werden von Deinem Leid... >>

Nachdem Cor Dalis dem alten Bettler dies nahegelegt hatte, ging er ruhigen Schrittes zurück in Richtung Taverne, da es nun Zeit war für ihn, aufzubrechen. Aus der Ferne hörte er ein freudiges Jauchzen und Jubelschreie vom Strand, und ein Gefühl tiefster Zufriedenheit durchflutete Cor Dalis.
Der Templer, der Cor Dalis unbemerkt verfolgt hatte, traute seinen Augen kaum, als er sah, was geschah und hörte, wie wortgewandt Cor Dalis aus seiner tiefsten Überzeugung über den Schläfer sprach. Der Hüter schlich sich ungesehen zurück und erstattete Shadak Bericht über das jüngste Ereignis.
Shadak nickte. Während er den Worten des Templers lauschte, zerdrückte der Riese seine inzwischen aufgerauchte Zigarre mit dem Fuß und war schwer beeindruckt.
Kurze Zeit später kam auch Cor Dalis wieder an der Taverne an:

<< Meister, ich bin bereit! >>

<< Das sehe ich, Dario, das sehe ich. >>

Shadak deutete mit einem Handzeichen auf das Stadttor und seine Templer und Cor Dalis folgten ihm in Richtung des Sumpflagers.
21.03.2003, 00:55 #20
Cor Dalis
Beiträge: 45
Rund um Khorinis #5 -
Die Sonne stand bereits hoch am Himmel und ihr helles Licht brach sich in den Kronen der Bäume, so dass er wirkte, als ob alles in einen grünlichen Schimmer getaucht wäre. Die Vögel des Waldes zwitscherten ihr Lied und ein leichter Wind durchzog die Äste und Zweige, die sich seicht in ihm wiegten.
Cor Dalis, Shadak und seine zwei Templer befanden sich auf dem Weg ins Sumpflager und Shadak, der die Gruppe anführte, hatte sich das Ziel gesetzt, noch vor Einbruch der Dunkelheit dort anzukommen. Die Reisegemeinschaft hielt sich die ganze Zeit hart nach Osten und es wurden kaum befestigte Wege benutzt. Shadak schien eine hervorragende Ortskenntnis zu besitzen, denn er durchstreifte die Gegend mit Leichtigkeit und brauchte Bruchteile von Sekunden, um sich zu orientieren. An einer Lichtung erklärte Shadak:

<< Dieser Baum war vor ein paar Tagen noch nicht umgestürzt. Ein guter Wegpunkt zur Orientierung. Merk' dir das, Dario: Wenn du dich in der Wildnis zurecht finden willst, suche dir bestimmte Bäume, Felsen oder Gewässer, die aussergewöhnlich sind und sich von dem Rest unterscheiden. >>

<< Ja, Meister Shadak. Ich werde mich Eurer Worte erinnern und meine neu gewonnenen Kenntnisse anwenden. >>

Der Junge hatte die höfliche Redeweise wohl mit Löffeln gefressen, vermutete Shadak, aber sein wortgewandter Begleiter war ja auf dem Festland viel herumgekommen und hatte wohl auch schon des Öfteren seine Auftritte vor irgendeinem Haufen feiner Pinkel gehabt.
Irgendwie hatte Shadak aber auch Gefallen daran gefunden, wenn Cor Dalis auf diese ehrfürchtige Art und Weise mit ihm sprach. Der Hohe Templer fühlte sich dabei erhaben und rief sich ins Gedächtnis, welche beachtlichen Leistungen er bereits in seinem Leben vollbracht hatte. Das bestätigte Shadak in seinem Bild von sich selbst und er war zufrieden und stolz zugleich.
Außerdem ließ Cor Dalis Shadak erkennen, dass er sehr gelehrsam war und seinem vorübergehenden Meister gerne zuhörte.

Die Reise zum Lager der Bruderschaft des Schläfers verlief ohne große Zwischenfälle und noch vor der Abenddämmerung kamen Shadak, die zwei Templer und Cor Dalis dort an.
21.03.2003, 00:57 #21
Cor Dalis
Beiträge: 45
Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Shadak führte Cor Dalis im Lager herum und zeigte ihm einige der wichtigsten Orte und Personen, erklärte ihm die Regeln des Lagers und lud den Gaukler schließlich in sein Haus ein, um dort die Nacht zu verbringen, aber nicht ohne Cor Dalis sich vorher selbstständig Sumpfkrautstengel besorgen zu lassen.

