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23.07.2002, 18:36 #2701
Bullit
Beiträge: 2.726
Altes Lager #31 -
Aufmerksam lauschte Bullit den Worten des Buddlers. Es interessierte ihn nicht, was er sagte, vielmehr die Art sich auszudrücken war dem Nordmann von Bedeutung. Der Tonfall einiger Silben verrieten dem Hünen, dass dieser mann nicht sagte was er dachte. Für eine Sekunde huschte ein zufriedenes Grinsen über das Antlitz des Wikingers. Noch war diese made nur zum Dreck schaufeln zu gebrauchen, doch man sollte vielleicht in ein paar Monaten nochmal nach ihm schauen.

"Nun..Alxandrus...dein Auftrag endet hier. Ich bin zufrieden mit deinen Leistungen, als Entlohnung gebe ich dir dieses Erz. Sieh zu, dass du es nicht sofort versäufst."

Der Nordmann ward einen gut gefüllten Lederbeutel über seine Schulte, als er sich umwandte. Für ihn war das Gespräch damit beendet, mit weit ausgreifenden Schritten stapfte er über den Burghof, um schließlich im Haus der Erzbarone zu verschwinden. Der geruch nach warmen Fleisch schlug wie eine Meereswoge über dem Hünen zusammen, tief sog der ehemalige Gardeführer das saftige Aroma durch seine Nasenflügel. Erst jetzt bemerkte er, wie ausgehungert er wirklich war, sein Magen grollte wie ein wildes Tier, als der Wikinger seinen Blick über den prall gefüllten Tisch im Thronsaal schweifen ließ. Das Holz ächzte unter der Last der vielen Speisen, verlockende Düfte strömten aus den zahlreichen Tonschalen, knusprige Scavengerkeulen reihten sich an dünne Streifen von Moleratfleisch. Gerade stapfte einer der Köche herein, balancierte eine größe Schüssel dampfendes Fleischwanzenragout in seinen Händen. Binnen wenigen Sekunden war der Nordmann an der Tafel und nahm Platz.

"Ahh, Bullit, da bist du ja wieder."
Die Aussprache des obersten Erzbarones war undeutlich, kauend griff der Kopf des Lagers über den Tisch, griff sich eine weitere Scavengerkeule und sah seinen Untergebenen an.
"Wo warst du so lange?"

"Gab was zu erledigen, ein Bekannter war in Not."
Auch der Nordmann tat sich nun an den Köstlichkeiten gütlich. Momentan hatte er Hunger, es ärgerte ihn, dass Gomez ihn nun mit Fragen belästigen musste.

"Achso, ein Bekannter. Na hoffentlich wars wichtig, denn ich hab bis jetzt nicht Gutes aus Drakia gehört. Die Stadt ist immer noch nicht in unserer Hand. Wann willst du dich endlich darum kümmern? Ich warte nich mehr lange."

Bullit bedeutete Gomez mit einer Geste, ruhig zu bleiben.
"Keine Sorge, ich habe einen Plan. Wir holen uns diese Siedlung im Handumdrehen zurück."

Eine graue Augenbraue des obersten Barons wurde fragend hochgezogen.
"Ach, einen Plan? Na dann lass mal hören."

Seufzend ließ Bullit seine Fleischkeule sinken. Das Essen würde wohl warten müssen.
"Gut, dann passt auch. Ich habe mir folgendes gedacht..."
Der Wikinger begann zu erzählen.
23.07.2002, 18:42 #2702
Bullit
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Gott und die Welt #2 -
Yoyo Kleiner, üb dich in Geduld. Wir bekommen hier schon alle mit was Sache ist, keine Sorge. Mit gerade 18 Posts kann man halt nicht erwarten, befördert zu werden, sorry.

Hehe das ist jetzt keine Aufforderung zum Spamming. Wenn du dich aufs RPG beschränken willst ist das OK (ich machs übrigens auch, hab hier ewig nicht gepostet), denn das Rollenspiel ist die wichtigste Facette des WoG Forensystems. Klotz einfach noch ein bißchen ran, denk dir vielleicht ne nette Stoy aus, schreib ein Quest oder nimm an denen der anderen Innosler teil, da läuft immer mal wieder was. Kurzum: bleib hartnäckig und zeige eine durchgängige Präsenz, am besten durch regelmäßige, qualitativ vernünftige Posts. Dass du das kannst, hast du ja gezeigt. Dann klappts auch mit dem Buddler. ;)
23.07.2002, 19:15 #2703
Bullit
Beiträge: 2.726
Die Arena -
Ich werd mir den Spaß wohl von der Tribüne anschauen und evtl den Preis verleihen, mal schauen. :D

Wäre mal gut wenn mal endlich ne Liste der Teilnehmer hier veröffentlicht wird. Ein konkretes Datum würd ich noch nicht festlegen, denn die Drakia Sache wird jetzt anlaufen, k.a. wie lange das dauern wird. Zum Ablauf würd ich Chris nur im Notfall entscheiden lassen, wer gewinnt oder verliert. Beim letzten mal sind sich alle Kontrahenten untereinander selbst einig geworden. Nur wenn beide Seiten hartnäckig auf Sieg beharren sollte Chris in Aktion treten und entscheiden.
24.07.2002, 18:46 #2704
Bullit
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Gott und die Welt #2 -
Der Beste? Klaro bin ich der Beste. :D
Wofür? Na in jeder Hinsicht natürlich.
24.07.2002, 19:25 #2705
Bullit
Beiträge: 2.726
Altes Lager #31 -
Gemächlich stellte Bullit den bauchigen Tonkrug zurück auf den Tisch, wischte sich mit seinem Daumen über die Oberlippe, beseitigte so den dünnen Bart aus feuchtem Bierschaum aus dem Gesicht. Prüfend blickte er in die Runde, suchte nach Indizien für weitere Zwischenfälle, die ihn von seinem Bericht abbrigen konnten. Die Mienen der anwesenden Männer waren ausnahmslos von Neugierde gezeichnet, allein Arto schien seine abgenagten Scavengerknöchel interessanter als die Pläne zu bevorstehen Schlachten zu finden. Der Nordmann wusste, dass der Schein trog.

