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Die Siedlung Drakia #3
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24.05.2002, 23:19 #1
Kiina
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Die Siedlung Drakia #3
Sie stand neben ihm und fühlte sich auf einmal klein und bedeutungslos. Als diese beiden Wachen sie angesprochen hatten, wäre sie am liebsten in den nächsten Schatten eines Baumes oder Hauses gekrochen und hätte sich still verhalten. Die Stadt war ohne Zweifel schön, zumindest das, was sie im schwachen Schein der Laternen und des Mondes hatte sehen können, aber es machte ihr auch ein wenig Angst. Sie schob es darauf zurück, dass hier so viele Männer aus dem alten Lager waren.

Jetzt entspannte sie sich wieder ein wenig. Gnat und sie waren von der Straße runter und in einem ziemlich großem Haus, wahrscheinlich das Größte hier, eingekehrt. Im Gegensatz zu der Hütte im Sumpf war das hier purer Luxus. Schwere Teppische an den Wänden. Vorhänge aus dunklem roten Brokat an den Fenstern. Hohe Kerzenständer und etliche Fackeln zauberten schöne Lichteffekte an die Wände, ließen die Waffen und Dekorationen jedoch ein wenig furchteinflößend wirken. Ihre Schritte hallten leise in dem Flur wieder, den sie gerade entlanggingen und Kiina hatte noch kein wort gesprochen, sondern nur teils erstaunt und teils angstvoll alles betrachtet.

Gnat hielt ihr eine Tür auf und Kiina trat zögernd in den Raum. Das erste, was ihr sofort ins Auge stach, war die riesige Tafel. Schweres dunkles Holz und dazu Stühle mit hohen Lehnen und einem gepolstertem Sitzbereich. Kiina blieb mitten im Raum stehen und sah sich weiter um. Gnat schien mehr und mehr amüsiert über sie und sie spürte auch, dass er sich endlich Zuhause fühlte. Sie gönnte es ihm, aber zum anderen bereitete es ihr auch einen Stich im Herzen. wo war sie denn Zuhause? Im Amazonenlager, wo sie seit Wochen nicht mehr gewesen war? Eigentlich nicht, denn sie war auch vorher nicht lange dort gewesen und zeitig in den sumpf aufgebrochen, um Jagd zu meistern. Dann begegnete sie Gnat und Frost, als sie ins Amazonenlager wollte.

Gnat deutete einladend auf einen Stuhl und Kiina ließ sich nieder. Ihr Blick streifte über weitere prachtvolle Teppiche, Waffen und dergleichen an den Wänden. Gnat riß sie aus den Gedanken "Nicht weglaufen, ich bin gleich wieder da." Und schon war er verschwunden. Die Amazone saß nun alleine in dem Raum, dessen Fackeln bizarre Schatten an die Wand warfen. Sie wurde ein wenig ärgerlich auf Gnat, dass er sie hier so alleine sitzen ließ. Sie wurde jedoch gleich wieder versöhnlich gestimmt, als er mit zwei Tellern bewaffnet wieder eintrat und einen reich gefüllten vor ihr auf dem Tisch platzierte. Erst jetzt spürte sie das zaghafte Kneifen in der Magengegend. Dankbar machte sie sich über den Teller her.

Nachdem sie ordentlich gespeißt hatten, saßen sie noch kurze Zeit an dem Tisch. Kiina hatte noch immer kein wort gesprochen und Gnat schien zu respektieren, dass sie lieber schweigen wollte. Auch er sprach kein Wort sondern saß nur da und beobachtete sie. Er schien sich wohl etliche Gedanken zu machen und auch zu spüren, dass sie sich hier ein wenig fehl am Platze vorkam. Endlich unterbrach er das Schweigen und fragte nach, ob sie müde sei und sich lieber hinlegen wollte? Schließlich war der Weg hierher nicht leicht gewesen und auch sonst waren sie beide ja nicht die auf dem Höhepunkt der Gesundheit. Die Amazone nickte eingeschüchtert mit dem Kopf und Gnat erhob sich.

Freundschaftlich reichte er ihr seine Hand und zog sie wieder auf die große Tür zu. Als die Tür hinter ihnen zufiel, gab es ein gespentisches Geräusch und Kiina drückte unbewußt fester seine Hand. Sie wandten sich nun einer Treppe zu und erklommen den Absatz zur ersten Etage. Hier war der Flur mit einem schmalen langen Teppisch ausgelegt und mehrere Portraits zierten die Wände. Nachdem sie ein paar Schritte, die vom Teppich gedämpft wurden, getätigt hatten, nahm Gnat eine der Fackeln aus dem Halter an der Wand und blieb vor einer Tür stehen. "Hier ist ein Zimmer, dass du für dich beanspruchen kannst. Mein Zimmer liegt zwei Türen weiter da vorne. Er deutete auf eine andere Tür. "Wenn irgendetwas sein sollte oder du etwas brauchst, so scheue nicht, bei mir anzuklopfen, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit." Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und öffnete dann die Tür zu ihrem Zimmer.

Die Kerzen waren nun entzündet und Kiina betrachtete die Einrichtung des Zimmers. Ein großes Bett dominierte es. An der einen Wand stand eine Komode und vor dem Bett war ein kleines gepolstertes Sofa. An den großen Fenstern waren wieder Brokatvorhänge angebracht, die Gnat nun zugezogen hatte. Eine kleine Tür führte in ein separates Badezimmer. Kiina war erstaunt. Ihre Finger glitten über das Holz des Bettes und der Komode. Sie setzte sich auf die weißen Laken des Bettes und schaute sich weiter um. Gnat war noch immer ein wenig amüsiert, aber schien er sich auch ein wenig Sorgen zu machen, ob sie sich hier wohlfühlen würde. Das würde sie sich in diesem Zimmer sicher., aber in dieser Stadt allgemein? Das wußte sie selber noch nicht.

"Denk an meine Worte. Brauchst du noch etwas? Ansonsten wünsche ich dir eine angenehme Nacht und werde nun auch mein Zimmer aufsuchen." Gnat hatte sich vor ihr hingekniet und seine Worte mit einem eindringlichen Blick untermalt. Die junge Frau konnte immer noch nur nicken und brachte kein Wort hervor. Der hohe Gardist stand mit einem Seufzen auf und verließ leise das Zimmer, nicht ohne ihr noch eine gute Nacht gewünscht zu haben. Kiina ließ sie nach hinten auf das Bett fallen und verschränkte die Arme unter dem Kopf. Tausend Gedanken schoßen ihr durch den Kopf, aber sie würde sich nicht mehr jetzt daran machen, da Ordnung und Sinn reinzubringen.

Sie streifte die Stiefel ab, die sie zwischenzeitlich wieder angezogen hatte und ließ die Rüstung auf das kleine Sofa vor dem Bett sinken. Mit einem Seufzer krabbelte sie unter die einladende Decke und zog diese bis zum Kinn hoch. Noch schnell die Kerzen ausgepustet und die Augen geschlossen und schon kurze Zeit später schlief die Amazone tief und fest, wovon die regelmässigen Atemzüge überzeugten.
25.05.2002, 12:31 #2
.chr!S
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Chris kam in Drakia an. mit den Brettern, die er von der Schäune hatte, ging er los. Einen Lehren bauplatz hatte der Schatten auch schon gefunden. Der Laden sollte groß und Prachtvoll werden, besser als im NL obwohl dies Schwer zu toppen war. Mit der Baugenehmigung von Aulando, dem Herrscher des Imperiums, und einem großem Stück Pergament fing Chris an den Laden den Er bauen wollte zu Zeichen. Der Laden sollte Groß sein, er sollte betten und eine kleine Taverne haben, er sollte einfach gut aussehen.

