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Was für ein Kuhhandel. Mylanaa drehte sich halb im Thronsessel um und betrachtete die Wand hinter und über ihr. Recht hatte sie ja eigentlich schon. Es sah wirklich ziemlich leer aus und mit einem Gemälde von ihr selbst würde es sicher noch prunkvoller wirken. Aber wollte sie das überhaupt? Aber wenn es eh hinter ihr hing, dann mußte sie es nicht dauernd anschauen. Und die Besucher bekamen gleich einen entsprechend respekteinflößenden Eindruck. Ihr Blick fiel wieder auf den Baron. Wollte der jetzt die ganze Zeit da stehen bleiben? Sah so aus.
Ihr fiel auf, dass die junge Frau ihr immer noch nicht gesagt hatte, wo die Bilder landeten. Wahrscheinlich eine Sammlung. Naja, wenn sie schon Gomez gemalt hatte, mußte das ja irgendwie seriös sein. Mylanaa konnte sich nicht denken, dass der grimmige Herrscher sich übers Ohr hauen ließ.
"Also gut, wenn ihr meint. Ich bekomme ein Gemälde für über den Thron und ihr bekommt eines für euer Projekt. Wann wollt ihr beginnen?"
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Mylanaa stutzte.
"Wie, umziehen? Wieso denn das?"
Sie warf der Frau einen mißtrauischen Blick zu.
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Mylanaa schaute an sich herunter.
"Nunja, wenn ihr meint. Ich werde hochgehen und schaun ob ich etwas passendes finde."
Sie erhob sich und fing Nellas fragenden bösen Blick auf. Sie konnte sich denken was in dem Kopf der Erzamazone vor sich ging.
"Nellas, ich geh mal hoch mich umziehen, pass solang gut auf unseren Besuch auf. Und wenn ich gut sage, dann meine ich auch gut...", sie hoffte sie hatte sich klar genug ausgedrückt. Nicht dass sie vor einem aufgespießten Baron stand, wenn sie wieder herunterkam. Dann stünde bald das restliche Alte Lager vor ihren Toren...
Mylanaa eilte sich hinauf zu kommen.
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Bald schon hatte Mylanaa etwas passendes gefunden. Ein enges Kleid, das nicht zuviel zeigte aber auch nicht zu wenig. Man konnte deutlich erahnen was sich darunter befand. Zufrieden mit sich ging sie wieder hinunter in den Thronsaal.
"SO, da bin ich wieder. Meint ihr das wäre geeignet?"
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Mylanaa musterte während sie da so saß, wie die Kleine mit dem Baron umging. Was hatte sie sich eigentlich Gedanken gemacht, dass der Baron die junge Frau in der Hand hatte. Inzwischen merkte sie, dass genau das Gegenteil der Fall war. Sie mußte unwillkürlich grinsen. Diese Leila war durchaus raffiniert. Mehr als sie einer Gomez-Gespielin zutraute. Sie wußte den Baron zu ihren Gunsten zu beeinflussen.
Ihr kam der Gedanke dass Leila sicher eine gute Amazone ausmachen würde. Sie mußte sie wirklich mal fragen, was sie noch im Alten Lager hielt. Vielleicht konnte sie ihr ja dort hinaushelfen...
Ihr Blick fiel auf den Baron. Wenn der die ganze Zeit dabeistand, konnte sie sicher nicht gescheit mit der Frau unterhalten.
"Nellas...kümmer dich mal bitte drum, dass der Baron vor der Tür wartet. Ich mag es nicht so angeglotzt zu werden, schon gar nicht von einem Erzbaron..."
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Die beiden wachamazonen an der Brücke hielten den fremden an.
"Halt! Männern ist der Zutritt nur in Ausnahmen erlaubt! Was wollt ihr!"
Der Fremde hatte zwei Speerspitzen vor der Nase.
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Die Wachamazone hielt ihren Speer immer noch so, dass sie jederzeit angreifen konnte.
"Dafür ist die KÖnigin zuständig. Die ist jedoch in einer längeren Besprechung. Am besten kommt ihr die nächsten Tage nochmal, dann hat sie vielleicht Zeit für euch."
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"Wir lassen grundsätzlich keine Männer ins Lager, und wenn dann nur unter Beaufsichtigung", die Wachamazonen blieben hart.
