World of Gothic Archiv
Alle Beiträge von Nymphadora
Seite 2 von 3  1  2  3 
21.12.2003, 15:46 #26
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Nachdem Nymphadora ihren wunderschön verzierten Teller leer gegessen hatte, und wieder mal pappsatt war, verliess sie das Refektorium und ging daraufhin in Richtung Bibliothek.
Während sie heute Morgen so über den Kampf mit dem Wolfsduo nachgedacht hatte, war ihr eine Idee gekommen, von der sie beim Essen beschlossen hatte, sie auch in die Tat umzusetzen.
Sie schritt gelassen durch die Eingangshalle, an dem versteinerten Magier, der wie immer seinen ebenfalls steinernen Teller in der Hand hielt, vorbei, und hielt geradewegs auf die angesteuerte Bibliothek zu.
Als sie in diesen riesigen ‚Studiensaal’ eintrat, fand sie wie erhofft Syrus vor. Dieser brütete wie schon gestern über einem seiner alten Bücher. Unbeirrt schritt sie an den nicht enden wollenden Regalen vorbei, immer auf den Tisch zu, an dem der Magier saß. Er hatte die Besucherin offensichtlich noch gar nicht bemerkt, denn er las weiterhin nachdenklich in dem alten verblichenen Seiten herum, ohne sie zu begrüssen, was ansonsten überhaupt nicht seine Art gewesen wäre. Nymphadora ordnete währenddessen kurz ihre Gedanken und schlug dann, als sie zum reden ansetzte, ihren schmeichelhaftesten Ton an.
„Hallo Syrus.“
„Oh, hallo Nymphadora, mit dir hätte ich im Moment am wenigsten gerechnet.“
Gab er offen zu, ging um die Tischkanten herum auf sie zu und blieb vor ihr stehen.
„Nun, freut mich, dass du mich besuchst –“
„Ich muss zugeben, dass ich dich nicht ganz ohne Hintergedanken aufsuche, Syrus.“, unterbrach sie ihn. „Ich habe da eine Bitte an dich: Würdest mich für eins-zwei Tage hinunter nach Khorinis begleiten? Ich habe mich entschlossen, mir dort einen Dolch zuzulegen, um in Zukunft zumindest nicht völlig hilflos dazustehen.“
Syrus runzelte kurz die Stirn, dann Antwortete er ...
21.12.2003, 19:15 #27
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Mit Freuden hatte Nymphadora zugeschaut, wie der Diener Beliars hinauf in sein Zimmer gespurtet war, um kurz darauf wieder vor ihr zu stehen, bereit zur Abreise. Anstelle der eleganten schwarzen Robe trug er nun wieder seine rötlich schimmernde Lederrüstung, die er offenbar immer anzog, wenn er das Kastell verliess.
"Nundenn Nymphadora, ich bin bereit, wir können gehen, sobald du fertig bist."
"Wunderbar, ich habe alles was ich brauche bei mir. Mein Gold befindet sich sicher verwahrt in meinen Taschen und ansonsten wird für den kurzen Ausflug wohl nichts weiter nötig sein."
"Gut, dann lass uns gehen."
So schritten die Beiden zügig vor die Tore des Kastells. Ein eisiger Wind peitschte erbarmungslos über die Landschaft und die Beiden Wanderern fiel es vor Windböen und Schneeflocken schon schwer, sich überhaupt auf den Beinen zu halten. Als Nymphadora noch einmal über die Schulter zurück zu dem Kastell blickte, bemerkte sie plötzlich dass das Tor völlig anders aussah, als noch vor den wenigen Tagen, als sie es zum ersten mal gesehen hatte. Oder lag das vielleicht einfach nur daran, dass die aufgrund der Schmerzen, die sie an dem grauenvollen Tage hatte durchleiden müssen, Halluzinationen bekommen hatte? Des weiteren fielen ihr zwei Skelette ins Auge, die jeweils seitlich gegenüber hoch oben an dem Tor hingen und miteinander schwafelten. Nymphadora schüttelte ungläubig den Kopf. Sie machte sich inzwischen ernste Sorgen um ihren Verstand. Das konnte doch schon alles nicht mehr wahr sein ...
Da musste ganz dringend eine Erklärung her; und wer konnte besser Erklären als Syrus?!
"Syrus, wieso sieht das Tor heute komplett anders aus, als neulich, als wir das Kastell betraten?"
"Nun, meine Liebe", begann er "das Tor zum Kastell erscheint einem immer verschieden."
"Soso ... seltsam. Aber ist es auch normal, dass dort plötzlich zwei Skelette hängen und sich ausgelassen unterhalten?"
"Ja, Nymphadora, auch das ist völlig normal. Du wirst sie letztes Mal lediglich übersehen haben."
Beschwichtigte er sie. Immer weiter entfernten sie sich von den alten Gemäuern. Doch hatte sie ein ungutes Gefühl, vielleicht hätte sie doch nicht so voreilig sein sollen, direkt zu Syrus zu rennen und mit im nach Khorinis aufzubrechen. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie denn morgigen Tag, der ja immerhin eventuell besseres Wetter mit sich gebracht hätte, abgewartet hätte. Doch teilte sie Syrus nicht das geringste von ihrem Zweifeln mit, schliesslich würde es keinen besonders guten Eindruck hinterlassen, wenn sie ihn eben noch von seinen Studien 'weggerissen' hätte, um ihm jetzt zu sagen, dass sie vielleicht doch noch einen Tag warten sollen. Nein, sie überwand sich, sie würde ihren Weg zusammen mit dem guten Freund, der sie begleitete, fortsetzen. Schliesslich war das alles in ihrem Interesse!
22.12.2003, 23:16 #28
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Sie hatten das Kastell also wieder einmal erreicht. Auch wenn er ein langer Weg gewesen war, auch wenn die Bisswunde Nymphadoras alles noch in die Länge gezogen und weiter für sie erschwert hatte, diese alte Hochburg Beliars war es allemal wert gewesen. Es lagen nun nur noch wenige Meter vor den Beiden. Der jungen Dame fiel das Gehen immer und immer schwerer, doch sie wollte vor Syrus nicht schon wieder solch memmenhaft dastehen, es waren ja schliesslich auch nur noch ein paar Meter ... von denen würde sie sich doch wohl nicht unterkriegen lassen. Zu allem Überfluss wehte hier oben eine eisige Briese, viel kälter als dort unten bei der Stadt. Doch all das nahm Nymphadora schon kaum noch wahr, sie starrte wie gebannt die ganze Zeit über nur auf ihre Füße. "Hey, Nymphadora, geht es dir nicht gut?", "Was? Oh - ja, ja, doch. Es geht mir gut ..."
Sie hätte fast schon vergessen, dass sie überhaupt einen Begleiter bei sich gehabt hatte. Als er sie nach ihrem Befinden gefragt hatte, hatte sie sich daraufhin sehr erschrocken. Sie glaubte selbst nicht, dass Syrus ihre stotterige Antwort - wenn man es denn 'Antwort' nennen konnte - für wahr genommen hatte, doch stellte es sie auch schon zufrieden, wenn Syrus nicht weiter fragen würde und sie ihn nicht wieder um Unterstützung bitten musste.

