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25.04.2003, 21:35 | #351 | ||||||||||||
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Rund um Khorinis # 6 -
Zwei Männer bewegten sich wortlos durch die Dunkelheit. Burrez und Horaxedus hatten sich bewusst entschieden, möglichst abseits befestigter Pfade vom Kastell in Richtung Onars Hof zu marschieren. Niemand konnte wissen, ob nicht irgendwo verstreute Orks umherirrten. Aber wenn es möglich sein sollte, auf eine ganze Gruppe von ihnen zu stossen, dann würde das sicherlich auf einem befestigten Weg geschehen. Die Kreaturen waren ja einfältig genug, sich in Gemeinschaft unbesiegbar zu fühlen. Nachdem die beiden Gefährten soeben aus einem dichteren Unterholz getreten waren, empfanden sie es als sehr angenehm, sich wieder aufrecht und vor allem etwas leiser fortbewegen zu können. Horaxedus beherzigte dabei, was er von Maximus gelernt hatte. Doch auch Burrez war keinesfalls übermässig geräuschvoll unterwegs. Hin und wieder das leise Knacken eines Zweiges, das Rauschen einiger Blätter, nichts was die beiden verraten konnte. Schliesslich verharrte der Novize kurz und Horaxedus trat augenblicklich zu ihm: „Wo geht’s jetzt weiter?“ fragte er mit gedämpfter Stimme, Burez hob leicht die Hand und deutete im Dunkel auf einen imaginären Punkt in südlicher Richtung. „Dort entlang“, flüsterte er. |
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25.04.2003, 22:53 | #352 | ||||||||||||
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Rund um Khorinis # 6 -
Nachdem Burrez einen gekonnten Ausfallschritt zur Seite vollzogen hatte, lag auch schon beinahe gleichzeitig sein Schwert in seiner unmittelbar darauf bereits erhobenen Hand. Und auch Horaxedus hatte instinktiv Xions Degen schnell gezogen, als er sich nun zu dem Ursprung des markerschütternden Aufschreis umdrehte. Etwas Licht wäre nicht schlecht gewesen. Jedenfalls nicht schlecht für Esteron, der nicht mit Burrez’ schneller Klinge gerechnet hatte, die er nun kälter an seinem Hals spürte als ihm lieb war. Mit funkelnden Augen starrte der Novize den Wanderer an. Es war nicht etwa so, dass er sich darauf freute, dass Esteron eine Dummheit beging. Aber er war zweifellos entschieden, es nicht so weit kommen zu lassen. Doch auch Horaxedus war entschlossen, es nicht so weit kommen zu lassen. Nicht gerade schnell, aber immerhin noch einigermassen zügig erkannte er den blonden Mann, der da soeben aus dunklem, aber heiterem Himmel herabgefallen war, als einen Kameraden. Sogleich legte er Burrez die Hand auf die Klinge. Dieser verstand und senkte sein Schwert. Ungläubig blickte der Magier den Wanderer an. Dieser hatte sich bereits wieder aufgerappelt und kurz gehustet: „Horaxedus!“ Die beiden Männer gaben sich erfreut die Hände. Dann stellte der Glasmacher Burrez und Esteron einander vor. „Wir sind auf dem Weg zu einem Hof, auf dem wir jemanden suchen wollen, der uns Steine liefert. Wir bauen im Kastell einen Glasofen, weißt Du, und da fehlt mir noch so einiges. Steine vor allem, und später noch ein Abzugtrichter. Das ist gar nicht so einfach. Ich brauche extrem Hitzefeste Sachen. Die Steine am besten ohne Sand und der Abzugtrichter am besten aus spezial gehärtetem Schwarzstahl. Aber den gibt es wohl nur in Gorthar, soweit ich weiss.“ Sinnierend schaute Horaxedus in die Dunkelheit. Wozu erzählte er das überhaupt. Es war jedenfalls schön, einen Vertrauten zu treffen, und dass auch noch hier im Wald, mitten in der Nacht. |
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26.04.2003, 00:19 | #353 | ||||||||||||
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Rund um Khorinis # 6 -
