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[Story]Die Wende des Lebens seines Lebens
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06.03.2004, 11:00 #1
sphero
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[Story]Die Wende des Lebens seines Lebens
Es ist um Acht, Feierabend für Yasmine auf der Arbeit. In dem Bürokomplex sitzen nur noch wenige ihrer Mitarbeiter. Freundlich verabschiedet sie sich von ihren Kollegen, verlässt ihr Büroraum auf dem Weg zu dem Fahrstuhl, während bei zieht sie sich ihren warmen Mantel an. Es ist Winter und ungemütlich kalt. Ein kurzes „Ding“ war zu hören, die Fahrstuhltür öffnete sich. Yasmine betrat den Fahrstuhl, keiner außer ihr befand sich darin. Die meisten waren schon zu Hause. Momente später erklang wieder das altbekannte „Ding“ aus dem Fahrstuhl, wieder schoben sich die Türen auf. Sie ging quer durch die Eingangshalle. Aus einer Ecke vernahm sie ein Abschiedsgruss, sie drehte sich im laufen um, es war Frank, der Hausmeister des Komplexes. Sie hob die Hand, eine Geste des Abschieds und lächelte dabei. Die Eingangstüren gingen automatisch auf und Yasmine kam auf dem Bürgersteig zum stehen. Es war kalt und über den Tag schien es ein wenig geschneit zu haben. Die Nacht waren Sternenklar, sie konnte ihren Atem sehen. Yasmine kuschelte sich in ihren Mantel und schaute nach einem Taxi, das sie heimbringen würde. Doch Fehlanzeige, keins, weit und breit zu sehen. Vor ihr tummelte sich der übliche Berufsverkehr auf und bald war die Straße zugepflastert von hupenden Autos und grellen Scheinwerfern. Eine Sirene erhellte durch die Häuserschluchten, ein komisches Geräusch, wie Yasmine fand. Die Minuten vergingen arg. Schließlich beschloss sie, ihren Heimweg mehr oder weniger freiwillig, zu Fuß aufzunehmen. Wie die Straßen, war auch der Bürgersteig voll von Passanten. Ein Mann im feinen Anzug kam gehetzt auf sie zu, er telefonierte und schien es sehr eilig zu haben, fast wäre er mit Yasmine zusammen gestoßen, wenn sie nicht rübergegangen wäre. Die Fußgängerampel wurde rot, die letzten Passanten schummelten sich noch über die Straße, zum Ärger der Autofahrer, wieder begann es bellendes Gehupe. Grün leuchtete auf, die Menschentraube setzte sich in Bewegung, Yasmine löste sich auf der anderen Seite und bog in eine Seitenstraße ein. Hier war es schon wesentlich ruhiger, man konnte sich wieder freier bewegen. Sie lief ein paar Minuten die Straße entlang, bis sie wieder abbog. Den Weg hatte sie nur selten genutzt, es war eine Abkürzung zu ihrer Wohnung, doch ihr behagte die Gegend nicht, darum beschleunigte sie auch ihre Schritte. Es war mehr ein Arbeiterviertel. Die meisten Häuser waren heruntergekommen, oder standen gar leer. Ab und an hörte man einen kläffenden Hund hinter einem Tor, oder eine fauchende Katze. Eine mysteriöse Gestalt kam ihr entgegen, stur lief sie weiter. Wieder ertönten Sirenen, in dieser Gegend schon gar nicht mehr wegzudenken. Gleich hatte sie es geschafft, doch sie blieb abrupt stehen, etwas hatte sie neugierig gemacht. Yasmine stand am Eingang einer noch kleineren Seitengasse. Kleidungsstücke hangen von einem, zum anderen Haus. Nur ein schwaches Licht lies erahnen, was sich dort abspielte. Heftige Stimmen drangen heraus. Vorsichtig bewegte sich Yasmine zu ihnen und kniete sich hinter einer Kiste nieder. Die Gasse, wie sie jetzt sah, mündete in einen Innenhof, der besser beleuchtet war. Sie sah einige Männer. Gebückt