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[GM] Abstieg in die Unterwelt #2
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11.03.2002, 11:21 #101
meditate
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meditate sah sich um. sie befand sich in der eingangshalle eines gebäudes,
das ihr seltsam bekannt vorkam. war sie hier nicht schon gewesen?

es fiel ihr wie schuppen von den augen. das war das zuckerbäckerschlösschen
der versuchung gewesen. aber war das bei ihrer flucht nicht in der lava
versunken und hatten sie nicht gerade so ihr leben retten können?

meditate sah sich hilflos um und ging zum eingang um einen blick in die
umgebung zu werfen.

alles sah ganz anders aus als sie es in erinnerung hatte. liebliche hügel so
weit ihr auge schauen konnte und ein strahlender himmel, der das licht aus
sich selbst zu schöpfen schien. kleine baumgruppen lockerten die landschaft
auf und gaben dem blick ruhepunkte. über allem lag eine unwirkliche stille, die
man glaubte anfassen zu können.

das sollte die welt der toten sein? sie dachte an ihren abstieg in die
unterwelt und den kurzen blick hinter das gewaltige tor, an die dunkelheit, die
wie rauch aus dem schrecklichen raum hinter dem tor entwich, an die schreie der
gequälten seelen, an die geister, gerippe und untoten die ihnen begegnet
waren. was war dann aber das hier?

sollte es noch eine ganz andere welt der toten geben? eine welt, in der zum
schluss alle, die glücklichen und unglücklichen ihren frieden finden würden?

so musste es sein. das war die heimstatt der toten, ihr reich, ihr dasein.
es konnte ja nicht sein, dass die toten auf ewig ein spielball der hölle
waren.

aber was würde nun mit ihr werden. meditate ging zurück in das gebäude.
11.03.2002, 11:58 #102
meditate
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sie lief die flure entlang und bewunderte die liebliche architektur, die pittorsken verzierungen, die herrlichen gemälde mit motiven aus der lebendigen welt, die großartigen deckengemälde, das viele gold, der wundervolle marmor.

meditate musste unbedingt mal die schuhe ausziehen, über diesen marmor musste es herrlich sein, barfuß zu laufen.

sie setzte sich auf den boden und schlüpfte aus den schuhen. dann ließ sie die zehen kreisen und betrachtete die eingangshalle etwas genauer. in der mitte wand sich eine wendeltreppe in das zweite geschoss und neben der treppe stand eine figur mit einem teller .... moment mal ... das kannte sie doch ... das sah doch ... meditate sah sich noch einmal um. es war wirklich so!

sie befand sich im kastell, oder einem gebäude, das ein spiegelbild vom kastell war. nur war hier alles leicht und hell, was in der barriere düster und schwer war.

dann sollte es hier ja wohl auch die küche geben.

meditate erhob sich und lief zu der ihr bekannten tür und richtig - da war sie. und sie wurde empfangen von einem äußerst liebenswürdigen küchendämonen.

meditate setzte sich an ihren stammplatz und wunderte sich auch nicht merh, als der küchendämon ihr ihre lieblingsspeise vorsetzte.
11.03.2002, 14:11 #103
meditate
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meditate musste erst mal schlucken. zum glück saß sie schon, sonst hätten die weichen knie wohl ihren dienst aufgegeben.

"wer bist du denn? du kommst mir irgendwie bekannt vor? klar setz dich zu mir. mann, ich finde, hier ist es ganz schön heiß!"

meditate wusste nicht recht was sie sagen sollte. sie fühlte sich im moment außerordentlich unwohl, zumal sie nicht die geringste ahnung hatte, ob sie überhaupt halbwegs vernünftig aussah nach der reise mit der kore.

