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Das Kastell des ZuX # 13
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21.10.2002, 11:40 #376
Samantha
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Samantha hatte an diesem Morgen einen überaus enormen Hunger. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, aber diese leckeren Muffins blickten sie so verführerisch an, da konnte sie einfach nicht widerstehn. Ein Glück dass solche Sünden bei ihr nicht ansetzten. Da konnte sie ohne schlechtes Gewissen ruhig noch ein paar mehr vernaschen. Gierig stopfte sie Muffin Nummer zehn nach.

Etwas frisch war es heute im Refektorium. Der alte Kasten war wohl doch schon ziemlich marode. Da seine Bewohner jedoch ebenso zu sein schienen, merkte keiner außer der Novizin die Kälte. Was freute sie sich schon auf ihren warmen Sumpf.

Fröstelnd wanderte Samanthas Blick zwischen Muffinkrümeln und Dämonenschleiern durch den großen Raum. Zu ihrem Erstaunen entdeckte sie einen Baal aus dem Sumpf, der gerade sein Frühstück beendete und sie ziemlich schief anguckte. Samantha wunderte sich etwas, wandte sich aber dann wieder wichtigeren Dingen zu, nämlich diesem köstlichen Muffin Nummer elf, dass ihr so liebreizend zuflüsterte: Friß mich!

Was schaute der Kerl so blöd? Kam sie vom Mond? Wohl wieder einer, dem die tägliche Ration Kraut nicht bekam.
Samantha beobachtete noch aus den Augenwinkeln wie der Baal verschwand und konzentrierte sich dann wieder ausgiebig ihrem Frühstück.
21.10.2002, 12:17 #377
Alei
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Alei betrat das Refektorium und sah sich zunächst um. Allerlei merkwürdiges Volk war hier anzutreffen. Ein Baal aus dem Sumpf war hier, ein niederer Baal, der nun den Saal wieder verließ, eine nackte Novizin, ... Was?
Alei rieb sich die Augen und sah nochmal hin. Nein, die Novizin trug danach noch immer keine Kleidung. Dabei schien sie zu frieren.
Der Baal schien die ganze Zeit zu der Novizin rüber zu starren. Alei hatte dafür weniger Sinn und dachte etwas praktischer.
Er ging zu der Novizin hinüber und setzte sich neben sie.
"Ein schöner Morgen. Aber kaum so warm, als dass man sich ohne Kleider hierher setzen könnte. Friert ihr denn nicht?"
21.10.2002, 12:31 #378
Samantha
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Samantha schaute von Muffin Nummer fünfzehn auf und leckte sich die letzten Krümel von den Lippen. Da störte sie doch tatsächlich jemand beim Frühstück. Nunja, eigentlich war sie so langsam satt. Diese Köstlichkeiten waren doch nicht so leicht wie sie zuerst angenommen hatte. Wenn sie genau nachdachte, fühlte sie sich doch reichlich voll im Magen.

Der Mann, der sich jetzt neben Samantha setzte, schien ihr ziemlich normal. Was er jedoch von sich gab, war reichlich wirr.
"Ohne Kleidung? Ihr scherzt, mein Freund", erwiderte die hohe Novizin abtuend. Sie hielt es nicht mal für nötig an sich herunterzuschauen, sie wußte doch genau wie ihre schöne Novizinrüstung aussah. "Aber kühl ist es, da habt ihr recht."
Der Teller mit den Muffin verschwand endlich. Samantha fühlte sich von einem Zwang erleichtert, endlich nicht mehr diese köstlichen Häufchen vor der Nase.
21.10.2002, 12:54 #379
Alei
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"Nein, nein, ich scherze nicht. Seht euch doch an. Ich würde mich so nicht in das Refektorium setzen. Schaut doch, der Baal dort starrt euch schon die ganze Zeit an. Geht lieber auf euer Zimmer und zieht euch etwas an", sagte Alei.
Langsam war es ihm etwas peinlich. Hätte er doch bloss einen Dämonen geschickt, um ihr dies zu sagen.
21.10.2002, 13:05 #380
Samantha
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Samantha blickte den Kerl schief von der Seite an. Hatte er etwa heimlich ihre restlichen Sumpfkrautvorräte geplündert? Für unerfahrene bedeutete das Gras eine Vielzahl verwirrender Haluzinationen.
Aber seine Augen sahen ganz normal aus und auch sonst schien der Mann äußerst zurechnungsfähig.