"Nun, wie ich gerade schon sagte, halte ich einen offenen Kampf für sinnlos. Es würde sich schlicht und ergreifend nicht lohnen. Egal wie gut wir diesen Toras erwischen, wir müssten Verluste hinnehmen - beträchtliche Verluste. Verluste, die wir uns nicht leisten können und wollen. Drakia ist eine kleine Ansammlung einfacher Häuser, strategisch hat dieses Dorf kaum Bedeutung für uns, zumindest nicht genug, um sinnlose Verschwendung von Gardistenleben zu rechtfertigen. Deshalb habe ich mir überlegt dass wir nur einen kleinen Trupp in die Nähe Drakias schicken. Dieser Toras ist meines Wissens kein gefangener Verbrecher wie die meisten hier..."

Bei diesen Worten hoben die Erzbarone fast synchron ihre Augenbrauen, was Bullit jedoch lediglich mit einem leichten Lächeln quittierte.

"...sondern er kommt von außerhalb, wahrscheinlich wurde er von seinem Lehnherren, oder ist selbst ein Adeliger, was weiß ich. Zumindest gehe ich davon aus dass er der Typ Mensch ist, den wir gerne als "Ehrenmann" bezeichnen. Ich rechne uns gute Chancen aus, diese Sache relativ unblutig über die Bühne zu bringen, wenn wir es fertigbringen, einige seiner Männer als Geiseln zu nehmen. Falls dieser Kapitän dann wider Erwarten doch nicht abzieht... nun, dann sollte er auf seine Leute in Zukunft sehr gut aufpassen.

Natürlich ist bis jetzt unklar, was dieser mann im Schilde führt. Das macht es schwer, die Gefahr für das Alte Lager richtig einzuschätzen. Was will dieser Heerführer? Er wird sicher nicht wegen eines kleinen Fischerdörfchens gekommen sein. Ich sehe momentan zwei Möglichkeiten. Entweder es handelt sich um einen Feind des Königs, und er will den Erzhandel zwischen uns un dem Monarchen unterbrechen, oder er ist einfach nur gierig und will das Erz für sich selbst, immerhin kann man nur daraus vernünftige Waffen schmieden. Wie auch immer, in beiden Fällen wäre er unser direkter Gegner. Wir haben jedoch genug Gegner, ich bin dagegen noch weitere Feinde zu tolerieren. Aus diesem Grund halte ich den Vorschlag des Gardeführers für vernünftig, und empfehle, eine kampfstarke Truppe in die Berge zu entsenden, um den Pass zu überwachen und Toras' Mannen dort sicherheitshalber aufzulauern."

Der Hüne lehnte sich in seinem Stuhl zurück, seine Pranke griff nach dem Bierkrug. Lauwarm und bitter rann das Gebräu durch die rauhe Kehle des Kriegers, bahnte sich seinen Weg bis in den großen Magen. Mit einem trockenen Knall wurde das leere gefäß zurück auf den Tisch gestellt.

"Ich möchte sobald wie möglich aufbrechen."

Gomez hatte die Arme vor der Brust verschränkt, sein Blick war starr auf einen bereits geleerten Teller gerichtet. Sekunden verstrichen, ohne dass auch nur ein Wort gesprochen wurde, dann hob der Erzbaron seinen Kopf und nickte.

"Nun denn, so sei es. Nimm dir, was du brauchst und zieh los, doch komm nicht ohne Siegesnachricht zurück. Wir haben dieses Dörfchen erst kürzlich erworben, ich hasse es meinen Besitz zu verlieren, bevor ich ihm überdrüssig geworden bin...."
25.07.2002, 19:09 #2706
Bullit
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Altes Lager #31 -
Mit einem metallischen Geräusch rasteten die massiven Schulterglieder der schweren Stahlrüstung ein, eiserne Sicherheitshaken hielten den gewaltigen Panzer in Position, schmiegten das kalte Metall an den breiten Kriegerkörper. Rauhe Finger glitten prüfend über jeden Zentimeter Stahl, tasteten fast liebevoll die feinen Schmiederänder entlang. Es durfte keine Schwachstelle geben, die Rüstung musste perfekt sein, jede Unachtsamkeit konnte den Tod bedeuten.

Bullit wusste nicht warum, aber er mochte diese Momente. Dieses wohlige Kribbeln im ganzen Körper, diese kleinen Blitze in den Nervenbahnen, alles vereinigte sich zu einem glühenden Freudenfeuer, brachte den Adrenalinhaushalt des Nordmannes in Wallung. Der Baron sehnte sich danach, das lager zu verlassen, in die Natur vorzudringen, den Feind zu suchen und ihn zu stellen. Das Schicksal rief ihn, wieder einmal sollte der Hüne seine Würde im Kampf unter Beweis stellen.

