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[GM] Das Kastell des ZuX #4
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11.02.2002, 22:54 #351
Don-Esteban
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Der Don schaute ganz atemlos und voller Entzücken zu, wie meditate virtuos die Laute zupfte und dabei eine glasklare Stimme erklingen ließ. Wunderschön sang sie und begleitete sich selber mit dem Instrument. Essen und trinken war vergessen. Alle Sinne waren nur noch auf die Aufnahme dessen eingestellt, was so schön herüberklang.Der Magen war voll, jetzt füllte sich auch der Geist mit den Klängen dieses Liedes.
11.02.2002, 23:13 #352
Harald
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Haralds entzücken war sehr gross als er die Stimme Meditates hörte. Auch er hatte von den Eltern gelernt, Gitarre und Laute zu spielen.Er liess sich von den Dämonen eine Laute bringen, begleitete Meditate und wunderbar schöne und stimmulierende Musik erklang und hallte durch die dunklen Gebäude des Kastells.Jetzt fühlte er sich hier zu Hause.
11.02.2002, 23:15 #353
GlutaeusMaximus
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Maximus hatte noch nie so festlich und lange nicht
mehr in so angenehmer Atmosphäre gespeist. Die
Musik war echt exzellent. Was für eine schöne neue
Heimat er hier gefunden hatte. Er war sich jetzt
absolut sicher hier zu bleiben und die Lehren
Beliars zu studieren um dem ZuX dienen zu können.

Maximus lauschte der Musik für eine Weile und
wandte sich dann an die Anderen: „Wer ist eigentlich
dieser Malke oder Malak? Ich hab den Namen jetzt
schon ein paar mal gehört, aber gesehen hab ich
ihn noch nicht.“
11.02.2002, 23:31 #354
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Don horchte auf. "Malek ist" wobei er das Wort Malek besonders betonte "Das Haupt des ZuX, er ist der höchste aller Schwarzmagier. Leider lassen es seine Studien nicht zu, daß er sich blicken läßt. Womöglich verbringt er sowieso die meiste Zeit in den Höllen Beliars, um dort seinen Forschungen nachzugehen. Jedenfalls leitet er diese Gilde im Verborgenen. Manchmal werden Anweisungen gefunden, die dann auszuführen sind. Ansonsten ist der Schattendämon sein Stellvertreter, wenn er nicht anwesend ist." Jetzt wurde die Stimme des Don leise und geheimnisvoll. "Manche behaupten, sie hätten ihn gesehen, wie er mit einer Kerze in der Hand nachts durch die Gänge streift und er hätte ihnen die Stimme entzogen, weil sie ihn erblickt haben." Der Don lehnte sich wieder zurück "Aber das können auch alles Gerüchte sein." Er nippte an seinem Weinglas.
12.02.2002, 00:07 #355
meditate
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meditate nickte grinsend vor sich hin

"und sehr oft wurden die, die den meister erblickt hatten in schwarz-weiße katzen verwandelt, das kommt besonders oft vor. und wenn der meister nachts durch die gänge wandelt, dann schaut er auch ab und zu in die zimmer und man sagt, er holt sich nachts die schläfer aus den betten und läßt sie die bücher in den bibliotheken abstauben. davon wacht man dann morgens mit einem muskelkater wieder auf oder er klaut einfach nur die bettdecken."
12.02.2002, 00:38 #356
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Nachdem mit solcherlei Gruselgeschichten einigen der anwesenden Personen etwas Respekt vor Malek eingeimpft wurde, beschlossen alle, daß es Zeit sei, ins Bett zu gehen und so löste sich die Gruppe auf. Die Dämonen hatten die Tafel schon abgeräumt, kein Krümel war übrig und kein einziger Rotweinfleck war auf dem Tischtuch zu sehen, was aber auch daran liegen konnte, daß das Tischtuch aus dunkelrotem Taft bestand. Bald lag das Refektorium in Dunkelheit und Stille. Für kurze Zeit war es der Mittelpunkt des Kastells gewesen, hatten sich hier die Bewohner versammelt, um gemeinsam miteinander zu speisen und etwas Zeit zu verbringen.
12.02.2002, 10:09 #357
meditate
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meditate sah verschlafen in den flur, irgendetwas hatte sie geweckt.