Die Novizin überlegte. Sollte sie wirklich einen Blick wagen? Was, wenn er recht hatte?
Ganz langsam löste sie ihre Augen von Alei und begann an sich herabzublicken, schon in Erwartung ihre gewohnte Rüstung zu sehen...

"Aaaaaaaaaaaaaahhhhh!!", entsetzt stieß die junge Frau einen Schrei aus und wurde knallrot. Hilflos sprang sie auf. Sie stand da, splitternackt im Refektorium. Wie konnte das nur passieren!
Hilflos stammelte sie ein paar Worte, bevor sie dann geistesgegenwärtig an der langen Tischdecke robbte und sie sich um den bloßen Körper wickelte. Klirrend fielen Gläser und Teller zu Boden, die schweren Leuchter wurden umgerissen und vergossen das Wachs über die massive lange Tafel. Weiter hinten fing eine andere Tischdecke Feuer und loderte vor sich hin.

Samantha betrachtete verständnislos das Chaos, das sie angerichtet hatte. Hektisch drehte sie den Kopf umher, bis sie schließlich wie von der Tarantel gestochen in ihr Zimmer rannte, die Tür hinter sich zuknallte und sich heftig atmend von innen dagegenlehnte.
21.10.2002, 13:16 #381
Alei
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Alei blieb ruhig am Tisch sitzen, während bereits ein Dämon herbei kam und das Feuer löschte.
"Plötzlich hatte sie es so eilig." Er schaute auf die zerstörte Dekoration der Tafel. "Auf die paar Sekunden wäre es nun wirklich nicht mehr angekommen" Er schüttelte den Kopf, dann rief er den Küchendämonen herbei, um sich etwas zu essen zu bestellen.
21.10.2002, 13:24 #382
Red_wolf
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Wolf wachte auf und wusch sein Gesicht. Dann nahm er sein ganzes Erz aus seiner Truhe und machte sich auf ins Alte Lager um sein Schwert wieder von Fisk abzukaufen, denn Wolf hatte mal ganz dringend Erz gebraucht also hatte er sein Schwert an Fisk verkauft. Aber davor machte er noch einen kleinen zu Zavalons Tür und klopfte. Aber er machte nicht auf. Wolf dachte: "Wo steckte Zavalon bloß?"
Wolf ging dann durch das Tor nach draußen.
21.10.2002, 13:27 #383
Samantha
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Auf dem Weg hierher hatte sie die Tischdecke verloren. Heiß wurde ihr das klar, als sie da so an der Tür lehnte und vor ihr ein amüsiert gackerndes Hörnchen auf und ab hoppelte.

"Ihr steckt doch alle unter einer Decke!", rief die Novizin verzweifelt aus und begann das Tierchen mit einem Besen zu jagen. Immer noch vor sich hinschwatzend schlüpfte das Hörnchen durch einen Luftschacht und suchte das Weite.

Samantha wollte schon die Tür aufreißen und hinterstürmen, als ihr wieder ihre Aufmachung einfiel. Frustriert schleuderte sie den Besen in eine Ecke und begann sich die Rüstung anzuziehen. Sie lag noch fein säuberlich neben dem Badezuber, wo Samantha sich gestern ihrer entledigt hatte. Wie konnte sie sowas nur vergessen. Es war ja kein Geheimnis, dass die junge Novizin gerne mal unbekleidet nächtigte, aber gleich das Frühstück in solcher Aufmachung einzunehmen... kein Wunder dass der Baal so geschaut hatte.

Immer noch knallrot um die Nase kam Samantha eine halbe Ewigkeit später wieder aus ihrem Zimmerchen geschlüpft. Sie fühlte sich unwohl. Zwar war sie jetzt bekleidet, aber ihre Aktion würde sich sicher in nullkommanichts in der Barriere herumgesprochen haben. Wie peinlich.