"Schau doch mal zur Abwechslung nach oben meine Liebe, wir sind da!"
Hörte sie die Stimme des Magiers in Ohren klingen. Und tatsächlich, sie standen nun vor den pompösen (heute eisernen und reich verzierten) Kastelltoren. Innerlich freute sie sich riesig, doch vor ihrem Begleiter tat sie, als wenn sie noch mindestens ein Dutzend Berge hätte erklimmen können. Die Tore schwangen auf, die Beiden traten ein. "Sollen wir noch eine Kleinigkeit zu uns nehmen?", schlug Nymphadora vor, als sie wieder einmal ihren Magen gut vernehmlich knurren hören konnte. "Von mir aus, gern.", willigte Syrus ein.
Im Refektorium stopften sie sich mit allen erdenklichen Speisen voll, bis schlussendlich keiner von beiden mehr einen Happen runterschlucken konnte. Dann trennten sie ihre Wege wieder, während Syrus sich in sein Zimmer im ersten Stock begab, suchte Nymphadora eines der Gästezimmer auf um dort zu nächtigen.
23.12.2003, 20:03 #29
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Die Nacht war wieder einmal herrlich gewesen. Viel erholsamer als in den Betten dort unten in der Hafenstadt. Doch nun war es für Nymphadora Zeit aufzustehen. Die Sonne beleuchtete bereits mit ihren hellen Stahlen das Gästezimmer, die junge Frau erhob sich schwungvoll aus ihrem Schlafgemach. Rechts neben ihrem Bett befand sich ein kleiner Nachtschrank auf dem Sie ihre Kleidung wohlgeordnet wiederfand. Daneben stand wiederum ein ziemlich grosses hölzernes Regal, in das die verschiedensten Bücher eingeordnet waren. Nur eines Verband die vielen Werke, Nymphadora hatte von keinem von ihnen auch nur den blassesten Schimmer. Beläufig versicherte sich die Dame noch, ob die Zimmertür auch abgeschlossen war, um dann beruhigt in den Badezuber steigen zu können, der wie schon die letzten Male mit bis oben hin mit klarem, angenehm warmen Wasser gefüllt war.
Ihr nächster Gang führte sie in die Eingangshalle, dort legte sie dem versteinerten Magier einige Goldstücke in seinen Teller. Sie fühlte sich auf merkwürdige Weise schuldig, schliesslich benutzte sie das Wasser des Kastells, aß die Speisen des Kastells, schlief in den Betten des Kastells, und und und ... So überwand sie sich zu der Spende, auch wenn sie nicht mehr sonderlich viel Gold ihr eigen nennen konnte.
Dann ging es mit flotten Schritten ins Refektorium, wo sie sich guten Gewissens den Magen mit Omelett voll schlug und sich literweise Kräutertee in den Hals schüttete. Nach dem Essen blieb sie noch ein Weilchen auf dem bequemen Stuhl sitzen, dachte darüber nach wo sich Syrus wohl im Moment aufhielt, dachte an Rhdogar und Renata. Ohne sie wäre sie warscheinlich schon gar nicht mehr am Leben. Doch direkt danach bereute sie es, an all das gedacht zu haben, denn schon ziepte ein stechender Impuls von ihrem Oberschenkel aus durch ihren ganzen Körper. "Au!", quiekte sie erschrocken. Ihr Laut hallte mehrmals in dem Saal wieder. Ups, dachte sie und lief leicht rot an, hoffentlich hat mich Niemand gehört ...
Sie musste sich nun unbedingt bald auf die Suche nach einem Heiler machen, Renatas Verband hatte zwar gute Dienste geleistet, doch so langsam benötigte die Wunde wohl mehr, als nur einen guten Verband. Ausserdem hatte sie eigentlich gehofft, keine Kampfesnarben davontragen zu müssen. Doch wie sollte sie einen Heiler finden, wenn sie allein nicht einmal den Mut aufbrachte hier im Kastell auch nur eine einzelne Person anzusprechen?
24.12.2003, 23:35 #30
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
So langsam wurde es Nymphadora in den alten grauen Mauern, in denen sie zur Zeit hauste doch ziemlich langweilig. Ihr Tagesablauf war immer derselbe, man begann den Tag meist zusammen mit den ersten Sonnenstrahlen mit einem angenehmen Bad, danach ging es in das wunderbare Refektorium, dort lies man sich nach allen Regeln der Kunst versorgen, und dann ... dann tat die junge Frau eine ganze Zeit lang nichts, bis zum Mittag, denn dann hiess es schliesslich wieder 'Essen'!
Sicher, es gab zig verschiedene Aktivitäten im Kastell, doch ebenso gab es anscheinend immer irgendetwas, das ihr den Spass an diesen Aktivitäten verdarb.
Zum Beispiel sehnte sie sich nach ihren Freunden, nach Syrus, Rhodgar und Renata, doch sollte sie diese vielleicht besuchen kommen, wo ihre Zimmer doch im ersten Stock lagen ... wohl kaum. Sie glaubte zu wissen, dass der erste Stock für einfache Gäste nicht zugänglich sei. So hatte Syrus es ihr neulich erst erklärt, und wenn er es ihr so gesagt hatte, musste es auch so sein. Schliesslich vertraute sie ihm voll und ganz. Und auf den Korridoren im Erdgeschoss, wurde der Alleingelassenen zu ihrem Kummer nie das Glück zuteil, einen der Dreien Anhänger Beliars anzutreffen, zu denen sie sich auch so gerne einmal zählen wollte.
Oder hätte sie sich anmassen sollen, einfach einen der Magier hier anzusprechen und ihn zu fragen, ob er die hohe Kunst des Heilens beherrschte. Nein. Das schien ihr vollkommen respektlos. Sie wollte einmal Mitglied im ehrenwerten Zirkel um Xardas werden. Da gehörte wohl doch zumindest ein Minimum an Anstand und Manieren dazu, konnte sie sich vorstellen ...

