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Willkommen in der Hölle
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01.02.2002, 13:28 #26
meditate
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meditate erhob sich und zog ihren liebsten aus dem roten mohn zu sich.

"komm, mein geliebter, du musst nur deine hände in meine legen, dann wird alles für immer bleiben wie es ist.

zwischen ihnen erschien plötzlich eine leuchtende Licherscheinung sie hatte die Form eines dreidimensionalen Sterns. Ruhig schwebte sie genau zwischen ihnen in brusthöhe, pulsierte in einem langsamen Rhytmus.

meditate streckte ihm ihre hände durch diesen stern entgegen.

"berühre mich, halt mich fest für immer. im namen unserer liebe, berühre mich jetzt."
01.02.2002, 13:42 #27
Ahram
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Hell glühte der Stern zwischen Meditates Händen. Ihre Hände...
Der Exmagier liebte die feinen Finger, die zarte Haut. Er wollte sie berühren.

Langsam streckte er seine eigenen Hände aus, seine Finger tasteten durch die Luft, näherten sich der Energieerscheinung, doch Ahram hatte nur Augen für seine Geliebte. Nur noch ein paar Millimeter, der Exmagier konnte das heiße Prickeln bereits an den Fingerspitzen fühlen. Jaa, er jetzt würde er seine Geliebte berühren....


Dann explodierte die Welt. Ein furchtbar lauter Schrei ließ die Grundfesten des Paradieses erzittern. Der Himmel zersplitterte in tausend Scherben, die schönen Wiesen und Wälder lösten sich auf, barsten in schwarze Bruchstücke. Ahram schrie. Vor seinen entsetzten Augen zerfiel die Gestalt seiner Liebsten, ihre Konturen lösten sich auf, ihr Gesicht zerfloss zu einer unförmigen Masse. Ein unglaublicher Schmerz ergriff Besitz von dem Körper des Exmagiers. Sein Paradies war binnen Skeunden zerstört, seine eigene Erscheinung war verschwunden, alles war blieb war Dunkelheit.

Dunkelheit und Schmerz.
01.02.2002, 16:31 #28
Ahram
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Unter Schmerzen öffnete Ahram die Augen. Sein Körper schien aus purer Qual zu bestehen, jede Faser eine Welt der Agonie. Der Exmagier sah sich um. Irgendetwas hatte seinen Geist aus der tiefen Bewusstlosigkeit aufschrecken lassen. Jetzt, wo er wach war, wurde ihm bewusst was er gerade im Begriff zu tun gewesen war. Der Engel hatte ihn systematisch durch viele verschiedene Traumwelten geschickt, eine jede schrecklicher als die vorherige, immer mir dem Ziel ihn das Siegel brechen zu lassen. Die letzte illusion hätte ihn wirklich dazu gebracht, doch komischerweise war das komplizierte Traumgefüge einige Sekundenbruchteile zu früh zusammengefallen. Warum hatte der Engel diese Chance verstreichen lassen?

Dann spürte er es.

Der Boden der gewaltigen Turmhalle bebte. Die Luft war erfüllt von unheimlichen Stimmen, die Innereien des Dämonenmenschen zogen sich zusammen. Die klammen Finger der Furcht griffen nach seinem Geist, seine Seele spürte die Gegenwart von etwas Mächtigem. Ein Blick aus der durchsichtigen Wand zeigte ihm ein Bild unendlicher Zerstörung.

Der Himmel war schwarz, dicke Qualmsäulen stiegen aus der Tiefe auf, die Brücken quollen über vor schrecklichen Monstren. Die angreifende Armee hatte ganze Arbeit geleistet. Die großen Statuen waren zerbrochen. Die kilometerhohen Türme standen in Flammen, gigantische Feuersbrünste hatten von den Gebäuden Besitz ergriffen. Gerade begann eines der unirdischen Bauwerke zu wanken, Felsbrocken lösten sich, dann brach die obere Hälfte des Turmes ab, stürzte mit einem ohrenbetäubenden Krachen in die Tiefe. Das jüngste Gericht schien über den Palast gekommen zu sein, dieses apokalyptische Inferno schockierte den menschlichen Verstand des Exmagiers zutiefst. Einzig das Gebäude in dem er sich befand, der Herrscherturm, schien unbeschädigt.

Ahram kam nicht mehr dazu sich darüber zu wundern, denn in diesem Augenblick stieg der Engel aus der Finsternis der Kuppeldecke herab. Anstatt der Kapuze trug er einen schwarzen Helm. Goldene, geschwungene Hörner ragten aus den Seiten etwa in Ohrhöhe hervor, feine Verzierungen schmückten den Kopfschutz.

Die Fledermausschwingen falteten sich raschelnd zusammen, dann hob der Engel seinen rechten Arm. Das gewaltige Schwert schien zu glühen, feine blaue Flammen leckten an der Klinge. Mit einer fließenden Bewegung wurde die Waffe herumgewirbelt und mit der Spitze auf den Boden gerammt. Die Hände legten sich stützend auf den Knauf, das mächtige Wesen fiel in Bewegungslosigkeit, es wartete.

Noch immer bebte der Boden, erzitterte in einem ruhigen, regelmäßigen Rhytmus, vergleichbar mit... Schritten. Ahrams anfängliche Furcht begann sich zu Panik entwickeln, er wurde hier Zeuge von Ereignissen die nicht für sterbliche Augen bestimmt waren. Das Dröhnen wurde lauter, näherte sich. Ein gewaltiges Brüllen erscholl. Das musste der Erzdämon sein, der Ahram an diesen Ort gebracht hatte.

Das Beben verstärkte sich, ein unglaublich helles Licht drang durch die steinerne Tür, gefolgt von einem lauten, berstenden Geräusch, dann schien das Tor zu explodieren. Der tote Körper des Dämons durchbrach den Fels, Gesteinsbrocken flogen umher. Der Kadaver glich einem Geschoss, er flog weiter, durchbrach sogar die gegenüberliegende Wand und verschwand schließlich in der roten Unendlichkeit.

Ahrams Augen starrten auf das zerstörte Tor, ein qualvolles Stöhnen entwich seiner Kehle. Er konnte sich nicht regen, lehnte kraftlos an der Steinwand und beobachtete. Durch die breite Öffnung schritt nun eine Gestalt. Ihre Schritte waren ruhig, ihre Bewegungen voller Würde.

Es war ein schwarzer Engel.

Wie sein Bruder war auch er in eine riesige schwarze Rüstung gehüllt, die sich nur in der Art der Verzierungen von ihrem Gegenstück unterschied. Auch er trug einen schwarzen Helm, anstatt Hörner zierte ein elegant wippender Schopf weißen Haares seinen Kopfschutz. In seiner rechten Hand hielt er ein enormes Schwert, rote Flammen züngelten an der Klinge empor. Der Engel tat einen letzten Schritt, dann blieb er stehen, etwa einhundert Meter von seinem Bruder enfernt. Sie begannen zu sprechen.

Der Exmagier stöhnte erneut, denn die Zunge, in der das Gespräch geführt wurde war nicht für menschliche Gehirne konzipiert. Töne reihten sich in verwirrenden Mustern aneinander, mal fast flüsternd, dann wieder von extremer Lautstärke, bildeten unirdische Klangfolgen, wunderschön und schrecklich zugleich. Der Dämonenmensch hielt sich die Hände vor die Ohren, sein Geist drohte zu zerbrechen.