Der Plan war fertig, genau so sollte der Laden eines Tages mal aussehen: Der Plan des Ladens
Wunderschön stellte sich dies vor und begann, einige Materialien einzusammeln und den Boden mit hilfe seiner Schaufel auszuheben, damit der Laden eine gute Standfestigkeit hatte und ihn nicht jedem kleinen Windstoß in sich zusammen fallen würde.
25.05.2002, 19:22 #3
Burath
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"Wir sind froh das ihr gesund zurückgekehrt seid" "Nunja vollkommen gesund würde ich es nicht nennen aber meine Reise verlief sehr zufriedenstellend." "Es wurde gemunkelt das ihr in Begleitung hier angekommen seid?" "Das entspricht
der Wahrheit. Ja es stimmt, ich bin mit Begleitung hier erschienen."
"Wer ist es wenn man fragen darf?" "Fragt lieber nicht zuviel und tragt diesen Umstand nicht zu sehr nach draußen. Es gibt gewisse Dinge die sich etwas unangenehm gestalten könnten aber das will ich verhindern. Ich hoffe ihr versteht das. Wenn nicht ... nunja diese Umgebung ist gefährlich. Habt ihr verstanden?!" "Ja." "Das freut mich." "Während eurer Abwesenheit ist nichts viel passiert. Wir haben eine Höhle von Skeletten gesäubert. Wir gehen davon aus das es noch immer Überreste des Krieges waren." "Dies ist durchaus möglich. Außerdem ein Grund weshalb ich hier bin. Gab es Verluste?" "Nein. Ein paar Verletzte aber nichts weiter ernstes. Euch stehen noch immer dreizehn Mann in voller Monktur zur Verfügung." "Sehr erfreulich. Wurden weitere Nester ausgemacht?" "Ja. Sie stehen unter ständiger Beobachtung. Ein Entkommen gibt es für sie nicht allerdings haben unsere Späher festegestellt, dass sie zahlenmäßig unseren Kämpfern weit überlegen sind. Ich hoffe sie werden keinen Angriff wagen" "Ach wirklich? Ich denke nicht das sie versuchen werden uns anzugreifen. In den Höhlen haben sie sich verschanzt. Doch draußen sind sie Bolzenfutter. Nicht einer ihrer Knochen würde diese Stadt je erreichen. Ich denke es eilt nicht. Wenn die Zeit gekommen ist werde ich Unterstützung anfordern und wir schaffen dieses kleine Problem beiseite. Gab es sonst Vorfälle?" "Eigentlich nicht. Lediglich die Buddler haben einen Teil ihrer Arbeit niedergelegt. Das Holz für die Boote vergammelt aber die Ebenen für den Weintraubenanbau sind ausgehoben. Nahrung gibt es reichlich." "Hmm ich hatte gehofft es würde noch besser vorrankommen aber das ist wohl auch meine Schuld. Richtet den Gardisten aus das im Laufe der nächsten Woche die Aufgaben neu verteilt werden und ich wieder jede Hand arbeiten sehen will." "Jawohl ich werde es ausrichten." "Ich wusste das ich mich auf euch verlassen kann. Eine Bitte hätte ich noch. Lasst den Wirt zwei ordentliche Mahlzeiten herrichten und diese im Speisesaal auftischen. Danach sorgt bitte dafür das ich für die nächsten Tage hier im Haus ungestört bin. Mein Gast, ihr werdet sich bald feststellen wer es ist, soll sich hier überall frei bewegen dürfen. Hmm wenn ich es mir so überlege. Sie soll von zwei Schatten unbemerkt beobachtet werden wenn sie dieses Haus allein verlässt. Ich möchte nicht das ihr etwas zustößt. Bei den vielen Buddlern weiss man nie." "Verständlich. Ich werde mich darum kümmern. Gibt es noch etwas?" Nein fürs erste wird das wohl ausreichen. Erledigt nun hurtig eure Aufgaben"

Ein erfreutes Nicken des jungen Mannes dann verschwand dieser in den dunklen Gängen des Rathauses. Schon bald war das
Hallen der Schritte verstummt und der hohe Gardist setzte seinen Weg zum Arbeitszimmer fort. Ein Lächeln lag in seinem Gesicht. Ja dieser junge Gardist, Jean mit Name, war schon ein nützlicher und vertrauenswürdiger Geselle. Wenn das nur bei allen so leicht wäre. Knarrend öffnete sich die schwere Holztür und gab den Weg zum Zimmer frei. Alles war noch so wie vor einigen Wochen wo Gnat die Siedlung verlassen hatte. Die Kerzen auf den Ständern waren runtergebrannt, der massive Schreibtisch war überhäuft mit allen möglichen Unterlagen und Papieren. Die Schreibtinte war vertrocknet und nichts als eine schwarze Kruste war davon in der Schale zurückgeblieben. Der Mann schritt weiter über den roten Teppich. Das Fenster zum Balkon war immer noch einen Spalt geöffnet und ließ den frischen, nach Meer riechenden, Wind hinein. Im Nebenzimmer sah es nicht anders aus. Einzig und allein das Bett wurde letzte Nacht benutzt.

Klirrend fielen die Waffen und langsam auch die einzelnen Rüstungsteile zu Boden. Die Hosen und Hemden folgten kurz darauf. Der Kleiderschrank öffnete sich und Gnat durchforstete ihn langsam und gründlich. Eine dunkel gefärbte Lederhose kam zum Vorschein, ein schwarzes Seidenhemd und ein paar saubere Kampfstiefel ebenso. Der feine Stoff legte sich geschmeidig um die Haut des Gardisten. Als letztes kam noch ein schwarzer Ledergürtel mit silberner Schnalle und das Breitschwert das an diesem befestigt wurde. Nach gründlicher Betrachtung im Spiegel, der nur unweit vom Bett stand, gab der junge Mann ein zufriedenes Brummen von sich und verließ sein Zimmer. Wieder hallten sein Schritte durch den von Fackeln beleuchteten Gang bis er vor einer Tür zum Stehen kam und anklopfte ...
25.05.2002, 19:46 #4
Kiina
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Leise summte sie vor sich hin, als sie da so in der Wanne saß und sich ein wenig Schaum auf der Nase platzierte. Sie pustete ihn jedoch gleich wieder fort und der kleine Haufen aus Luftblasen, die in allen Farben schimmerten, schwebte sachte zu Boden. Zufrieden rekelte sich die Amazone in dem warmen Wasser und schloß die Augen. Sie hatte schon lange kein Vollbad mehr genommen. Das gesamte Badezimmer war nun in einem leichten Nebel eingehüllt und ein netter Duft wand sich durch die Luft.

Das Klopfen an der Tür hatte sie gar nicht vernommen, da sie selbige zum Badezimmer nur einen Spaltbreit geöffnet hatte. Sie hatte noch immer die Augen geschlossen und summte, als sie ihren Namen vernahm. Vor Schreck tauchte sie ungewollt unter und kam prustend wieder an die Oberfläche. Gnat stand unüberhörbar in ihrem Zimmer. Er mußte wohl angeklopft haben und sie hatte nicht reagiert, woraufhin er das Zimmer betreten hatte. Kiina schaute sich hastig um und erspähte ein großes Badetuch. Das war ja schonmal was.

"Moment, ich bin im Badezimmer. Wehe du kommst rein." Ihre Stimme klang belustigt gedroht, aber sie wußte genau, dass er nicht ins Badezimmer kommen würde. Sie stand auf und kletterte aus der Wanne heraus. Mit schnellen Handgriffen hatte sie sich in das Tuch gehüllt und mit einem weiteren kleineren drückte sie nun ihre Haare etwas aus. Aber schon erkannte sie das nächste Problem. Ihre Rüstung lag noch immer im Zimmer auf dem kleinen Sofa und etwas anderes hatte sie nicht. Kiina stand fluchend im Badezimmer.

Dann schritt sie zu Tür, streckte die Hand durch den Spalt und meinte "Reichst du mir bitte mal meine Rüstung und hör auf zu lachen." Sie hatte diesen unterdrückten Lacher von ihm sehr wohl gehört, als er sie so fluchen gehört hatte. Er reichte ihr die Rüstung, die daraufhin blitzschnell durch den Spalt verschwand, bevor die Tür vor seiner Nase zuflog. Hastig warf sie sich ihre Sachen über und versuchte die Haare mit einem Kamm zu bändigen, der dort im Badezimmer zu finden war. Als alles zu ihrer Zufriedenheit saß, paßte und duftete, öffnete sie die Tür zum Badezimmer und trat hinaus.