der typ war ja wohl der hammer. war das jetzt die versuchung, die bei ihrem ersten versuch in der unterwelt irgendwie nicht annähernd so verführerisch aussah? meditate zauberte ihr schönstes lächeln aufs gesicht.
11.03.2002, 22:22 #104
meditate
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der typ sah sie die ganze zeit beim essen an, so dass meditate sich nicht richtig traute, überhaupt zu schlucken. würde sie überhaupt jemals den bissen herunterbekommen, der in ihrem mund immer mehr aufquoll und langsam einen komischen geschmack bekam?

ihr war schlagartig klar, dass der bissen in ihrem hals stecken bleiben würde und dass sie hier sterben würde. zu füßen dieser unwiderstehlichen versuchung würde sie dahin schwinden und damit hätte sich die wiederkehr in die welt der lebenden ohnehin erledigt.

mit zitternden beinen erhob sie sich und versuchte sich vom tisch in richtung tür zu schieben, aber es kam was kommen musste, die beine hielten sie nicht und sie fiel, fiel genau in seine arme.

da hob der kerl sie lachend auf, drückte sie an sich und trug sie auf seinen armen in ihr zimmer - wirklich in ihr zimmer. meditate legte ihren kopf an seine brust und fühlte ihre sinne schwinden.
11.03.2002, 23:39 #105
meditate
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sie hatte es ganz genau gewusst, dass dies nur eine illusion war. trotzdem musste meditate seufzen, als der schöne mann plötzlich weg war.

er war so eine augenweide und in seinen armen zu liegen, war so ein schönes gefühl gewesen, aber sie hatte auch gewusst, dass dieser schöne mann nicht die probe war, der beliar sie unterziehen würde. das wäre zu läppisch gewesen. wahrscheinlich wollte er ihr nur die angst nehmen.

meditate hörte ein leises fiepen aus dem sessel. sie sprang aus dem bett und lief hin und dann sah sie, in welch wundervolles wesen sich die versuchung nun verwandelt hatte. und jetzt konnte sie auch nicht mehr widerstehen. sie nahm das kätzchen und legte es neben sich aufs kissen.

was für ein wundervolles weiches fell, was für ein liebliches schnurren. meditate legte ihr gesicht an das wunderbare lebendige entzücken und schlief ein.
12.03.2002, 05:54 #106
meditate
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meditate erwachte weil vor dem fenster de helle tag angebrochen war. selbst das war hier anders als in der welt der lebenden, sie erwachte allein mit tagesanbruch und nicht mit dem einzug der nacht.

meditate nahm das kleine kätzchen und wollte gerade in die küche gehn als sie den spiegel bemerkte. was er ihr wohl offenbaren würde, wenn sie ihn in dieser welt beühren würde? sie trat auf ihn zu und legte eine hand auf seine oberfläche.

es entstanden die gewohnten wellen und sie erblickte ihr zimmer. sie konnte wie durch ein fenster in ihr zimmer sehen und natürlich war das zimmer leer.

meditate lächelte und ging in die küche. als sie sich an den tisch setzte und dem kätzchen gerade ein schälchen milch spendieren wollte, verwandelte sich die versuchung wieder in den schönen mann.

das ging mit einem hörbaren *pfssssst* vor sich und dann saß er wieder bei ihr am tisch.
12.03.2002, 11:29 #107
meditate
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neugierig sah sich meditate um und überlegte, ob die bücher denn hier ebenfalls gegensätzliche eigenschaften hätten. sie rief beliars macht und hielt einen augenblick später ein kostbar gebundenes werk in der hand, verziert mit goldenen riegeln und beschlägen.

es war so schwer, dass sie es kaum mit beiden händen halten konnte.

es trug den titel: BELIARS MACHT und den untertitel 10 schritte zur unbegrenzten macht.

meditate legte das buch auf einen der tische und schlug es vorsichtig auf. im selben moment hörte sie heulen, jammern und kreischen und hatte das gefühl, dem buch würden sogeleich irgendwelche wesen entsteigen. schnell klappte sie den deckel wieder zu. ihr herz klopfte. sicher war das buch nicht für menschen gedacht und ganz sicher sollte sie es nicht öffnen.

