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Als Mylanaa diesen Morgen aus dem Fenster schaute, war das erste, dass ihr auffiel, die Gruppe Sumpfler vor der Brücke. Immernoch?! Die Kerle waren ja wirklich ausdauernd. Na dann würde sie sich die Kiffer mal vornehmen...
Zwei Minuten später trat sie mit angelegter Rüstung aus dem Haupthaus und steuerte auf die Brücke zu. Die Wachamazonen nickten ihr zu. Mylanaa wünschte ihnen einen guten Morgen und trat dann auf die Sumpf-Gruppe zu.
"Lange nicht gesehen...was wollt ihr hier? Einen Weltrekord im Belagern aufstellen?", sie lachte.
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Mylanaa musterte die 5 STeine. Sofort kamen ihr wieder die Verwendungsmöglichkeiten in den Sinn. Einen oder zwei wollte sie auf jeden Fall für sich selbst verwenden.
Sie machte einen unbeteiligten Gesichtsausdruck und unterdrückte ihre Freude, am Ende trieb der Händler noch die Preise in die Höhe.
"Nun gut, wir haben gerade frisches Gebräu auf Lager. Kommt auf die Insel und wartet vor dem großen Eingangstor, ich werde euch dort das Fass ausliefern lassen."
Sie drehte sich herum und schritt zurück in die Residenz. Die Händler würden hoffentlich auf dem Platz vor dem Tor warten, wenn nicht hätten sie die Speere der Torwachen im Rücken.
Mylanaa ging hinunter in den Lagerraum. Gleich fanden sich 2 Amazonen, die bereit waren ein Fass vor den Eingang zu schleppen.
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Mylanaa spielte mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen mit den fünf kleinen Steinchen in ihrer Hand. So ungeschliffen sahen sie ganz normalen Kieselsteinen zum Verwechseln ähnlich. Ihr Blick wanderte zu den Kieseln, die den Weg ins Lager ebneten. Oh nein, sie durfte bloß keinen der Steine fallen lassen. Sie würde sie nie wieder finden, wie die Suche einer Nadel im Heuhaufen. Sicherheitshalber steckte sie die Steine gleich ein, nicht dass sie noch verloren gingen.
Mylanaa schritt langsam zum Strand. Vor ihrem inneren Auge malte sie sich bereits aus, was sie aus den Steinen machen würde. Einer kam in eine Kette für sie selbst, vielleicht der rote. Rot hatte sie schon immer schön gefunden. Es signalisierte das Blut, die Kraft Donnras. Außerdem stand es für das Alte Lager, lauter potentielle Opfer. Gleiches mit Gleichem zu bekämpfen konnte eine gute Möglichkeit sein, daher liebte sie diese Verbindung, die das Rot unwillkürlich in ihr hervorrief. Donnras Macht trifft auf ihre Erzfeinde, das Alte Lager. Der Sieger war klar.
Ganz in Gedanken versunken war sie im Thronsaal angelangt. Verwundert drehte sie sich um. Was wollte sie hier? Wieso war sie hierhergegangen? Sie schüttelte den Kopf über sich selbst und setzte sich auf den Thron. Nachdenklich wartete sie dass ihr wieder einfiel was sie hier gewollt hatte.
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Mylanaa war es leid. So ein Mist, da war sie hierhergekommen und wußte noch nicht mal mehr wozu. was war bloß los mit ihr? Vielleicht sollte sie bei Gelegenheit mal eine Magierin aufsuchen. Etwas verärgert erhob sie sich und schritt wieder hinaus.
Draußen im Hof brannte eines der Lagerfeuer etwas heftiger als normal. Verwundert zog sie die Augenbrauen hoch.
"Was ist da los?", fragte sie Nellas, die gerade am nächsten stand.
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Mylanaa schaute von Nellas zu dem Feuer und dann wieder zurück zur Erzamazone. Sie öffnete den Mund.
