World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Miraweth |
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11.02.2004, 17:29 | #26 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Miraweth stieg lächelnd die Treppe wieder hinab. Das Runensäckchen war wirklich eine gute Idee von Kano gewesen, sie musste ihm gleich nachher berichten, wie gut es der Lady gefallen hatte. Die junge Amazone trat wieder an den Herd und machte sich daran ihn zu schrubben. Beim Abendessen war ein wenig Milch übergekocht und nun klebte die harte Kruste störrisch auf der warmen Abstellfläche fest. Es würde ein längeres Unterfangen werden, zumal sie danach noch das Geschirr abspülen wollte. Ewigkeiten später endlich war der Herd wieder sauber und das Geschirr stand blankpoliert im Regal. Miraweth trat aus dem Haus und schloss leise die Tür hinter sich. Samantha war immer noch im ersten Stockwerk in ihre Studien vertieft. Was immer sie da machte, es musste sehr spannend sein. Die Amazone lief durch das nächtliche Oberviertel und sah sich die Häuser an. Ein leichter Wind wehte und spielte mit ihrem langen blondenen Haar, das sich über ihre Schultern wellte. Sie hatte heute eines der neuen Kleider an, welche ihr Kano geschenkt hatten. Das dunkelblaue, das in der Nacht fast schwarz wirkte. Es ging ihr bis knapp über die Knie und betonte ihre schlanke Gestalt als wäre es eine zweite Haut. Sehr bequem war es dazu auch noch. Wenig später hatte sie das Haus des Paladins erreicht. Sie klopfte an. |
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11.02.2004, 17:45 | #27 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Etwas kalt war ihr inzwischen nun wirklich, doch das änderte sich sobald sie in die warme Stube des Paladins trat. Sie ließ sich nicht zweimal hereinbitten, schließlich begannen ihre Glieder schon leicht zu zittern. Ihre Lippen zu einem bibbernden Lächeln verzogen huschte sie an Kano vorbei und postierte sie gleich strategisch günstig neben dem Kamin. Wohltuende Wärme erreichte ihre steifgefrorenen Beine. "Ich habe Samantha eben das Runensäckchen geschenkt, sie hat sich sehr gefreut. War ein guter Tipp von dir, vielen Dank." Sie hatte einen Arm an den Kamin gelegt und lächelte nun mit schiefgelegtem Kopf zu Kano hinüber. |
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15.02.2004, 19:07 | #28 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Der Paladin war mit der Lady aus. Wo immer sie hingegangen waren, bisher waren sie noch nicht zurückgekehrt. Sollte sie sich langsam Sorgen machen? Doch andererseits würden die beiden schon sehr gut auf sich selbst aufpassen können. Sie hatten die alten Hallen bezwungen, sie waren sicher gut imstande auch die Gefahren der Dunkelheit zu überstehen. War es dann vielleicht Eifersucht, die schwach in ihr glühte und drohte zu lodern zu beginnen? Schnell verwarf sie diesen Gedanken wieder. Worauf denn? Es gab nichts auf dass sie eifersüchtig sein konnte. Sie hatte es einfach nicht zu sein. Energisch schrubbte sie weiter, obwohl der Herd schon blitzblank funkelte. Das Hörnchen schaute bereits mißtrauisch herüber. Warum bloß war es nicht mitgegangen? Oder hatte die Lady es absichtlich hiergelassen, weil es nur im Weg sein würde? Schon wieder diese Gedanken. Ärgerlich wischte Miraweth ein letztes Mal über den Herd, bevor sie den Lappen in die Ecke feuerte. Jetzt war Schluß mit dem Putzen, sie brauchte dringend frische Luft. Unter den dunklen Äuglein des Hörnchens verließ Mira das Haus der Lady und schlenderte durch das Oberviertel. Ein paar mal hatte sie das Gefühl ein kleiner Schatten würde sie verfolgen, doch jedesmal wenn sie sich herumdrehte war nichts mehr zu sehen. Sehr merkwürdig. Doch länger