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Das Kastell des ZuX # 12
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22.07.2002, 21:19 #1
tor zum kastell
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Das Kastell des ZuX # 12
der weg war mühsam, und nun schau!
dort auf dem höchstem fels zu sehn,
die hohe burg, der finstre bau.
bleib vor dem dunklen tore stehn

__________gehoben wie von geisterhand
__________schmiegen sich der leichen glieder
__________hoch an des kastelltor's wand
__________und ließen sich für immer nieder

genagelt an des tores holz
weit die arme ausgebreitet
künden sie vom hohen stolz
der des kastelles willen leitet

__________märtyrern gleich ans kreuz gebunden
__________sank auf die brust ihr kopf herab
__________mit efeu war der fuß umwunden
__________des eingangs bogen war ihr grab

an jedem flügel einer hing
brüder noch im tod sie waren
'ne krähe sich ein auge fing
bald kamen sie in ganzen scharen

__________die haut in fetzen hing vom schädel
__________gebleichte knochen überall
__________ehdem der körper stark und edel
__________so war der tod sein tiefer fall

das fleisch verdorrt und abgenagt
skelette hell im mondenschein
dies mahl den raben wohl behagt
hier mußte keiner hungrig sein

__________die schädel blank im mondenschein,
__________die knochen hell im lichte leuchten
__________der anblick fährt durch mark und bein
__________betrachtern sie lebendig deuchten.

als warnung an den wandersmann
war'n die toten auserkoren
kam er nur als narr hier an
nichts er hatte hier verloren

__________so sollte es nun jedem geh'n
__________der hierher kam aus übermut
__________vor diesem tor blieb jeder steh'n
__________hier war man besser auf der hut.

in demut kam man zum kastell
um zu bitten, nicht zu fordern
nur, wes geist war klar und hell
konnt' hoffen, beliar zu ordern.

__________war die hilfe erst gewährt
__________war sie ein versprechen
__________und dies gelübde nie verjährt
__________sonst würds das tore rächen.
22.07.2002, 21:23 #2
meditate
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"ach, sei nicht albern. die haare werden wir abschneiden und dann siehst du wieder aus wie immer. komm einfach mal mit in mein zimmer. dort ist ein schöner spiegel. in dem serviertablett siehst du ja ganz verzerrt aus."
22.07.2002, 21:26 #3
blutfeuer
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"dann zeig mir doch mal einen richtigen spiegel! du kannst mir viel erzählen! ich hab gesehn, was ich gesehen habe, eine groteske vogelscheuche, die niemand mehr ansehn wird. wahrscheinlich erstarrt man bei meinem anblick zu stein wie bei einer gorgone."

blutfeuer folgte meditate auf ihr zimmer.

das erste mal betrat sie das verbotene geschoss, von dem immer wieder gesagt wurde, dass hier kein nichtmagier seine füße hinsetzen dürfte. der flur sah dem unteren ziemlich ähnlich. wieder bedeckte ein breiter läufer den boden und an den wänden standen in kleinen nischen seltsame statuen. ob das wirklich immer aus dem stein geschnittene figuren waren, konnte man in dem dämmrigen licht, das von irgendwoher kam, nicht so genau erkennen. manche figuren sahen aus, als wären menschen mitten in einem schrei zu stein erstarrt oder im holz eingefroren worden. das war wirklich unheimlich!

zwischen den statuen hingen bilder an den wänden von beeindruckenden magiern oder anderen seltsamen personen. blutfeuer konnte sich des eindrucks nicht erwehren, dass die augen der personen auf den bildern hinter ihnen hersahen, wenn sie an ihnen vorbei gingen.

im zimmer der magierin angekommen, sah sie sich erstaunt um. so ein schönes zimmer sollte man in dem mittelalterlichen gemäuer nicht erwarten. jetzt konnte sie plötzlich verstehen, warum die magierin zu den totenbeschwörern gegangen war. wenn sie da an ihr quartier im amazonenlager oder im sumpf dachte! auch ihr niedliches zimmer bei sador konnte sich mit dieser bude wirklich nicht messen.