meditate vermutete, dass sich auch hier dämonen finden würden, die das buch wieder an seinen platz stellen würden und begann dieses zauberhafte schlösschen ein bisschen zu untersuchen.

nach einem ersten rundgang bestätigte sich ihre vermutung, das schloss war jedenfalls vom grundriss ein ebenbild des kastells in der welt der lebenden. die bibliothek, die küche, das refektorium, die kapelle, die gäste- und krankenzimmer, alles hatte seinen gewohnten platz.

meditate suchte alle räume ab und ging dann wieder in die bibliothek.

das buch lag noch an seinem platz. langam schritt sie darauf zu und stand eine weile prüfend davor. dann legte sie ihre hand auf den buchdeckel. nein, öffnen wollte sie es nicht mehr, aber nur mal anfassen!

sie spürte in ihrer hand ein brausen, als würde sie über einem bienenschwarm einen deckel zuhalten. es war auf jeden fall beängstigend und gleichzeitig verlockend.

widerstrebend ließ meditate das buch los und beschloss, sich den hof anzusehen. würde es den hier auch geben? auch den brunnen und die esche?
12.03.2002, 14:45 #108
meditate
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der hof! es war unverkennbar der kastell-hof, aber wiederum auch nicht. anstelle der kühl rauschenden wasserkaskaden wälzte sich ein fauchender lavastrom am hof vorbei, anstelle der wunderschönen immergrünen esche fand sich ein kahler uralter baum, auf dem zwei zerrupfte raben saßen und meditate mit wütendem gekrächze empfingen, und anstelle des kristallklaren brunnens befand sich hier ein endloser schacht. meditate warf erst kiesel hinein, dann immer größere steine, aber niemals vernahm sie das geräusch, dass der stein irgendwann angekommen wäre.

schaudernd ging sie zurück in das gebäude, nur um sich nach kurzer zeit in der bibliothek wiederzufinden.

sie stand bei dem buch und wieder lag die hand darauf. das seltsame gefühl stellte sich wieder ein und diesmal öffnete sie das buch um einen kurzen blick hinein zu werfen. wieder ertönten schreie, heulen, weinen, kreischen und jaulen.

meditate sah interessiert hin, bereit, das buch schnellstes wieder zu schließen, falls sich etwas daraus befreien würde.

sie sah aus der distanz ein bild, in dem sich etwas regte. irgenderwas grauenerregendes wollte dem bild entsteigen.

entsetzt schlug sie das buch wieder zu und verließ die bibliothek, um weitere räume zu durchsuchen.
12.03.2002, 19:05 #109
meditate
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sie fand jedes zimmer. die kannte zwar nicht alle zimmer ihrer gefährten, einfach weil sie einige noch nie betreten hatte, aber einige verrieten genug über ihre besitzer, so dass sie locker zuzuordnen waren.

das zimmer von harald, das außergewöhnlich ordentlich war, das zimmer von don, in dem sich auf jeder ablagefläche bücher und notizen türmten, jeder millimeter zur ablage von wichtigsten zetteln genutzt war, das zimmer von prophet, der offensichtlich knochen und andere unappetitliche überbleibsel hortete, das zimmer von maximus, in dem sich rätselhafte apparaturen zur destillation geheimnisvoller essenzen befand, sogar die noch ganz karge zelle des neulings, des zavalon, fand sie.

aber auch einige der zimmer der stammgäste konnte sie identifizieren.

zu ihrem allergrößten erstaunen fand sie im zimmer von champ eine getreue nachbildung seines zimmers im unterweltschlösschen vergangener tage wieder, bevor es durch den sturm völlig zerstört worden war. das war ja höchst seltsam. war champ etwa schon hier gewesen oder hatte er das zimmer im kastell derart eingerichtet, dass die spiegelbildliche projektion so aussah?

keine überraschung bot das zimmer von ape. auf dem bett räkelte sich eine person, die sich als medusa vorstellte und am ganzen körper aus eisen bestand. lediglich der kopf war normal und sprach sie sofort an um herauzufinden, wo denn ihr hausherr sei.