ging sie näher und versteckte sich hinter einer anderen, der vielen die hier standen und linste hinter ihr hervor. Es waren fünf Männer, einmal 2 auf der einen Seite mit einem größeren Koffer in der Hand und auf der anderen Seite die anderen drei, ebenfalls mit einem Koffer in der Hand. Alle hatten dunkle Haare, normal gekleidet. Yasmine konnte nichts richtig verstehen, die Männer flüsterten nur noch zusammen. Doch plötzlich zogen zwei von den drei Männern eine Waffe. Die beiden anderen hoben ruckartig die Hände in die Luft, dabei fiel der Koffer auf den Boden und sprang auf. Yasmine erschrak, verengte die Augen um deutlicher zu sehen, was sich in dem Koffer befand. „Das... das ist Geld!“, flüsterte sich zu sich leise, doch bevor sie ihre Gedanken weiter überlegen lies, ertönten 3 dumpfe Knalle. Yasmine machten einen Schreckensschrei. Die beiden Männer waren zusammengesackt, sie wurden erschossen. Ruckartig drehten sich die drei Männer sich zu Yasmine um, ihren Schrei hatten sie gehört. Einer der Männer nickte seinen Kollegen zu und kam langsam auf Yasmine zu, dabei hielt er seine Waffe fest in der Hand. „Ist da wer?“, ertönte gleich darauf eine brummige Stimme. Yasmine kam die Angst über, sie machte sich kleiner und versuchte keinen Mucks zu machen. Langsam trat ihr Schweiß aus der Stirn, ihr Herz pochte schneller den ja und sie dachte, der Mann würde das pochen hören. Langsam erhob sie sich um über die Kiste zu lugen. Der etwas dicklichere Mann kam vorsichtig näher. „Mist!“, stieß Yasmine in ihren Gedanken hervor. Sie überlegte Krampfhaft, was sie machen sollte. Flucht oder verstecken, beides schien aussichtslos. Sie begann langsam zu zittern. Wieder ertönte die Stimme, diesmal aber noch brummiger: „Ist hier jemand?“ Yasmine packte ihren ganzen Mut zusammen, schnellte hoch und rannte aus der Gasse auf die Straße hinaus. Die Dicke bemerkte es, etwas träger als Yasmine setzte er sich in Bewegung. Yasmine rannte so schnell sie nur konnte, ihr Mantel flatterte ihr unaufhörlich um ihren Körper. Sie rannte die Straße entlang Richtung ihrer Wohnung. Yasmine schaute nach hinten, der dicke Mann kam Schritt für Schritt näher, die Pistole immer noch in der Hand. Während des Rennens zog sie sich ihren Mantel aus und warf ihn auf den Boden, er war ihr egal, Hauptsache sie konnte fliehen und tatsächlich, sie wurde noch um einiges schneller, jetzt ohne dem Mantel. Wieder schaute sie hinter, der Mann stolperte über ihr Kleidungsstück, fing sich wieder und rannte weiter ihr nach. Yasmine bekam schweres Seitenstechen, sie konnte nicht mehr, ihre Kräfte waren ausgelaugt. Doch in diesem Moment sah sie ein Lichtblick in der Dunkelheit, eine Straßenbahn hielt etwas entfernt an einer Haltestelle, sie war aus dem Arbeiterviertel wieder heraus. Sogleich wurden auch die Häuser wieder schöner, aber dafür hatte sich in der Eile keinen Blick. Keuchend und jausend drückte sie verzweifelt den Türöffner der Bahn, Sekunden später öffneten sich die Türen automatisch und sie sprang hinein. Schwer atmend schaute sie aus dem Rückfenster der Straßenbahn. Hinter dem dicken waren nun auch die beiden anderen Männer aufgetaucht, der eine mit beiden Koffern, der andere mit dem Mantel von Yasmine. Es gab einen kurzen Ruck, die Bahn setzte sich in Bewegung. Die drei Männer erkannten die Situationen und verhaarten. Finster schauten sie ihr nach, so sehr, das sie sich bei Yasmine in das Gedächtnis brannten.