Doch heute hatte sie eine Idee, wie sie sich die Zeit einigermassen vertreiben - und dabei sogar noch etwas nützliches lernen konnte: sie wollte ein wenig mit ihrem neu erworbenen Dolch üben. Dazu verzog sie sich zurück auf 'ihr' Gästezimmer, verschloss die Türe hinter sich, zog ihre kleine Stichwaffe, betrachtete sie einen Augenblick fasziniert und fing schlussendlich an. "Zack, zack, zack! Da nimm dies! Und das!!", mehrmals stach sie vergnügt mit der spitzen Waffe in die Luft. Sie vollführte eine 360° Drehung, winkelte ihren Arm an und stach. Na, das sieht doch schon ganz gut aus, dachte sie und wenigstens ein klein bisschen Stolz flammte in ihr auf (sie hatte keine Ahnung, dass ihre Versuche noch äusserst laienhaft mit anzusehen waren). Dann jedoch ging der Übermut mit der unerfahrenen Nymphadora durch, sie machte einen Hops rückwärts, auf ihren samtweiches Bett, welches sofort mit einfederte, um daraufhin, die kleinen Klinge in die Höhe gestreckt, wieder auf dem ganz und gar nicht gut gepolsterten, alten, verstaubten Teppich zu landen.
"Au, verdammt!!", stiess sie vom Schmerz gepackt hervor, als sie wieder 'auf dem boden der Tatsachen' war. Ihre Euphorie hatte sie diese verdammte Bisswunde an ihrem Oberschenkel einen Moment lang vergessen lassen, doch was hatte man davon? Nichts als Ärger ... Ihr Dolch lag ungefähr einen halben Meter von ihr entfernt auf dem Boden, sie hatte ihn fallen gelassen, als sie auf dem Teppich aufgeschlagen war. "Es kann ja auch nicht einmal etwas gut gehen, verdammter Mist!" fluchte sie vor sich hin, während sie den Dolch verärgert wieder verschwinden liess, nachdem sie sich unter mehrfachem Stöhnen wieder aufgerichtet hatte.
"Was kann ich nur tun, wie kann ich mich hier nur vernünftig nützlich machen ... ?"
24.12.2003, 23:47 #31
Nymphadora
Beiträge: 61
Fröhliche Weihnacht -
Fröhliche Weihnachten Euch allen, auch wenn ich nur ganz ganz wenige von Euch kenne.

:)
26.12.2003, 00:01 #32
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Nymphadora kam geradewegs aus dem Refektorium hinaus. Sie hatte sich dort wie üblich mit den köstlichsten Delikatessen die ganz Khorinis, nein ganz Myrthana zu bieten hatte verköstigen lassen. Unmengen hatte sie heute wieder in sich hinein geschlungen, das junge Fräulein konnte sich nicht erklären wie es dazu kam. Ihre Eltern hatten früher immer zu sagen gepflegt 'sie äße wie ein Spatz', doch seit dem sie im Kastell hauste konnte man eher von dem Appetit eines ausgewachsenen und völlig ausgehungerten Drachens reden. Es schmeckte einfach zu gut, um es zu verschmähen. So sehr sie sich auch sträubte, wenn sie sich wieder einmal zwang an ihre an ihre Figur zu denken. Es hatte einfach keinen Sinn. Sämtliche Gedanken an eine gute Figur, Gesundheit und eben alles was einem das Essen vermiesen konnte, wurde erbarmungslos in die tiefsten Tiefen ihres Unterbewusstseins abgeschoben. Ein hoher Berg von Köstlichkeiten prangte also vor ihr, so hoch, dass er 'ihre' Ecke völlig vom Rest der Tafel zu trennen schien und keinen Blick auf die spachtelnde Nymphadora zuliess.
Nachdem sie dann Unglaublicherweise sämtliche Speisen in sich hinein gestopft hatte und den Saal mit seinen Dämonen (oder Geistern, oder was-auch-immer) allein gelassen hatte, nahm sie sich vor, das Refektorium von jetzt an nur noch einmal am Tage aufzusuchen. Was zuviel war, war zuviel! Schliesslich wollte sie nicht in ein paar Wochen wie ein aufgeblähter Hefeteig aussehen, der Wahnsinn sollte endlich ein Ende haben!
Sie wollte den Abend gemütlich auf der Bank im Innenhof ausklingen lassen, fern von allem Essbarem. Also machte sie sich auf den Weg zu der immergrünen Esche, doch war sie hier offensichtlich nicht ganz allein ...
26.12.2003, 01:13 #33
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Dort, auf der Bank, saßen zwei Personen, die angeregt miteinander plauderten. Einen von ihnen vermochte Nymphadora zweifelsfrei zu identifizieren, es handelte sich um Rhodgar. Die andere Gestalt jedoch, ein ehrwürdig wirkender Mann, der durch seine schimmernd weisse Harrpracht auffiel, hatte sie noch nie zuvor gesehen. Sie versuchte ein wenig Eleganz in ihren Gang zu legen, man wollte schliesslich einen guten Eindruck hinterlassen. Langsam, in der Hoffnung die Beiden nicht zu stören, trat sie also auf sie zu. "Guten Abend, meine Herren.", begrüsste sie die beiden Männer, die sie nun unentwegt ansahen. Die Freude Rhodgar wieder mal anzutreffen war gross. Er wurde sofort von der jungen Dame in die Arme geschlossen, dem anderen Mann reichte sie mit einem freundlichen und aufgeschlossenen Lächeln auf den Lippen die Hand. "Guten Abend, werte Dame.", sprach dieser nach dem Händedruck. "Seraphin, das ist Nymphadora, Nymphadora, das ist Seraphin.", machte Rhodgar die beiden bekannt. "Sehr erfreut, mein Herr. Sagt, würdet ihr mir gestatten, mich an einem so herrlichen Abend wie diesem zu euch zu gesellen?" "Selbstverständlich!", entgegnete Rhogdar wie aus dem Kanonenrohr geschossen. Seraphin nickte einladend. Nymphadora lies sich auf der Bank nieder und betrachete die Esche. Die Esche mit ihrer Blätterpracht, die, so hiess es, das ganze Jahr über in voller Blüte stand ...
Eine etwas peinliche Stille trat ein. Offenbar wusste niemand so recht was er sagen sollte. Nymphadora, die sich für schuldig an der Situation hielt, versuchte ein Gespräch zu eröffnen. "Lasst euch von mir nicht stören, plaudert ruhig weiter. Oder ging es vorhin etwa um Dinge, die meine Ohren nicht vernehmen dürfen?"
26.12.2003, 01:51 #34
Nymphadora
Beiträge: 61
Tor ins alte Kastell - Eintritt in den ZuX -
Hochgeehrtes Gremium des Zirkels,