"Wenn ihr etwas von der Kunstschmiedin wollt, so müßt ihr euch an die Königin wenden, weil dies ihre Aufgabe ist. Da sie aber zur Zeit eine äußerst wichtige Besprechung hat und keineswegs gestört werden will, muss ich euch vertrösten. Kommt in ein paar Tagen nochmal und die Königin wird euch empfangen."
Damit schaute sie wieder in die Ferne und ließ ihre scharfen Augen schweifen.
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Drinnen im thronsaal bekam man nichts von der Aufregung an der Brücke mit. Mylanaa saß immer noch still auf dem Sofa und beobachtete die Bewegungen der jungen Künstlerin. Ziemlich geschickte stellte sie sich an, eben noch mit dem Vorzeichnen beschäftigt, ging sie nun dazu über alles in Farbe umzusetzen.
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"Mein Name ist Mylanaa."
Die Amazonenkönigin drehte den Kopf etwas zur Seite sodass das Genick knackte. Die ganze Zeit so ruhig dasitzen strengte die Muskulatur an. Ihr Blick fiel zur Tür. Der Baron war draußen, eigentlich konnte sie ja jetzt mal ungestört mit der junge Frau reden. Wann sonst wenn nicht jetzt.
"Ihr seid eine von Gomez Gespielinnen?", fragte die geradehinaus.
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"Freigetauscht? Von einem Baron?", Mylanaas skeptischer Blick verriet genau was sie dachte. Wozu tauschte ein Baron schon ein so junges hübsches Ding wie Leila ein. Bestimmt nicht um es hinterher freizulassen.
"Jetzt dürft ihr euch in seinem Bett vergnügen? Nun ja, er scheint nicht ganz so füllig wie Gomez, immerhin eine kleine Verbesserung."
Mylanaa wackelte mit den Fußzehen. Schon seit einiger Zeit kämpfte sie gegen das Taubheitsgefühl in den Beinen an.
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Jetzt mußte Mylanaa grinsen. Frech, die Kleine. Aber gut dass sie es ansprach...
"Unser Lager ist keineswegs langweilig. Hier haben wir Schutz und Geborgenheit. Und was unseren Fortbestand angeht, so macht euch da mal keine Gedanken. Wenn wir Männer brauchen, dann holen wir uns welche. Und zwar richtige, nicht solche Luschen wie die Erzbarone. Seht euch euren Begleiter doch mal an. Glotzen kann er und rammeln vielleicht noch, aber mehr nicht..."
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Mylanaa lachte. Wenigstens ein Lichtblick.
"Na dann verstehen wir uns ja in der Hinsicht. Trägt er eigentlich immer noch diesen lächerlichen babyblauen Wams unter seiner Rüstung?", sie lachte schallend, "und die Pantoffel mit rosa Rüschen, gibts die auch noch?"
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Mylanaa schwieg eine Weile und blickte durch den Raum. Eigentlich hatte sie sich den Thronsaal noch nie so genau angesehen. Die lange schwere Holztafel, auf der das Essen für die Königin und die Erzamazonen gereicht wurde. Der prunkvolle Thronsitz, der durch den dunkelroten Stoffüberzug jedoch auch nicht bequemer wurde. Die gemütliche Sitzecke, in der sie jetzt auf dem Sofa saß und sich malen ließ. Die großen schweren Flügeltüren, durch die man über einen dunkelroten Teppich den Thron erreichte. All das war ihr noch gar nicht so deutlich aufgefallen. Aber während sie hier so saß hatte sie genug Zeit sich das alles anzuschauen. Und über Verbesserungen nachzudenken.
"Was hält euch eigentlich im Alten Lager, wenn ihr sagt ihr wärt frei? Wieso geht ihr nicht einfach weg und sucht euch einen viel freieren und lebensfroheren Ort als das Alte Lager?", fragte sie in die Stille, die über den Thronsaal hereingebrochen war.
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'Ihren' Baron, das konnte sich Mylanaa nur zu gut vorstellen.
"Wohin du gehen könntest? Nun ja, schau dich hier um", sie lächelte, "in unserem Lager sind fast nur Frauen, die ähnliche Erfahrungen mit Gomez gemacht haben wie du. Und wir sind wunderbar organisiert, Essen gibt es immer, Schutz auch. Und Freiheit. Und eine nette Gemeinschaft. Das klingt doch viel besser als das öde Alte Lager, oder nicht?"