Ihr Blick fiel auf Gnat, der es sich derweil auf dem Sofa bequem gemacht hatte und sie noch immer belustigt anschaute. "Hallo erstmal. Wie hast du geschlafen und was macht deine Wunde?" Kiina war siedenheiß aufgefallen, dass das Bett absolut chaotisch aussah und nun werkelte sie nebenbei noch schnell an dem Laken und dem Bettzeug herum.
25.05.2002, 20:47 #5
Burath
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Noch immer hallte das Lachen durch den ganzen Raum und kam nur langsam zum Verstummen. Als sich der Gardist beruhigt und ordentliche Haltung auf dem Sofa eingenommen hatte blickte er grinsend hinauf zur Amazone. Einen guten Tag wünsche ich. Habt ihr gut geschlafen? Es zwingt euch keiner zur Eile junge Frau Er lachte erneut kurz auf und wurde dann wieder etwas ernster. Mir geht es den Umständen entsprechend sehr gut und wie ich sehe dir ebenfalls. Das freut mich Leicht murrend zog Kiina die Bettdecke zurecht und baute sich dann in voller Größe vor dem Gardisten auf. Nunja unten im Speisesaal müsste für uns etwas zu essen stehen. verkündete er kleinlaut. Nunja und während wir essen kannst du mir gerne mitteilen was du heute tun möchtest. Er stand auf und schritt langsam zur Tür. Darf ich bitten? Gnat öffnete die Tür deutete freundlich auf den Gang.
25.05.2002, 21:06 #6
Kiina
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Kiina verließ hoch erhobenen Hauptes das Zimmer und trat auf den Gang hinaus. Die Fackeln zauberten noch immer einen umheimlichen Schatten an die Wände und die Portraits guckten wie immer steif von dem Leinen herab. Gnat schloß die Tür hinter sich und schritt dann an ihr vorbei den Gang entlang bis zur Treppe. Dort schaute er sich noch einmal kurz um, ob sie auch hinter ihm war und war er auch schon dabei, die Treppe hinabzusteigen.

Kiina folgte ihm auf den Fuß, denn sie kannte sich hier noch nicht aus und hätte nicht gewußt, wo langgehen. Sie schritten wieder auf den Raum zu, wo sie schon gestern Nacht noch gespeißt hatten und Gnat hielt ihr wieder die Tür auf. Die Amazone huschte hindurch und setzte sich gleich an den Tisch. Ihr Blick wanderte über die leckeren Sachen und sie steckte sich erstmal eine Kirsche in den Mund. Während Gnat sich setzte, sprudelte die Amazone schon los, nachdem sie geschluckt hatte. "Was ich heute tun möchte? Hm ... gute Frage. Ich habe nicht die geringste Ahnung. Du bist hier zu hause nicht ich." Sie grinste und griff sich die nächste Kirsche, die mit einem leisen Plopp vom Stiel im Mund verschwand.

"In Ordnung, essen wir erstmal." Gnat griff nun auch zu und schon bald war der Raum vom Klirren des Besteckes erfüllt. Hind und wieder sagte einer von beiden was, aber die meiste Zeit waren sie mit Kauen beschäftigt. Ein Gardist trat in den Raum und schaute erstaunt auf die Amazone. Er fing sich jedoch schnell wieder, als einen mahnenden Blick von Gnat auffing. Die beiden schienen wohl schon über sie gesprochen zu haben. Der Gardist fragte, ob noch Wünsche seien und Kiina schüttelte eingeschüchtert den Kopf. Auch Gnat verneinte und so empfahl sich der Gardist wieder.

Kiina fühlte sich nun wieder etwas unwohl. Sie hatte ganz vergessen, wie viele Gardisten, Schatten und dergleichen doch hier in Drakia waren. Sie fragte sich, ob es überhaupt eine so gute Idee wäre, wenn sie das Haus verlassen würde. Alleine würde sie es vorläufig mit Sicherheit nicht tun, zumindest solange nicht, wie sie hier noch alle Blicke auf sich ziehen würde. Sie schaute an sich herunter. Mit dieser Rüstung würde sie alle Blicke der Männer auf sich ziehen, die fiel doch schon sehr auf. Eine typische Amazonenrüstung eben.
25.05.2002, 21:24 #7
.chr!S
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Chris der Schatten hatte nun endlich die ganzen Bretter zu sammen und hat auch schon das Fundament für den Laden ausgehoben. Eine dreckige arbeit war das, wenn immer wieder kleine Fleischwanzen aus der Erde gekrochen kamen. Chris rührte eine komische Masse aus Sand, Lehm und Wasser zusammen, das ergab einen Brei, mit welchem Chris die Bretter die er von der Schaune und von Aulando bekommen hatte fest zu machen. Außen setzte er nun die Bretter, alle an den Rand des Loches, doch bevor Chris das getan hatte, ist er mit dem Brei, welcher ganz Braun war einmal um die Stelle gegangen und es an die seite Gestrichen. Als die Bretter dann saßen, wartete der Schatten etwas und sah sich das treiben in Drakia an. Es schien nicht viel los zu sein, doch einige Kopfe, sah man am Fenster, welche neugierig herraussahen.

Eine Zeit später, hohlte Chris Steine. Dazu hatte er einen Korb und ging in einen kleinen Steinbruch, welcher nicht weit von Drakia entfernt war. Das ganze tragen der Steine, war hart aber Chris freute sich, da er erstens seinen Körper wieder in Schuss und zweitens einen Laden bauen konnte, welcher ihm gehörte. Die Stunden vergingen und die Steine wurden mehr und mehr immer wieder wenn Chris ohne oberteil ganz durchgeschwitzt mit seinem Waschbrettbau kam, staunten die Frauen, die aus den Fenstern sahen, nicht schlecht. Der Schatten hohlte ein Bier herraus und setzte sich in den Schatten, der heißen Mittagssonne und Erfrischte sich mit einem Bier.

Der Schatten machte sich wieder an die Arbeit und holte seine Schaufel und verteilte im Fundament die Steine, bis der Boden ziemlich gleichmäßig war. Dann nahm Chris den Restlichen lehm den er zuvor aus dem Boden ausgehoben hatte und auch den Sand und Mischte es wieder mit Wasser an. Ganz viel von dieser Masse machte er und goß es dann über die Steine, welche immernoch lose am Boden lagen. Die Masse sollte die Steine aneinander halten und den Boden schön eben formen, damit die Hütte auch gerade wurde. Masse über masse, Kippte Chris über die Steine und Strich mit einem Brett darüber.

Zeit verging und der Boden stand schon fasst. Der Grundriss wurde gelegt, nur in der Mitte war es tiefer, da dort ein Keller hinkommen sollte. Alleine konnte er das zwar schaffen, würde aber dann schon ewig lange brauchen. Irgendjemand musste ihm helfen.
Der Schatten machte weiter, er hohlte Nägel und einen Hammer und baute den Türramen, welchen er dann gleich bei so einer Art treppe hinbaute. Wenn man rausgehen würde, sah man dann ein altes Haus, wo Leute raus sahen.
25.05.2002, 21:42 #8
Alonso
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Alonso betrat nach längerem wiedermal Drakia. Er sah sich erst mal um, reges Treiben war im Gange, Buddler liefen herum, Schatten beobachteten die Lage und Gardisten trieben ihr Schutzgeld ein. Es war ein gutes Gefühl zu Hause zu sein. Sein erstes Ziel war der Waffenladen.

El war gerade dabei ein Schwert zu verkaufen. Alonso ging gleich zu ihm hinüber und begrüßte ihn freundlich. Danach wendete er sich glaich einem wartenden Schatten zu und verkaufte ihm einen Langbogen und die dazugehörigen Pfeile. Der Laden lief sauschlecht, so hatte sich Alonso das nicht vorgestellt, er war zwar froh, dass El damals auf seinen Vorschlag einging, aber in den letzten Wochen war sowohl Don-Esteban, der eine Spitzhacke kaufen wollte, als auch Nienor, die mehrere tausend Erz für ein sehr gutes Schwert ausgeben wollte, unverrichteter Dinge wieder abgezogen, weil keine Sau anwesend war. Der Don hatte zwar einen Zettel mit einer Nachricht an der Ladentür befestigt, aber dieser wurde hartnäckig ignoriert. Und Nienor hatte sich ihr exklusives Schwert bei Aulando, dem Schmied des Sumpfes zusammen mit einem Dolch für insgesamt 4500 Erz herstellen lassen. Das Geld hätte sicher auch El SiEsTa gebrauichen können.