konnte sie nicht mehr nachdenken, denn da fiel ihr eine Rauchsäule auf, die aus dem Richterhaus quoll. Aufgeregte Stimmen drangen herüber und Männer rannten wie verrückte Hühner hin und her. "Was wird der General sagen?" "Wir sind erledigt." "Nun tut doch endlich was, sonst fackelt uns noch alles ab!" "Du Held, wieso wirfst du auch die brennende Kerze um!" "Holt Wasser, schnell!" "Woher denn?" "Na aus dem Brunnen du Idiot!" "Habt ihr einen Eimer?" "Hilfe, ich brenne!" "Aus dem Weg!" Miraweth kam gerade noch rechtzeitig heran, um einen großen Schwall Wasser zu sehen. In der Mitte des Raumes stand eine Anzahl Männer herum, die die geschwärzten Überreste einer großen Stoffplane in Händen hielten. Feiner Rauch quoll aus den letzten Ecken hervor, bis auch dieser wieder erstarb. "Nanu? Ein Lagerfeuer im Richterhaus? Etwas ungewöhnlich...", die junge Frau war durch den Eingang getreten und schaute sich das Chaos an. |
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15.02.2004, 19:39 | #29 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Die junge Frau im Hauseingang schmunzelte. Sie hatte ihr dunkelblaues Kleid an, das ihr knapp über die Knie ging und ihre Figur mal wieder hervorragend zur Geltung brachte. Aber das tat wohl sowieso jedes Kleid an ihr. Sie schien es selbst noch nicht mal richtig zu merken, aber die Augen der Handwerker hafteten bereits ohne Ausnahme auf ihrer Erscheinung. Jetzt schritt sie mit ihren langen glatten Beinen auf den Lord zu und machte ein bedauerliches Gesicht. "Eine Schande, das schöne Segel. Ihr werdet euch ein neues besorgen müssen, mir dem hier ist wohl nicht mehr viel anzufangen." Sie zupfte an dem verkokelten Stoff und sah zu wie die Asche zu Boden fiel. "Wenn ihr jemanden zum Aufräumen braucht, ich wäre mir nicht zu schade dafür. Das Fenster ist schnell geputzt und den neuen Anstrich für Decke und gleich auch noch die Wände können wir organisieren." Sie schaute Carthos fragend an. |
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21.02.2004, 18:15 | #30 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Stille erfüllte den Raum, nur das leise Platzen der Schaumbläschen war zu hören. Ein wohliges Knistern in den Ohren, dem man gern ein wenig länger lauschte. Kerzenschein fiel über den Holzboden und spendete mattes Licht. Hin und wieder plätschterten ein paar Wassertröpfchen, wenn die schlanke Gestalt in der gefüllten Wanne ihre Fußzehen wackeln ließ. Ein Bild der Ruhe und Geborgenheit, wie man es sich nicht schöner erträumen konnte. Miraweth seufzte. Das warme Wasser umfing ihren nackten Körper und hüllte ihn in eine Decke aus weichem Schaum. Er ging ihr fast bis zum Hals, wenn sie sich tiefer einsinken ließ, und bedeckte glänzend ihre wohlgeformte Brust, wenn sie sich etwas aufrichtete. Eine ganze Reihe von Kerzen hatten sich um die Wanne versammelt und nur noch ein paar rote Rosenblätter hätten das Bild perfekt machen können, dachte Miraweth. Doch angesichts der kalten Jahreszeit und des Mangels an Rosen war sie mit den Kerzen und dem warmen Badewasser vollauf zufrieden. Schon früher hätte sie auf diese Idee kommen können, doch bei der Lady hatte sich nie die Gelegenheit geboten. Immer war sie zuhause oder das Hörnchen hüpfte störend im Haus hin und her. Hier dagegen hatte sie ihre Ruhe und konnte das Bad ungestört zelebrieren. Die junge Amazone ließ den Kopf nach hinten sinken und schloß die Augen. Nie wieder wollte sie hier herauskommen. Die Wärme des Wassers gab einem das Gefühl von vollständiger Geborgenheit und sein weiches Element streichelte jeden Teil ihrer Haut so sanft und zart, dass sie meinte wieder zuhause in den Hallen zu sein. Was fehlte war eine Schale Obst und eine Horde höriger Männer, doch das konnte man sich zur Not auch noch erträumen. Sie lächelte, als sie mit geschlossenen Augen dalag und sich in die Vergangenheit zurückdachte. Was waren sie doch alle reizvoll gewesen, einer mehr als der andere. Und doch waren sie nicht alle gleich gewesen. Eigentlich hatte sie nur einer wirklich fasziniert. Sie schmunzelte, die Augen immer noch geschlossen. Was war es doch merkwürdig, genau in jenem Hause zu sein und unbekleidet in einer Wanne warmen Wassers zu liegen. Es dauerte nicht lange, da war sie eingenickt. |
