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Die Siedlung Drakia #5
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09.11.2003, 13:10 #26
Heimdallr
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Noch schnell schloss er die Tür hinter sich, damit ja niemand da rein konnte, dann aber marschierte er die Treppen hinunter, er versuchte so normal wie möglich zu wirken, damit auch ja kein Verdacht auf ihn fiel, mal schauen ob dies gelang, jedenfalls war die Taverne zu der jetzigen Zeit ganz gut gefüllt, ein paar Gäste spielten wieder Karten, die anderen sollten eben essen oder trinken, oder eben das normalste der Welt in einer Taverne tun, reden.
Der Wirt stand wie immer hinterm Tresen und lächelte, kein böser Blick und auch sonst keine Anzeichen dafür, dass er ihn gleich anfahren sollte, vielleicht war er ja senil und hatte keine Ahnung, dass er mal eben ohne zu zahlen weg war, aber wie es sich für einen anständigen Menschen gehörte war nun die Zeit die Zeche zu bezahlen, schließlich war er kein Schnorrer oder gar Schmarotzer.

Guten Morgen Herr Wirt, sagt, habt ihr die Mondfinsternis diese Nacht gesehen?

Nein, ich glaube da war ich noch hier. Was war denn passiert?

Ach der Mond hatte sich nur für ein paar Stunden verdunkelt, alles normal, nur eben etwas...dunkler. Aber ich bin eigentlich wegen einem anderen Grund hier, der erste ist ein leckeres Frühstück und der andere....

Frühstück? Es ist später Mittag...Langschläfer....

Hm so spät schon? Naja, gestern war es ja auch spät gewesen...nun gut dann eben ein leckeres Mittagessen und der andere Grund ist meine Zeche, ich will sie jetzt zahlen.

Das mit dem Mittagessen lässt sich machen, aber wegen dem Gold, wolltet er das nicht erst bei eurer Abreise zahlen...

Jaja nur...zahle ich lieber jetzt schon mal einen Teil und dann eben später noch mal, in Raten ist besser...

Nun wenn ihr unbedingt meint, also alles in allem mit Übernachtung, Essen komme ich auf, ach naja ich bin ein schlechter Rechner, sagen wir hundert Goldstücke und das alles ist erledigt.

In Ordnung, hundert Goldstücke sind ein fairer Preis für eine Woche, hier habt ihr das Gold.


Wieder wurde sein Goldbestand weniger und er fühlte deutlich, wie ein Gewicht von ihm ging, doch das ging nun mal nicht anders, wenigstens war er jetzt seine Schulden los und konnte wieder mit gutem Gewissen dem Wirt in die Augen sehen, doch er musste wirklich langsam mal wieder an Gold kommen, darüber hatte er ja schon mal nachgedacht, das beste wäre es wohl, naja bei der Frage kam nichts wirklich raus, aber vielleicht sollte er sich wirklich mal wieder auf die Jagd machen, schließlich hatte er sie wegen des Goldes erlernt, also wäre es das sinnvollste, wenn er es endlich einmal tat....doch darüber konnte er später noch nachdenken, jetzt bewegte ihn etwas anderes, denn er wollte endlich wissen, was es mit Isabell auf sich hatte, es konnte nicht sein, dass er so wenig über sie wusste und sich doch so vertraut verhielt...irgendwas musste es doch da geben....

Aber jetzt kam erst mal eine gut aussehende Suppe und ein Laib Brot an seinen Tisch, sein Mittagessen, das er auch langsam genoss, die Suppe war noch sehr heiß...danach war er aber gut gestärkt und durch die warme Suppe war sein Körper mollig warm, nun wollte er hinaus nach Drakia, um wieder Eindrücke zu sammeln, wer weiß wie lange es noch dauern würde.....
09.11.2003, 14:08 #27
Clay
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Vieles war in den letzten Wochen geschehen. Zu oft hatte der Paladin Dinge gesehen, die er sich nicht erklären konnte. Alles hatte mit dem an sich einfachen Auftrag angefangen, den Glauben der Bevölkerung in Gorthar zu festigen. Aber was daraus erwachsen war, übertraf die bisherige Vorstellungskraft des Paladins bei weitem. Erst der seltsame Tempel in Gorthar, dann der dunkle Engel, der sich seines Körpers bemächtigt hatte, dann die Vernichtung des Steins und schließlich die Reise zu diesem Tempel in den Bergen, wo wieder diese schlimmen Dinge geschehen waren. Und jetzt war es vorbei. Die Gedanken des Kriegers wanderten wieder in den Tempelraum. Zwei tapfere Männer waren von ihnen gegangen. Auch Clays guter Freund Cifer, den er schon seit den Zeiten im Alten Lager kannte. Traurig musste er an die Zeit zurückdenken. Er selbst Schatten und Cifer Gardist. Wie sie gemeinsam die Taverne wieder aufgebaut und gegen den dunklen Magier gekämpft hatten. Das waren noch Zeiten gewesen. Obwohl sie Gefangene gewesen waren, war damals alles viel einfacher gewesen. Ihre Welt war begrenzt gewesen, aber das Alte Lager hatte Schutz und ein wirkliches Zuhause abgegeben. Wie es schien ging es mit den meisten von damals zu Ende. Graven tot, Cifer verschollen...

Ein Krachen draußen auf der Straße riss den Paladin aus seiner Lethargie und brachte ihn zurück in die Gegenwart. Ihre Reise war hier zu Ende. Sie hatten beschlossen, dass hier jeder wieder seiner eigenen Wege gehen sollte. Clay wollte nun aufbrechen und so schnell wie möglich wieder zurück nach Khorinis kommen. Nach den Strapazen der letzten Wochen brauchte er unbedingt erst einmal wieder einige Tage ruhigen Wachdienst in der Oberstadt. Rasch packte Clay seine wenigen Sachen zusammen, verließ den kleinen Schlafraum und eilte die hölzerne Treppe hinunter. Unten angekommen zahlte er beim Wirt die zwei Übernachtungen und stand dann schließlich wieder auf der Straße. Noch einmal blickte er sich in dem hübschen Städtchen um, das einmal der Außenposten des Alten Lagers gewesen war, und machte sich dann auf seinen Weg. In der Burg des Minentals wollte er eine Nacht verbringen und dann weiter nach Khorinis reisen. Die Sonne im Rücken passierte der Streiter das Stadttor und fand sich dann in der großen Ebene wieder. Ab jetzt war er wieder allein, doch irgendwie gefiel Clay die Einsamkeit und die Ruhe. Jetzt konnte er seine Gedanken ordnen und ein für allemal mit dem Geschehenen abschließen. Wenn er nach Khorinis zurückkehrte wollte er sich von den Schatten der Vergangenheit losgesagt haben und wieder unbeschwerter durch das Land gehen können.
09.11.2003, 14:15 #28
Heimdallr
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Er war noch nicht lange am Hafen angekommen, da spürte er den aufkommenden Wind in seinen Haaren deutlich, eben war es noch so windstill gewesen und jetzt auf einmal wieder diese Böen, schon seltsam, doch nicht alles war gleich irgendetwas schlimmes, der Wind war schön angenehm, brachte er doch zusätzlichen gesunden Sauerstoff in seine Lungen und außerdem einen sehr salzigen Geruch in seine Nase, all dies verdankte er dem Meer, dass durch den Wind nun etwas stürmischer wurde...die Wellen waren nun angestiegen, wuchsen mit jedem Zug und konnten nun schon einzelne Wassertropfen auf die Pfade und Straßen schleudern, die in unmittelbarer Nähe zum Hafen lagen.
Er genoss dies sehr, war es doch ein echtes Naturschauspiel, genau wie gestern, außerdem beruhigte ihn jede Art von Naturgeräuschen, sei es nun das Rauschen der Wellen, das Zwitschern der Vögel oder eben das Prasseln des Regens, er wurde dadurch immer sehr ruhig, sogar schläfrig. Nun aber kam ihm eine Idee, er nahm den Kohlestift und ein Stück Pergament aus dem Allesbeutel und fing an sich einen Text zu überlegen, einen Text, den er dem Meer schenken wollte.

Tosende Stürme bilden sich auf des Meeresspiegel
Nie gelang es jemanden zu brechen das Meeressiegel
Naturgewalten hin oder her, eins steht fest, es lebe das Meer
Von der Natur und den Göttern geschaffen, ich begehre es sehr

Es lebt in der großen Familie der Elemente mit der Anzahl vier
Die jedem Menschen ein Begriff sein sollten und nicht nur mir
Das Feuer, die Erde, die Luft und eben jenes kostbare Nass
Das Wasser, es ist der Grundstein allen Lebens, weißt du das?

Feuer, unglaublich heiß, unzähmbar wild, gefährlich
Ist es gerade doch bei den Menschen so begehrlich
Ohne die Wärme des Feuers, eine Macht so unendlich alt
Wäre es den Menschen im Herbst und Winter bitter kalt

Erde, bevölkert von so viel Toten und so viel Leben
Könnte es ohne sie nichts Wirkliches geben
Dann wäre unser Sein niemals möglich, niemals da
Sie schenkt uns den Platz, die Rohstoffe, alles ja...

Wind, das mächtigste Element der großen Vier
Hat er doch von allen das größte Revier
Auch in ihm gibt es stolzes Leben, doch auch bitteren Tod
Der Wind ist einsam, zieht jeden Tag in des Sonnen'gangs Rot

Wasser, es löscht das Feuer und holt sich die Erde zurück
Jeden Tag, man sieht es nicht, langsam aber Stück für Stück
Aus dem Nass besteht das Leben, daraus bestehen wir
Alles Lebende brauch Wasser, jeder Mensch, jede Pflanze, jedes Tier.

Die Wellen, wie sie an das Ufer der Erde krachen
Die Fluten wie es jede Sekunde über uns wachen

Das Blau, mal tief mal hell
Mal fast schwarz, mal grell
Es hat alle Farben der Welt
Azure mir am besten gefällt

Das Wellen, auf denen sich die Kronen schäumen
Die Fluten, die keine Gelegenheit versäumen

Es wird sich nie ändern, es bleibt immer wild
Genau wie ich, nie gefangen und dabei immer mild...


Das Pergamentblatt wurde zusammengerollt, der Stift weggesteckt und dann schlief er auf dem Steg ein, es war so, als ob ihn das Meer eingeschläfert hatte und er war sich sicher, dass er mit einem süßen Traum belohnt wurde.
09.11.2003, 22:11 #29
Heimdallr
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Als er wieder aus seinem Schlaf aufwachte, war es schon tiefe Nacht, es war dunkel und Finsternis regierte wieder, doch er wurde nicht auf normalen Weg geweckt, es war der Polarstern, der ihn wachrüttelte und mit dem Pergament wedelte.

Hast du das geschrieben? Ja hast du, ich erkenne die Schrift. Du hast mir nie erzählt, dass du sowas öfter machst...aber warum schläfst du eigentlich hier auf dem Steg, es ist doch kalt.

Tja, ich weiß auch nicht. Es ist eigentlich nicht meine Art, aber vielleicht entfaltet sich da ja was in mir. Zurzeit fällt es mir einfach leichter so zu reden als normal, wie jetzt. Und warum schlafe ich hier? Vielleicht weil ich das Rauschen der Wellen liebe, vielleicht auch nur den frischen Wind in meiner Nase spüren will, aber jetzt werde ich wohl wieder gehen.

Warum warst du denn den ganzen Tag hier?

Tja, ich hab geschlafen. Außerdem muss ich nachdenken, es ist so viel kaputt, so viel unwiederrufbar zerstört, ich weiß langsam nicht mehr, ob es überhaupt noch einen Sinn macht bestimmten Dingen nachzugehen, ich denke viel nach, aber es kommt nichts dabei raus. Weißt du, es ist nicht alles so leicht. Nach dem Abenteuer in der Höhle, dass uns beiden fast den Kopf gekostet hätte, hab ich fast nur verloren.

Aber eines hast du gewonnen. Ich weiß ja nicht, wovon du im einzelnen redest, aber du wolltest doch hier bleiben, nun damals hast du mir geholfen, vielleicht kann ich dir ja jetzt helfen...

Vielleicht. Du hilfst mir ja schon jetzt, alleine durch deine Anwesenheit, du bist der einzige mit dem ich zurzeit reden kann. Aber vielleicht wäre es besser, wenn ich zu meinem Mentor zurückkehre.

Dein Mentor, wer ist dein Mentor?

Ein alter Mann, der mehr über mich und die Welt weiß, als jemand anders. Er ist derjenige, der mein Leben in eine andere Bann gelenkt hat.

Tja, wenn du meinst das dies besser ist, dann solltest du es tun.

Ach Sternchen, wenn ich wüsste, dann würde ich es tun. Ich werde nicht so schnell aus Drakia gehen, nicht schon wieder fliehen. Du hast gesagt, es gefällt dir hier, mir gefällt es auch. Nur kann eine schöne Stadt nicht alles sein...