und da war auch der spiegel. der schwarze rahmen hielt sehr seltsam aussehende schreckliche fabelgeschöpfe, deren gesten alle in den spiegel hineinwiesen. wenn blutfeuer sich den spiegel genau ansah, dann hatte sie gar keine lust hineinzusehen. womöglich würde man beim hineinsehen auch zu so einer seltsamen statue verwandelt, wie sie im flur herumstanden.

aber die hüterin des kastells hatte sie ja hierher eingeladen und irgendwie hatte blutfeuer das gefühl, dass die hüterin ihr kein leid antun würde. sie wusste zwar nicht, woher sie diese sicherheit nahm, aber sie war einfach da.

gaaanz vorsichtig sah blutfeuer in den spiegel.
22.07.2002, 21:27 #4
blutfeuer
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und wenn der spiegel die wahrheit sagte, schaute ihr daraus ein lustig und hübsch anzusehendes schwarzhaariges mädchen entgegen mit einer grauenvollen abstehenden haarpracht.

hier war von einem schwarzhaarigen teufels nicht mehr die rede. der verzerrte mund und die schiefe nase hatten wohl doch etwas mit der speziellen lichtbrechung in dem tablett zu tun. jetzt sah sie eigentlich ganz normal aus. wie blutfeuer, nur einfach mit schwarzen haaren!

langsam drehte sie sich hin und her. das sah eigentlich doch nicht so sehr schlecht aus. es war zwar irgendwie genau das gegenteil von dem, was sie eigentlich wollte, aber man konnte es sich ansehen. sie trat näher an den spiegel heran und musterte ihre augen, die nase, den mund und die stirn ganz genau. alles makellos, man konnte nicht meckern. und die schwarzen haare hatten was. passten viel besser zu ihrem naturell, dass ja eigentlich nicht blond und niedlich war sondern eher schrecklich und furchteinflößend. eben genauso, wie blutfeuer es sich vorgestellt hatte.

das problem war nur, dass sie zu ihrem aussehen auch noch den namen ändern sollte.

unbedingt!

das hatte was. einen passenden und ganz anderen namen. aber welchen?

sie drehte sich zu meditate um und grinste: "also ich denke mal, ich werde diesen don am leben lassen. so schrecklich sieht das ja doch nicht aus. im gegenteil, eigentlich finde ich mich ganz gelungen. nur ein anderer namen müßte her. also blutfeuer passt nicht wirklich. hast du eine passende idee? vielleicht schwarzer drachen oder todeshexe oder so was?"
22.07.2002, 21:29 #5
meditate
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meditate überlegte und sagte dann: "setz dich erst mal hin. ich werde dir mal die haare ein bisschen schneiden. wollen doch erst mal sehen, was da noch zum vorschein kommt, wenn du um den kopf wie ein normaler mensch aussiehst. ich denk, irgendwie werde ich schon was hinkriegen. schlimmer als jetzt kann es ja wirklich nbicht aussehen."

meditate machte sich daran und begann mit einer großen schere an blutfeuers haaren herumzuschnippeln. nach etlichen wutausbrüchen, weil die magierin der jägerin nichts recht machen konnte, riss sich blutfeuer los und schrie meditate an.
22.07.2002, 21:32 #6
blutfeuer
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"nun lass mich endlich aus deinen fängen! ich wird mal zu meinem freund scatty im sumpf gehen. der wird das dann schon richtig machen."

trotzdem sah sie sich im spiegel von allen seiten an und fand, dass meditate das eigentlich gar nicht so schlecht gemacht hatte. es war eine lustige frisur und sie passte irgendwie zu ihrem gesicht.

