World of Gothic Archiv
Alle Beiträge von Heimdallr
Seite 494 von 497 « Erste 490  491  492  493  494  495  496  497 
19.04.2004, 18:45 #12326
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Story][G]Killers - Volume 1 -
Freitag, 5. Oktober 2008 – 23.43 Uhr - New York

Silberwolf hatte die Absperrungen umgangen, die Sicherheitstüren geöffnet, alles lief nach Plan. Ohne Kameras war sie so gut wie unsichtbar, die meisten Sicherheitssysteme funktionierten nicht mehr. In zwei Minuten würde ein Signal sich einschalten, dass den Alarm auslöste und sofort die Wachmannschaften aus dem Rest des Gebäudes auf den Plan rief, doch dann war es längst zu spät. Die junge Frau huschte in die Nähe der Sicherheitstür und verharrte. Die Sekunden verstrichen. Ihr Blick fiel auf die Uhr, der Zehntelsekundenzeiger lief wie ein Mann um sein Leben. Silberwolf grinste, ihre Waffe fiel in die linke Hand, die rechte nahm das Amulett aus dem Hemd, das um ihren Hals hing. Ihre Lippen berührten zärtlich das halbe Herz, das in einem gefallenen Kreuz gelehnt war. Sie war keine Satanistin, aber dennoch trug sie das Kreuz verkehrt herum. Sie benahm sich wie eine Zivilistin in einem Gefängnis und die Uhr tickte gnadenlos.

Im Büro des Geschäftsführers endete mittlerweile die Diskussion. Das Ergebnis: Zwei Millionen in den nächsten Tagen per Überweisung, danach weitere sechs Millionen nach erfolgreichem Ankommen der Ware. Davon gingen 900.000 an Hektor. Ein akzeptables Geschäft. Die Männer reichten sich die Hände und Hektor öffnete die Tür, per Code und Chipkarte, von seinem Schreibtisch aus. Die Männer kamen heraus, holten den Aufzug herauf und stiegen ein. Gleichzeitig huschte sie aus ihrer Deckung, zehn Meter von Hektors Tür entfernt. Sie sah auf die Uhr. Neben dem Zeiger stand es digital. 23 Sekunden.
Ohne Umschweife zog sie die Chipkarte durch die Öffnung, tippte den Code ein und das Zeichen änderte sich von rot auf grün. Silberwolf klopfte. Trotz des Stahls war es gut zu hören. Einmal kurz, einmal lang, einmal kurz.
19.04.2004, 19:22 #12327
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Story][G]Killers - Volume 1 -
Freitag, 5. Oktober 2008 – 23.45 Uhr - New York

Ungläubig schaute Hektor auf, blickte dann wieder zurück, aus dem Fenster, über die Millionenstadt, das Herzstück der Vereinigten Staaten, in einem Land, wo krumme Geschäfte noch etwas wert waren und man mit den richtigen Mitteln Summen bekam, von denen man nicht mal träumen konnte.

"Kommen sie ruhig rein George", lautete seine müde Antwort. Eigentlich hatte er keine Lust mehr auf Kino, doch er hatte schon eine Ahnung, was die Überraschung sein sollte. Auf die hatte er umso mehr Lust. Der Deal war gut gelaufen, jetzt war Wochenende. George war ein Wachmann, ein inzwischen toter Wachmann. Silberwolf hatte weniger Skrupel als ihre Partnerin Noir, ihr Gewissen war äußerst dünn. Tote redeten nicht und wer einmal tot war, der blieb es auch. Jener Wachmann hatte immer um diese Zeit seine Runden gedreht, doch heute war es nicht George.
Hektor war so müde, ihm kamen nicht mal Bedenken...
Silberwolf trat ungeniert ein, machte einen Schritt über die Schwelle und noch einen zweiten, dann blieb sie stehen, hob ihren Arm, die Waffe im Anschlag, geladen und entsichert. Eine Pistole, neun Millimeter, Paramodell. Sie zielte, sah kurz auf die Uhr. Die Zeiger zählten. "Drei, zwei, eins...null."

"HUUUUIIIII, HUUUUIIII, HUUUUUIIII"

Ein nervendes Geräusch wurde ausgelöst, der Alarmzustand war verhängt. Die Wachen wurden in diesen Sekunden aktiv, warfen Brötchen, Zeitung und sonstigen Kram weg, stürmten zum Ausgangspunkt, die Computer hatten schon alles geortet, die Kameras gingen wieder an. In diesem Moment hatte Hektor wohl eine Ahnung, doch er reagierte falsch.

"George? Was zur Höl...