<< Ich habe eine erste Aufgabe für Dich, Dario. Finde die Person in diesem Lager, die die Sumpfkrautstengel herstellt und sage ihr, Shadak schickt dich. Ich möchte, dass du mir von den Sumpfkrautstengeln jeder Sorte 2 Stück mitbringst und ihre Namen lernst. Hier hast du das nötige Kleingeld! >>

Shadak drückte Cor Dalis ein paar Goldmünzen in die Hand und der Neuankömmling zog los. Cor Dalis hatte bereits gelernt, dass er die Baals nicht ansprechen durfte, da er sonst ein heiliges Gebot des Schläfers brechen würde. Die erste Person, die ihm entgegenkam, war ein Baal in einer kunstvoll gearbeiteten Robe mit einem breiten runden Kragen, der mit gefalteten Händen an ihm vorüberging, Cor Dalis schwieg. Der Gaukler stellte sich zu einer Gruppe Novizen, die vor einer Hütte an einem Lagerfeuer saßen und fragte einen von ihnen.

<< Entschuldigt bitte, ich bin zum ersten Mal im Lager der Glaubensgemeinschaft des Schläfers. Wäret Ihr so gütig, mir zu sagen, welcher Bruder die Sumpfkrautstengel herstellt und wo ich ihn finden kann? >>

Der Novize brauchte nicht lange, um Cor Dalis die Frage zu beantworten:

<< Schön, dass du zu uns gefunden hast. Bruder Fortuno kümmert sich um die Verarbeitung des Krauts des Schläfers, seine Hütte ist gleich hier drüben! >>

Mit dem Zeigefinger deutete der Novize auf eine der Hütten 10 Meter links von ihm. Cor Dalis verneigte sich und sprach:

<< Habt Dank, mein Freund. Möge der Schläfer Euch belohnen. >>

Er ging direkt auf die Hütte zu, auf die der Novize gezeigt hatte, und ein glatzköpfiger Glaubensbruder im Novizenrock mit einer außergewöhnlich sanften Stimme sprach ihn an:

<< Aaaah... ein neues Gesicht. Willkommen im Lager der heiligen Bruderschaft des Schläfers. Hier bei uns wirst du Frieden finden und deine Sorgen vergessen... >>

<< Shadak schickt mich. Ich soll für ihn 2 Stengel jeder Sorte des Sumpfkrauts abholen. Hier ist das Geld. >>

<< Gut. Hier nimm 2 Stengel Grüner Novize, es ist die mildeste Sorte. Sie ist vor allem bei Neuankömmlingen sehr beliebt. Hier hast du 2 Stengel Schwarzer Weiser, eine sehr gute Mischung des heiligen Krauts, die bereits längerandauernde Zustände des tiefsten inneren Friedens hervorrufen kann und gerne zur Meditation geraucht wird. Und als letztes Gebe ich dir 2 Stengel Traumruf, die beste und teuerste Sorte des Sumpfkrauts, deren Herstellung sehr viel Geschick benötigt und äußerst zeitaufwendig ist, da das Kraut viel feiner geschnitten wird. Der Traumruf entfaltet die beste Wirkung und vermag es, einem erfahrenen Bruder bei einer entsprechenden Menge über Tage hinweg den Zustand der Trance zu ermöglichen, um mit dem Schläfer Kontakt aufzunehmen und leitende Visionen eingegeben zu bekommen... Der Schläfer mit Dir, mein Freund, und grüsse Shadak von mir! >>

<< Das werde ich. Vielen Dank. Möge der Schläfer Euch Weisheit schenken! >>

Cor Dalis hob die Sumpfkrautstengel behutsam auf und kehrte zu Shadak zurück, der ihn schon erwartet hatte.

<< Wie ich sehe, hast du mir das Kraut gebracht, Dario. >>

<< Wie Ihr es verlangt habt, Meister. Je 2 Stengel Grüner Novize, Schwarzer Weiser und Traumruf. Ich soll Euch einen schönen Gruß von Fortuno aussprechen, Meister Shadak. >>

Shadak nickte zufrieden.