"und wie ist das nun mit dem namen? wie seh ich aus? wie das schwarze grauen, dass aus dem kastell kam? das wär doch auch ein hübscher namen, oder? nun hilf mir doch mal!"

blutfeuer war plötzlich zufrieden. der zweck war erreicht, die ungeliebten roten haare waren weg und sie konnte sich endlich wieder frei bewegen. es war ohnehin sehr schön, mal plötzlich ganz anders auszusehen. man könnte mal sehn, ob die amazonen sie erkennen würden und ob sie mit ihrem neuen outfit ein bisschen dichter an ihren erzfeind herankommen könnte. alles sehr verlockend!

sicher würde prophet sie jetzt absolut übersehen, aber dieser zänkische magier, der immer recht haben musste, war ihr sowieso völlig egal.

total egal.

absolut egal.

schnurzpiepe.

sie konnte ihn nicht ausstehen.

außerdem war er häßlich.

und zänkisch.

und sie konnte ihn überhaupt nicht leiden.

sie hasste ihn geradezu.

er würde für sie in zukunft luft sein.

sie würde ihn nicht einmal ansehen.

so war das.
22.07.2002, 21:35 #7
meditate
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"ich denke über einen namen nach.

übrigens will ich dir sagen, dass ich gesehn habe, was du in einem unserer magischen räume hinterlassen hast. ich nehme an, es soll dein bogen werden. ich habe ihn mir genau angesehen. es ist das holz aus der vision und du hast das sehr gut hinbekommen. ich habe die dämonen angewiesen, dir bei der herstellung des bogens behilflich zu sein, auf das meine vision sich erfüllen möge."
22.07.2002, 21:38 #8
blutfeuer
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blutfeuer war begeistert.

aufgeregt verabschiedete sich blutfeuer von der amüsiert guckenden magierin und raste zu dem raum. seltsamerweise fand sie ihn auch sofort. und dort war ihr mehrschichtig verleimtes holz. trocken und in einem angenehmen bogen vorgeformt.

blutfeuer blieb ehrfürchtig stehen. das war er, der bogen aus ihrem traum! es war zwar noch gar kein bogen, aber sie sah ihn trotzdem in dem holz schon ganz deutlich.

begeistert nahm sie die gebogene leiste und setzte sich auf den boden. wunderar leicht war das, was mal ihr bogen werden sollte, einwandfrei verleimt und trocken. jetzt musste sie nur noch einen bogen daraus herstellen. noch nie hatte blutfeuer einen bogen gebaut. sie hatte auch keine ahnung wie das ging, aber sie wusste genau, wie der bogen aussehen würde, wenn er fertig war.

würde irgendein fremder in dem holz ihren bogen entdecken? blutfeuer war sich da gar nicht sicher. sie streichelte das holz, dass in einem sanften bogen fast einer mondsichel glich, und beschloss, sofort den kostbaren bogen allein aus dem holz zu holen.

auf einem tischchen lagen schon die erforderlichen werkzeuge und blutfeuer konnte direkt daneben sogar einen dämonen erkennen, der seine hände aufhielt, als wartete er nur darauf, dass blutfeuer ihm den bogen in die hand legte.

misstrauisch guckte blutfeuer die unterweltkreatur an. würden diese dämonenkrallen ihrem bogen auch keinen schaden zufügen? dann aber fiel ihr ein, dass sie der magierin meditate ja wohl überhaupt den bogen zu verdanken hatte und also sollte sie ihr wohl auch bei der fertigstellung des bogens vertrauen.
sie legte dem dämonen den bogen in die hand und dieser brach urplötzlich ein stück von dem holz an einem ende ab. bevor blutfeuer zuspringen konnte, hatte der dämon auch am anderen ende ein stück des holzes abgebrochen.

blutfeuer schrie auf, aber dann sah sie, dass der dämon es auf irgendeine weise geschafft hatte, das holz genau in die form zu brechen, die der bogen zum schluss haben sollte.

aufgeregt durchsuchte blutfeuer das werkzeug und fand bald ein papier, dass mit diamantstaub belegt war damit begann sie jetzt dem bogen ein sanftes rundes aussehen zurechtzuschleifen.
immer und immer wieder ließ sie das papier über die holzleiste gleiten, die langsam ein rundes aussehen gewann.
der dämon sah ihr die ganze zeit unverwandt zu, wenn man bei dämonen überhaupt von sehen sprechen kann.