Silberwolf hatte geduldig gewartet, bis sich der Mann umdrehte und in die Augen seiner Mörderin sah. Dann drückte sie eiskalt ab, noch in der Bewegung kam die erste Patrone auf den Mann zu, durchschlug Hemd, Kragen und Haut, blieb im Magen stecken, zwei dicht darauf folgende Schüsse zerfetzten den Körper ein zweites Mal, drangen in den Hals des Opfers ein, schlugen auf der anderen Seite wieder raus. Der Geschäftsführer der U.C.C. sank zu Boden, tot nach dem zweiten Einschlag. Die Verabredung mit der Ehefrau war...passe.
19.04.2004, 19:38 #12328
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Story][G]Killers - Volume 1 -
Freitag, 5. Oktober 2008 – 23.46 Uhr - New York

Mit kalten Augen blickte die Frau zu dem Fenster. Blutspuren hatten sich festgesetzt, aber der Mann war unter seinen Schreibtisch gesunken. Silberwolf atmete auf und steckte die Waffe gesichert wieder weg. Dann drückte sie den Knopf auf ihrem Mikro und sprach lässig zu Noir, die sicher schon unten im Auto wartete.

"Beute erlegt. Komme jetzt runter."
Ein paar Sekunden später kam ein klares "Bestätigt." zurück zu ihr.

Silberwolf ging hinter den Schreibtisch, ohne den Toten eines Blickes zu würdigen und zog ihr Fernglas, dasselbe Model wie es auch ihre Partnerin besaß. Der Herzschlagmesser ortete mehrere Menschen in fünfzig Meter Entfernung und die junge Frau wusste schon, warum sie sich mit dem Wegstecken beeilte. Sie schnappte sich die Lehne des schweren Büffelledersessels und nahm Schwung. Mit geballter Kraft durchschlug das Sitzobjekt der Begierde die Scheiben, sie waren nicht aus Panzerglas. Ein Klirren rief alle auf den Plan, nicht nur die Wachen, auch der reguläre Alarm schaltete sich ein, doch das war Silberwolf egal. Ihr letzter Blick galt dem Toten, dann nahm sie Anlauf und sprang durchs Fenster, in dem Moment wo ein Quartett aus schwer bewaffneten Wachmännern aus dem Fahrstuhl kam. Doch sie kamen zu spät. Zu spät. Sie hatten alles perfekt geplant. Wie sie es geahnt hatten.

Im sechzigsten Stock ging auch bei ihr der Fallschirm regelmäßig auf und sie segelte in aller Ruhe nach unten. Der Flug misslang etwas, in den engen Schluchten der City mit all seinen Wolkenkratzern war es zudem noch gefährlich. Zu ihrem Pech kam sie mitten auf die 6th Avenue, Nachtverkehr. Sie konnte es nicht ändern, zweihundert Meter vom Ziel entfernt, von Leuchtreklame sichtbar gemacht. "Fuc*k", entfloh es ihren zarten Lippen und sie stülpte sich erneut den schwarzen Sichtschutzes vors Gesicht. Ein paar Meter vorm Aufprall löste sie den Schirm, es blieb keine Zeit mehr für so was, sollten die Bullen eben einen Schirm finden, er würde sicher keine Spuren verraten.
Direkt auf einem parkenden Taxi landete sie, die rote Ampel war ihr Glück. Die Beule würde der Fahrer sicher nicht vergessen, doch selbst sein Protestieren half nichts, sie war schon längst wieder weiter. Sie begab sich unmittelbar auf den Bürgersteig, hier waren nicht ganz so viele Leute wie sonst. Jetzt hieß es laufen und Silberwolf konnte laufen, äußerst schnell sogar...
19.04.2004, 19:57 #12329
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Story][G]Killers - Volume 1 -
Freitag, 5. Oktober 2008 – 23.58 Uhr - New York

"Verdammt, wo steckst du Wolf?" Plötzlich meldete sich Noir wieder, die Zeit war längst verstrichen, das wusste sie auch, aber sie hatte zurzeit mehr Sorgen, mitten in der City.
"Jaja...sag mir lieber...wie ich zum Auto komme...", keuchte sie durchs Mikro.
"Zehn Meter links, durch die Gasse, ich warte da."


Die junge Frau rannte, auf einmal waren auch noch Sirenen zu hören und nicht mal weit entfernt, das war schlecht, sehr schlecht. Silberwolf rannte, direkt in die Gasse nach zehn Metern. Ein kleiner 24-Stunden Laden stand an der Gasse, Obst, Gemüse usw., aber direkt dahinter wurde es dunkel. Wolf legte die Brille an, Nachtsichtgerät war sicher keine verkehrte Wahl, sondern durchaus angebracht. Nun erschien alles hellgrün, auf jeden Fall hell und so konnte sie auch die Tonnen von Müll sehen, die in alten Blechtonnen vor sich hingammelten, aber auch weit daneben lagen. Plötzlich bewegte sich etwas vor ihr und ein alter Mann stand auf, Wolf kannte keine Gnade, Bauchschuss, mitten in NY City. Der alte Mann überlebte es, später...