Sie beschloß die Sache humorvoll anzugehen. Als wäre es das Normalste der Welt, nackt zu frühstücken, trat Samantha wieder in das Refektorium und hielt nach dem Einhandlehrer Ausschau.
21.10.2002, 13:32 #384
Alei
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Alei beendete sein Frühstück und wollte das Refektorium gerade verlassen, als die junge Novizin ihm wieder entgegen kam, diesmal sogar in Begleitung ihrer Rüstung. Alei sah sie erstaunt an und blieb stehen. "Ah, ist euch also doch kalt geworden." Er sah an ihr hinab und beäugte die Rüstung, die seiner Meinung nach nicht sonderlich schön aussah. Sie war braun und grün und so überhaupt nicht sein Fall. Nichts hätte ihn dazu bekommen, solch ein Ding anzuziehen.

Um seiner Abneigung Ausdruck zu verleihen, sagte er "Ohne Rüstung hast du mir besser gefallen", ohne daran zu denken, dass man dies auch anders auffassen konnte. Ja, Alei war schon etwas merkwürdig. Aber deshalb war er ja im Kastell...
21.10.2002, 13:41 #385
Samantha
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Kaum hatte der Magier den Satz zuende gesprochen, klatschte auch schon eine offene Handfläche auf seine linke Backe und ließ den sonst so standhaften Mann straucheln.

"Frechdachs!", quittierte Samantha die Backpfeiffe trocken und rauschte an Alei vorbei. Doch dann hielt sie unsicher inne. Was wollte sie hier eigentlich? Und wie hatte sie ausholen können? Vielleicht hatte der Mann das ganz anders gemeint.

Unwahrscheinlich, schob sie das Gewissen beiseite. Der Mann, der das nicht so gemeint wie sie es verstanden hatte, der mußte erst noch gebacken werden.

Kurz drehte sie sich nochmal um und musterte den Magier mit der grauen Backe.
21.10.2002, 13:46 #386
Alei
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Alei strauchelte kurz und rieb sich dann die Wange. Er sah der Novizin hinterher, als sie sich von ihm entfernte, dann aber stehen blieb und zurück blickte.
"Entschuldigt, ich wußte nicht, dass euch eure Rüstung so viel bedeutet" Er war noch nie von jemandem geschlagen worden, weil er ihre oder seine Rüstung "beleidigt" hatte.
Dem jungen Magier kam es glatt so vor, als würde die Novizin richtig an ihrer Rüstung hängen. Wieso war sie dann aber ohne sie frühstücken gegangen? Alei verstand nichts mehr.
21.10.2002, 14:07 #387
Samantha
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Samantha stieß die Luft aus und blickte den Magier lange an. Wollte er sich jetzt auch noch über sie lustig machen? Dieses Kastell behagte ihr immer weniger.

"In der Tat, meine Rüstung ist mir wichtig", erwiderte sie. Wieso war das Hörnchen nicht da? Wieso biß es dem frechen Kerl nicht einfach in diese neugierige spitze Nase? Auf niemanden mehr konnte man sich verlassen.

Mit schnellen Schritten stapfte die Novizin aus dem Refektorium. Sie hatte es sich anders überlegt, draußen im Innenhof konnte man bestimmt viel besser auf Nathano warten als hier im Speisesaal mit all den wirren Gestalten.
Kurzerhand stürmte sie hinaus und setzte sich an den anmutigen Brunnen. Wenigstens das leise Plätschern schien beruhigend.
21.10.2002, 14:16 #388
Alei
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Alei zuckte mit den Schultern und wand sich ab. Menschen würde er wohl nie verstehen. Alei begab sich auf sein Zimmer und reinigte sich die Wange mit etws kühlem Wasser aus einem Eimer. Dann bagab er sich in den Innenhof, um seine Künste weiter zu üben.
Im Innenhof gab es eine lichtgeflutete Stelle, wo Alei sich immer hinbegab, um zu musizieren und zu singen.
Als er sie erreichte, setzte er sich auf ein kleines Mäuerchen und stimmte das Lied an, dass ihm gerade durch den Kopf ging.
Meistens wurden diese Lieder geprägt von Gegebenheiten, die er gerade erlebt hatte, und so war dieses Lied von der jungen Novizin geprägt, die ihn mit so viel Feuer geschlagen hatte, wie schon lange niemand mehr... aber er war auch schon lange nicht mehr geschlagen worden. Aber egal. Das Lied ging wie folgt:

"Dein Scheitel ist von Kupfer,
ein Kastanienbaum, der brennt,
glüht so heiß nicht wie dein Atem.
Feuer heißt dein Element,
und auf deinen weißen Schultern
schmilzt das Kupfer in der Glut.
Aus dem Innersten der Erde
stammt dein Name und dein Blut.

Ich bin so leicht entflammbar,
meine Haut ist aus Papier,
und der Rest von mir ist Zunder,
deine Flamme schlägt nach mir.
Deine Raubtieraugen glühen,
deine Hand verbrennt selbst Stein,
aufgelöst in tausend Funken
werd ich Rauch und Asche sein.

Herrin des Feuers, ich brenne,
das Feuer brennt lichterloh.
Herrin des Feuers, ich verbrenne
durch dich.

Einen Feuersalamander
hälst du dir als Wappentier.
Du bist Läuterung und Reinheit,
stehst für unstillbare Gier.
Aus den Haaren fallen Funken,
Schöneres hab ich nie gesehn.
Aufgelöst in Rauch und Asche
will ich brennend untergehn.

Herrin des Feuers, ich brenne,
das Feuer brennt lichterloh.
Herrin des Feuers, ich verbrenne
durch dich."
21.10.2002, 14:54 #389
Samantha
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Samantha genoß gerade so die schöne Ruhe im Innenhof dieses Irrenhauses, als da dieser Magier auftauchte und mit seiner knarzigen Stimme doch tatsächlich anfing schiefe Töne von sich zu geben.

Samantha wollte schon aufstehen, aber irgendwie war sie zu faul. So lauschte sie also widerwillig den Worten des Sängers und fragte sich, welche Bedeutung sie doch hatten.

Herrin des Feuers? Die Novizin betrachtete ihre Handflächen. Wäre doch bestimmt schön, wenn da jetzt heiße Funken heraussprühen würden. Zu ihrer Enttäuschung jedoch rührte sich nichts.
Ein Feuersalamander als Wappentier? Der Blick der Novizin wanderte zum rötlich gefärbten Fell des Hörnchens, das freudig an den Brunnenfiguren herumturnte.

Als der Magier geendet hatte, kehrte wieder Ruhe in den Innenhof. Trotz allem, ein schönes Lied. Die Novizin hing ihren Gedanken nach.
21.10.2002, 15:21 #390
meditate
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meditate zwang sich aus dem schlaf. heute hatte sie irgendetwas vor, dass zwingend erforderte, dass sie sich zu dieser unchristlichen zeit aus dem bett erheben musste.

nach dem üblichen morgenbad, an dem heute manmouse teilnehmen durfte (natürlich bedeckte sie den kristall mit einem handtuch), stand sie lange vor dem spiegel und betrachtete die kostbare robe, die ihr der sumpfbaal geschenkt hatte. bei näherer betrachtung stellte sie fest, dass das, was sie zunächst nur für ein stickmuster gehalten hatte, in wirklichkeit ein dichtes netzt aus metallfäden darstellte. dieses netz erzeugte ein energiefeld, dass sie bei gelegenheit noch näher untersuchen musste.

auf jeden fall würde sie die robe heute nicht tragen. das kostbare stück übergab sie einem dämonen, der es sorgsam aufbewahren sollte. dann ging sie nach unten um nach einem frühstück die prüfung für don-esteban vorzubereiten.
21.10.2002, 15:33 #391
meditate
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zunächst ging sie in das übungslabor, um die heiltränke, tinkturen und salben zu überprüfen.

das labor sah inzwischen genauso aus, wie es das eigene labor von don zu sein pflegte. nichts lag mehr an seinem platz. es herrschte das chaos der genies. oder gaben diese leute nur vor, dieses chaos zu pflegen, weil sie nichts auf die reihe bekamen? vielleicht waren seine bewundernswerten experimente mit den nie vorhersehbaren ergebnissen ja auch nur dieser unordnung geschuldet?