Sie sackte auf einen Sitz nieder und begann zu weinen. Ihr Bahnabteil war leer. Schluchzend schaute sie aus dem Fenster, sie wollte nur noch Heim. Eine Frauenstimme ertönte: „Nächste Haltestelle 51th Avanue“. Das war ihre Haltestelle. Kurz darauf später hielt die Straßenbahn, die Türen sprangen auf und Yasmine stieg heraus. Ängstlich schaute sie sich um, erkannte aber nichts merkwürdiges und setzten sich so in Bewegung. Es war nicht mehr weit bis zu ihrer Wohnung, nach 5 Minuten war sie da, sie holte ihren Schlüssel heraus, schloss auf und ging herein. Die Tür fiel automatisch hinter ihr wieder ins Schloss. Ohne zu schauen, ob sie Post hatte, stieg sie die Treppen hinauf bis zum vierten Stock. Wieder schloss sie ihre Tür auf und trat in ihre Wohnung, sie war kalt. Yasmine hatte vergessen, die Heizung anzustellen. Im Bad ließ sie sich warmes Wasser in die Wanne laufen. Sie ging weiter ins Wohnzimmer, sie schaltete das Licht ein. Alles war neumodisch eingerichtet. Ein bläuliches Sofa, passend zu großen Schrankwand zierten das Zimmer, ein Fernseher stand auf einen kleinen Fernsehtisch. Hier und da verzierten Blumen und Pflanzen das ganze. Als sie so herumschaute, hatte sie vergessen, was sie hier wollte. Kopfschüttelnd ging sie wieder ins Bad. Sie war körperlich und geistig fertig. Sie zog sich aus uns stieg vorsichtig in die Wanne. Stöhnend legte sie sich hin und schloss die Augen. Das warme Wasser umhüllte ihren Körper. Der Badezusatz schwebte ihr unter der Nase, es war so ein frischer Naturduft. Viel bekam Yasmine nicht mehr mit, sie schlief noch in der Wanne ein.

„So eine verdammte Scheiße! Fred, kannst du nicht einmal deinen fetten Arsch schneller bewegen?“ Die drei Männer standen noch eine ganze Weile an der Stelle, wo die Verfolgungsjagd endete. „Fast hätte ich sie doch gehabt!“, entgegnete er. „Ja, eben, du hast es kapiert! Fast!“, schrie er ihn aufgebracht an. „Aber Bill, wa...“, er wurde unterbrochen. „Komm jetzt nicht mit deinen Ausreden, was ist, wenn sie zu den Bullen geht?“ Der dritte Mann räusperte sich: „Wir sollte es dem Boss sagen und zwar jetzt, das Angeschreie bringt nichts! Wartet hier, ich hole den Wagen.“ Kurz darauf verschwand er die Straße hinunter im Schatten. Zwischen Bill und Fred herrschte Schweigen, keiner sagte mehr etwas, sie warteten nur noch auf das Auto. Ein paar Minuten tauchte das mobile Gefährt auf, mit quietschenden Rädern kam es zum Stillstand. Die beiden stiegen unverzüglich ein und schon gab das Fahrzeug wieder Gas.
Die Fahrt verlief ruhig, immer noch sagte keiner mehr etwas. Sie fuhren geradewegs zur Residenz des Bosses. Vor dem großen Eingangstor war eine Freisprechanlage installiert, George meldete sich darüber an und Sekunden später öffnete sich das Tor wie von Geisterhand. Er fuhr weiter einen langen weg, auf beiden Seiten standen hohe Bäume, sonst war in der Nacht nicht viel zu erkennen. Vor dem Haus kamen sie zum stehen, alle drei stiegen aus und gingen zur Eingangstür. Aus vereinzelten Fenstern der protzigen Villa schien Licht. Fred klingelte, ein Butler öffnete ihnen die Tür. Drei befanden sich nun in der Eingangshalle. Der Boden war mit grauen Marmorfliesen bedeckt, an den Wänden standen zahlreich etwaige Skulpturen und Statuen. Fred, George und Bill ließen nicht weiter den Blick in der Halle herumschweifen, sie blickten zur Treppe herauf, wo nun der Boss stand. Langsam kam er die Treppe herunter. Er wirkte um die 50 Jahre, sah aber dennoch stabil gebaut aus, nur einzelne graue Haare, die sich von dem schwarzen abhoben, ließen sein höheres Alter erraten. „Guten Abend, Boss.“, kam es im synchron von den dreien. Er nickte ihnen zu. „Ich hoffe, ihr habt gute Nachrichten?“, sprach er mit düsterer Stimme zu den dreien. „Mehr oder weniger, Chef.