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23.06.2003, 09:46 | #676 | |||||||
Arson Beiträge: 687 |
[G][M-Story]Suicide Commando -
Schweigend saß der alte Mann auf seinem wuchtigen Ebenholzstuhl, das gedimmte, aus kreisrunden, in die dunkelgraue Marmordecke eingelassenen Strahlern fallende Licht spiegelte sich auf der fleckigen Glatze des Väterchens als er die Ellenbogen auf die breiten Stuhllehnen stützte und die dürren Finger vor dem zusammengepressten Mund verschränkte. Es wurde still in der gewaltigen Halle, reglos und in angespannter Erwartung verharrten die zahllosen Männer und Frauen in ihrer knieenden Demutshaltung, starrten mit ausdruckslosen Gesichtern auf die polierten Fliesen des kalten Steinbodens. Arson wagte kaum zu atmen. Es war lange her, dass der Oyabun, der Vater der Familie, seine Kinder zusammengerufen hatte. Aus allen Teilen der Stadt waren sie zu ihm geeilt, hatten sich schnellstmöglich in dem komplexen Firmenbau von Nagayushi Industries zusammengefunden, eine anonyme Armee stiller, in dunkle Maßanzüge gekleideter Asiaten, bereit, jeden Befehl des ehrwürdigen Oyabuns nach besten Kräften zu erfüllen, selbst wenn die Gefahr noch so gewaltig sein mochte. Und das würde sie heute sein, dessen war sich Arson sicher. In den sieben Jahren, die der hochgewachsene Halbasiate nun schon die Ehre hatte, sich als Mitglied der Yakuza zu betrachten, waren derart große Versammlungen stets mit äußerst riskanten Aufträgen verbunden gewesen, Aufträgen, deren Erfüllung für gewöhnlich in einem Blutbad endete... Der alte Mann räusperte sich, hob dann langsam den Kopf und ließ seinen Blick ohne Eile über die versammelten Männer und Frauen schweifen. Die leise, zerbrechlich wirkende Stimme des Väterchens war dank der enormen Ausmaße des Raumes, der hohen Steinwände und der fast vollkommenden Stille klar und deutlich zu verstehen. "Wir werden es nicht tolerieren." Arsons Miene verhärtete sich. Damit war zu rechnen gewesen. Während der Oyabun sich wieder in seinem Stuhl zurücklehnte trat ein weiterer untersetzter Japaner aus dem Schatten hinter der Ebenholzlehne. Sein rasiertes Gesicht zeigte erste Ansätze von Falten, das kurze, pechschwarze Haar war zu einem ordentlichen Seitenscheitel gekämmt. Das Licht der Strahler spiegelte sich in den dunklen Gläsern seiner schmalen Sonnenbrille. Hiromu Osakawa war der zweite Mann nach dem Oyabun, der Wakashu, und wahrscheinlich das einflussreichste Mitglied der Familie. Er war es auch, der dafür sorgte dass die Befehle des Vaters unverzüglich ausgeführt wurden. Jedes Zögern in seiner Gegenwart endete mit dem Tod. "Sie haben eine unserer Stützpunkte im Hafen überfallen und fast die gesamte Ware entwendet. Dieser Bruch des Waffenstillstandes ist nicht akzeptabel." Eine kurze Pause. Arson spürte wie die hinter schwarzem Glas verborgenen Pupillen die Anwesenden musterten. "Nibuku, Konyui, Hasegawa, Kenshi!" Bei Ausrufung des letzten Namens zuckte Arson unmerklich zusammen, spannte dann aber augenblicklich sämtliche Muskeln seines Körpers und kam geschmeidig auf die Beine, um mit ausdruckslosem Gesicht und stocksteifer Haltung in die Schwärze hinter dem Stuhl des Oyabuns zu starren. Zwei weitere Männer und eine Frau hatten es ihm gleich getan. "Ihr werdet die Ehre der Yakuza wiederherstellen und die Diebe bestrafen!" Osakawas Mundwinkel bebten vor Zorn. "Tötet die Schuldigen und bringt die Ware zurück in unser Heim!" -"Ha, Wakashu-sama!" ertönte die einstimmige Antwort der Angesprochenen. Jetzt, da der Auftrag erteilt war, löste sich die Versammlung mit blitzartiger Geschwindigkeit auf, verwandelte den Raum in ein Chaos aus dunklen Gestalten und laut über den Boden klackenden Lackschuhen. Die automatischen Schiebetüren der sechs breiten Aufzüge glitten lautlos zur Seite, und die Yakuza schickten sich an den wuchtigen Firmenklotz aus hartem Beton und glänzendem Stahl wieder zu verlassen. Alle bis auf die vier zuvor aufgerufenen Personen. Zielstrebig schritt Arson den schmalen Korridor entlang, der in den schattigen Gefilden hinter dem Thron des Vaters von der Haupthalle abzweigte. Hinter ihm unterhielten sich Kibuko und Hasegawa in geflüstertem Japanisch, stockten jedoch augenblicklich, als die kleine Vierergruppe sich in einen separaten Aufzug begab und sich die kalten Türen des Transportmittels schlossen. Lautlos glitten sie in die Tiefe, erreichten schließlich einen weiteren, weitläufigen Raum, dessen schmucklose Wände mit Waffenregalen und Rüstungsständern nur so zugestellt waren. Auf verchromten Metalltischen lagen weitere Splitterwesten, Schutzhelme und Kampfstiefel, aber auch diverse Raketenwerfer und Maschinenkanonen. Etwa zwei dutzend Männer und Frauen ausnahmslos asiatischer Herkunft bewegten sich zwischen den Regalen umher, wogen Waffen und anderes Gerät in den Händen oder halfen sich gegenseitig beim Anlegen der pechschwarzen Ganzkörperanzüge, die den Träger durch eingearbeitete Kevlarplatten vor tödlichen Schusswunden schützen sollte und schon nach kurzer Zeit zur Standartausrüstung eines Yakuza im Kampfeinsatz avanciert war. Als die vier neu hinzugekommenen Gestalten bemerkt wurden, hielten die stillen Krieger in ihren Bewegungen inne, strafften ihre Körperhaltung und verbeugten sich vor Arson und seinen Kameraden. Das war also ihr Team. Der Halbjapaner strich sich durch das kurzgeschorene Stoppelhaar und musterte die Männer und Frauen. Ausdruckslose Mienen, durchtrainierte Körper. Hoch lebe der Yakuza Drill. "Gibt es schon einen Plan?" Nibuko, eine schlanke Frau von fast zarter Statur blickte sich fragend um. Arson kannte sie von früheren Einsätzen, ihr unsicheres, fast schwaches Auftreten täuschte, sie war hart im nehmen und verdammt skrupellos. Der hochgewachsene Halbjapaner arbeitete gern mit ihr zusammen. "Wir teilen uns auf und greifen das Kastell von mehreren Seiten an. Da es ringsum von Wasser umgeben ist gibt es lediglich zwei Möglichkeiten, es zu erreichen, denn der direkte Weg über die Hauptbrücke ist wenig empfehlenswert. Bleibt also Wasser und Luft..." -"Ich werde die Lufteinheit begleiten." Arson fiel dem sprechenden Konyui fast ins Wort. Leicht irritiert blickte der untersetzte Yakuza zu seinem Kameraden hinüber. Dieser lächelte kühl. "Ich mag es nicht, nass zu werden." Der Rest des Plans war simpel. Man würde hart reingehen, jeden Widerstand mit Waffengewalt aus dem Weg räumen und die gestohlene Ware bergen. Wieviel Schaden dabei angerichtet wurde, war irrelevant. Die Mafia war es, die den Streit vom Zaun gebrochen hatte, und es würde ihr Stützpunkt sein, der dabei in Schutt und Asche gelegt würde. Schweigend zwängte Arson sich in den enganliegenden Kevlaranzug, zog sich die Kunstfaser-Gesichtsmaske über den Kopf und trat anschließend an einen der mit Panzerglasscheiben verschlossenen