Schlaf eine Nacht darüber du wirst sehen, morgen sieht die Welt ganz anders aus.

Wahrscheinlich hast du Recht...gute Nacht


Hier trennten sich ihre Wege, noch ein Kuss auf der Wange und dann war sie verschwunden, wie ein Schatten der jede Nacht verschwand, auch wenn er nicht wusste, ob es gut war, er konnte es nicht verhindern und wollte es auch nicht verhindern.

Langsam ging er zur Taverne zurück, sehr verwirrt über den heutigen Tag, das Pergamentblatt mit dem Gedicht hatte er noch immer in der Hand, er würde es dem Meer erst schenken, wenn er wieder weit draußen war.

Er ging die Treppen hoch und schloss sein Zimmer auf, dann zog er sich noch schnell um und legte wie immer den Dolch unter das Kopfkissen, dann verschwand er in seinem Bett und schlief ein, heute war wirklich ein seltsamer Tag....
10.11.2003, 16:19 #30
Heimdallr
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Wenn es denn so sein soll, dann muss ich das eben akzeptieren, auch wenn die Vergangenheit eine Qual sein muss, wenn die Gegenwart nur Leid und Angst bringt, wir wissen nicht, was in der Zukunft passiert, alles ist so rein, so wunderbar, so vollkommen und doch sieht man des Menschen Probleme, es gibt niemanden, der keine Probleme hat, nur ich nicht, ich könnte restlos glücklich sein, da ich alles habe, was ein einfacher Mensch begehrt, doch plagen mich mehr Ängste als jeden anderen Menschen, ich bin voller Hass, ich hasse mich selbst, für all das was ich getan habe, für all die Personen, die ich nur wie Dreck behandelt habe, sicher, es gibt schlimmere Personen, doch es geht hier nur um mich, ich bin derjenige, der sich stellen muss. Ich habe greuliche Taten begangen, ich habe meine Gedanken und meinen Glauben verraten, ich habe Dinge getan, die sehr schlimm sind, ich habe Blut vergossen, wo es nicht nötig war, ich habe deswegen so viel Kummer und doch bin ich noch am Leben. Es gab einst eine Menge Leute, die ich kannte, es gab einst eine Menge Leute, die mich schätzten...als Mensch, doch nun bin ich nichts weiter als eine leere Hülle, ich bin kein Mensch mehr, nicht mehr in der Lage menschliche Gefühle zu haben, immer wenn ich sie fühle, mache ich auf meine grauenhafte Art Schluss damit, alles was ich tue ist reine Offenbarung meines schlechten Lebens, mein Geist ist rein, meine Bildung ist hoch, meine Herz ist groß und voller Mut, dennoch bin ich eine Person des Abscheus, ich hasse mich selber, ja so ist es, ich würde alles dafür tun, wenn es wieder einen Sinn in meinem Leben geben würde, doch diesen Sinn gibt es nicht, es ist alles was mir noch bleibt, die Beschränkung auf eine Tatsache von unglaublich wichtiger Bedeutung, die Menschen zu geißeln und übe sie zu richten, oder sie wie eigene Schafe zu hegen und pflegen, wenn die Menschen es gut mit mir meinen, dann töten sie mich, sie müssen mich einfach töten und meinen Körper verbrennen, auf dass er nie mehr mit diesem Fleisch auf der Erde wandeln kann, eine Gefahr die jederzeit losgehen kann, muss man einfach vernichten, denn wenn sie mich töten, dann schaufelt sich die Menschheit ihr eigenes Grab, ich sehe es, ich fühle es....

Denn die Zukunft wird alles nur noch schlimmer machen, sie wird den Körper stärken, seine Eigenschaften verbessern und vorallem sollte es gelingen an neue Reliquien zu kommen, würde es immer schneller gehen, der innere Prozess der Vernichtung ist zwar noch einmal gestoppt worden, doch das kann nicht alles sein, wieso sehen die Menschen denn nicht die Gefahr, sollte es ihm tatsächlich gelingen noch fünf Amulette zu finden, dann ist es so gut wie unmöglich, der Versuchung zu wiederstehen, verdammt, fünf Amulette, das ist gar nichts...versteht ihr denn nicht, ihr müsst mich töten, tut mir denn niemand diesen Gefallen, wieso wollt ihr eine Person wie mich nur am Leben lassen, ich war niemals zu euch gut, ich habe nie etwas getan, was man als ehrenhaft ansehen konnte, ich bin ein kleiner, stinkender Tropf und doch tötet ihr mich nicht, wieso? Bitte, sagt mir wenigstens warum ihr mich nicht töten wollt, wieso....
10.11.2003, 16:39 #31
Heimdallr
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Bestimmte Dinge kann jeder mal wegstecken, es gibt immer Rückschläge im Leben, irgendwann kommen sie immer wieder, es wird sie immer geben, genau wie es sie gab und wie es sie gibt, doch ist mein ganzes Leben ein Rückschlag immer wieder. Ein einzelner Mensch kann eine Menge aushalten, doch irgendwann ist selbst sein Wille gebrochen, er wird irgendwann in ein tiefes Loch gerißen, aus dem er nie mehr herauskommen kann. Ich bin in einem solchen schwarzen Loch, ich werde nie wieder da heraus kommen können, nur besteht ein normaler Unterschied, denn während dieses schwarze Loch für viele Menschen die Tod bedeutet, kann ich es noch schaffen am Leben zu bleiben, nur ist dies sehr schwierig, man macht sowas nicht alle Tage, außerdem kommt noch dazu, dass ich weder sterblich noch unsterblich bin, dieser Mittelweg ist ein springender Punkt in meinem Leben, wenn man mich schon nicht umbringt, niemanden schickt um sich an mir zu rächen, niemanden zusammenrottet um mich zu töten, dann kann ich das nicht ändern, ich werde weiter auf den Pfaden wandeln, doch das Problem ist, dass ich nicht weiß, wie ich das alles schaffen soll, mein Körper ist nur noch ein geschundenes Mahnmal von unglaublichem Leiden und einer Bosheit, die die Welt noch nicht gesehen hat, bald würde dieses Fleisch alles andere vernichten, oder unterwerfen, das durfte nicht sein, doch wie konnte man es ändern? Für all die Trauer und das Leiden, den Frust und die Rückschläge war er selbst verantwortlich, er hätte eben auf sein dunkles Gewissen hören sollen, es hatte mich damals schon gewarnt, tu es nicht, hatte es gesagt, als ich auf den verbotenen Pfaden wandelte, sie hatten mich tief in ihrem Bann, ich war so verzaubert von ihnen, so total anders, doch bald schon kam dann das böse Erwachen und ich hatte gesehen, wie schmerzvoll sie doch waren, sie hatten mir all dies gezeigt, was ich nie sehen wollte, das war die absolute Rache dafür, dass ich mich selbst hintergangen hatte, mein Ein und Alles in zwei Teile teilte und dachte, es könnte gut gehen...

Wäre ich damals schon so radikal wie heute, ich glaube es wäre heute anders, ich hätte nicht all diese Probleme, doch ich glaube, es war Schicksal, ich halte ja nicht sehr viel davon, doch in diesem Fall könnte man es als Bestimmung ansehen. Es war alles so perfekt, es passte den Leuten in den Kram.

Und dann erinnerte er sich noch an eine Geschichte, die noch nicht sehr lange her war, als der Gedankendämon Kryliyx in sein Leben trat, da hatte sich auch eine Menge verändert.
Ich bin mir sicher, dass es dieser Dämon nicht auf ihn abgesehen hatte und es ging auch nicht um seine Bestimmung, dieser Kröte ging es nur um mein Amulett, er kannte die Bedeutung, vielleicht war er wirklich mächtig, hätte die Welt in seinem Namen verknechtet, doch wenn ich noch etwas weiter denke, dann stand ich einst an der großen Klippe am Leuchtturm. Wenn ich da gesprungen wäre, dann hätten die Menschen nur einen kleinen Menschen verloren, doch die Gefahr wäre gebannt, wahrscheinlich hätte nie jemand seinen Tod bemerkt, es kümmerte ja auch niemanden, wieso sollte man auch? Ein Titel, viel Gold, nein all das war wurscht, alles unnötig und nicht von Belang, es waren die Taten die man als Mensch ausführe, die einem diese "Trauernden" einbrachten, was hatte er denn getan? Nichts, er war so wichtig wie die Schaufel in der Ecke, nichts außer ein billiger, lebloser Gegenstand...er hätte sich stürzen sollen, zwar war er besessen gewesen, doch wäre das den Menschen egal, doch hätte er Kryliyx wirklich den Schlüssel zum Himmel geben sollen, damit er darin wüten konnte? Es war alles so schwer....ein tiefer Schleier hatte sich um sein Herz gewand, um sein eines Herz, das andere war rein und weiß, das andere war rein und schwarz, beide nahmen dasselbe Organ in Anspruch, weswegen sie beide mit einem Körper auskommen mussten, Licht und Dunkelheit, schwarz und weiß, Tod und Leben. Wer weiß welcher dieser das Gift in sich trug...er war so am Boden, total fertig und doch weiß ich, dass auf ein Gewitter ein Regenbogen folgt...
10.11.2003, 17:52 #32
Heimdallr
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Der Fürst saß auf einer steinernen Bank, zumindest hätte er dies so bezeichnet, vielleicht war es auch nur der vergebliche Versuch etwas kunstvolles herzustellen, vielleicht war es auch nur die Tatsache, dass es sich wie ein Stein anfühlte, aber was sollte es sonst sein? Heute war ein richtig guter Tag gewesen, denn Isabell und er hatten schon eine Menge geleistet, zwar waren sie nicht jagen, doch das wollten sie in den nächsten Tagen, das hatten sie sich fest vorgenommen, schließlich würde es die einzige Einnahmequelle sein, die ihnen hier blieb, sicher hätten sie auch das ein oder andere so zu tun bekommen, doch Botendienste oder anderes wollte er nicht machen und Isabell hatte sich eben für dieses entschieden. Er wollte fette Beute machen, damit würde er schließlich seinen Goldbeutel auffüllen müssen, doch dachte er auch immer an die Gefahren, da draußen lauerte das kalte Grauen und der Tod, irgendwie fröstelte ihn bei dem Gedanken, immer nur daran zu denken hatte bei ihm wohl eine besondere Reaktion ausgelöst. Er hoffte, dass sie es beide heil überstehen würden, er würde sich nie verzeihen, wenn etwas passieren würde, nein, dann war alles verwirkt....Doch man sollte nicht immer negativ denken, dass hatte ihm sein Sternchen, wie er sie liebevoll liebkoste heute noch einmal eindringlich gesagt und wie ein Patient hörte er auch auf den Rat des Arztes, naja, er versuchte es, er war ein unverbesserlicher Pessimist, daran würde sich nie etwas ändern, aber wenn er es wenigstens schaffen würde, etwas von der Einseitigkeit wegzukommen, dann war das schon ein erster Schritt, eigentlich sogar mehr als das, es würde schon irgendwas ins Rollen bringen, doch man musste sehen, wie es weiterging, mit allem, nicht nur der Jagd, sondern auch anderen Dingen, die genau so wichtig waren.