Da meine zwei Wochen 'Probezeit' nun bald (Samstag um 10.32 Uhr) abgelaufen sind, und ich daher endlich Mitglied einer der Gilden werden kann, möchte ich mich hiermit euch, liebe Anhänger Beliars, beitreten.
Seit ich mich für das RPG angemeldet habe, war der Zirkel mein Favorit, als mich dann schliesslich zwei freundliche Magier mit hoch zum Kastell nahmen und ich die dunklen Hallen endlich voll und ganz geniessen konnte, stand meine Entscheidung endgültig fest.
Die Magie Beliars zu beherrschen ist mein grösster Traum, alle Mitglieder des Zirkels, die ich bis zum jetzigen Zeitpunkt kennen gelernt habe, sind freundlich und hilfsbereit und euer Kastell ist der mit Abstand faszinierendste Platz in ganz Khorinis.
Die einzige 'Hürde', die mir noch im Wege steht, nennt sich 'The Best of Kastell'. Doch kann ich beruhigt sagen, dass ich den zwar äusserst interessanten, doch nicht minder langen Text nun bald hinter mir habe.
Deswegen erbitte ich die Prüfung.

hochachtungsvoll,
Nymphadora
26.12.2003, 02:32 #35
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
"Mein Entschluss steht jedenfalls fest!", warf Nymphadora in Rhodgars langwierige Erklärungen ein. "Ich werde Alles daran setzen, eine Dienerin Beliars zu werden, Alles." Sie war sich in ihrem gesamten Leben noch nie einer Sache derart sicher gewesen. Sie musste Schwarzmagierin werden, ansonsten würde ihr Leben keinen Sinn mehr haben. Wieder einmal war sie sich nicht wirklich sicher, woher sie diese unglaubliche Entschlussfestigkeit nahm. Sie war irgendwie einfach da. Seit sie das Kastell zum ersten Male betreten hatte, damals noch mit einer stark blutenden Fleischwunde am Oberschenkel (mit der sie noch immer zu kämpfen hatte ...) wusste sie es ...
Rhodgar klärte sie währenddessen weiter über Dieses und Jenes auf. Nymphadora war schon lange in eine Traumwelt versunken, malte sich in ihrem Kopf aus, wie es wohl wäre ein eigenes Zimmer oben im ersten Stock zu besitzen, wie es wohl wäre die Magie Beliars studieren zu dürfen, wie es wohl wäre eine eigene dunkle, anmutende Robe zu tragen, doch - "Nymphadora, geht es dir gut?", sie schrak unweigerlich hoch. "Was ... wie ... wer?! Ach Rhodgar, entschuldige, ich habe ein wenig geträumt, der viele Wein von vorhin schlägt sich anscheinend langsam aber sicher auf meinem Geiste nieder ...", versuchte sie sich zu rechtfertigen. "Ist schon gut, deine Augen schienen mir nur so glasig. Ich dachte es wäre eventuell etwas mit dir nicht in Ordnung." "Nein, danke der Nachfrage, es könnte mir nicht besser gehen", gab Nymphadora zu verstehen. "Nun, ich würde mich freuen, wenn du mich und Seraphin -", ein schneller Seitenblick, der sofort erwidert wurde zu dem liebenswürdigen Mann, der neben ihr saß. "weiter, nun ja ... Aufklären würdest.", Rhodgar erzählte ihnen also noch lange von vielen Dingen, über das Kastell, über seine Geschichte, seine Bewohner, seine Umgebung, eben alles, was er bereits hatte erfahren dürfen. Dazu muss man sagen, das seine Erzählungen in keinem Falle langweilig waren, ganz im Gegenteil, Nymphadora lauschte angeregt und versuchte sich die Unmengen von wissenswerten Dingen, die es zu hören gab einzuprägen.
27.12.2003, 19:08 #36
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Oh ja, Nymphadora wollte in den Zirkel um Xardas eintreten, komme was da wolle. Nach Rhodgars Erzählungen, Mythen und Erklärungen, mit denen der Magier die beiden Neuankömmlinge Seraphin und Nymphadora am vorgestrigen Tage unterhalten hatte, war ihre Entscheidung noch fester- und ihr Elan noch grösser denn je. So hatte sie beschlossen, sich in der Bibliothek näher über Beliar, die Gottheit, die sie hoffentlich bald anbeten würde, zu informieren. Schon den Vortag hatte sie bis auf einen einzigen Besuch im Refektorium, den kompletten Tag über dort herumgesessen und Unmengen Text in sich 'hineingesogen'. Es war zwar nicht besonders unterhaltsam in dem stillen Saal, doch dafür äusserst interessant und vor allem lehrreich. Besonders die Technik, mit der man hier nach den Büchern zu suchen pflegte, faszinierte sie. Nymphadora achtete besonders darauf, keinen so weitläufigen Suchbegriff, wie Beispielsweise 'Beliar' auszusprechen, sie wollte schliesslich nicht die ganze Bibliothek ausräumen. Stattdessen lies sie lieber sämtliche Bücher, die 'die Lehren Beliars' in sich versteckten aus den weiten Regalreihen plumpsen. Es hatte einige Zeit gedauert, bis die junge Frau sich sicher war, alle Bücher vom kalten Steinboden der Bibliothek aufgesammelt zu haben. Dann wankte sie über und über beladen mit den verschiedensten Werken über die dunkle Gottheitt zu dem nächstbesten freien Tisch. Dort vergrub sie sich dann in dem alten Pergament und konzentrierte sich beim lesen sehr stark, um sicher zu stellen dass sie auch alles Gelesene verinnerlichen würde. Als sie später irgendwann tief in der Nacht hochschrak, da irgendwo, weit entfernt von ihrem Standort, ein Buch zu Boden fiel, war sie doch sehr erstaunt darüber dass Bücher einen so in ihren Bann ziehen konnten.