Das Gespräch zog sich hin, bald kam Bewegung in die beiden Gestalten, Schwerter wurden drohend erhoben, Hände zu Fäusten geballt. Alles geschah mit einer Würde wie sie der Dämonenmench noch nie gesehen hatte. Jeder Geste der Engel war von enormer Bedeutung, das Schicksal von Millionen von Lebewesen hing von ihnen ab, und sie waren sich dessen bewusst.

Dann begann es. Ahrams Herz versagte vor Panik fast den Dienst. Mit einer unglaublichen Ruhe wurden die Schwerter gehoben, langsam rückten die gepanzerten Körper in Kampfposition. Einige Sekunden standen sie einfach nur da, dann, fast zu schnell für Ahrams Augen, schossen sie aufeinander zu.

Der Exmagier schrie seine Agonie heraus, sein Geist kollabierte fast unter der Last der Eindrücke.

Der Kampf der Engel begann.
01.02.2002, 19:13 #29
Ahram
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Ahram schrie auf. Sein Körper zuckte, er hatte sich an die Wand des Raumes gedrängt. Das Schauspiel, welches sich ihm bot, war zu gewaltig um von ihm in voller Länge betrachtet werden zu können.

Der Kuppeldom bebte, die Luft war erfüllt mit einem ohrenbetäubenden Lärm. Die Engel kämpften. Ihre in Rüstungen gehüllten Körper wirbelten umher, unmenschlich schnell und geschmeidig, die glühenden Klingen vollführten fließende Bewegungen, eher mit einem Tanz zu vergleichen. Sie waren nur als leuchtende Schemen zu erkennen. Wenn die Waffen zusammenprallten erzitterte der Boden, gleißende Lichtblitze zurchzuckten die Halle, blendeten die Augen des Exmagiers.

Wie ein Tänzer fuhr der angreifende Engel zur Seite, der weiße Schopf seines Helmes wippte leicht auf und ab. Mit unglaublicher Wucht ließ er sein Schwert auf seinen gehörnten Gegner niedersausen, welcher seine Waffe schon erhoben hatte. Die Wände verschwanden als das grelle Licht Ahram jegliche Sicht nahm. Der furchtbare Knall brachte seinen Kopf zum vibrieren.

In unregelmäßigem Takt schlugen die Klingen aneinander, zwei- , dreimal pro Sekunde. Der Dämonenmensch dachte er müsst sterben. Es war furchtbar.

Dann verebbte der Lärm plötzlich, zurück blieb nur ein schleifendes Knistern, als wäre die Luft voller elektrischer Energien. Langsam öffnete Ahram die Augen.

Die Kontrahenten standen etwa einhundert Meter von ihm entfernt, die Schwerter mit beiden Händen umklammert. Mit aller Gewalt wurden die Klingen gegeneinander gedrückt, es funkte und blitze ohne Unterbrechung. Unter ihnen warf der Hallenboden Blasen, die Hitze war enorm. Der gehörnte Krieger schien die Oberhand zu gewinnen, langsam, unendlich langsam drückte er seinen Feind nach hinten. Zwischen den einzelnen Panzerstücken der schwarzen Rüstung schimmerte weißes Licht hindruch. Die Kräfte die dort aufeinanderprallten mussten gigantisch sein.

Unter Schmerzen versuchte Ahram auf die Beine zu kommen. Stöhnend zog er sich an der Steinwand hinauf, stand schließlich unsicher auf den Füßen. Sein Blick ruhte auf den Engeln. Ein unglaublicher Sturm peitschte durch die Kuppelhalle, ein geisterhafter Chor, bestehend aus Millionen körperloser Stimmen sang eine unwirkliche Klagemelodie des Todes.

Der Dämonenmensch wusste, wenn der Gehörnte den Sieg davontragen würde, wäre die Oberwelt in großer Gefahr. Früher oder später würde dieses Wesen den Willen des Exmagiers brechen, und mit seiner Hilfe das Siegel zerstören. Dies durfte nicht geschehen. Wenn er die Gestalt nur eine Sekunde ablenken könnte...

Der letzte Rest der Kraftreserven des Schuppenkörpers sammelte sich, Ahram mobilisierte alles. Muskellstränge spannten sich, dann schoss der Sterbliche auf den gehörnten Engel zu.

Die Welt explodierte. Ahram wusste nicht was geschah, aber er spürte seinen Körper reißen, seine Knochen splittern. Der Schmerz war unermeßlich. Noch bevor sein Rücken den Boden berührte war der Exmagier tot, sein Geist verschwand in den Abgründen der Hölle....
01.02.2002, 20:52 #30
Ahram
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Ein Lichtrahl durchbrach die Dunkelheit, so unermesslich hell dass Ahram zusammenzuckte. Er öffnete seine Lider, blinzelte... und wäre fast sofort wieder in die Bewusstlosigkeit zurückgesunken. Langsam war er seine ewigen Tode wirklich leid. Er befand sich noch immer in dem gigantischen Kuppeldom. Ein gutes Stück der Decke fehlte, der Blick fiel ungehindert auf kilometerweit enferntes Höhlengestein. Der Raum hatte sich abgekühlt, Boden und Wände warn glasig, der Fels war geschmolzen, hatte Tropfen gebildet und war schließlich wieder erstarrt.

Ahram blickte an seinem Körper hinunter und musste qualvoll aufstöhnen..

Sein Brustkorb war aufgerissen, die Rippen ragten in den unmöglichsten Positionen aus ihm heraus. Rings um den Exmagier war der Boden glitschig vor Blut, Gedärm lag überall auf dem Stein verstreut. Der Dämonenmensch war verwirrt. Er müsste tot sein, daran bestand kein Zweifel.

Das metalische Klicken schwerer Stiefel riss ihn aus seinen Gedanken. Er blickte auf, sah gepanzerte Beine, erblickte den schwarzen Brustschutz, dann ruhte sein Blick auf dem unheimlichen Helm des Wesens. Mit unglaublicher Erleichterung nahm Ahram den weißen Haarschopf wahr, welcher in starkem Kontrast zu der übrigen finsteren Erscheinung des Engels stand.

Die mächtige Gestalt war an den Sterblichen herangetreten, die leblosen Schlitze des Helms sahen ihn an. Die ledrigen Fledermausschwingen bewegten sich leicht, falteten sich ordentlich zusammen. Das glühende Schwert hing nun an einem breiten Gürtel an der Hüfte des Engels. Die Flammen hatten sich beruhigt. Mit glasigen Augen schaute Ahram an der Gestalt hinauf, wartete auf eine Reaktion ihrerseits, er traute sich nicht auch nur zu atmen.

Lansam, ohne Eile, hoben sich die Hände, griffen an den schwarzen Helm. Der Exmagier schloss für einige Sekunden die Augen als er das Antlitz des Engels erblickte. Er sammelte sich, dann wagte er einen weiteren Blick.