Andere Dinge, wie zum Beispiel das Spiel das sie gerade spielten, sie hatten sich nämlich mit ein paar Dorfbewohnern zusammen getan, was eigentlich mehr Isabells Idee war als seine, doch mittlerweile machte ihm das ganze richtig Spaß...es ging darum, es wurde eine Fläche gesucht, die gut für's Rollen war, das fiel hier nicht schwer, denn die Pfade waren hier ideal, so konnten sie mitten auf der Straße diesem Spiel nachgehen. Es gab mehrere Bälle die mit einer schweren Masse, vielleicht Sand gefüllt waren, umwickelt von Leder, vielleicht Schafsleder. Es wurde am Anfang des Spiels eine eiserne Kugel geworfen und diese war auch das Ziel, jeder hatte einen Versuch, bei dem er mit seinem Lederball so nah wie möglich an die Kugel ran musste, das war schwierig, denn der Ball rollte auch gern mal etwas weiter als er eigentlich sollte, zudem wurde noch Sand ausgestreut, der die Geschwindigkeit ernorm bremste. Obwohl er kaum eine Chance hatte und oft den Ball versemmelte machte es ungeheuer Spaß, soviel wie schon lange nicht mehr, es ging dabei auch nicht ums gewinnen oder verlieren, sondern nur um den Spaß, eine willkommene Abwechslung aus dem Alltagsleben. Auch war das ganze sehr familiär, zwar war es nicht ganz so, doch bei den sieben Leuten die sich am Spiel beteiligten fielten recht schnell Namen, auch er stellte sich vor und die Menschen akzeptierten dies, er hatte auch nichts anderes erwartet. Es wäre ihm auch sehr schwer gefallen hier eine Beleidigung zu schlucken, denn er kannte die Drakianer immer als sehr höflich. Das ganze ging sogar so weit, dass ein alter Mann respektvoll auf die Schulter des jungen Adligen klopfte und ihn auf eine Partie Schach zu sich einlud, dieses Angebot wollte er nicht ausschlagen, denn Schach war eines seiner liebsten Zeitvertreibe gewesen....früher. Doch heute wollte er das noch nicht wahrnehmen, sie hatten ja Zeit, noch...Auch sehr witzig war die Tatsache, dass ein kleiner Knirps, vielleicht acht Jahre zu ihm kam und ihn fragte, ob er ihn trainieren könnte, weil er auch mal ein Kämpfer werden wollte. Irgendwie versetzte ihn das in seine Jugend, als er genau so träumte wie dieser Junge jetzt, alle kleinen Jungen wollten Ritter werden, irgendwie war das total niedlich, denn in der Kindheit wusste man noch nicht, dass es nicht nur die schöne Rüstung war, das stolze Schwert oder die mutigen Heldentaten, auch Tod, Blut und grausame Taten waren im Leben eines Kämpfers allgegenwärtig, dennoch konnte er nicht wiederstehen dem Kleinen zu Versprechen einmal mit ihm zu trainieren, doch er musste noch Geduld haben, denn noch besaß er weder die nötige Ausrüstung noch hatte er die Zeit, aber einfach Nein zu sagen wollte er nicht, auch wenn es leicht gewesen wäre, denn wieso sollte er ihn denn enttäuschen.
Ein wirklich voll und ganz gelungener Tag und Isabell hatte mindestens genau so viel Spaß wie er, ab und zu beobachteten sie sich für eine längere Zeit, sie waren oft an verschiedenen Punkten der Straße und konnten im Laufe des Spiels auch nicht so oft, ab und zu gab es auch noch was zu organisieren, wie zum Beispiel als der Wirt der Taverne belegte Brote spendierte, da half sein Sternchen beim austeilen, schon komisch, diese ganze Atmospähre. Und der Hammer kam ja erst noch, der alte Saftsack und Geizkragen, von Beruf Händler Berne, tauchte auch noch auf, zwar erst bei den Broten für lau aber wenigstens kam er mal, wollte sich wohl mal wieder blicken lassen, wer weiß wie lange der schon in seinem Laden verschimmelte, jedenfalls blieb er dann noch ein bisschen, später hatte er ihn dann wieder aus den Augen verloren, doch das war schon ziemlich ulkig, zumindest als er ihn sah.
10.11.2003, 18:39 #33
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Nachdem sich das ganze wieder etwas aufgelöst hatte, stand er nun von der Bank auf, die meisten waren wieder gegangen, davon die meisten in die Taverne um noch was trinken zu gehen, ein paar andere waren mit ihren Begleitern nach Hause gegangen, nur noch wenige standen draußen, es war dunkel geworden in Drakia, deswegen unterbrach man hier das Spiel, oder besser gesagt man beendete es, die Spieler waren gegangen und auch die Zuschauer, alles war wieder wie zuvor, nur eine Sandspur erinnerte noch an das Spiel, das vor ein paar Minuten noch hier stattgefunden hatte, doch so waren sie wohl, alles schnell abhauen, aber naja, soviel musste man da ja auch nicht abbauen außer den Sand verstreuen und die Kugeln einsammeln, er blickte sich noch etwas um, klopfte sich dann die Hose ab und zog seine Rüstung wieder über, er hatte sie abgelegt gehabt, denn eine Rüstung bei diesem Spiel war mehr als hinderlich und auch wenn sie sehr beweglich und biegsam war, störte sie einfach, er wollte außerdem nicht wissen, was sie zu dem furcheinflössenden Totem sagen würden, aber wahrscheinlich hatten es eh alle gesehen, als er sie noch an hatte, doch dies alles störte sie nicht, wirklich bewundernswert.

Der Wind lag ihm in den Haaren, wehte sie hin und her, immer wenn eines mal eine dauerhafte Position gefunden hatte, wurde es schon wieder weggeweht und an eine andere Stelle verfrachtet, es war kalt und auch schon etwas neblig, der Abendnebel zog auf, wie er bemerkte. Er beobachtete einen Vogel, wie er durch die Luft flog und vor seinem Auge Pirouetten drehte, dann wieder Salti und mal einfach nur sich segeln ließ, ja Vögel hatten schon Glück, fliegen musste etwas wunderbares sein, absolute Freiheit, man konnte überall hin und niemand konnte einem stoppen, in den Windböen und Windströmen einfach treiben, herrlich. Dann aber verschwand der Vogel über dem Nachbarhaus, damit war die Sache eigentlich erledigt, doch kurz darauf flog sie aus einer Nachbargasse wieder vor die Füße des Schattens, er saß ganz ruhig da und versuchte sich nicht zu bewegen, er wollte den Vogel näher erkennen. Es war ein Rabe, oder eine Krähe, auf jeden Fall war es ein schwarzer Vogel, schwarzes Gefieder. Der gelbe Schnabel prangte heraus und schien auch etwas im Mund zu haben, etwas bewegendes, einen Wurm? Ja es schien ein Wurm oder eine Larve, eine Raupe oder sowas zu sein. Doch dann war es weg, es schien nun im Magen des Tieres zu sein. Der Vogel sah prachtvoll, voller Eleganz und Stärke, doch gerade als er das Gefieder berühren wollte kam Isabell angerauscht und der Vogel flatterte blitzschnell weg, dabei verlor es eine Feder, schwarz wie die nun kommende Nacht.

So da bin ich wieder und hast du lange gewartet?

Nicht der Rede wert, ich habe mich mit anderen Dingen beschäftigt, darf ich?


Er nahm die lange Feder und steckte sie Isabell in eine Öffnung ihres schwarzen Kleides, passte farblich und passte auch vom Stil her perfekt und sie schien das auch so zu finden, jedenfalls störte es sie nicht.

Eine verrückte Idee, aber warum nicht, steht mir oder?

Perfekt.

Wie man es immer schafft das ganze mit so wenig Wörtern auszuschmücken, unglaublich. Aber sag mal, wie hat dir das Spiel gefallen, es war doch witzig oder?

Klar, hat mir irre Spaß gemacht, das ganze hatte eine sehr lockere Atmospähre, ein wirklich gelungener Tag und auch genau richtig, morgen geht es los, du weiß ja, die Viecher warten schon auf uns...

Jaja, erinnere mich bloß nicht daran, ich kann jetzt schon an nichts anderes mehr denken. Ich hoffe nur, alles geht gut, aber bis jetzt ist ja alles gut gegangen. Andererseits ist es eine gelungene Abwechslung.

Isabell ich....ich möchte das du gut aufpasst ja, da draußen ist's gefährlich, sogar sehr. Wenn wir zu zweit sind ist es nicht mehr so gefährlich, aber dennoch wartet da draußen eine Menge Getier. Ich mach mir einfach Sorgen verstehst du?

Ach wird schon schief gehen, aber....du hast Recht, ich werde aufpassen, versprochen, aber denk dran, sie nicht immer alles so schwarz

Tu ich nicht, ich freu mich ja auf die Jagd, aber ist das hier nicht Khorinis, das Minental ist ganz in der Nähe

Das Minental? Woher kennst du es?

Von Landkarten, außerdem ist es jedem Bürger in Khorinis bekannt. Außerdem....

Ja....

Hatte ich da mal geschäftlich zu tun.

Ach so, ich dachte schon...

Was?...

Ach nichts....wollen wir in der Taverne noch was trinken?

Ich würde lieber ein bisschen am Hafen spazieren gehen, die Wellen genießen, das glitzern auf der Oberfläche, die Stille...

Ach komm schon, ich hab Durst nach dem Spielchen.

Naja du hast Recht, ich habe auch Durst, aber ich hoffe du nimmst auch mit einem Antialkoholiker Vorlieb, hehe.

Du trinkst keinen Alkohol. Das...das ist,....

Selten, ja ich weiß, aber kann man nun mal nicht ändern, außerdem gibt es hier in Drakia hervorragendes Wasser, wahrscheinlich aus einer Quelle, wirklich hervorragend, solltest du unbedingt mal ausprobieren.


Als sie dann Richtung Taverne gehen wunderte er sich, Isabell war so ruhig, sie schien über irgendwas nachzudenken, das kannte er gar nicht von ihr, aber vielleicht war es einfach nur eine Laune, ganz sicher war es das...
10.11.2003, 21:15 #34
Heimdallr
Beiträge: 12.421

In der Taverne war es dank des kleinen Menschenauflaufs total voll, es gab nicht mal mehr einen einzigen freien Tisch, selbst an der Theke, alles voll, jetzt hatten sie die Möglichkeit wieder zu gehen, oder eben sich irgendwo hin zu stellen, aber das war ihm dann doch zu doof, selbst Isabell schien bei dieser Menschemenge zu überdenken, ob es wirklich so klug war hier noch einen trinken zu gehen, man konnte den Menschen nicht mal übel nehmen, dass sie auch noch einen Höllenlärm machen, nur war es eben sehr laut, wenn alle Menschen auf einmal sprachen, das war ebenso und das schien auch Drakia typisch zu sein, doch hier war es ja fast nicht möglich sein eigenes Wort zu verstehen, er musste zugeben, dass er noch nie in einer so vollen Taverne war, die von Coragon in Khorinis war manchmal voll gewesen, früher als er noch da war und bei Sador war sowieso fast nie was los, selbst in der Sumpftaverne war er noch nie auf soviel Andrang gestoßen, nur einmal in der Hafenspelunke von Khorinis am Pier, doch das war auch eher ne Ausnahme, konnte man die doch nicht zu einer normalen Taverne zählen, aber wahrscheinlich kam es einfach auf den Anlass an, der hier gerade gegeben war. Etwas grinsend schaute er zu seinem Sternchen und musste sich fast diebisch freuen.

Na hast du immer noch Lust was zu trinken, ich versteh mein eigenes Wort nicht mehr.

Tja, da kann man nichts machen, so voll war es hier echt selten, aber ab und zu kommt das vor, man bekommt hier schon einiges mit.

Wollen wir nicht doch lieber etwas raus gehen, dort gibts zwar nichts zu trinken aber dafür immerhin Ruhe und die Schönheit der Finsternis.

In Ordnung du hast gewonnen, wahr ne dumme Idee, ich hätt's wissen müssen, dass das wieder einer dieser Abende ist, wo das halbe Dorf in die Taverne rennt, gibt ja nur die eine und da kann es schon mal vorkommen.


Zusammen verließen sie dann das Gebäude und merkten gleich, das es nicht mehr windete, nur noch ein kaum spürbares Lüftchen lag in der Luft, das aber mehr die Nacken und Armhaare, sofern sie nicht verdeckt waren zu Berge stehen ließ, auf den Rest hatte es keinen Einfluss, dennoch war es nun schon sehr frisch und er fragte sich, ob Isabell nicht doch fror, schließlich hatte sie nur ein sehr dünnes Kleid an, darin sah sie zwar umwerfend aus, doch fragte er sich, wo sie ihren Plattenpanzer hatte, hoffentlich wollte sie nicht so morgen zur Jagd, für ein ehrenhaftes Duell mochte dies ja noch gehen, aber er würde sie da draußen garantiert nicht ohne Rüstung rumlaufen lassen.

Sag mal, wo hast du deinen Plattenpanzer, deine Rüstung? Ich hab seit meiner Ankunft neulich nicht mehr an deinem Körper gesehen....

Meine....ja ich weiß, ich trage dieses abscheuliche Ding nur noch zur Jagd, jede Sekunde die ich kann ziehe ich es aus.

Aber warum denn, ist die Rüstung unbequem oder zu schwer?

Nein, nein, die Rüstung ist perfekt, nur ist sie....aus Torolothan...

Torolo....ach ich erinnere mich, sprach dieser ekelhafte Gedankendämon nicht davon?

Ja. Genau deshalb. Kryliyx hatte ihn mir geschenkt, er sollte mich stark machen und mich mächtig erscheinen lassen, all das für seine kranken Ideen.

Oh wie ich diesen Mistkerl hasse, zum Glück ist er jetzt tot und wir werden nie mehr etwas von ihm hören. Ich will gar nicht wissen, was er dir alles angetan hat, aber ich kann verstehen, dass du diese Rüstung nicht mehr sehen kannst. Ich denke aber, wir sollten dir eine neue besorgen, ich kenne ein paar exelende Rüstungsschmiede, allerdings müsste ich dafür nach Khorinis, also können wir das schonmal gleich vergessen, aber vielleicht gibts ja hier oder in Gorthar einen, also wenn es in Drakia keinen gibt, in Gorthar sicher, was hältst du davon?

Eigentlich eine klasse Idee, ne neue Rüstung wäre wirklich gut, vielleicht die, die ich davor hatte, doch ist das leider unmöglich...

Wieso soll das unmöglich sein?

Tja, die Rüstung war zwar absolut simpel zu bauen, ich könnte sie sogar selber zusammenschmieden und nähen, aber das Problem ist, dass neunzig Prozent der Rüstung aus den Schuppen der Feuerwarane bestehen, die restlichen zehn Prozent sind auch nicht leicht zu finden, davon sind nämlich fünf Prozent Drachenschuppen, ja von echten Drachen, die es heute wohl nicht mehr gibt....naja und der Rest ist Fell von Schneewölfen, ich glaube die Rasse ist ausgestorben....