die dämonen hatten wie üblich das waschwasser ins zimmer gestellt, aber meditate hatte lust auf etwas anderes. sie wollte wasser überall, ein richtiges großes bad in einem zuber, in dem man untertauchen konnte. also machte sie sich auf die suche. eigentlich war es immer so gewesen, dass es hier im kastell alles gab, was man zum leben brauchte, warum also nicht einen großen waschzuber.

meditate ging die flure ab auf der suche nach so einer einrichtung, öffnete tür um tür, hatte aber keinen erfolg.

vielleicht im keller?
12.02.2002, 10:39 #358
meditate
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der keller!

das war die idee. meditate stieg eine der zahlreichen treppen in das erste unterirdischen geschoss hinab und sah sich dort um. und richtig. wenige meter neben der treppe sah sie schon die dampfschwaden aus den türritzen quellen. sie öffnete die tür und konnte im ersten moment gar nichts erkennen. die luft war warm und feucht und sie hörte aus verschiedenen richtungen das wasser rauschen.

neugierig trat sie näher. als erstes fiel ein riesiger bottich aus holz auf, der in den boden eingelassen war. er war sicher 9 fuß lang und mit herrlich klarem heißen wasser gefüllt. aus irgendeinem magischen grund sprudelten kleine und große bläschen vom boden des bottichs zur oberfläche und zerplatzen dort mit leisem pritzeln.

an den wänden befanden sich aber noch weitere wasserbecken. eines war wie ein kaskadenbrunnen aufgebaut. dort konnte man sich hineinsetzen und das wasser aus einer oberen schale auf seinen körper prasseln lassen. mit einem kleinen schiebregler konnte man die durchlassstärke des wassers regulieren.

aber es gab auch ein ganz ruhiges becken, in dem man liegen konnte, den kopf in ein flaches bechen gestützt um wirklich entspannen zu können.

dieses bad war einfach traumhaft. meditate stieg zuerst in den kskadenbrunnen. kaum saß sie darin, brachte ihr auch schon ein dämon ein glas mit köstlichem saft. hier ließ es sich aushalten. das wasser plätscherte leise vor sich hin und auf einmal hörte meditate leise klänge einer flöte. gabs denn so was? einen flötenspielenden dämon?

meditate schloss die augen und ließ sich vom wasser und der musik verwöhnen.
12.02.2002, 12:13 #359
Ahram
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Mit einer routinierten Bewegung fuhren die Hornklauen unter das Pergament, blätterten es auf die andere Seite des aufgeschlagenen Buches, enthüllten weitere ordentliche Reihen bleicher Runenschrift. Blaue Pupillen glitten über die Schriftzeichen, nahmen die Lichtreize auf um sie dann dem menschlichen Hirn zuzusenden, welches in der harten Knochenschale thronte.

Gierig sog Ahram das geballte Wissen der dunklen Magie in sich ein.


Succubi et Incubi

Ein wahrlich interessantes Buch. Wer hätte gedacht dass diese Geschöpfe so eng mit dem Erzdämonen Lilith verwandt sind?

Hier, in der Abgeschiedenheit der Bibliothek, weit weg von den Gefahren und Problemen des Lebens fand der Exmagier seinen Frieden. Er fühlte sich in seine Jugendtage zurückversetzt, das Studium alter Schriften ließ ihn seine Umgebung und sein Schicksal vergessen. Verdeckt von hohen Bücherstapeln erwachte der so lang vernachlässigte Forscher in Ahram.

Dämonen, er wollte sie kennenlernen, sie erforschen, alles über sie in Erfahrung bringen, das Wissen der Menschen durch seine eigenen Erlebnisse erweitern.


"Spiritus Venatoris"

Ja, das wäre ein guter Titel für eine ausführliche Abhandlung über den Jäger und seinen Einfluss auf den sterblichen Geist. Der Dämonenmensch freute sich schon auf den Moment in dem er sein erstes eigenes Buch in den Händen hielt. Doch zunächst musste er sich anderen Dingen widmen. Es wäre ein Frevel sich anzumaßen über Dämonen zu schreiben wenn man noch weit davon entfernt war, alles bisher angesammelte Wissen verinnerlicht zu haben.