Das Wesen schön zu nennen wäre eine lächerliche Untertreibung gewesen, einer Beleidigung gleichkommend. Die weiße Haut leuchtete, als würde ein unirdisches Feuer im Körper der Lichtgestalt brennen. Die langen Haare waren von silbrig-grauer Farbe, glänzten und glitzerten heller tausend Sterne. Sie rahmten ein Gesicht ein, so zart und fein, dass selbst die schönste Elfe neben diesem Wesen wie ein grobschlächtiges Monster aussehen würde. Die pupillenlosen Augen glühten in einem hellen Weiß, so intensiv dass Ahram nicht länger als ein paar Sekunden hineinschauen konnte. Die Bilder kamen.

Der Exmagier marschierte durch eine Höhle, seine gepanzerten Füße dröhnten auf der großen Steinbrücke. Hinter ihm folgte ein Heer von so unglaublichem Ausmaß, dass sein sterblicher Geist nicht weiter darüber nachzudenken vermochte.

Das Bild wechselte, er sah den Ahram-Dämonen, wie er sich weigerte das Siegel zu zerstören.

Wieder ein Bildwechsel, der Dämonenmensch schwebte bewegungslos in der großen Höhle, beobachtete eine gigantische Schlacht, gab seinen Kreaturen, mehrere Millionen an der Zahl, geistig Anweisungen, verlegte ganze Kontingente gelügelter Bestien, ließ riesige Skelettarmeen einen Ausfall an den großen Turmtoren wagen....

Plötzlich sah er sich in den Magierturm seiner Eltern versetzt, erlebte noch einmal ihren Tod, blickte auf den zuckenden Jungmagier hinunter, der gerade seinen Vater und seine Mutter für den glühenden Stern in der Mitte des Raumes gepofert hatte....

Ein längerer Einschnitt...

Der Exmagier stand in dem Thronsaal, diene gepanzerten Hände hielten ein großes, wunderschönes Schwert umklammert. Durch die Schlitze seines Helms sah er den Gehörnten auf sich zuspringen, ihre Waffen trafen sich, Funken sprühten, der Boden verflüssigte sich. Sein Gegner drückte ihn langsam nach hinten, seine Position war einen winzigen Deut besser und er nutzte es sofort aus. Eine Niederlage war für den Exmagier nicht akzeptabel, er musste seinem Herrn dienen. Doch allen Anstrengungen zum Trotz schaffte er es nicht sein überirdisches Schwert nach vorn zu stoßen.

Dann sah er aus den Augenwinkeln einen schuppigen Körper heranstürmen, zweifellos ein Sterblicher, denn er war langsam und hatte noch nichtmal die Andeutung der Grazie eines Kriegers des Herrn, wie er selbst einer war.

Das niedere Wesen sprang auf seinen Gegner zu, dieser brauchte nur einen winzigen Sekundenbruchteil, seine Hand zuckte nach hinten und der sterbliche Körper wurde zerschmettert. Diese minimale Zeitspanne reichte Ahram.

Mit aller Kraft drückte er seinen Kontrahenten nach hinten, seine rotglühende Klinge schlug immer wieder zu, zu schnell für sein Auge, der Exmagier fragte sich wie er zu dieser Leistung in der Lage war, seine Augen schmerzten von dem weißen Licht, welches jeden Treffer begleitete. Ein weiterer kraftvoller Stoß ließ den Verräter taumeln, wankend machte er ein paar Schritte nach hinten. Das war die Chance.

Der Exmagier hob seine rechte Hand, streckte die Handfläche seinem Kontrahenten entgegen, konzentrierte seine Energie auf einen Punkt. Die Luft begann zu flimmern, der geisterhafte Choralgesang verwandelte sich in ein einheitliches entsetzten Aufschrei, schrill und unendlich laut. Er sah ein grelles licht seinen schwarz gepanzerten Arm entlangfahren, immer weiter, es erreichte seine Finger, löste sich, schoss in Form eines blendendweißen Energieballs nach vorn.

Das Geschoss traf auf den Gehörnten, durchschlug seine Rüstung, schleuderte ihn nach hinten. Der Engel polterte zu Boden, die Flügel lagen ausgestreckt und verkrümmt auf dem Boden.

Ohne zu zögern trat Ahram an den Verräter heran. Hoch wurde das Schwert über den Kopf erhoben. Die Zeit der Rache war gekommen. Kraftvoll ließ er es herabsausen...

Die Bilder endeten, der Dämonenmesnch lag nach wie vor auf dem reliefbeschmückten Boden in seinem eigenen Blut, der Engel stand über ihm. Er verstand. Die Erkennntnis kam langsam, er konnte es nicht wirklich fassen. Die Bilder hatten ihm den Kampf aus der Sicht des schwarzen Krieger gezeigt, natürlich konnte Ahram mit seinem menschlichen Geist nur den ungefähren Ablauf wahrnehmen, das wirkliche Geschehen blieb dem Sterblichen verschlossen. Trotzdem war deutlich zu erkennen gewesen wie er sich dem Gehörnten entgegengeworfen hatte, wie diese Ablenkung dem Verräter das Leben kostete. Die Bilder aus seinen Visionen, gepaart mit den Kriegseindrücken. Er hatte dem Höllenheer Zeit verschafft das Schloss zu stürmen, er hatte das Siegel nicht gebrochen.

Die Miene des Dämonenmesnchen blieb ungerührt. Es war zu phantastisch was er hier erlebte, er war in Dinge gestolpert die nicht für Wesen wie ihn bestimmt waren.

Müde schaute er nach oben, sein Blick haftete auf dem komplizierten Verzierungen des schwarzen Brustpanzers, weiter wagte er den Blick nicht zu heben. Er hatte schon zu viel gesehen, er wollte nicht riskieren dem Wahnsinn zu verfallen. Der Engel entblößte nun die rechte Hand, ebenso weiß und leuchtend wie das Gesicht, dann bob er den Arm.

Der Zeigefinger streckte sich. Ruhig und bedeutsam näherte er sich Ahrams Gesicht.
Der Dämonenmensch spürte eine unbegreifliche Energie seinen Görper durchfließen, die Berührung brannte wie Feuer. Sein Geist tanzte, gewann an Kraft, löste sich, wurde federleicht.

Ahram ging....
03.02.2002, 11:29 #31
Mjolnyr
Beiträge: 18

Der Verräter war vernichtet, Mjolnyr saß auf seinem Thron und sah einigen Dämonen zu, wie sie ein paar Seelen quälten, es langweilte ihn, es erfüllte ihn nicht mehr. Die Schlacht war eine willkommene Abwechslung aber jetzt ist der Feind zerschlagen, der Krieg gewonnen. Das ärgerte ihn. Er stand auf und schritt langsam durch die Hallen, der Boden erbebte unter dem gewaltigen Dämonen, jeder Schritt bildete ein Beben, ein Epizentrum für sich. Etwas beunruhigte ihn noch, da war noch etwas, etwas hatte den Krieg überlebt, sie Säuberungsaktion war nicht komplett. Er versuchte auszumachen was es war, es musste sich um einen Dämonen handeln und wenn er es nicht besser wüsste würde er meinen es war der Heerführer der Untoten Truppen auf der Erde. Aber der war tot, vernichtet durch die Hand eines Kriegers, eines verfluchten Kriegers."DAS AMULETT, ARRRGGGHHH!!!!!" Wütend brüllte er auf, wie konnte er das nur vergessen?! Seine gewaltigen Klauen fuhren herum und zerfetzten einen niederen Dämonen, der zu seinem Unglück in der Nähe war.
Sofort machte sich der Lord daran auf die Erde zugelangen, er musste das Amaulett haben, in ihm war der letzte der hohen Dämonen des Verräters. Er streckte die Arme von sich und winkelte sie dann an, es bildete sich wieder der rote Kranz um seinen Körper, ein Sturm kam auf und dann ein Donner, Mjolnyr war unterwegs...
03.02.2002, 20:34 #32
Mjolnyr
Beiträge: 18