Es wär Horaxedus lieber gewesen, der Fremde hätte sich an irgendeinem Farnkraut die Hände abgewischt, bevor er den drei anderen seine Sumpfkrautstengel in die halbgeöffneten Münder gesteckt hätte. Doch der einzige Farn weit und breit stand genau vor ihm. Und wer wollte schon undankbar sein? Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Was der Magier jedoch nicht verstand, war, dass sowohl Burrez als auch Esteron sich zuvor betreten abgewandt hatten. Hatten sie etwas gesehen, was Horaxedus’ allgegenwärtiger Aufmerksamkeit entgangen war? Nun, da war dieser Sumpfbruder gewesen, der unbeholfen vor einem Baum gestanden hatte. Was auch immer er da getan hatte, es konnte wahrlich nichts grosses, nichts grossartiges gewesen sein. Und während Burrez, der einen der seinen sicher sofort erkannt hatte, noch immer betreten beiseite schaute, und Esteron schüchtern nach Feuer Ausschau hielt, erinnerte sich Horaxedus seiner guten Manieren: „Danke.“ Was sollte er auch anders sagen. Noch immer zirpte eine Grille im Hintergrund, offensichtlich froh mit dem Leben davon gekommen zu sein, als sich der Magier seinem alten Kampfgefährten zuwandte: „Gorthar. Es ist eine Art Legende. Eine ferne Stadt. Unter Glasmachermeistern bekannt als ein Hort spezial gehärteten Schwarzstahls. Aber ich weiss leider nicht, wo das ist.“ Als das Wort fiel, wurde der Fremde, der die Stengel verteilt hatte, nervös. Offenbar aber war er gut genug erzogen, seinen Gesprächspartnern nicht ins Wort zu fallen. Nach einer langen Pause, in der ein jeder sich zu dem Wort ‚Gorthar’ so seine Gedanken machte, ergriff schliesslich Esteron das Wort: „Hat einer Feuer?“ |
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26.04.2003, 01:39 | #354 | ||||||||||||
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Rund um Khorinis # 6 -
Während Burrez verlegen beiseite schaute, blickte Horaxedus angewidert zu Boden und scharrte betreten mit der rechten Fusspitze durch die weiche Erde des Waldes. Es kam überhaupt nicht in Betracht, sich mit diesem Fremden näher einzulassen, geschweige denn sich mit ihm in dasselbe Boot zu setzen. Etwas hochnäsig, aber durchaus bemüht, rang sich der Magier ein Lächeln ab: „Ähm, Fremder, Hoher Templer, Ihr müsst verstehen, wir können uns nicht einfach auf Euren Lorbeeren ausruhen und uns von Euch unentgeltlich durch die Gegend rudern lassen. Wir haben noch etwas anderes vor. Freilich, es ist nicht sehr bedeutsam, also unwichtig, unwichtig verglichen sicherlich mit Eurer, äh, mit der Mission, die Ihr verfolgt. Aber wir müssen...“ „Wir müssen weiter.“ setzte Burrez dem Gestammel seine Vorredners ein Ende. Dabei nickte er Esteron und dem Fremden kurz zu und machte Anstalten, seinen Weg nun fortzusetzen. Und während Horaxedus unauffällig seine Taschen leerte, um deren glänzenden Inhalt unauffällig Esteron mit den Worten „Ich brauche die Abzugtrichterhaube“ zuzustecken, zog sich dieser verträumt einen seiner beiden Stengel aus dem Mundwinkel: „Wo ist eigentlich dieses Boot?“ |
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26.04.2003, 02:34 | #355 | ||||||||||||
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Rund um Khorinis # 6 -
Bereits nach kurzer Zeit trauten Burrez und Horaxedus sich wieder, aufrecht zu gehen, ohne sich deshalb gleich wie arrogante Angeber fühlen zu müssen. „Wir brauchen unbedingt diese Steine, weisst Du?“ murmelte der Magier etwas verunsichert zu seinem Begleiter hinüber. „Ja, ich weiss“, erwiderte der Hohe Novize, „aber was hat es eigentlich mit diesem Abzugstrichter auf sich?“ Und während der unangenehme Singsang von Esteron und Krieger die lichten Kronen der umstehenden Laubbäume unnütz erzittern liess, konnte sich Horaxedus ein stilles Grinsen kaum verkneifen: „Och, das Ding...“ |
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26.04.2003, 04:10 | #356 | ||||||||||||
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>Tor ins alte Kastell (hier gehts in den ZuX!)< -
Ich krieg Gänsehaut bei Hilfeschreien, die voller Überzeugung sind. Herzlich Willkommen, Niac!! Und hoffentlich bis bald |