Waffenschränke heran. Die Finger des Halbjapaners huschten über das kleine, in Hüfthöhe angebrachte Tastenfeld, ein hydraulisches Zischen ertönte, und die Türen schoben sich automatisch zur Seite. Arson hob den Kopf, starrte auf die zahllosen verschiedenen Pistolen, Gewehre und Granatwerfer, deren schwarze Stahlleiber den Yakuza in stummem Versprechen auf Tod und Zerstörung anlächelten. Arson zuckte unmerklich mit den Schultern. Wer die Wahl hatte... Schließlich entschied er sich für zwei schlichte 76er Zwillingsberettas und eine handliche Heckler & Koch MP 53. Deutsche Qualitätsarbeit. Vervollständigt wurde die Ausrüstung durch mehrere Handgranaten sowie ein langes Katanaschwert, dessen Hartplastikhülle an einem eigens dafür angefertigten Haken am Rücken des Schutzanzuges befestigt wurde, so dass die Waffe nun leicht zu transportieren und schnell zu ziehen war. Nachdem Arson die Schusswaffen noch einmal eingehend geprüft hatte, wandte er sich an seine Kameraden. Die eben noch individuellen Personen waren inzwischen ausnahmslos zu anonymen, schwer bewaffneten Kriegergestalten mutiert, deren muskulöse Leiber in einheitlichen Kampfanzügen steckten. Blitzende Augen starrten aus schmalen Sichtschlitzen der Gesichtsmasken, der einzige Teil, der nicht durch den Anzug verdeckt wurde. "Bereit? Dann los." Gemeinsam verließ der Einsatztrupp den Ausrüstungsraum, marschierte im Laufschritt durch die langen Korridore des Firmenkomplexes, um sich anschließend an einer engen Gabelung aufzuteilen. Der erste Trupp lief weiter in Richtung des riesigen Parkplatzes, wo gepanzerte Transporter bereits auf sie warteten, um sie zum Hafen zu bringen. Die zweite Gruppe, zu der auch Arson gehörte, verteilte sich auf die sechs Hauptaufzüge des Gebäudes, um mit ihrer Hilfe bis zum Dach des Hauptkomplexes fahren zu lassen. Als die Stahltüren zur Seite glitten, wurde der anrückende Trupp bereits vom dröhnenden Flappen langer Rotorblätter begrüßt. Zwei schwarzglänzende, hochmoderne Hubschrauber hatten sich auf dem gewaltigen Dach niedergelassen, die Schiebetüren waren geöffnet, der Motor war erst garnicht abgestellt worden. Die verspiegelten Kanzelscheiben versteckten die Piloten vor den Augen der Yakuza, doch Arson war sich sicher, dass es sich um fähige Männer handelte. Schweigend verteilten sich die Krieger auf die beiden Maschinen, welche dann auch augenblicklich abhoben, um dann mit heulenden Motoren ihrem Ziel entgegenzurasen. Arson lud den Lauf seiner H&K, lehnte sich dann in den engen Polstersitzen zurück und betrachtete die unter ihm dahinrauschenden Hochhausgiganten. Es dauerte nur wenige Minuten, bis die Helis das offene Wasser erreichten und die kleine Kastellinsel in Sicht kam. Die Yakuza beugten sich vor. Was zum Teufel war da unten denn los? Eine fettige Rauchsäule stieg fast senkrecht in den Himmel, irgendwo brannte etwas und auf den Zufahrtsstraßen wimmelte es von Polizei. "Wir müssen uns beeilen, wenn wir die Ware noch retten wollen! Die Bullen nehmen die Mafia hoch!" Arson musste schreien, um das Rotorgeräusch zu übertönen. Seine Kameraden nickten. Jeder wusste, was zu tun war. Flappend jagten die beiden Stahlvögel über das glitzernde Wasser hinweg , kippten dann abrupt zur Seite, um eine waghalsige Kurve zu beschreiben und sicher der abgeschottete Insel von der Ostseite her zu nähern. Unter ihnen, das wusste Arson, würden die Wellen in diesem Moment von den Leibern mehrerer Speedboats durchtrennt, die die Mannen der zweiten Truppe an Land bringen sollten. Die Helis würden schon für genug Verwirrung sorgen, um die Krieger auf den Booten zu entlasten. „Wir gehen rein!“ Kreischend kippten die Hubschrauber nach unten, verloren mit rapider Geschwindigkeit an Höhe, während der dunkle Schemen des Kastells einen Ruck auf sie zuzumachen schien. Gleißende Blitze zuckten aus dem Mauerwerk der Festung, dann zischten mehrere dröhnende Geschosse neben den Helikoptern vorbei, weiße Bahnen aus Rauch hinter sich herziehend. Wieder ruckten die Hubschrauber zur Seite, teilten sich auf, gerade rechtzeitig um einem guten Dutzend weiterer Raketen auszuweichen, die die Luft an den Stellen durchschnitten, an denen die Stahlvögel sich eben noch befunden hatten. Ein trockenes, ohrenbetäubendes Knattern brachte die Trommelfelle der Yakuza zum Erbeben als die Piloten die roten Knöpfe an ihren Steuerhebeln betätigten und die Helis somit veranlassten, dutzende ihrer tödlichen 68 mm Hydra Luft-Boden-Raketen aus den beiden runden Abschusscontainern auf das Kastell zu speien. Eine ganze Kette von donnernden Explosionen fegte über das Bollwerk hinweg, glühende Steinbrocken regneten durch die Luft, beißender Qualm stieg aus den zahnigen Einschusslöchern in die Atmosphäre, beschränkte die Sicht in der direkten Umgebung des Kastells auf wenige Meter. Todesmutig tauchten die Helis in den Rauchvorhang ein, drosselten ihr Tempo und steuerten auf eine weitläufige Terasse zu, deren hinterer Bereich aus einem einzigen gewaltigen Sonnendach bestand. Auch hier war eine der Raketen eingeschlagen, hatten ein splittriges Loch in das Dach gerissen, über dem die Hubschrauber nun langsam zum Stillstand kamen. „Raus hier! Los, los, los!“ Arsons Finger schlossen sich um die glatte Oberfläche des etwa fingerdicken Stahlseils, sein Körper schoss förmlich aus dem engen Sitz des Helis als er sich mit einer routinierten Bewegung aus der geöffneten Seitenluke des Helis warf um dann in wahnwitzigem Tempo an dem Seil durch das Einschussloch und in die Eingeweide des Kastells hinabzurutschen. Neben, unter und über ihm taten es ihm seine Kameraden gleich, setzten mit klackenden Kampfstiefeln auf dem schuttübersähten Boden einer fast vollständig zerstörten Schwimmhalle auf um sich dann augenblicklich zu verteilen. Im Laufschritt näherte Arson sich der Ausgangstür, der schwarze Lauf seiner MP ragte bedrohlich nach vorn. Der Tanz konnte beginnen. |
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24.06.2003, 12:27 | #677 | |||||||
Arson Beiträge: 687 |
[G][M-Story]Suicide Commando -