Eine weitere Seite wurde umgeblättert neue Geheimnisse offenbarten sich dem Exmagier. Staubpartikel tanzen in dem warmen Licht der hereinfallenden Sonnenstrahlen, das gedämpfte Zwitschern kleiner Singvögel drang an das feine Ohr des Dämonenmenschen. Der Tag verging in friedlicher Konzentration, ganz wie in alten Zeiten...
12.02.2002, 12:24 #360
meditate
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nachdem meditate ausreichend den herabfallenen wasserstrahl genossen hatte, stieg sie kurz in das große becken.

das war eine ganz neue ungewöhnliche erfahrung. von unten pritzelten die wasserperlen herauf und kullerten ihren körper hinauf um an der oberfläche mit einem leisen *plopp* zu zerplatzen. das sah nicht nur lustig aus, das fühlte sich auch lustig an. überall kitzelten die kleinen bläschen und meditate breitete die arme aus und drehte sich vor freude ein paar mal um sich selbst. das war toll. das war wirklich wunderbar und neu.

dann probierte sie noch das ruhebecken aus. das war nun wieder etwas zum einschlafen, wenn man sich nicht vor ribbeliger haut fürchtete, war das bestimmt sehr angenehm.

meditate erhob sich jetzt aber, denn heute sollte es ja losgehn mit dem magielernen. suchend sah sie sich um. keine handtücher?

ihr fiel eine liege auf, die mitten im raum stand. die war mit einem weichen weißen tuch bedeckt. meditate wollte sich gerade das tuch nehmen um sich darin einzuhüllen, als eine schlanke gestalt neben ihr erschien, die ein tuch in den weit geöffneten händen hielt.

meditate blieb vor staunen fast der mund offen stehen: ein baddämon! hier kam man aus dem staunen einfach nie heraus. unmissverständlich deutete der dämon (oder dei dämonin?) auf die liege, meditate sollte sich wohl hinlegen.

dieser aufforderung kam sie gern nach, mal sehn was jetzt folgte.

der baddämon begann sie zu massieren! das hatte meditate noch nie kennengelernt. sie hatte schon davon gehört, dass die ganz reichen und könige sich massieren ließen, aber dass ihr selbst einmal dieses königliche privileg zuteil werden könnte, das hatte sie nicht einmal zu träumen gewagt.

der dämon schob und knetete mit seinen händen ihre muskeln von der fußsohle bis zum hals. das war ein unvergleichliches gefühl. zuerst wollte meditate lachen und den dämonen wegschicken, aber dann begann sie sich an die festen aber dennoch sanften hände zu gewöhnen und ein wundervolles gefühl der entspannung breitete sich in ihr aus. so ließ sich das leben aushalten.

alle gedanken an das frühere leben außerhalb der barriere fielen von ihr ab. hier war sie jetzt zu hause und ein schöneres zuhause würde sie nie mehr finden.

als der dämon fertig war, zog sich meditate schnell an und lief schnell die treppe herauf. von diesem tollen bad musste sie den anderen so schnell wie möglich erzählen. die wussten sicher noch gar nicht, wass sich hinter den alten mauern des kastells noch für wunder entdecken ließen.
12.02.2002, 12:52 #361
meditate
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nachdem meditate den küchendämonen um ein paar eierkuchen erleichtert hatte (natürlich nicht, ohne ihm kräftig um den "bart" zu gehen) trat in sie in die bibliothek und stellte fest, dass da doch schon einige verbissen in ihrer lektüre studierten. an einem tisch saß der don und murmelte unhörbare sachen vor sich hin, schloss hin und wieder die augen um das gelesene offensichtlich im geiste zu wiederholen. an einem anderen tisch saß ahram hinter einem wirklich gigantischen bücherstapel, hinter dem er kaum zu erkennen war.

also ging meditate in den hinteren teil der bibliothek und sah sich ein bisschen ratlos um. eigentlich wusste sie nicht, wo sie anfangen sollte. irgendwie fehlte ihr ein hinweis, mit welchen büchern sie sich zuerst beschäftigen sollte. nun stand sie vor den regalen und konnte sich zu keiner frage durchringen. vielleicht? es war ja einen versuch wert?