Alonso legte seine Schattenrüstung ab und schlüpfte in etwas bequemeres, es war eine Schwarze Hose, die an einigen Stellen mit Leder verstärkt war und eine Weste die auch nur minimalen Schutz bat, aber in der Stadt schwebte er nicht gerade in grosser Gefahr.

Als Alonso so durch die Gassen Drakia's schlendert, erblickte er plötzlich ein bekanntes Gesicht, es war Chris der anscheinend damit beschäftigt war eine Hütte oder soetwas in der Art zu errichten.

=Alonso= "Hey Chris alter Kumpel wie gehts?"
=Chris= "Gut und dir mein Freund?"
=Alonso= "Naja, man lebt! Was machst du da, und kann ich dir irgendwie behilflich sein?"
25.05.2002, 22:47 #9
Burath
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Genüsslich ließ Gnat sich die Speisen auf der Zunge zergehen. Noch warmes frisch gebackenes Brot, geräucherter Schinken und frisches Obst fanden den Weg in seinen Gaumen und erfüllten diesen mit wahrer Freude. Immer wieder warfen sich die beiden flüchtige Blicke zu die in einem Lächeln endeten. Solch ein Essen hatten beide schon lange nicht mehr genossen deswegen war jeder Biss wertvoll und geschah ohne Hast. Als Gnat fertig war schob er seinen Teller weiter in die Mitte der langen Tafel und lehnte sich zurück in den gepolsterten Sessel.
Lust auf einen kleinen Spaziergang? fragte er plötzlich. Kiina nickte. Ihr Gesichtsausdruck enthielt etwas sorgvolles denn nun müsste sie wohl oder übel die sicheren Räumlichkeiten verlassen und sich nach draußen zu den vielen Männern wagen.

Langsam erhoben sich beide von ihren Plätzen und schritten über den kalten Marmorboden in die Eingangshalle und von dort aus nach draußen.
Die pralle Sonne strahlte ihnen entgegen und ein warmes Lüftchen wehte um ihre Ohren. Der salzige Geruch und das Rauschen des Meeres drang ihnen in Ohren und Nase. Gnat atmete einmal tief durch und sog die frische Luft tief in seine Lungen. Die zwei wachhabenden Gardisten vor der Tür namen Haltung an und nickten zur Begrüßung. Gnat tat es ihnen gleich und schritt dann die Treppenstufen hinab auf den Vorplatz des Rathauses. Reges Treiben herrschte auf den Strassen. Buddler und Schatten standen in jeder Ecke, unterhielten sich oder schleppen Dinge durch die Gegend. Der Gardist und die Amazone erweckten zu dieser Tageszeit keine große Aufmerksamkeit.

Gnat nickte mit seinem Kopf in Richtung des Kais und führte Kiina langsam die Strasse entlang. Bei jedem Schritt musste er sie anschieben denn sie wurde zunehmend langsamer und war kurz davor in die schützenden Räumlichkeiten des Rathauses zu flüchten. Die vielen Männer verursachten in ihr ein unersättliche Panik die nur noch auf den Ausbruch wartete. Schweissperlen standen auf dem Gesicht der jungen Frau und ihre Hände zitterten. Gnat schüttelte nur den Kopf. Was hatte Gomez da nur angestellt. Vorsichtig zog er sie in eine kleine, unbelebte Gasse und ließ seine Hände vorsichtig auf ihren Schultern nieder. Atme ruhig durch. Versuche dich zu entspannen. Keiner hier wird dir etwas tun. Er versuchte zu lächeln und streichelte ihr vorsichtig über die Wange. Nur langsam beruhigte sie sich wieder und blickte ihn mit kalten Augen an. Los komm die paar Meter schaffen wir noch.

Nun liefen sie weiter die Strasse entlang und hatten bald darauf den fast menschenleeren Kai erreicht. Kiina atmete erleichtert auf und starrte in das glasklare schäumende Wasser. Gnat lächelte ihr freudig entgegen. Komm lass uns ein Stück am Strand entlang gehen Der feine Kieselstein knirschte unter ihren Stiefeln als sie sich langsam auf den Weg machten und sich immer weiter von dem Ort entfernten ...
25.05.2002, 23:15 #10
Kiina
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Kiina hatte sich mittlerweile wieder beruhigt. Hier am Strand war so weit war das Auge reichte nicht ein Mann, na gut einer. Aber der war ihr auch willkommener als der gesamte Rest. Sie zog ihre Stiefel aus und lief barfuß durch den von der Sonne erwärmten Sand. Ein kühler Windhauch strich ihr über das erhitzte Gesicht und die Haare wehten empört auf. Hin und wieder lagen ein paar Muscheln im Sand herum, aber Kiina schenkte denen nicht weiter Beachtung. Ihr Blick hing an dem tiefklaren Wasser.

Gnat und Kiina ließen sich im Sand nieder und schauten auf das Meer hinaus. Die salzige Luft tat der Amazone ganz gut und sie fühlte sich erfrischt und sorgenfrei. Mit den Fingern fuhr sie durch den Sand und ließ ihn zwischen den Fingern wieder zu Boden rieseln. Dann legte sie sich auf den Rücken und schaute in den Himmel hinein. "Ich falle dir wirklich nicht zur Last?" Ihre Worte hatten Gnat aus seinen Gedanken gerissen und er schaute sie nun überrascht an.

"Ich meine ja nur. Ich niste mich bei dir ein, halte dich von der Arbeit ab und mache nur Ärger beziehungsweise schaffe Probleme. Im Moment mußt du doch so gesehen ständig ein Auge auf mich werfen, damit mir nichts passiert oder ich keinen Blödsinn mache." Gnat schaute immer noch überrascht und Kiina hatte nun den Kopf zu ihm gedreht. Ihr rotbraunes Haar stand im krassen Kontrast zu dem hellen Sand und ihre Augen strahlten in einem dunklen Grün zu ihm auf.

Kiina machte sich so ihre Gedanken. Sie war sicherlich nicht leicht zu handhaben, dass würde selbst Gnat zugeben müssen, der bis jetzt eine Engelsgeduld aufgebracht hatte. Insgeheim fürchtete sie sich davor, dass er irgendwann diese Geduld verlieren würde und sie zum Teufel jagte. Richtig vorstellen wollte und konnte sie sich das zwar nicht. Aber unmöglich war bekannterweise gar nichts. Und dann war da auch noch sein Ruf. Sobald bekannt würde, dass er eine Amazone beherbergte, würde sich die Gerüchteküche doch sicherlich an regem Interesse erfreuen. Kiina hatte sich nun auf die Seite gelegt, den Kopf mit einem Arm abgestützt und schaute ihn weiterhin an, wie er dort saß und überlegte, was er nun antworten würde.
26.05.2002, 00:09 #11
Burath
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Ruhig und gelassen fuhr der Gardist mit seinen Fingern durch den feinen Sand und zeichnete gelegentlich sinnlose Formen in den weichen Boden. Immer wieder blickte er zur Amazone und ließ seinen Blick auf ihr haften. Du bist mir keine Last Er lachte. Nein wirklich nicht. Du machst mir weder Ärger noch Probleme. Meine Leute haben heute bereits ihre ersten Anweisungen erhalten und der Schreibkram kann warten. Gomez ist die Siedlung hier egal deswegen ist das kein Problem weiter. Von den Briefen, die ich ihm schreibe, liest er keinen einzigen denke ich. Du erfreust mich mit deiner Gesellschaft Er zwinkerte ihr zu. Mal ein anderes schönes Gesicht. Nicht immer die selben Leute und der selbe Tagesablauf. Mit einem Lächeln auf den Lippen ließ er sich rückwärts in den Sand fallen. Endlich mal etwas anderes als dieser monotone Beruf oder die ständigen Kämpfe ..
26.05.2002, 00:47 #12
Kiina
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Kiina lächelte ihm nun zu. In Ordnung, dieser Punkt war nun geklärt. An einer Stelle war sie nur leicht rot angelaufen. Er hatte gemeint, mal ein anderes schönes Gesicht. Die Amazone war nicht eitel und als schön hatte sie sich eigentlich noch nie gesehen. Bei dem Namen 'Gomez' hatte sich ihr Blick für kurze Zeit verfinstert. Ihr war das Bild wieder vor dem inneren Auge erschienen, als er die Hand gegen sie erhoben hatte und zuschlug. Kiina wußte allerdings nicht mehr was sie damals wieder verbockt hatte. Sie wußte nur, dass sie häufig etwas angestellt hatte und auch dementsprechend häufig in den Genuß dieser Behandlung gekommen war.