"..aaahja. Interessante Methode Stallgestank loszuwerden..." Sie mußte trotz allem grinsen. Manchmal war Nellas schon seltsam.
Ihr Blick fiel auf die Amazone, die eben diese Frage von sich gegeben hatte. Sie mußte neu sein, zumindest kannte sie Mylanaa noch nicht. Wieso hatte man sie noch nicht zu ihr geschickt? Normalerweise empfing sie doch gern die neuen. Aber naja, mußte man das eben jetzt nachholen.
Sie lief zu der Frau hinüber und lächelte sie freundlich an.
"Du bist neu hier? Darf ich mich vorstellen, ich bin Mylanaa, die Königin. Wenn immer du etwas auf dem Herzen haben solltest, wende dich ruhig an mich."
Ihr Blick wanderten zu den Ställen.
"Wegen deiner frage. Du hast doch sicher schon mal Scavenger gesehen, oder? Das ist eine Art Laufvogel, sie haben Schnäbel aber können nicht fliegen. Wir benutzen sie zum Reiten."
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Mylanaa hatte aufmerksam zugehört.
"Hier wirst du einiges über sie lernen. Wenn du willst kannst du sie sogar reiten lernen. Dir stehen alle Möglichkeiten offen."
Sie wandte sich wieder von der Amazone ab und ging ein Stück über den Innenhof. Izestra, die Wölfin, kam herbeigetrabt. Sie hatte sich wohl von ihrem Mittagsschlaf aufgerafft.
"Ich glaube ich gehe mal an den Strand."
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Mylanaa bemerkte dass Nellas ihr folgte und blieb stehen, damit die Erzamazone aufholen konnte.
"Ich brauch ein bisschen frische Luft am Strand, kommst du mit? So ein abendlicher Spaziergang tut gut, der Kopf wird frei von dem ganzen Stress des Tages. Ein Glück dass wir ein so schönes Fleckchen für unser Lager gefunden haben."
Die beiden gingen langsam weiter.
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Weiter gehts...
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Mylanaa schaute etwas verdutzt.
"Hmm..."
Sie setzte sich in den Sand und kreuzte die Beine.
Wie stand sie zu den Männern? Eine gute Frage. Sie wußte es selbst nicht genau. Sie dachte darüber nach.
"Hmm...weißt du, es gibt einige von ihnen, die sind durchaus nett und brauchbar. Nicht zum Opfern, mein ich jetzt, wenn du verstehst...", sie grinste leicht zu Nellas, "aber dann gibts immer noch die große Masse an Männern, die Gardisten, die Erzbarone und all dieses andere donnrafeindliche Gesindel. Die sind es wirklich nicht wert. Nur zum Opfern zu gebrauchen."
Sie ließ den feinen Sand durch ihre Finger rieseln.
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"Stimmt, wir sind beide noch jung", Mylanaa baute Hügel im Sand, "aber vorerst bin ich hier in dieser donnraverdammten Barriere und habe hier einen Auftrag. Ich hab es mir als Ziel gesetzt die Freiheit aller Frauen herbeizuführen, koste es was es wolle. Und ich leite ein Lager, dass sich ebenfalls dieser Aufgabe angenommen hat. Ich habe also auch Verantwortung. Wenn wir jemals aus diesem Gefängnis herauskommen sollten, sieht das vielleicht anders aus. Aber ich fürchte das ist hoffnungslos..."
Wieder wurde ihr diese Auswegslosigkeit bewußt, in der sie sich befanden. Der Ausbruch aus der Barriere, an dem so viele bastelten, würde wohl nie stattfinden.
"Andererseits kommt ab und zu in mir der Wille auf, das Leben hier doch einfach mehr zu genießen. Einfach ein ganz normales Leben zu führen, ein Mann zu haben, Kinder, ein schönes Häuschen irgendwo im Grünen... Aber solang das Alte Lager Frauen gefangen hält, habe ich hier eine andere Bestimmung." Sie blickte nachdenklich aufs dunkle Meer hinaus. Die sonne hatte sich bereits hinter den Horizont gesenkt.