"Red Dragon hier Blue Dragon, haben erste Sicherheitslinie durchbrochen und rücken auf Kurs zwo-sieben Richtung Zentrum vor. Wie ist Ihr Status?" Die knackende Funkstimme war leise, doch dank der Tatsache, dass der rundliche Empfänger direkt in der Ohrmuschel saß, für Arson und seine dunklen Kameraden problemlos zu verstehen. Die Finger des Yakuzas ruckten nach oben, drückten einen rechteckigen Knopf auf dem in Höhe des Schlüsselbeins in die Kampfmontur eingelassenen Sender, fuhren dann augenblicklich wieder zurück an den Lauf der kurzläufigen MP während der Halbjapaner sich in geducktem Laufschritt durch den breiten Korridor bewegte um sich dann hinter einen wuchtigen Marmorsockel zu kauern. Seine Stimme war leise, ruhig und deutlich. "Blue Dragen hier Red Dragon, sind in Position bei Eintrittspunkt Beta, rücken planmäßig weiter vor. Bestätigen Sie Treffpunkt bei sieben-vier-zweiundzwanzig, over." Mehrere Yakuza passierten Arsons Position, liefen tiefer in den von zwei wuchtigen Ebenholztüren begrenzten Korridor entlang. Ein schwarzer Schemen sprang hinter einer Raumecke hervor, Mündungsfeuer fauchte aus einer halbautomatischen 9mm Handfeuerwaffe und die filigrane Maserung der Marmorwände zerspritzte mit hellem Geklirr. Zischend entlud sich eine schallgedämpfte Viper MP und der schwarze Anzug des Wachangestellten zerfetzte in glitschigem Rot. Haltlos prallte die Gestalt an die Wand, rutschte dann langsam zu Boden, wobei sie eine breite Blutspur auf dem weißen Stein hinterließ. Ein Knacken im Empfänger, dann wieder Hasegawas vertraute Stimme. "Bestätige, Treffpunkt bei sieben-vier-zweiundzwanzig, over and out." Wieder zuckten die Finger, pressten sich auf den kleinen Knopf, und das Mikro schaltete die Sendefrequenz wieder auf Teameinstellungen. Lautlos kam er hinter seiner Deckung hervor, eilte zügig Richtung Tür, in deren Nähe sich inzwischen mehrere Mitglieder der Eingreiftruppe versammelt hatten. Neben den verhältnismäßig kleinen Heckler&Koch MPs waren einige der Yakuza mit schweren M16 Sturmgewehren und Automatikpumpguns ausgerüstet, deren schwarzglänzende Läufe sichernd auf Tür und Korridor zielten. "Vorwärts!" Krachend wurde die wuchtige Tür aufgetreten, drehte sich splitternd in den Angeln, gab den Weg in einen weitläufigen Aufenthaltsraum frei, hinter dessen umgekippten Stühlen und Tischen augenblicklich das Feuer eröffnet wurde. Instinktiv warf Arson sich zur Seite, rollte geschmeidig über den Boden, während seine Hand an den Brustteil seines Anzugs glitt. Behandschuhte Finger schlossen sich um den geriffelten Stahl einer kleinen Eiergranate, rissen den Sprengkörper aus der Verhakung, wobei gleichzeitig der Zündstift gezogen wurde, und warf das rundliche Metallding in hohem Bogen durch die Luft. Ein ohrenbetäubendes Krachen, gefolgt von einem Regen aus Steinsplittern war das Resultat, doch der Yakuza schenkte der Zerstörung keine Beachtung, sondern hechtete mit einem weiteren Satz hinter eine rechteckige Marmorsäule. Aus den Augenwinkeln sah er, wie seine Kameraden sich ebenfalls in Deckung begaben, an den zerstörten Flügeltüren verharrten oder tiefer in den Raum eindrangen. Im Lauf der MP des Halbjapaners blitzte es auf, kreischend spuckte die Waffe ihre heißglühenden Bleikugeln durch den Raum. Splitternd gruben sie sich in die Massive Holzplatte eines kostbaren Ziertisches, sprengten eine auf einem entfernten Sockel stehende Porzellanvase und gruben sich in den Kopf des dahinter in Deckung gegangenen Sicherheitsmannes. Noch während der Mann zu Boden ging, brüllte direkt neben Arsons Position ein Sturmgewehr sein lautes Todeslied, zerfetzte eine der als Deckung dienenden Kommoden ohne größere Probleme, zwang die Securities somit, ihren Standort zu verlassen. Mit einem dumpfen Ploppen entlud sich der angeschraubte Lauf des Granatwerfers, schleuderte ein rauchendes Etwas hinter eine Ansammlung von umgestürzten Regalen, deren Holzplattern nur einen Lidschlag spätern donnernd auseinandergerissen wurden. Brennendes Holz und verkohltes Papier flog durch die Luft, dann platzte ein abgetrennter, vollkommen verbrannter Menschenarm nur wenige Zentimeter neben Arson auf den zerstörten Steinboden. Volltreffer. Die Sicherheitsmänner der Mafia waren gut ausgebildet, doch schwarze Anzüge, Sonnenbrillen und 9mm Pistolen reichten einfach nicht gegen die Feuerkraft der Einsatzgruppe. Arson schätzte jedoch, dass besser ausgerüstete Spezialteams bereits auf dem Weg durch das Gebäude waren. Sollten sie kommen. Der Halbjapaner riss seine eigene Waffe hoch, kam hinter seiner Deckung hervor - und sprang mit einem geschmeidigen Satz augenblicklich zurück hinter die Säule, als das Licht mit einem trockenen Knacken erlosch und die Szenerie in fast absolute Finsternis tauchte. Zumindest solange, bis die an den Läufen der Yakuzawaffen angebrachten Taschenlampen klackend ihren Dienst aufnahmen... |
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24.06.2003, 21:43 | #678 | |||||||
Arson Beiträge: 687 |
Neuwahl #2 -
Herzlichen Glückwunsch auch von mir, ich bin sicher der neue Rat wird seine Aufgaben ebenso gut erfüllen wie die alten Hase, die Mischung zwischen erfahrenen Usern und ideenreichen frischeren Mitgliedern ist gut gelungen, danke dass ihr euch von nun an abrackert damit der Rest der Gilde sich zurücklehnen kann. :D ;) |
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27.06.2003, 13:46 | #679 | |||||||
Arson Beiträge: 687 |
Arson macht ne Zwangspause -
Wow da kommen einem ja fast die Tränen wenn man in diesen Thread guckt, ich hab ehrlich gesagt nicht wirklich damit gerechnet soetwas im Forum zu finden. Vielen Dank an die User die sich die Mühe gemacht haben meine alten Kamellen aus den verstaubten Tiefen des Forums zu fischen und sie mit derart passenden Bildern zu unterlegen, bei den ganzen Erinnerungen die an den Posts haften kommt man sich fast vor wie ein alter Mann. Aber ein Glücklicher. ;) @Don Danke dass du dir trotz unserer häufigen Meinungsverschiedenheiten die Arbeit gemacht hast das Schatzkästchen zusammenzubauen, ich werds dir nicht vergessen.:) @Dark Druid Ich komme auf alle Fälle wieder. Bis dahin seht zu dass ihr euren Hof auf Vordermann haltet, Kano ist nun Sprecher unserer Gilde ich schätze in etwa 2 Wochen wird die erste Paladintruppe bei euch einfallen. *hrhr*g* @Takilein Keine Sorge du bekommst deine Tracht Prügel noch früh genug. *g* Derweil vertreib dir die Zeit mit Esteron. *gg* @Dark Cycle Das Gedicht ist wirklich super, ich hab mich sehr gefreut. Wie ich dir schon im ICQ sagte, wir sehen uns auch demnächst noch zum labern, Gevatter Staat bezahlt mir ab und an eine Heimreise nach Deutschland. :) @Hasi *g* Du weißt wo ich wohne? Achherrje, gut dass ich jetzt wegziehe. ;) Bis bald Kollege, und lass ein paar Lees am Leben. *g* @Saturas Ein Kamerad der ersten Stunde. Wie war das nochmal...wie bringt man das Gehirn eines Wassermagiers auf Erbsengröße.... @Spammy :D Jau, wir sehen uns noch im ICQ, wehe nicht ;) @Cain Dankedanke *gg* @Skeleon Klar ich rotte das verdammte Flachländerpack bis auf den letzten Mann aus....und dann gibts Selbstbedienung in den Coffeeshops @Seth alias Krigga Ich werd dich auch vermissen Daddy. *g* @Cifa Man liest sich sicher eher als in ein paar Monaten schätze ich. So einfach werdet ihr mich nicht komplett los, muahahahaha! @Sly Danke für die Blumen, ich hoffe sie werden dir auch weiterhin gefallen. Ich werd mich anstrengen. *g* @Taurodir Generalsstab? Hehe achja diese vielgebrauchte und verdammt nützliche Institution innerhalb unserer feinen Gilde *gg* was wäre die Garde ohne ihre Generäle, ich hoffe ihr könnt den gigantischen Wust an Arbeit ohne mich überhaupt erledigen. *ggg* @Clay Genau, wir sehen uns im ICQ, da können wir uns dann richtig voneinander verabschieden mein Schatziputz, hier schauen mir zuviele Leute zu. :D @Prophmeister Ich bring dir ein oder zwei Kilo mit wenn ichs an den grünen Männchen vorbei bekomme. *g* Bis Montag müsst ihr mich allerdings noch ertragen, also freut euch lieber nicht zu früh. *gg* So long, the Arsonist |