Silberwolf aber rannte weiter, der Schuss würde schnell Leute auf den Plan rufen. Aber auf einmal stand sie vor einer Mauer, gegen die sie wütend schlug.

"Verdammt! Wo bist du?"
"Hinter der Mauer, komm schon."


Sie schlug sich imaginär an den Kopf, sprang auf eine Mülltonne und hechtete auf die Mauer, zog sich daran hoch und sprang wieder runter. Plötzlich war die Straße viel feiner und viel heller. Ein Auto parkte am Straßenrand, es war der metallic-schwarze BMW 5er, den sie geklaut hatten. Silberwolf riss die Beifahrerseite auf, sprang hinein, schlug die Tür wieder zu und Noir fuhr langsam los. Nur kein Aufsehen erregen, sie standen sowieso schon im Halteverbot.

"Was war das für ein Schuss?"
"Ein kleiner Unfall, alles halb so wild."
"Und? Probleme?"
"Nein, Hektor ist tot. Definitiv."
"Sehr gut, dann lass uns jetzt zur Kreight Street fahren."


Noir lenkte das Fahrzeug ruhig um die Straßen, während sich Wolf eine Zigarette anzündete. Sie rauchte nicht. Nicht wirklich. Nur manchmal. Da war es cool. Das Gefühl einen Menschen zu töten, das konnte man besser ertragen wenn man wusste, dass Zigaretten das Lungenkrebsrisiko verhundertfachten. Wir leben alle gefährlich...ein Lächeln ging nun zum ersten Mal über ihr Gesicht. Endlich ging es nach Hause.
19.04.2004, 20:14 #12330
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Story][G]Killers - Volume 1 -
Samstag, 6. Oktober 2008 – 0.28 Uhr - New York

Der schwarze BMW fuhr in die Seitenstraße. Er durfte zwar offiziell hier rein, doch was sollte man mit einem Auto in dieser Straße, die wirklich zu NY passte. Dunkel, eng und verlassen. Noir steuerte ihr Fahrzeug bis an eine Mauer, dann stiegen die beiden Frauen aus. Sie zogen sich in aller Ruhe um, ließen Waffen im Auto, die Ausrüstung in Form der Anzüge, nur die Mikros behielten sie, doch diese würden sie vor dem Flughafen in einer Toilette hinunterspülen, alles war geplant, nichts dem Zufall überlassen. Sie zogen zwei Reisekoffer mit sinnlosem Plunder aus dem Wagen, dann verabschiedete sich Silberwolf, ohne Waffe, aber mit einer gut gefüllten Brieftasche, einem Flugticket nach München und einem sehr, sehr kurzen Minirock. Noir wartete beim Wagen, mit Pistole im Anschlag, allerdings hinter ihrem aufreizendem Sommerkleid, das für diese Jahreszeit etwas gewagt war.

Eine Viertelstunde hockte sie da auf der Motorhaube, dann aber kam endlich das ersehnte Zeichen von ihrer Partnerin.

"Zur Straße aus, dann links, zehn Meter. Das Taxi hat die Nummer 134."
"Bestätige 134."


Noir schmiss die Pistole in den Wagen, holte die Bombe aus dem Handschuhfach und stellte den Zünder auf fünf Minuten, dann heftete sie das gute Stück unter den Wagen und nahm den Koffer, mit dem sie fröhlich pfeifend die dunkle Seitenstraße entlang lief. An der Kreight Street angekommen, genoss sie die grellen Laternen und bog nach links. Sie konnte mehrere Taxis erspähen, doch nur eines hatte die 134. Sie konnte Wolf, sie saß immer links, weswegen sie die rechte Tür öffnete, den Koffer reinquetschte und sich dann hinsetzte. Noir lächelte den Fahrer verführerisch an, war er doch eine eklige Fettbacke mit Pornogeschmack, was sie sofort an dem Heftchen in der Schublade über ihm erkannte, doch sie wusste, wie man sich als "normaler" Mensch verhielt, das machte sie schließlich aus. Auch Noir hatte das Ticket nach München sicher in ihrem Portemonnaie und wusste, dass ihr Flieger in vier Stunden abhob, zurück in ihre Heimat, wo sie Urlaub machen wollten.

"Also, reizende Fahrgäste, wohin solls denn gehen?"
"Zum Flughafen", antworteten sie synchron und lachten darüber, während das Taxi losfuhr.