meditate war völlig verunsichert. was war hier los? sie ging die treppe wieder herunter und ohne es zu wollen, befand sie sich wieder in der bibliothek.

fast magnetisch zog das buch sie zu sich. dieses mal setzte meditate sich hin und öffnete das buch wirklich.

sofort nahm das bild auf der mitte der seite sie in ihren bann. aus dem dunklen bild näherte sich etwas. etwas unheilvolles. und diesmal hielt meditate stand und schlug das buch nicht mehr zu.
13.03.2002, 07:20 #110
meditate
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voller widerwillen hatte meditate dieses schrecklichste aller vorstellbaren monster fassungslos betrachtet.

dieses ungeheuer in die hand zu nehmen war eine vorstellung, die jenseits jeder vorstellungsmöglichkeit lag. kein lebewesen der welt, jagte meditate ein solches entsetzen ein wie spinnen und nun verlangte dieses wesen allen ernstes, dass sie es auf die hand nehmen und sogar noch an ihr ohr führen sollte?

das grauen war unbeschreiblich. meditate konnte sich noch so oft sagen, dass spinnen kleine, nützliche, durchaus friedfertige tierchen seien, der ekel und der widerwillen ließen sich mit hilfe des verstandes einfach nicht abschalten.

erst der gedanke daran, dass dies mit sicherheit keine spinne sondern wieder nur ein dämon war, ließ sie überhaupt den mut aufbringen, ihre hand in die richtung des buches zu halten.

mit einem satz saß die spinne auf ihrer handfläche. sobald meditate die beine auf ihrer handfläche fühlte, fiel sie in einen katatonischen zustand. nichts konnte sie mehr bewegen, sie würde niemals wieder irgendetwas bewegen können!

wahrscheinlich war sie in diesem moment ohnehin gestorben, sie merkte es nur nicht, weil sie schon in der welt der toten war.
13.03.2002, 07:38 #111
meditate
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meditate hatte irgendwo tief in ihrem inneren noch einen funken, der unbedingt wollte, dass sie weiterlebte.

als ihre lebensgeister langsam zu schwinden drohten, zwang ein nicht steuerbarer reflex ihre lungen sich auszudehnen und ihrem körper wieder luft zuzuführen.

meditate atmete wieder. aber wo war die spinne? sie wagte es noch immer nicht, sich zu bewegen.

"lies jetzt, lies das ganze buch, jede seiten und du wirst die macht beliárs kennen lernen und wirst über sie verfügen. lies mädchen! das sind kräfte, die du nicht einmal ahnen kannst. also lies!"

meditates fühlte sich wie eine marionette. sie hatte weder eigenen willen noch irgendeine kraft in sich. trotzdem hob sich ihre hand und sie blätterte die erste seite um.

im laufe der nacht folgten auch alle anderen seiten, ohne dass sich am zustand von meditate bedeutendes veränderte. ein dämon brachte in der nacht einen kleinen imbiss und getränke, aber die blieben völlig unbeachtet stehen. meditate wunderte sich ohnehin, wie sie überhaupt aufnehmen konnte, was sie da las.
13.03.2002, 09:14 #112
meditate
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meditate hatte erstaunliche dinge gelesen. von gewaltigen heeren, die auf handbewegung aus der erde erstanden, von gewaltigen geflügelten heerschaaren, die beliar aus den wolken rufen konnte, von geschöpfen, die sich aus wasser materialisieren und die erde unter sich begraben konnten, von feuer, dass der erde entstieg und in gewaltigen säulen in den himmel ragte, beim niederfallen jegliches leben unter sich begrub.

meditate lernte die befehle, wie lebende zu toten wurden und wie man tote wieder zum leben erweckte. sie lernte, wie man die grenze zwischen der welt der lebenden und der welt der toten unbeschadet überwinden konnte. sie lernte, herr über leben und tod zu sein.