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21.02.2004, 19:05 | #31 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Ein Geräusch riß sie aus ihren Träumen. Es waren die schönsten Träume gewesen, die sie seit langem mal wieder gehabt hatte. Sie, daheim in den Hallen. Den Körper im warmen Bad, auf den vergoldeten Fließen, umgeben von Früchten und aphrodisierenden Getränken. Das Gemüt im größten Glück. Ein Bad aus schönen Gefühlen. Man hatte ihr Früchte gereicht und ihren Nacken massiert. Sie konnte sich gar nichts schöneres vorstellen als so verwöhnt zu werden. Und gleichzeitig verspürte sie den Drang, selbst zu verwöhnen. Diesen Drang, den sie all die einsamen Jahre verspürt hatte, in der Hoffnung auf Besucher, die ihr Erlösung brachten. Doch mit einem Mal schwanden die Erinnerungen. Sie sah die Stadt vor sich, das Oberviertel. Neue Leute, neue Häuser und Umgebungen. Und obwohl sie Trauer verspürte, war da auch so etwas wie Hoffnung in ihrem Herzen. Ein zwiespältiges Gefühl. Ihre goldenen Augen öffneten sich langsam und sie wurde zurückgeholt in Kanos Badewanne. Sie lag immer noch tief in der Wanne, nur die Knie schauten heraus und waren schon leicht unterkühlt. Die Kerzen versprühten immer noch einen warmen Lichtschein. Und doch war etwas anders. Die junge Frau richtete sich auf, sodass ihr Oberkörper wieder aus dem Meer aus weichem Schaum hervorkam und sich das Wasser auf ihrer glatten Haut im Schein der Kerzen spiegelte. Sie drehte sich um, die Ursache für die Veränderung im Raum suchend. Und gleich darauf fanden ihre braunen Augen Kano in der Tür und sie lächelte. "Mach doch die Tür hinter dir zu bitte, es zieht kalt herein", sagte sie mit ihrer warmen Stimme und ließ sich wieder wohlig ins Wasser gleiten. Jetzt fühlte sie sich nicht nur geborgen, jetzt hatte sie sogar noch Gesellschaft. Der Abend versprach schön zu werden. "Wo hast du dich so lange herumgetrieben?", fragte sie neugierig und hob ein Bein aus dem Wasser, um es mit Schaum zu bestreichen. |
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21.02.2004, 19:46 | #32 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Miraweth ließ das lange Bein langsam wieder ins Wasser gleiten und schloß die Augen. Langsam spürte sie wie sich die Muskeln in ihrem Nacken lockerten und nach und nach ein Gefühl von totaler Entspanntheit ihren Körper erfasste. Das war es, was jetzt noch gefehlt hatte. Woher hatte Kano das nur wissen können? Er war wirklich ein zuvorkommender Kerl. Sie lächelte leicht unter ihren geschlossenen Augen und ihre langen dunklen Wimpern warfen flackernde Schatten auf ihre geröteten Wangen. "Ihr Statthalter, ihr habt es schon gut. Jeden Tag könnt ihr durch die Stadt gehen und einkaufen, und wenn euch jemand fragt dann könnt ihr es beruhigt als eure Pflicht tarnen. Statthalter müsste man sein..." Sie seufzte und lachte dann leise. "Wer gibt euch nur das ganze Gold dafür? Der Job muss sich wirklich lohnen. Ein herrliches Leben, das man auf diese Weise führen kann." Wieder ein kleines Seufzen aus ihrer schaumumwobenen Brust. Sie öffnete die Augen wieder und begann etwas Schaum in die Hand zu nehmen und damit ihren linken Arm bis hinauf zur Schulter einzureiben. |