Wieder in der gewohnten Umgebung angekommen, in der schon die Luft nach Tod und Verderben roch, das Licht Zerstörung verhieß und die Klänge von unendlichen Qualen zeugten. Sofort machte er sich daran seinem Herrn und Meister das Amulett zu überbringen...
17.02.2002, 20:03 #33
hoRny aPe
Beiträge: 1.288

Die Flammen sengten das Fleisch von den sich unter unvorstellbaren Qualen windenden Leibern. Sie waren überall, sie klebten an den Wänden, hingen an der Decke und wälzten sich vor Schmerzen am Boden. Geschundene Körper, aus deren Kehlen entsetzliche Schrei drangen, alle zusammen ergaben sie ein abscheuliches Orchester des Grauens, das wie ein Tornado durch aPe's Ohren fegte und sein Trommelfell fast zum Platzen brachte.
Der Affe blinzelte und richtete sich langsam auf.
Er sah sich um.
Ein schwaches Gemüt wäre auf der Stelle tot umgefallen, die grausamen Bilder und die kreischenden Töne überreizten die Sinne bis an die Grenzen, versuchten, über die Nerven und Blutgefäße an das Herz zu gelangen und es in Fetzen zu reißen. aPe schrie auf, er brüllte gegen den allgegenwärtigen Chorus des Todes an, riss sein Schwert aus der Scheide und rammte es mit aller Kraft in den Boden, direkt in die Brust einer verdammten Seele. Ein Schwall von Blut schoss aus der Wunde, sprudelte an die Decke und besudelte alles, was noch ein Quentchen Reinheit besaß. Der Affe taumelte und wäre gestürzt, hätte ihn Tomekk nicht aufgefangen.
Sie waren alle hier.
In der Hölle.
Die Tatsache, dass seine Gefährten mit ihm waren, gab aPe neue Kraft, Kraft, die er dazu einsetzte, eine dicken Panzer um seine Seele zu weben, der Schutz vor den geifernden Fängen des Todes bieten würde.
Und zwischen all diesem Grauen, zwischem dem stürmischen Ozean aus Blut, dem Chaos durcheinanderfliegender Körperteile und Hautfetzen stand er und lachte, so dunkel und abscheulich, als hätte er das Herz des Beliar verspeist.
Malakai! Sei verdammt.....!
"Willkommen in meinem bescheidenen Heim, Sterbliche!", brüllte er.
Und dann nahm es seinen Lauf, ein Bild, dass sich bis auf alle Ewigkeit in aPe's Gedächtnis brennen und ihn für immer an diesen Augenblick erinnern sollte.
Die Leiber lösten sich von den Wänden, fielen von der Decke und richteten sich auf. Die abgetrennten Beine, Arme und Brustkörbe krochen aufeinander zu, blutige Fetzen hinter sich her ziehend, und wuchsen zusammen, zu Kreaturen, so unaussprechlich grauenerregend, dass selbst der finsterste aller Schwarzmagier keine Worte dafür finden könnte.
Die Zombies keuchten, spuckten Eiter aus ihren verfaulten Rachen und folgten dem Ruf ihres Meisters.
"Vernichtet sie!"...
17.02.2002, 20:39 #34
Tomekk
Beiträge: 2.456

Dann erschall ein lautes Scharren. Das Scharren von 10 Schwertern, die aus ihren Scheiden gerißen wurden. Dann stürzten sich die Gefährten wie ein Mann auf die Zombies. Sie hackten auf sie ein in blinder Wut und zerlegten sie wieder in die Einzelteile, aus denen sie entstanden waren. Tomekk sah, wie ein Templer einen der Zombies in der Mitte zerteilte, als er auch schon selbst von einem der Zombies bedrängt wurde. Der Zombie schlug mit seinen Pranken nach ihm und verletzte ihn schwer an der Schulter. Nun wurde Tomekk richtig wütend und drang mit seinem Schwert auf den Zombie ein. Zuerst schlug er dem Zombie den Arm ab, mit dem er ihn verletzt hatte, Nun hatte der Zombie eine ungeschützte Seite, das besiegelte sein Schicksal. Tomekk schlug noch zwei mal auf den Zombie ein, traf jedoch nicht, drehte sich dann einmal um sich selbst und zerschnitt den Zombie mit dieser Bewegung in 2 Stücke, die leblos zu Boden fielen.
17.02.2002, 21:03 #35
hoRny aPe
Beiträge: 1.288

aPe drehte sich einmal um die eigene Achse, ließ Affenzahn elegant durch die Luft wirbeln und rammte einem angreifenden Zombie die Klinge in den Brustkorb. Als er des Schwert wieder herauszog, hing ein sackähnliches, glibbriges Etwas daran, das wohl mal die Lunge des bemitleidenswerten Bastards war. Ein weiterer Hieb und der Zombie war vom Fluch der Unsterblichkeit erlöst.
Der Affe versuchte Malakai im Kampfgetümmel auszumachen, er arbeitete sich an der Flanke langsam vor, zerfetzte Fleisch, hackte Körper in Stücke und blockte mit Mühe die heftigen Schläge der sabbernden Höllenkreaturen ab. Es gelang ihm, an der Seite eine kleine Bresche durch den Haufen verfaulten Fleisches zu schlagen. Die Kampfschreie von Tomekk, Uher und Kaelan und das Zischen der Magiegeschosse, die Champ aus seinen bloßen Händen rasen ließ, übertönten fast das Geächze und das Geschrei der Untoten.
Und dann standen sie sich gegenüber.
Auge in Auge.
Gut und Böse.
Schwarz und Schwarz.
"Deine Kraft ist beeindruckend, Sterblicher, ich bin immer wieder überrascht von der Macht, die der Zorn euresgleichen verleihen kann.", zischte Malakai und nahm eine provokante Haltung ein.
Wortlos ließ aPe seine Klinge rotieren und näherte sich seinem Todfeind, langsam und bedächtig, jeden Moment auf einen plötzlichen Angriff gefasst. Der Kainit grinste und entblößte seine Zähne.
"Warum tust du das? Ich kann es nicht glauben, dass ich mich für einen erbärmlichen kleinen Sterblichen interessiere, aber die Gefühle, die das Fundament deiner Kraft bilden, faszinieren mich. Unseresgleichen hat es nicht nötig sich so nichtigen Dingen wie.."
Er machte eine verächtliche Geste.
"..Emotionen hinzugeben."
Seine Miene verfinsterte sich und legte die Hände ineinander, als ob ihn das drohende Schwert des Affen nicht im geringsten beunruhigte.
"Du glaubst, du kannst ihrer Seele Frieden schenken, indem mich tötest. Du glaubst, mein Tod bedeutet ihre Erlösung."
Er schwieg einen Augenblicke, dann riss er die Hände zur Decke und stieß einen gellenden Schrei aus, Flammen schossen an seinem Körper hoch und drangen aus seinem Mund und seinen Augen, sie bäumten sich auf, strotzend vor zerstörerischer Energie, bis sie schließlich langsam in der Luft vergingen. Erschrocken wich aPe einige Schritte zurück um umklammerte sein Schwert noch fester, Schweiß drang aus jeder Pore seines Körpers, seine Glieder wollten vor Furcht zittern, doch aPe untersagte es ihnen.
Er würde keine Furcht zeigen.
Er würde dieses Gefühl vergessen, es aus seinem Bewusstsein verbannen und erst wieder hereinlassen, wenn Malakai seine Blutschuld bezahlt hatte.
"NARR!!", brüllte der Kainit.
"Ich habe ihr zu einer neuen Existenz verholfen, zu einem Dasein jenseits deiner lächerlichen, dreidimensionalen Vorstellungskraft. Sie ist jetzt vollkommen, sie ist die Essenz des Bösen, sie symbolisiert das Herz der alles verzehrenden Dunkelheit, sie..."
Er lachte.
"....ist mein Kind."
Der Zorn wuchs in aPe wie eine geifernde Bestie, wie ein wildes, unzähmbares Tier. Der Hass loderte in seinen Augen auf und schoss von seinem Herzen aus in jede einzelne Körperzelle, in jedes Glied, jedes Molekül seines Leibes war erfüllt von unbändiger Wut.
"NEIIIN!!!", brüllte er und ehe seine Sinne die Taten seiner Glieder erfassen konnten, hatte er sich auf den Vampir gestürzt und seine Klinge hoch über den Kopf gerissen...
17.02.2002, 21:42 #36
hoRny aPe
Beiträge: 1.288