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26.04.2003, 05:15 | #357 | ||||||||||||
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Onars Hof #5 -
Die beiden Abenteurer, die aus dem Wald kamen und über die Felder liefen, hatten nichts übrig für den Tod. Nicht heute Nacht. Die Kadaver der vereinzelt umherliegenden Feldräuber machten ihnen keine Angst. Langsam wurde es heller, der Horizont war nicht auszumachen, aber der Himmel reagierte. Die Zeit des Tages brach an und Horaxedus, gewöhnt an die Nacht, begann augenblicklich zu gähnen, als er es bemerkte. "Verdammte Feldräuber", zischte Burrez, als die beiden Gefährten sich erneut gezwungen sahen, einen Bogen um einige der widerwärtigen Kreaturen, die wie aufgescheuchte Riesenkäfer umhertappten, zu machen. "Steine? Ihr Vögel, fragt Dark, ihr findet ihn oben in der Burg. Und jetzt verpisst Euch!" Burrez machte auf Horaxedus nicht den Eindruck, dass er Lust verspürte, sich von einem der beiden Banditen, die an der seltsamen Palisade herumstanden, anpöbeln zu lassen, welche die beiden Gefährten soeben passierten. Angesichts der Tatsache, dass der kleinere der beiden Ganoven den Arm hob, um ihnen offenbar den Weg zu weisen, fasste der für seinen Jähzorn bekannte Magier seinen Begleiter jedoch an der Schulter und zog ihn in einem seltenen Anflug von Besonnenheit weiter. Die Burg, von der die Banditen gesprochen hatten, schien nicht weit entfernt. |
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26.04.2003, 05:56 | #358 | ||||||||||||
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Banditenburg # 2 -
Ein paar Wachen versperrten Burrez und Horaxedus den Zugang zum Burggelände, was die beiden Gefährten indes nicht weiter überraschte. Im Hintergrund brannte ein schwaches Lagerfeuer, an dem um diese Zeit jedoch kaum jemand zu sitzen schien. Es würde nicht wirklich einen Sinn machen, mit den Wachen hermzufeilschen, ob sie die Burg betreten durften oder nicht. Umso mehr interessierte Horaxedus der alte Schürfer, der ebenso bucklig wie klapprig vor dem Zugang zum Gelände hockte. Nachdem er den aufmerksamen Wachen kurz friedlich zugenickt hatte, machte sich der Magier daran, in seinem Bündel herumzukramen. Dann drehte er sich kurz zur Seite, wohl um sich auf das Geländer zu stützen, wie es den Anschein hatte. Schliesslich wandte er sich wieder dem Buckligen zu, um ihn aufzuwecken. Der Hohe Novize Burrez, der sowohl den Magier als auch die Wachen genau im Auge behalten hatte, schmunzelte. Kaum dass sein Begleiter sich dem alten Schürfer zugewandt hatte, rappelte sich dieser auch schon auf und humpelte, an den Wachen mühelos vorbei, mit einem Zettel in der Hand auf das Burggelände. „Was hast Du ihm gegeben?“ grinste der Anhänger des Schläfers. „Ach, nichts weiter“, lächelte Horaxedus und wusste längst, dass sein Begleiter ihn genau beobachtet hatte, „nur eine Nachricht für den Mann Namens Dark.“ Burrez warf den Kopf in den Nacken und lachte herzhaft, während beide Männer nebeneinander standen, die Arme verschränkt hatten und sich entspannt zurücklehnten. Sie wussten, dass Sie nicht lange warten werden würden. „5 Goldstücke?“ grinste der Novize. „Nein“, schmunzelte der Magier. „Drei.“ |
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27.04.2003, 00:35 | #359 | ||||||||||||
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Banditenburg # 2 -