“ Fred erzählte die ganze Geschichte mit dem Deal und der Frau, erst nach mehreren Minuten war er fertig. „Mhh“, machte der Boss nachdenklich, „Dann bringt mir euer Erbeutetes erst einmal herein und ihr habt wirklich keine Ahnung, wer diese ******** war?“ Aus seiner ruhigen Stimme konnte man deutlich die Wut spüren. Bill war derweil die Sachen holen, mit vollen Händen kam er mit dem Koffern und dem Mantel zurück. „Hey John, schaff bitte diese beiden Koffer hoch in mein Zimmer, danke.“ Es war ein weiterer Butler gemeint, der gerade dabei war, durch die Eingangshalle zu laufen. Sofort machte er kehrt, sackte sich die beiden Koffer und verschwand damit die Treppe hinauf. Bill wollte gerade den Mantel dem Chef übergeben als etwas herausfiel. „Was ist das?“, fragte der Don verblüfft. Fred war am schnellsten, er bückte sich und hob es auf, es war ein Portmonee. „Aha, was haben wir den hier?“, entstieß es ihm. Er öffnete es langsam und durchsuchte es, bis er schließlich einen kleinen Freudeschrei ausstieß. „Ich glaube, wir haben sie. Es handelt sich bei der Frau um eine gewisse Yasmine Pauker. Ich denke mal, das wird uns schon reichen, Chef, sollen wir gleich losmachen?“, „Nein, ich will nicht, das ihr wieder mist baut, ich werde mich darum kümmern, nun geht!“ Frustriert und etwas beleidigt zogen die drei ab, man konnte noch hören wie sie wegfuhren bis schließlich wieder Stille in der Villa eintrat.
Der Don die Treppen hinauf in seiner gewohnt langsamen Art, den Mantel ließ er liegen, ein Diener würde sich darum schon kümmern, nur das Portmonee nahm er mit zu sich in sein Arbeitszimmer. Das Haus war kaum bewohnt, ab und zu sah man einen Leibwächter oder einen Diener vorbeihuschen, aber sonst war keiner weiter da. Der Don durchlief einige Gänge, die mit sattem Teppich ausgelegt waren, die Wände waren ocker angemalt, viele kleinere und größere Bilder zierten die Wände. Er öffnete die Tür, ohne einen einzigen Laut ging sie auf und er trat hinein. Auch hier schmückten eine Vielzahl an Skulpturen und anderen Staubfängern den Raum. Ein Schreibtisch der mitten im Raum stand, zur Tür gerichtet, dominierte den Raum, nur der Kamin hätte dessen noch Kongruenz machen können. Er warf ein warmes Licht in den Raum. Der Boss setzte sich in deinen hohen Schreibtischstuhl und nahm den Hörer zu sich. Langsam wählte er eine Nummer, es klingelte. „JA?“, kam es aus der Hörermuschel knapp heraus. „Ahh Sebastian, schön dich wieder einmal zu hören, wie geht es dir?“ Der Don klang wieder ruhiger. „Hallo Frank, ja mir geht es gut, ich kann mich nicht beschweren, das weißt du doch.“ Er lachte kurz auf. „Was gibt es den diesmal für mich zu tun? Du willst mir doch schließlich nicht sagen, das du nur mal so anrufst.“, „Ja, du hast Recht, mein Freund, ich brauche mal wieder deine Hilfe, es ist so schwer heutzutage noch gutes Personal zu finden.“ Er seufzte. „Hör zu, ein paar meiner Jungs wurden heute bei einen ihrer Deals belauscht, es ist eine Frau, der Name ist Yasmine Pauker, das Foto schick ich dir noch später. Sie hat zu viel gesehen, ich hoffe, du weißt was du zu tun hast.“, „Gleich morgen in der Früh, widme ich mich eurem Problem.“ Entgegnete Sebastian. „Was schlagen sie vor?“, sprach er schließlich nach einer kurzen Pause weiter. „Leg sie um, das ist wohl das einfachste!“, sprach der Don aus, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. „OK, ich werde mich dranmachen. Ihr werdet in kürze Nachricht von mir erhalten.“, „Ja, Sebastian, es ist gut zu wissen, das man sich auf dich verlassen kann, wegen der Bezahlung, wie gewohnt, OK? Gut, also auf bald!“, er legte die Hörermuschel auf das Telefon und lies sich zurück in seinen Sessel fallen. Er öffnete die Lehne und entnahm ihr einer Zigarre, zündete sie an und lies es sich genießen.