Stahl traf auf Stahl.
Wenn aPe noch bei klarem Verstang gewesen wäre, hätte er sich gewundert, dass Malakai sein Schwert gezogen hatte und nicht die Macht der Magie einsetzte, aber der Hass hatte seine Sinne umnebelt, er nährte ihn und gab ihm immer wieder neue Kraft. Nur ein geübtes Auge konnte die Schwerter erkennen, die sich hinter den gleißenden Leuchtspuren verbargen, die die Klingen hinter sich herzogen, während sie immer wieder aufeinanderprallten und die Wut, mit der sie geführt wurden, aneinander entluden.
Malakai stieß ein zorniges Fauchen aus und ließ sein Schwert nach vorne schellen, traf aber nur die Luft, die einen Herzschlag zuvor noch mit aPe's Körper ausgefüllt war. Dieser wirbelte herum und ging in die Knie, um einem weiteren Hieb zu entgehen. Er rollte sich auf dem Rücken herum und stieß seinen Stiefel mit aller Kraft gegen das Schienbein seines Widersachers. Der Kainit verlor für einen winzigen, kaum in den geläufigen Zeiteinheiten messbaren Moment das Gleichgewicht, dies nutzte aPe sofort aus, um wieder auf dei Beine zu kommen und Affenzahn auf den Schädel des Vampirs zurasen zu lassen. Malakai sprang zu Seite, wich den Angriffen des Affen immer wieder geschickt und geschmeidig mit katzenhaften Bewegungen aus. Er ließ einen heftigen Überkopfschlag seines Gegners ins Leere gehen und nutzte die kurze Verwundbarkeit voll aus. Malakai stützte sich auf seine Klinge, riss die Beine nach oben und rammte aPe seine Füße gegen die Schläfe, der harte Treffer schmetterte den Novizen zu Boden. Röchelnd versuchte er sich aufzurappeln, aber seine Arme gehorchten seinen Befehlen nicht mehr, die Hallen aus Blut und Fleisch verschwammen um ihn herum. Er formte seine Augen zu schlitzen und biss die Zähne zusammen, zwang seinen Geist, der nach Ruhe schrie, in seinen Körper zurück und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Eine wabernde Gestalt baute sich vor ihm auf und während sich sein Augenlicht langsam wieder erholte, gewann die Shilouette und alles um sie herum wieder an Konturen. Ein blitzendes, langes Etwas kam über seinem Kopf zum Vorschein und bevor Malakai seinen Schädel frontal durchbohren konnte, hatte sich aPe zur Seite gerollt, in einer letzten, unfassbaren Kraftanstrengung sein Schwert vom Boden gerissen.
Seine Sinne tanzten.
Sein Körper bebte.
Die Zeit um ihn herum schien auf einmal einzufrieren, es wurde still und nur sein eigener Herzschlag, der in einem beruhigenden, gleichmäßigen Rythmus die unwirkliche Stille zerschnitt, zeugte von Leben an diesem Ort des Todes.
Und dann zerbrach die Stille, platzte auf, explodierte und schleuderte ihre Bruchstücke in alle Himmelsrichtungen.
Der Schrei war zuerst leise und dumpf, dann wurde er immer lauter und war schließlich so ohrenbetäubend grell, dass die Säulen, die die Decke des Saals aus Fleisch stützten, zu bersten begannen.
Stahl traf auf Fleisch.
Der Halswirbel war weich, er war so leicht zu durchcschneiden wie ranzige Butter.
Malakais blutüberströmter Kopf schien noch für eine Ewigkeit in der Luft zu hängen, bis das Rad der Zeit wieder zu rotieren begann.
Der Körper des Kainiten zitterte, der rechte Arm hob, vom letzten Impuls, den er vom Gehirn erhalten hatte, das Schwert, der Körper humpelte auf aPe zu. Dann schoss ein gewaltiger Blutschwall gen Himmel und ergoss sich auf den toten Körper, der wie ein nasser Sack zusammenbrach.
Die Rache war vollendet.
Die Blutschuld war bezahlt.
Mistress war gerächt.
Nein......
"Hallo, mein Geliebter."
Nein, das ist nicht wahr...
"Was hast du meinem Vater angetan?"
Nein, sei verflucht, nein, nein, NEIN......bitte
18.02.2002, 15:07 #37
Tak
Beiträge: 3.270

Tak hatte interessiert dem Kampf zwischen aPe und dem Vampier zugsehen und war beeindeuckt von den Kampfkünsten des Affen.
Aber irgendwie hatte aPe trotzdem verlohren.
Eine Vampier - Dame stand jetzt dort, wo vorher der Kampf stattgefunden hatte, und aPe starrte sie ungläubig an, sein gesicht war von Hass und Kummer verzerrt.
Aber da war noch etwas anderes, etwas, das bisher keinem von ihnen aufgefallen war:
Die Zombieteile waren weg. Alle.

Langsam schälte sich ein riesiger Schatten aus einer Ecke des Raumes, die so finster war, das "Dunkelheit" nicht mehr das richtige Wort zu sein schien. Tak beobachtete, wie erste Konturen sichtbar wurden, ein riesiges Ungetüm, das nur aus Klauen, Zähnen und Stacheln zu bestehen schien.
Ein Gargantua, den Mistress aus den Teilen der Toten erschafen hatte, wärend ihr "Vater" mit aPe gekämpft hatte. Mistress wollte die Sumpfler töten, um mit ihrem Geliebten allein sein zu können, von jetzt an bis in alle Ewigkeit.