"schattendämon?"
12.02.2002, 19:49 #362
Schattendämon
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Der Schattendämon erschien. Wortlos überreichte er meditate ein Paket aus Büchern. Darunter waren Klassiker wie "lux et plus lucis" und "lux et lumen" aber auch neuere Werke, wie zum Beispiel "lux es umbra" oder "lux tenebris obortis", die die Bibliothek erst neulich über irgendwelche dunklen Kanäle erworben hatte. meditate freute sich anscheinend schon, daß sie diesmal von Kopfschmerzen verschont blieb, doch ihre Freude war verfrüht.

"Diese Bücher lies bis in drei Tagen." Ließ sich die Stimme des Dämons in ihrem Kopf vernehmen. "Du bist jetzt eine Magierin und dir steht jetzt das Wissen um die Macht der Magie Beliars offen. Nutze diese Bibliothek, um dich darin zu bilden, Sterbliche." Damit verschwand er wieder und überließ meditate ihrem brummenden Kopf.
12.02.2002, 20:23 #363
Ahram
Beiträge: 612

Mit einem dumpfen Knall fiel das Buch zu, ledrige Hände schoben es auf die andere Seite des Tisches, zu seinen bereits gelesenen Brüdern.

Ahram lehnte sich zurück und streckte seine Glieder. Als er geräuschvoll gähnte klang es eher nach dem kehligen Knurren eines Panthers denn nach einem Zeichen der Ermüdung, ein Zuschauer hätte eine ganze Reihe furchbarer Reißzähne erspähen können, würde er nun zu dem Verwandelten hinübersehen.

Als der Exmagier die schwarzen Lider schloss entstanden Bilder von schwarzen Runen und alten Zeichnungen vor seinem geistigen Auge, sein Hirn war vollgestopft mit neuem Wissen, welches ersteinmal verabeitet werden musste.
Mit einer katzenhaften Bewegung kam der Dämonenmensch auf die Beine, die lange unbenutzten Gelenke knackten hörbar. Tappende Schritte hallten durch den ansonsten stillen Raum als die schwarze Gestalt an eines der hohen Fenster herantrat.

Hell und klar leuchtete der Mond über der Kolonie, Ahram spürte den frischen Wind in seinem langen Haar spielen, als er das Fester ein Stück weit öffnete.

Ach wenn es doch immer so friedlich sein könnte.

Der Mann im Tierkörper starrte bewegungslos in die Wildnis, seine Miene war neutral, sein Geist verfiel in tiefes Sinnen...
12.02.2002, 21:32 #364
meditate
Beiträge: 6.868

meditate lauschte dem langsamen verklingen der dunklen stimme des dämons. das war ein gefühl, als sei in ihrem schädel eine große altglocke erklungen und hätte ihr ganzes gehirn mit in schwingungen versetzt. die schmerzen waren so unangenehm, dass meditate immer wieder den völlig vergeblichen versuch machte, sich die ohren zuzuhalten. sie zog den kopf zwischen die schultern, kniff die augen zusammen und versuchte, die ihren von innen zu schließen, denn von außen machte das schon gar keinen sinn.

als das dröhnen in ihrem schädel langsam nachließ, war meditate versucht, sich aus dem staub zu machen. aber sie hatte nun einmal diesen weg beschritten und das hieß wohl irgendwie "schmerzensgeld" zu zahlen.

der bücherstapel war beträchtlich und der dämon hatte ihr nur drei tage zugebilligt? das war doch wohl ein bisschen unfair! so weit sie wusste, hatten die männer eine woche zeit gehabt.

dann wär ja wohl erst mal schluss mit lauschigen stunden unter der esche, ausgedehnten sprudelbädern und festlichen banketten. meditate würde sich in den nächsten tagen von anregenden getränken und einem gelegentlichen guss aus einem eimer voll kalten wassers munter halten müssen.

das würde ein echter lernmarathon werden müssen.

aber vorher wollte sie schon noch einmal an die frische luft und die beine baumeln lassen.
12.02.2002, 22:23 #365
Don-Esteban
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Stille herrschte in der Bibliothek. Dann und wann wurde eine Seite umgeblättert, und dieses Geräusch erschien den Anwesenden als laut, obwohl es doch nichts war im Gegensatz zu dem Lärm, der zum Beispiel unten im Tal im Alten Lager herrschte. Dort wuselten die Buddler den ganzen Tag über auf den Wegen des Lagers, um ihren Geschäften nachzugehen, um zu handeln und ihr hart erarbeitetes Erz unter die Leute zu bringen. Hier oben hingegen im Kastell herrschte Stille. Besucher wurden meist auch nach einer Weile ruhig und ließen das Schweigen auf sich wirken. Dämonen strichen durch die Gänge und wachten über das Kastell, das auf dem Berg hockte, wie eine Glucke.