"glotz nicht so, hilf mir lieber, das dauert ja sonst noch wochen."!

ohne etwas zu sagen, was blutfeuers kopf glücklicherweise vor den dämonenüblichen schmerzen schützte, wollte ihr der dämon den bogen aus der hand nehmen. nach einigem hin und herziehen, überließ sie dem nebligen unterweltgeschöpf den bogen widerwillig. aber immerhin hatte er den bogen vorhin ja auch nicht zerstört, also sollte das dann doch wohl eine freundliche geste sein.

der dämon ließ den bogen einmal durch seine hände gleiten und gab ihn ihr zurück. jetzt war der bogen glatt. blutfeuer balancierte ihn in den händen hin und her. er fühlte sich in jeder stellung wunderbar an und machte einen ungewöhnlich elastischen eindruck.
22.07.2002, 21:44 #9
blutfeuer
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um die kerben zur halterung der sehne einzuschneiden, nahm sie den bogen und eines ihrer aus ironia mitgebrachten messer und ging damit auf den hof. dort setzte sie sich auf den brunnenrand und begann vorsichtig die kerben in den bogen zu schneiden.

das war eine aufwendige arbeit, und das mädchen arbeitete langsam und sorgfältig. das holz schnitt sich durch die starke verleimung sehr schwer, aber bis zum abend hatte sie beide kerben dort, wo sie sein sollten.

sie nahm ihren bogen, der nun schon wirklich wie ein bogen aussah und ging in das refektorium, um dort etwas zu essen. sie setzte sich an den tisch und wartete, aber nichts regte sich. die dämonen, die früher immer das essen aufgetragen hatten, waren nicht zu sehen.

blutfeuer stand auf und rief vergeblich. kein dämon ließ sich sehen.

"na gut, dann geh ich eben in die küche." doch die küche war nicht zu finden. dort, wo sie sich für gewöhnlich befunden hatte, war sie nicht mehr. und die anderen türen, die blutfeuer nach und nach öffnete, führten immer nur in die bibliothek, und zwar seltsamerweise immer zu derselben tür und zum gleichen punkt.

"dieses blöde kastell. das macht keinen spaß! wollen die mich hier verhungern lassen?"

blutfeuer fing an die türen zu knallen in der hoffnung, irgendeinen der magier aus seinem bett zu holen, damit sie endlich was zu essen bekäme. das türneknallen im kastell hatte einen hohen vergnügungsfaktor, denn das knallen hallte in den hohen gängen sltsam und das echo verstärkte sich immer mehr, bis es einem in den ohren hallte. wenig später sah sie auch meditate die nicht gerade freundlich die treppe herunter stieg.
22.07.2002, 21:50 #10
meditate
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"kannst du mir mal verraten, was das werden soll? hier im kastell ist ja wohl wenigstens ein mindestmaß an anstand einzuhalten. wenn du noch mal randalierst, lass ich dich von den dämonen rausschmeißen. das mein ich ganz ernst."

meditate war sichtlich sauer.
22.07.2002, 21:56 #11
blutfeuer
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blutfeuer ließ sich davon natürlich nicht verwirren:

"ach komm schon. hör mal wie toll das klingt, wenn ich hier die türen knalle! ich weiß aus zuverlässiger quelle, dass du mal das ganze kastell zum beben gebracht hast, weil du so einen krach auf der orgel gemacht hast. also erzähl du mir nix von ehrfurcht und ruhe und so.

außerdem habe ich hunger und würde gern was essen. aber ich sitze im refektorium rum und kein verdammter dämon kommt und bringt mir was zu essen. seid ihr geizig geworden? oder arm?"