Aber solche Methoden war sie ja auch schon vorher gewohnt gewesen, bis sie dem ein Ende gesetzt hatte, wie denen von Gomez durch ihre Flucht. Gedankenverloren strich die junge Frau mit den Fingerspitzen über den Sand. Feine Rillen zeichneten sich ab, als der Sand nachgab und die Flucht zur Seite ergriff. Kiina genoß die bereits zweite Freiheit die sie erlangt hatte. Soweit man hier in der Barriere von Freiheit sprechen konnte.

Sie seufzte und schaute dann wieder zu Gnat herüber, der noch immer lächelte. Er gab ihr mit einem fragenden Kopfnicken zu verstehen, ob sie bereit war wieder aufzustehen und vielleicht langsam wieder zum Ort zu gehen. Kiina erhob sich nur wortlos und klopfte sich den Sand von der Rüstung. Gnat kam näher an sie herangetreten und half ihr vorsichtig beim Rücken und den Haaren. Dann wandten sie sich wieder auf den Weg zurück. Keiner sagte im Moment ein Wort. Kiina fiel dann plötzlich etwas ein. Hatte er nicht gesagt, Gomez wäre die Stadt egal? Ihr Gesicht erhellte sich ein wenig, da das hieße, er würde sich auch nicht hierher begeben.

Ein nachdenkliches hhmm kam über ihre Lippen und dann lächelte sie wieder und ihre Augen glänzten gewohnt frech. Spielerisch kickte sie eine Muschel fort und meinte dann "So mein Fremdenführer. Was tun wir denn jetzt? Streng mal deine kleinen grauen Gehirnzellen an oder sind die schon eingestaubt?" Gnat blieb stehen und schaute sie merkwürdig an. Kiina entwich ein 'ohoh' und schon war sie mehrere Schritte von ihm fort rückwärts gewichen. Gnat stemmte die Hände in die Hüften und Kiina wandte sich nun ganz herum und begann zu rennen.
26.05.2002, 14:32 #13
Burath
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Na warte du kleines Biest entfuhr es dem Gardisten mit gespielter Verärgerung. Sand wurde in alle Richtungen gechleudert und die Luft gehüllt in ein gelblichen Nebel als sich auch Gnat in Bewegung setzte und die Verfolgung aufnahm. Meter vor sich sah er die Umrisse der Amazone und glaubte ein ständiges Lachen zu hören. Mittlerweile hatte sich auch sein finsterer Gesichtausdruck in einen fröhlich aufgeheiterten verwandelt und ließ kein Platz mehr für Feindseeligkeit. Weit rannten sie über den weichen Boden, an den hellen Felsklippen vorbei und immer in Begleitung des vor sich hin schäumenden und rauschenden Meeres.

Warte nur du entkommst mir nicht rief Gnat immer fort zur Amazone die darauf mit einem lauten Lachen antwortete. Sein Puls raste. Schweissperlen standen ihm auf derStirn und die Sonne brannte ungehindert auf die beiden herab. Er hatte arge Mühe bei dem Tempo mitzuhalten. Diese Frauen waren wirklich verdammt schnell doch er nahm seine letzten Kraftreserven zusammen und legte einen Sprint hin worauf die Amazone plötzlich ein erstauntes Gesicht zog.

Und es machte sich bezahlt. Nach vielen weiteren erschöpfenden Metern hatte er die junge kichernde Frau in Griffweite und nutzte seine Gelegenheit. Seine Arme umfassten im Laufen ihre Hüften doch statt anzuhalten drehte er lediglich die Richtung in die sie liefen. Jetzt hielten sie genau auf das bläulich schimmernde Wasser zu. Ein schriller Schrei, begleitet vom neckischen Lachen des Gardisten, erfüllte die hitzige Luft dann spritzte Wasser auf und die beiden verschwanden unter der blauen Meeresoberfläche.
26.05.2002, 15:03 #14
Kiina
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Das Wasser war eiskalt und die Kälte zog durch ihren Körper wie tausend Nadelstiche. Kiina bekam Panik. Es gab da eine klitzekleine Kleinigkeit, die Gnat nicht wußte. Sie war nicht die beste Schwimmerin. Im Sumpf war das kein Problem gewesen, dort war das Wasser nicht allzu tief gewesen oder es waren Pflanzen und dergleichen in greifbarer Nähe. Aber hier käme sie gegen die Strömung nicht an. Ihr Herz raste und sie begann Wasser zu schlucken.

In der Amazone erwachte ein Wille, sie kämpfte sich dem Licht entgegen und durchbrach endlich die Wasseroberfläche. Sofort füllten sich ihre Lungen wieder mit dem so bitter benötigtem Sauerstoff und sie begann zu husten. Gnat war in unmittelbarer Nähe und hielt sich grinsend über Wasser. Kiina kämpfte sich zu ihm durch und schlang die Arme um seinen Hals, worauf Gnat ein wenig erstaunt schaute. Kiina's Herz raste und das Pochen dröhnte in ihren Ohren.

Als sie sich schließlich ein wenig beruhigt hatte, flüsterte sie dem Gardisten ins Ohr "Tu das nie wieder." Ihre Stimme zitterte und er schien endlich zu begreifen. Er zog sie an den Strand zurück, wo Kiina sich erschöpft in den Sand fallen ließ. Gnat setzte an, was zu sagen, aber sie winkte ab und er verstummte. Nach einer kleinen Weile begann sie zu sprechen "Schon in Ordnung. Du konntest es nicht wissen, also mach dir keine Vorwürfe. Ich bin nicht die beste Schwimmerin, aber es ist ja noch gut gegangen."

Sie schaute ihn an und lächelte zaghaft, denn er machte ein Gesicht, als wäre er der Erschaffer jeglichen Unheils. So schuldbewußt hatte sie ihn noch nie dreinschauen sehen. Sie stand mit wackeligen Beinen auf und zog Gnat schließlich auch an einer Hand hoch "Na komm, jetzt sind wir quitt. Das war eine effektvolle Lektion gewesen." Jetzt grinste sie schon fast wieder.
26.05.2002, 16:28 #15
Burath
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Gnat sah sie etwas mitleidig an und richtete sich auf. Seine Kleidung und auch die der Amazone waren vom salzigen Meerwasser durchnässt und klebten eng an der Haut. Ebenso eine dünne und kratzige Sandschicht. Still lächelnd stand er vor ihr. Dass sie kaum schwimmen konnte hatte er nicht gewusst und beinahe wäre es schief gegangen. Wieder einmal führte solch ein Eregnis die beiden näher zueinander als ihnen vielleicht lieb zu sein schien. Doch grinsten sie sich nur an und Gnat sah leicht verlegen auf den weichen Boden.

Ja jetzt sind wir quitt. Er lächelte und sah wieder zu ihr auf. Glitzernde Wassertropfen perlten Kiina über die Wange und ihre grünen Augen funkelten. Das lange braune Haar fiel etwas ungeordnet über die Schultern und ein zartes Lächeln betonte ihre knallroten Lippen. Gnat wollte seine Blicke schon gar nicht mehr von ihr lösen doch berfreite er sich nach einer Weile aus den verführerischen Fängen. Ich glaube wir könnten langsam zurückgehen und uns trockene Kleidung anziehen. Nicht das du dich noch erkältest wegen mir..
26.05.2002, 16:45 #16
Kiina
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Na bitte, er lächelte wieder und Kiina war froh, dass jetzt wieder alles in Ordnung war. Wie leicht hätte sie das wieder zu einem Streit ausarten lassen können. Aber der gute Wille war einfach stärker gewesen, als ihr Temperament. Gemächlich schlenderten sie nun wieder der Stadt entgegen und Kiina begann plötzlich zu Lachen.