Am nächsten Morgen klingelte unaufhörlich der Wecker. Verschlafen öffnete Sebastian seine Augen und haute mit voller Wucht auf die nervende Zeitansage, es half, er verstummte. Sebastian drehte sich auf den Rücken und schaute zur Decke hinauf, es ging erst spät ins Bett, er war noch hundemüde. Sebastian hatte noch einige Stunden nach dem Telefonat am Computer gehangen, um den Aufenthaltsort dieser Yasmine herauszufinden, mit Erfolg. Er wusste nun den Wohnort, für ihn vollkommend ausreichend. Schließlich überwand er sich stand auf. Ein langes Gähnen und strecken folgten zugleich. Die Wohnung sah nicht gerade gepflegt aus, wo man auch hinsah stapelten sich leere Pizzaboxen, darunter ein Haufen von Magazinen der verschiedensten Art, so unter anderen Computerzeitschriften oder Waffenmagazine. Über den Stühlen hangen seine Klamotten. Ihn kotze die Unordnung selbst an, aber er fand nie richtig die Zeit dafür, mal gründlich aufzuräumen und so beließ er es dabei. Nach seinem morgendlichen Badgang setzte er sich auf sein Sofa und aß sein Müsli. Die leere Schüssel ließ er auf dem überfüllten Tisch stehen, packte seine 9 Millimeter Pistole ein und verließ mit ihr das Haus. Vor der Tür parkte sein Golf. Er wohnte in einem ruhigeren Viertel, am Rande der Stadt, hier gab es keine Hochhäuser, nur Einfamilienhäuser. Der Morgen fing an, wie der Abend endete, es war kalt. Er setzte sich in sein Auto, ließ es an und stellte erst einmal die Heizung auf warm. Schließlich fuhr er los, während bei er die Musik einschaltete. Er kannte die Gegend wo Yasmine wohnte, früher war er dort immer mit seinen Jungs spielen, aber die meisten waren heute schon Tot, durch etwaige Schießereinen oder anderen üblen Dingen. Mit der Zeit wurden die Häuser größer, die Ampeln und Kreuzungen häuften sich. Nicht mehr lange, und er hat sein Ziel erreicht.

Yasmine fuhr erschrocken hoch, sie hatte die ganze Nacht über in der Badewanne gelegen. Das Wasser war schon kalt und sie fing an zu frieren, schnell trocknete sie sich mit einem grünen Handtuch ab. Sie ging in die Wohnstube und schaute zuerst auf die Uhr, es war halb 10, noch genug Zeit, um zu frühstücken. Sie machte eine Hundertachtzig Grad Drehung auf der Stelle und lief hinüber in die Küche. Sie nahm die Butter aus dem Kühlschrank und steckte die Toastscheiben in den Toaster, die Marmelade stand noch vom Vortag auf dem kleinen Tisch, der sich ebenfalls in der Küche befand. Minuten später versucht sie die harte Butter mit aller Kraft auf den Toast zubringen. Heute würde sie zur Polizei gehen, gleich nach der Arbeit, sie konnte an nichts anderes mehr denken, als den gestrigen Abend. Nachdem sie fertig gefrühstückt hatte ging sie wieder ins Bad um sich fertig zu machen, halb 11 würde ihre Schicht anfangen. Sie krallte nach ihrer Handtasche und verließ ihre Wohnung, zum Glück hatte sie noch einen zweiten Mantel, den sie anziehen konnte. Die Treppen hinunter auf die Straße, diesmal war sie sich sicher, sie würde auf ein Taxi warten, egal wie lange es dauerte, aber ehe sie ihre Gedanken fortführen konnte, kam auch schon ein Taxi die Strasser hinunter gefahren. Sie winkte zu ihm, das gelbe Auto verlangsamte seine Fahrt und hielt vor ihr an. Sie stieg ein, hier war es schön angenehm warm. „Zum Daimler Building, bitte.“, „Kein Problem die Dame.“, erwiderte der Taxifahrer, ein Junger Mann, mit blonden Haaren. Er fuhr los.