egal, darüber konnte sie sich später gedanken machen. vielleicht konnte das aufräumen und ordnen des labors ja bestandteil der zweiten prüfung zum heiler sein.

auf jeden fall standen hier wild durcheinander alle möglichen tränke, tinkturen und salben, die von meditate überhaupt nicht zugeordnet werden konnten. da der don offensichtlich noch schlief, legte sie ihm eine nachricht auf den tisch

"bringe deine heiltränke, salben und reagenzien auf den tisch in den innenhof und beschrifte sie ordentlich. ich werde sie heute prüfen. außerdem findest du dort auch deine weiteren prüfungsaufgaben."

dann begab sich die heilerin auf den hof
21.10.2002, 16:24 #392
Champ
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total verkatert stieg champ aus seinem bett. irgendwie hatte er schlcht geschlafen und total verrückte sachen von unbekleideten frauen beim frühstück geträumt.
er zog sich an und verliess asmodeans ehemalige unterkunft.
frühstück liess er vorsichtshalber aus, wer weiss, was ihn im reflektorium erwartete.
er spazierte also in aller ruhe zum innenhof des kastells und zündete sich einen traumruf an.
21.10.2002, 16:33 #393
meditate
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draußen tauchte eine milde herbstsonne den mittag in ein zartes rotgoldenes licht und in diesem weichgezeichneten ambiente ließ meditate die dämonen einen groben holztisch aufbauen und jede menge aktive reagenzien aufstellen.

dann legte sie eine orange an eine in die auge fallende position und beauftragte einen schattendämonen, ihren auftrag an den schüler weiterzuleiten.

"diese exotische frucht ist ein zeichen für ein problem. bitte erkenne das problem und kreiere eine heilungsmethode, auf dass die welt dir zu füßen liege."

dann legte sie eine silbrige pflanze mit stachligen blättern und stielen an eine andere stelle auf den tisch und teilte dem dämonen mit, dass man diese pflanze silybum marianum nenne und der don daraus ein heilmittel herstellen möge, dass besonders im herbst von überragender bedeutung wäre.
die dritte aufgabe sei etwas komplizierter und die heilerin müsse dazu noch einmal das kastell verlassen. außerdem brauche sie unbedingt einen freiwilligen. der don möge sich einen menschen suchen. ein dämon oder die heilerin selbst seien dazu nicht zu gebrauchen, denn sie selbst würde benötigt, falls es zu komplikationen kommen würde. sie würde ihm den baal champ empfehlen. nach ihrer kenntnis des gurus und menschen champ würde er sich für das experiment mit freuden zur verfügung stellen.

nach diesen vorbereitungen verließ die heilerin das kastell gemeinsam mit einem gerippe, dass ihr bei der suche behilflich sein sollte.
21.10.2002, 16:34 #394
Don-Esteban
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Nachdem der Don trotz der im Labor wabernden einschläfernden Dämpfe endlich aufgewacht war, was durchaus als ungewöhnlich bezeichnet werden konnte (es waren schon einige hoffnungsvolle Talente in der Geschichte des Kastells auf mysteriöse Weise in ihren geheimen Laboren verschwunden und mit ihnen das Wissen um den Standort dieser Labore), fand er als erstes den Zettel, packte seine Salben (darunter mehrere noch unpatentierte Erfindungen mit neuartigen Wirkstoffen und noch neuartigeren Wirkungen) und machte sich dann, den Anweisungen entsprechend auf den Hof auf, den er auch ohne weitere Zwischenfälle wie kegelnde Priester oder futternde Magier erreichte.

Merkwürdigerweise stand mitten im Hof ein Tisch mit jeder Menge alchemistischem Krimskram herum.
"Ah, wenigstens ans Essen wurde gedacht." Der Magier schnitt sich die Orange auf, aß sie Stück für Stück und war angenehm überrascht über die kleine Aufmerksamkeit. Um diese Jahreszeit eine Orange zu finden, war schon etwas besonderes. In dem Moment kam ein Dämon heran und gab dem Don die Worte "diese exotische frucht ist ein zeichen für ein problem. bitte erkenne das problem und kreiere eine heilungsmethode, auf dass die welt dir zu füßen liege." ins Ohr.