Der Don blätterte um. Eine Abbildung war auf der nächsten Seite zu sehen. Sie zeigte einen Magier, der die Hände erhoben hatte und aus ihnen kam ein Pfeil hervor, bestehend aus Flammen, schwarzen Flammen. Der Pfeil raste auf ein Monster zu, ein seltsames Geschöpf. Der Zeichner hatte sich wohl so ein echtes Monster vorgestellt. Der Don mußte innerlich lachen, als er die recht naive und doch kunstvolle Zeichnung betrachtete. Doch bald vertiefte er sich wieder in den Text, der ihn über die Beherrschung des Schattenflammenspruchs in Kenntnis setzte
12.02.2002, 22:38 #366
meditate
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meditate trat an das fenster, dass ahram schon geöffnet hatte. sie stellte sich neben ahram um sich den frischen wind ins gesicht zu holen. ahram lächelte und überließ ihr gern den platz. leise ging er zurück zu seinen büchern und setzte sich wieder, so dass er hinter seinen bergen nicht mehr zu sehen war.

meditate öffnete die fensterflügel weit, so weit es die alte bleikonstruktion zuließ und holte tief luft. im selben augenblick war ahram aufgestanden um mit einem buch in sein zimmer zu gehen. im selben moment, in dem er die tür öffnete, fegte ein heftiger windstoß und riß meditate den fensterflügel aus der hand. er krachte einmal heftig gegen die wand und das glas zerbars in tausend stücken.

jetzt konnte der wind ungehindert seine spiele bis in die bibliothek treiben. er hob von allen offen liegenden büchern die seiten, um in ihnen herumzublättern, er fegte die notizen der studierenden magier von den tischen, ließ alle kerzen erlöschen und sauste an den regalen entlang, dass sie erzitterten.

alle waren aufgesprungen und wollten zum fenster eilen. ahram schloss die tür, so war der wind wieder zum nachgeben veranlasst.

ein trauriger anblick, wenn man denn etwa hätte sehen können. der mond war längst über das dach gezogen und die bibliothek hüllte sich in die falten der nacht.
12.02.2002, 22:50 #367
Don-Esteban
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Nachdem der Wind seine Macht über die Bibliothek verloren hatte, entflammten die Fackeln an den Wänden und die Kerzen auf den Tischen wieder neu, doch die aus den Regalen geworfenen und durcheinander gewürfelten Bücher blieben liegen und mußten von den Benutzern der Bibliothek wieder mühsam eingesammelt werden. Der Don warf meditate einen mißbilligenden Blick zu und machte sich dann daran, seine Bücher wieder zu ordnen.

Doch mit dem lesen war es heute sowieso Essig, denn die Buchstaben verschwammen dem Don vor den Augen und führten ihn an der Nase herum. Er klappte das Buch zu und ging nach draußen in die Eingangshalle. Dort kam schon ein Dämon, der sich um den Unfall in der Bibliothek kümmern wollte.
12.02.2002, 23:39 #368
meditate
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meditate hatte den blick des don durchaus bemerkt. so eine unverschämtheit! als ob sie verantwortlich wäre für den wind. wütend griff sie sich ihen bücherstapel und verließ die bibliothek. die tür zog sie mit dem fuß vernehmelich hinter sich zu, dass die ganze vorhalle wie ein glockenstuhl bebte.

das waren wundervolle laute töne zu nachtschlafener zeit, die durch das ganze gebäude hallten und die ruhe nachdrücklich zerstörten.

vor den dämonen musste meditate keine furcht haben, die konnten sowieso mit ihren ohren nicht hören, aber das war noch lange nicht laut genug.

meditate hatte gleich neben der eingangshalle schon lange den großen raum entdeckt, der einem kirchenschiff ähnelte. sie hatte sich den raum nohc nie groß angesehn, aber sie hatte die prachtvolle orgel gesehen. das war das richtige instrument um ihrer stimmung luft zu machen.