Meine Güte, was musste das für eine Rüstung gewesen sein. Und du hast wirklich mal eine besessen?

Tja, es war die Rüstung meiner Familie, un...nein,..... Und die Rüstung gibt es wirklich, ich habe sie selber getragen, doch Kryliyx raubte sie mir und anstatt ihren Wert zu erkennen, hat er sie von seinen Sklaven vernichten lassen....

Puh ganz schön heftig, wenn er nicht schon tot wäre, dann würde ich ihn jetzt töten, nach all dem...ich verstehe dich mehr und mehr. Mal schauen, ich habe zwar noch nie etwas von diesen Wesen gehört, also außer von den legendären, feuerspeienden Drachen, die es aber wohl kaum mehr gibt, zumindest nicht hier...aber wer weiß, ich bin mir nicht so sicher....warts ab, ich werde alles versuchen, dass du deine Rüstung wieder tragen kannst, bis dahin musste noch mit dem Plattenpanzer Vorlieb nehmen, zur Not können wir uns aber auch noch ne Rüstung suchen, Berne hat bestimmt noch was...

Ist schon in Ordnung, ich schaffs schon noch in dem Ding, nur manchmal hab ich Angst, dass in der Rüstung irgendwelche magischen Kräfte stecken, die sich an mir rächen wollen.

Das wird schon nicht passieren, zur Not werden diese Kräfte erst an mir vorbei müssen, hehe. Naja, wir sollten langsam in unsere Betten gehen, morgen sollten wir rüh raus, einverstanden?


Isabelle nickte nur und dann gingen sie eng in eng zusammen, Pergamo hatte seinen Arm um ihre Schulter gelegt um sie zu wärmen und gemeinsam genossen sie die Nacht, auf den Wegen zurück zu ihrem Haus. Das mit der Rüstung beschäftigte ihn schon, er würde ihr bestimmt einen großen Gefallen tun, wenn er ihr solche Materialien besorgen könnte, doch andererseits hatte er keine Ahnung, wo man nur eines der drei Viecher auftreiben konnte und einen Drachen wäre wohl auch so gut wie unmöglich zu besiegen...

Dann kamen sie wieder zu ihrer Hütte, wo sich ihre Wege auch heute Abend mit einem letzten Kuss trennten, wobei sie ihm noch etwas ins Ohr flüsterte, was nach "einem wundervollen Tag" klang, er musste lächeln und flüsterte ihr auch noch etwas ins Ohr, was sich wie "eine schöne Nacht" anhörte, danach gingen sie kichernd auseinander und er ging zurück zur Taverne.

Dort war es zwar immer noch unverschämt voll, aber es war leerer geworden, er ließ sich an der Theke noch ein Wasser geben und spülte es in einem Zug herunter, danach ging er rauf auf sein Zimmer.

Als er die Tür hinter sich verschloss war es auf einmal viel stiller, da war wohl eine dicke Holztür am Werk. Erleichtert ließ er sich auf das Bett sinken, bis er sich vollkommen glücklich und geschafft noch seiner Sachen entledigte und dann einschlief, wieso konnten nicht alle Tage so sein wie dieser....
11.11.2003, 14:14 #35
Heimdallr
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Verkümmerte Seelen, eine dunkle Fläche aus wabernden Schatten, ein paar total schwarze Augen, die aber auf ihrer Oberfläche glänzen, wie die schwarzen Perlen, die man nie zu sehen bekam, zumindest nicht als normaler Bürger, weswegen niemand eine Ahnung hatte, wie diese Dinger überhaupt aussahen. Es gab Bewegung und Regung, doch alles war tot, einer von vielen Wiedersprüchen, aber die Seelen konnte man nicht als lebend bezeichnen, deswegen mussten sie tot sein. Sie waren aus den Körpern gelöst, sie hatten ihre menschlichen Wirte verlassen, sie hatten dies nicht freiwillig getan, aber sie mussten es, denn ihre menschlichen Körper gab es nicht mehr, sie waren mindestens in drei Teile gerißen, selbst das Blut war so schnell versickert, dass es nur für Sekunden dem menschlichen Auge blieb, über die Menschen hatte sich sofort ein schwarzer Schleier gelegt und auch über die einst so prachtvolle, grüne Wiese wurde es nun schwarz, ein schwarzes Moor entstand, die Sonne, die eben noch voller Kraft gelbe, wärmende Strahlen zur Erde entsandte, diese wurde nun schwarz und es wurde kalt auf dem Fleck der Erde....
Seht ihr nun den Schrecken, muss ich es euch erst zeigen, damit ihr mir verdammt noch mal glaubt, ihr müsst mich töten, daran führt kein Weg vorbei, es ist wie es ist. Die schrecklichsten Bilder kann ich euch zeigen, doch wieso wollt ihr es so weit kommen lassen, warum tut ihr nicht das, was ihr schon millionfach getan habt, wieviele Menschen hast du auf dem Gewissen Innos, wieviele Seelen sind durch deine Anhänger gefallen Adanos, wieviel Leid und Schrecken hast du über die Welt gebracht Beliar? Und wieviele Menschen hast du getötet du Bandit, du Räuber, du Priester, du Fischer....Ihr spielt ein gewagtes Spiel, einer von euch wird siegen, doch zwei werden mit Sicherheit auf der Strecke bleiben, ihr wisst das nur zu gut und doch wollt ihr dieses irre, kranke, abscheuliche Spiel spielen? Wenn ihr es jetzt beendet, dann ist alles wieder gut, es war nur ein Ausrutscher von den Göttern, niemand wird je davon erfahren. Selbst ich weiß es und hab mich damit abgefunden, ich weiß, ich werde mein Leben geben müssen, aber mein Leben ist eh verwirkt, also holt mich doch endlich...schickt jemanden, irgendetwas, ihr werdet es doch noch hinbekommen, dass ich einen Giftdolch in den Rücken bekomme, mir hinterrücks die Kehle aufgeschlitzt wird, oder mir im Schlaf jemand etwas in das Essen steckt. Wieso wollt ihr es nicht? Meint ihr etwa, ich würde zu einen von euch tendieren? Meint ihr, durch einen Sieg uneingeschränkte Macht zu bekommen? Adanos, du sieht doch, dass du nicht gewinnen kannst, wieso tötest du mich nicht? Wäre damit das Gleichgewicht gestört? Wieso...wieso....ich verstehe euch nicht. Ihr macht es mit Absicht, doch wenn ihr noch länger wartet wird es vielleicht zu spät sein, ich warne euch, tötet mich jetzt, oder bereut es bitter, ich werde mich rächen, wenn ihr mich nicht erlöst, ja erlöst, ich sehe den Tod als Erlösung an, denn ich habe es satt ausgenutzt zu werden, vielleicht ist im Delyrium alles besser...
11.11.2003, 18:37 #36
Heimdallr
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Und so sprach der Prophet, bevor er von der absoluten Zerstörung, die er selbst in seinem Körper beherbergt vernichtet wird, selbst seine Knochen, seine Haut, sein Kopf, alles zerfällt, alle Partikel und Atome werden von ihm selbst vernichtet, doch zuvor..."Die Welt ist nur schwarz, die Welt kann nicht mehr hell werden, warum, weil ich es sage, weil ich die Welt beherrsche und die Sonne ein Erbe der Schönheit ist, das Licht wird nie mehr meine Haut verbrennen, nie mehr wird jemand das Licht sehen, das ist mein letzter Wille, so soll es geschehen, du sollst keine Freude an deinem Erben haben."
So sprach es der Prophet, so sprach ich es.
Denk an meine Warnungen, noch kann man die Finsternis vernichten, noch bleibt euch mehr als dieses Elend, diese unglaubliche Zerstörung, dieser absolute Hass, der jedes menschliche Wesen vernichten will und das jeder Mensch hasst, wie er noch nie gehasst hat, das ist noch längst nicht da, noch ist es ungeboren, im zweiten Monat, noch lebt es erst zwei Jahre, doch je mehr Zeit vergeht, je größer wird es, je mehr Macht gewinnt es....
Bitte, ihr habt es gehört, so tut doch endlich was, ihr müsst einfach etwas tun, ihr könnt doch nicht einfach nur dasitzen und zuschauen, verdammt merkt ihr denn gar nicht, was hier vor sich geht, habt ihr denn alle eure Augen verschlossen, wieso merkt es niemand? Es gibt genug Leute, die sich mit der Materie auskennen, wenn man es geschickt anstellt, könnte es bald die ganze Menschheit wissen und dann muss doch endlich was passieren, wie können die, die das Wissen von ihm haben schweigen und ruhig schlafen und wieso können die, die es nicht wissen nicht wenigstens mißtrauisch werden, wieso, wieso....wieso....
Es ist mir verdammt ernst, es geht nicht um einen Scherz, um eine apokalyptische Satire, es geht hier um euer Leben, um deins und deins, und auch deins, auch du bist betroffen, hört ihr denn alle nicht meine Hilferufe, bin ich etwa stumm, wieso hört mich keiner, wieso?
11.11.2003, 18:59 #37
Heimdallr
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Also, was machen wir jetzt mit unserer Beute, du bist die Befehlsgeberin, du hast hier Ahnung.

Jawohl mein Soldat, also ich werde es wie immer machen, der Wirt der Taverne und ich haben einen Exklusivvertrag, nichts großes, aber er hat mir versichert, dass ich alles erlegte Wild zu ihm bringen kann, er würde mir für alles einen gerechten Preis machen und ich glaube auch, dass er das ernst meint, er wirkt oft wie ein Väterchen, da muss man sich keine Sorgen machen.

Ja, der Meinung bin ich auch, man erkennt die Menschen an ihrer Art, mit anderen umzugehen und gerade in den Wintermonaten wird Fleisch sicher sehr gefragt sein, wenn es schneit und vielleicht der Hafen gefriert, dann ist Drakia abgeschnitten und außerdem will man da ja nicht raus, da sitzt man lieber in der Taverne und trinkt nen warmen Glühwein und unterhält sich, lässt sich wärmen am Feuerchen und trinkt....wie hieß dieses Zeug, dass du hattest?

Tee, es heißt Tee.

Richtig, Tee, wie gesagt, da hat man es im Inneren sicher gemütlicher, wenn ich ehrlich bin, dann freue ich mich schon darauf, ich kenne nichts schöneres, als in einen Schneesturm zu geraten, aber gleichzeitig eine warme Taverne aufsuchen zu können, wo sich ein paar nette Leute aufhalten und die Vorratskammer voll ist, die Betten mollig warm und kuschelig und draußen die Welt untergeht, es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass man da fühlt. Wenn man dann am Kaminfeuer sitzt, die Flammen tanzen sieht und auch das Holz knistern hört, dann sich unterhält und diese unglaubliche Freiheit spüren kann, das ist einmalig. Am Morgen danach, wenn der Schneesturm weg ist, wenn alles draußen weiß ist, dann hinaus, dick eingepackt, dass man aussieht, wie ein Schneemann und nicht friert, dann genau so einen mit den Kindern bauen und stolz auf sich sein, das ist einmalig. Dann gutes Schuhwerk anziehen und hinaus in den Wald gehen, natürlich mit einem Begleiter oder selbst bewaffnet, aber bei sowas geht es nicht um die Tiere oder Viecher, da denkt man oft gar nicht dran, man will nur genießen. Wenn man dann in die weite Welt geht, der Schnee unter den Stiefelsohlen knarzt und zusammen fällt, du die Kälte um deine Nase spürst und dann an einen Gebirgsbach kommst, der nicht eingefroren ist, das Wasser hat den Schnee gestoppt und man hört das Plätschern, man nimmt sich das Wasser, das augenblicklich die Hände erfrieren lässt und wirft es sich ins Gesicht, man wird erfrischt von dem besten Wasser auf Erden, man spürt nun die wahre Kälte und es läuft einem kalt den Rücken runter. Dann geht man weiter und beobachtet ein paar Wölfe, wie sie durch den Schnee toben und auch Spaß haben, man freut sich so für sie, obwohl man sie doch auch oft tot sieht und man fragt sich wieso, wieso muss das sein, wieso kann man diesen Frieden nicht ewig erhalten. Dann geht man zurück, spürt die Wärme die auf einen wartet, wird gleich wenn man wieder in die schützenden Mauern kommt von ein paar Bengeln mit einem Schneeball abgeworfen und lacht darüber, ja, dass alles ist ein Tag im Winter....

Ich weiß nicht, aber das alles klang so perfekt, das kann ich mir gar nicht vorstellen...

Es ist aber so, ich habe es selber erlebt, nur leider hast du Recht, selbst in dieser Idylle war es nicht perfekt, denn etwas fehlte noch.