Sorgfältig prüfte Bullit das Blatt seines enormen Zweihänders. Sein eigener kantiger Schädel grinste ihm aus der silbrig glänzenden Klinge entgegen, die rötlichen Sonnenstrahlen ließen die kunstvoll gearbeiteten Nordrunen erglühen, als hätte Odin selbst dieses Schwert gesegnet. Zischend schwang die Waffe durch die Luft, glitt dann schabend in die schwere Lederscheide am Rücken des Kolosses. Aus seiner großen Holztruhe fischte Bullit seinen Waffengürtel, schnallte ihn mit routinierten Griffen um die Hüfte. Dolch, Einhandaxt, Armbrust und Pfeilköcher, alles wurde an die eisernen Widerhaken und die ledernen Schlaufen gesteckt, bis der Wikinger schließlich wie eine wandelndes Waffenkammer aussah. Erst jetzt wandte der ehemalige Gardeführer sich um, sein Blick haftete sich auf die einzigen anderen Personen im Raum. Langsam trat der große Mann neben seine Frau, neigte seinen Kopf und hauchte Jamira einen Kuss auf die Lippen. Im gleichen Maße, wie er die Vorfreude auf den Kamp liebte, hasste er die Sekunden des Abschieds von seiner Familie. Diese großen Augen, dieser weiche Blick, das schlafende Kind in den Armen... sie waren so hilflos, wie konnte er sie alleine lassen? Ein bitterer Kloß hatte sich in der Kehle des Wikingers gebildet, hinderte ihn am Schlucken, brachte die sonst so feste Stimme zum brechen. Dies war der Grund, warum Bullit auf Worte verzichtete. Seine Gefühle rebellierten, es schien ihm als würden sie ausbrechen, sollte er auch nur den Mund aufmachen. Langsam hob der Hüne die Faust, die Hand öffnete sich, zeigte den beiden weiblichen Menschen ihr Geheimnis. Ohne ihn zu sehen, konnte Bullit den kleinen Kristallsplitter dennoch spüren, fühlte das schwache Pulsieren der unbekannten Energien innerhalb des transparenten Gefängnisses. Jamira griff in ihr Dekolleté, der Nordmann sah wie sich ihre Hand um etwas schloss. Als sie sie wieder zutage förderte, blitzte etwas kleines, blaues ziwschen ihren Fingern. Ja, sie hatte ihren Teil des Splitters.

Erleichtert drahte Bullit sich um, verließ nun eiligen Schrittes das Haus der Erzbarone. Er wollte den Abschied so kurz wie möglich halten, zuviel Schmerz konnte einem Mann sehr zusetzen. Dieses Risiko wollte der Baron nicht eingehen.

"Antreten!"

Auf der Stelle standen 10 schwer gepanzerte Männer stramm, ihre in Stahl gehüllten Leiber glänzten in der Abendsonne. Mit einer Art milder Zufriedenheit erkannte Bullit, dass seine Jungs noch immer hervorragend im Training waren. Diszipliniert hatten die Gardisten der Schutztruppe Haltung angenommen, in ihren Pupillen blitzte es kampfeslustig, das konnte der Hüne erkennen, als er die Reihe entlangschritt. Diese Männer kannte er seit vielen Jahren. Mit ihnen zusammen hatte er die besten Jahre seines Lebens verbracht. Sie wussten alles über den kampf, was auch er wusste. Er hatte sie trainiert als wären sie seine Brüder, seine Söhne. Und so liebte er sie auch. Einen Jeden verband ein einzigartiges Band mit dem großen Erzbaron, sie alle hatten unzählige Schlachten Seite an Seite bestanden. Ihr Blut hatte sich mehr als nur ein paar Mal im Schlamm vermischt, ihre Stimmen vereinten sich öfter als nur gelegentlich zu einen ohrenbetäubenden Kampfschrei. Abgesehen von den führenden Gardisten des Lagers war dies die Elite, die Krönung der Gardeschöpfung. Bullit war der festen Überzeugung, dass niemand innerhalb oder ausserhalb der Barriere es mit dieser Truppe aufnehmen konnte - kein Wunder, hatte er selbst sie doch geformt. Bis jetzt war er in diesem Glauben nicht enttäuscht worden. Jetzt, wo der Nordmann wieder vor seinen Jungs stand, spürte er die Kraft der Jugend wieder durch seine Adern fließen. Ja, diese Männer waren seine Brüder. Fest blickte er einem Jeden in die Augen. Sie alle waren bereits in die Mission eingeweiht worden, der wissende, entschlossene Audruck in ihren Gesichtern verriet es nur allzu deutlich.

Bullit hob die hand, und 2 Schatten kamen herangestolpert. In ihren Händen hielten sie mehrere schmutzigbraune Stoffumhänge, dazu zahlreiche Fellüberwürfe. Die Beiden hatten ihre libe Müh, nicht über die groben Kleidungsstücke zu stolpern, doch schließlich schafften sie es neben den Wikinger zu treten. Wortlos traten die Schutztruppler vor, einzeln, ohne Eile. Mit einigen geübten Handgriffen wurden die Felle über die glänzenden Brustpanzer gestreift und das weite Stoffcape um die Schultern geschwungen. Aus einem furchteinflößenden Gardisten wurde ein massiger, bedrohlich wirkender Wanderer. Auch Bullit hüllte sich in Fell und Stoff. Dort wo sie hingingen, sollten sie besser nich entdeckt werden. Tief zog der Nordmann die weite Kapuze des Umhangs in sein Gesicht, dann brach der kleine Trupp auf. Die letzten Sonnenstrahlen blitzten über die Burgzinnen, als der Baron das Lager erneut verließ, einer ungewissen Zukunft entgegen...
26.07.2002, 21:44 #2707
Bullit
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Zwischen den Lagern #12 -
Lass gut sein Jarl!