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27.06.2003, 19:54 | #680 | |||||||
Arson Beiträge: 687 |
Arson macht ne Zwangspause -
Dann schieben wa kurz nochmal nach *g* @Linky Jepp, fast hätt ichs geschafft aber das Garde-Gen ist bei mir wohl doch zu ausgeprägt. Vielleicht schaff ichs mit meinem nächsten Char.;) @Lümmel Tja, was soll ich da noch sagen? Wie du schon erwähntest unsere History ist ellenlang und so wie ich uns kenne haben wir eh noch einige Stunden des Laberns vor uns bevor ich wirklich weg muss. Das Tschüss und Danke sagen hebe ich mir also noch auf. :) @Carthos Genau, stur wie eh und je schlage ich die besonnen Vorschläge meines vorgesetzten Lords mal wieder in den Wind und mache mein eigenes Ding. Wer weiß, vielleicht haste ja diesmal Recht gehabt und ich hätte auf dich hören sollen. *g* Ich werd dir berichten wie es mir so beim Bund ergeht. ;) @Snizzle und Erzengel Danke für die Blumen, ich hoffe ich finde bald wieder Zeit für den ein oder anderen Post :) Und was den stählernen Soldatenkörper angeht: Ich schau mal ob ich ne Digicam auftreiben kann, dann mach ich mal nen Vorher/Nachher Vergleich. *lol* Dein Freund wird vor Neid erblassen Sammy *fg* :D |
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28.06.2003, 16:00 | #681 | |||||||
Arson Beiträge: 687 |
[G][M-Story]Suicide Commando -
Krachend flog die wuchtige Eichentür auseinander, zerbrach in einer staubigen Wolke aus glühenden Holsplittern und kantigen Marmorbrocken, wirbelte in tausenden Fragmenten durch die erhitzte Luft, prallte schließlich gegen die wuchtigen Steinpfeiler, Vitrinen und Sitzgruppen des Prunksaales. Der graue Staub der Explosion hatte sich noch nichteinmal richtig verteilt, als auch schon mehrere dutzend schwarzbestiefelter Füße über den zerfetzten Boden trappten, sich in flinker Anmut verteilten, begleitet vom trockenen Brüllen zahlloser automatischer Feuerwaffen. Mit einem reflexartigen Satz warf Arson seinen Körper zur Seite, zog den Kopf zwischen die Schultern, um sich dann in der Luft zu überschlagen wieder auf den Beinen zu landen. Hinter ihm zersprang die reich verzierte Marmorwand in einem Regen aus feinen Splittern, ergoss sich klimpernd auf den Boden, zog breite, dunkelgraue Schneisen in das einheitliche Weiß der kostbaren Hallenwand. Der in enganliegenden Kunstfaserhandschuhen steckende Zeigefinger des Yakuza krümmte sich um den Abzug seiner Heckler&Koch, zwang die handliche MP ihre tödliche Kugellast laut kreischend in die Freiheit zu entlassen, um eine beleuchtete Vitrine mit der Hilfe der glühenden Bleigeschosse in ein Inferno aus berstendem Glas und brechendem Holz zu verwandeln. Aus den Augenwinkeln sah er einen kleinen, schwarzen Schatten durch die Luft sausen, drehte seinen Kopf für einen Augenblick schützend zur Seite, als die donnernde Granatenexplosion den hinteren Teil des Raumes einen gleißenden Todesblitz verwandelte. Augenblicklich spurtete er nach vorn, setzte in routinierter Anmut über einen umgestürzten Tisch hinweg, katapultierte sich kraftvoll durch die Luft, um dann mit klackenden Stiefelabsätzen mitten in den Reihen der geblendeten Verteidiger aufzusetzen. Wuchtig kollidierte der Kolben seiner 56er Maschinenpistole mit dem Kiefer eines bulligen Anzugträgers, riss den untersetzten Mann von seinen glänzenden Markenschuhen, verwandelte das verkniffene Gesicht in eine Kraterlandschaft aus geborstenem Knochen und spritzenden Blutfontainen. Der Halbjapaner ließ sich von dem Schwung seines eigenen Angriffes treiben, wirbelte um die eigene Achse, riss dann mit einem hochtönenden Kampfschrei sein Bein nach oben und zog es einem zweiten Wachmann mit einem gekonnten Highkick durch das feiste Antlitz. Reglos polterte der Mafioso zu Boden, seine Pistole fiel ihm aus der Hand, wurde dann unter dem massigen Leib des bewusstlosen Schützen begraben. Arsons Haupt ruckte herum. An seinen Flanken hatten seine Kameraden ähnliche Manöver durchgeführt, bestritten nun einen äußerst kurzen Kampf mit den geschniegelten Verteidigern des Kastells. Die muskulösen Hünen hatten keine Chance. Kampfsport zu erlernen war eine Sache, es zu leben eine völlig andere. "Raum sauber!" Nibokus helle Stimme dröhnte durch die Halle. Arson drückte die Taste seines kleinen Mirkofons. "Blue Dragon, hier Red Dragon, Treffpunkt sicher! Wie ist eure Position?" Ein kurzes Rauschen, dann knackte es im Empfänger. "Red Dragon hier Blue Dragon, gebt uns noch eine Minute! Treffen hier auf einigen Widerstand!" Das war nicht zu überhören, denn Hasegawas Stimme ging fast unter im Fauchen und Brüllen der Sturmgewehre seiner Truppe. Auch ohne Mikro konnte Arson die Schüssen durch das Gebäude hallen hören. "Roger Blue Dragon, wir nehmen sie in die Zange, over." -"Blue Dragon verstanden, over and out." Arson schaltete die Sendeeinheit aus und wandte sich dann der an der Ostseite des Raumes eingelassenen Tür zu. Seine Kameraden verteilten sich schweigend. Befehle waren überflüssig, da ein jeder Yakuza durch sein Mikrofon hatte mithören können. Routiniert drückte Arson auf einen kleinen Knopf am Lauf seiner Waffe, ließ das annähernd leergeschossene Magazin seiner MP zu Boden poltern, lud die Waffe dann mit flinken Fingern nach, um sich anschließend neben dem Torbogen aufzustellen. Ein weiterer Yakuza stieß die beiden Holzflügel auf, wurde jedoch augenblicklich von einer heftigen Feuersalve erwartet. Schweigend sah Arson mit an, wie der Japaner unter dem Einschlag dutzender Kugeln regelrecht zerfetzt wurde, während er eine Granate von seinem Anzug löste und sie kraftvoll in den angrenzenden Raum warf. Mehrere andere Krieger taten es ihm gleich, wandten sich dann ab um sich neben dem Torbogen zusammenzukauern. Kaum einen Lidschlag später zuckte eine gewaltige Stichflamme durch die geöffnete Tür, dröhnende Explosionen brachten die Trommelfelle der Kämpfer zum Erbeben, Putz rieselte von der Decke, verschwand in der dunklen Staubwolke, die sich langsam aus dem Zimmer in die Halle der Yakuza wälzte. Abermals knackte es im Empfänger des Halbjapaners. "Danke für die Hilfe." Arson lächelte humorlos. "Jederzeit." Ein Trappeln und Poltern, dann strömte eine weitere Gruppe schwarzgepanzerter Yakuza in die zerschossene Halle. Im Gegensatz zur Luftlandetruppe waren einige dieser Männer und