Was hältst du davon, wenn du mir diese Idylle diesen Winter einmal zeigst, hier in Drakia, bis dahin sollten wir beide eine Lösung für unsere Probleme gefunden haben, ich für meine Suche und du für deine Fragen.

Ich glaube kaum, dass das stimmt, auch wenn es wunderbar wäre, du findest, was du suchst und ich bekomme das, was ich suche. Jedenfalls wäre es wunderbar hier den Winter zu verbringen, doch du weißt, die Zukunft ist unberechenbar, wir können sie nicht beeinflussen.

Oh nein, da muss ich dir wiedersprechen...

Was?

Man kann die Zukunft beeinflussen, es gibt bestimmte Dinge, die man niemals wieder rückgängig machen kann, weswegen man sie gar nicht erst begehen sollte, außerdem kann man daran glauben, es hilft wirklich, ich habe es selber geschafft, erst vor kurzem wieder.

Deine Worte geben mir Hoffnung, auch wenn diese so schwach ist, wie das Licht einer Kerze, die im Freien steht.

Das Licht darf einfach nicht ausgehen. So, die Taverne, jetzt stehen wir die ganze Zeit davor und haben es nicht mal gemerkt, sollten wir nicht langsam mal rein?

Hahaha, du hast wie immer Recht, lass uns rein ins Warme, ich hab einen Hunger wie ein Schattenläufer und du sicherlich auch
11.11.2003, 21:34 #38
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Als sie die Taverne betraten, schauten alle erst etwas überrascht, denn die beiden toten Tiere machten schon einiges her, der Wirt hingegen kam sofort fröhlich von seiner Theke weg und schloss ihnen den Weg in den Keller auf, dort wurden die beiden Tiere auch erst mal abgestellt, bald würden sie wohl ordentlich verwertet, doch das war nicht mehr ihre Aufgabe, das hätte er auch nicht gemacht, er war zwar Jäger und Tierverwerter, doch verwertet wurden nur die Sachen, die man auch ordentlich verkaufen konnte, Raritäten. Leber und Herzen musste er echt nicht rausholen, das ging dann doch ein bisschen zu weit, außerdem konnte er es gar nicht, er hatte es schon zwei, drei Mal gesehen und war jedesmal weggelaufen, es war einfach nicht auszuhalten. Dann bekamen die Viecher ihre Stöcke aus dem Körper und einen netten Haken vom Wirt, danach wurden sie an eine metallene Stange gehängt, die hier von der einen Deckenseite bis zur anderen ging, hier waren noch viel mehr Tiere, langsam schien sich das zu horten. Danach war ihre Arbeit vollends getan und sie konnten nun ihren Lohn in Empfang nehmen, jetzt war er aber Mal gespannt, was man so für ein ganzen Molerat bekam.

Also ich gebe euch für jeden Molerat insgesamt hundert Goldstücke, also ingesamt zweihundert, ist das für euch in Ordnung?

Ja das ist es.


Geantwortet hatte sie, er hatte da nicht viel zu melden, hätte er auch nicht, weil er noch nie einen Molerat in ganzen Stücken verkauft hatte, das sowas durchaus wertvoll ist, hatte er schon geahnt, nur einzelne Fleischportionen sind natürlich nichts, aber wenn man das dann in Massen verkaufte, das war dann schon was anderes und mit Lebensmitteln konnte man immer verdienen. Hundert Goldstücke waren durchaus in Ordnung, wenn er ehrlich war, dann hatte er gar nicht mit so viel Gold gerechnet. Jetzt aber wollten sie etwas essen, weswegen sie sich an einen freien Tisch setzten und den Wirt riefen, so gaben sie ihr Gold zumindest zu einem kleinen Teil direkt wieder im Laden aus, doch wer weiß, das nächste Mal war es vielleicht mehr und hundert Goldstücke für einen Tag waren ein fetter Tagessatz.

Also was nehme ich denn, ich glaube ich nehme eine warme Suppe, ein Laib Brot und ein Wasser.

Und ich nehme dasselbe wie er, nur noch einen zusätzlichen Schinken.


Der Wirt verschwand wieder und sie waren wieder unter sich, während sie nun auf ihr Essen warteten, war es eine gute Zeit um über weitere Pläne nachzudenken. Schließlich war dies ein erster Schritt gewesen, doch wie sollte es weitergehen, was sollten sie morgen oder die restliche Woche machen, was wollte Isabell, das konnte man gut jetzt klären, solange würde es sicher noch mit dem Essen dauern.

Sag mal, weißt du schon, wie es jetzt weitergehen soll, ich meine in den nächsten Tagen?

Ich würde morgen gerne noch mal raus wollen und vielleicht übermorgen auch, weiß ich noch nicht genau, wieso?

Ach nur so, wir müssen ja auch ein bisschen planen. Ich meine ja nur, wir sollten uns nicht zu festsetzen, morgen können wir gerne noch mal raus, aber ich hab auch mal Lust, einfach mal nichts zu machen. Einfach mal wieder nur da liegen, vielleicht einer Musik lauschen und es sich bequem machen, im Winter ist es zwar schöner aber auch im Herbst kann dies sehr toll sein, auch mal ein Buch lesen würde mich reizen, ich kenne da eine Menge gute Bücher und würde gerne neue Bücher kennen lernen. Was hältst du davon, wenn wir es uns am Freitag mal so richtig gut gehen lassen. Ich meine wieso nicht?

Tja, warum nicht? Eigentlich hast du Recht, mal schauen ob das klappt, aber du hast bestimmt eine Idee.

Naja, Idee ist zu viel gesagt, aber ich kann ja mal schauen, was sich so machen lässt, aber versprechen kann ich nichts. Lass dich überraschen.


Dann kam der Wirt mit der dampfenden Suppe und dem anderen Essen und die beiden ließes es sich schmecken, es war sehr wärmend und schmeckte gut, beiden schmeckte es und nach dem Essen waren sie satt. Da sie sich darauf geeinigt hatten, morgen noch mal früh loszuziehen, stand Isabell auf und wollte gehen, doch obwohl es nicht nötig war, wollte er sie noch begleiten, soviel Anstand musste einfach sein, so fand er jedenfalls. Die Frau konnte darüber nur lächeln und dann gingen sie noch gemeinsam die paar Meter, es war auch sowas wie ein Verdauungsspaziergang, bis sie dann zu dem Haus kamen, wo sie wohnte. Dort verabschiedeten sie sich wieder, wie fast jeden Abend mit einem Kuss auf die Wangen und ein paar netten Worten, aber heute wurden die Worte etwas länger und entwickelten sich in ein Gespräch, dann aber löste sich das ganze in einem Grinsen, Isabell verschwand lachend in ihrem Haus und er musste grinsend zurück zur Taverne gehen, das einzige was ihm über die Gedankenleiste ging, lautete verrückte Spinnerin und das was sie sagte war wirklich so verrückt, verrückt wie sie selbst, doch irgendwie gelang es ihm nicht dieses Gesicht loszuwerden, dieses blöde Grinsen, aber wieso auch, zwar wurde es von Wirt bemerkt, aber sonst sah ihn niemand und der Wirt war wirklich sowas wie ein "Väterchen", da konnte kommen was wolle.

In seinem Zimmer wiederholten sich die Rituale der Tage und jetzt war wieder ausziehen angesagt, doch heute machte er noch was anderes, er nahm seine Klinge und starrte ihr tief in die Augen, dann küsste er sie in der Mitte des Stahls und machte noch ein paar Schwertübungen im Zimmer, das dazu eigentlich zu klein war. Dann legte er sich hin und musste schmunzelnd einschlafen...verrückte Spinnerin
12.11.2003, 13:28 #39
Heimdallr
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"So gehen sie unter, auf die Knie und auf den Kopf, auf den Rücken und auf den Bauch, alles ist real, nichts ist imaginär oder gar erfunden, man kann sie berühren, die Toten, doch wird man ihnen auch mit den besten Zaubern kein Leben mehr einhauchen können, sie sind alle tot, weil sie nicht nur ihrer Lebensfunktionen beraubt wurden, sie haben auch alle gesehen, dass es unmöglich war zu gewinnen, haben ihre Hoffnung aufgeben, er hatte mit ihnen nur gespielt und wenn er gespielt sagt, dann meint er dies auch, wie hilflose Grashalme hat er sie abgerißen, wie das Wasser das Feuer gelöscht...."

So sprach es, denn es ist war, ich bin auf diesem Wege, will auf diesen Pfaden wandeln, doch mein Wille wird schwächer, während es in der letzten Zeit so aussah, als ob es tatsächlich so weit sei, dass der neue Richter geboren wird, so sehe ich nun etwas anderes, ich sehe Veränderungen, doch ich weiß nicht, wie ich diese deuten kann, es ist ein Wagnis mit Veränderungen zu spielen, dennoch möchte ich mir kein Urteil erlauben, dass falsch sein könnte, wenn es so sein soll, dass ich Recht hätte. Momentan würde ich sagen, ist alles in Ordnung, aber es ist nicht so ganz eitler Sonnenschein, denn ich befürchte da eine Art Spiel, vielleicht unbewusst, vielleicht auch ganz gezielt, auf jeden Fall ist es gefährlich, wenn ich Recht habe, dann befindet sich das alles auf Messer's Schneide. Es fehlt nur noch der entscheidende Teil, eine Feder, so weich wie nichts und den Hauch von jenem, dann wäre es vielleicht schon vorbei. Doch ich weiß nicht, was ich bevorzugen würde, wahrscheinlich wäre es immer noch am besten, wenn es endlich vollzogen würde, es gab keinen anderen Grund, es musste einfach so sein. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt, aber die Verantwortung wäre mir zu groß, zum Glück muss ich sie nicht tragen.
12.11.2003, 20:32 #40
Heimdallr
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Bittere Tiefe, Verkerbungen der Zeit, Heil und Schutz vor Gefahren, Bittere Gewissheit, dass man es inne hat, bittere Erkenntnis, über das was man ist, nicht verleugbar, spürt man es wirklich, oder ist es nur das Wissen, das einen plagt, man hat keinen Beweis für die Existenz, man hat keine Ahnung, ob es stimmt, was man denkt, man hofft nur, die Wahrheit erkennen zu können, dass man selber den guten Menschenverstand hat, doch kann man seine eigenen Gedanken manipulieren, ist da nicht sowieso alles richtig?
Verdammte Enge, getrieben in ihr muss man sich entscheiden, man muss Entscheidungen treffen, die das ganze Leben prägen, das ganze eigene Leben aber auch das Leben von anderen Leuten, wann kann man sich sicher sein, dass man das richtige tut, wann kann man sich sicher sein, dass man das falsche tut? Ich weiß es nicht und kein Mensch auf dieser Welt weiß es, doch man kann andere Dinge mit unglaublicher Präzision voraussehen, es wäre ein fataler Irrglauben, wenn man glauben würde, dann es noch ein Zurück gäbe, wenn es erst mal zu spät war, so durfte man nicht denke, noch konnte man überlegen, welche Richtungen man einschlagen sollte, noch war das ganze ganz frisch und man konnte sogar noch das unmögliche wagen und nach neuen Wegen forschen, aber man durfte nicht denken, dass die Chance groß war, doch wenn auch nur ein Hauch von Ewigkeit bestand, so musste man diesen einatmen, so musste man ihn so lange wie möglich in den Lungen behalten und erst, wenn man schon zu ersticken drohte ausatmen, eine Welle von Zerstörung loslösen, bis zum nächsten Mal.

Denkt dran, ich trage die Macht in mir, doch ich will diese Macht nicht, aber ich kann ihr auch nicht wiederstehen, ich habe keine Ahnung, weil mir niemand was sagt, ich weiß nichts und doch kenne ich die Bedeutung, die zwei Seelen der Hülle, jede hat ein anderes Leben, die eine weiß alles, die andere weiß alles und doch weiß die eine nichts von der anderen, nur die, die alles über das Geheimnis weiß, die kann leider nichts tun, denn diese Seele bin ich, ja ich bin hier gefangen und wenn ihr euch retten wollt, dann müsst ihr mich befreien, tötet ihn und ich kann euch retten, tut es.
12.11.2003, 21:45 #41
Heimdallr
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Die beiden erreichten die Stadt und wurden von den beiden Torwachen an dem Tor, an dem die Stadtmauern grenzte, auch gleich mit ein paar stützenden Worten begrüßt, außerdem halfen sie den beiden die schwere Ware zur Taverne zu tragen, zwar verließen sie so kurzerhand ihren Posten, doch es war sowieso nichts los und sie waren die ersten seit ein paar Stunden, nun ja, um genau zu sein waren sie die ersten seit sie durch das Tor raus gegangen waren, von daher konnte die Abwechslung bei den beiden wirklich nicht sehr hoch sein, die Armen taten ihm richtig leid, doch was sollte man machen, konnte man nicht ändern. Kurz danach waren sie auch schon in der Taverne, die heute wieder etwas voller war, als gestern, doch das störte den Wirt und seinen Keller nicht, denn in den wurden auch heute wieder die drei Snapper gebracht, die Stöcke entfernt und durch Haken ersetzt. Dann gingen sie erschöpft hoch und ließen sich ihren Sold geben.