blutfeuer sah die magierin fragend an.
22.07.2002, 22:00 #12
meditate
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"wir sind weder arm noch geizig, ich will nur nicht, dass jeder dahergelaufene strolch im refektorium die dämonen hin und her scheucht. dämonen hören nur auf dämonenbeschwörer. und wenn keiner von denen da ist, gibt es eben nichts.

aber du kannst mit mir mit kommen. wenn du mich nun schon zum zweiten mal heute weckst, dann kannst du auch mit mir speisen."
22.07.2002, 22:04 #13
blutfeuer
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meditate ging vor und sie setzten sich beide ins refektorium. kaum hatte sich in blutfeuers kopf die idee einer speise geformt, stand sie auch schon vor ihr auf dem tisch. das war ja eine tolle neuerung. keine dämonen mehr, dafür erschienen die speisen einfach aus dem nichts.

blutfeuer begann zu essen und hörte lange nicht mehr auf. als wollte sie alle versäumten mahlzeiten der vergangenen wochen mit einem male nachholen, ließ sie sich ein gericht nach dem anderen erscheinen. trotzdem galt jeder zweite blick ihrem bogen, der anmutig an der wand lehnte und im licht der kerzen schimmerte.

"ich werde ihn mondsichel nennen. das war mein erster gedanke, als ich ihn sah. er sieht aus wie eine mondsichel. das problem ist nur, wo bekomme ich die passende sehne her? es muss ein besonders elastisches aber auch festes material sein. der bogen steht dann ständig unter einer starken spannung. dazu bedarf es wohl einer besonderen sehne. hast du eine idee, wie man einen solchen reflexbogen bespannt?"

blutfeuer konnte zwischen den bissen kaum reden, aber ihr bogen faszinierte sie noch immer. zwischendurch streichelte sie ihn, wie andere mädchen es wohl mit ihrem liebsten machen würden. blutfeuer liebte ihren bogen!

"ich bin noch lange nichtr fertig mit ihm. ich muss noch ein material finden, dass die stelle griffsicher gestaltet an der meine hand den bogen hält und ich muss wie gesagt die richtige sehne finden. danach werde ich ihn langsam einschießen oder besser mich einschießen. der bogen ist perfekt. und dann werde ich ihn nienor zeigen. die wird augen machen. ich hoffe, dass mein bogen dem ihren nicht nachsteht. du musst nämlich wissen, dass nienor meine lehrerin war. von ihr habe ich alles gelernt, was ich am bogen kann. zum glück habe ich noch etliche pfeile, so dass ich mich damit nicht aufhalten muss."

irgendwann war blutfeuer fertig mit dem essen.sie lehnte sich zurück und strahlte meditate an.

"jetzt geht es mir gut. ich wird mich mal langsam auf den weg machen. ich denke, ich werde erst mal in die taverne zu sador gehen und bei ihm nach dem rechten sehen. danach wird ich mich weiter mit meinem bogen befassen.

ich danke dir für deine unterstützung bei der herstellung meines bogens. ich weiß nur leider nicht, wie ich mich bei dir erkenntlich zeigen sollte. wenn ich dir einen schönen wildbraten mitbringe, wird dich das nicht entzücken, weil dein küchendämon so was aus luft und was weiß ich herstellt. und eine kette aus den krallen eines der großen tiere wird dir auch nicht gefallen, weil du schon so viele ketten um deinen hals trägst. sag mal, kann ich dir einen gefallen tun?"
22.07.2002, 22:22 #14
meditate
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die magierin sah lange und finster vor sich hin.

"vielleicht werde ich deine hilfe bald benötigen. ich werd es dich wissen lassen. dann kannst du etwas für mich tun. dann solltest du das tun ohne mich nach dem sinn zu fragen.

können wir das mal so stehen lassen?"
22.07.2002, 22:26 #15
blutfeuer
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blutfeuer musste sich sehr wundern. so hatte sie meditate ja noch nie gesehen.