Heute sollte der Tag nicht viel anders verlaufen, am späten Nachmittag, zu dem Zeitpunkt als sie gerade erst ihr Bett verlassen hatte, machte sie sich direkt auf zu ihrem bücherüberhäuften 'Lerntisch'. Dort setzte sie sich auf ihren zwar nur leicht gepolsterten, doch trotzdem angenehmen Stuhl. Sie fing an zu lesen. In einem der ältesten Schinken, den sie sich unter den Nagel gerissen hatte um sie durch zu wälzen (dieser stand offenbar bereits kurz davor auseinander zu fallen), entdeckte sie einen in ihren Augen besonders interessanten Absatz. Unter 'die Worte Beliar', stand dort folgendes geschrieben: Wer aber handelt unrecht und gegen den Willen der Götter, den will ich strafen, den Körper mit Schmerz, Leid und Tod, den Geist werde ich aber mit zu mir nehmen und auf immer und ewig in die Schatten. Selbstverständlich prägte sie sich auch die Worte Innos' und Adanos' (die in dem Buch ebenfalls Erwähnung fanden) gut ein. So so, dachte sie anschliessend, sehr interessant, der Bibliothek werde ich in Zukunft wohl noch des öfteren den ein oder anderen Besuch abstatten. Daraufhin schritt sie jedoch erst einmal in das Refektorium, um dort gemütlich zu Abend zu speisen. Erst jetzt fiel ihr auf, wie sehr ihr Magen eigentlich knurrte, sie hatte heute ja noch gar nichts gegessen ...
28.12.2003, 00:49 #37
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Kaum hatte sich Nymphadora im Refektorium niedergelassen, war auch schon eine köstlich duftende Suppe, deren Zutaten sie nicht zu erkennen vermochte, die ihr aber trotzdem sehr mundete, sowie ein niedliches Tässchen, angefüllt mit Kräutertee direkt vor ihrer Nase erschienen. Ohne zu zögern machte sie sich über das leichte Abendgericht her, die Suppe war überaus schnell ausgelöffelt, den Tee nahm sie jedoch lieber mit in den Innenhof (wohin sie ihr nächster Gang führte), schliesslich war das Gebräu noch immer unheimlich heiss. Da hatten es die Dämonen, oder was immer die Gäste im Refektorium bediente, wohl etwas zu gut gemeint. Oder hatten sie Nymphadora etwa Eins auswischen wollen, weil sie sich noch bis vor kurzem dermassen ungehemmt alle möglichen Speisen hinein geschlungen hatte, anstatt sie ordentlich zu geniessen? Nein, wenn Dämonen Vergeltung für irgendetwas suchten, würden sie es wohl um einiges anders angehen. Nymphadora verwarf den Gedanken so schnell wie er gekommen war und beschloss sich lieber auf der Bank niederzulassen, an der sie gerade angekommen war, ihrem Verfolgungswahn könnte sie sich später immer noch hingeben ...
Die saftig grünen Blätter raschelten leise in der prachtvollen Baumkrone über ihr. Man konnte hier und da eine Eule gurren hören. Es war alles so wunderbar, so vollkommen, so perfekt. Nichts auf der Welt würde sie je wieder von den Mauern des Kastell trennen, nichts. Ein wenig geistesabwesend schlürfte Nymphadora während sie so nachdachte ihren Kräutertee, den sie nun endlich in vollen Zügen geniessen konnte, wenn auch unbewusst. Die Nacht war klar, aber auch kalt. In regelmässigen Abständen stoben dünne Wölkchen aus ihrem Mund, nur um sich sofort wieder in der kalten Nachtflucht aufzulösen. Doch sie nahm davon gar keine Notiz, Nymphadoras Blick haftete auf dem Himmelszelt, mit seinen hell leuchtenden Sternen und dem anmutenden Mond. Sie war eigentlich schon immer ein Kind der Nacht gewesen ...
29.12.2003, 01:10 #38
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Heute war mal wieder einer dieser Tage, an denen Nymphadora sich elendig lahm fühlte und zu nichts Lust hatte. Als sie am späten Nachmittag aus ihren süssen Träumen erwacht war, führte sie ihr erster Gang zum Badezuber. Nach einem erfrischenden Bad sah der trübe Tag doch schon etwas anders aus. In die monströse Bibliothek würde sie sich heute dennoch ganz sicher nicht schleppen, das letzte wonach ihr der Sinn heute stand war die ganze Zeit über in einem verstaubten alten Wälzer herumzublättern. Eine Zeit lang stand sie einfach nur am Zimmerfenster und richtete ihren starren Blick auf die vernebelte Landschaft und den grauen trostlosen Himmel. Alles wirkte heute so monoton. Nymphadora fühlte sich leer, so leer wie schon lange nicht mehr. Seltsam, wo das im bezaubernden Kastell doch eigentlich noch nie vorgekommen war, bis auf ein paar vereinzelte etwas langweilige Tage, hatte sie sich hier sonst eigentlich immer pudelwohl gefühlt ...
