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> Rollenspiel Die Freie Mine des NL |
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02.11.2002, 23:10 | #401 | |||||||
Ceyx Beiträge: 616 |
Eine Weile noch hatte ihn Tuan erwartungsvoll angeschaut, dann hatte er sich seufzend abgewandt und war zur Hütte gegangen. Ceyx war ihm in wenigen Schritten Entfernung gefolgt. Sie redeten kaum an diesem Abend miteinander. Sie hingen beide ihren eigenen Gedanken nach. Durch Ceyx' Kopf jagten wieder Stimmen, die ihn wahnsinnig machten. Immer wieder hörte er die Stimme Dreia's. Und dann wieder Schreie. Er glaubte zu spüren, wie seine Narbe zu glühen began. Unbewusst strich er mit seiner linken Hand darüber. "Woher hast du diese Narbe eigentlich?" fragte Tuan, dem die Bewegung Ceyx' keineswegs entgangen war. Ceyx seufzte. "Das ist eine lange Geschichte..." "Ich habe Zeit." gab Tuan zu verstehen. Wieder seufzte Ceyx. "Es war in einer Nacht, in der der Mond hell genug schien, als wäre es beinahe Tag. Ich war damals auf einer Lichtung und habe gewartet..." Er setzte zu einer langen Pause an. Endlich sprach er weiter. "Sie hiess Dreia...Sie war wunderschön. Sie war wie ein Stern, der mattschimmernder dir vom Horizont zuwinkt oder wie die Sonne, die über den Bergen den Tag einläutet..." Seine Stimme begann zu zittern und er hielt wieder inne. "Es war auf einer Lichtung, wo wir und trafen. Ihr langes Haar wehte im Wind. Ich kam zu ihr, schloss sie in die Arme, als ich das Schleifen einer Klinge vernahm, die aus einer eisernen Scheide gezogen wurde. Dann blitzten drei Schwerter auf... Ich wollte sie retten. Dennoch starb sie und es war meine Schuld..." Ceyx zitterte am ganzen Körper. Es wäre da noch vieles mehr gewesen, dass er Tuan hätte erzählen wollen, von seiner Vision, von seinen Träumen. Doch seine Stimme versagte. Schliesslich stand er auf und ergriff die Flucht. |
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