Gleichzeitig warf Noir einen Blick auf ihre Uhr und sah nach hinten zum Fenster, genau wie Silberwolf sah die Frau, wie ein helles Leuchten aus einer Gasse in den Himmel drang und es kurz auf dem Boden des Autos zitterte. Sie zwinkerten sich zu und lehnten sich zurück.

Auftrag ausgefüllt.
20.04.2004, 15:39 #12331
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Sie sahen ein wenig auf die Verzierungen ihres Tisches, hatten Platz genommen und warteten. Während seine Schwester aus dem Fenster sah, blickte Rociel immer wieder auf ihren Kopf, er wusste nicht warum, aber noch nie war ihm aufgefallen, dass seine Schwester so schöne Ohren hatte. Wieso fiel ihm das erst jetzt, in einem gehobenen Gasthaus auf. Sie warteten auf die Bedienung, wusste er doch genau, dass es so etwas hier gab, schließlich waren sie nicht zum ersten Mal hier. Doch die Wache schien sie nicht erkannt zu haben, nun gut, er hatte auch noch nie ein gutes Gedächtnis zu unwichtigen Personen gehabt. Total schrecklich war das, er konnte sich nicht einmal mehr an das Gesicht des Wirtes erinnern. Oder der Bedienung. Seltsam, wirklich seltsam.

Auf einmal kam dann jemand, ein junger Mann, glattes, schwarzes Haar, kurz geschnitten. Eine Schürze hatte er um den Bauch gebunden, darüber ein schwarzes Hemd mit zugeknöpften Kragen. Während Isabell von all dem noch nichts bemerkte, sah der Fürst in den Augenwinkeln, wie die Bedienung angewidert das Gesicht verzog, rochen sie wirklich so schlimm? Er machte sich schon mal auf dumme Sprüche bereit, rollte die Augen und schenkte dem jungen Mann ein abweisendes Lächeln zur Begrüßung, was dieser mit einem schleimigen Dank entgegennahm. Er konnte froh sein, dass die Taverne so schön und das Essen so gut war, denn ansonsten wäre er wohl nicht so zimperlich mit einem Menschen umgegangen, das mindeste wäre eine Entschuldigung gewesen. Dann trat er an den Tisch und auch Isabell sah ihn.

Was gedenken sie zu speisen? Rociel hatte es sich schon überlegt, er wollte endlich mal wieder sein Leibgericht essen. Ich hätte gerne einfachen Fisch, von mir aus Forelle oder Karpfen, was eben da ist, ohne Gräten, mit frischen Kräutern, sowohl innen als auch außen. Dazu noch ein Wasser, frisch versteht sich. Die Bedienung nickte nur und gab zu verstehen, dass sie verstanden hatte und wandte sich dann wieder zu Isabell, die auch schon darauf wartete ihre Bestellung abzugeben. Ich nehme ein Moleratragout, dazu Pilzsauce und Knödel. Dazu eine kalte Milch. Ein zweites Mal nickte der Mann und verschwand dann wieder in irgendeinen Winkel des Gasthauses.
20.04.2004, 15:58 #12332
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Q] Das Land Gorthar # 7 -
In aller Ruhe, ohne Hatz und Eile wischte er sich möglichen Dreck mit dem Taschentuch aus Samt ab, legte es dann vorsichtig auf den leeren Teller. Nachdem er einen Schluck Wasser genommen hatte, spürte er einen leichten Druck in seinem Hals, doch er verkniff es sich mühevoll. Ein gutes Zeichen, dass es geschmeckt hatte und das hatte es wirklich. Er war mit dem Essen überaus zufrieden gewesen und würde die Bude auf der Stelle weiterempfehlen. Aber das wollte er auch schon das letzte Mal. Rociel fiel auf, dass es kaum Gäste in der Taverne gab, viele Tische blieben leer, in ihrer Ecke war sogar niemand anzutreffen, doch das war auch das schöne. Der Fürst rief nach der Bedienung, die dann auch nach ein paar Sekunden kam. Sie räumte das Geschirr ab und erkundigte sich nach einem Nachtisch, den er doch nicht ausschlagen wollte. Was Süßes hatte er schon ewig nicht mehr gegessen.
Was können sie denn empfehlen?, fragte er ratlos in Richtung des schwarzhaarigen Mannes. Apfeltorte ist derzeit sehr beliebt., antwortete dieser. Dann bringen sie uns doch zwei Stück davon, aber keine ganzen Torten, nur zwei Stück. Warum er jetzt diesen Zusatz gebracht hatte, fragte er sich auch noch eine Minute danach, aber man wusste ja nie, am Ende brachten die wirklich noch zwei Torten. Gesättigt war er auf jeden Fall, also hatte das Essen nicht nur einen Gaumensinn gehabt. Es tat wirklich gut mal wieder Fisch zu essen, das hatte er wirklich vermisst. Für ein paar Momente war die Welt wieder in Ordnung, es ging nichts über leckeren Fisch.