Endlich bemerkten auch die anderen das Riesenmonster, und sie sammelten sich bis auf aPe, der sich noch immer mit der Vampirella unterhielt, an einem Punkt, um den Knochengolem zu bekämpfen, aber irgendwie wusste jeder von ihnen, dass sie nicht die geringste Chance hatten.
"Ihr müsst die Kainitin töten, ich wede so lange ihr Spielzeug ablenken!" rief Tak, und ohne eine Antwort abzuwarten, schnappte er sich einen auf dem Boden liegenden Schädel (der hatte zu keinem der Zombies gehört) und warf ihn auf den Gargantua.
"He, hier bin ich, du Mistvieh! Komm und fang mich!" Es klappte. Der Gargantua ging wütend auf den Novizen los und ließ die anderen links liegen. Fürs Erste jedenfalls.
18.02.2002, 15:38 #38
hoRny aPe
Beiträge: 1.288

Sie war so wunderschön.
Ihr Antlitz glich noch immer dem eines Engels und doch schien es wie eine trügerische Maske hinter der sich ein zähnefletschendes Monstrum verbarg.
"Was ist denn, erkennst du mich etwa nicht mehr?"
Mistress schlenderte an dem blutüberströmten Leichnam Malakais vorbei, würdigte ihn nicht eines Blickes.
Ihre Wangen waren fahl und blass, der Blick war leblos und leer, die Lebensfreude und die Liebe, die ihre Augen einst ausstrahlten, waren dem finsteren Nichts der Dunkelheit gewichen. Mit diesen Augen sah sie aPe nun an und ihm war, als ob ihr Blick ein Feuer tief in ihm entfachte und seine Seele in Brand setzte. Innerlich krümmte er sich vor Schmerzen, schrie sein Leid dem Himmel entgegen, der hier in der Hölle keine Bedeutung hatte.
Sie lächelte.
Das strahlende Weiß ihrer spitzen Zähne stand im starken Kontrast zu ihrer düsteren Erscheinung, dem langen, pechschwarzen Haar, das leblos an ihrem Kopf hing, das lange, mit kunstvollen roten Ornamenten bestickte Kleid, das die untote Blässe ihres Körpers zu verbergen suchte und die langen Fingernägel, die mehr an die reißenden Klauen einer Raubkatze, denn an menschliche Hände erinnerten.
Und dennoch war sie auf eine unheimliche Weise wunderschön, schmerzhaft schön, wie eine wundervolle Rose, die mit herrlich duftenden Blüten lockte und dennoch hinter ihrer zauberhaften Fassade scharfe Dornen verbarg.
aPe war unfähig auch nur einen Ton von sich geben, er stand da, wie im Angesicht der Medusa, das Schwert fest umklammert und am ganzen Leib zitternd.
"Wer...was bist du?"
Sie lachte.
"Ich bin Mistress..."
"NEIN!"
"Wer bin ich dann? Sag es mir!"
"Ein Dämon."
Sie grinste und trat näher an ihn heran.
"Vielleicht. Aber ich bin auch Mistress. Ich bin beides und doch jedes für sich. Du kannst dir dieses Gefühl nicht vorstellen, ich bin frei von jeglichen, primitiven Zwängen, die mir das sterbliche Dasein auferlegte, ich bin mehr als ich jemals zu träumen gewagt habe, ich kann das unglaubliche Kribbeln der Macht in meinen Fingerkuppen spüren, sie brennt nur so darauf, dass ich sie entfessele, dass ich ihre zerstörerische Kraft nutze um Leid und Unheil über eure erbärmliche kleine Welt zu bringen, es ist wie elektrisierend, sie in Zaum zu halten, die höchste Extase, es ist vollkommen, ich bin vollkommen, ich..."
Sie hielt inne und holte Luft.
"..bin unsterblich."
aPe ballte die Hände zu Fäusten und versuchte, die aufschäumende Wut und die verzweifelte Liebe, die er noch immer für sie empfand, gleichzeitig in Zaum zu halten.
"Das bist nicht du, die da spricht. Es ist dein Körper, aber deine Seele ist gefangen, ich kann deine Hilferufe hören, ich kann dich erlösen. Ich werde dich erlösen."
Die Kainitin schüttelte heftig den Kopf als versuchte sie, schmerzhafzte Gedanken aus ihrem Bewusstsein zu treiben.
"NARR!! Aaah, sie ist sehr stark, die Kleine, sie wehrt sich gegen mich mit aller Kraft. Aber bald wird ihr Widerstand gebrochen sein und ihre Seele wird mir gehören!"
Es war nicht die Stimme, dessen Klang seine Ohren einst verzauberte, es war die Stimme Malakais, des Dämons, der in seinem Kind weiterlebte.
Sie besann sich wieder und setzte erneut dieses kalte Lächeln auf. Sie sprach weiter, diesmal mit Mistress' Stimme.
"Auch du kannst dieses Geschenk erhalten."
Sie kam näher.
"Du kannst sie wiederhaben, deine Geliebte. An ihrer Seite die Ewigkeit erleben. Ich mache dir ein einmaliges Angebot."
Sie blieb vor ihm stehen und strich ihm zärtlich durchs Haar.
"Wo warst du?"
Sie beugte sich vor und küsste ihn. Der Kuss war warm und innig und doch kalt und befremdlich, aPe fröstelte, er wollte sich von ihr losreißen, doch seine Glieder gehorchten ihm nicht, sie spielte mit ihm wie mit einer Marionette.
Ein rasender Schmez durchzuckte seine Lippen, er schrie auf, riss sich los und stürzte zu Boden.
Mistress lachte schallend auf, ihr Mund war blutverschmiert. Sie strich mit der Zunge über die Lippen und leckte genüsslich das frische Blut daran ab.
"Ich hab dich so vermisst."
Sie packte ihn am Kragen und zerrte ihn mit beinahe übermenschlicher Kraft hoch, presste seinen Körper an sich.
Nein....
"Komm zu mir...."
Mistress stieß ein Zischen aus und ließ ihre Zähne auf seine Hals zurasen. In diesem Moment war das letzte Quentchen Menschlichkeit von ihr gewichen, sie war nur noch eine blutrünstige Bestie, deren einziger Trieb in der sündigen Lust auf Blut lag.
Vergib mir....
Die Kainitin taumelte und wankte einen Schritt zurück.
Ich liebe dich.
Sie blickte langsam an sich herunter, an die klaffende Wunde auf ihrer Brust, aus der ein dicker Holzpflock ragte.
Sie bewegte ihren Kopf mit letzter Kraft nach oben und sah ihm in die Augen. Es war ein hasserfüllter, gequälter Blick, der eines sterbenden Dämonen. Doch für einen winzigen Augenblick brach die Menschlichkeit durch die grausame Mauer des Unlebens und offenbarte die verzweifelte Seele, die dieser tote Körper gefangen hielt, angekettet mit den Fesseln der Unsterblichkeit.
Es war Mistress, die ihn in diesem Moment ansah.
Derselbe Blick, den sie ihm bei ihrem ersten Treffen, nach ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer und während der wundervollen Abende auf dem Dach ihres Heimes geschenkt hatte.
Und dann wich sie wieder.
Und hinterließ nur Leere.
Die Starre setzte ein und der Kainitenkörper verharrte reglos, wie versteinert, seinem Schicksal hilflos ausgesetzt.
Eine Träne rann über aPe's Wangen und traf auf den kalten Stahl seiner Klinge, die er in diesem Moment aus der Scheide zog.
Ich werde dich befreien....
Er küsste die Spitze seines Schwertes und legte es Mistress auf die Stirn, es war ein altes Ritual aus seiner alten Heimat, dass vollzogen wurde, wenn einem unheilbar Kranken der Gnadentod gewährt wurde.
...die Ketten sprengen....
Er zitterte nicht mehr.
Er sah in ihre toten Augen.
....ich werde dich immer lieben.
Er drehte sich um die eigene Achse, ließ seine Klinge schwingen. Zuerst zerschnitt sie eine Weile nur Luft...
Er schloss die Augen.
18.02.2002, 19:33 #39
Tak
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Tak mußte feststellen, dass er seinen Gegner unterschätzt hatte.
Zuerst tat der Gargantua das, was der Novize erwartet hatte: Er schlug mit seinen Klauen nach ihm. Da der Golem aus Zombieteilen aber recht lange brauchte, um auszuholen, hatte Tak keine größeren Probleme, den Schlägen auszuweichen.
Wenig später jedoch hielt das 5 Meter hohe Monstrum plötzlich inne und begann, sich förmlich aufzublasen, die Knochenstacheln auf seinem Rücken richteten sich auf, jede etwa 1,5 Meter lang und bis zu 20 cm dick.
Tak hatte sich auf einiges vorbereitet, nicht aber auf dass, was jetzt geschah - das Vieh verschoß die Knochenstacheln mit eier unglaublichen Wucht und Zielgenauigkeit, wie ein Stachelschwein, nur weit gefährlicher.
Es gelang Tak, der ersten Welle knapp zu entkommen, doch als nur wenige Sekunden später der zweite Angriff folgte, war er zu langsam.
Ein Stachel erwischte ihn und bohrte sich genau durch seine linke Schulter. Durch die Wucht wurde der Novize mitgerissen, segelte einige Bruchteile einer Sekunde, die ihm aber wie eine Ewigkeit vorkamen, durch die Luft, und schließlich rammte der Knochen die Wand und bohrte sich tief hinein - Tak war aufgespießt, an die Wand gepfählt.
Welch Ironie, aber mit Mistress geschah dies fast im selben Augenblick ebenfalls.