meditate erfuhr, wie sie beliars macht nutzten könnte, um den boden umzuwälzen bis zum mittelpunkt der erde - um das obere nach unten zu kehren und das untere nach oben. sie las wie alles leben zu vernichten wäre und wie aus staub neues leben entstünde.

sie erkannte, dass die macht beliars unendlich ist, denn diese macht, die herrschaft über leben und tod war unteilbar und würde niemals enden, so lange es tote und lebende gab.
13.03.2002, 10:31 #113
meditate
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"was soll ich denn machen und was soll ich sagen?

das sind doch magische kräfte, die hier beschworen werden, die mir allmacht verleihen würden? wie soll ich denn damit umgehen? dann werde ich so stark wie beliar sein? herr über leben und tot?"
13.03.2002, 10:52 #114
meditate
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meditate schüttelte den kopf. dass sie mit einer spinne hinter ihrem ohr sprach, hatte sie inzwischen völlig vergessen.

"das geht doch nicht. ich habe etwas schwören müssen. ich habe geschworen, niemals die macht zu fordern. wie könnte ich diesen schwur brechen. ich bin doch ein diener der macht"
13.03.2002, 12:09 #115
meditate
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meditate sah sich vewirrt um.

was hatte sie denn gesagt?
was hatte sie getan?
wo war die aufgabe?
wo war die versuchung?
wo blieb beliar?
was sollte das alles?

sie fühlte sich völlig im stich gelassen. sie sollte doch eine große prüfung haben. was war denn nun damit? war sie nicht würdig?

meditate ging in die vorhalle und fand dort zu ihrer großen verwunderung die kore.
13.03.2002, 12:43 #116
meditate
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meditate stand vor ihrem spiegel. vor ihren augen verschwand ein schleier, der die spiegeloberflache zu schützen schien und sie sah auf der anderen seite ihren magischen gefährten don-esteban, der von der anderen seite in den spiegel sah. ganz offensichtlich konnte er sie nicht sehen.

meditate, die die worte der kore und des schönen mannes in völlige verwirrung gestürzt hatten, wollte eigentlich nur noch weg. über alles andere konnte sie später nachdenken. aber wie sollte das gehen mit der tür?