In der Einsamkeit der Taverne fing auch er jetzt an, an den Blüten der Blumen zu spielen, roch er an den duftenden Kelchen ein paar Mal, ehe er seinen Blick wieder total auf Isabell fixierte. Noch immer beachtete er ihre Ohren mehr als den Rest, da ihn dies unglaublich faszinierte. Vorsichtig griff er über ihre Hand, die ruhig auf dem Tisch lag. Er streichelte die Haut, die an den Händen nichts von ihrer Geschmeidigkeit verloren hatte und langsam drang er in ihre Zwischenräume ein, und hielt die Hand mit seiner fest. Ein breites Lächeln begleitete die Tat, ehe sich seine Finger wieder blitzschnell lösten, sahen die spähenden Augen doch den Mann mit der Torte kommen.

Auch der Nachtisch war fantastisch, ein Traum aus Zucker konnte man sagen. Er fühlte sich an die alten Torten seiner Mutter erinnert, eine traurig-süße Erinnerung. Nach dem sie gespeist und sich noch etwas zurückgelehnt hatten, kam die Bedienung ein viertes Mal, wozu war ihm, Rociel, auch klar. Aber Gold spielte keine Rolle, diese eine Stunde, die sie wohl hier waren, das war es ihm wert. So gutes Essen würden sie so schnell nicht im Wald bekommen, eine kleine Gaumenreise war es ihm wert.

So, das macht dann…mal zwei…fünfundneunzig Goldstücke. Eine stolze Summe, die ihm der Kerl da nannte, aber sie ging in Ordnung, er konnte mit dem Verlust leben. Sagen wir hundert., meinte er noch grinsend und zog einen hundert Goldstücke Beutel vom Gürtel, streute die Münzen aus und zählte sie dem Mann in die Hand. Der Rest war selbstverständlich Trinkgeld. Dann aber verließen sie das schöne Gebäude, wobei sie noch die eine oder andere Blume bestaunten. Ein schöner Abschluss ihres Gortharaufenthalts, der ja noch nicht ganz vorbei war, jetzt musste der Schmied gefunden werden, der eine Kette auf Lager hatte.
20.04.2004, 16:03 #12333
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Als sie aus dem Laden kamen, nahm er einen tiefen Atemzug, die Luft war wirklich gut heute. Plötzlich spürte er die Hände seiner Schwester um seinen Hals, wie es ihn etwas nach links zog und ein Kuss auf seiner Wange sein Ziel fand. Wofür war der denn?, fragte er überrascht, doch Isabell strahlte nur und dabei fielen ihm ihre großen Kornblumenaugen auf, in die er sich fast reinlegen konnte. Versinken und nie wieder herauskommen, einschlafen und nie wieder aufwachen. Doch urplötzlich änderte sich die Szenerie, sein Amulett begann plötzlich zu glühen, keine einfache Wärme, kein Sonnenstrahl, der von einer Scherbe oder einem Spiegel reflektiert wurde. Es war wirklich das Amulett, er spürte es. Auch Isabell hätte es gespürt, doch sie trug das Amulett noch nicht um den Hals. Er sah sich hektisch um, eine Gestalt stand ein paar Meter von ihm entfernt, vermummt, zwei Schwerter an den Seiten. Wie im Wissen der Standorte sah er auf ein nahe liegendes Dach. Eine Gestalt, vermummt, zwei Schwerter an den Seiten. Sie waren in einer engen Gasse, wenn nun auch noch die dritte Befürchtung eintreten würde, sie saßen in der Falle. Irgendwo musste der Meister sein, der Nekromant, der Zauberer, doch einen Grund ihn zu suchen hatte er nicht. Sein Gesicht wurde kreidebleich, all die Freude der letzten Stunden verschwand fluchtartig, sie floh dank der Kraft des Schwertes an seiner Seite, blutdurstig war es noch immer und ein Kampf lag in der Luft. Was hast du denn? Er war stehen geblieben, hatte Isabell gar nicht mehr gesehen, wie sie weiterging. Verständlich ihre Frage, vorgetragen mit lieblicher Freudenstimme. Aber Rociel sah, wie sich die Gestalten nicht näherten, sie anscheinend nur beobachteten, auf etwas zu warten schienen.