Der stämmige Bursche, der sich da soeben vor Horaxedus und Burrez aufgebaut hatte, stemmte die linke Faust auf seine Hüfte. In der rechten Hand hielt er den Zettel, den der Magier ihm geschrieben hatte. „Ja, der bin ich. Und Ihr seid Dark, nehme ich an?“ Der Mann in der Schürferkleidung deutete ein Nicken und seine Gegenüber taten es ihm gleich. „Einige Ganoven, die vor Onars Hof Feldräuber gezählt haben,“ -und als Horaxedus dies sagte, bemerkte er aus dem Augenwinkel, dass der ansonsten eher ernsthafte Hohe Novize neben ihm still zu grinsen beginnen musste- „nannten uns Euren Namen, als wir sie nach einem Steinmetz fragten. Dies,“ und nunmehr wies er auf den neben ihm stehenden Kameraden, „ist der Baumeister Burrez. Wir kommen zu Euch, weil wir einen Glaserofen im Kastell des Zirkels bauen wollen. Und dafür brauchen wir Steine.“ Der Steinmetz hörte Horaxedus wortlos zu, doch nickte er erneut, weshalb der Magier fortfuhr: „Könnt Ihr uns Steine für einen extrem heissen und mindestens hüfthohen Ofen liefern? Die Hitze wird enorm sein und der Ofen mitunter mehrere Tage am Stück in Betrieb sein müssen.“ Und es war Burrez, der knapp hinzufügte: „Etwas Sand wäre auch nicht verkehrt. Und schnell, wenn möglich, sollte es gehen.“ |
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27.04.2003, 20:30 | #360 | ||||||||||||
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Banditenburg # 2 -
Es hatte für Horaxedus und Burrez keinen Grund gegeben, noch länger an der Burg zur verweilen. Doch bevor sie sich auf den Weg machten, stiegen sie noch einen der Felsen hinauf, die der Sumpfbruder zuvor bereits einmal erklommen hatte. Dem Magier wollte er damit die Gelegenheit geben, auch einmal die besondere Aussicht zu geniessen, nihct nur einersetits über das Gelände der Burg, sondern auch über den Hof und die angrenzenden weiten Felder. Das feurige Licht der untergehenden Sonne wurde dabei nur von sehr wenigen violett schimmernden Wolken daran gehindert, den Himmel brennen zu lassen und dieses Stück der Insel Khorinis zu etwas Besonderem zu machen. Horaxedus beschloss, hierher zurückzukehren. „Komm jetzt,“ sprach Burrez ruhig, „wir sollten uns auf den Rückweg machen.“ Und so stiegen die beiden Gefährten hinab und verschwanden in der aufkommenden Dunkelheit. |
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27.04.2003, 21:00 | #361 | ||||||||||||
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Rund um Khorinis # 6 -
Aufmerksam huschten zwei Männer über die Felder nahe dem Hofe Onars. Burrez und Horaxedus waren soeben unterwegs von der Banditenburg zum Kastell. Schnellen Schrittes lief der Sumpfbruder voran und bestimmte das Tempo. „Deine Kondition,“ sprach Horaxedus, nachdem er mit einigen schnellen Schritten zu seinem Begleiter aufgeschlossen hatte, „ist nicht schlecht.“ Der Magier wusste, wovon er sprach. Er war dank des Trainings bei Maximus in ausgezeichneter Form. Dennoch war ihm eher danach, zu schlendern als zu laufen. Sie hatten es doch nicht eilig. Es sei denn... Horaxedus blieb stehen: „Warte mal eben.“ Er zog sein Bündel nach vorne und kramte umständlich darin herum, bis er schliesslich fand, wonach er gesucht hatte: Zwei kleine gepökelte, in ein dunkles Salatblatt eingewickelte Keulen irgendeines schmackhaften Geflügels. Eine davon reichte er Burrez: „Hier, dann knurrt uns der Magen nicht mehr so und haben es dann auch nicht mehr ganz so eilig, zum Kastell zurückzukommen.“ „Danke,“ antwortete Burrez und biss herzhaft in die Keule. Dann lief er weiter. |
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27.04.2003, 22:17 | #362 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 18 -
Als Burrez und Horaxedus vor dem Kastell ankamen, war keiner der beiden ausser Puste. Im Grunde genommen war es völlig in Ordnung gewesen, die ganze Zeit von der Banditenburg bis hierher zu laufen. Sie hatten denselben Weg genommen, auf dem sie vor kurzem in die entgegengesetzte Richtung marschiert waren. Ein völlig verfaulter Farn hatte irgendwo dort im Wald gestanden. Das hatte die beiden Gefährten kurz irritiert. Doch sie hatten sich davon nicht beirren lassen und ihren Weg mit unverminderter Geschwindigkeit fortgesetzt. Ein völlig unspektakulärer Lauf durch den späten Abend. Sumpfler und Kastellbewohner schritten durch das Tor und betraten die Eingangshalle des Kastells und Horaxedus senkte kaum merklich sein Haupt. Als Burrez gerade vor dem steinernen Dämon stand und seinen Goldbeutel zücken wollte, griff ihm der Magier an den Arm. „Es ist Brauch, dem Kastell etwas darzubieten, wenn man seine Dienste in Anspruch nehmen möchte. Und ich danke Dir, dass Du soeben noch etwas spenden möchtest. Doch Du bist hier, um etwas für mich zu tun. Ich stehe in Deiner Schuld. Nicht umgekehrt.