Frauen mit dicken Rucksäcken bewehrt, in deren robusten Kunststoffleibern jenes Material lagerte, das für einen Abwurf per Hubschrauber denkbar ungeeignet war. Der Oyabun sah es gern, wenn seine Truppen für alle Eventualitäten gerüstet waren. Aus eine dunkle Gestalt schälte sich aus der anonymen Kämpfergruppe, um an Arson und seine Coführerin Niboku heranzutreten. Für einen Japaner war Hasegawa hochgewachsen , seine athletische Gestalt wurde durch die schmale Schädelform und die glänzende Automatikshotgun in seinen Händen nur noch weiter unterstrichen. Aus Erfahrung wusste Arson, dass dieser ansonsten so schweigsame Mann ein wirklich gefährlicher Nahkämpfer war, sollte die Situation es erfordern. "Da wären wir." -"Gut." Arson nickte. "Ich schlage vor, wir ziehen weiter Richtung Zentrum..." Das klirrende Bersten einer zerbrechenden Fensterscheibe ließ den Yakuza stoppen. Das Geräusch war aus einem der Räume dieses Stockwerks gekommen, nicht allzu weit entfernt. Drohend wurden die Läufe der Waffen erhoben. "...wobei wir weiterhin vorsichtig sein sollte. Der Widerstand ist noch nicht gebrochen." |
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30.06.2003, 13:24 | #682 | |||||||
Arson Beiträge: 687 |
[G][M-Story]Suicide Commando -
"Hier irgendwo muss es aber sein." Nervös fingerte Arson am Magazin seiner MP herum, überprüfte den verbleibenden Kugelvorrat innerhalb des schwarzen Hartplastikstreifens, bevor er ihn wieder in die Waffe zurückrammte. Durch den schmalen Sichtschlitz seiner Gesichtsmaske blinzelte er zu dem langsam durch den Raum schreitenden Hasegawa hinüber. Der hochgewachsene Yakuza schien die Ruhe in Person zu sein, ohne Eile überprüfte er die weitläufige Halle, hatte sich zu diesem Zweck ein klobig aussehendes Sichtgerät über die Augen gestülpt, dessen Informationen mit den Auswertungen eines winzigen Minicomputers an seinem rechten Handgelenk verglich. Arson hatte keinen Schimmer, wie dieses technische Wunderwerk funktionierte, vertraute jedoch auf den Geniegeist der Nagayushi Industries Firmenkette und die Versiertheit seines Kollegen Hasegawa. "Die Scanner zeigen, dass wir hier falsch sind." Der hagere Japaner sah zur Decke hinauf. "Hier gibt es keine geheimen Durchgänge, aber den Kabelsträngen in der Decke nach zu urteilen sind wir ganz in der Nähe." Na toll. Mißmutig blickte Arson auf die zerfetzten Leichen der Wachleute, die in zufälligem Muster auf dem Marmorboden der halle verstreut lagen. Wie viele dieser Burschen mussten sie eigentlich noch umnieten, bis sie dieses verdammte Päckchen fanden? "Weiter in östliche Richtung, dort befindet sich eine Art Speisesaal dessen elektronische Aktivität deutlich über dem normalen Limit liegt. Versuchen wir dort unser Glück." Hasegawa hatte sein Sichtgerät in die Stirn geschoben, packte den Lauf seiner Automatikshotgun fester und setzte sich sogleich an die Spitze der schwarzgekleideten Einsatztruppe. Schicksalsergeben hob Arson die eigene Waffe und folgte ihm. Zügig, doch mit gewissenhafter Vorsicht durchquerten die Yakuza die Hale, rückten in den angrenzenden Korridor vor und passierten auch diesen ohne auch nur auf einen einzelnen Angreifer zu treffen. Mit einem wuchtigen Tritt wurde die Flügeltür des Speisesaals aufgesprengt, gaben den Blick auf einen langgezogenen, völlig menschenleeren Raum frei. Sowohl die gewaltige Ebenholztafel als auch die gepolsterten Lehnstühle waren bisher vom Chaos der Schlacht verschont geblieben, ein fröhliches Feuer prasselte verhalten in einem wuchtigen, in die östliche Wand eingelassenen Steinkamin, gab dem durch kostbare Kristallleuchter erhellten Raum eine warme, behagliche Note. Langsam verteilten sich die schwer bewaffneten Krieger, spähten unter die Tische, durchsuchten die angrenzende Küche und sicherten die Hallenecken. Nichts. Der Raum war leer. "Scheint, als hätten wir ihnen einen guten Schrecken eingejagt." Lässig schulterte Niboku ihr Sturmgewehr, schlenderte gemütlich zu einem der Stühle, um ihren wohlgeformten Körper dann anmutig in die Polsterung gleiten zu lassen. Die Mandelaugen der Japanerin blitzten zu Hasegawa hinüber. "Dann suchen Sie mal." Arson schmunzelte unter seiner Gesichtsmaske, als er den Blick bemerkte, mit dem der hochgewachsene Yakuza seine zierliche Kollegin bedachte. Die beiden Kämpfer hatten sich noch nie sonderlich leiden können, und Niboku ließ keine Gelegenheit aus, es Hasegawa auch zu zeigen. Und dieser sprang ein jedes mal auf die Sticheleien an. "Hören Sie mal, dies ist kein Spiel für kleine Kinder. Unsere Mission..." Aber Arson hörte ihnen nicht weiter zu. Reglos stand der Halbjapaner auf dem weichen Teppichboden des Saals, die Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt, die Stirn unter der Maske war gefurcht, als er versuchte, sich zu konzentrieren. Hatte er dort eben ein Geräusch gehört? Es hatte geklungen wie ein schwaches Summen, ein fast lautloses Rumpeln - da war es wieder. Diesmal war der Yakuza sich sicher. "Kenshi, was ist los? Kenshi?" Arson blickte in Nibokus fragende Augen. "Hört doch. Etwas...kommt näher." Völlig Stille senkte sich über den Raum, als das Einsatzteam verstummte, um zu sich selbst von Arsons Behauptung zu überzeugen. Jetzt, wo die lästigen Nebengeräusche verschwunden waren, war das Summen und Rumpeln noch deutlicher zu hören, die schwachen Vibrationen, die durch den Boden gingen, noch deutlicher zu spüren. Es klang wie... "Ein Aufzug." Hasegawas Festellung klang gelassen, doch noch während er sprach lud er seine Shotgun krachend durch. Auch Niboku war aufgesprungen, das M16 glitt in ihre Hände um dann klickend entsichert zu werden. "Wo wird er ankommen?" Hasegawa blickte durch sein Sichtgerät, zeigte dann auf die westliche Saalwand. "Es gibt mehrere Schächte, aber bisher bewegen sich lediglich die Zugseile des Linken. Bereitmachen, sofort!" Blitzartig kam Bewegung in die Einsatztruppe. Eilig verteilten sich die Yakuza im Raum, gingen hinter Tischen und Stühlen in Deckung, legten die Läufe ihrer Waffen auf die schweren Holzplatten, um die dunklen Mündungen drohend auf die Stelle der Wand zu richten, an der der Aufzug nach Hasegawas Angaben halten sollte. Arson hatte sich an Nibokus Seite hinter einen der am nächsten gelegenen Tische gekauert um nun in völliger Reglosigkeit auf die Ankunft des Feindes zu warten. Sekunden der völligen Stille verstrichen, dehnten sich zu unerträglichen Ewigkeiten, in denen der Halbjapaner kaum wagte zu atmen. Das Summen wurde beständig lauter, schwoll immer weiter an, nur um dann mit einem abrupten, klackenden Geräusch zu verstummen. Der Yakuza schluckte, sein Zeigefinger krümmte sich langsam um den Abzug seiner MP, während er die Steinwand nicht aus den Augen ließ. Neben ihm tat Niboku einen zischenden Atemzug. Auch sie schien in höchstem Maße