Diese Worte blieben Bullit im Hals stecken als das kleine Gör plötzlich aktiv wurde. Mit erstaunlicher Behendigkeit sprang die Amazone auf den verwirrten Schutztruppler zu und erwischte ihn tatsächlich am Hals. Augenblicklich rissen die verbleibenden Gardisten ihre Armbrüste nach oben, doch ein schnelles Zeichen ihres Anführers ließ sie innehalten. Die Krieger verstanden. Kommentarlos wurden die Schusswaffen um Millimeter zur Seite geneigt, der Winkel so leicht verändert. Als die Bolzen nun die hölzernen Schäfte verließen, trafen sie nicht auf Fleisch und Knochen, sondern sirrten wirklungslos in die Dunkelheit. Auch der Nordmann hatte seine Armbrust erhoben, drückte die Waffe gegen seine Schulter, zielte auf das Bein der akrobatischen Frau. Ein dumpfes Klacken, und der Arm der Amazone ruckte nach hinten, dann war das Gör auch schon verschwunden. Langsam ließen die Kämpfer ihre Hände sinken, behileten die Umgebung jedoch aufmerksam im Augen. Bullit trat neben Jarl, sah seinem Kameraden in die Augen, während er mit seinen Fingern über dessen Hals tastete. Alles in Ordnung, dem Tritt hatte die nötige Kraft gefehlt. Aufmunternd klopfte der Nordmann dem deprimiert dreinblickenden Mann auf die Schulter.

"Mach dir nichts draus mein Freund. Die sehen wir wieder."

Jarl scharrte unwillig mit dem Füßen auf dem Boden, Die ganze Situation war ihm dermaßen peinlich, dass er den feinen Blutfaden in seinem Mundwinkel anscheinen nicht bemerkte.

"Ich hab sie entkommen lassen. Das war wirklich dumm von mir. Das nächste mal jage ich ihr sofort nen Bolzen durch den Schädel."

Grinsend schüttelte Bullit den Kopf und führte seinen Kollegen zurück zu den Anderen.

"Nein, das lässt du schön bleiben. Du weißt doch warum wir hier sind? Wir haben eine Siedlung zu befreien. Du kennst den Plan. Und weißt du was? Dieses Mädchen könnte uns helfen ihn zu verwirklichen. War also garnicht übel sie entkommen zu lassen."

Jarl blickte auf, Hoffnung lag in seinem Blick. Der Nordmann wusste, dass dieser Mann nicht gerade zu den größten Denkern seiner Zeit gehörte, doch einen solchen Faden konnte selbst er zuende spinnen.

"Ja, du hast recht. Sie ist ziemlich flink auf den Beiden. Hehe, das hab ich mir sofort gedacht, deshalb hab ich sie laufen lassen."

Der Gardeführer grinste breit.
"Klar Jarl, war alles Absicht. Und nun komm, wir erregen nur Aufmerksamkeit wenn wir hier rumstehen. Achja... und wisch dir bitte mal das Blut aus dem Gesicht."
27.07.2002, 16:53 #2708
Bullit
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Zwischen den Lagern #12 -
Zielstrebig bahnten sich 10 Männer ihren Weg durch das dichte Unterholz, versuchten dabei so wenig Lärm wie möglich zu verursachen, was ihnen aufgrund ihrer schweren Stahlrüstungen nur mit mäßigem Erfolg gelang. Glücklicherweise lief der Trupp ein gutes Stück abseits der Wege, so dass bis auf einige Scavenger niemand etwas von ihrer Wanderung mitbekam. Dies war auch gut so, denn Bullit wollte unentdeckt bleiben.

Mit einer unwirschen Bewegung wischte der massige Nordmann einen überhängenden Ast zur Seite, beugte seinen Kopf um unbehelligt unter den dornenbewehrten Zweigen hindurch zu kommen. Den weiten Stoffumhang hatte der Gardist eng um seinen Körper geschlungen, um sichnicht an den zahlreichen Büschen und Sträuchern zu verfangen. Der Wald war in dämmriges Zwielicht getaucht, die mächtigen Bäume ließen nur wenige der Sonnenstrahlen durch ihre dichten Dächer, nur einzelne gelbe Lichtlanzen sprenkelten den Boden mit einem schön anzuschauenden Muster. In kurzer Zeit würden sie den Waldrand erreicht und direkt vor den mächtigen Massiven des nördlichen Gebirges stehen, welches zwischen ihnen und der weiteren Route nach Drakia stand. Bullit kannte die Pässe in dieser Gegend, deshalb sah er dem Überstieg gelassen entgegen. Etwas Anderes jedoch bereitete ihm leichte Kopfschmerzen.

Wieder wandte der große Krieger den Kopf. Wo blieben die Schatten? Bei seinem Aufbruch aus dem Alten Lager hatte der Gardeführer 5 erfahrene Schatten zu sich befohlen und sie mit auf seine Reise genommen. Sie sollten als Späher fungieren und die Kriegertruppe absichern. Doch dank Jarl und seinem Zusammenstoß mit der Amazone gab es nun eine Person in der Kolonie, die mehr wusste als gut für sie war. Bullit war nie ein Befürworter von Risiken gewesen, und so hatte er seine Häscher losgeschickt um die Frau einzufangen. Er wusste, dass er sie verletzt hatte, die Blutspur musste für einen Jäger unschwer zu finden sein. Trotzdem waren die Schatten noch immer nicht zurück, und das obwohl sie bereits einige Stunden unterwegs waren. Nunja, zugegeben, die Kleine war flink. Der Gardeführer war sich dennoch sicher, dass die Schatten ihre Aufgabe erfüllen würden. Wenn diese Amazone erst einmal in seiner Hand war, würde sich herausstellen, wie wertvoll sie für die Garde wirklich war...
28.07.2002, 18:22 #2709
Bullit
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Die Arena -
@Graven
Zügel deine Zunge mein Freund. Alaerie kann auch nichts dafür dass ihr Fehler in eure Vorstellungen baut. Wenn du also jemanden beleidigen möchtest dann pflaum die verantwortlichen Pfuscher an. Sei lieber mal froh dass sie dich drauf aufmerksam macht, mir wärs ja ziemlich peinlich wenn ich ein großes Ereignis veranstalte und überall in meinen Listen kleine Fehler und Schnitzer vorzufinden sind.