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"Hach ja, eines Tages...", Mylanaa legte sich zurück auf den Rücken und schaute hinauf in die Sterne, "wie oft habe ich diesen Satz schon gehört. Schon damals, in meiner Kindheit als ich Waise wurde, hab ich immer geträumt, dass eines Tages ein schöner Prinz kommen würde und mich rettet."
Sie sah Nellas Gesichtsausdruck und mußte lachen.
"Nein, wirklich, im Ernst. Ich hab das wirklich geglaubt. Bloß irgendwann mußte ich feststellen dass es nie einen solchen geben wird und dass ich mich ganz allein durchschlagen muss. Der Prinz entpuppte sich dann als Gomez..."
Sie lachte trocken und spöttisch.
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"hach bei Donnra, Männer machen doch nur Probleme. Reden wir über was anderes."
Mylanaa drehte sich herum und lag nun auf dem Bauch im Sand. Abwesend zeichnete sie Bilder in den feinen Untergrund. Ein Scavenger ließ sich erkennen, daneben ein Lagerfeuer und eine Amazone.
"Ich habe heute wieder ein gutes Geschäft gemacht. Fünf Edelsteine gegen ein Fass Amazonengebräu. Dieser Händler aus dem Sumpf ist mir wirklich rätselhaft. Meint der wirklich unser Gebräu wäre so wertvoll? Naja, mir solls recht sein." Sie grinste breit.
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"Schon wieder ein Opfer?"
Mylanaa lächelte in den Sternenhimmel hinauf. Nellas war doch wirklich einmalig. Da hatten sie gerade ein unwürdiges Opfer gebrandtmarkt, da forderte die Erzamazone schon wieder ein neues.
"Nellas, wenn du so weiter machst, laufen hier bald keine Opfer mehr herum. Nur noch unwürdige. Lass sie doch noch ein bisschen reifen, dann können wir sie im richtigen Moment ernten."
Sie drehte den Kopf zu der Amazone.
"Meinst du nicht?"
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"Den König?!?"", Mylanaa verschluckte sich fast, "nicht dein Ernst oder?"
Sie streckte ein Bein in die Höhe und senkte es wieder.
"Der König wird so ziemlich der letzte sein der auf uns hört. Ich seh ihn schon vor mir: Sein fettes Hinterteil in den Thronsessel gequetscht, dass es an den Seiten rausquillt, ein dröhnendes spöttisches Lachen. 'Wie, Frauen fordern was? Hahaha' ...ich könnt ihm den Hals rumdrehen wenn ich nur dran denk. Nein, vor dem kriech ich nicht, koste es mein Leben."
Sie schaute bestimmt wieder nach oben in die Ferne.
"Aber opfern könnten wir ihn...nur wagt er sich leider nie in die barriere...Männer sind Feiglinge.."
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"Das klingt mir ein bisschen zu sehr nach Paradies. Die Schlange wartet sicher schon irgendwo auf uns."
Sie legte den Kopf auf die Hände und schloß die Augen.
"Was ein Tag. Eigentlich hab ich gar nichts gescheites gemacht. Trotzdem könnte ich auf der Stelle einschlafen. Ich glaub ich verbringe die Nacht mal wieder am Strand. es gibt nichts schöneres als in den frühen Morgenstunden von den ersten Sonnenstrahlen geweckt zu werden und die frische Morgenluft zu schnuppern."
Sie spürte etwas Felliges an ihrem Bein. Erschrocken zuckte sie und öffnete die Augen, aber es war nur der Wolf. Er hatte wohl auch vor die Nacht hier zu verbringen. Schön, hatte sie Gesellschaft.
Zufrieden schloss sie wieder die Augen und lauschte den Geräuschen.