angespannt zu sein. Ein schmaler Schlitz bildete sich in der Wand, formte sich dann zu dem angedeuteten Umriss einer Tür, deren Seitenflügel dann ruckartig auseinanderglitten. "Feuer!" Arson hatte kaum einen Blick auf die schwarzen Schemen werfen können, die den Aufzug bevölkerten, als sie auch schon in einem Inferno aus heißen Kugelgeschossen zerfetzt wurden. Der Halbjapaner feuerte blind in den Aufzug hinein, bestrich die zusammensackenden Gestalten mit einem konstanten Salvenregen, hielt den Abzug gedrückt bis das feurige Fauchen der MP Mündung einem trockenen Klicken wich. Das Magazin war leer. Mit routinierten Griffen fingerte der Yakuza einen neuen Ladestreifen zutage, rammte ihn in die Magazinkammer und lugte über den Tisch. Inzwischen hatten auch seine Kameraden das Feuer eingestellt, und der aus der Aufzugskabine wabernde Rauchteppich wurde langsam dünner, gab den Blick auf einen Haufen lebloser, brutal zerfetzter Menschenkörper frei. "Soviel zu ihren Verstärkungstruppen." Niboku richtete sich auf und kam langsam hinter dem Tisch hervor. Überall im Raum taten die übrigen Yakuza es ihr gleich, sammelten sich unweit der Saalmitte. "Sie da, prüfen Sie ob der Fahrstuhl noch funktionsfähig ist." Hasegawa zeigte auf einen der einfachen Soldaten, welcher den Auftrag mit einem knappen "Jawohl" bestätigte. "Wie gehen wir weiter vor?" Niboku stopfte eine klobige Granate in den dafür vorgesehenen Werfer an der Unterseite ihres Sturmgewehrs und blickte fragend in die Runde. Arson stieß sich von der Tischplatte ab, an der er gelehnt hatte, und trat neben die Japanerin. "Wir folgen der Standartprozedur. Hat sich bisher als äußerst effektiv herausgestellt. Wir teilen uns -" -"Hasegawa-sama!" Die diskutierenden Yakuza wandten den Kopf. Knapp zwei dutzend Augenpaare blickten in die Aufzugkabine, in der ihr schwarzgepanzerter Kamerad seine Inspektion der Kabine soeben beendete und sich von einem der Kadaver aufrichtete, über den er sich gebeugt hatte. "Diese Leute hier sind allesamt schon länger tot." -"Was?" Arson funkelte den Yakuza an. "Wir haben sie eben erst erschossen. oder wollen Sie mir erzählen, die Mafia hat uns einen Fahrstuhl voller Leichen geschickt?" Der angesprochene Krieger zuckte die Schultern. "Diese Leichen sind allesamt total vertrocknet und zum größten Teil verwest. Sie können unmöglich erst eben..." Weiter kam der Yakuza nicht, da etwas, Langes, Dürres plötzlich aus dem zusammengesunkenen Fleischberg schoss und sich um das Bein des Soldaten schloss, um ihn augenblicklich zu Boden zu reißen. Arsons Augen wurden groß. "Was zum..." Völlig perplex starrten die Yakuza in die Fahrstuhlkabine, beobachteten, wie Bewegung in die zerfetzten Körper kam. Die überraschten Rufe des Japanerkämpfers gingen in panische Schreie über, als scharfe Fingernägel durch den Stoff seiner Maske drangen und sein Gesicht zerschnitten. "Das ist...völlig unmöglich..." Hasegawa starrte auf die stöhnenden Gestalten, die sich mit zerschossenen Gliedern an die kante der Aufzugwände klammerten, um ihre verstümmelten Leiber dann langsam auf die Füße zu ziehen, sofern sie noch welche besaßen. Glasige Augen blickten stumpfsinnig aus wurmzerfressenen Gesichtern, faulige Münder öffneten sich zu krächzenden, unartikulierten Lauten. Von dem unglücklichen Yakuza, der es gewagt hatte, in den Fahrstuhl zu treten, war inzwischen nicht mehr als ein zerrissener Fleischklumpen übrig, dessen Einzelteile noch zwischen den abgebrochenen Zähnen der wandelnden Toten hingen. "Bei den Geistern der Ahnen, das sind Zombies." Niboku hob ihr Gewehr. "Nicht mehr lange." Knatternd brüllte das M16 auf, riss den ersten Untoten spritzend von den Füßen, verwandelte ihn in einen zuckenden Berg aus umherfliegenden Fleischbrocken, stinkenden Innereien und verfaulten Hautfetzen. Das ohrenbetäubende Krachen der Waffe riss auch Arson aus seiner Starre. Augenblicklich wurde die H&K erhoben, der Zeigefinger krümmte sich um den Abzug und der Lauf der Waffe erwachte zu kreischendem Leben. Neben ihm legten die übrigen Yakuza auf die Zombies an, dutzende vollautomatische Waffen entluden ihre tödliche Fracht auf den zurücktaumelnden Körpern der wandelnden Leichen, zerfetzten auch die letzten erkennbaren Gesichtszüge, Gliedmaßen oder Brustkörbe, verwandelten die knorrigen Leiber gräuliche Staubhaufen. In diesem Moment ging ein Ruck durch die Halle. Überall im Saal öffneten sich weitere Aufzugtüren in synchroner Geschwindigkeit, gaben den Blick auf weitere Zombieungeheuer frei. Ein furchtbare Chor stöhnender Stimmen erfüllte die Halle als die lebenden Toten langsam aus den Fahrstuhlkabinen humpelten. Ihre unförmigen Köpfe waren den zurückweichenden Yakuza zugewandt. "Sie kommen von allen Seiten!" Hasegawas Stimme rauschte in dem Empfänger von Arsons Funkgerät. Eine normale Unterhaltung war nicht mehr möglich, da der japanische Einsatztrupp aus allen Rohren feuerte und den Speisesaal somit in ein apokalyptisches Lärminferno tauchte, wie es in keinem Kriegsszenario schlimmer sein könnte. Wahllos schoss Arson in die Menge der anrückenden Zombies, riss einige von den Füßen, zerfetzte bei den meisten jedoch lediglich Teile ihres verquollenen Körpers, während er sich langsam in die Raummitte zurückzog. In seiner Hand pochte die MP, schickte Kugel um Kugel in die stöhnende Masse, entleerte ihr schwarzes Magazin, nur um blitzschnell neu geladen zu werden. Der schwarze Lauf war inzwischen brennend heiß, aus dem Auswurfschlitz der Kugelhülsen kräuselte dunkler Rauch. Irgendwo neben ihm schrie ein Yakuza panisch auf, als er von starken Leichenhänden zu Boden gerissen wurde. Seine Viper MP röhrte riss dicke Klumpen aus der steinernen Decke, als der Soldat nach unten fiel und die Waffe verriss, bevor sie ihm aus der hand gerissen wurde, welche nur Augenblicke später im hungrigen Maul eines Zombies verschwand. Die Schreie des Mannes verwandelten sich in abgehacktes Gurgeln, doch Arson achtete nicht darauf. Überall um ihn herum hatte es bereits Kameraden erwischt, er selbst hatte sich mit Nikboku, Hasegawa und einigen anderen Soldaten auf eine der wuchtigen Ebenholztafeln gerettet, von wo aus sie weiterhin unbeirrt in die Menge schossen. Wieder klickte der Schlagbolzen der H&K auf eine leere Kammer, wieder griff Arson an seinen Gürtel, fand diesmal jedoch nicht, wonach er suchte. Er hatte seine gesamte Munition verschossen! Augenblicklich warf der die MP von sich, griff mit beiden Händen an seinen Brustpanzer, riss einige Eiergranaten aus ihren Halterungen und warf sie kraftvoll in den Saal. Donnernd detonierten die Sprengkapseln, zerfetzten gleich mehrere Untote auf einmal, schleuderten Unmengen an totem Fleisch und zerborstenem Knochen durch die rauchgeschwängerte Luft. Auch Nibokus Granatwerfer entlud sich fauchend, bevor die zierliche