Das hier gilt übrigens auch für die anderen Experten aus dem AL. Reißt euch am Riemen, große Klappe könnt ihr im RPG haben.
28.07.2002, 18:50 #2710
Bullit
Beiträge: 2.726
Zwischen den Lagern #12 -
Der Nordmann verschränkte die Arme vor der Brust, keine Regung zeichnete sich auf dem kantigen Wikingergesicht ab, allein die wasserblauen Augen blitzten zufrieden. In aller Ruhe musterte er die vor ihm stehende Amazone. Auf seinen Befehl hin hatten die Schatten ihr einen kleinen Stoffetzen aus ihrer Kleidung gerissen und in die verletzte Hand gedrückt. Auch wenn der Lappen inzwischen dunkelrot und nass war, so glaubte Bullit doch erkennen zu können, dass die Blutung schwächer geworden war. Obwohl die Wunder sicher schmerzhaft sein musste, war der Wille des Görs noch immer nicht gebrochen. Trotz und Wut zeichneten sich in dem jungen Frauengesicht ab, auch nachdem Jarl seine Fähigkeiten im Umgang mit dem Strick unter Beweis gestellt hatte. Seit dem Zwischenfall vor einigen Stunden sprühte der Schutztruppler vor Energie, wollte sein Missgeschick unbedingt wieder gutmachen. Offensichtlich war er nun schlauer als vorher, fest und unnachgiebig hatte er den Strick um die Handgelenkte gewickelt und die Füße in geringem Abstand zusammengebunden. Der flinken Dame würden so nur noch sehr kleine Schritte möglich sein.

Der Hüne ließ noch einige Momente verstreichen, beobachtete die Amazone mit mildem Interesse bei ihren versuchen sich zu befreien - vergeblich. Erst als ihre aufbegehrenden bewegungen schwächer wurden, richtete der gardefüher das Wort an sie.

"Intersse daran am Leben zu bleiben, Kleines?"
28.07.2002, 19:11 #2711
Bullit
Beiträge: 2.726
"Schiedsgericht" für das RPG -
Nochmal Tak zuliebe.

ich halte Alaerie für sehr gut geeignet. Sie kommt gut mit sämtlichen Usern dieses Forums aus, sie verhält sich immer neutral und fair, sie vertritt ihre eigenen Meinung ohne jedoch dabei stur oder starrköpfig zu sein.Wer gute Argumente vorzubringen weiß findet bei ihr auch Gehör. Sie ist sehr häufig online, meiner Meinung nach ein wichtiges Kriterium für den Posten, da nur Entscheidungen gefällt werden können, wenn die Schiedsrichter auch präsent sind. Des weiteren ist sie bis jetzt niemals durch aggressives oder beleidigendes Verhalten in Diskussionen ausserhalb des Forums aufgefallen, man kann mit ihr auf einer freundschaftlichen, zwanglosen Basis diskutieren.

Ich glaube das sollte reichen um meine Meinung kundzutun. ;)
28.07.2002, 19:28 #2712
Bullit
Beiträge: 2.726
Zwischen den Lagern #12 -
"Und wenn ich dir die Freiheit anbieten würde?"

Bullit trat nun an die Amazone heran, in seiner Hand blitzte ein scharfer Dolch. Bedeutungsschwanger sah der Nordmann seine Gefangene an.

"Ich könnte diese Waffe benutzen um dir deine Fesseln durchzuschneiden. Dafür verlange ich aber einen kleinen Gefallen - deine Hilfe bei meiner Mission. Ich kann ihn selbstverständlich dazu verwenden dich von Kopf bis Fuß aufzuschlitzen. Das wäre dann gratis, dafür musst du nichts tun. Die Entscheidung liegt bei dir. Wie siehts aus?"
28.07.2002, 20:32 #2713
Bullit
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Regeldiskussion #7 -
Eine Amazone wird von sagen wir einer Gruppe Gardisten (oder Söldner, oder Templer) gestellt, weil sie irgendwas ganz viel böses gemacht hat. alles in allem sind es 5 mann, Krieger, die Amazone hätte keine Chance, logisch. ABER sie setzt Ruf der Circe ein und befiehlt einem der Krieger (dem Anführer) auf die eigenen Leute einzudreschen. Im darauffolgenden Chaos (bei dem sicher einige der Krieger schwer verletzt werden) kann die Amazone locker abhauen. Stell dir mal vor was drei Amazonenmagierinnen dann zusammen anrichten könnten.
29.07.2002, 18:01 #2714
Bullit
Beiträge: 2.726
"Schiedsgericht" für das RPG -
So eine Instanz wird auf alle Fälle was bringen, allerdings nur wenn man ihr auch eine gewisse Gewalt verleiht. Das heißt konkret, auf eine Anlaufstelle für kontaktsüchtige Choleriker, die einfach mal Dampf ablassen können, können wir verzichten. Wenn ich mich über das Vorgehen der Mods beschweren will, dann erwarte ich auch dass ich durch vernünftige Argumente etwas erreichen kann, sprich eine Revision der Don'schen oder Medi'schen Editierung.