"aber klar, ich werd dann tun was du willst. wenn du etwas willst, dann wird es schon seinen sinn haben. ich denke doch, dass du schon eine ziemlich kluge frau bist und ich hab bisher von dir nur kluge sachen gehört. also geb ich dir das versprechen mal einfach so pauschal. ich verspreche, dir einen dienst zu erfüllen und nicht nach dem warum zu fragen, wann immer du willst."

blutfeuer ergriff ihren bogen und verabschiedete sich mit einer leichten verbeugung.

"von dem genialen obermagier kann ich mich grad mal nicht verabschieden, aber ich werde wiederkommen. richte dem don einen gruß aus und er hat das ganz ordentlich gemacht. ich werde ihn weiterempfehlen. da dir kein neuer namen für mich eingefallen ist, werde ich dann mal weiter allein nachdenken.

lass es dir gut gehen."
22.07.2002, 22:27 #16
blutfeuer
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irgendwie hatte sie zwar den verdacht, dass sie auf don-esteban hätte warten sollen, aber dann verwarf sie den gedanken wieder. sie hatte wichtigeres zu tun, als sich mit einem dankeschön aufzuhalten.

blutfeuer verließ das kastell.

vor dem tor blieb sie erst einen moment stehen und sie sah sich erstaunt um. sie wusste ganz genau, als sie ins kastell gekommen war, war es frühling. und jetzt war es unverkennbar sommer. warum hatte dieser alte leichenfledderer so viel zeit gebraucht? hatte er noch irgendwas anderes mit ihr gemacht?

sie würde der sache in kürze nachgehen, aber jetzt musste sie sich erst mal um ihren bogen kümmern. blutfeuer schlug den weg zur taverne ein.
22.07.2002, 22:54 #17
PropheT
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Seltsame Traumgebilde hatten den Priester wieder aus seinem Schlaf gerissen.
Doch als PropheT aus seinem Fenster sah, war er froh über diesen Umstand, die Finsternis hatte wieder ihr nächtliches Kleid über das Kastell gelegt und beinahe hätte der Magier den ganzen Tag verschlafen.

Trübe, blutunterlaufene Augen folgten den Gemälden, die sich an den wänden der alten Korridore entlangreihten.

Ein grimmiges Lächeln huschte über das fahle Gesicht des Magiers, während er den alten, roten Teppichboden entlangschritt.....
22.07.2002, 23:40 #18
meditate
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meditate ging langsam in ihr zimmer und dachte gerade an die dinge, die ihr der schattendämon erzählt hatte, und die sie veranlasst hatten, zu blutfeuer so seltsame dinge zu sagen, als sie einen der verdächtigen magier auf dem flur entgegenkommen sah.

eine blitzschnelle bewegung beider hände ließ den magier den boden verlassen und in einem schnellen flug den flur rücklings entlangfliegen, bis er mit einem lauten knall von einer drachenstatue aufgehalten wurde, die das ende des ganges schmückte.

die bewegung war so heftig gewesen, dass prophet vor schreck laut aufschrie. dieser schrei endete im brechen mehrerer rippen.

"du hast es gewagt!"

meditates stimme war durch dämonenkraft unglaublich verstärkt und schrillte dem propheten wie die posaunen von jericho in den ohren.
23.07.2002, 00:01 #19
PropheT
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Mit schmerzverzerrtem Gesicht erhob sich der Priester wieder.
Doch der Gesichtsfalten, die zuvor den Ausdruck von Schmerz auf PropheTs Gesicht abgezeichnet hatten, verwandelten sich zu eine gehässigen, halb zum Boden geneigte, Fratze.