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21.02.2004, 20:11 | #33 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Ein Lächeln tauchte auf ihren vollen Lippen auf und sie schloß sanftmütig wieder die Augen. Die Hand auf ihrer Schulter massierte ruhig weiter und lockerte jeden Muskel, der bisher noch nicht der Entspannung nachgegeben hatte. Das Gefühl von Ruhe und Geborgenheit verstärkte sich mit jedem Moment. Miraweth öffnete die Augen wieder und schaute die flackernden Kerzen an. Ihr Schein spiegelte sich im aufgetürmten Schaum und ließ ihn vielfach glitzern. Wie aus kleinen Edelsteinen erschaffen sah die Wasseroberfläche jetzt aus und genauso geheimnisvoll funkelte sie auch. "Das ist lieb von dir, aber ich wollte dich nicht bei deiner Arbeit stören. Ich dachte mir, wenn du soviel Papier zu beseitigen hast, dann willst du das sicher erst hinter dich bringen und ich würde nur ablenken." Sie zuckte kurz zusammen, als sie seine Hand auf der ihrigen spürte. Dann jedoch ließ sie ihn gewähren und erfreute sich an dem sanften Kribbeln, das sogleich ihren Körper durchströmte. Wohlig streckte sie die Beine aus und brachte damit das Wasser leicht in Bewegung. Sanft schwappte es nach unten, legte einen Teil ihres Oberkörpers frei, um gleich darauf wieder zurückzukehren und ihre feuchte Haut unter sich zu verstecken. |
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21.02.2004, 21:31 | #34 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Langsam hörte das Wasser wieder auf zu schwappen und beruhigte sich. Der Schaum lag weich da, wie eine Gebirgslandschaft aus lauter weißen Schneespitzen. Immer noch knisterte er leicht, wenn die kleinen Luftbläschen zerplatzten. Die Kerzen waren schon halb heruntergebrannt, was jedoch ihren matten Lichtschein immer noch gleich schön erscheinen ließ. Gerade wollte sie etwas erwidern, als sie eine ganz leichte Berührung an ihrem Nacken spürte. Es waren nicht seine Hände gewesen, die bis eben noch so schön ihre Schultern massiert hatten. Es war etwas anderes gewesen, etwas viel weicheres. Weich, warm und sehr angenehm. Sie schloß die Augen und genoß das Gefühl, welches immer noch auf ihrer Haut zurückgeblieben war. Sie musste immer noch träumen. |
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04.03.2004, 20:32 | #35 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Es klackte und Miraweth fuhr herum. Er war weg, es war zu spät um zu bereuen. Er war zurück ins Minental gegangen und sie hatte ihn ohne ein paar nette Worte weggeschickt. Ein stechender Schmerz zog sich durch ihre Brust und sie stützte sich auf den Tisch, den Kopf leicht gesenkt. Eine Träne kämpfte sich zwischen ihren Lidern hindurch und bahnte sich seinen Weg ihre zarte Wange hinunter. Dann blickte sie auf und eilte zur Tür, trat hinaus, doch es war zu spät. Langsam kehrte sie ins Haus zurück und schloss die Tür. Warum nur war sie so dumm gewesen, warum hatte sie so reagiert. Natürlich war es seine Pflicht und er konnte sie nicht einfach wegen ihr vernachlässigen. Und sie schickte ihn einfach fort, mit diesen verletzten und verletzenden Worten. Und wenn er nun fiel? Sollte das das Letzte gewesen sein, was er von ihr hatte? Verzweifelt sank sie auf die Couch nieder und zog die Beine an. Eng schlung sie ihre Arme darum und stützte den Kopf auf die Knie. Ziellos blickte sie ins Feuer, was war sie doch dumm gewesen, niemals würde sie es sich verzeihen, wenn ihm etwas passierte. Sie vergrub ihr Gesicht zwischen ihren Knien und zog die Beine eng an den Oberkörper. "Möge Innos ihn beschützen..." |