sehsüchtig streckte sie ihre hand nach ihrem gefährten aus als wollte sie sagen "hilf mir, hol mich nach hause" da durchstieß ihr arm plötzlich die spiegelfläche.
24.03.2002, 01:31 #117
PropheT
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der wechsel von der welt der lebenden in das reich der toten ,über die dimensionsschwelle, verursachte in prophets geist starke schmerzen.wispernde und zischende stimmen bohrten sich wie glühende nadeln in des magiers gehirnwindungen,auf der suche nach seinen dunkelsten geheimnissen,die tief in den finsteren ebenen seiner seele eingebettet waren.es war ein vorhaben,das nur eines zum ziel hatte: den zwiespalt , stück für stück aus seinem geiste zu reißen, um ein neues gemälde seiner selbst zu erschaffen.ein gemälde, das aus den farben der angst und der furcht neu geboren wurde.die zukünftigen ereignisse, sollten ein befremdliches und abstoßendes spiegelbild seiner seele offenbaren.
nach einer weile ließen die schmerzen nach und auch die quälenden stimmen in seinem kopf verschwanden.
prophets körper gewöhnte sich langsam and diese transzendente,finstere umgebung.von dem weiblichen spektralwesen,das ihn hierher geführt hatte, war nun nichts mehr zusehen.prophet war nun ganz auf sich allein gestellt,nur er und sein geist und das machte ihm am meisten sorgen.
als prophet sich erhob und sich umsah, erblickte er eine rießige halle,die in ein dunkles,mattes grau eingefärbt war und dessen monumentalen,schier unendlichen erscheinenden säulen in ein dunkles nichts mündeten.
rechts,links,sowie vor ihm an den wänden, erstreckten sich drei massive ,geheimnissvolle tore.nach kurzem überlegen, bewegte er sich auf das tor vor ihm zu.doch anstatt eine tür zu entdecken,blickte der magier in ein gähnendes,leeres schwarz.als er die oberfläche beruhrte,überzog diese flache,wie öl,in wenigen sekunden prophets ganzen körper und rieß ihn in das innere dieser schwarzen,zähflüssigen masse.
25.03.2002, 00:41 #118
PropheT
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wut und zorn stiegen in ihm auf,die aber zugleich mit einem seltsamen zustand der gleichgültigkeit einherging.das auftauchen dieser gestalt,ließ die schmerzhaften ereignisse der vergangenheit wieder eine form annehmen und den damit verbundenen haß wieder auflodern.ob es sich hier um vermeintlichen mut oder reine thorheit handelte, sollte sich noch zeigen.
der magier schritt mit entschlossenen gang,der aber auch von einer tiefsitzenden inneren leere begleitet würde, auf den dunklen herrscher zu und sprach:"was soll das ganze hier und vorallem welche rolle wird mir, bei diesem perfiden spiel zugestanden...ihr macht mir keine angst und vorallem seid ihr belanglos für mich,so wie mir alles in geraumer zeit belanglos erscheint."
25.03.2002, 01:12 #119
PropheT
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"was lacht ihr so dümmlich,antwortet....zu was fehlen nur noch ein paar schritte...welche erkenntnis soll mir zuteil werden?"schrie prophet voller zorn und wut,die jetzt ihren zenit erreicht hatten.die anfängliche leere, würde nun mit jenen zügelosen,außer konrolle geratenen gefühlen ausgefüllt und bestimmt.
25.03.2002, 02:19 #120
PropheT
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erst jetzt begriff prophet die anfänglichen worte des königs.das wesen hatte ihn die ganze zeit über gereizt und seine hinterhältigen fäden um seine glieder gesponnen,um ihn als marionette für seine zwecke zu mißbrauchen."sehr geschickt..ihr wißt,wie man die menschlichen schwächen mit all ihren emotionen und zweifeln gegeneinander ausspielt...ihr hättet beinahe meine zweifel die oberhand gewinnen lassen und mich zur selbstaufgabe verleitet.aber eure siegesgewissheit hat euch verraten.ihr seid nicht nem-arun,das alles ist nur ein illusion,die sich von meinen erinnerungen,träumen und ängsten ernährt hat."erwiderte prophet entschlossen.
26.03.2002, 01:22 #121
PropheT
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das tor hatte prophet, wie etwas unliebsames, etwas, das man nicht verdauen konnte, ausgespuckt und wieder ans tageslicht befördert,falls man hier überhaupt von licht sprechen konnte.
der magier schlug auf dem grauen und kalten boden der halle auf.als er sich nach einigen sekunden wieder von dem harten sturz erholt hatte, richtete er sich auf und konnte ein seltsames spektakel,das genau vor seinen füssen stattfand,beobachten.