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Ein ungewöhnlicher Traum ließ Mylanaas Puls in die Höhe schnellen. Sie wurde verfolgt von einem riesigen Ungetüm. Es war eine äußerst seltsame Kombination, Scavengerschnabel, Sumpfhaizähne, Blutfliegenflügel, Razorbeine und auf dem schuppigen Körper ein leichtes Fell. Entsetzt rannte die Amazone los, weg von diesem Monster, dass dreimal so groß war wie der Turm des Alten Lagers.
Aber das Viech war schneller. Es bohrte eine Kralle in ihre Rüstung sodass sie nicht mehr wegrennen konnte. Dann kam der riesige Kopf auf sie zu und es begann ihre Nase abzuschlecken...
...Mylanaa blinzelte verschlafen und öffnete die Augen. Zwei riesige große braune Augen blickten sie treuherzig an. Mylanaa blinzelte nochmal. Da holte die rauhe rosa Zunger erneut aus und leckte wieder über ihre Nase. Erschrocken fuhr mylanaa zurück und stieß den Wolf weg.
"Wäääh, Izestra, was soll denn das...", sie wischte sich die Nase trocken. Der Wolf schaute sie aus sicherer Entfernung erstaunt an. Wollte sie etwas den Liebesbeweis zurückweisen?
Mylanaa blinzelte in die Morgensonne. Sie lag immer noch am Strand. Ihr Blick wanderte zu Nellas, die friedlich neben ihr im Sand lag und noch im Reich der Träume war.
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Mylanaa grinste Nellas an.
"Ist ja auch kein wunder. Hier gibts genug Sand um das Alte Lager zu begraben."
Netter Gedanke eigentlich. Vielleicht ließe er sich ja bei Gelegenheit mal realisieren.
"Achja, Guten Morgen."
Mylanaa streckte sich.
Jemand kam auf den Strand zu. Mylanaa kniff die Augen zusammen. Eine der Wachen. Verwundert richtete sie sich auf. Was war jetzt shon wiedr passiert?
"Was ist los?", fragte sie die junge Amazone, als sie die beiden erreicht hatte.
Die Wache blieb vor Nellas und Mylanaa stehen. "Ein Mann wollte sich ins Lager schleichen. Die Wache an der Brücke hält ihn gerade fest. Ich dachte ihr wolltet ihn euch vielleicht mal anschauen." Sie unterdrückte ein grinsen.
"ein Mann?", Mylanaa sah zu Nellas. Hatten sie nicht gestern Abend erst über geeignete Opfer gesprochen. "Gut, führt ihn herein. in den Thronsaal, ich werde auch gleich kommen."
Die Wache nickte und entfernte sich wieder. Sie würde den Mann an der Brücke in den Thronsaal schleppen lassen.
Mylanaa grinste Nellas an. "Na, potentielles Opfer oder nicht? Ich denke wir schauen ihn uns mal an."
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Mylanaa kam mit Nellas über den Hof gelaufen. Amazonen tuschelten aufgeregt und hielten in ihrer Tätigkeit inne. Alle fragten sich, wozu die Königin den Mann hatte hereinbringen lassen.
Mylanaa ließ sie weiterrätseln und schritt zusammen mit Nellas ins Haupthaus und trat dann in den Thronsaal. Am Ende des roten Teppich kauerte eine Gestalt, ganz in einen dunklen Umhang gehüllt. Eine Amazone hatte ihren Speer auf ihn gerichtet und zwang ihn damit in die Knie.
Mylanaa schritt gebieterisch über die Mamorfließen und nahm dann auf dem Thron Platz.
"So, wen haben wir denn da", sie musterte den Fremden, "nehmt ihm den Umhang ab, wir spielen hier ja nicht verstecken." wies sie zwei wartende Amazonen an. Diese traten auf den Mann zu und entledigten ihn nicht gerade sanft seines Umhangs.
Mylanaa nickte zufrieden und ließ ihre Blicke wandern. Ein Novize wie es schien, er trug einen Novizenrock drunter.
"Du bist Novize? Darf ich fragen wie du dazu kommst dich in unser Lager zu schleichen?"