Klartext: Wenn Schiedsgericht, dann haben die Mods sich den Entscheidungen dieser Instanz zu fügen. Das wird ihnen vielleicht nicht passen, aber letztendlich sollte man sich mal überlegen was der Posten "Moderator" eigentlich bedeutet. Manche Leute (ich meine jetzt nicht die Mods selbst) denken wohl dieser Titel ist ungefähr gleichbedeutend mit "König" oder "Diktator". Falsch. Das RPG läuft nicht nach den Wünschen der Moderatoren, sie sind ledigleich die eingesetzte Exekutive, die über die Einhaltung der Regeln wacht. Eine Mischung aus Polizist und Müllmann, wie Don so treffend ausführt. *gg* Das Schiedsgericht könnte nun die Stelle der Judikative übernehmen und bei Streitfragen für die Community entscheiden. Bei Regeländerungen zum Beispiel sollte von den Usern vorher allerdings ausdrücklich das Eingreifen des Schiedsgerichts erwünscht werden. Im Rpg können nach wie vor die Mods die üblichen Vergehen ahnden, allerdings sollte die Option bestehen sich an das Schiedsgericht zu wenden, welche dann die (manchmal wahrscheinlich nicht ganz leichte) Aufgabe haben den Fall eingehender zu prüfen und das Urteil des Mods entweder zu bestätigen oder zu revidieren.

Um eventuellen Einwürfen oder nachfragen vorzubeugen: Ja, in meiner Variante wäre das Schiedsgericht den Moderatoren übergeordnet, da ich der Ansicht bin, dass drei Menschen, die sich die Zeit nehmen eine Sache eingehend zu prüfen, besser in der Lage sind zu entscheiden als ein Mensch der es zumeist noch im Stress oder unter Druck zu tun vermag. Ich bin inzwischen lange genug im Forum um zu wissen, wieviel Arbeit der Modposten macht (*g* ich war ne ganze zeit daran nicht ganz unschuldig), da ist es doch ne feine Sache in manchen extrem nervigen Fällen die Arbeit einfach jemand Anderem zu überlassen, die Verantwortung mal abzuwälzen und sich ein paar Minuten Ruhe anzutun. *gg* Hau, ich habe gesprochen.
29.07.2002, 18:24 #2715
Bullit
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Regeldiskussion #7 -
Testet soviel ihr wollt. Wer nicht eines äußerst schmerzhaften Todes sterben will, spricht seine Vorstellungen vorher mit den entsprechenden ALern ab. Das gilt nicht nur für Amazonen.
30.07.2002, 16:08 #2716
Bullit
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Regeldiskussion #7 -
Was ich meine weiß ich wohl noch am besten. Hab ich irgendwo geschrieben dass der Spruch nicht wirkt? Hab ich sowas schonmal im RPG irgendwo geschrieben? Natürlich würde der Spruch wirken, das Opfer würde (im Fall der Circe) den Hampelmann machen, aber die Konsequenzen wären natürlich um einiges härter als wenn man mir vorher sagen würde "Du, ist es ok wenn ich dich verzaubere? Keine Sorge ich werd dir weder Suizid noch Kameradenmord befehlen."

Aber ich weiß ja das ist zuviel verlangt.
30.07.2002, 16:25 #2717
Bullit
Beiträge: 2.726
Zwischen den Lagern #12 -
Bullit lachte humorlos. Dieses Gör war ja ganz schön mißtrauisch. Nunja, wäre der Nordmann gefesselt und gefangen, würde er wohl auch lieber etwas genauer nachfragen.

"Wie ich schon sagte, meine Mission könnte die Fähigkeiten eines lautlosen Jägers erfordern. Meine Schatten sind nicht schlecht, aber ich glaube du bist sogar noch besser, zumindest nach dem zu urteilen, was du uns gezeigt hast. Der Handel ist simpel. Du schwörst mir dass du mir bei dieser Sache nach besten Kräften zur hand gehst, und ich lass dich als Gegenleistung im Anschluss laufen. keine Sorge, mein Auftrag richtet sich nicht gegen deine Schwestern. Nun, was sagst du? Ich hab nicht ewig Zeit."

Spielerisch wechselte der Hüne den Dolch von der rechten in die linke Hand.
30.07.2002, 20:52 #2718
Bullit
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Zwischen den Lagern #12 -
Ein ironisches Grinsen stahl sich auf Bullits Lippen. Ein kurzes Nicken zu Jarl, und der Gardist löste ssein kompliziertes Fesselsystem, natürlich nicht ohne vorher widerwillig protestiert zu haben. Fachmännisch wurde das Seil wieder aufgerollt und verschwand auch sogleich unter dem braunen Mantel des gedemütigten Krieger. Auch der Nordmann steckte seinen Dolch zurück in die Scheide.

"Wunderbar, dann hätten wir das ja auch geklärt. Ist es nicht schön, wenn sich alle vertragen?"
Der Hüne lachte unterdrückt über seinen eigenen Witz.
"Nun aber los, wir sind spät dran. Abmarsch."

Im Laufschritt setzte sich die kleine Truppe wieder in Bewegung, ihrem noch ein gutes Stück entfernten Ziel entgegen...
02.08.2002, 18:00 #2719
Bullit
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Zwischen den Lagern #12 -
Endlich am Ziel!