Als Sebastian gerade angekommen war und aussteigen wollte, sah er, wie Yasmine das Haus verlies. „Na wenn haben wir den da?“, sprach er mit sich selbst und zog dabei das Foto heraus, was er gestern Abend noch von Frank bekommen hatte: „keine Zweifel das ist sie.“ Er beobachtete sie genau, Sebastian hatte einen etwas größeren Abstand gehalten. Ein Taxi hielt an, sie stieg ein. „na dann wollen wir doch mal sehen, wo es hingeht.“, dachte er sich weiter. Das Auto hatte er laufen lassen, er fuhr genau hinter ihnen, hier in der Großstadt würde es nicht auffallen. Schließlich hielt das Taxi von einem großen Gebäudekomplex an. „Aha, hier arbeitet wohl unsere Schnecke. Einen geilen Arsch hat sie ja, das muss ich ihr lassen.“, dachte er sich wieder. Er holte sein Handy heraus und tippte eine Nummer ein, es tutete. „Ja, hier, ich bin es, Sebastian. Frank, ich wollte dir bescheid geben das ich sie habe, ich weiß wo sie wohnt und wo sie arbeitet, ich denke mal, heute Abend ist das ganze erledigt.“, „Ja, mein guter, ich wusste es doch, du bist der richtige für so etwas!“ Er legte ohne weiteren Abschied wieder auf. Der Motor, der die ganze Zeit noch lief machte er nun aus und stieg aus seinem Wagen. Sebastian ging in das Büro herein und schaute sich um. „Ah, dort die Information.“, ging es ihm im Kopf herum. Zielstrebig lief er darauf zu, eine junge Dame ende 30 saß hinter dem Schalter, als Sebastian vor ihr stand, blickte sie auf und sprach: „Guten Morgen, was kann ich für sie tun?“ Sebastian nickte und zeigte ein lächeln. „Ich habe ein große Bitte an sie. Können sie mir die Pausenzeiten nennen, für die Schicht, die gerade anfängt? Das wäre echt super!“, entgegnete er ihr. Die Frau die gerade noch so freundlich drein schaute, setzte nun einen skeptischen Gesichtsausdruck auf. „Tut mir leid sie enttäuschen zu müssen, aber das darf ich ihnen nicht sagen!“ Sie wollte sich gerade wegdrehen, aber Sebastian ließ nicht locker: „Verstehen sie mich, hier arbeiten meine neue Freundin und ich möchte sie mal so richtig überraschen, sie heißt Yasmine Pauker. Bitte, tun sie mir diesen Gefallen!“ Er setzte obendrauf noch ein so liebes Gesicht, wie er nur machen konnte. Die Frau überlegte. „Na gut, eine Yasmine Pauker gibt es hier wirklich, ich werde ihnen mal Glaube schenken, auch wenn das nicht meine Art ist, aber ich finde so was herzallerliebst was sie da machen wollen. Also die erste Pause ist 12:00 Uhr und die nächste ist um 16:00 Uhr, aber ich glaube, heute wollte sie schon eher gehen.“, sagte sie mit etwas leiserer Stimme. „Ja, heute wollte sie eher Heim kommen, sie hat noch etwas vor in der Stadt, aber Danke, sie haben mir wirklich geholfen!“ Sebastian verabschiedete sich von ihr und verließ wieder den Komplex. „Das ging aber einfach.“, schmunzelte er vor sich hin, stieg wieder in seinen Wagen und fuhr wieder zu sich, nach Hause.