meditate riss die türflügel weit auf, lief zum instrument, stieg die stufen empor, zog alle manuale, trat kräftig mit den füßen zu.

dann griff sie mit beiden händen die tiefen d-akkorde und ließ die orgel brüllen.

es war, als wolle das kastell sich aufbäumen, alle mauern begannen zu vibrieren. meditate ließ ihr finger mühelos bis zu den höchtsten tönen wandern und gab den füßen keine pause.

der putz rieselte von den wänden und die kristallüster begannen zu beben. von den wänden lösten sich bilder und krachten auf den boden. die bewohner des kastells soweit sie zu hören in der lage waren, kamen herbeigestürzt und hielten sich die ohren zu. das war eine begleitmusik zum weltuntergang.

meditate saß hinter der orgel mit begeistertem rotbäckigem gesicht und lauschte verzückt dem getöse.
12.02.2002, 23:44 #369
Harald
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Harald war wieder einmal da eingeschlafen, wo er sich zuletzt befand. Sie( die Bewohner) des Kastell hatten einen wirklich tollen Abend gemeinsam verbracht. Don – Esteban hatte sogar eine Schürze umgebunden und lies es sich nicht nehmen, selber zu servieren. Harald musste ein wenig grinsen bei dem Gedanken, das der Don und Sador der Wirt, den er ja auch flüchtig schon mal gesehen hatte, wie Geschwister aussahen. Na ja, Zufall dachte er.

Der Magier begab sich in die Bibliothek und las ein wenig in der Lektüre, die er über den Zauber „ Schwarzes Licht „ fand. Aber innerlich hatte er jetzt auch keine Ruhe sich dem Buch mit seiner ganzen Aufmerksamkeit zu widmen. Er legte es wieder auf den Tisch und dann beschloss er, sich ein wenig in der Kolonie umzusehen. Er hatte von der Siedlung Drakia gehört. Im Moment wusste er nicht warum, aber dort wollte er hin.
Harald stand auf und verließ, vorbei an der großen Esche das Kastell.
13.02.2002, 00:47 #370
Don-Esteban
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Der Don fiel um und rutschte von der Tür des Orgelsaales weg. Der pure Schalldruck ließ ihn seinen Platz verändern. Er hielt sich an den Türpfosten zur Bibliothek fest, an denn er vorbei kam. Dann robbte er in die Bibliothek und sichte sich dort, der Lärm war selbst hier unerträglich, eine paar Ohrstöpsel aus altem Kerzenwachs. So, jetzt war es einigermaßen auszuhalten. Er machte sich wieder auf, in Richtung Orgelsaal. Diese Geräuschquelle mußte unbedingt zerstört werden. Was war das überhaupt für ein Instrument? War es etwa zur Verteidigung des Kastells gedacht? Um Gegner durch den Druck des Schalles aus den Toren zu fegen. Grimmig entschlossen machte sich der Don auf, dem Sturm aus Noten entgegenzutreten. Mühsam arbeitete er sich vor, bis in den Saal mit der Orgel, auf der meditate vergnügt spielte. Wie hielt sie nur diesen Lärm aus, diesen unendlich lauten Krach? Nach einer Weile war der Don bis zu den Leitungen vorgedrungen, die von den Blasebälgen, die von Dämonen bedient wurden, zu den Orgelpfeifen führten. Schnell hatte er den Hahn umgedreht und die Luftzufuhr stoppte. Die Orgelpfeifen gaben einen letzten schrecklichen Ton von sich und dann war Ruhe. Endlich durchatmen. Der Don nahm sich die Stöpsel aus dem Ohr und grinste meditate an.
13.02.2002, 01:08 #371
meditate
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meditate grinste don hocherfreut an.