Schnaufend und fluchend kam der kleine Trupp zum Stillstand, sofort schwärmten die in Stahl und Fell gehüllten Männer in alle Richtungen aus, erkundeten die Umgebung und prägten sich die natürlichen Gegebenheiten ein. Sie wollten vorbereitet sein, Feldkenntnisse würden im Falle eines kampfes von unschätzbarem Vorteil sein. Bullit selbst verharrte an Ort und Stelle, stützte sich schwer auf sein mächtiges Zweihandschwert und sog die würzige Waldluft in seine Lungen. Zufrieden ließ er seinen Blick schweifen, musterte die mächtigen Baumriesen, das dichte Buschwerk und den moosüberwucherten Erdboden. Ja, hier war ein guter Ort für ihr kleines Lager. Zum ersten mal seit Beginn ihrer Reise streifte der Hüne die Kapuze von seinem kantigen Schädel, genoss das Spiel des Windes im blonden Haar, lautschte dem leisen Zwitschern der Vögel und musterte die unter ihm liegende Siedlung. Drakia. Hier, zwischen den Baumreihen des nahen Waldstückes sah die Häusergruppe fast völlig unbedeutend aus, deutlich konnte der Nordmann des schwarzen Schatten des dahinter ankernden Kriegsschiffes erkennen. War es nur ein Schiff? Der Hüne konnte es nicht genau sagen.

"Hey Chef!"
Bullit wandte sich um und blickte in das Gesicht Jarls. Der Gardist war für die Bewachung der Amazone zuständlig gewesen, Offensichtlich hatte er seine Arbeit gut gemacht, denn die Frau stand nur wenige Meter entfernt neben ihm.
"Was gibts Jarl?"
"Was soll ich mit der Göre machen?"
Der Nordmann grinste.
"Na was schon. Gib ihr eine sinnvolle Aufgabe. Feuerholz sammeln wäre gut."
Der Schutztruppler drehte sich zur Amazone herum.
"Du hast es gehört. Sieh mal ob du etwas Holz findest, sollte im Wald nicht allzu schwierig sein. Beeil dich, ich habe Hunger."
03.08.2002, 16:09 #2720
Bullit
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Die neue Innos'-HP -
Sehr gute Arbeit die du da geleistet hast und immer noch leistest, ich denke die gesamte Gilde ist dir zu großem Dank verpflichtet. ;)

Ich persönlich fände es schön, wenn die Signatur passend zu der HP entworfen werden würde, meine Erzbaronsig passt ja jetzt schon (auch dafür danke :)).
03.08.2002, 16:24 #2721
Bullit
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Zwischen den Lagern #12 -
Minuten später leckten die heißen Flammenzungen an dem trockenen Geäst, sorgte für wohlige Wärme und ein angenehmes, goldenes Licht. Die gleißende Sonnenscheibe hatte sich mittlerweile verabschiedet, allein ein rötliches Glimmen am Horizont zeichnete die dunklen Konturen der Hafensiedlung in die allumfassende Dunkelheit. Die Gardisten waren die letzten Stunden des Tages fleißig gewesen, mit belaubten Zweigen und frischem Buschwerk hatten sie niedrige Sichtschutze angelegt, welche das Licht des Lagerfeuers nun nach außen hin abschirmten. Die meisten der krieger leisteten ihren Anteil zum Gelingen der Mission gerade in diesem Moment, hatten ihre Wachpositionen überall im näheren Umfeld bezogen, saßen in den enormen Baumkronen oder kauerten zwischen dichten Strauchgeflechten, die Hand stets in der Nähe des Schwertknaufes haltend.

Fragend blickte Bullit in die Runde, der flackernde Feuerschein verlieh dem kantigen Gesicht einen bronzenen Hautton. Die um die kleine Mulde verteilt sitzenden Männer nickten dem Hünen bestätigend zu, auch ihre Schwerter lagen griffbereit neben ihnen. Zufrieden lehnte der Nordmann sich zurück, ging in Gedanken noch einmal den eben erläuterten Schlachtplan durch. Die Schatten würden ihre Aufgabe zu erfüllen wissen, er verließ sich auf ihr Können als Späher und Jäger. DIe Amazone hatte ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt, auch über den moralischen Gesichtspunkt machte der Wikinger sich keine Sorge. Das Mädchen sah einfach nicht nach einer Verräterin aus - mal ganz abgesehen davon dass das der letzte Verrat gewesen sein würde, den sie begehen konnte. Alles in Allem standen die Chancen auf Erfolg also nicht schlecht. Trotzdem hatte sich eine kleine Falte auf der Stirn des Gardeführers gebildet. Er mochte es nicht, den Ausgang der Aktion in die Hände anderer zu legen, er war es gewohnt selbst dafür zu sorgen, dass die Dinge wieder ins Lot kamen. Diesmal konnte er jedoch beim besten Willen nichts tun, er hätte seine Kameraden höchstens unnötig gefährdet. Sein Handwerk war der offene kampf auf dem Felde, das leise, verstohlene Geschäft eines Diebes überließ er den Schatten. Nicht mehr lange, und diesem Kaszan Toras würde der Angstschweiß auf der Stirn stehen...
04.08.2002, 15:59 #2722
Bullit
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Zwischen den Lagern #12 -
Blitzartig war Bullit auf den beinen als er das klirren schwerer Stahlrüstungen vernahm. Eilig wurde das kleine Feuer ausgetreten, Schwerter glitten aus ihren Scheiden und die gardisten formierten sich in der Dunkelheit. Was war passiert? Waren die Schatten aufgeflogen? War die Mission gescheitert?

"Wir sind zurück! Ich bins, Ruben!"

Bullit entspannte sich als der den zottigen Kopf des Schattens aus dem massiven Metallpanzer herausgrinsen sah. Zusammen mit seinen beiden Kameraden stieß er drei vermeintliche Schatten vor sich her, allesamt gefesselt und mithilfe eines Stoffsackes ihrer Sehkraft beraubt.