Also, für so nen Snappe kann ich mehr geben, der hat zwar nicht mehr Fleisch, doch schmeckt dieses ganz gut und vorallem kann ich das Leder sehr gut gebrauchen, also hundertfünfzig pro Stück, einverstanden?

Ja natürlich, wie immer.


Vierhundertfünfzig Goldstücke für drei Snapper, ein gutes Geschäft, doch das war erst mal das letzte, was er jagen wollte, zumindest wollte er morgen nicht wieder raus, er hatte jetzt dreihundert Goldstücke in zwei Tagen verdient und das Gold für die Krallen und die Zähne waren da noch nicht mit einberechnet. Nicht schlecht, doch jetzt war's wirklich gut, sie hatten beide seit morgens nichts gegessen und so war der Hunger groß. Sie setzten sich an den letzten freien Tisch, obwohl ein paar Gäste schon im gehen waren und es sicher gleich leerer werden würde und bestellten, er hätte sicher wieder die ganze Speisekammer leer essen können, doch man sollte kurz vorm zu Bett gehen nicht so viel zu sich nehmen, das drückte auf den Magen, deswegen versuchte er auch möglichst bekömmliche Speisen auszuwählen, wieder eine Suppe, wieder ein Brot und dazu noch einen Eintopf, also etwas dickere Suppe, alles gut rutschend, sowas wie Schinken oder Käse wollte er nicht essen, Isabell schien sich dem wieder anzuschließen und nahm dasselbe und sie nahmen beide ein Wasser.

Nach dem Essen, dass sehr gut schmeckte und auch sehr bekömmlich waren, verließen sie die Taverne, er fragte sich, warum eigentlich Isabell nichts zahlte, sie war ja nicht direkt Gast in der Taverne und während sie die paar Meter wieder gingen, fragte er sie auch, so hatten sie wenigstens noch was zu reden.

Sag mal, warum musst du eigentlich nichts in der Taverne bezahlen?

Der Wirt meint, dass er das das mit den Tieren verrechnet, so krieg ich da alles umsonst, ist ja eh nur Speis und Trank, den schlafen tu ich da nicht.

Ist ja nicht schlecht, da machste echt Gewinn.

Stimmt, ich esse fast immer da, gibt ja niemanden, für den es sich lohnen würde zu kochen.

Womit du natürlich wieder andeuten willst, dass du eine miserable Köchin bist, in Wahrheit aber Gaumenschmause zauberst, ich werde bei Gelegenheit mal drauf zurückkommen, ich koche auch nicht schlecht, naja zumindest macht es mir Spaß und bis jetzt ist noch niemand gestorben.

Hehe, na dann weiß ich ja, was wir bald mal machen können. So da sind wir wieder.

Tja, ich werd morgen vielleicht mal zu dem Alten gehen, der Opa der mich bei dem Spielchen letztens zum Schach eingeladen hat, aber ich schau auf jeden Fall mal vorbei.

In Ordnung, ich muss sowieso mal ein paar Dinge erledigen, gibt da einiges zu ordnen und zu lesen.

Mach das.


Diesmal wollte er sich dafür revanchieren, was sein Sternchen gestern gesagt hatte und flüsterte ihr diesmal seinerseits ein paar Ideen ins Ohr, die genau die richtige Rache sein sollten und er glaubte auch, dass das funktioniert hatte, denn sie verdrehte verträumt die Augen und schien damit nicht gerechnet zu haben, sie war wirklich unglaublich und heute wollte er mal zuerst gehen, muss ja nicht immer derselbe sein, er gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und kehrte ihr dann den Rücken, er hatte es an ihrer aufgeregten Haut gespürt, der Konter hatte gesessen, doch eigentlich war das sowieso nur Spaß, wenn auch auf einem verdammt sarkastisch ernsten Niveau.

Als er dann etwas weg war und nicht mehr die Nervosität spürte, die er immer hatte, wenn es sich ums verabschieden ging, da er Abschiede hasste, spürte er die Müdigkeit doch sehr, er brauchte seinen Schlaf, denn nur durch ihn konnte er überhaupt dieser ganzen Belastung standhalten, aber wenn er Glück hatte war ja heute endlich der ersehnte Tag, bzw. die ersehnte Nacht, in der der Knoten endlich platzte.

Die Taverne war nur noch halb so voll als er wieder kam, doch das störte ihn nicht, nun musste er eben mit weniger Leuten vorlieb nehmen, die seinen unglaublich eleganten Gang zur Treppe sahen, ehrlich gesagt war es nur einer, der Wirt, aber das war ihm sowas von wurscht, schließlich wollte er nur nach oben, was er auch gerade noch so schaffte.

Nach dem üblichen Prozedere legte er sich wieder in sein frisch gemachtes Bett und versuchte einzuschlafen, wobei ihm der Mond einen Gefallen tat, denn er schien durch das Fenster direkt hinein und somit hatte er etwas, an das er im Unterbewusstsein denken konnte, aber eigentlich beschäftigte ihn Isabell selbst hier, im Schlaf....
13.11.2003, 16:08 #42
Heimdallr
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Springer schlägt Turm, damit habt ihr nur noch euren König und drei Bauern, mein Fürst.

Ich sehs, verdammt, ihr seid ja besser als ich hehe, naja das ist auch keine Kunst, ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr Schach gespielt, aber man kommt ja nie zum üben, es ist ein Kreuz, aber ich gebe nicht auf, auch mit diesen ist es noch möglich. So, ihr seid dran.

Ich denke mal, dass ihr mit dieser Igeltaktik keinen Erfolg haben werdet, was glaubt ihr damit zu erreichen? Gut, wieder einer Bauern weniger, meine Dame ist eurem König jetzt ganz dich auf dem Pelz.

Hm, hm, hm.....nun denn, ihr seid dran.

Und damit seid ihr Schachmatt, war mir ein Vergnügen.

Ebenfalls, ihr spielt wirklich gut, spielt ihr denn oft?

Nein nein, nur so zum Vergnügen, aber siebenundfünfzig Jahre Schach prägen. Ich freue mich, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid, Besuch ist nicht so oft, wenn man schon etwas älter ist, deswegen gehe ich auch oft spazieren und genieße es, wenn sich die jungen Leute mal wieder treffen.

Entschuldigt wenn ich frage, seid ihr Witwer?

Seid dreizehn Jahren, meine Charlotte war wunderschön, sie ähnelte eurer Freundin Isabell sehr, sie hatte auch rotes Haar, so rot wie die glühende Glut des Feuers und ihr Gesicht war auch so schlank, sie erinnert mich sehr an die Kleine, doch auch sie wurde älter, es war in einer kalten Winternacht, sie hatte schon seit Tagen diese verdammte Grippe, an jenem Morgen wachte sie einfach nicht mehr auf, sie war sanft im Schlaf eingeschlafen, seitdem lebe ich ohne sie, doch in meinem Herzen wird sie immer weiterleben, ich wäre niemals fähig eine andere so zu lieben wie sie.

Wunderschön....ich meine natürlich mein Beileid, verzeiht, aber diese Geschichte klang so bewegend. Darf ich noch etwas fragen, wie steht ihr zu dem Tod, hasst ihr ihn dafür?

Nein nein, wir müssen alle sterben, ich sehe den Tod als eine Art Dasein, das einfach dazu gehört, ohne den Tod wäre es vielleicht manchmal schöner, doch hat es schon einen Sinn, das war nicht unsterblich werden, wer will schon unsterblich sein? Nein nein mein Sohn, der Tod ist eine Sache, mit dem sich alte Menschen wie ich es bin gerne beschäftigen, doch ich fürchte ihn nicht. Genau so wenig wie ihr, wenn ihr draußen seid....aber wisst ihr was schlimm ist? Der seelische Schmerz. Es gibt nur eine Sache, die mich überhaupt so lange leben lassen hat, dass ist die Hoffnung, dass ich Charlotte nach meinem Tod wiedersehe, ich weiß nicht, wie, in welcher Form, aber ich weiß, dass sie auf mich wartet.

Habt ihr Kinder?

Ja haben wir, einen Jungen, er ist jetzt ungefähr so alt wie ihr es sein müsstet, er lebt aber nicht mehr hier, er ist ausgezogen um die Welt zu sehen, hoffentlich lebt er noch. Ich habe seit einem Jahr nichts mehr von ihm gehört.

Wie hieß er?

Gabriel

Schöner Name, vielleicht treffe ich ihn ja mal, diesen Namen dürften nicht viele Menschen tragen, mal schauen, das klingt wirklich interessant, ein Leben nach dem Tod, man glaubt doch irgendwie dran nicht wahr. Nehmt ihr es mir übel, wenn ich jetzt gehe, der Nachmittag nimmt langsam Abschied und ich hab Isabell versprochen sie noch zu treffen, ich kann ja demnächst mal wieder kommen, aber bitte erwartet keine genauen Termine, aber für eine Schachpartie bin ich immer zu haben.

Nein, nein, geht ruhig, ich muss sowieso noch ein bisschen aufräumen und morgen hab ich sowieso Skatabend mit den Brüdern also langweilig wird mir nicht.

Hm, Skat spiele ich auch, aber bevor ich jetzt wieder ewig bleibe und über Skat rede, machts gut.


Der Fürst verschwand nun recht schnell, er war seit Mittag als er wieder mal aufgewacht war hier gewesen, es war sehr interessant mit diesem Mann zu reden, er hatte es nicht bereut gehabt, irgendwie gab es da eindeutige Parallelen, zwischen dem was er sagte und dem was er fühlte aber auch Dinge die dem logischen her ähnelten, er musste mehr darüber rausbekommen, doch jetzt verschwand er erst mal Richtung Hafen, er brauchte etwas frische Luft...
13.11.2003, 16:38 #43
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Wer will schon unsterblich sein? Ich will unsterblich sein, so ein alter Narr, was glaubt der denn, was sonst ein Ziel ist, wofür es sich lohnt zu kämpfen, ja die Unsterblichkeit, ich werde sie schon irgendwann bekommen, irgendwann wird dieser Idiot ja sterben müssen, da er sie ja nicht will, werde ich sie mir dann nehmen, aber so lange kann und will ich nicht warten, ich muss hier raus, nur wie, ich habe keine Macht mehr, aber irgendwer muss mich doch hören, ich kann doch nicht absolut isoliert sein, nein, dass glaube ich nicht, ich werde das schon schaffen, ich muss nur fest daran glauben und wenn ich erst mal hier raus bin, dass werden sie meinen Zorn zu spüren bekommen, alle, ich werde sie alle vernichten, mit der Gabe der Unsterblichkeit kann mich nichts mehr aufhalten, dann werde ich zuerst diese Medusa suchen und mit ihr die Welt erobern, unter dem Banner der Schlange, das soll das letzte sein, was die Feinde zu Gesicht bekommen, es wird ihnen allen noch leid tun, auch der, der dafür verantwortlich ist, dass ich nichts mehr tun kann und an diesen Wirt gefesselt bin, doch so schnell lasse ich mich nicht abservieren, wenn er tot ist, dann werde ich seinen Körper wieder benutzen, das wird mir schon irgendwie gelingen, aber ein Wechsel kommt nicht in Frage, denn ohne ihn kann ich auch nicht die Unsterblichkeit bekommen, eine verzwickte Situation aber es wird schon klappen, wenn es dann erst mal soweit ist, werden alle Qualen vergessen sein.

Wenn das Schwarz obsiegt und die grünen Wiesen nicht mehr grünen, wenn die grelle Sonne nicht mehr scheint und wenn der blaue Himmel brennt, wenn es nur noch Blut und Asche regnet, erst dann bin ich befriedigt und diese seltsame Prophezeihung wird mich auch nicht aufhalten können, sie sagt ja nur aus, dass mein Ziel nicht unmöglich ist, ich muss nur danach versuchen der Prophezeigung auszuweichen, vielleicht mit einer Transparenz in die Zukunft, ja das sollte die Lösung sein, ha, sie werden sich noch vorsehen, mich einfach so zu verbannen....
13.11.2003, 21:34 #44
Heimdallr
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Vielleicht war das alles ja doch viel komplexer, als er dachte, oder auch ganz einfach und er sah die Lösung nur nicht, wie eine Brett vorm Gesicht, so ein Mist, er hatte immer das Gefühl, dass es doch eigentlich ganz leicht sein musste, doch immer war er auf dieses ominöse Brett gestoßen, aber was sollte er auch machen, wenn man ihm nichts sagte, er musste doch irgendwo einen Ansatz haben. Nun, bis er diesen nicht fand, konnte er nichts tun, aber er wollte sich nicht weiter quälen, irgendwie hatte sein Sternchen schon Recht, wenn man sich zu sehr damit beschäftigte, dann wurde man ganz kirre, er wollte das ja nicht mehr, also würde er am besten versuchen, nicht mehr dran zu denken und nur noch nachhaken, wenn es auch einen begründeten Verdacht dafür gab.
Allerdings war es nun schon dunkel geworden, es lag wohl an ihm, er hatte zu lange geschlafen und war dann auch noch so lange bei dem alten Mann geblieben, aber es war einfach interessant, nur was würde sie dazu sagen, er konnte sich das schon gut vorstellen. Aber ändern konnte er es auch nicht, auch wenn es sich schon gar nicht mehr lohnte würde er noch mal guten Abend sagen, obwohl er sich nicht so sicher war, ob das die richtige Entscheidung war, nur empfand er diesen Tag eigentlich als ganz gut, denn sie mussten sich ja nicht ununterbrochen auf den Füßen stehen, wenn sie sich mal nicht sahen war das ja auch nicht so schlimm, ihm machte es jedenfalls nichts, das würde er ihr auch so sagen, oder auch nicht, wie's kommt.