"war das nicht wundervoll? eine orgel wie die posaunen des jüngsten gerichts. solch eine musik wollte ich schon immer mal hören, ich wette, wenn alles perfekt abgestimmt ist, könnte man die ganze barriere zum einsturz bringen. wozu brauchen wir da erz und magie?

hast du es gemerkt? das kastell und der berg auf dem es steht haben gebebt. wunderbar!"

meditate fühlte sich frisch und erholt und hatte jetzt große lust, sich über ihre bücher herzumachen. sie schnappte sich den stapel von der bank, rief den verdutzt herumstehenden mitbewohnern noch eine gute nacht zu und verschwand wieder in der inzwischen aufgeräumten bibliothek
13.02.2002, 18:02 #372
Ahram
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Bewegungslos stand Ahram in der dunklen Halle. Stille herrschte um den Exmagier, der weite, marmorbeflieste Saal war leer bis auf einen schwarzen Steinsockel und die Gestalt des Dämonenmenschen. Blaue Augen starrten fasziniert auf die große, sehr detaillierte Statue eines Vampirs, welche sich gerade aus einem unförmigen Klotz geformt hatte. Wirklich beeindruckend, dieses Kastell.
Erzdämon
Der Gedanke stand klar in Ahrams Geist, unsichtbare Fühler tasteten ihn ab, sofort begann sich der Vampir zu verformen, seine Gestalt wurde flüssig, das schwarze Material begann sich neu zu ordnen, wuchs in die Höhe, der Sockel wurde breiter, säulenartige Beine entstanden, trugen einen dicken Klotz, welcher schon bald Konturen annahm.
Konzentriert schaute der Exmagier auf das Abbild des Dämons. Groß und bedrohlich ragte die Steinkonstruktion vor ihm auf leblose Augen schienen ihn anzufunkeln. Wirklich außerordentlich.

Die klauenbewehrten Finger des Dämonenmenschen zuckten leicht, als ihn eine plötzliche Idee durchschoss. Ein Gedanke wurde formuliert, ein Bild entstand im Kopf des verwandelten Mannes, wurde fixiert und festgehalten.

Sofort verflüssigte sich der Dämon, die Gestalt fiel in sich zusammen, aus den klobigen Säulenbeinen wurden gepanzerte humanoide Gliedmaßen. Feine, unendlich komplizierte Muster erschienen im glänzenden Brustpanzer des neuen Wesens, aus seinem kostbaren Helm wuchsen lange, geschwungene Hörner. Feine Finger wurden von einzelnen Stahlgliedern umschlossen, ein jedes ein Meisterstück der Schmiedekunst. Dann sammelte sich eine gewaltige Masse flüssigen Felses am Rücken des Geschöpfs, zog sich in die Länge, formte sich zu gigantischen Fledermausschwingen.

Ahram blieb vor Erstauenen fast das Herz stehen. Vor ihm stand ein schwarzer Engel. Fast ohne sein Zutun trat der Exmagier einen Schritt zurück. Unglaublich. Das Abbild des gepanzerten Gottwesens war unendlich detailliert, die mächtigen Schwingen majestätisch ausgebreitet, stand es reglos auf seinem Sockel, seine Körperhaltung zeugte von unerschütterlicher Würde und Selbstsicherheit.

Die blauen Augen wurden etwas blicklos, der Dämonenmensch fühlte sich zurückversetzt, zurück in den großen Herrscherturm des Engels, viele Kilometer über einem Schloss von so überdimensionalen Ausmaßen dass der menschliche Geist es nur schwer begreifen konnte. Noch einmal sah er den Kampf der Engel, sah die Schwerter aneinanderschlagen, sah die anmutigen Gestalten ihren unmenschlich schnellen Todestanz tanzen.

Ahram ließ die Statue zusammenfallen. Leider zeigte dieser magische Gegenstand nur Dinge die sein Betrachter bereits gesehen hatte, unbekannte Geschöpfe konnte er nicht entstehen lassen. Trotzdem war es eine interessante Entdeckung, vielleicht würde der Exmagier eines Tages hier unten stehen und seinen Freunden die Wesen der Hölle zeigen, die er auf seiner Reise in das Schloss angetroffen hatte.