Da half nur eines, ein Besuch im Refektorium! Schnurstracks machte sie sich auf die Socken, doch als sie in dem Speisesaal ankam, musste sie feststellen, dass sie offenbar nicht die einzige war, Der der Magen knurrte. Dort sass doch tatsächlich noch eine Frau, die sich mit allerlei seltsamen Speisen verpflegte. Doch wäre Nymphadora nicht am Traum auch nur der Gedanke gekommen, beim Ablick von Milchreis mit Zimt, Zucker und dicker brauner Butter zu Kichern. Denn diese Frau trug eine reich verzierte Robe und die Macht, die sie ausstrahlte schien schon fast greifbar. Ihr war sehr viel Respekt entgegen zu brigen, soviel stand fest. Unentschlossen trat sie nun auf die Dame zu, zuerst hatte sie umdrehen und zurück auf das Gästezimmer gehen wollen, doch das schien Nymphadora schon gar kein angemessenes Verhalten. Stattdessen hatte sie die Dienerin Beliars eigentlich begrüssen wollen, doch fielen ihr einfach keine passenden Worte ein, mit hochrotem Kopf stand sie einige wenige Meter entfernt von der Dame und sah beschähmt zu Boden.
29.12.2003, 01:16 #39
Nymphadora
Beiträge: 61
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #7 -
Dankeschön ihr Drei. :)
Ich freu mich jetzt mit euch allen zusammen im Kastell hausen zu dürfen. ;)
29.12.2003, 01:39 #40
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Der Aufforderung folgend lies Nymphadora sich gegenüber der Dame auf einem der zahlreichen Stühle nieder. Zumindest würde sie nicht als Magierfutter enden, das war doch schon mal eine beruhigende Nachricht. Sie wollte möglichst natürlich wirken, sah sich im Refektorium um, als ob sie noch nie hier gewesen wäre. Betrachtete eines der vielen Portraits, die hier ihren Platz hatten - musste jedoch schon kurze Zeit später ihren Blick wieder abwenden, da das Gemälde auf merkwürdige Weise ihren Schädel zum Brummen brachte. Ganz plötzlich stellte sie erschrocken fest, dass sie sich noch nicht einmal vorgestellt hatte. Das bedarf jawohl dringend einer Nachholung, ausserdem interessierte Nymphadora unheimlich, wieso die Magierin ihr gegenüber mit der Luft sprach und sich von ihr einen 'süßen wein - und zwar sehr süßen' bestellte.
"Entschuldigt, werte Dame, ich vergass ganz mich vorzustellen. Mein Name lautet Nymphadora. Verzeiht die dumme Frage einer ungebildeten Frau -", lies sie ihrem Interesse freien Lauf, "doch warum führt ihr Gespräche mit ... mit ... der Luft?" Nymphadora hoffte mit dieser Frage keinen eventuell fatalen Fehler begangen zu haben. Wie sich glücklicherweise herausstellte, war dem auch nicht so. meditate zog kurz ihre rechte Augenbraue hoch, begriff dann jedoch sofort, was die Unwissende, die ihr gegenüber sass, gemeint haben musste. Ein mildes Lächeln legte sich auf ihre Lippen und sie begann zu erklären.
29.12.2003, 02:03 #41
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
So war das also. Nymphadora sah sich kurz und hektisch um, fing sich jedoch sofort wieder. Schliesslich hatten die Dämonen, die sich ja angeblich überall um sie herum befanden, ihr bis jetzt auch noch nichts getan. Also, keinerlei Grund zur Panik. Ja, bisher hatte sie tatsächlich geglaubt, dieser Vorgang wurde durch irgendeine seltsame Magie erzeugt, doch das musste man der Magierin ja nicht auch noch offenbaren. Wie dumm von mir, gestand Nymphadora sich im nachhinein ein.
Ihr fiel bald auf, dass sie sich ja noch gar nichts zu Essen auf den Teller gewünscht hatte. So schloss sie für einen winzigen Moment die Augen, dachte darüber nach, worauf sie wohl am meisten Appetit hätte, um direkt darauf ein herrlich saftiges Moleratfilet auf ihrem Teller vorzufinden.
Auf die Frage, die ihr gestellt wurde hin, antwortete Nymphadora genau das, was sie dachte, die pure Wahrheit. "Nun, das Kastell ist der wohl faszinierendste Ort in ganz Khorinis, die dunklen Künste haben mich schon immer sehr interessiert und die Leute, die ich hier bisher kennen lernen durfte waren allesamt sehr liebenswürdig. So kann ich sagen, ja, es zieht mich auf diese dunkle Seite, von der ihr spracht, mehr als alles andere in meinem Leben mich je angezogen hat!" Nymphadora lehnte sie entspannt zurück, das Moleratfilet, war bereits verputzt, der Hunger war gestillt.
29.12.2003, 02:30 #42
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Nymphadora wusste gar nicht wie ihr geschah. Mit zitternden Händen stiess sie mit der Hohepriesterin, meditate wie sie soeben erfahren hatte, an. Sie war in den Zirkel um Xardas aufgenommen worden, unglaublich ... Ihre Dankbarkeit liess sich in Worten nicht ausdrücken.

