World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Kloster der heiligen Allianz # 2 |
|
25.04.2004, 01:32 | #101 | ||||||
Scatty Beiträge: 1.335 |
Hach, war das lustig hier im Kloster. Himbeer schaffte es irgendwie immer, sich Wein zu stibitzen (wofür man Scatty nicht zu Verantwortung ziehen konnte, da er ja ein eigenständig handelnder..ähh..Dings war, und nicht etwa Scatty´s Geist entsprang, was ihn in euphorische Stimmung und Scatty in eine bessere Lage beim Schafkopfen versetzte, und die Leute hier waren zwar etwas komisch, heidnisch, aber nicht destotrotz lustig. Den Vorfall mit dem vom Torbogen runterholen hatte er schon fast vergessen, und er hatte auch schon einen besseren Platz gefunden, wo er üben konnte: die Rückwand der Kathedrale. Dort war das ganze auch ein wenig schwieriger, und seine Schüler sollten da auch üben. Irgendwann mal...wo er gerade dabei war, hatte er seine Schüler schon länger nicht gesehen. Zhao war irgendwohin abgehauen, und Kaligulas war immer noch nicht vom Hof zurück. Das war ja mal ne tolle Trainingsmoral, aber ihm sollts egal sein, er wollte ja nicht die Kunst der Körperbeherrschung lernen. Und selbst wenn er würden wollen täte, hätte er jetzt keine Zeit dazu, da er es sich gerade auf dem Rücken eines Schafs gemütlich gemacht hatte. Er (und ein wenig seiner Überredungskunst) hatte es doch tatsächlich geschafft, einen erzkonservativen Novizen dazu zu bewegen, mit ihm einen Tjost nachzustellen. Sowas hatte Scatty schon immer mal vorgehabt, und obwohl die gröhlende Menge nur von einem hin und her wackelnden und hicksenden Käp´n Himbeer gestellt wurde, sah er doch gar wacker und heldenmutig aus, auf seinem weiss bewollten Ross, mit dem Weizenhalm als Lanze in der Hand und dem alten zinnenen Hundenapf als Schild. Wenn er noch einige Magier, die ihm die Indianer-Ola-Welle machen würden, hätte dingen können, wäre das ganze wohl noch erinnerungswürdiger gewesen, aber hey, das Fass hat den Kuchen in Achtel zerteilt...oder so. Gerade wollte er lospreschen, die Füsse schon in die Flanken des mähenden (sowohl das eine als auch das andere) Getiers gepresst, als er durch das Klostertor drei Gestalten einherschreiten sah. Die eine kam ihm wohlbekannt vor, es war Kalle, sein Schüler, die anderen zwei kannte er nicht. Aber das war ihm jetzt auch egal, mit geschickter Gewichtsverlagerung wendete er sein Streitross und galoppierte..oder eher hopste auf Kalle zu. |
||||||
26.04.2004, 07:14 | #102 | ||||||
_Jamal Beiträge: 2.142 |
Langsam verzogen sich die Wolken hoch oben über seinem Haupt. Wie von göttlicher Kraft an ihnen gezerrt, schwand ihre gräuliche Masse unter dem Himmel in schneckenförmigen Wegen dahin, bewegte sich, als ob man mit einem Finger in einer Wasserpfütze umherfahren würde. Winde schossen durch die Lüfte, trugen ihre einzigartige Kraft hinzu, ließen das Schauspiel ins unermessliche steigen, es unaufhaltbar mit sich selbst kollidieren. Krachendes Donnern folgte. Gezackte, dornige Blitze fuhren zwischen der dunklen Wokenschar heraus und erhellten sie für den winzigen Zeitspann ihrer Existenz. Sofort folgte weiteres Getöse, immer wieder wurde die Luft von tief grollendem Donner und grellen Blitzen erfüllt. Schier ziellos zuckten die Zornausbrüche des Himmels in unglaublicher Geschwindigkeit unter dem Wolkenmeer dahin, bis sich im nächsten Moment einzige Stille ausbreitete – urplötzlich, einfach so. Es war leise, nur das Wogen der Äste