Die tappenden Schritte entfernten sich, wurden immer leiser, bis sie schließlich verschwanden. Der Dämonenmensch war auf dem Weg in die Bibliothek, er musste seine Nachforschungen fortsetzen. Der Saal war still, der Sockel stand leer und leblos in der Finsternis.
13.02.2002, 21:44 #373
meditate
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meditate hatte die ganze nacht über den büchern zugebracht. das war wahrhaftig keine leichte kost. frühere magische fertigkeiten hatte sie immer intuitiv durch vor- und nachmachen gelernt. nie musste sie viel darüber lesen. der zux verlangte wirklich ganz neue fähigkeiten.

natürlich konnte meditate gut lesen und hatte eine gute bildung erhalten. außerdem brachte es ihr alter mit sich, dass sie einen hohen bildungsstand hatte. vielleicht hatte der schattendämon ihr ja nur das gegeben, was er in ihrem kopf als möglichkeit schon längst erkannt hatte? das interessante an den büchern war nämlich nicht, dass sie die verschiedenen möglichkeiten den lichtzauber zu erzeugen vorstellten, nein sie beschrieben auch verschiedene möglichkeiten, dem schatten, den das licht naturgemäß erzeugte, bestimmte eigenschaften zu verleihen.

in einem der bücher war das wesen der dunkelheit beschrieben und dunkelheit konnte es nur geben, wenn es licht gab. dunkelheit definiert sich aus dem licht. das waren ja tolle erkenntnisse. meditate konnte es kaum glauben, dass der schattendämon ihr solch einen unsinn aufzwang. sie wollte das buch schon zur seite legen und dann sah sie es!

im licht der untergehenden sonne konnte sie es erkennen, dass die buchstaben in einem bestimmten muster sich zu neuen worten formten. dieses buch barg ein geheimnis.

meditate holte sich eine kerze und stellte sie auf den tisch. dann drehte sie das buch "lux tenebris obortis" hin und her, bis es ihr sein geheimnis offenbarte. es war ein buch über die finsternis und deren geheimnisse.

meditate war fasziniert. das war ja eine ganz neue seite des lichtzaubers. ihn zu benutzen um an bestimmten stellen finsternis zu erzeugen. ob die anderen diese besondere lesart dieses buches auch entdeckt hatten?
13.02.2002, 23:35 #374
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Ein paar Tische hinter meditate saß der Don und las interessiert an seinen Büchern über die Schattenflamme. Dann stand er auf und ging in einen der Übungsräume mit Magiedämmung. Diese Räume befanden sich wie die Bibliothek im Erdgeschoß und waren so konstruiert, daß ihre Wände die Magie aufsaugten. Man stellte sich in die Mitte eines kleinen Pentagrammes, dort, wo die Magie am schwächsten von den Wänden angezogen wurde. Wenn man dann einen Spruch formulierte und ihn zu Ende brachte, wurde die freigesetzte Magie gierig von den Wänden aufgesaugt, wie Wasser von einem Schwamm. Somit konnte man sich nicht an den Auswirkungen der Magie verletzen, keinen Schaden anrichten und in Ruhe und Sicherheit üben, was der Don auch tat.
14.02.2002, 00:04 #375
Ahram
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Langsam wurde Ahram sauer. Das war als leichte Unruhe angefangen hatte war inzwischen zu nervender Rastlosigkeit geworden.

Ruckartig erhob sich der Exmagier und verließ die Bibliothek, um sich ein wenig die Füße zu vertreten. Er hatte seinen Dämonenkörper nie sonderlich gemocht, aber dieses extreme Bedürfnis nach Bewegung war ihm in seiner menschlichen Gestalt nicht aufgefallen.

Der Dämonenmensch schritt in die Finsternis des Innenhofes hinaus. Hier lag alles in Dunkelheit, der Mond hatte sich hinter düsteren Wolken verborgen. Ahrams floureszierende Augen konnten bei Dunkelheit fast genausoviel erkennen wir unter hellem Tageslicht, nur die Farbgebung stimmte nicht mit der Realität überein, alles war in ein bläuliches Grau getaucht.

Der Exagier auf die Bank an der großen Esche sinken, lehnte seinen Kopf an das Holz. Seine Nase sog den Geruch von Harz, Blattwerk und Gras in sich ein. Er liebte diese Frische. Oder liebte sein Körper sie?

Ahram verdrängte den Gedanken, er hatte im Augenblick keine Lust über diese Dinge nachzusinnen, es würde ihn nur traurig machen. So blieb er einfach still im Hof sitzen, ließ den Wind durch sein Haar streicheln, lauschte seinem flüsterndem Lied, welches er in den Blättern der Esche für ihn spielte...
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