Er nahm den Arm seiner Schwester, bewegte sich erst schnell, dann schneller. Lauf! Wir müssen hier weg, schnell zum Tor.
20.04.2004, 16:05 #12334
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Das erste Grün. Seit Ewigkeiten der Enthaltsamkeit wuchs wieder Gras unter ihren Füßen. Die beiden gingen ein paar Meter, seine weißen Stiefel, er hatte wieder nicht dran gedacht. Die Lasche, die musste er nun wann anders einnähen. Aber die Dolche störten ihn schon lange am Bauch. Vielleicht konnte er es bei Prix machen. Sie sollten zu ihm gehen, für diese Nacht. Dort würde es sicher auch wieder etwas zu essen geben. Zwar verspürte er keinen direkten Hunger, doch man wusste ja nie.

Als die paar Meter hinter ihnen lagen sah er sich um, blieb stehen und wartete. Seine Augen wanderten über den Waldrand, nichts bewegte sich dort. Der Himmel war klar und blau, doch die Sonne war wieder gegangen. Weitergewandert. Der Boden war wunderschön, auch wenn es schönere Wiesen als diese gab. Also drehte er sich wieder um und musterte die Stadt. Die Mauern, die Wachen am Tor. Die Wiesen lagen schon seit jeher auf einem kleinen Hügel, alle Wiesen vor dem Tor waren so. Er konnte ein wenig in die Stadt hereinschauen. Und dann sah er es. Oder ihn. Egal. Die schwarze Gestalt, die kleiner wirkte, aber durchaus präsent war. Sie stand deutlich zu sehen auf einem Dach, sah vermutlich in ihre Richtung. Er beobachtet uns.

Dann drehte sich der Fürst wieder um und legte einen Arm auf die Schulter seiner Schwester, die ihn auch gesehen hatte, zusammen verschwanden sie dann im Wald, weg von Gorthar, weg von den Menschen. Die Heimat rief, doch zunächst mussten ein paar Kleinigkeiten erledigt werden. Doch das würde leicht von der Hand gehen, ganz bestimmt würde es das.
20.04.2004, 17:12 #12335
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Gemeinsam gingen sie dann den abfallenden Weg hinab, die Kirschblüte stach in diesem Lager jetzt wirklich ins Auge. Bis jetzt war da immer nur dieser Baum gewesen, er hatte nie irgendwelche Blüten gesehen. Waren sie so lange weg gewesen? Anscheinend ja. Er schüttelte den Kopf, wirklich unglaublich, was man so alles verpasste im Laufe der Zeit. Prix saß am Lagerfeuer, das zu ihm gehörte wie der Bogen und sah sie schon von weitem kommen. Na was haben wir denn hier? Mal wieder zu Besuch hm? Inzwischen war es ruhiger geworden, nicht die Lautstärke, das Amulett hatte sich beruhigt. Draußen aber sangen die Vögel tolle Lieder und auch sonst war es im Wald immer laut. Zumindest schien die Gefahr des Ordens für ein paar Momente gebannt. Na du oller Jäger, immer noch nicht ohne Arbeit? Wir haben mal gedacht, wenn wir schon in der Nähe sind, sagen wir mal hallo. Prix nahm einen Zug aus seiner Pfeife und bildete ein paar Rauchringe, ehe er das Gespräch fortführte. Hm. Dann seid willkommen. Du kannst dich gleich nützlich machen. Hol die Axt ausm Schuppen und hack die paar Stücke da vorn zu Brennholzscheite. Und dann werd ich wohl mal Ra suchen gehen. Isabell fuhr hervor. Wo ist er denn? Prix nahm wieder ein paar Züge und wies dann auf den Wald vor ihm. Ach, die Zeit macht’s. Bald brauch man ihm nichts mehr zeigen, er ist inzwischen schon weit genug, dass er alleine jagen kann, nicht nur kleinere Tiere, auch mittlere. Nur an die großen Brocken sollte er sich noch nicht wagen, aber so viele von dieser Kategorie gibt es hier sowieso nicht. Rociel tippte auf das Kinn seiner Schwester und gab ihr einen kurzen Kuss, dann wandte er sich dem Schuppen zu, ließ aber vorher noch den Rucksack von den Schultern gleiten und auf die hölzerne Bank fliegen. Nachdem er die Axt gefunden hatte, machte er sich zugleich an die Arbeit, er wollte fertig werden, um sich noch um die Schuhe kümmern zu können.
20.04.2004, 19:48 #12336
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Ein Stück nach dem anderen spaltete er mit der Axt in kleinere Teile, es ging mühelos, seine Kraft war noch lange nicht aufgebraucht. Sie hatten die letzten Stunden gut verbracht, erst bei dieser Tätigkeit bemerkte er, wie gut sich sein Körper doch erholt hatte. Einzelne Sehnen schmerzten noch immer, aber im Großen und Ganzen war er wieder im Soll. Am Ende der Arbeit legte er die fertigen Stücke wieder an ihren Platz und brachte die Axt zurück in den Schuppen, wobei er Prix einen grinsenden, selbstbewussten Blick zuwarf. Dieser aber paffte nur ein weiteres Mal und zog weiterhin seine Kreise.