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06.03.2004, 09:57 | #36 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Es war eine kurze Nacht für Miraweth gewesen, sie hatte kaum schlafen können, immer wieder war sie beunruhigt aufgewacht. Irgendetwas stimmte nicht, das spürte sie. Und der Gedanke daran, was es sein könnte, ließ sie noch besorgter werden. Inzwischen war es aber schon wieder hell und es herrschte reges Treiben im oberen Viertel. Ungewohnt viel, wie sie feststellen musste. Langsam ging sie zur Tür und trat hinaus, Ritter liefen eilig umher, ebenso Paladine. Ab und an rief ein Offizier ein paar Befehle zu seinen Männern. "Herr, sagt mir, was ist los?", sprach sie einen vorbei rennenden Paladin an, der kurz stoppte. "Orks! Im Minental, Hunderte. Wir vermuten, dass sie auf die Stadt vorrücken werden, die Burg ist schon verloren." Diese letzten Worte trafen die junge Frau wie ein Dolch in die Burst, mitten ins Herz. Während der Paladin schon wieder weiter rannte, ging sie ein paar Schritte rückwärts und musste sich am Haus abstützen. Die Burg war verloren. Das durfte nicht sein! Wieso nur hatte Innos das zugelassen?! Wieso hatte er einen seiner treusten Krieger in diese Falle laufen lassen! Miraweth war etwas schwindelig und tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf, war er noch am Leben? Hatten einige Männer fliehen können? Es musste so sein, er durfte nicht tot sein, nicht nachdem sie ihn so kalt weggeschickt hatte! Unsicher sah sie sich um ohne jedoch etwas von ihrer Umgebung wahr zu nehmen. Samantha, sie wusste sicher Rat. Eilig schritt die junge Frau in Richtung Hinterhof, direkt auf das Haus der Lady zu. Es dauerte auch nicht lang, bis sie die Tür erreichte und eintrat. Es war still im Haus, ob sie noch schlief? Oder auch nicht mehr da war? Eigentlich war es dumm, die Lady gehörte doch ebenfalls zum Heer, sicher war sie schon wieder unterwegs. Doch Miraweth beschloss, aus sie zu warten, vielleicht kam sie ja noch einmal. Unsicher und nervös lief sie in der Wohnung umher, ihre Gedanken fanden keinen Halt, keine Ruhe. Vorwürfe, Angst, Verzweiflung, so viele Gefühle erfassten sie und wo blieb nur Samantha... |
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07.03.2004, 11:32 | #37 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Es war eine grausige Nacht gewesen und die ganze Zeit über hatte Miraweth in Samanthas Haus verbracht. Die Lady war nicht mehr gekommen, stattdessen entbrannte ein furchtbarer Kampf, stundenlanges Schreien, Klirren und sogar das Brüllen eines Drachen. Was war das nur für eine Welt, in die sie da gekommen war. Nie hatte es etwas derartiges in den Hallen gegeben, niemals. Hier dagegen schien es eher der Alltag zu sein. Noch immer kauerte die junge Frau auf Samanthas Couch, die Beine angezogen und umschlungen. Sie wollte nicht da raus, bei all dem Lärm und dem Feuer, es musste schrecklich aussehen, in der Stadt. Ganz zu schweigen von ihr selbst. Miraweth fühlte sich seltsam, als wäre eine Welt zusammen gebrochen. Wie damals, als sie die Hallen einstürzen sah. Warum nur passierte das alles, lag es an ihr? Ein Fluch? Oder war es eine Strafe Innos'? Sie wusste es nicht. Langsam kämpfte sich eine Träne die Wange hinunter und die junge Frau vergrub ihren Kopf wieder zwischen den Knien... |
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14.03.2004, 15:41 | #38 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Glückwünsche #2 -
hey danke ihr süssen. :D und glückwunsch an longbow. :) |
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14.03.2004, 16:30 | #39 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #15 -
ach gib mir die sahne, ich weiß bestimmt verwendung dafür |