Trübe, weiße Augen mit einem finsteren Loch aus Schwarz, hinter denen man vergeblich noch etwas menschlichem suchte, blickten die Priesterin mit einm böshaften Lächeln an, während sich ein metallener Geschmack in PropheTs Mund verbreitete:
"Ah..sehr gut Schmerzen, der Geschmack von Blut, ein großzügiges Geschenk, das ihr mir darlegt, mit was hab ich es verdient, daß die werte Hüterin des ach so großartigen Kastells, mit seinen lachhaften Dogmen und dekadenten Moralvorstellungen, so ein selbstloses Geschenk zuteil werden läßt...."
23.07.2002, 00:10 #20
meditate
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"dieses geschenk kannst du noch ein bisschen dekoriert bekommen. sag mir, wo habt ihr die diebesbeute hingebracht? wenn du nicht willst, dass ich dir jeden knochen einzeln herausprügeln lasse, dann sag mir jetzt wo die sachen sind."

meditate holte tief luft

"ich kann ja auch blutfeuer zurückholen. die hat grad diese heiligen hallen verlassen. die würde sich freuen, wenn sie von deinen missetaten erfährt."
23.07.2002, 00:18 #21
PropheT
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"Du glaubst dich nicht wirklich, daß ich dir den Aufenthaltsort verrate....was ist mit deinem verdammten Spiegel, du wirst schwächer...trübheit hinter der sich spiegelnden Oberflächen, nicht wahr..nichts als Asche une ewige Dunkelheit. Leg dich nicht mit etwas an, das du nicht begreifst, nicht einmal erahnen kannst."
erwiderte der Priester mit dem gleichen kalten Lächeln wie zuvor.
23.07.2002, 00:27 #22
meditate
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"du törichter magiestümper! du willst es mit mir aufnehmen?

du hast wohl in der langen zeit meiner abwesenheit vergessen, wer ich bin? und wer dich in diesen bau geholt hat? und wer dich zu dem gemacht hat, was du bist?

offensichtlich ist dir das alles zu kopf gestiegen. ich warne dich. sag mir, wo der besitz des kastells ist und ich werde dir noch einmal verzeihen. ich will nur einen namen. oder ich lass dir vom schattendämon die zunge rausreißen."
23.07.2002, 00:37 #23
meditate
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meditate war sich fast sicher, dass sie diesen verstockten magier nie zum reden bringen würde. der war auch ein magier und kannte auch sehr viele geniale möglichkeiten, sich aus jeder misslichen situation zu befreien. trotzdem musste sie es versuchen.

"dieses kastell hat dich ernährt wie eine mutter und jetzt beißt du in die hand die dich immer gefüttert hat. ich lass dich in den tiefsten kerkern vermodern, wenn du nicht endlich gestehst."

unbemerkt beschwor sie ein gerippe und befahl ihm, den verräter nicht aus den augen zu lassen und der hüterin bericht zu erstatten. sie wollte wissen, wohin prophet ging. jeden schritt, jeden weg. bis er sich verraten hatte.

notfalls müsste sie morgen mal mit dem don sprechen. vielleicht konnte man dem magier ja zusätzlich eine wirklich lebende person als spitzel hinterherschicken.

mit einer weiteren handbewegung ließ sie den propheten von der statue auf den boden fallen. mit hilfe der magie der schattendämonen ließ sie prohet bis zur hüfte im kastellboden verschwinden. dann drehte sie sich um und ging zurück zu ihrem zimmer.

"du wirst jetzt in jeder minute einige faden tiefer im erdboden versinken. ich höre schon die dämonen der keller nach dir rufen. du wirst eine schmackhafte beute. es sei denn, du verrätst mir, wo das eigentum des kastells geblieben ist."
23.07.2002, 02:20 #24
PropheT
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Meditates Selbstsicherheit war ihre Schwachstelle. Hatte sie den nicht bemerkt, daß der Priester nicht einmal die Hand gegen sie erhoben hatte, geschweige denn versuchte einen Gegenzauber auf ihre Attacken zu wirken ?