Einen Versuch war es wert. Auch wenn Mylanaa die Antwort schon kannte, sie konnte es in den Augen der jungen Frau ablesen.
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Mylanaa zuckte erschrocken zusammen, als sich die schweren Flügeltüren ruckartig öffneten und Radeck hereinplatzte. Ihn hatte sie hier am wenigsten erwartet, nach allem was war. Sie runzelte die Stirn, rührte sich jedoch um keinen Millimeter.
"Was ist hier los? Was willst du? Schonmal was von Anklopfen gehört?"
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Mylanaa schaute von Leila zu Radeck und wieder zurück. Die kannten sich auch? Wieviele hatte der Templer denn noch auf dem Gewissen? Aber so gut schienen sie sich auch wieder nicht zu kennen, wie auch.
Mylanaa löste sich aus ihrer erstarrten Pose und stand vorsichtig auf. Das Kleid rutschte wieder über ihre eingeschlafenen Beine.
"Wofür brauchst du meine Hilfe?"
Sie kam langsam auf ihn zu.
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Orks? Das klang aber gar nicht gut.
Mylanaa blieb vor dem Templer stehen und schaute ihn direkt an.
"Wie gut dass der Bündnisschluss von über den Tisch ist", sie sah ihn vielsagend an,"aber ok, wir werden euch helfen. Ist schließlich unsere Pflicht in diesem Bündnis. Was meinst du, wieviele Kriegerinnen werden benötigt? Du hast dich ja sicher schon in besagter Höhle umgesehen."
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Das nehm ich persönlich
Und zum letzten Mal: Das Wort Amazonin gibt es nicht, verdammt nochmal!
Seit ihr alle zu blöd dafür oder was?
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Vielleicht könnte man sich mal über ein Lager informieren, bevor man da mal einfach so reinspaziert. Ich habs satt mich immer mit irgendwelchen Trotteln anlegen zu müssen die meinen sie müßten die Helden spielen.
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Mylanaa nickte.
"Ok, dann werde ich meine besten Kriegerinnen zusammensuchen. Brechen wir gleich auf."
Sie wandte sich an die Künstlerin.
"Es tut mir leid, aber die Pflicht ruft. Ich fürchte ihr müßt nochmal wiederkommen, um das Gemälde zu beenden. Sobald ich zurück bin könnt ihr weitermalen."
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Mylanaa eilte sich in ihr Zimmer zu kommen. Auf dem Weg rief sie Nellas zu: "Nellas, du kommst mit. Ruf noch zwei weitere Erzamazonen zusammen, und zwar die besten. Wir werden gleich aufbrechen."
Damit ging sie hinauf, zog sich um und packte den Speer. Fertig ausgerüstet trat sie wieder in den Hof.
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"Sehr gut, dann können wir ja aufbrechen. Speere poliert und gespitzt?", Mylanaa versuchte die Stimmung etwas aufzuheitern. Nur mit guter Moral konnte man auch gut kämpfen.
Ihr Blick fiel auf Radeck. Sie schaute ihn eine Weile an, dann sprach sie: "Wir wären dann soweit."
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Sanft schaukelnd erreichten die beiden vollbeladenen Boote den Steg im Moor. Radeck bremste mal wieder äußerst abrupt, sodass es Nellas und Mylanaa ein Stück nach vorn warf. Etwas ärgerlich richtete sich die Amazonenkönigin wieder ganz auf.
"Kannst du nicht sanft bremsen wie jeder andere auch?", sie stieg ohne Hilfe aus dem Boot und schaute den Templer forschend an.
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Mylanaa sah einen hohen Templer auf sie zukommen. Er schien sie zu kennen, was man an seinem freundlichen Grüßen bemerkte. Mylanaa grübelte. wo hatte sie ihn schon gesehen? Scheinbar war sie ihm schon begegnet. Bekannt kam er ihr auch vor, aber sie konnte ihn gerade nicht so ganz einordnen. Deshalb lächelte sie erstmal freundlich. Das war nie falsch.
"Seid gegrüßt. Werdet ihr auch mitkommen in die Orkschlacht?"
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