Sofort hörte er auf, zu kauen. Problem? Heilung? Das war irgendwie zu hoch für ihn. Orange... Orangenhaut? Die Welt zu füßen liegen? Zumindest lag ihm die weibliche Hälfte der Welt zu füßen, wenn er Orangenhaut ein für alle mal heilte. Aber was war jetzt das wirkliche Problem? Mangel an Orangen? Dann sollte man mehr Orangenhaine pflanzen, aber ob die hier im rauhen Klima Myrtanas dergleichen gedeihen würde? Solche Früchte kamen aus den südlichen Ländern, aber durch die Orks war der Handel fast zu Erliegen gekommen und es wurden sicher Unsummen dafür bezahlt.

Vermutete er jedenfalls. Nachrichten von außerhalb der Barriere waren selten und nicht nachprüfbar. Der letzte süße Geschmack der Orange zerging gerade auf der Zunge und das Problem mit der Orange war, daß das Problem nicht gefunden war. So wandte sich der Magier erstmal der zweiten Aufgabe zu. Diese war weitaus einfacher. Silybum marianum, Mariendistel, war eine uralte Heilpflanze bei Problemen mit der Leber. Auch gegen geringen Verstand sollte sie schon geholfen haben, allerdings nur im Zusammenhang mit einem bestimmten Giftpilz.

Unbedarften Leuten, die Sklavenbrot und Knollenblätterpilz verwechselt hatten, konnte so geholfen werden. Also machte er sich daran, die Wirkstoffe aus den Kapseln zu extrahieren, die Flüssigkeit mit den aufgefangenen Bestandteilen zu destillieren und das Ergebnis zu einem Trank zu verarbeiten. Bald war das geschafft. Jetzt mußte er sich für die dritte Aufgabe nach einem Freiwilligen umsehen. Da fiel sein aus zusammengekniffenen Augen umherschweifender Blick unversehens auf den die schönsten Qualmwolken paffenden Baal, der im Schatten der immergrünen Esche saß und sich die Sonne aufs Gesicht scheinen ließ.

Das war doch die richtige Versuchsperson. Für was auch immer. Die Aufgabe und die damit verbundenen Risiken kannte der Don ja ebensowenig, wie der Baal. Also konnte er ihm auch keine Angst einjagen. Wahrscheinlich handelte es sich sowieso um etwas ganz harmloses, wie Ausprobierer von Salben (dabei dachte der Magier flüchtig an seine Eigenkreationen, die die schönsten Löcher in alles mögliche gebrannt hatten). Oder sollte er den Geschmack von Heiltränken begutachten? Was war fruchtiger? Der schwache Heiltrank, der Himbeeren schmeckte oder das Hustenbonbon mit Eukalyptusgeschmack?
21.10.2002, 16:44 #395
meditate
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die magierin war soeben von ihrer wanderung wiedergekommen und hatte unter einsatz all ihrer kräfte gefunden, was sie gesucht hatte.

sie verschwand für kurze zeit in ihrem labor und brachte dann eine kleine dose mit einem pulver mit. damit betrat sie den hof, auf dem schon der don-esteban und champ warteten.

"du hast also einen freiwilligen gefunden? so möge er dieses pulver zu sich nehmen, dass ich soeben hergestellt habe, beobachte den probanden und teile mir deine diagnose mit und die erforderlichen schritte zu seiner heilung."