Hier fang! Isabell warf ihm einen Apfel zu und er fing ihn nur knapp. Er zwinkerte ihr zu und warf ihn wieder zu ihr zurück. Danke für den schönen Apfel, aber ich brauch jetzt beide Hände. Er setzte sich auf die Holzbank und zog beide Stiefel aus, das Innenfutter war kein bisschen kaputt, aber dafür endlich nach seinen Füßen geformt. Schmerzen hatte er keine mehr, er konnte jetzt problemlos damit gehen. Nur diese verfluchten Laschen fehlten. Was willst du denn damit? Isabell war neugierig, hatte sich zu ihm gesellt und die Stiefel und die restliche Prozedur betrachtet. Ich muss doch noch die beiden Stiefelscheiden anbringen, die Dolche am Bauch sind lästig und zu auffällig. Seine Schwester strahlte auf einmal und ihm fiel das wunderschöne Amulett an ihrem Hals auf. Es sah wirklich gut aus, der dicke, schwarze Stein schien zu beben. So ähnlich wie seines, nur eine andere Inschrift, andere Verzierungen. Lass mich das doch machen Bruderherzchen, dann kannst du doch noch deinen Apfel essen. Rociel war überrascht, aber nach ein paar Momenten des Überlegens willigte er ein. Na gut, wenn du unbedingt willst. Er stand auf und ging barfuss an Prix vorbei, mussten die Flickteile doch auch im kleinen Schuppen sein. Hey Prix, das Leder, ist das noch im Schuppen? Der Jagdmeister nickte nur zustimmend und so machte sich der Fürst auf in Richtung Schuppen. Er brauchte gegerbtes Leder oder Fell. Die passenden Stücke fanden sich schnell, war der Schuppen doch sehr ordentlich eingerichtet. Das war bestimmt Ra’s Verdienst. Rociel übergab seiner Schwester die Teile, Nadel und Faden hatte sie ja selber. Danach nahm er den Apfel und suchte sich ein schönes Fleckchen, wo die letzten hellen Strahlen des Tages drauf fielen, lehnte sich entspannt zurück, schloss die Augen und biss in das Obststück. Was für ein Tag…er war froh, dass es bald vorbei war.
21.04.2004, 12:56 #12337
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[C&B]Kommentare und Diskussionen zu den Geschichten, Gedichten etc. #2 -
Hey, thx Joni, danke dir, so was hört man immer gern.

Ich möcht erst mal die Kronenburg weiterschreiben, aber ein zweiter Teil kommt ganz bestimmt. :) (eigentlich soll das ne Serie werden, aber Pssst, nicht weitersagen...)
21.04.2004, 13:35 #12338
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Gregs Schätze -
Klick
21.04.2004, 13:38 #12339
Heimdallr
Beiträge: 12.421
[Q] Das Land Gorthar # 7 -
Die ersten Sonnenstrahlen am Morgen weckten die beiden schlummernden Gestalten. Ein paar Blätter wirbelten durch die Luft und im Spiel zwischen Licht und Schatten bildeten sich kleine Muster auf ihren Gesichtern. Die Schattenspiele waren zu viel für das Auge, das schon nah am Erwachen war, den Tiefschlaf längst verlassen hatte und nur noch vor sich hin dämmerte, auf genau so einen Moment wartete, um vorsichtig aufzuwachen. Nur nicht zu schnell, schließlich war die ganze Welt noch schwer, träge und langsam, man musste es ja nicht sofort übertreiben, man hatte ja Zeit, viel Zeit. Anfangs waren seine Augen verschwommen, doch sein Gehirn arbeitete schon fast auf einem wachen und konzentrierten Stand. Er blieb absolut so liegen, wie er aufgewacht war, nur die Augen bewegten sich – auf und ab. Immer öfter blinzelte er nun mit den Lidern, sah weit und lang in den Himmel über ihn. Eine blaue Decke war dort aufgerissen, doch kleine Quellwolken schoben sich in reinem Weiß darüber. Eine kleine Wolke flog direkt über ihn und er verfolgte sie die ganze Zeit, bis sie wirklich weg war.