Sie versuchte erst einmal wieder auf den Boden zu kommen, die riesige Euphorie, die innerhalb von Sekunden in ihr aufgestiegen war, zumindest ein wenig zu unterdrücken.
Zu allem Überfluss erschien nun auch noch Rhodgar, um ihre Runde noch zu bereichern. Eigentlich wollte Nymphadora ihren guten Freund sofort über das wunderbare Geschehen, das an diesem Abend seinen Lauf genommen hatte aufklären. Dennoch bewahrte sie sich den Redeschwall lieber für Morgen auf, sie wollte sich hier schliesslich nicht zum Affen machen. Rhodgar hatte sich inzwischen ebenfalls neben meditate Platz genommen.

Sie konnte es eigentlich kaum noch erwarten, in den ersten Stock hinauf zu stürmen. Ihre Neugierde was die oberen Stockwerke anging war riesenhaft, denn sie hatte bis heute ja nur im Erdgeschoss verweilen dürfen. Doch wollte sie nicht die Erste sein, die diese Runde verliess, sie blieb vorerst auf ihrem Stuhl sitzen.
Langsam aber sicher kam die Müdigkeit, ergriff immer und immer mehr Besitz von dem frischgebackenen Lehrling ...
29.12.2003, 02:38 #43
Nymphadora
Beiträge: 61
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #7 -
@ Shak: Wir werden uns noch sehen, verlass dich drauf. ;)

@ Hîrgalad: Danke, du bist ja sooo gütig. ^^

@ Xalvina: Danke, dunkle Mitstreiterin. :D

@ Dark-Druid: Nochmal Danke. Wie komme ich zu der Ehre? :)
29.12.2003, 19:09 #44
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Nachdem Meditate und Nymphadora sich von dem etwas verstutzt dreinblickenden Rhodgar entfernt hatten und die Wendeltreppe hinaufgestiegen waren, zeigte die Hohepriesterin ihr freundlicherweise noch den Standort ihres neuen Zimmers. Merkwürdig, dachte sie, der erste Stock sieht es auch nicht viel anders aus, als das Erdgeschoss ... doch die Magier werden sicherlich ihre Gründe dafür haben, dass die 'nicht-ZuX'ler' die höheren Stockwerke nicht betreten dürfen. Aber was interessiert mich das eigentlich noch - ich bin ja jetzt ein Lehrling! Sie konnte sich ein freudestrahlendes Grinsen nicht verkneifen.
Meditate entfernte sich nun bald in ihre Gemächer, jedoch nicht ohne Nymphadora vorher noch eine angenehme erste Nacht zu wünschen. Sobald Diese dann die Türe hinter sich geschlossen und abgesperrt hatte und die wahrlich wunderbare Einrichtung ihres Zimmers zum ersten Mal zu sehen bekam, liess sich die Euphorie, die sich in ihr aufgestaut hatte nicht länger unterdrücken, begleitet von einigen Freudenschreien überkam sie ein wahrer Lachanfall ...
Kaum zu glauben, sie war Lehrling, im Zirkel. Sie begann erst jetzt damit das Geschehene langsam zu registrieren. Die Welt hätte nicht schöner sein können, nichts auf der ganzen weiten Welt würde ihr jetzt noch ihren hervorragenden Gemütszustand vermiesen können. Die seltsame Leere, die sie am Nachmittag noch geplagt hatte war ebenfalls verschwunden. Sie wurde gefüllt von einer Menge Freude und unheimlich viel Wissensdurst, der ohne Zweifel noch gestillt werden musste.
29.12.2003, 23:54 #45
Nymphadora
Beiträge: 61
Gruppensitzung der Schwarzmagier [OT] #7 -
Danke für die vielen Willkommens-Grüsse, ihr Lieben. :)
Bei euch werd ich mich sicher sehr wohl fühlen.
30.12.2003, 00:10 #46
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Nymphadora hatte am Vorabend nicht mehr viel Gelegenheit gehabt, sich ihr Zimmer genauer anzusehen und die Einrichtung zu begutachten. Denn nachdem sie das Himmelbett, das unter einem Fenster stand, welches wiederum einen wunderschönen Blick auf den Himmel freigab, entdeckt hatte und einmal Probeliegen wollte, hatte sie die Müdigkeit von Neuem überkommen und sie war prompt eingeschlafen. Ihr Schlaf war tief, traumlos und sehr erholsam, er schien sogar noch erholsamer als der, den sie unten im Gästezimmer hatte geniessen dürfen, obwohl sie dies zugegeben kaum für möglich gehalten hatte.

In aller Herrgottsfrühe riss es die junge Frau trotzdem wieder auf ihre Füsse. Draussen war es noch dunkel, der Mond stand noch hoch am Himmel und dennoch, die Hohepriesterin hatte ihr Wort gehalten, wie versprochen lag dort in der Truhe (auf die sie sich direkt nach dem Aufstehen gestürzt hatte) tatsächlich eine Robe. Schwarz, weit geschnitten, schmucklos.
Nymphadora zog sich ihr neues Kleidungsstück, das sie von nun an als Mitglied des Zirkels auszeichnen sollte, an. Alles sass perfekt, als wenn die Robe extra für sie zugeschnitten worden wäre ...
30.12.2003, 01:21 #47
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Nachdem Nymphadora sich eine beträchtliche Zeit lang in ihrem Spiegel (der sich ebenfalls in ihrem neuen Zimmer befand) bewundert hatte, machte sie sich mit einem verschmitzten Grinsen auf ins Erdgeschoss. Dort unten würde sicher mehr los sein, als hier oben.
Kurz hatte sie darüber nachgedacht, ein wenig die anderen Gemächer zu erkunden, doch das zeugte erstens nicht gerade von gutem Benehmen und würde dem ein oder anderen Magier sicherlich zweitens immens an den Nerven zerren.
Auch war ihr die Idee gekommen, sich noch höher zu wagen; in das zweite, dritte, oder gar vierte Stockwerk - Moment, hatte das Kastell überhaupt so viele Stockwerke? Egal, sie würde es ein andermal herausfinden, doch nicht jetzt. Irgendwann ... zusammen mit Rhodgar, Syrus, Seraphin und Renata. Oder sie würde sich einfach von der Hohepriesterin Meditate berichten lassen, wie es dort oben aussah. Sie musste sich selbst eingestehen: Allein hätte sie warscheinlich doch ein ziemlich mulmiges Gefühl, dort oben.

Inzwischen stand sie in der Eingangshalle, die wie eh und je von dem pompösen Pentagramm geprägt wurde. Bald fiel ihr wieder der versteinerte Magier ins Auge, der hier zu wachen schien. Überglücklich warf sie im den Rest ihrer Goldstücke in den Teller. Freudig, sich ihrer entledigt zu haben. Ihr Goldbeutel, nun bis auf´s letzte Goldstück geleert, hing lasch von ihrem Gürtel herab, der aber unter ihrer neuen Robe verborgen lag - Sie schmiss ihn gleich noch hinterher.
Es hatte keine Spende sein sollen, nein. Aber Gold zählte nun rein gar nichts mehr in dem ihrigen Leben. Wissen, Erkenntnis und vielleicht auch Macht, das war es, was es sich anzueignen galt.
Mit federndem Gang schritt sie dann Richtung Innenhof. Sie fühlte sich um einiges leichter, komisch ...