lies ein sachtes Wehen ins Freie ertönen, sonst war der hiesige Raum von gespenstischer Stille umhüllt. Zhao befand sich in einer Baumkrone, verblieb in sicherer Position zwischen den Blättern verdeckt, hoch über dem Boden. Er hatte einen dicken Ast mit den Beinen umklammert, hing mit dem Kopf dem Erdgrund entgegen. Eine Woche schon übte er in dieser geistigen Umgebung, eine Woche schon meditierte er abwesend der Realität. Seine Augen geschlossen, ruhte er zwischen den Blättervorhängen, genoss die aus dem Nichts entstandene Ruhe, senkte seinen Herzschlag, entspannte die tagelang überanstrengten Muskeln seines Körpers. Plötzlich erfuhr die Umgebung ein weiteres Erbeben. Ein einziger Blitzschlag ließ das gesamte Gebiet erzittern, als schlage Thor selbst mit seinem Hammer in das Erdreich ein. Alles wurde erhellt, der Himmel schien sein Leid und den gesamten Schmerz aus sich heraus zu schreien und ließ abermals Blitze gen Erde richten – hunderte an der Zahl. Der Novize schrak auf, seine Lider spreizten sich instinktiv und im selben Zeitpunkt fuhr er hoch, sprang gekonnt vom Baum weg und landete beidfüssig am Boden. Sogleich sprengte ein enormes Ausmaß an Lautstärke beinahe sein Trommelfell, als die Spitze der Baumkrone in der er gerade eben noch gehangen hatte, von einem der Blitze getroffen wurde und der Stamm gänzlich gespalten wurde, als teile man einen Apfel mit dem Schwert. Wieder hechtete der überanstrengte Einzelgänger mehrere Schritte zur Seite, um den umfallenden Teilen des einstigen Stammes zu entweichen. Widerwillig wurden die Wurzeln dabei aus dem Grund gerissen, Blätter trennten sich und sanken noch in der Luft umherwirbelnd zu Boden. Das Innere der beiden Baumteile war schwarz verkohlt, nur noch leicht stiegen dampfende Rauchschwaden empor, doch nur kurz darauf senkte sich der Blitzregen und Wassertropfen prasselten auf die Erde hinab. Ein Seufzen entfuhr kaum hörbar seiner Kehle und er senkte den Kopf. Seine Lider vereinigten sich wieder. Als er die Augen aufs Neue öffnete, ward der See unter dem Kloster in seinem Blickfeld. Etwas entkräftet hob er sich aus seiner Sitzposition und stellte sich auf die Beine. Nach einem tiefen Atemzug aus der frischen Luft, sammelte er nochmals seine Kräfte und wanderte über die Brücke zurück in die Mauern des Ordens. |
||||||
26.04.2004, 16:47 | #103 | ||||||
Al Gûl Beiträge: 19 |
Völlig erschöpft, verdreckt und hinkend kehrte Al Gûl in das Kloster zurück. Äste sammeln klang so einfach... Nie mehr werd ich Äste sammeln gehen!!, dachte sich der junge Anwärter und hinkte, das Tor hinter sich schliessend in Richtung des Magiers, welcher ihm jenen ärgerlichen Auftrag gab. Endlich erblickte er ihn und trat zu ihm hin. "Wer... ahh der Ästesammler. Ich hoffe es war nicht zu anstregend" sagte er schmunzelnd, während er den verdreckten Al Gûl musterte. "Es war kein bisschen ärgelich. Ich hoffe ihr seid mit meiner Arbeit zufrieden..." antwortete der Anwärter zähneknirschend, während er die Äste sorgsam vor des Magiers Füsse lag. "Ich werde sie betrachten und es dich wissen lassen. Aber ich glaube du solltest vor allem zuerst ein Bad nehmen. Ich werde dich aufsuchen und dir eine kleine Entlohnug gewähren, falls du gute Arbeit geleistet hast. Nu geh schon!", sprach der Magier zu Al Gûl, welcher davoneilte um sich gründlich zu waschen. Ich hoffe er lässt auch was richtiges springen... dachte er, während er seine Kammer betrat... |
||||||
|