Gnat schaute sie verwundert an und Kiina versuchte sich zu beruhigen und ihm zu erklären, warum sie lachte, aber das meiste ging unter. "Ich hab mir gerade versucht vorzu..." Weiter kam sie vorerst gar nicht. Mittlerweile mußte sie sich schon die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischen. Auch Gnat begann nun zu schmunzeln, obwohl er nicht wußte, warum eigentlich. "Entschuldige, Moment." Sie atmete tief ein und aus, schaute ihn dann an und begann wieder zu lachen. Der Gedanke war zu komisch.

Endlich hatte sie sich soweit beruhigt, dass sie stockend erklären konnte "Ich habe mir versu ... cht vorzustellen, wie das aussähe, wenn wir beide ... mit einer Erkältung im Bett lägen." Gnat grinste noch immer, zog nun aber abschätzend eine Augenbraue empor, als wenn er nur darauf warten würde, dass da wieder etwas freches rüberkam. "Ja, stell dir das doch mal vor. Sie packen uns beide in ein Zimmer, dick eingewickelt jeder in einem Bett, nicht fähig uns zu bewegen. Unsere Nasen machen jede Tomate neidisch, wir niesen und wünschen uns Gesundheit in einem regelmässigen Takt. du mußt wieder niesen und der nasse Lappen von deiner Stirn hüpft dir auf die Augen, aber du bist so eingewickelt in die Decke, dass du ihn nicht fortnehmen kannst. Stell dir doch mal vor, wie du mekkern würdest."

Kiina lachte nun wieder und schaute ihn an. Dann wurde sie vorsorglich wieder ein wenig schneller als er und drehte sich nach etwas Abstand um. Sie ging nun rückwärts und schaute weiter zu ihm herüber, bereit wieder loszulaufen um nicht nochmal im Wasser zu landen. Er lachte nun auch und seine Augen strahlten sie an. Dieser Gesichtsausdruck gefiel ihr wesentlich besser, als der mitleidige und die Amazone fühlte sich wieder rundum wohl.
26.05.2002, 19:06 #17
Burath
Beiträge: 3.896

Gnat lachte lauthals los als er versuchte sich die ganze Sache bildlich vorzustellen. Oh Gott wie müsste es nur für einen Außenstehenden aussehen wenn ein Gardist und eine Amazone eingemummt und mit roter Nase im Bett lagen. Nur mit Mühe konnte er sich auf den Beinen halten und verhindern sich gänzlich auf dem Boden zu kugeln.
Nur langsam beruhigte sich der Gardist und konnte hastig etwas Luft in seine Lungen ziehen um nicht zu ersticken.

Er schüttelte sich kurz um den langsam getrockneten Sand von seiner Kleidung loszuwerden und befreite auch seine kurzen Haare von den feinen hellen Körnern. Das Wasser färbte sich langsam rötlich schimmernd und die Sonne verschwand nach und nach vom Horizont. Der blaue Himmel verdunkelte sich langsam und die Fackeln im Ort wurden entzündet. Ein wunderschönes Bild hier in einiger Entfernung.

Hehe naja ich stelle mir das schon lustig vor. Vielleicht bekommen wir ja einmal die Möglichkeit dies auszutesten. Was meinst du? Gehen wir so langsam zurück? Von meinem Zimmer aus können wir den Sonnenuntergang auch vom Balkon aus betrachten. Sollte man einmal gesehen haben. Und mach dir keine Sorgen. Wir werden den schnellsten Weg ins Rathaus nehmen und uns nicht lange auf der Strasse aufahlten. Die meisten Bewohner müssten sich aber auch schon in die Hütte oder das Wirtshaus verzogen haben. Das schaffen wir schon Er zwinkerte freundlich als Antwort auf Kiinas angestrengtes Nicken und schon zogen sie los, den Pfad gezeichnet von Fußabdrücken im Sand geradewegs auf Drakia zu.
26.05.2002, 19:23 #18
Kiina
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Sie bogen auf die Hauptstraße von Drakia ein und Kiina stellte wirklich fest, dass die meisten wohl schon im Wirtshaus oder zu Hause waren. Hin und wieder begegneten sie wem, aber die schienen nicht wirklich viel Interesse an den Tag zu legen und so lief Kiina wesentlich beruhigter als noch Stunden zuvor neben Gnat her.

Er hielt, was er versprochen hatte. Sie waren auf dem schnellsten Wege zum Rathaus gelangt und die Amazone erklomm erleichtert die Stufen. Ein wenig knarrend fiel die Tür hinter dem Gardisten zu und er ging ihr vorraus die Treppe hinauf. Vor der Tür zu seinen Gemächern hielt er inne, öffnete die Tür und bat sie einzutreten. Wartend stand sie im Raum herum und schaute zu, wie er zum Balkon schritt, die Tür zu jenem öffnete und ihr deutete, hinaus zu treten.

Der Anblick war umwerfend. Er hatte wirklich nicht zuviel versprochen. Sie konnte auf das Meer hinaussehen, indem gerade die Sonne versank. Der Himmel und das Wasser strahlten leicht rötlich. Kiina stand da und schlang die Arme um sich selber, als ein kühler Windhauch an ihr vorbeistrich. Keiner von beiden sprach ein Wort, sondern sie schauten nur auf den Anblick der sich ihnen dort am Himmel bot. Die Amazone hätte hier stundenlang stehen und vor sich hinträumen können.
27.05.2002, 21:32 #19
Burath
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Nur das gedämpfte Auftreten der Stiefel unterbrach die Stille, als auch der Gardist auf den Balkon trat. Gnat kannte den Ausblick zwar schon, aber er fesselte den Gardisten jedesmal aufs Neue. Sein Blick fiel seitlich auf Kiina, die dort stand und auf deren Gesicht sich die Farben des Himmels niederlegten. Ihre Haare wehten leicht auf im Wind und sie hatte die Arme um sich geschlungen. Es ertönte ein leises Klicken, als sich der Verschluß seines Umhanges löste und der schwarze Stoff von seinen Schultern glitt. Gedankenverloren legte er der Amazone den Umhang über die Schultern. Kiina drehte den Kopf zu ihm herum und bedankte sich mit einem Lächeln. Sie hatte sich schon längst wieder dem Ausblick zugewandt, aber Gnats Blick hing noch immer an ihr. Erinnerungen keimten auf und er riß sich schließlich von dem Anblick los. Mit einem Schritt war er direkt neben der jungen Frau und seine Hände legten sich um die Streben der Brüstung. Vereinzelt ertönte das Kreischen einer Möwe, aber ansonsten herrschte Stille. Der Gardist hätte schwören können, daß man seinen Herzschlag hören würde, wenn man nur leise genug war und sich konzentrierte. Immer tiefer versank die Sonne im Meer und schien mit dem Wasser davongetragen zu werden. Sie standen schon eine ganze Weile dort und als von der rötlichen Scheibe nichts mehr zu sehen war, als die letzten Verfärbungen am Firmament, wandte sich der Mann zu seiner netten Gesellschaft herum. Hast du Hunger? Dann würde ich vorschlagen, daß wir mal etwas zu uns nehmen. Damit hatte er die Stille nun unterbrochen und auch die Amazone erwachte aus ihren Gedanken. Sie nickte und betrat vor ihm wieder das eigentlich Zimmer. Gnat schloß die Tür zum Balkon, schritt an ihr vorbei und hielt ihr die Tür auf. Schweigend liefen sie nebeneinander den Flur entlang auf den Treppenabsatz zu.
28.05.2002, 16:40 #20
Kiina
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Kiina war immer noch ganz hin und weg von dem Anblick und lief mehr abwesend als aufmerksam neben ihm her. Erst als sie im Speisezimmer angelangt waren und sie die Köstlichkeiten erspähte, fand sie gedanklich langsam wieder in das Hier und Jetzt zurück.