meditate setzte auf die bank unter der esche und besah sich den himmel. die toxische wirkung würde erst nach einer halben stunde einsetzen. zeit für einen kleinen imbiss und einen schluck des federweißen amazonenbräus, dass ihr ein dämon aus den schattenläufer geholt hatte.
21.10.2002, 16:49 #396
Champ
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champ schluckte ein weisses pulver, sonst nix
irgendwie wusste er, dass es heute ein verdammt mieser tag werden sollte. da konnte er auch dieses komische zeugs schlucken. irgendwo her kam ihm das pulver auch bekannt vor. in irgendeiner der vielen büchern, die er damals lesen musste um heiler zu werden, hatte er es gesehen.
aber hier im kastell fühlte er sich seltsamerweise sicher. hier wollte ihm sicher keiner ans leder.
21.10.2002, 17:26 #397
Don-Esteban
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"Ähm ja, ich wollte dich eigentlich gerade fragen, ob du mir als Versuchsperson behilflich bist, doch das hat sich ja schon geklärt", meinte der Don positiv überrascht. Der Baal war anscheinend ganz wild darauf, als Versuchsperson zu dienen. Komisch, beim Ruf, den das Kastell genoß. Sei's drum, dachte sich der Don."Achja, eins noch: nimm bitte nichts weiter zu dir, außer das Pulver und klares Wasser, sonst würden die Symptome möglicherweise verfälscht. Du darfst jetzt auch nichts rauchen." Warum er das jetzt sagte, wußte er auch nicht genau. Vielleicht, weil es gut klang. Um welche Symptome es sich handelte, wußte er auch noch nicht.
21.10.2002, 17:38 #398
Champ
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auf einmal spürte er ein en starken druck auf dem magen, als hätte er bei einem festmahl zu viel gegessen. das gefühl war unangenehm, aber nicht weiter schmerzhaft, also konnte man es ignorieren. am besten, man legte sich einen moment hin. nach einem üppigen mahl war das ja auch die beste hilfe, zumal ihm der don gesagt hatte, er dürfe nichts anderes zu sich nehmen als dieses pulver mit ein bisschen wasser. ein glimmstängel war jetzt zwar nicht zu bekommen, aber man konnte sich ja wenigstens vorstellen, wie es wäre.
champ dämmerte ein wenig ein.
21.10.2002, 17:44 #399
meditate
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meditate stellte fest, dass die wirkung einsetzte und bat einen dämonen zu berichten, was er sehen konnte.

dieser dämon hatte ihnen schon einmal wertvolle dienste geleistet als er bei myxir in den kopf gesehen hatte, während der schlief. die gleiche aufgabe bekam er jetzt auch.

"berichte ganz genau, was du erkennen kannst, damit don-esteban die richtige diagnose stellen kann."
21.10.2002, 18:05 #400
Champ
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als er wieder erwachte, hatte sich sein wahrnehmungsvermögen beträchtlich verändert.obwohl es eigentlich schon dunkel sein sollte, sah er seine umgebung in einer strahlenden Helligkeit. Die Umgebung sah aus, wie von einer strahlenden Sonne beleuchtet. alles erschien ihm plastisch, er sah nicht flächen und formen sondern perspektiven in drei dimensionen und haarscharfe linien. dabei empfand er ein ausgesprochenes glücksgefühl. unwillkürlich entfuhr im der satz : "das ist ja sonderbar ..., das ist ja sonderbar ..., das ist ja sonderbar ...., das ist ja sonderbar ..." er widerholte diese vier worte ungefähr hundert mal hintereinander, wobei er sich mit erstaunen selbst beobachtete und sich dabei dachte: warum sagst du das alles? im selben moment hatte er das auch schon ausgesprochen und löste damit den ersten satz ab. er wiederholte immer wieder: "warum sagst du das alles .. warum sagst du das alles ... warum sagst du das alles ... warum sagst du das alles"

als er mit der andauernden wortwiederholung nicht aufhören konnte, merkte champ, dass irgenwas nicht stimmen konnte. er stand auf und ging zum don:

"man wird mich für verrückt halten ... man wird mich für verrückt halten .... man wird mich für verrückt halten ... man wird mich für verrückt halten ..." er brauchte hilfe, also sagte er "hilf mir ... hilf mir ... hilf mir ... hilf mir ... hilf mir ..."

außerdem bemerkte champ nebenbei noch eine andere wirkung. er konnte plötzlich außerordentlich gut hören. er hörte durch die dicken wände des kastells den küchendämonen mit dem geschirr klappern und die leser in der bibliothek flüstern. ja er konnte sogar hören, wie ein dämon über die buchseiten von stressis buch strich und dabei auf die seiten pustete.
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