Inzwischen fühlte er sich wieder wach, aufgewacht ohne Eile, ohne Hektik und vor allem ohne Angst und Panik. Nie konnte man sich in diesen Gemäuern sicher sein, hier im Wald fühlte man sich wohl. Man ward beschützt von den Bäumen und von der Natur und hier im Lager seines Freundes fühlte er sich ohnehin sicher. Vorsichtig zog er den linken Arm aus der Umklammerung von Isabelles Händen und strich ihr sanft durch die schwarzen Haare, wobei er immer nur die Obersten berührte, damit sie es nicht spürte. Es roch wunderbar nach der Kirschblüte, die nur wenige Meter entfernt wuchs und einige Bienen waren schon unterwegs, den kostbaren Blütenstaub zu ernten.

Plötzlich bewegte sich etwas auf seinem Hüfte und er blickte vorsichtig auf. Rociel hatte sich extra die ganze Zeit nicht bewegt, weil er seine Schwester nicht aufwecken wollte, aber auf einmal drehte sie sich um, lächelte nur und meinte: Ich hab es gespürt, dass du wach bist.
21.04.2004, 17:23 #12340
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Die Gildenlosen #5 -
<--
Bis zum Umzug inaktiv (mit allen Acc.). Ob ich danach überhaupt noch mitmache entscheidet sich dann an Ort und Stelle.
<--

Macht's gut
21.04.2004, 21:19 #12341
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Auftrag "Die Suchenden" -
Der letzte Almanach ist auf Irdorath, nimm auf jeden Fall Mario aus der Hafenkneipe mit und Vatras. Dann klärt sich das. ;)
22.04.2004, 20:28 #12342
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Quest "Das Treffen": Wo steckt Gorn? -
Höchstwahrscheinlich bei der Felsenfestung in der Nähe des Nebelturmes. Wenn du vom AL/Nordtor nach Westen gehst.

http://mitglied.lycos.de/Aasgeier1/...n/world_orc.jpg (Nr.6)
22.04.2004, 22:47 #12343
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Paladinrunen -
Alle Beliarkreaturen.

Also auch Echsenmenschen z.B. ;)
23.04.2004, 14:54 #12344
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Magie der Suchenden -
Die Suchenden haben noch ganz andere Sprüche, aber Feuerregen ist eher selten, aber nicht unnormal.
23.04.2004, 14:56 #12345
Heimdallr
Beiträge: 12.421
kreis -
Ja, Kapite. + Aufgaben

Kreis 1 - Kap. 1
Kreis 2 - Kap. 2
Kreis 3 - Kap. 3
Kreis 4 - Kap. 3 (Auge zusammensetzen)
Kreis 5 - Kap. 5
Kreis 6 - Kap. 5 (Seekarte lesen)
23.04.2004, 17:32 #12346
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Level 76! -
Ausräumen nicht, da könnte man 30 erreichen.

Das Max im Klassik war ja 17, vielleicht isses im Add On 20+/-, aber mit Minental ist das viel mehr.
24.04.2004, 14:07 #12347
Heimdallr
Beiträge: 12.421
steinsäule in der klosterruine -
Naja, als Lurker geht es auch ganz gut.

Der Inhalt dürfte sich auf das übliche beschränken, paar Pfeile, paar Bolzen, paar Erzbrocken, was zu futtern...

Aber keine mega Rüstung/Waffe/Zauber/Geheimnis. ;)
24.04.2004, 14:42 #12348
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Orkschamane -
http://mitglied.lycos.de/Aasgeier1/...n/world_orc.jpg

Nummer 17

Da ist der Schamane, du solltest aber aufpassen, da tobt normalerweise ein Kampf... ;)
24.04.2004, 15:15 #12349
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Wassermagier? -
quote:
Könnte ich mich auch im Marvinmode mit "k" durch das Portal beamen?


nein

quote:
Und sonst...reicht es, wen ich bei den drei Orten, an denen diese Portalsteine sein sollten, die jeweils drei Schalter betätige?


Ja, dann noch den Steinwächter umhauen (2x) und du hast das Ornamentstück.
24.04.2004, 15:50 #12350
Heimdallr
Beiträge: 12.421
G II Addon Profi Fragen -
Klar, immer doch.

verschwende keine LP's für zuviele Zauber.
Viele Runen kann man finden und außerdem reichen dir eine Rune pro Kreis locker, nicht mal die brauch man unbedingt, man sollte sehr sparsam damit umgehen.
Jagdfähigkeiten brauchst du auch nicht.
Alchemie ist Pflicht.
Taschendiebstahl auch.

Naja, könnt noch viel erzählen, habs aber eilig, das sollte reichen, steht ja schon genug drin. ;)
Seite 494 von 497 « Erste 490  491  492  493  494  495  496  497