Allerhand Dinge waren ihr durch den Kopf gegangen, über die sie später nochmals genauer nachdenken mußte, aber nun galt es erstmal dem Klagen ihres Magens entgegen zu arbeiten. Sie kaute an ein bißchen Moleratfleisch herum und betrachtete, allerdings schon wieder im Gedanken versunken, einen der Wandteppiche.

Gnat erzählte nebenbei munter irgendwas und Kiina sah, wie sich sein Mund bewegte und auch Wortfetzen drangen zu ihr durch, aber so richtig Zuhören tat sie nicht. "Kiina? Kiiiiinaaaaa?" Gnat schaute mit hochgezogener Augenbraue zu ihr herüber. "Entschuldige bitte, was hast du gesagt?" Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.

Der Gardist fragte nach, ob es ihr nicht gut ginge und Kiina meinte, es wäre wohl besser, wenn sie sich ein wenig hinlegen würde. Er nickte verständnisvoll aber besorgt und betonte nochmals, dass sie immer um Hilfe bitten könne, wenn sie etwas auf dem Herzen hätte. Mit einem zaghaften Lächeln auf den Lippen nickte sie und verließ den Raum hastig. Auf ihrem Zimmer angelangt, ließ sie sich auf das Bett fallen und fixierte einen imaginären Punkt an der Decke.
29.05.2002, 16:29 #21
Burath
Beiträge: 3.896

"Was gibt es?""Nunja ich wollte euch nur davon unterrichten, dass die Buddler begonnen haben die in das Gestein gehauenen Ebenen langsam mit Erde aufzuschütten damit die Bepflanzung beginnen kann. Außerdem hat sich einer der Schatten als wahres Genie erwiesen. Er legte uns ein paar Pläne vor wie wir effizentere Schiffe für den Fischfang bauen könnten. Ich habe ihm gleich den Auftrag erteilt, sein geplantes Werk zu beginnen und habe ihm ein paar der Buddler zur Seite gestellt." "Sehr gut. Das Holz vergammelt beinahe deswegen ist es gut wenn sich endlich mal wieder jemand darum kümmert. Falls dieser Bottsbauer etwas braucht, so soll er es haben. Gibt es sonst Probleme?" "Nein eigentlich nicht. Obwohl. Der Wirt des Gasthaues wird etwas unverschämt. Seine Preise steigen stetig und dadurch sinkt die Moral unserer Arbeiter. Sollten wir dagegen etwas unternehmen?" "Hmm. Eigentlich ist es jedem frei überlassen wie er seinen Handel durchführt. Doch in dem Falle könnte uns dies in leichte Schwierigkeiten bringen. Wir haben hier nicht die Mittel dazu genügend Druck auf die Buddler auszuüben und ein Aufstand wäre mir alles andere als willkommen. Vielleicht solltet ihr einmal mit diesem Mann ... reden." "Hehe ja das werde ich übernehmen" "Sehr schön. Wenn das alles war so lasst mich allein und macht euch wieder an die Arbeit. Achso und noch etwas. Ich will das die Gardisten wieder mit den Übungen beginnen. Nicht das sie noch einrosten." "Auch darum werde ich mich kümmern"

Die eiskalt blauen Augen verfolgten den Weg des jungen Gardisten bis dieser die Tür hinter sich schloss. Langsam erhob sich Gnat von seinem breiten Stuhl hinter dem Schreibtisch und ging auf einen der wallnussbraunen Schränke zu die die Schattenseite des Zimmers zierten. Die elegant verzierte Tür tat sich auf und vor ihm eröffnete sich ein riesigies Arsenal an Edelgetränken jeder Art. Seine Wahl fiel heute auf eine sehr markante Flasche. Wein aus der Blütezeit dieser Siedlung. Ein erfreutes Lächeln stand auf seinen Lippen als Gnat mit der Flasche in der Hand zum Tisch schritt, ein poliertes Glas zwischen die Finger klemmte und seinen Weg zur Terasse fortsetzte.

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Es war gegen Abend als in der Küche, die gleich neben dem riesigen Speisesaal lag, ein lautes Scheppern ertönte und durch die ganzen, ausgestorben wirkendenden, Gänge hallte. "Verdammt" fauchte Gnat und betrachtete die metallische Kanne aus der sich eine leicht grünliche Flüssigkeit über dem gekachelten Küchenboden verteilte. Hastig schüttelte er die heißen Tropfen von seiner Hand und tauchte diese anschließend in einen Bottich mit kaltem Wasser. Glücklicherweise hatte er einen Teil des Tees schon vorher in ein Gefäß gefüllt und konnte sich so ein erneutes Aufkochen sparen. Für die Küche war Gnat wahrlich nicht geboren. Doch was tat man nicht alles für seine Gäste. Mit der Zeit gewann er doch etwas Spass an der Sache. Brot und Fleisch, Obst und der noch heiße Tee wanderten auf ein Tablett und dieses kurz darauf auf Gnats Arme. Fröhlich pfeifend verließ er die Küche, schritt durch die dunklen Gänge und kam vor der Tür zu Kiinas Zimmer zum Stehen. Vorsichtig klopfte er an...
29.05.2002, 17:20 #22
Kiina
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Kiina hatte den ganzen Tag lang dieses Zimmer nicht verlassen. Gnat hatte noch nicht nach ihr gesehen, also wird er wohl seiner Arbeit nachgegangen sein. Wahrscheinlich hatte sie ihm sogar einen Gefallen getan, sich heute nicht zu zeigen. Sie stand am Fenster, gegen die Wand gelehnt, die Kante des Vorhanges zwischen den Fingern und den Blick nach draußen gerichtet.

Ein leises Klopfen riß sie aus den Gedanken und brachte sie dazu, ihre Augen der Tür zuzuwenden. Es konnte nur einer sein, Gnat. Niemand sonst würde an ihrer Tür klopfen. Sie stemmte sich langsam von der Wand ab und ging auf die Tür zu. Sie wollte ihn bitten, sie wieder alleine zu lassen, die Worte formten sich bereits in ihrem Kopf. Kiinas Hand umschloß den Türgriff und wenige Sekunden später schaute sie in sein Gesicht. Die sorgfältig gewählten Worte wollten ihre Kehle hinaufsteigen, als sie das Tablett erblickte.

Die Worte blieben ihr im Halse stecken wie ein unangenehmer Kloß. Sie traute sich nicht, ihn abzuweisen. Ein weiterer Blick auf das Tablett und sie wußte auch warum. Er hatte sich selber in die Küche gestellt. Für die Augen einer Witwe war das mehr als offensichtlich. Der Gardist hatte sich reichlich Mühe gegeben und als er nun das Tablett auf den kleinen Tisch nahe dem Fenster und dem Sofa abstellte, sah sie auch die kleinen roten Punkte an seiner Hand. Ein Schmunzeln huschte über ihre Lippen. Da war der Tee wohl wiederspenstiger gewesen, als es Gnat lieb war.

Obwohl sie heute nicht bei Laune war und obwohl sie ihn hatte abweisen wollen, fühlte sie sich bereits ein Stück befreiter. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass es jemanden gab, dem man etwas bedeutete und dieser jemand einem gerne eine Freude machen würde. Kiina ließ sich auf das Sofa nieder und lächelte ihm zu. "Dankeschön, da hat sich aber jemand viel Mühe gegeben."