Der Vormittag verging langsam, Sebastian hatte sich zu Hause an den Rechner gesetzt und ein paar neuen Programme ausprobiert. Er wollte zwar auch noch in die Wohnung von Yasmine, aber das sollte erst am Nachmittag passieren, nach ihrer Mittagspause. Schließlich wendete er sich aber dem Rechner ab und überwindete sich etwas in seiner Wohnung aufzuräumen. Sebastian schaute sich um, er wusste nicht, wo er anfangen sollte. Doch nun begann er Schritt für Schritt die ganzen Pizzaboxen in den Müll zu hauen und das dreckige Geschirr in den Geschirrspüler zu tun, aber bald verließ ihn die Lust, er schaute auf die Uhr, es war kurz vor halb 12. „Na das passt doch.“, sagte er zu sich und klatschte dabei in die Hände. Er nahm seine schwarze Jacke und zog sie auf dem Weg ins Auto an, es war wärmer geworden, doch nicht sonderlich viel.
Vor dem Büro fand er noch eine Parklücke, er ging in seine Jackeninnentasche und holte seine Zigarettenschachtel und Feuerzeug heraus. Genüsslich zündete er sich eine an und pustete den Qualm aus dem offenen Autofenster. Sonst hingen seine Augen am Eingang des Komplexes. Er hatte zwar noch zeit, doch wusste er, ob Yasmine vielleicht schon eher hinauskommen würde, oder ob sie überhaupt das Haus verlassen würde. Als er mit der ersten Zigarette fertig war, schnipste er diese auf die Straße, wobei sie vom Fahrtwind der anderen Auto davon brauste. Eine weiteres Stängel wurde angezündet. Gerade als er die Zigarettenqualm wieder ausatmen wollte und den vom Eingang schweifte, trat Yasmine mit raschen Schritten heraus. Sofort lies Sebastian den Stängel fallen und schaute ihr hinterher. „Kein Taxi? Na gut, dann eben zu Fuß.“, ging es ihm durch den Kopf, schnell stieg er aus seinem Golf aus und lief mit großen Schritten hinter ihr her. Seine Augen konzentrierten sich voll auf Yasmine, alles andere interessierte sie nicht. Bald hatte waren es nur noch Schätzungsweiße zehn Meter, zwischen Sebastian und Yasmine, mehr wollte er noch nicht wagen. Sie lief unentwegt die Straße entlang, bog nicht einmal ab, bis sie schließlich vor einem Restaurant stoppte. Sofort blieb auch Sebastian zum stehen und tat so, als schaue er sich das hohe Gebäude auf der anderen Straßenseite an, doch in seinen Augenwinkeln blieb er bei ihr. Yasmine ging hinein, Sebastian folgte ihr unauffällig. Als er die Tür öffnete stieß ihm ein wohltuende Wärme entgegen, er hing seine Jacke an den Garderobenhacken am Eingang und setzten sich drei Tischen von ihr entfernt hin. Die Gaststätte war rustikal eingerichtet, dunkles braun dominierte hier als Farbe. Auf jedem Tisch stand eine Kerze, Salz und Pfeffer. Hier und da zierten Pflanzen den Raum. „Guten Tag, was möchten sie trinken?“, fragte eine Kellnerin, die gerade gekommen war und eine Speisekarte hinlegte, höfflich. Etwas überrascht antwortete Sebastian: „Öhm, eine Cola bitte.“, „Kein Problem.“, kam die prompte Antwort der Serviererin. Er hatte den perfekten Blick auf Yasmine, die gerade bedient wurde. Sie schien auf keine mehr zu warten, wie es aussah. „Eine ungewohnt liebliche Stimme.“, murmelte Sebastian vor sich hin. Er musste sie unentwegt anschauen. „Wissen sie schon was sie essen wollen?“, ertönte hinter ihm die Kellnerin und zog ihn so, aus seinen Gedanken. „Ähh, ja, ich nehme das hier, danke.“, dabei zeigte er wahllos auf ein Gericht. Als die Kellnerin wieder weg war, sah er, das er sich Fisch bestellt hatte. „Na toll, wieso passiert mir das immer, konnte es nicht ein Schnitzel oder so was sein? Nein Fisch, schon wenn ich daran denke.“ Sebastian wendete sich wieder Yasmine zu. Irgend etwas war anders als sonst.
26.04.2004, 18:16 #2
Diego | R@PC
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