"Wo sind die anderen? Die Amazone fehlt auch."
Ruben strich sich durch die Haare.
"Ferath ist in Gefangenschaft geraten. Die Amazone war bei Trupp zwei, ich weiß nicht was mit denen geschehen ist. Es gab Probleme bei der Rückkehr, unser Mann wurde enttarnt. Wir haben es trotzdem geschafft, aber ich glaube dass in der Siedlung sicher bereits Alarm geschlagen wurde."
Nachdenklich rieb Bullit sein Kinn. Sekunden verstrichen, dann tarf der Nordmann eine Entscheidung.
"Nun gut, es war zu erwarten dass es nicht alle schaffen würden. Trotzdem saubere Arbeit Ruben, vier Geiseln, keine schlechte Ausbeute."
Grinsend riss der Gardeführer einem der Gefangenen den Stoffsack vom Schädel.

"Hallo Kleiner, ich heiße dich willkommen in unserer Mitte. Ruben hier hat dir sicher schon gesagt wie du dich zu verhalten hast. Ein Ton und ihr seit Hackfleisch. Denkt dran, euer Leben ist keinen Pfifferling wert, also reizt uns nicht."
Wieder wurde der Stoffsack übergestülpt und der Hüne wandte sich den zurückgekehrten Schatten zu.
"Schaut dass ihr aus den Rüstungen kommt. Wir nehmen sie mit, wer weiß wann sie uns nochmal von Nutzen sein könnten. In zehn Minuten habt ihr Abmarschbereit zu sein. Drakia wird bald sehr ungemütlich werden, und der Wald ist dann nicht länger sicher. Bewegt euch."

In Windeseile wurde das Lager abgebrochen, Kleidung zusammengeklaubt und Spuren verwischt, die gardisten warfen ihre Felllumhänge über die breiten Schultern, zogen die schweren Kaupuzen tief in die Gesichter und luden sich die schweren Proviantsäcke auf die Schultern. Zusätzlich zu dem normalen Gewicht mussten sie nun auch die schweren Panzerstücke der Feindrüstungen tragen, was so manch einen Mann zu einem derben Fluch veranlasste. Trotz der kürzlichen Anstrengungen halfen die Schatten gewissenhaft mit, auch sie wollten wohl so schnell wie möglich aus der unmittelbaren Umgebung der Siedlung verschwinden. So waren die vereinbarten zehn Minuten noch nicht vollends vergagen, als sich der Trupp in Bewegung setzte...
07.08.2002, 16:31 #2723
Bullit
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Abschied -
Tja, da geht er hin. Wieder ein Gildenstammmitglied weniger. Tja, so gehts. Bin gespannt wanns mich erwischt, lange wirds sicher nicht mehr dauern, bin ja jetzt kaum noch da. Wir sehen uns Gnat.
08.08.2002, 17:13 #2724
Bullit
Beiträge: 2.726
Zwischen den Lagern #12 -
"Bullit, komm schnell, hier entlang."
Der Schatten war sichtlich aufgeregt.
"Wir haben einen gardisten und eine Amazone gesichtet...zusammen."

Bullit musste gegen seinen Willen grinsen. Das waren sicher Gnat und seine Geliebte Kiina. Er war gespannt wie es den Beiden ergangen war. Im Eilschritt näherte er sich der angewisenen Stelle, nur um besorgt erkennen zu müssen, dass sein Freund offensichtlich verletzt war.

Der Nordmann war binnen Sekunden bei seinem Schützling, die Amazone beachtete er nicht weiter.
"Verdammt, Gnat, was ist passiert?"
08.08.2002, 17:45 #2725
Bullit
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Zwischen den Lagern #12 -
Nur langsam drangen die Worte bis an Bullits Hirn. Was hatte er da gerade gehört? Gnat, einer seiner treuesten Gardisten, wollte dem Alten Lager den Rücken zurkehren? Das konnte nicht wahr sein. Der Hühne ließ die Ereignisse der letzten Monate noch einmal Revue passieren. Die Stationierung in Drakia, fernab des Einflusses der barone...die Liebe zu einer Amazone... verdammt, er hätte es einfach nicht zulassen dürfen.

Etwas Heißes, Dunkles begann sich im Innersten des Nordmannes zu regen. Langsam erhob sich der Wikinger, baute sich vor dem ungleichen Paar auf. Der Blick seiner eisblauen Augen war kalt und hart.

"Ich weiß du bist kein mann von schnellen Worten. Ich bin sicher, dein Entschluss ist wohlüberlegt. Nun, Gnat, hiermit entbinde ich dich von den Pflichten eines gardisten. Du bist kein Mitglied des Alten Lagers, du besitzt keine Rechte und keine Ansprüche auf den Posten des Statthalters von Drakia."
Ohne Eile drehte sich der Hühne herum, wandte den Blick von seinem langjährigen Freund ab. Seine Stimme war tonlos.
"Doch durch deine Liuebe zu der Amazone Kiina wirst du zu einem untragbaren Risiko für unsere Gemeinschaft. Sie gehört zu den erklärten Feinden unseres Lagers, was dich folglich zum Verräter an den Baronen macht. Kraft meiner Gewalt als oberster Gardist verurteile ich dich...zum Tode."

Die letzten Worte kamen nur noch gepresst aus dem Mund des Kolosses, er war mitten in der bewegung herumgefahren, Asgard flog in die gepanzerten Pranken, einmal blitzte die Klinge in der untergehenden Abendsonne, dann grub sich das kalte Metall knirschend durch den Körper des verwundeten Exgardisten. Bullits Wut kannte keine Grenze, immer weiter trieb er seine Waffe nach unten, bis er schlielich spürte wie die Spitze den Rücken seines ehemaligen Freudes durchstieß und in einer Fontäne aus Blut wieder zum Vorschein kam.

"Wir sehen uns in der Hölle."
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