Gnat winkte ab, als wäre das selbstverständlich. Während er zwei Tassen mit der dampfenden Flüssigkeit füllte, nahm sie die kleine Decke von der Lehne des Sofas und wickelte sich darin ein. Gerade so, dass noch ihre Hände hervorschauten. Sie nahm die Tasse entgegen, hob sie näher an die Lippen heran und ließ den warmen Dampf um ihr Gesicht streichen. Zum Trinken war er noch zu heiß und so wurde die Oberfläche der Flüssigkeit erstmal durch einen vorsichtigen Hauch ihres Atems in Aufruhr versetzt.
29.05.2002, 19:13 #23
Burath
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Etwas bedrückendes lag in der Luft. Wie ein unsichtbares Spinnennetz das sich mit jedem vergehenden Augenblick ein Stück fester zusammenzog. Die Luft war erstickend heiß. Unsicher ließ Gnat sich an der mit Bildern geschmückten Wand nieder und hantierte etwas unbeholfen mit der heißen Tasse vor sich hin dampfenden Tees. Immer wieder suchten seine Blicke die von Kiina. Doch waren sie so anders. Ein Bild von Einsamkeit und Traurigkeit. Noch nie hatte er sie so gesehen. Was wohl in ihr vorgehen mochte? Gnat versuchte zu schweigen, sich einzig und allein auf den Tee zu konzentrieren und nicht irgendwann unangenehme Fragen zu stellen. So saßen sie da und schwiegen. Spielerisch tippelte Gnat mit seinen Fingern auf dem weißen Porzelan der Tasse. Doch irgendwann konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Kiina ... was bedrückt dich? entglitt es ihm leise und zaghaft. Die Worte waren noch nicht einmal verstummt und schon bereute er es sie überhaupt ausgesprochen zu haben.
29.05.2002, 19:28 #24
Kiina
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Ihre Fingerspitzen fuhren am Rand der Tasse immer und immer wieder im Kreis herum. Sie saßen nur da und sprachen nicht, aber es kam ihr nicht ungewöhnlich vor, im Gegenteil, es war ihr nichtmal richtig bewußt. Umso erstaunter war sie über seine Frage. Mit großen Augen schaute sie ihn an, als wolle sie eine Gegenfrage stellen.

"Mich? Eigentlich nichts wirklich, aber irgendwie auch doch. Ich sollte mich freuen, hier zu sein. Drakia is herrlich, aber etwas läßt mich das alles hier nicht genießen. Und ich weiß nicht was ..." Genau das war der Hacken an der Sache, über den sie schon so lange vor sich hingrübelte. In ihrem Kopf herrschte Leere, aber auch wieder nicht. Genügend Gedanken eilten in ihrem Kopf herum, aber sobald sie sich ernsthaft fragte, was denn der Grund ist, verblaßten diese Gedanken und Schwärze regierte.

Kiina schenkte Gnat ein Lächeln, das eher einen gequälten Eindruck machte. Schnell griff sie sich einen Apfel und drehte ihn in der Hand. "Erzähl mir etwas von dir." Sie zog die Beine auf das Sofa und wickelte sie ebenfalls in die Decke ein. Um keine weiteren Fragen beantworten zu müssen, biß sie endlich in den Apfel, auch wenn der Hunger sie nicht gerade dazu trieb. Kauend schaute sie zu dem Gardisten an ihrer Seite und wartete, was er ihr erzählen würde, wenn er überhaupt wollte.
29.05.2002, 20:32 #25
Burath
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Das beklemmende Schweigen war gebrochen und ein vorsichtiges Lächeln huschte über Gnats Gesicht. Doch sollte er ihr von seiner Vergangenheit erzählen? Vom Leid? Dem Schmerz? Er wollte es vergangen machen und vergessen. Still und leise in seinem Gedächtnis begraben doch plagte ihn immer öfter diese Qual. Vielleicht war es ein guter Augenblick um sich den Schmerz von der Seele zu reden. Und lieber das als diese endlos wirkende Stille. Er seufzte kurz, nahm eine bequemere Haltung ein und begann zu erzählen.

"Es passierte an einem lauen Sommerabend. Die Sonne verschwand in einer rötlich schimmernden Glut vom Firmament. Die Vögel zwitscherten und die saftig grünen Blätter des Waldes wiegten sich im zarten Wind. Ich zog einen Lastkarren vom Einkauf in Khorenis. Viele Stunden vergingen bis ich die Wälder meiner Heimat erreichte. Die Anstregung nagte an meinen Knochen doch die Freude auf mein zu Hause trieb mich immer weiter. Ich hatte eine wunderschöne Frau und einen prachtvollen Sohn. Ich war wunschlos glücklich und mehr als stolz. Wir hatten nicht viel mehr als ein kleines Haus im Wald. Abgeschottet von den vielen Menschen der Stadt. Doch die Ruhe und Schönheit der Natur war einzigartig und brachte soviel Freude in mein Herz. Ich war ein einfacher Mann der sein Geld mit Anbau von Getreide auf den Feldern verdiente. Es war nicht viel doch es reichte.

Endlich erreichte ich mein Ziel und wurde herzlich von meiner Familie empfangen. Wir luden die Waren aus und genossen des Rest des Abends bei einem solchen Sonnenuntergang wie ich ihn dir gestern zeigte. Als die Dunkelheit hereinbrach gingen wir ins Haus, brachten meinen Sohn zu Bett und ich saß allein mit meiner Frau im Wohnzimmer. Ein starker Wind zog auf. Draußen stürmte es und die Äste der Bäume schlugen beängstigend gegen die Wände. Doch plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. Ein junger Mann stürmte hinein. Sein Äußeres bekleidet durch einfache Lumpen aber zwei Schwerter ragten über seiner Schulter empor. Ein teuflisches Grinsen lag auf seinen Lippen. Ich werde es nie vergessen. Er war nicht allein. Von draußen hörte man auf einmal viele Männerstimmen, Gelächter und Geschrei. Ich sprang auf um meine Frau zu verteidigen. Doch ich war machtlos. Nicht nur wegen dieser Übermacht. Nein, ich hatte kein Schwert und wusste zu dieser Zeit auch nicht damit umzugehen. Ich stürmte blind auf meinen Feind. Es war ein kurzer Kampf. Schnell lag ich auf dem Boden. Konnte mich nicht mehr bewegen und der Schmerz trübte meine Sinne. Immer wieder versuchte ich mich aufzurichten ... vergeblich.

Man trat auf mich ein, spuckte auf mich und lachte mich aus. Tränen und Blut schossen in meine Augen während man mich fesselte. Ich musste mit ansehen wie meine Frau gequält und vergewaltigt wurde. Man ersparte mir nicht diese Qual. Während sich einer mit meiner Frau vergnügte hielt mich ein anderer bei Besinnung. Ich wollte sterben doch erfüllte man mir diesen Wunsch nicht"
Mit jedem Wort bebte seine Stimme immer stärker. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Doch er zwang sich und erzählte schwer atmend weiter. "Als sich genügend Männer befriedigt hatten schnitt man ihr die Kehle durch. Ihre leeren Augen starrten mich an. Es war als stäche ein Dolch in mein Herz. Ich schrie. Doch ihnen war es nicht genug. Sie gingen hinauf, zerrten meinen Sohn hinunter und töteten auch ihn vor meinen Augen. Ich weinte wie ein kleines Kind, versuchte mich loszureißen doch es ging nicht. Erst jetzt kam die Erlösung. Ich wurde ohnmächtig.

Man ließ mich mit Absicht am Leben. Als ich erwachte fand ich mich vor meinem brennenden Heim nieder. Das Knistern des Feuers drang in mein Ohr und ließ mich jedes Mal schmerzerfüllt zusammenzucken. Dieser Abend sollte mich auf ewig quälen. Ich war so machtlos. Meine Gedanken konzentrierten sich nur noch auf Rache. Lange lag ich im dunklen Wald, fror und zitterte am ganzen Körper. Die Tränen und das Blut hatten mein Gesicht verklebt. Wieder wurde ich ohnmächtig.
Am nächsten Tag wurde ich von einer Patroullie der königlichen Armee geweckt. Man nahm mich gegen meinen Willen mit und verhinderte so das ich mir selbst das Leben nahm. Damals war ich wütend und hätte jeden einzelnen Soldaten umbringen können. Doch jetzt bin ich ihnen dankbar. Ich wurde trainiert. Man lehrte mich im Umgang mit dem Schwert und andere Kampftechnicken. Ich übte wie ein Besessener in der Hoffnung irgendwann meine Rache zu bekommen.

Und so war es. Eines Tages, ich hielt Wache an der Barriere und beobachtete die neuen Gefangenen, glaubte ich meinen Augen nicht mehr zu trauen. Der Anführer der Bande, der Mann dessen teuflisches Grinsen ich nie vergass und nie vergessen werde, stand vor mir. Ich ließ meinem Hass freien Lauf und schlug ihn zusammen. Es war ein Kampf Mann gegen Mann bei dem wir beide in die Barriere stürzten. Als wir unten ankamen ... brach ich ihm das Genick."
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