Unter der Esche angekommen, bemerkte sie einen Mann, den sie noch gut in Erinnerung hatte. Seraphin. Der, wie immer mysteriös und irgendwie edel anmutende Gesell, betrachtete sie mit erstaunten Blicken, sie konnte sich bereits denken wieso. Es gab zur Begrüssung eine kleine Umarmung, und schon sassen sie auf der Bank und tratschten angeregt in die Nacht hinein.
Seraphin schien sich wirklich für ihre Geschichte zu interessieren und hörte gern zu. Nymphadora kam währenddessen gar nicht mehr aus dem Reden heraus. Es war ein tolles Gefühl zu wissen dass es noch so tolle Menschen wie ihn, der er neben ihr sass und sich wie immer wie ein absoluter Gentleman zu verhalten wusste, gab.
30.12.2003, 02:10 #48
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
Als Nymphadora nach einer halben Ewigkeit geendet hatte, herrschte Stille. Es war schön und entspannend, den Blättern dabei zuzuhören, wie sie sich im Wind wogen und ein leises Rascheln von sich gaben. Doch war es mindestens ebenso einschläfernd, musste Nymphadora feststellen, als sie sich selbst ertappte, wie sie um ein Haar eingenickt wäre.

Sie blickte zur Seite. Sah Seraphin, der mit seinen glänzenden Augen, die jede einzelne Sekunde mehr zu sagen vermochten, als alle Buchwerke dieser Welt, den Mond betrachtete.
Ihr guter Freund wirkte ein wenig verträumt, sie hatte ihn bereits richtig ins Herz geschlossen. "Du, Seraphin?", setzte sie erneut zum Gespräch an, "Ja? Was liegt dir auf dem Herzen?" "Nun, ich fragte mich, was du in kommender Zeit zu tun pflegen wirst. Ich meine, du wirst das Kastell jawohl nicht verlassen wollen, oder?"
Seraphin blickte sie an. Nymphadora kannte diesen Blick mitlererweile. Jedes Mal, wenn er sie so ansah, schien es als würde er direkt in ihr Herz schauen. Als würde er tief in ihr lesen können. "Nein, selbstverständlich werde ich hier bleiben. Ich meine, schau dir diesen Ort doch einmal an. Wo bitte sollte es in ganz Khorinis etwas schöneres geben?", er machte eine kurze Pause, sprach dann jedoch weiter. "Ich werde dir sagen wo: Nirgends! Also, auch ich habe vor, dem ehrenwerten Zirkel in absehbarer Zeit beizutreten."
Nymphadora war unheimlich erleichtert, sie würde ihn also nicht verlieren ... "Es freut mich das zu hören, mein Freund. Du würdest gar nicht glauben, wie sehr ..."
30.12.2003, 23:35 #49
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
"Hallo Rhodgar!", platze es aus ihr heraus. Mit ihm hatte Nymphadora doch schon vor zwei Tagen reden wollen. "Na, fällt die vielleicht was an mir auf?", fragte sie neckisch. Obgleich sie natürlich wusste, dass Rhodgar unweigerlich etwas aufgefallen sein musste, wenn er sie im ersten Stock und noch dazu mit Lehrlingsrobe umherwandeln sah. "Natürlich, meinen Glückwunsch, werte Dame!", beglückwünschte sie der Magier grinsend. Den Rest des Weges, sowie die Wendeltreppe brachte die Beiden zusammen hinter sich. Sollten sich ihre Wege im Erdgeschoss trennen? "Sag mal, wo willst du eigentlich hin?" "Ins Refektorium ... lesen macht ziemlich hungrig, weisst du." "Oh, das trifft sich gut, gegen ein kleinen Happen hätte ich auch nichts einzuwenden."

Im Refektorium lies Nymphadora sich mit einer gewollt mageren, jedoch trotzdem ziemlich saftigen Scavengerkeule und eienm leichten Wein bedienen, während der offenbar wirklich sehr, sehr hungrige Rhodgar ein ganzes Molerat in seinen Magen beförderte. "Wie kann man nur so viel essen?", erkundigte sich Nymphadora scherzhaft. "Ach, das ist eigentlich ganz einfach, wenn der Mund gross genug ist.", gab Rhodgar mit einem breiten Grinsen zurück.

Nach dem Abendmahl hatte Nymphadora ihren Gefährten überreden können, sie noch eine Zeit lang in den Innenhof zur Esche zu begleiten. Doch dort sollten sie auf der Bank niemand geringerem als Meditate, der Hohepriesterin höchstselbst, begegnen. Rhodgars Augen begannen auf einmal zu funkeln, wie die eines kleinen Kindes am Weihnachtsabend. Nymphadora dachte jedoch im Augenblick viel mehr an die Bisswunde an ihrem rechten Oberschenkel, die noch immer nicht ganz verheilt war. Sie schmerzte zwar nicht mehr sonderlich schlimm, doch wo sie die Hohepriesterin, die sich hier im Kastell wunderbar auszukennen schien, schonmal vor sich hatte, konnte sie sich auch gleich nach einem Heiler erkundigen ...
31.12.2003, 00:02 #50
Nymphadora
Beiträge: 61
Das Kastell des ZuX # 24 -
"Es freut mich euch zu sehen, Hohepriesterin Meditate", setzte Nymphadora in respektvollem Ton an, "Wir hatten gerade ein vorzügliches Mahl im Refektorium. Nun ja, ich konnte Rhodgar danach noch überreden, mich zur immergrünen Esche zu begleiten."
Meditate nickte und machte daraufhin ein wenig Platz für die Beiden. Sie setzten sich.
Nymphadora hörte den Eulen zu. Das Gurren der Tierchen klang in ihren Ohren wundervoll und wirkte jedes Mal wieder herrlich beruhigend. Vielleicht würde sie sich bei Zeiten auch eine Eule zulegen. Immerhin war man als Anhängerin Beliars meist nachtaktiv, genau wie eine Eule. Ausserdem war Nymphadora eigentlich tierlieb und so eine Begleiterin konnte schliesslich durchaus von Nutzen sein und machte obendrein auch noch Spass.
Bald merkte sie, wie sie immer weiter abschweifte. Sie fand dennoch schnell wieder in die Realität zurück und begann dann Meditate nach einem Heiler zu fragen.
"Sagt Meditate, könnt ihr mir sagen, wo ich in diesen Gemäuern einen Heiler finden kann? Ich habe da eine schmerzhafte Bisswunde an meinem Oberschenkel, die mir ein unheimlich aggressiver Wolf bei meiner Anreise zum Kastell zufügte. Und die will einfach nicht vollständig verheilen."
Seite 2 von 3  1  2  3