Schwärze. Langsam lichtete sie sich, die Helligkeit kehrte zurück - sofern man in der Hölle von Helligkeit reden kann.
Tak hob den Kopf und brauchte ein wenig, um sich zu orientieren.
Was war los? Wieso berührten seine Füße nicht den Boden? Woher kam bloß dieser Schmerz?
Kaum hatte er gemerkt was los war, erblickte Tak den Kopf des Gargantua vor sich. Das Maul mit den mörderischen Zähnen war schon halb geöffnet, bereit, ihn zu verschlingen.
Doch der Novize hatte immer noch aPes Dolch in der Hand - eine vorzügliche Waffe, wie er mehrmals hatte feststellen können.
Hast wohl Hunger, was? dachte Tak. Nun ja, kein Wunder.
"Ich hänge hier und singe, da kommt ein Dämon - Schwein.
Ich kann mich nicht beherrschen, und hau ihm eine rein."sang er, obwohl dies kaum der geeignete Augenblick zum Singen war.
Aber wer neun Jahre lang bei den Carrac gelebt hatte, lernte irgendwann, solche Nebensächlichkeiten wie Schmerz ganz einfach zu ignorieren.
Der Gargantua hatte das Maul weit genug aufgerissen, näherte sich.
Als er nahe genug war, stieß Tak zu, traf genau einen Zahn mit der Spitze des Dolches, der Zahn zersplitterte.
Das Riesenvieh zuckte zurück, mehr aus Wut als vor Schreck oder gar Schmerz. Dann aber hob es die Klaue, und wenn es zuschlagen würde, hätte Tak keine Chance, zu überleben.
"KÖNNTET IHR VIELLEICHT MAL DEN MISTVAMPIER UMLEGEN?????"
schrie er mit letzter Kraft.
Benommenheit. Sie versuchte ihn zu übermannen. Nicht mehr lange, wenn er kein Riesenglück hatte.
18.02.2002, 20:00 #40
hoRny aPe
Beiträge: 1.288

Der Gargantua riss sein Maul weit auf und stürzte auf den wehrlosen Novizen zu.
Ein gellendes Brüllen hallte durch den Saal der Verdammnis als sich aPe's und Tomekk's Klingen beinahe gleichzeitig, bis zum Anschlag in den Rücken des Monsters gruben. Zornig wirbelte das Untier herum, schlug mit seinen gewaltigen Pranken nach den Angreifern, die wie Ameisen an ihren Schwertern baumelten. aPe hing am Rücken des Monstrums und versuchte, seine Waffe herauszuziehen, doch im selben Moment doch im selben Moment blendete ihn ein gleißendes Licht und ein Hagel von magischen Geschossen prasselte auf die Front des Ungetüms nieder. Champ ließ ein wahres Feuerwerk an Zauberei entbrennen und bedeutete den Templern, die Flanke des Gegners zu attackieren. Vor Schmerzen bäumte sich der Gargantua auf, schlug wild um sich, Uher entging knapp einem gewaltigen Hieb, der statt auf den Körper des hohen Novizen auf den Boden niederging und selbigen zum Erbeben brachte. Nun drangen die Templer von rechts und Kaelan und Uher von links auf das Monster ein. Während der Gargantua unter Brüllen und Fauchen versuchte, seine Faus aus dem Krater zu ziehen, die sein Schlag hinterlassen hatte, stießen die Brüder gellende Kampfschreie aus und stürzten sich auf den knochigen Leib, begruben ihn unter ihren Klingen. Nach einer Weile entfuhr noch ein letztes, grausiges Röcheln der Kehle der Höllenkreatur, bis sie schließlich wie ein morsches Gerüst in sich zusammenbrach...
18.02.2002, 20:16 #41
Tak
Beiträge: 3.270

Na, satt? dachte Tak, als das Monster mit ohrenbetäubendem Lärm auf dem Boden aufschlug.
Dann war nichts mehr. Die Erschöpfung und der hohe Blutverlust hatten gesiegt.
Tak wurde Bewußtlos.
18.02.2002, 20:26 #42
hoRny aPe
Beiträge: 1.288