Japanerin ihre Waffe ebenfalls fortwarf und Arson in die Augen blickte. Der Yakuza konnte ihre Gedanken am Ausdruck der glänzenden Mandelaugen erkennen. Die Munition war verbraucht, die Kugeln der kleinen Pistolen würden sich als noch nutzloser als die Feuerstöße der schweren Sturmgewehre erweisen. Er nickte seiner Kollegin zu, wandte sich dann langsam den heranrückenden Zombies zu. Neben ihm verstummte eine Waffe nach der anderen, wurde achtlos in die Menge geworfen, um dann vom donnernden Krachen der kleinen Eiergranaten abgelöst zu werden. Die Explosionen rissen ovale Löcher in die Truppe der Untoten, brachten deren Vormarsch eine Zeitlang zum stoppen, zwang sie sogar, einige Schritte zurückzuweichen, doch dann hatte auch der letzte Yakuza seinen Vorrat an Sprengkapseln erschöpft. Arson hatte die Minuten, die es gedauert hatte, bis auf die letzte MP ihren Geist aufgab, genutzt, um Atmung und Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen und sich zu beruhigen. Seine Muskeln entspannten sich, sein aufgewühlter Puls ebbte ab, sackte in die stetige Regelmäßigkeit zurück, die der Halbjapaner den vielen Jahren des harten Trainings zu verdanken hatte. Erst jetzt öffnete er die geschlossenen Augenlider, blickte emotionslos auf die herantaumelnde Zombiehorde herab, musterte die halbskelettierten Leiber, erwiderte den Blick der gebrochenen Augen. Langsam hob er die Hand, schloss die Finger um den lederumwickelten Griff seines langen Katanas, zog die Waffe in einer geschmeidigen Bewegung aus der Scheide. Das Scharren von Stahl auf Plastik hatte etwas vertraut-Berauschendes, kündigte vom baldigen Beginn des einzig wahren Weg des Kampfes. Neben ihm taten seine Kameraden es ihm gleich, so dass ein gutes Dutzend scharfer Schwertklingen bald im warmen Licht der Kronleuchter blitzten. "Kôgeki!" Ansatzlos knickten Arsons Beine ein, sehnige Muskelstränge spannten sich unter dem enganliegenden Kampfanzug, dann wurde der hagere Körper durch die Luft katapultiert, flog über die Köpfe der stöhnenden Untoten hinweg, um dann mit klackenden Stiefelabsätzen mitten unter ihnen zu landen. Blitzartig sirrte die Katanaklinge durch die Luft, vielfach geschärfter Stahl traf auf morsches Biomaterial, schnitt durch die verrotteten Leiber wie durch trockenes Sperrholz. Noch bevor die ersten abgetrennten Gliedmaßen den Boden berührten nutzte Arson den Schwung seiner ersten Attacke um erneut herumzuwirbeln, sich unter einem unbeholfen zupackenden Arm hinwegzuducken und den angreifenden Zombie mit einem ansatzlosen Hieb in gleich mehrere Teile zu hacken. Die ganze Aktion hatte nur wenige Sekunden in Anspruch genommen, doch bereits jetzt hatte der Yakzua sich einen kreisförmigen Platz des Todes geschaffen, dessen Radius exakt so lang war wie die Klinge seines Kampfschwertes. So stark die Untoten gegen die Schusswaffen der Japaner gewesen waren, so hilflos standen sie dem dutzendfach gefalteten Stahl ihrer Katanas gegenüber, deren hauchdünne Klingenblätter ihre vertrocketen Köpfe schneller von den staubigen Schultern trennten, als die wandelnden Leichen ihre schwerfälligen Leiber drehen konnten. Neben ihm kämpften die überlebenden Kameraden denselben stumpfsinnigen Kampf. Arson wusste nicht, woher diese Ausgeburten eines schlechten Horrorfilmes gekommen waren, doch er wusste, dass er jeden einzelnen von ihnen wieder in die Tiefen ihrer Höllen zurückschicken würde. |
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30.06.2003, 13:36 | #683 | |||||||
Arson Beiträge: 687 |
abschluss 03 bitte melden -
Hab mein Abitur inner Tasche, bin 19. Und morgen gehts zum Wehrdienst. ;) |
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06.07.2003, 12:07 | #684 | |||||||
Arson Beiträge: 687 |
[G][M-Story]Suicide Commando -
Sirrend sauste der geschliffene Stahl durch die Luft, zuckte blitzartig auf den stöhnenden Fleischsack hernieder, eine silbriger Lichtsichel, dünn und zierlich, doch mit der Kraft eines Dampfhammers. Knackend gaben die morschen Knochen unter dem Aufprall des gleißenden Metalls nach, die gräuliche, pergamentartige Haut, die sich straff und trocken über den ausgemergelten Brustkorb eines Verhungerten zog, riss mit einem spröden Laut, entließ einen gewaltigen Schwall madenzerfressener Innereien aus ihrem natürlichen Gefängnis. Das gequälte Seufzen der zerfetzten Kehle verwandelte sich in ein heiseres Zischen als die unnätürliche Kraft aus den abgestorbenen Muskelsträngen wich, die leblosen Gelenke einknickten und das bizarre Wesen des Abgrundes wieder zu dem wurde, was es vorher gewesen war - die Überreste eines längst verstorbenen Menschen. Reglos und ruhig beobachtete Arson, wie der Zombie vor ihm zusammenbrach, die Spannung aus seinen Gliedmaßen wich und der völlig zerstörte Körper langsam auf den stinkenden Haufen seiner eigenen Eingeweide sackte. Ruckartig wurde das lange Katanaschwert zurück in die schwarze Hartplastikscheide gesteckt und der durch eine gleichfarbige Gesichtsmaske verhüllte Kopf gedreht. Dunkle, grünlich-braune Augen musterten die Szenerie der Verwüstung, die die weitläufige Speisehalle dominierte. Der Raum würde seinen alten Zweck wohl nie mehr erfüllen können, selbst wenn man den übelkeitserregenden Verwesungsgeruch und die matschigen Fleisch- und Knochenhaufen beseitigen würde, so war die Einrichtung von knatternden Gewehrssalven und donnernden Granatexplosionen dermaßen zerstört, dass große Teile von Wand und Boden schlichtweg weggesprengt worden waren und man nun einen Blick auf die dicken Kabelstränge und in den Beton eingelassenen Stahlpfeiler werfen konnte, die das Kastell überall durchzogen. „Verdammte Scheiße, was war das denn?“ Mißtrauisch trat Hasegawa an einen der reglosen Kadaver heran, tippte mit der Spitze seines schwarzen Kampfstiefels gegen die blutige Masse, die einmal wohl ein Kopf gewesen sein musste, überzeugte sich somit davon, dass die Bestie tatsächlich nicht mehr aufstehen würde. Der hochgewachsene Japaner machte einen angespannten, hochkonzentrierten Eindruck. „Sieht mir nach ’ner Horde hungriger Zombies aus.“ Niboku hatte ihre Gesichtsmaske vom Kopf gezogen, blickte nun mit einer undeutbaren Miene auf die Überreste der Toten hernieder. Ihr Schwert hielt sie noch immer mit beiden Händen umklammert. „Irgendwas stinkt in diesem Kastell gewaltig. Ich kenne nicht viele Leute, die sich eine Privatarmee aus Leichenteilen halten.“ -„Nichtsdestotrotz haben wir einen Auftrag.“ Ohne Eile schritt Arson auf einen der in die Wand eingelassenen Aufzüge zu, trat die am Boden liegenden Fleischsäcke dabei achtlos zur Seite, um anschließend einen Blick in die stählerne Kabine zu werfen. „Es gibt keine Knöpfe in diesem Ding.