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17.03.2004, 19:44 | #40 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Miraweth stand am Herd und rührte gedankenverloren in der Suppe herum. Leise Pfeifftöne verließen ihre Lippen und ein fröhliches Lied erfüllte schon bald den Raum. Die vorher so tristen Tage des Wartens waren vorbei und neues Glück hatte ihr Leben erfüllt. Sie wußte selbst nicht genau warum, doch sie hatte eine Ahnung. Es war ein Gefühl, tief in ihr drinnen, das ihr den Ursprung ihrer Fröhlichkeit verriet. Doch sie mochte es noch nicht so recht wahrhaben. Es durfte doch gar nicht sein. Noch nie hatte sie sich zu solchen Gefühlen hinreißen lassen. Immer war es eine Art des Besitzens und Beherrschens gewesen, was sie zu ihren Taten hatte hinreißen lassen. Doch diesmal war es anders. Zum ersten Mal spürte sie ein neues Gefühl, ganz anders als die vorigen. Und sie wußte es musste mit dem Paladin zusammenhängen. Das Messer wetzte nur so über das kleine Holzbrettchen, als sie die Kräuter feinhackte. Sie hatte sie zuvor auf dem Markt gekauft, ganz frisch und noch grün und knackig. Sie würden der Suppe die nötige Würze verleihen, die sie so einmalig machte. Schwungvoll ließ sie das Grünzeug hineinrieseln und rührte dann nochmal kräftig um. Kurz probierte sie, war äußerst zufrieden und stellte dann den Topf mit der Suppe auf den Tisch. "Essen ist fertig!", trällerte sie durch das Haus und wartete auf die Fußstapfen des Paladins, wenn er die Treppe herabkam. Es würde ein gemütliches Abendessen werden. |
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17.03.2004, 19:47 | #41 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Bürgerwehr #5 -
wahrscheinlich hättest du doch den allgemeinen account für den post nehmen sollen |
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17.03.2004, 19:48 | #42 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Bürgerwehr #5 -
ja er meint ja dass ich immer vor ihm die neuen lagerfeuer-thread eröffne. tja, pech ;) |
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17.03.2004, 20:20 | #43 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Miraweth lachte und setzte sich zu Kano an den Tisch. "Danke. Ich hab sie bei Lady Samantha in einem Schrank gefunden, schon recht verknittert und sicher jahrelang nicht benutzt. Kann ich mir jedenfalls gut vorstellen." Sie zwinkerte dem Paladin neckisch zu und verteilte dann die Suppe. "Ich hab sie gewaschen und geglättet und verwende sie jetzt. Passte wie angegossen und die Lady wird sie wohl kaum vermissen, so wie ich sie kenne." Sie lachte und nahm den Löffel in die Hand. "Lass es dir schmecken. Du hast sicher hunger. Es ist ein altes Rezept nach meiner Mutter, etwas an die heutigen Geschmäcker angepasst. Ich hoffe es sagt dir zu..." Sie tauchte den Löffel ein und nahm eine grosse Portion davon zu sich. Gleich darauf lächelte sie wieder zu Kano hinüber. |
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17.03.2004, 20:52 | #44 | |||
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Die Oberstadt # 3 -
Miraweth machte erst ein erstauntes Gesicht, doch dann lachte sie ebenfalls. Zuerst hatte sie seinen Vorschlag wirklich ernst geworden, aber nachdem er so gegrinst hatte war sie zu dem Schluss gekommen, dass es nur ein Scherz gewesen sein konnte. Natürlich, wie hatte sie auch etwas anderes annehmen können. Es war töricht von ihr. Sie lachte also und löffelte dann ihre Suppe weiter. Löffel um Löffel fühlte sie sich behaglicher, erinnerte sie doch der Geschmack an ihre Kindheit. Oft hatte sie diese Suppe gegessen und ihrer Mutter bei der Zubereitung geholfen. Und jetzt saß sie hier und aß eben diese Suppe, die ihr soviel bedeutete. Dass sie sie zubereitet hatte, war etwas ganz besonders. Nicht mal Lady Samantha hatte sie bisher