aPe nahm den toten Körper der Bestie gar nicht wahr, wortlos und mit steinerner Miene ließ er sein Schwert in die Scheide zurückfahren, während sich die übrigen Gefährten um den schwer verletzten Tak kümmerten.
Er wusste nicht, dass er soeben einen Gargantua getötet hatte.
Er wusste, dass er getötet hatte.
Schon wieder.
"Er braucht sofort Hilfe, er verblutet. Wir müssen hier weg!", rief Uher mit besorgter Stimme.
"Ja, wie sollen wir hier wieder rauskommen?", erwiderte Kaelan.
aPe überlegte hastig, das Donnern, das in der Ferne zu hören war, wurde allmählich lauter und hallte zwischen den bröckelnden Säulen des Raumes wieder. Er kannte dieses Geräusche. Es war das Stapfen gewaltiger Hufe...
Mjolnyr....
aPe zögerte keine Sekunde und rannte die fleischenen Stufen hinauf zum Leichnam Malakais. Eilig durchwühlte er die Taschen seines blutgetränkten Mantels und schließlich hielt er triumphierend ein goldenes Amulett mit sonderbaren Gravierungen in den Händen.
Er warf es Champ zu.
"Was kannst du damit anfangen?"
Der Baal beäugte das Schmuckstück eine Weile, das Stampfen wurde immer lauter und die Zeit immer knapper.
"Ähm, könntest du ein Zähnchen zulegen?"
Ein zufriedenes Grinsen legte sich auf Champs Lippen, er strich über den goldenen Deckel und schloss die Augen.
"Wir verschwinden hier auf dem selben Weg, auf dem wir gekommen sind."
Er murmelte einige unverständliche Worte, dann zuckte ein gleißend heller Blitz aus der Mitte des Raumes und zerteilte sich in zwei Hälften, zwischen denen ein waberndes, schwarzes Portal entstand.
"Na los, helft mir!", brüllte Uher und schleppte Tak zusammen mit Kaelan hindurch. Champ und die Templer folgten.
Die Säulen knackten und gewaltige Risse fraßen sich durch sie, als der gewaltige Huf Mjolnyrs durch die Wand brach und sich ein Schwall von Blut und Eingweiden in Malakiais Gemächer ergoss. aPe sah sich noch einmal um, blickte zu der Stelle, an der Mistress' regungsloser Leichnam lag.
Er lächelte sanft.
Die Säulen barsten auseinander und stürzten auf den Boden, genau an die Stelle, an der aPe vor einem Atemzug noch gestanden hatte.
Es war vollbracht.
26.08.2002, 23:41 #43
Mistress
Beiträge: 396

Tonnenschweres Gestein lag über dem reglosen Körper, dessen Kopf vom Rumpf getrennt worden war. Die Menschen hatten gedacht, sie wäre tot, doch ein Vampir war nicht so leicht zu töten. Ein Vampir starb nicht, denn er war schon tot. Er fiel in eine Art Stasis, Starre, und konnte so Jahrhunderte verbringen, doch irgendwann schüttelte er sie doch wieder ab und erstarkte von neuem.

Bei ihr hatte es nicht so lange gedauert. Fast 200 Tage hatte sie dort unten regungslos gelegen, doch für einen Vampir war das nur ein Wimpernschlag. Nun begann sie sich leicht zu bewegen. Es fiel ihr noch schwer, denn sie war schwach und die Steine drückten schwer auf ihr, doch ohne Zweifel würde sie sich befreien. Schwere Steine rollte sie weg und zwängte sich unter ihnen hervor in den Alptraum der Hölle.

Sie war nun ein Vampir, doch man merkte ihr noch immer an, dass sie noch vor kurzem noch ein Mensch gewesen war, denn ihr erster Gedanke war, dass sie die Sonne wiedersehen wollte. Doch die Sonne würde ihr nur den Tod bringen, denn von ihrer Kraft erholte sich nicht einmal der mächtigste Vampir wieder. Trotz dieses Gedankens hielt sie an dem Wunsch fest, die Sonne zu sehen, und so machte sie sich auf die Suche.

Wonach, wußte sie selbst nicht genau, doch sie würde die Sonne wiedersehen, soviel war sicher.
28.08.2002, 16:54 #44
Mistress
Beiträge: 396

Die Sonne, die Sonne. Wo war sie? Immer weiter stieg sie nach oben, doch Tageslicht kam nicht in Sicht. Wie sollte sie diesen Ort hier verlassen? Doch was war das?

"Ich bin der Herr über die Toten,
Sterbliche, mit der Haut so bleich,
Erzittere vor meinen Boten,
Denn dies ist mein Reich"

Als die Stimme verstummte wuchsen sieben Skelette aus dem Boden und kreisten die verängstigte Frau ein. "Was wollt ihr von mir?"

"Was ich will von dir?
Das ist wohl mein Bier.
Du drangst ein in meine Welt,
Mal schaun, wie lang es dir hier gefällt"

Mistress verstand immer weniger. "Ich bin nicht hier eingedrungen, ich habe mich verirrt. Ich suche nach der Sonne." Diesmal antwortete ihr die Stimme nicht. Die Skelette schlossen den Kreis enger um sie und plötzlich umschloß sie gnädige Nacht. Ihr Körper fiel zu Boden und ihre Sinne entschwanden.
02.09.2002, 21:20 #45
Mistress
Beiträge: 396

Langsam fand sie das Bewußtsein wieder und hob den Kopf leicht. Als sie an sich heruntersah, bemerkte sie, dass ihre alten, zerfetzten Kleidungsstücke durch frische, weiße Leinen ersetzt worden waren. Langsam setzte sie sich auf und sah sich um. Ihre Umgebung war ihr fremd, doch zweifelsohne war sie noch immer weit von dort entfernt, wo sie hin wollte. Die Wände, die sie umgaben, waren noch immer die der Hölle. Doch es war kein trostloser Gang, in dem sie sich befand, sondern ein großer Raum. In einer der Wände konnte sie etwas sehen, was wohl eine Tür sein mußte, auch wenn sie als solche kaum erkennen konnte.

Dann sah sie nach unten. Sie saß auf einem großen Felsbrocken, der grob quadratisch geschnitten war und sie entfernt an einen Altar erinnerte. "Wo bin ich hier?", fragte sie sich. Doch ihre Frage wurde überraschend beantwortet. "Du bist in meinem Heim, Sterbliche. Doch leg dich wieder hin. Nun, wo du wach bist, können wir beginnen."

Noch bevor er die letzten Worte zu ende gesprochen hatte, öffnete sich die Tür und Skelette traten durch diese in den Raum. Sie alle waren bewaffnet, doch einer von ihnen unterschied sich von den Anderen. Dieses Skelett hatte eine Robe an und trug als einzige Waffe einen kunstvoll verzierten Dolch. Die Skelette stellten sich in einem Kreis um Mistress auf und das Skelett mit dem Dolch trat in den Kreis. "Nun wirst du bezahlen für deinen Frevel."

Das Skelett hob langsam den Dolch und ging immer weiter auf Mistress zu, wärend diese gehetzt nach einem Ausweg suchte. Sie war schon einmal gestorben, das reichte ihr. Nochmal mußte nicht sein. Doch, als das Skelett sie fast erreicht hatte, sah sie plötzlich ein Glitzern aus den Augenwinkeln.

Ein Tor hatte sich mitten in der Luft geöffnet. Es war kreisrund und schwarz, seine Oberfläche schimmerte und wabberte wie Wasser. Einen Moment überlegte sie, wo dieses Tor hinführen könnte, doch dann überlegte sie nicht länger, sondern sprang auf. Egal, wo es hinführte, schlimmer als hier konnte es nicht sein. Nun setzten sich die restlichen Skelette in Bewegung und versuchten, ihr den Weg abzuschneiden. Das Tor hatte sie fast erreicht, als die Skelette den Kreis ganz um sie schlossen.

Kurz blieb sie stehen und sah sich um. Sie war verloren. Überall waren Skelette. Kein Ausweg, das war das Ende. Und so, denn sein Ende im Blick konnte ein Mensch Fantastisches vollbringen, setzte sie ihre ganze Kraft in einen Sprung... und erreichte das Tor, nachdem ihr ein Schwert noch das Bein aufgeschnitten hatte. Und wieder wurde es Nacht um sie.
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