Hui war sie heute freundlich, ging es ihr durch den kopf.
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Mylanaa hatte aufrecht auf dem Thronsessel gesessen und den Mann mit ihren aufmerksamen grünen Augen gemustert, während dieser sich um sein Leben redete. Ab und zu wanderte ihr Blick zu Nellas und ein vielsagender Blick tauschte sich zwischen den beiden aus.
Als der kniende Fremde geendet hatte, entstand erstmal eine Pause. Mylanaa ließ unauffällig den Blick schweifen und blieb dann bei dem Mann hängen.
"Hmm, nette Geschichte. Woher sollen wir wissen dass du uns nicht was vorspielst?", die fiese Seite in ihr kam wieder hoch, "Nunja, wir können dir auch nicht behilflich sein bei deiner Selbstfindung."
Sie unterdrückte ein Grinsen bei diesem letzten Wort.
"Was schlägst du vor was wir jetzt mit dir machen sollten?"
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@tak: Die Sache im Amazonenlager war abgesprochen
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Ja Nellas war vorher noch böser *g*
Wenn man einmal im Abi-Stress steckt und früh ins Bett geht... Schon werden die alle viel zu freundlich...:D
Wartet nur bis die böse Königin wieder da ist ;)
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Mylanaa streckte sich ausgiebig und riß die beiden Fensterflügel ihres Schlafgemachs auf. Schon wieder so ein herrlicher tag, die Sonne wärmte ihre Haut und die Vögel gaben ihre Sangskünste zum besten.
Noch mit wirrem Haar lehnte sich Mylanaa hinaus und überblickte den Hof. Jetzt kam sie sich wieder richtig faul vor, alle anderen Amazonen schienen schon auf den Beinen und gingen ihren Tätigkeiten nach.
"Naja, man ist nur einmal Königin", murmelte sie grinsend. Hatte man wenigstens das Privileg aufzustehen wann man wollte. Und Frühaufsteher war sie noch nie gewesen.
Faul stützte sie sich auf den Fenstersims und genoß noch ein bisschen die Sonne.
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Also Moment mal...
du sagtest du möchtest ins Amalager kommen und sie kennenlernen. Es war nicht von einem "Test" oder sowas die Rede. Ich hab dir gesagt dass ich nicht übermäßig freundlich zu dir sein kann als Amazone, weil wir eben nicht freundlich zu Männern sind, schon gar nicht welche die wir nicht kennen. Die Ausnahmen, zu denen wir freundlich sind, kennen wir alle schon länger.
Was die Zweitchars angeht, so ist das eben so bei uns. Ein großer Teil unserer Mitglieder besteht aus männlichen Zweitchars, allerdings glaube ich nicht dass das ein Nachteil ist. ohne diese chars (und auch ohne Radeck/Nellas, auf dem du so rumhakst) gäbe es dieses Lager nicht mehr.
Wie ich das jetzt verstehe störte dich nur der letzte Post von Nellas. Aber ich dachte ihr hättet das geklärt und er hat ja auch editiert, also was hast du jetzt für ein Problem?
Ich hab dir von Anfang an gesagt dass das Amazonenlager kein Männerfreundliches Lager ist, und dass es schwierig wird da freundschaftliche Beziehungen aufzubauen. Das braucht mehr als nur ein Besuch.
Ich finde es also eigentlich blöd jetzt wegen einer solchen Kleinigkeit gleich das Handtuch zu werfen..
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Ich stimme dir zu dass wir die Debatte lassen sollten, aber ein bisschen was möchte ich noch dazu sagen:
Erstens hat Radeck sehr wohl Erfahrung in Rollenspielen, aber das kann er dir ja selbst sagen.
Und zweitens ist die Gilde der Amazonen nicht dazu erschaffen worden, dass die männlichen Spieler die Spielerinnen anbaggern. Wenn du soetwas tust, dann bist du selbst schuld wenn du auf die Schnauze fällst.