um ihn herum zeichnete sich ein kreis ab,der sich mit einer rotgoldenen flammen in das gestein brannte.der kreis selbst, war in drei gleichgroße teile aufgespalten worden und in einem dieser teile zeichnete sich eine rune ab.als prophet die einkerbungen,die sich in das alte,glatte gestein gebrannt hatten,mit seinem zeigefinger nachzeichnete,stellte der magier mit erstaunen fest,daß jene rillen völlig erkaltet waren,als ob sie schon zu anbeginn der zeit,ein fester bestandteil dieser riesigen architektur waren.
siegesgewiß durchschritt er das tor,das rechts von ihm lag.diesmal barg das tor, ein mit efeuranken durchwachsenes, rostiges metallgitter,das als portal für ein weiteres, ungewisses schachspiel fungierte.
der suchende wußte,daß alles nur illusion war,welches hirngespinnst sollte ihm also noch etwas anhaben können?
26.03.2002, 21:02 #122
PropheT
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ein hauchfeiner und dünner schwarzer stoff,schmiegte sich wie eine zweite haut an den körper der frau.das gesicht war vollens mit jenem schwarzen stoff verhüllt.duch den winkel des lichteinfalls,würde ihm ein genauerer und aufschlussreicher blick in das gesicht der frau verwehrt.die gesichtszüge lagen gänzlich im schatten und prophet konnte nur die umrisse, die sich auf dem schwarzen stoff abzeichneten, erkennen und das,was sich dahinter verbarg nur erahnen.
einen augenblick später,strich jene frau,langsam den dunklen schleier von ihrem gesicht und ein inniger,lasziver blick,bohrte sich in den geist des suchenden und ließ seine wahrnehmung und seine vorsicht,wie eine schwere unnütze last abstreifen und in vergessenheit geraten.
"das ist nicht möglich...du bist doch..du bist bei dem großen feuer verschollen...ser..seraphine,wie kann es sein,daß du hier bist...das sind doch nur alles hirngespinnste...du kannst mich nicht täuschen"stotterte der magier unsicher.
26.03.2002, 22:08 #123
PropheT
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diesen mächtigen und einladenden argumenten,hatte der magier nichts entgegen zu setzen.und wenn er ehrlich zu sich war,das mußte er sich eingestehen, so schien jedes nachdenken und auflehnen in jenem augenblick der vollkommenheit,völlig belanglos zu sein.
mochte dies alles nur eine illusion sein,dennoch konnte man diesen vollkommenen augenblick,einen zustand der sorglosigkeit und des glücks,nicht verleugnen.
bestimmung oder nicht,das gefühl der gleichgültigkeit wurde immer stärker in ihm und jede art einer allgemeinen oder auch persönlichen sinnfrage,erschien ihm in diesem moment nur noch als eine lästige beilage oder ein zweckloses überbleibsel des menschlichen verstandes.
seraphine hatte sich jetzt ihres lästigen schwarzen umhangs entledigt und massierte prophet mit sinnlichen kreisbewegungen den rücken.war noch ein funke des zweifels in prophets geist vorhanden,so wurde er nun gänzlich im keim erstickt.*g*
27.03.2002, 00:29 #124
PropheT
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prophet wollte sich zuerst mit dem ärmel seiner robe den mund abwischen,hielt aber mit dem ärmel vor dem gesicht inne,da er sich eingestehen mußte, daß diese dämonendame ja eigentlich sehr ansehlich aussah und ihm die ganze sache irgendwie gefallen hatte.
wieder stand er in der mitte des kreises und wieder wurde wie von geisterhand,eine weitere rune in eines der 3 leeren felder gebrannt.
prophet sah seiner letzten prüfung entgegen.er nahm all seinen willen und seinen mut zusammen und beschritt nun das tor links von ihm.
dem tor diente nur eine einfache,kleine,aber stabile holztür als durchgang.der magier drehte den türknauf und durchschritt das letzte portal seine seelenreise.
27.03.2002, 01:58 #125
PropheT
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der suchende wußte was ihn jetzt erwarten würde.vermeintlich geschlagen und gedemütigt,fiel er wimmernd auf seine knie und erwartete regungslos auf dem boden liegend sein schicksal.
bevor er sein leben noch einmal in seinem geiste rekapitulieren konnte,begann auch schon der grüne foltermeister mit seinem diabolischen werk.
das grauen hatte eine form und es war giftgrün.
man hätte prophet mit glühenden nadeln bearbeiten oder ihn sogar häuten konnen,aber der kleine grüne foltermeister hatte sich sein perfides spiel detail für detail ausgemalt und akribisch geplant.
es folgten stundenlange anekdoten und witzchen,dessen pointen man selbst nach einem studium der philologie nicht zu erkennen vermochte.
doch die perversion des kleinen grünlings kannte keine grenzen.
mit einem freudigen lächeln auf den lippen,packte der foltermeister seine laute aus der jackentasche und fing mit einer unbändigen energie an, kinderlieder in sopran zu singen.
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