Ein grünes Schimmern leuchtet unter der Robe PropheTs auf, pochend und pulsierend, wie ein Herz, das Blut durch Adern und Gefäße preßte und auf gleiche Art und Weise schoß jenes grüne Schimmern, jene Energie durch PropheTs Körper um jede seiner Zellen zu mit dieser fremden Macht zu durchtränken.

Unbemerkt, geräuschlos, Stück für Stück erhob sich der Priester aus seinem Gefängnis und einige Fingerbreit über dem Boden schwebend, wandte er sich an die Hüterin des Kastells, die ihm unvorsichtigerweise den Rücken zugekehrt hatte.

"Hat man dich nie gelehrt, deinem Gegner niemals den Rücken zuzukehren? Wie töricht von dir. Unterschätze niemals das, was du nicht kennst!" warf der Priester der Hüterin mit einem gellenden, und düsteren Lachen hinterher.

Noch bevor Meditate die Worte vernommen hatte, sammelte der Magier die Energie in seinen Fingerspitzen und konzentrierte sie auf die mächtigen und alten Vorhänge, die den Korridor säumten.

PropheTs Augen füllten sich von einem Moment auf den nächsten mit einem schwarzen, öligen Etwas.
Glänzende Augen, wie aus schwarzem Edelstein, blickten in die Richtung der Magierin und blitzschnell lösten sich die schweren Vorhangkordeln und schnellten in Richtung Meditate durch die Luft.

Wie die Tentakeln eines Kraken umschlossen die Kordeln die Gliedmassen Meditates und preßten sie an die gegenüberliegende Wand
und mit einem plötzlichen Ruck zogen sich die Tentakeln samt Hüterin zurück ans Fenster und verstärkten ihre Umklammerung.
Kreuzförmig hing sie nun zwischen dem Rahmen des riesigen Fensters, unfähig sich zu bewegen oder um Hilfe zu schreien. Dicke Fesseln aus Stoff, ließen sie in der Luft schweben und jede ihrer Bewegungen zogen die Fesseln enger.

"Ich wünsche noch eine geruhsame und angenehme Nacht...ich hoffe dir gefällt dein neues Himmelbett.....es ist dort oben doch nicht zu windig"
Ein letzter tiefschwarzer Blick blieb auf der Magiern haften, der von einem hämischen Lachen begleitet wurde, das durch die alten Mauern raunte.

Bevor PropheT das Kastell, mit noch ungewißem Ziel verließ, packte er sich noch einige Heilessenzen und Verbände aus dem Krankenzimmer zusammen und stahl sich dann in die Nacht davon .................
23.07.2002, 09:45 #25
meditate
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meditate hing nur kurze zeit am fenster, aber es bereitete ihr keine wirklichen probleme. mehr probleme bereitete ihr, nachzuvollziehen, was mit prophet geschehen war. das war nicht wirklich der prophet, den sie mal in den zirkel aufgenommen hatte.

um ihn in sicherheit zu wiegen, hatte sie ihn erst die etage verlassen lassen, bevor sie sich von einem schattendämon hatte losbinden lassen.

gedankenverloren massierte sie die schmerzenden stellen, an denen die kordel in die haut geschnitten hatte. zum glück konnte ihr hier im kastell nicht wirklich etwas passieren. sie war die hüterin und die dämonen waren ihr unterstellt. mit der geballten dämonenmacht im rücken konnte ihr kein magier der welt etwas anhaben. sie durfte nur dem kastell nicht den rücken kehren. dann wäre es wahrscheinlich sehr problematisch mit diesem ausgetickten magier. ob die anderen an dem dreisten diebstahl beteiligten magier auch so seltsam geworden waren? maximus, der fröhliche ein finsterer attentäter? sie konnte sich das kaum vorstellen. und wer war der dritte in der runde?

meditate ging erst mal in ihr zimmer um einige stunden zu schlafen. das skelett, dass sie dem propheten hinterher geschickt hatte, würde sie schon vom weiteren verlauf informieren,
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