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Mylanaa blieb zögerlich vor dem Zimmer der Hohepriesterin stehen. Sollte sie da wirklich reingehen? Ihr war es schon richtig peinlich. Sie war doch wirklich nicht alt und dann sowas. Ihre Hand lag schon auf dem Türgriff. Nein, lieber nicht. Das war ja lächerlich.
Gerade wollte sie sich wieder umdrehen, als sich die Tür öffnete und die Hohepriesterin fast in sie hineingerannt wäre.
"Oh, Mylanaa", stieß Thaleia erschrocken aus, "wolltest du zu mir?"
Die Königin zögerte wieder. "Ähm...in gewisser Weise...schon.."
"Na dann komm rein, das andere kann warten", Thaleia deutete ihr hereinzukommen.
Mylanaa folgte ihr langsam und setzte sich dann an den Besucherstuhl an dem Schreibtisch der Hohepriesterin. Thaleia nahm Platz, nahm Zuhörerpose an und warf einen fragenden Blick auf Mylanaa.
"Ähm...ja..also..", Mylanaa ruschte ungemütlich auf dem Stuhl herum, "folgendes...mir ist aufgefallen dass ich in letzter Zeit Sachen vergesse...gestern zum Beispiel, ich bin in den Thronsaal gelaufen, und als ich da war, wußte ich nicht mehr was ich dort wollte.." Sie musterte eingehend den Papierstapel auf dem Schreibtisch.
Thaleia schaute nachdenklich aus dem Fenster.
"Hmm...das klingt interessant. Was hast du zuvor getan? Etwas bestimmtes gegessen oder getrunken? Warst du an einem besonderen Ort?"
Mylanaa dachte angestrengt nach. "Nicht dass ich wüßte. Alles normal."
"Erzähl mir was du an dem Tag und den Abend davor gemacht hast", forderte die Hohepriesterin sie auf.
Mylanaa ging das Erlebte nochmal durch. "Also, abends war ich im Hof und habe mit Nellas geredet. Wir haben ein bisschen Amazonengebräu getrunken, naja ein bisschen mehr halt, und dann bin ich ins bett. Und am nächsten morgen bin ich meinen normalen Tagesabläufen nachgegangen. War in der Schmied hab am Strand gesessen..."
"Moment", Thaleia versuchte zu folgen, holte ein dickes Buch aus dem Regal und begann zu Blättern, "Du hast also am Abend einiges an Amazonengebräu getrunken und warst am nächsten Morgen lange in der Sonne?"
Mylanaa nickte.
Thaleia murmelte etwas zustimmendes. "Hier hab ich was gefunden. Einer der Inhaltsstoffe für die Zubereitung des Amazonengebräus hat eine Nebenwirkung. Hier steht: 'In Verbindung mit starker Sonneneinstrahlung...kann es zu kurzzeitigem Gedächtnisverlußt bis zu völligem Vergessen kommen..' Ich glaube das ist was wir suchen." Sie schaute Mylanaa ernst an.
Die Königin schluckte und schaute ungläubig.
"Das Amazonengebräu? Gedächtnisverlußt?"
Thaleia nickte. "Zumindest wenn man sich danach starker Sonne aussetzt."
Mylanaa schwieg. Das Gebräu, das war es. Ein teuflischer Trank, in jedem Sinne.
"Das heißt wir sollten besser die Rezeptur etwas ändern, oder?"
Thaleia nickte wieder. "Wenn du verhindern willst dass soetwas wie dir auch den anderen passiert, vielleicht noch in schlimmerer Form. Ich würde dazu raten, sprich mal mit der zuständigen Amazone."
"Werde ich", Mylanaa stand auf. Es lag also nicht an ihr, ein Glück. Sie hatte schon an sich gezweifelt.
Sie verabschiedete sich von der Hohepriesterin und schritt hinaus in den Hof. Amazonengebräu und Gedächtnisverlust...da ließe sich doch bestimmt was mit anstellen...
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