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30.11.2003, 19:57 #126
eine_alte_frau
Beiträge: 127
Die Siedlung Drakia #5 -
Die Alte kam mitten in der Nacht auf dem alten Dorfplatz von Drakia vorbei, was sie hier hin getrieben hatte, das hatte sie schon wieder vergessen, aber an ihr Ohr drang ein Hilfeschrei, dass ganze machte sie neugierig und sie begab sich zu der Stelle, von wo dieser Schrei kam, es musste ja was passiert sein, wenn jemand so schrie, da war sie ja mal gespannt...

Ein paar Meter weiter erblickte sie eine junge Frau, dass es eine Frau war, das erkannte sie an den langen Haaren und der schlanken Figur und das sie jung war, das erkannte sie an dem jungen, faltenfreien Gesicht, als sie sich näherte, doch der Grund für den Schrei war ihr noch immer nicht klar, bis sie dann endlich sah, was ihr die ganze Zeit verborgen blieb, ein lebloser Körper eines ebenfalls jungen Menschen, er schien tot zu sein und deshalb hatte die Frau wohl auch so geschrieen, aber sie war sich nicht sicher, denn sie spürte noch eine Lebensessenz in dem angeblich Toten, das wollte sie gleich mal näher untersuchen...

Dieses junge Ding schien erschroken, als sich ihr Schatten näherte, doch sie unternahm nichts, obwohl sie so aussah, sie war wohl viel zu kraftlos, es ging ihr ziemlich schlecht, dass hatte sie gespürt. Doch der angeblich Tote war ja gar nicht tot...sowas...wieso schrie die dann so? Er atmete noch, sein Puls und sein Herz schlugen regelmäßig...aber dann spürte sie es, eine ganz böse Sache, er war in einem ganz üblen Zustand, aber sowas hatte sie schon mal, vor ein paar Jahren und auch den anderen konnte sie kurieren, also war sie wohl mal wieder gefragt.

Kindchen, hör auf zu weinen und fass mit an, der Typ hier, er ist nicht tot, aber trotzdem steht es nicht gut um ihn, wenn wir ihn hier liegen lassen, stirbt er sicher, aber es gibt eine Möglichkeit ihn zu heilen, komm hilf einer alten Frau, ich bin viel zu schwach...
01.12.2003, 18:44 #127
eine_alte_frau
Beiträge: 127
Die Siedlung Drakia #5 -
Sie musste nicht lange warten, bis ihr schon die Tür geöffnet wurde, das junge Ding war wohl wie wild die Treppen herunter gelaufen, als ob sie gleich wieder verschwunden wäre, doch so war es natürlich auch gut, wollen doch mal sehen, ob es nicht tatsächlich besser ging, der Patient, oder besser das Opfer, musste nach ihren Berechnungen und Weisheiten noch nicht in die schlimme, gefährliche Phase gekommen sein, dafür war es noch viel zu früh, doch der Verlauf der Krankheit war schon ganz eindeutig in ihrem Kopf, sie zeichnete sozusagen die Zukunft für ihn, so wie es ausgehen musste,

Mit etwas Glück würde er das ganze ohne Schmerzen und ohne einen Kratzer zu erleiden, überleben, aber so ganz sicher konnte man das nie sagen, denn bei solchen Krankheiten war man nie auf der sicheren Seite, doch man konnte nichts tun, außer ein paar effektive Kräuter und Salben verabreichen, er würde nicht in der Lage sein etwas zu essen, also musste das irgendwie ausgeglichen werden, da war auch das Problem an der ganzen Sache, die Alte hatte sofort erkannt, dass dieser Kerl nicht so ganz dem üblichem Mannsbild entsprach, denn er war dürr wie ein Ast, das passte zwar nicht ganz zu der beachtlichen Größe, dennoch, es war nicht gerade von Vorteil, vorallem, da sie nicht wusste, wie lange diese Phase der Ohnmacht dauern würde, sie konnte zehn, zwanzig, dreissig, aber auch fünfzig Tage dauern, ab einer bestimmten Tagesanzahl würde es kritisch für seinen Körper, ohne Rohstoffe zu überleben, doch während sie den meisten Männern die sie so sah zwanzig bis dreissig Tage ohne Essen zugestand, würde sie ihm nur maximal zwölf geben, doch um dem vorzubeugen hatte sie gestern einen Trank zusammen gemischt, der sehr effektiv war, ein paar Tropfen müssten schon reichen, um die nötigen Rohstoffe zu geben, doch dennoch musste er viel trinken, damit seine Organe nicht austrockneten und genug Blut floss, das war eigentlich das wichtigste, für seine Krankheit waren nur ein paar Kräuter von Nöten, das war kein Problem, aber es würde schon gut gehen.

Nach einer kurzen Kontrolle ließ sie den Trank auf dem Holztisch stehen und erklärte dem Mädchen, was sie damit machen sollte.

Also Kindchen pass auf, es ist vorallem wichtig, dass er genug trinkt, gib ihm mindestens einen Liter Wasser pro Tag, von dieser Flüssigkeit hier gibst du ihm einen Löffel, nicht mehr. Das ganze sollte ausreichen, dass er das ganze überlebt, tja, ansonsten hilft nur noch beten.

Dann verschwand sie wieder aus dem Hause und zerging im Schatten der Nacht...
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