<< Gut, du hast deine Aufgabe erfüllt, Dario. Nicht, dass sie schwierig gewesen wäre, aber so lernst du hier wenigstens ein paar Leute kennen und weißt nun Bescheid über das Sumpfkraut. Lass uns nun zu meinem Haus gehen! Hier. Nimm diesen Stengel Schwarzer Weiser, er wird dir bei deiner Meditation helfen. >>

Cor Dalis bedankte sich freundlich und sie ruhten sich zusammen von den Strapazen der Reise aus. Morgen würde sich Shadak um Cor Dalis kümmern und ihm vielleicht einige kleine Aufgaben anvertrauen.
Cor Dalis legte seinen Dolch, seinen Geldbeutel, die 3 Pechfackeln, den Rest des Hylailer Feuers und das kleine Stückchen Sauerteigbrot, das vom Reiseproviant übrig war, auf den Boden neben seinem Schlafplatz, zündete sich den Schwarzen Weisen an und meditierte sehr lange bevor er einschlief.
22.03.2003, 00:36 #22
Cor Dalis
Beiträge: 45
Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Im ersten Moment war Cor Dalis nicht gerade sehr erfreut darüber, ohne die leiseste Vorahnung aus seinem tiefen Schlummer gerissen zu werden. Nachdem ihn ein kalter Schauer durchfuhr und er die Augen aufschlug, bemerkte der Gaukler, dass er nicht in Gefahr war und dass sich sein hünenhafter Meister Shadak bloß einen Spaß mit ihm erlaubt hatte.
Cor Dalis fuhr sich mit den Händen übers Gesicht und lachte Shadak herzhaft an, auf den er nicht im geringsten böse war. Im Gegenteil, ihm gefiel die Vorstellung, dass sein Tutor hier im Sumpflager das Leben trotz der vielen Schrecken, denen er wahrscheinlich schon Angesicht zu Angesicht gegenüber stand, so lockerleicht nahm. Mit offenherzigen, lebenslustigen Menschen kam Cor Dalis am besten klar.

<< Ja, Meister Shadak, ich bin wach. Und wie wach ich bin! Ich werde eine Runde schwimmen! Kommt Ihr mit? >>
22.03.2003, 01:16 #23
Cor Dalis
Beiträge: 45
Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Cor Dalis ließ sich nicht zweimal sagen, dass es ein kleines Wettschwimmen geben würde. Er hechtete mit einem äußerst eleganten Sprung in die Fluten und nutzte über eine Distanz von 10 Metern gleitend und nur mit den Füssen paddelnd den Schwung aus, während er seinen Oberkörper und die Arme wie eine Schlange in einem gleichmäßigen Bewegungsablauf auf und ab bewegte. Cor Dalis war sehr erfahren durch das allmorgendliche Klippenspringen und Schwimmen im Meer bei jedem Wetter und jeder Strömungsstärke der Gezeiten.
Der junge Gaukler kam ein gutes Stück voran und Shadak schien dies nicht entgangen zu sein, prustend kämpfte sich der Riese mit gewaltigen Schwimmbewegungen nach vorn. Cor Dalis tauchte nach den in Windeseile zurückgelegten 10 Metern langsam an Höhe gewinnend in Richtung Wasseroberfläche auf. Sein Kopf tauchte auf und er neigte ihn zur Seite um Luft zu holen, flüssig gingen seine Bewegungsabläufe ineinander über, als ob er im Wasser so gut wie keinen Widerstand hatte.
Seinen Schwimmstil änderte er in einem stufenlosen Übergang zu einer seinen Körper schnell vorwärtstreibenden Kraulbewegung. Es waren noch etwa 20 Meter bis zum anderen Ufer und Cor Dalis war nun auf gleicher Höhe mit Shadak. So sehr sich der muskelbepackte Hüne auch anstrengte -und das tat er wirklich-, am Ende siegte einfach die Routine und Cor Dalis kam mit einem Vorsprung von knapp 2 Metern eher am Ziel an.
Cor Dalis atmete heftig, die Anstrengung war ihm anzusehen, doch es war nichts im Vergleich zu dem wilden Schnauben, das von dem heftig pumpenden Meister Shadak ausging. Als beide nach einer kurzen Verschnaufpause, die Hände auf die Knie gestützt, wieder sprechen konnten, so dass man einander verstand, hielt Cor Dalis Shadak die Hand hin und sagte:

<< Alle Achtung! Ihr habt Euch wirklich tapfer geschlagen, Meister Shadak! Euren Schwimmstil sollte man ebenso wie Euer Schwert und Euren scharfen Verstand nicht unterschätzen! >>

Shadak schlug freundschaftlich in die Hand des Gauklers ein und höhnte mit ein wenig ernstem Gesichtsausdruck:

<< Harhar! Hat der Grünschnabel mich doch tatsächlich überholt. Natürlich wollte ich Dir einen Vorsprung geben, damit du nicht gleich beleidigt bist... >>

Nach diesen Worten hielten beide inne und starrten sich an, niemand verzog eine Miene oder blinzelte... dann brachen beide gleichzeitig in Gelächter aus und Shadak klopfte Cor Dalis auf die Schulter.

<< Es wird Zeit, dass wir was hinter die Kiemen kriegen. Ich habe einen Bärenhunger! >>

So gingen beide zurück zu Shadaks Haus.
22.03.2003, 02:09 #24
Cor Dalis
Beiträge: 45
Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Cor Dalis, der nun neben Shadak stand, schaute sich seelenruhig und teilnahmslos das Gespräch zwischen seinem Tutor und dem ihm bis dahin unbekannten Templer Krieger an und wartete ab. Aber schmunzeln musste er schon, als Krieger von Shadak angefahren wurde, sich doch gefälligst selbst einen Novizenrock zu suchen.
Der Magen des jungen Gauklers brummelte leise vor sich hin und es war für Cor Dalis höchste Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Meister Shadak würde noch früh genug mit ihm frühstücken, ein derartiges Gespräch unter Templern hatte nunmal Vorrang, dachte sich Cor Dalis und übte sich in der Tugend der Geduld.
22.03.2003, 02:51 #25
Cor Dalis
Beiträge: 45
Das Sumpflager im Pyramidental # 6 -
Der einzige professionelle Feuerschlucker in ganz Khorinis bestellte sich beim Wirt 2 mittlere Fladenbrote, eine Keule gut durchgebratenes Fleisch und etwas Schafskäse, dazu trank er Milch.
Nachdem er dem Wirt seine Wünsche für das Frühstück nahegelegt hatte, wendete Cor Dalis sich Shadak zu und begann zu erklären.

<< Meister Shadak, es ist mein sehnlichster Wunsch im Lager der Bruderschaft aufgenommen zu werden. Ich könnte mir nicht vorstellen, noch in einem der anderen Lager Mitglied werden zu wollen, nach dem, was der Schläfer für mich getan hat...
Ich fand die Erleuchtung in der Nacht nach unserem ersten Treffen. Durch den Konsum Eures Traumruf-Krautwerks war es mir möglich auf einer geistigen Reise durch meine Seele in eine andere Bewusstseinsebene zu gelangen und zu ergründen, dass es nur einen Gott für mich geben kann: Den Schläfer, der mir durch seine Visionen den Lebensmut zurückgab und mich um das bereicherte, was mir die falschen Götter nie hätten geben können: Eine tiefe Einsicht über die wahre Natur der Dinge. Ich erkannte mich selbst, schöpfte neue Kräfte und erfuhr meine Bestimmung auf dieser Welt, den Sinn und Zweck meines sterblichen Daseins.
Der Schläfer gab mir durch seine Eingebungen zu verstehen, dass ich den Glauben an ihn hinaus in die Welt tragen soll. Ich wollte Menschen teilhaben lassen an der wunderbaren Erleuchtung durch den festen Glauben an den schlafenden Gott und sein Erwachen. Der Obdachlose, von einer ungläubigen Gesellschaft aller Mittel beraubt, den der Schläfer für mich erwählte, sollte von seiner Existenz erfahren, eine neue Lebensperspektive finden und zu ihm beten, auf dass seine Seele vor dem Verderben gerettet werde. Die Blendung der Menschen durch die falschen Götzen muss aufhören. Man muss ihnen nur den Weg zeigen, nach der Einsicht werden sie ihn selbst beschreiten, Meister Shadak.
>>

So endete Cor Dalis' langer Vortrag über seinen Sinneswandel und die Gabe an den Obdachlosen im Namen des Schläfers.
Seite 1 von 2  1  2