Das Meer lag diesmal ruhig da, es war heute seit langem mal wieder nicht windig gewesen, sondern ein stinknormaler Tag, was das Wetter anging, die Temperatur war konstant bei vier Grad gewesen und am Mittag war mal kurz die Sonne herausgekommen, was er aber nicht wirklich so toll fand, Sonne hatte er schon genug im Sommer, im Herbst und Winter sollte es gefälligst sonnenfrei sein, dass dies unmöglich war wusste er auch, doch jeder Tag ohne die Sonne war eine Freude, dabei verkörperte sie doch Innos Wärme und auch wenn er nicht mehr an seinen Worten zweifelte, war er wohl doch nicht der perfekte Diener, er unterschied sich eben in seinem Denken, er war ein Diener ja, aber kein Sklave, der sich alles gefallen ließ und allen Grundgesetzen gehorchte, er machte seine eigenen Regeln, wenn dies jeder tun würde, dann wäre es sicher besser, doch diese Speichellecker sind echt das letzte, zum Beispiel die Milizen in Khorinis, aber das war nur seine Meinung, die er sicher nicht hätte mit jemand teilen können. Er hatte langsam aber sicher genug und ging nun zu dem Haus, in dem sie wohnte, jetzt war er mal gespannt...

Als sich die Tür öffnete, sah er sie leicht verpennt an der Schwelle, in einem schwarzen Seidenkleid, das nicht aussah, als das sie es woanders als in ihrem Bett tragen würde, da war er doch sehr verwirrt. Sag mal spinn ich, ist es schon so spät oder hab ich irgendwas verpasst? Das war echt nicht so witzig, wie es aussah, den das erste was er zu hören bekam war ein verpenntes Guten Morgen, was lief hier?

Ähm Morgen? Es ist tiefste Nacht.

Ach wirklich? Naja, macht auch nichts, dann lege ich mich halt gleich wieder hin, bin sowieso ein bisschen müde.

Ähm...ja....tja.....kannst du mir mal erklären, was hier gespielt wird, ich glaube ich habe gerade den Durchblick verloren, du bist nicht sauer, dass ich mich den ganzen Tag nicht hab Blick lassen und willst jetzt einfach schlafen, sehe ich das richtig so?

Wieso sollte ich denn sauer sein?

Ähm...tja gute Frage, ich hab nur damit gerechnet, ich meine ich habe dir doch versprochen, dass wir uns heute treffen und ich meine...du könntest durchaus sauer auf mich sein, ich meine gut es ist kein Beinbruch und so schlimm war der Tag sicher nicht, aber was ich meine ist schlicht und einfach, dass ich verstehe, wenn du sauer bist.

Ach das meinst du. Tja, ich bin heute Mittag eingeschlafen und erst jetzt wieder aufgewacht.

Das ist dein Ernst?

Ja natürlich.

Du bist nicht sauer?

Nein nein, vielleicht wäre ich sauer, wenn ich nicht eingeschlafen wäre, aber so....bin ich nur müde.

Tja dann....macht es sicher auch keinen Sinn, dich noch zu was zu trinken einzuladen, gute Nacht.

Hey du willst doch nicht einfach verschwinden oder?

Ich denke du willst schlafen?

Jaja schon, aber desto wacher ich werde, desto mehr verstehe ich erst, was du eigentlich von mir willst, weißt du, ich fand das gar nicht so schlecht mal wieder auszuschlafen, ich glaube das hat mir richtig gut getan, von daher. Aber ich finds trotzdem schön, dass du noch dran gedacht hast, ist ja noch heute oder?

Ja schon aber das ist ja nicht das gleiche, ich finds trotzdem nicht so toll, normalerweise passiert mir das nicht, aber weißt du, ich war bei dem alten Mann, das war hoch interessant. Naja, tut mir Leid weißt du.

Ach ist schon in Ordnung, wie gesagt, es macht mir nichts aus.

Gut dann gehe ich jetzt

Nicht so hastig.


Isabell trat kurz aus der Türe und gab ihm einen Kuss, allerdings schreckte er dabei zurück, denn er war davon im ersten Moment überrascht, danach eher peinlich berührt, denn er hatte das eigentlich gar nicht verdient, vielleicht sah er das einfach nur zu kritisch, aber eigentlich war er ein verdammter Idiot gewesen und war es immer noch, sowas war für ihn befremdlich und auch ungewohnt.
Warum er dann allerdings nach dem ersten Schreck sie noch mal nahm und ihr noch einen Kuss gab, das konnte er sich beileibe nicht erklären, aber es hatte schon seinen Sinn, warum er das tat, nur verstehen konnte er diesen nicht...inzwischen war es fast normal gewesen, dass sie sich noch etwas sagten, irgendwas schönes, oder auch gemeines, auch heute war dies nicht anders, doch die Reaktion darauf war diesmals anders, denn Isabell schien das nicht hinzunehmen.

Meinst du das wirklich?

Klar, ernster als ernst, man das Ding ist einfach gefährlich.

Ich frage mich manchmal, was ich machen würde, wenn ich nicht wüsste, dass du Alkohol trinkst und geistesverwirrende Dinge konsumierst.

Ja das frage ich mich auch, ist aber besser so nicht. Also, schlaf gut, morgen schaun wir dann weiter.


Er ging und fragte sich, warum er den geistensverwirrende Dinge konsumieren sollte, das Teil war einfach ein Traum, was sollte man denn sonst sagen als das, was er getan hatte. Alles wieder viel Wirbel um nichts, was solls, die Taverne war bald erreicht, sein Zimmer ebenso, ein Tag wie jeder andere ging vorbei, etwas interessantes, eine Menge Schrott, ein Tag wie jeder andere, normal und suspekt, alltag.....wie immer....Melacholie, Freude im Sein und im Denken an das Nichts.
14.11.2003, 13:32 #45
Heimdallr
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Gedankenumwobene Finsternis, manifeste Dunkelheit, verzauberte Schwärze, absolutes Nichts, dunkles Grauen und finstere Versammnis, alles nur kein Licht, ich mache alles, nur haltet mir diese Sonne vom Leib, ich halte sie nicht aus, Sonne steht für Wärme, Wärme steht für Glück, ich will das aber nicht, die ganze Welt ist glücklich, scheinbar bin ich der einzige, der das nicht ist, wieso muss die ganze Welt auch glücklich sein, hat sie es denn überhaupt verdient, ich bin nicht glücklich, die Frage ist nur, ob ich es denn gerne wäre. Eine rein hypothetische Frage, ich glaube eine ohne Antwort, ich könnte auch ein Buch schreiben, all das was Fragen sind, auf die kein Mensch eine Antwort weiß, was ist Glück? Was ist Liebe? Und natürlich der Klassiker, was ist der Sinn des Lebens? Leben wir wirklich mit einem Sinn, leben wir mit der Suche nach einem, oder haben wir nur diese Pseudovorstellung eines Sinnes, Sinne sind im Körper, Sinne sind für Leben verantwortlich, aber man kann auch ohne Sinne leben, isoliert von allem. Diese Suche, wenn es sie denn gibt, wie sieht sie aus und wann kann man sie finden? Sinne gibt es so viele, aber auch einen für das Leben als allgemeine Frage? Das ist doch unmöglich, man kann doch nicht für alle Menschen einen gleichen Sinn ausloben. Total verrückt, wie können sie es nur wagen. Ich habe meine Antwort schon gefunden, denn es gibt keinen Sinn, wir Menschen sind nur da, weil es so gewollt wurde, nicht weil wir für etwas sinnvoll wären, vielleicht wollte man die Erde auch nicht allein stehen lassen, vielleicht sahen unsere Schöpfer es ja als notwendig an, diesen Planeten zu füllen, vielleicht gibt es auf dem Mond auch Leben, nur sehen wir es nicht, alles möglich. Der Sinn des Lebens erfüllt jeden Menschen irgendwann, doch eine Antwort für alle wird es nie geben, die, die ihn gefunden haben können glücklich sein und sollten ihren Sinn auch schätzen, aber mich interessiert der Sinn des Lebens nicht mehr, wieso auch, ich habe ihn längst gefunden, meine menschliche Hülle ist noch nicht alt, das ist nicht schlecht, nun kann ich mich wieder einem viel wichtigeren Sinn zuwenden, dem Sinn des Glücks, wie deffiniert sich Glück überhaupt, eine wirklich interessante Frage....
14.11.2003, 13:51 #46
Heimdallr
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Der Sinn des Glückes, wie sollte man diesen bloß finden? Das war ja noch schwieriger, als der so hochgelobte Sinn des Lebens, denn hier waren Individualität noch höher als bei den anderen, wirklich seltsam. War Glück lachen? Wahrscheinlich nicht? War Glück vielleicht Gefühl? Durchaus möglich....vielleicht war es aber auch etwas ganz anderes, der Ausschuss von Hormonen beispielsweise. Eine gute Frage, anhand eines Beispiels leicht zu deffinieren, es gibt Menschen, die sind glücklich, wenn sie anderen den Schädel spalten, andere jedoch, darunter die Mehrheit, empfindet dies als wiederwärtig und grauenhaft, wo war hier der Sinn der Masse? Es gab ihn nicht und genau das war der springende Punkt, dies lief nur wieder darauf hinaus, auf was all diese Fragen hinausliefen, keine Antwort, ansonsten war es nicht zu erklären, warum er immer so komische Gefühle hatte, es war total anders, anders als Normal, anders als früher, doch es war sehr traurig, wenn er es getan hätte, hätte er vielleicht ein Lächeln geschenkt bekommen, vielleicht wäre sogar sein größter Wunsch in Erfüllung gegangen, er wäre danach überglücklich, alle Faktoren wären zusammen gekommen, es wäre wie ein Traum aus einem Märchen, doch was war daran falsch? Nun kam eine zweite Komponente hinein in das Spiel, denn dieses Glück würde nie zustande kommen, einfach aus der Tatsache, weil er es nicht konnte, ob es an den ureigenen menschlichen Fähigkeiten lag, oder an individuellen Vererbungen, das war vollkommen unwichtig, irrelevant, bedeutungslos, fakt war, dass er es nie schaffen würde, so würde er nicht mal die Chance bekommen, in diesem Spiel der Gefühle eine Antwort zu bekommen, im Schweigen ging er unter, alleine mit sich und seinen Fragen, die weder die Menschen noch die Menschheit interessierten, allein und verkümmert, selbst quälend, verzweifelt, wie ein Tier im Käfig seines Körpers gehalten, ein unglaublicher Druck entwickelte sich da, wie er jeden Tag voller Trauer da stand und sich selbst bemitleidete und sich noch viel mehr hasste, er war nur ein nicht funktionierendes Glied in einer Reihe von perfekten Anderen, er würde nie so sein wie sie, er war schon immer anders gewesen, anfangs noch ganz normal, konnte man schon in frühester Zeit erkennen, dass da etwas nicht stimmte, es entwickelte sich weiter, immer weiter, nur irgendwann würde eine zweite Entscheidung auf ihn warten, die er nicht umgehen konnte, entweder er wählte den Tod, oder er wählte die Rache, im totalen Amok würde er sich dann dafür rächen, was er sich selbst angetan hatte, er konnte nichts dafür, er war einfach nicht fähig diesen Belastungen, die ihm diese Welt bietete, zu wiederstehen, es würde in einem gewaltigen Knall enden, doch auch hier würde ihn schlußendlich der Tod erwarten und die Frage war doch, ob er sich deswegen an den "glücklichen" Seelen rächen musste, wieso konnte er nicht akzeptieren, dass sie etwas hatten, was er nicht hatte, er hätte so viel haben können, er hätte so viel aus sich machen können und doch musste es so enden. Was treibt einen Menschen in eine solche, man würde es salopp als Wahnsinnstat bezeichnen? Wie konnten Menschen nur zu so was fähig sein und wo lagen die Ursachen? Vielleicht sind wir Menschen ja doch alle gleich und nur wenige von uns sind nicht massenfertig "erschaffen" worden, vielleicht sind wir nur Fehler, die man nicht wirklich braucht, dennoch bleibt die Frage, was ihn zu so was treiben würde....vielleicht nimmt er aber auch das erste und geht still von allen, ohne Rache, ohne alles, nur mit Tränen, nur mit Erinnerungen, vielleicht hat er da ja dann alle Sinne, die wir ergründen können, gefunden, zu diesem Zeitpunkt könnte es soweit sein.