kosten dürfen. Doch das würde sie Kano lieber nicht erzählen, er würde es sicher falsch auffassen. Oder etwa nicht? Sie wußte auch nicht warum, aber sie hatte Angst vor seiner Reaktion auf diese Tatsache. Vielleicht verstand er nicht, wieviel ihr diese Suppe bedeutete. Nachdem sie genug über ihre Suppe nachgedacht hatte, bemerkte sie dass ihr Teller schon wieder leer war. Ebenso der von Kano. Sie öffnete also den Deckel erneut und gab beiden noch von der Suppe nach. "Es freut mich dass es dir schmeckt. Diese Suppe ist irgendwie auch ein Teil von mir..." Jetzt würde er sie sicher komisch angucken. Vorsichtig lunste sie über ihren Tellerrand zu Kano hinüber. |
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17.03.2004, 21:23 | #45 | |||
Miraweth Beiträge: 47 |
Die Oberstadt # 3 -
Der Löffel blieb auf halbem Wege zum Mund in der Luft stehen. Hatte sie eben richtig gehört? Er hatte sie weder komisch angeschaut noch war seine vorige Bemerkung als Scherz gemeint. Sie zwang sich den Löffel weiterzuführen und in ihren geöffneten Mund zu schieben. Dann ließ sie sich die Suppe langsam auf der Zunge zergehen, ohne sie wirklich zu schmecken und schluckte schließlich. Ihre Augen trafen die des Paladins und sie fand ihre Sprache wieder. "Das...das ist dein Ernst? Ich soll hier wohnen?" Es bedurfte keiner Antwort, das Gesicht von Kano sagte alles. "Nun, ich würde ja schon gerne. Aber was wird die Lady dazu sagen? Sie wird untergehen in ihrem Chaos. Das müsstest du ihr schon beibringen..." Sie konnte ein kleines Grinsen nicht unterdrücken. |
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27.03.2004, 16:48 | #46 | |||
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Die Oberstadt # 3 -
Miraweth folgte seinen Blicken soweit es möglich war. In der Tat schauten ihre Schultern weit heraus und in der Nacht würde es frisch werden. Sie war die Wärme gewohnt, nicht die kalten Nächte der Stadt. Durch ihre Lage direkt am Meer änderte sich das Wetter schnell und ein warmer Sonnentag konnte sehr rasch zu einer kühlen Nacht wechseln. Wenn erstmal der Wind aufgezogen war, konnte ihm keiner mehr entrinnen. "Wenn du meinst, dann werde ich einen Umhang mitnehmen", erwiderte sie lächelnd und schnappte sich den Umhang, passend zur Farbe des Kleides. Man konnte meinen die beiden wären wie geschaffen füreinander. "Ich bin dann soweit." Kano nickte und schob sie schon aus der Tür. Die junge Frau fragte sich, was sie auf diesem Fest wohl erwarten würde. Sie hatte noch kein solches dieser Art miterlebt und ihre Gefühle waren gespalten. Es würde sich zeigen was der Abend brachte. Sie hakte sich lächelnd bei Kano unter und gemeinsam gingen sie die Strasse entlang zum Tor. |
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27.03.2004, 20:54 | #47 | |||
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Die Stadt Khorinis #30 -
Es war gar nicht so einfach gewesen. Als sie die Stufen erklommen und dann auf der Bühne standen, spürte Miraweth ihren Puls pochen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie diese Tänze getanzt. Natürlich hatte sie sich schon zu Musik bewegt und sie hatten früher auch ihre ganz eigenen Tänze gehabt. Doch diese hier waren ihr fremd und sie zögerte noch etwas. Doch schon bald war der Rhythmus in die junge Frau übergegangen. Sie hatte ein gutes Taktgefühl, welches ihr nun einen Vorteil verschaffte. Bald dachte sie schon gar nicht mehr an die vielen Leute um sie herum. Sie hörte nur noch die Musik und fühlte die Nähe von Kano. Es machte sie glücklich. Sie hob den Kopf ein Stück und lächelte ihn an. "Es macht Spaß mit dir zu tanzen", sagte sie und schmiegte sich enger an ihn. |
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