“ Hasegawa trat neben den hochgewachsenen Halbjapaner, betrachtete den Aufzug mit einer beiläufigen Kopfbewegung, wandte sich dann wieder ab und winkte den Rest der Truppe zu sich. Während sich die überlebenden Yakuza sammelten, zählte Arson die verbleibenden Kämpfer. Es waren 13 an der Zahl, allesamt mit leergeschossenen Maschinenpistolen und verbrauchtem Granatenvorrat. Die am Boden liegenden Waffen der Opfer des Zombieangriffs waren ebenfalls unbrauchbar, die Untoten hatten in ihrem stumpfsinnigen Hunger an den Läufen und Griffen gezerrt und gebissen, sie durch ihre unmenschliche Kraft verbogen oder zerbrochen. Verdammte Biester. „Ich denke es ist an der Zeit, mal in unsere Reserverucksäcke zu schauen. Ich hoffe, dein Team hat brauchbares Material mitgebracht. Ich habe so das Gefühl, als wären wir hier noch nicht fertig.“ Hasegawa, an den die Worte gerichtet waren, funkelte Arson aus schmalen Maskenschlitzen an, sagte jedoch nichts. Stattdessen nickte er zweien schwer beladenen Yakuza zu, die ihre Säcke daraufhin auf einer noch halbwegs erhaltenen Tischplatte abstellten und die stählernen Schnallen öffneten. „Wir haben hauptsächlich Zusatzmunition und Sprengsätze mitgebracht.“ -„Na toll, Munition, was nützt sie uns wenn wir keine Waffen haben?“ Niboku verdrehte die Augen und seufzte. „Entschuldige bitte, dass wir nicht mit einem Angriff einer Zombiehorde gerechnet hatten. Das nächste Mal bringe ich selbstverständlich Silberpflöcke und Knoblauch mit.“ -„Das hilft nur gegen Vampire du Idiot.“ „Ich zeige dir gleich…“ -„Ruhe!“ Arsons Faust donnerte so hart auf die Tischplatte, dass die von den Kronleuchtern heruntergefallenen Kristallscherben nur so klirrten. Sowohl Hasegawa als auch Niboku stellten ihre hitzigen Streitereien ein und blickten den Halbjapaner an. Dieser wandte sich an Hasegawa. „Also, was können wir davon gebrauchen?“ Der Yakuza stülpte beide Rucksäcke um und verteilte ihren Inhalt auf der Tischplatte, um anschließend damit zu beginnen, in dem reichhaltigen Arsenal herumzuwühlen. Schließlich drehte er sich um, drückte Arson eine Uzi Maschinenpistole in die Hand, während er die Viper Mp für sich selbst behielt. Niboku warf er kommentarlos einen Granatwerfer vor die Füße. „Ein paar Ersatzwaffen hatten wir schon dabei.“ -„Genau das, was wir jetzt brauchen.“ Zufrieden nestelte Niboku an der Magazintrommel ihres Werfers herum, trat dann an den Tisch heran, um sich zusätzliche Granaten aus dem Ausrüstungshaufen zu klauben. Auch Arson steckte sich so viele Ladestreifen ein, wie er finden konnte, wandte sich dann abermals an Hasegawa. „Wir müssen in diesen Aufzugsschacht gelangen. Sicher wird er uns in die inneren Bereiche des Kastells führen.“ Der Yakuza winkte ab, deutete dann auf einen etwas abseits stehenden Krieger, der sich gerade eine klobige Gasflasche auf den Rücken schnallte. „Kein Problem. Im Gegensatz zu Zombies haben wir mit Stahlschleusen oder andersartigen Barrikaden gerechnet. Wir schweißen den Boden der Kabine auf und seilen uns anschließend ab. Das ganze dauert nur wenige Minuten.“ Arson nickte und riss am Ladehebel seiner Uzi, beförderte si die erste Kugel in den kurzschnäuzigen Lauf der Waffe. „Dann los.“ |
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25.07.2003, 21:02 | #685 | |||||||
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Bund - Fotos und Kurzbericht -
Mit dem G36 musste auch blind oder schwerstbehindert sein um nicht zu treffen, wir hatten die Übung diese Woche ebenfalls. Bei uns hats aber jeder geschafft, ist nicht gerade anspruchsvoll durch das Fernrohr zu gucken und dann auf die Scheibe zu halten. Wie unser Zugführer schon sagte: "Damit trifft sogar dem Deppen sein Sohn und dem sein Wasserträger." :D In diesem Sinne good night die Hindernisbahnläufe und das frühe Aufstehen haben mich echt geschafft ich geh jetzt pennen. *gg* |
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26.07.2003, 10:35 | #686 | |||||||
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[G][M-Story]Suicide Commando -
Mit einem metallischen "Pling" kam die stählerne Aufzugkabine zum stehen, starke Metallseile zogen an mattschimmernden Panzertüren, zogen die dicken Platten nahezu lautlos durch dafür vorgesehene Führungsrinnen, sorgten dafür, dass die beiden Schotthälften anstandslos auseinanderglitten. Schwarze Schatten traten aus dem Licht der Kabine hinein in die neblige Dämmerung der weitläufigen Lagerhalle, schwere Kampfstiefel knirschten dumpf auf körnigem Beton, zertraten winzige Glas- und Holzsplitter unter ihren dunklen Hartgummisohlen. Faltenlose Augenlider verengten sich zu schmalen Schlitzen, als der Blick der darunter verborgenen Pupillen über die endlose Anzahl bizarrer, kegelförmiger Glastanks schweifte, welche hier zu einem den finsteren Gestalten unbekannten Zweck in langen Reihen aufgestellt worden waren. Waren die meisten nicht mehr als leere, von stinkenden Wasserpfützen umgebene Gefäße, so waren in anderen die undeutlichen Umrisse humanoider Wesen zu erkennen, die, verkabelt durch zahllose Schläuche und Kanülen, in einer trüben Flüssigkeit schwammen. "Das gefällt mir nicht." Hasegawa, der als erster aus dem Aufzug herausgetreten war, hatte sich wenige Meter vor der Kabine aufgebaut, die Beine für einen besseren Stand leicht gespreizt ruhte der schwarze Leib der Viper MP bedrohlich in der gleichfarbigen Armbeuge des Yakuzas, der gehobene Lauf folgte den Bewegungen des maskierten Kopfes, bereit, jegliche Bedrohung auf der Stelle zu neutralisieren. Arson trat neben seinen Kameraden, musterte die unvertraute Umgebung mit einem langen Blick, um sich dann umzudrehen und den Rest der Einsatztruppe zu sich zu winken. Der Halbjapaner teilte die Befürchtung des hageren Yakuzas, sah jedoch keine Veranlassung, schon jetzt nervös zu werden. "Welche Richtung?" Hasegawa blickte auf das leuchtende Siliziumdisplay seiner Navigationseinheit. Der Lauf der MP schwenkte nach Halblinks. "Dort entlang." Schweigend setzten sich die Yakuza in Bewegung, stapften durch die stummen Reihen der merkwürdigen Tanks, begleitet nur vom leisen Blubbern der intakten Schlauchkonstruktionen und dem monotonen Klacken ihrer Schritte. Sekunden wurden zu Minuten, vereinigten sich zu einer spannungsgeladenen Schnur der Stille, zerrten an den Nerven der Krieger, verdammte sie zu einer nebligen Suche in einem Universum der trüben Nebel und gestaltlosen Schatten. Dann brach die Hölle auf das Kastell hernieder. |
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09.01.2004, 13:11 | #687 | |||||||
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Tak hat zweijähriges -
Glückwunsch alter Kampfgefährte. Für dich mach ich mir sogar nochmal die Mühe mich hier einzuloggen, ich hoffe du weißt das zu schätzen und erschauerst gerade in einem Anfall von andächtiger Erfurcht. Falls nicht - trotzdem alles Gute. ;) |
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