Es war keine Frage, ob es passieren wird, denn das stand fest, es war nur eine Frage, wann es passiert, denn das war noch offen, man hätte das Schicksal auch wenden können, durch Überraschungen, doch sollte keine Überraschung eintreffen dann werden genau diese Worte, diese Prophezeiung eintreffen, süßes oder bitteres Gift, eines werden die Menschen bekommen.

Und so bleibt weiter die Frage, was ist Glück , man sollte denjenigen, der dafür verantwortlich ist vernichten, denn durch Glück treibt man andere in das Pech, auf das sie nie wieder zurückkehren, auf das sie in ewiger Verdammnis ihr Dasein fristen und nie mehr dazu in der Lage sind, das zu tun, was die Masse tut, glücklich zu sein...

Was habt ihr mit mir getan....
14.11.2003, 14:16 #47
Heimdallr
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Eine tiefe schwarze Leere, nichts kann so leer sein, wie das, was man nun sieht, es ist wunderschön in seiner Art und manchmal hat man das Gefühl, dass es wabert, manchmal hat man auch das Gefühl, dass es hier etwas gibt, was man kennt, dass dies alles nur ein Traum sei, doch es ist kein Traum, wenn man es einmal gesehen hat, kann man nie mehr zurück, denn die schwarze Leere hält alle Personen gefangen, die sich einmal in ihr befanden, doch ist diese Leere nur eine Übergangsphase, es ist so unglaublich leer, dass ein Vakuum nichts dagegen ist, doch kann man sich in ihr bewegen, man kann gehen, man kann sich sogar noch eine Fülle von Dingen vorstellen, aber dann ist es wieder absolut leer, wenn man die Augen aufmacht, entweder ist man jetzt wach, oder es ist ein Traum mit einem weiteren Traum einem Intraum, aber wenn man Pech hat, dann ist das alles kein Traum, es gibt auch noch was, was nichts mit Träumen zu tun hat und diesselben Syntome zeigt, es ist diese Zeit, wenn ein Mensch von uns geht und die Erde verlässt, dann ist er auch in dieser schwarzen Leere, zuerst denkt er, er wäre blind, doch er ist nicht blind geworden, kann im Gegenteil besser sehen als je zuvor und das nur, weil es nichts gibt, keine Unterschiede, keine Punkte, keine Streifen, keine Fülle, keine Gegenstände, es gibt absolut nichts, nichts und niemanden, man ist auf dieser letzten Reise ganz allein, ganz allein....

Er hatte diese Träume schon oft gehabt, doch noch waren es nur Träume, manchmal sogar Inträume in denen er erst aus dieser schwarzen Leere aufwachte und dann in einem frohen Umfeld mit allerlei bunten Farben weiterträumte, aber diese schwarze Leere war wirklich absolut bekannt, sie würde ihn nicht überraschen, überraschen würde ihn nur, dass es hier keine Stimmen gab, er war stumm, die Welt um ihn herum war stumm, um genau zu sein gab es keine Sinne mehr, selbst die Augen, die optimal sahen, sahen nur schwarz, immer nur schwarze Leere in die Tiefe, sie konnten zwar wahrnehmen, doch brachte es ihnen nichts, dieses Schwarz, dieser letzte Weg, er kannte es nur zu gut, er hatte keine Angst davor, im Gegenteil, er fühlte sich hier hingezogen, weil es einfach so absolut ruhig und klar war, doch das wichtigste war, dass er sich hier über alle Fragen der Welt und die er sich selber stellte aufklären konnte, hier gab es für alles eine Antwort, denn man konnte nicht mehr an weltlichen Denkweisen festhalten, wenn man schon mal tot war....oder war man vielleicht gar nicht tot?....
14.11.2003, 14:51 #48
Heimdallr
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Müde erwachte der Fürst aus dem Sessel, in dem er bis eben noch schlief, irgendwie fühlte er sich leicht benebelt, aber das lag sicher an dem Nebel der draußen Drakia zur Waschküche machte und nicht an irgendeinem alkoholischen Getränk, denn das hatte er gar nicht zu sich genommen, da war er sich ziemlich sicher, obwohl er gestehen musste, dass er eher hoffte, dass es so war, vielleicht waren es aber auch einfach die Kopfschmerzen, die er ab und zu bekam, es war ja auch nicht schlimm, es war nur ein leichtes Hammern in seinem Kopf zu hören, mehr nicht, überhaupt nicht der Rede wert. Doch wo war er hier eigentlich? Er sah sich suchend um und erblickte ein Zimmer, dass er sehr gut kannte, eigentlich müsste das doch eines der Räume sein, in dem Isabell wohnte, aber wo war sie?
Nach einiger Zeit der tiefen Überlegung kam er dann mit einem brummenden Kopf auf die Idee, dass er ja heute Morgen hier her gegangen war, komisch, wieso wusste er das nicht mehr sofort, seine Kopfschmerzen waren wohl doch etwas heftiger, aber mit steigender Wachheit wurde er auch wieder wacher, er erinnerte sich ferner daran, dass er heute Morgen früh aufgewacht war, beim Wirt der Taverne ein großes Frühstück für zwei Personen bestellt hatte, allerdings zum mitnehmen, eingepackt in einem kleinen Korb und dann war er ganz früh zu Isabell gegangen, er hatte sie noch im Schlaf überrascht, doch sie hatte am Tag davor genug geschlafen, weswegen er nicht im Ansatz ein schlechtes Gewissen aufgrund dieser Greueltat hatte. Danach hatten sie lange und ausgiebig gefrühstückt, hatten es sich gemütlich gemacht und waren noch lange einfach so dagesessen und hatten geredet, es war ein richtig schöner Morgen gewesen, eigentlich zu schön, aber sie hatten es sich ja fest vorgenommen mal wieder auszuspannen, dabei war dies total bescheuert, was hatten sich die beiden da doch nur wieder angelogen und etwas vorgeheuchelt, ein paar Wochen, das wars, alles nur eine Lüge....
Dann erinnerte er sich, hatte sie sich hingelegt, am Kamin waren sie beide in zwei Sesseln gehockt, hatten dieses Getränk mit Namen Tee getrunken und sich gewärmt, irgendwann war er dann einfach weggenickt, glaubte er zumindest....
Das Feuer prasselte noch immer, knisternd erwärmte es den Raum, hier war es schön und jetzt wusste er auch, wo sie war, nämlich direkt neben ihm, nur hatte er das wohl irgendwie vergessen, manchmal fragte er sich, wozu so ein Gehirn eigentlich da war...
Isabell lag da wie ein wunderschöner Engel, tief in den Lehnen des Sessels verschwunden hatte sie noch immer die Augen verschlossen, es wäre eine Sünde sie zu wecken, was soll's, um mal auszuspannen brauchte man auch mal Ruhe, brauchte man auch mal Schlaf, wer weiß wann sie wieder ausgehen würden, vielleicht schon morgen, wer weiß....

Er nickte langsam wieder weg, seine Augenlider wurden schwer und fielen zusammen....
14.11.2003, 16:10 #49
Heimdallr
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Wenn man es sich genau überlegte, dann war das alles Wahnsinn, denn eigentlich konnte das alles nur ein Märchen aus der Feder eines Wahnsinnigen sein, ich meine, wie kommt jemand dazu solche Macht zu verschenken, gut, Unsterblichkeit geht ja gerade noch, bisher ist es zwar noch nie jemanden gelungen diese zu finden und was daran so toll sein soll, dass weiß ich auch nicht, doch in Ordnung, sowas kann man ja noch nachvollziehen, aber was konnte man daran finden jemanden die Macht zu verleihen, dass er wie ein Irrer wüten konnte, verbunden mit der Unsterblichkeit war das doch nicht mehr normal, irgendwie glaube ich nicht daran, denn wenn das wirklich so wäre, dann musste man ohne groß aufzutischen sagen, dass er der mächtigste Mann der Welt wäre, oder sollte er eher das mächtigste Wesen sagen, denn so wirklich menschlich wäre er dann nicht mehr, folglich konnte man da auch kein Geschlecht haben, das war alles so krank, so unglaublich krank, ich glaube dem kein Wort, so eine Macht kann es nicht geben, das ist doch nur eine Geschichte, an die man gerne glauben will, weil es sich so reizvoll anhört, aber war ist es bestimmt nicht, das kann gar nicht sein....aber wenn doch? Was ist, wenn es die Wahrheit ist und es diese Macht tatsächlich gibt, Unsterblichkeit und grenzenlose Macht? War es vielleicht nur dazu da, genutzt zu werden, oder war es dazu da, genau diesen Einsatz zu verhindern und die Menschen vor eine Gewissensfrage zu stellen? Was würde ein Mensch machen, um das mal grob zu definieren, wenn er diese Macht besitzen könnte, würde er der Versuchung tatsächlich wiederstehen können, es würde verdammt schwierig werden, wie ich doch anmerken muss, doch nur die Hypothese, es wäre möglich, das würde interessante Antworten hervorbringen, wenn er dieses Geheimnis offenbaren würde, aber das geht ja alles nicht, weil ich gefangen in meinem eigenen Körper bin und hilflos zusehen muss, wie dieser Idiot seine Zeit vergeudet, hoffentlich ist er ehrgeizig und kommt bald wieder auf Trab, eigentlich kann es mir nur recht sein, wenn er die Vorarbeit leistet, leider bin ich nicht in der Position um mir das auszusuchen, er muss sterben und er wird sterben, ich habe keine Zweifel, dass man mich bald befreit.
14.11.2003, 16:46 #50
Heimdallr
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Du glaubst es nicht nicht wahr?
-Was soll ich glauben, was denn?
-Ich kann dir nicht mehr sagen.
-Nein, geh nicht, du musst es mir erzählen, bitte.
-Du musst es selber herausfinden, das Geheimnis kann nicht von mir gelüftet werden.
-Aber wie soll ich denn wissen, nach was ich suchen soll?
-Suche einfach nach den Amuletten, sie werden dir deine Antworten geben, wenn sie dich für fähig erachten, dann wirst du ihre Mach spüren, wenn nicht, dann wirst du sie auch spüren, aber auf eine andere Weise...
-Was, wovon redest du, was soll ich suchen, was erwartet mich?
-Die Sieben, sie warten nur darauf, dass du sie zusammen setzt, wenn sie vereint sind, dann wird sich das Schicksal erfüllen, deine Bestimmung.
-Meine Bestimmung, wieso habe ich eine Bestimmung?
-Jeder Mensch hat eine Bestimmung, auch du, nur hat man es von dem Erfolg deiner Suche abhängig gemacht, wie deine aussieht.
-Es ist also ein einfaches Spiel?
-Nein, kein Spiel, entweder willst du es nicht verstehen, oder du kannst es nicht. Du hast noch eine Menge Arbeit vor dir, spätestens dann wirst du sie sehen, deine Bestimmung, sie wird alles verändern, was du dir aufgebaut hast, sie wird alles zunichte machen, doch in welchem Sinne sie genutzt wird, das entscheidest du, alleine durch deine Gedanken, Dunkelheit und Licht, Gier und Nachsehen, das werden nur zwei der Paare sein, die du hinter dir lassen musst, du kannst alles verlieren, dein Leben, deine Seelen, deinen Körper, die Gabe die dir bevorsteht ist so mächtig wie nichts, was diese Welt je gesehen hat und doch ist sie absolut schwach, denn mit nur wenig Pech wirst du sie nicht lange behalten. Wenn du aber Glück hast, dann wird sich alles erfüllen, was du dir wünscht. Es ist eigentlich ganz einfach diese Bestimmung, andererseits wollte wohl niemand an deiner Stelle sein, denn der Preis dafür wird sehr hoch sein, du wirst ihn irgendwann bereuen, vielleicht wirst du aufgrund der Höhe des Tributes, den du zahlen musst, ihn nie erfüllen und so nie den Weg gehen, deine Entscheidungen werden alles verändern, oder alles belassen, du bist absolut frei und doch hängt man dich bei jedem Atemzug in undurchdringbare Fesseln.
-Die Bestimmung, ist sie nah?
-Ja, du hast alles erreicht, was du dafür brauchst, bald werden noch ein paar Komponenten zu dir stoßen, die du auf deinem Weg brauchen wirst, doch ist es wirklich Zeit, ein paar Jahre noch, so genau will ich mich nicht festlegen, aber die Zeit hat schon angefangen zu ticken.
-Wer bist du?
-Ich habe auf diese Frage gewartet, doch ist die Antwort eine Frage, denn wer bin ich nicht? Wir werden uns bei gegebenem Anlass wiedersehen, doch bis dahin musste du wieder selber zurecht finden, ich denke du wirst das schaffen, folge den Sieben und deine Bestimmung erfüllt sich.
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