“ Horaxedus ersparte sich den Versuch, einem Aussenstehenden zu erklären, warum der Glasofen im Kastell unbedingt gebaut werden musste. „Morgen aber zeige ich Dir den Raum für meine Glasbläserwerkstatt.“ Dann verabschiedeten sich die beiden Männer voneinander und Burrez begab sich geradewegs in sein Gästezimmer. Horaxedus indes hatte noch etwas vor. Er wandte sich um und ging in die Bibliothek. Dort stellte er sich vor ein grosses Regal und sprach mit fester Stimme: „Glasöfen“. Irgendwo hörte man einige wenige Bücher zu Boden fallen. Und während der Magier sie suchte, kam er an seinem Studiertisch vorbei. Was standen da für Bücher? Ah, da war eine Nachricht dabei, von einem gewissen olirie... |
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27.04.2003, 23:02 | #363 | ||||||||||||
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Offene Stelle: Webmaster des ZuX -
Die Wahl zum Webmaster des ZuX ist beendet. Die meisten abgegebenen Stimmen der EA's des Zirkels hat Don-Esteban erhalten. Viel Glück im neuen Amt. Danke an alle, die sich beteilgt haben. |
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28.04.2003, 21:00 | #364 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 18 -
Eines der Lehrbücher, die Horaxedus auf seinem Tisch in der Bibliothek vorgefunden hatte, war das Werk 'lux et lumen'. Der Magier hielt nicht allzu viel von dieser Lektüre. Denn obwohl er nie darin gelesen hatte, kannte er es doch zur Genüge. Sein Freund Kain, der ihm hier im Lesesaal so manche lange Nacht studierend gegenübergesessen hatte, war nämlich im Laufe der Wochen dazu übergegangen, alle Bücher, die er gelesen hatte -und ja, er hatte wahrlich viele Bücher gleichzeitig lesen können, der Bursche- kreuz und quer auf seinem Tisch zu verteilen. Horaxedus war immer ganz übel geworden von dieser Unordnung, die er da stets im Blickfeld hatte. Und ein Buch lag stets an oberster Stelle auf Kains Tisch: eben dieses, 'lux et lumen'. Den Einband des Werkes öffnete der Magier dennoch neugierig. Freilich tat er es erst, nachdem er die weiteren Bücher, die der Magier namens olirie ihm zurechtgelegt hatte, säuberlich in einer Ecke des Tisches zurechtgestapelt hatte. Und, rechter Winkel muss schliesslich sein, legte Horaxedus sogar den tintenbeschmierten Zettel mit der Nachricht des Lehrmeisters säuberlich obenauf. „So, mal sehen,“ murmelte der Glasbläser leise und bereits so konzentriert, dass er niemanden um sich herum bemerken würde, „was haben wir denn da?“ Und während der Magier beschloss, eine Pause erst dann einzulegen, wenn ihn der Hunger packte, überflog er die ersten Seiten der Einleitung und hing sodann bereits mehrere Minuten an folgendem Satz fest: 'Die Lichtkugel soll sehr hell werden.' „Ich hasse diese Art hochtrabender Lektüre. Elitäres Geschreibsel, das...“ murmelte Horaxedus und versuchte es weiter. |
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29.04.2003, 12:09 | #365 | ||||||||||||
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Herzlichen Glückwunsch Zavalon -
Herzlichen Glückwunsch an den Durchgeknallten mit dem Kampfstab!:D Ich wünsch Dir nen sonnigen Tag und ein super Jahr!! Alles Gute |
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29.04.2003, 19:47 | #366 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 18 -
Die prompte Lieferung der Steine für den Glasofen hatte Horaxedus fast ein wenig erschreckt. Dark war zwar ebenso wortkarg, wie er ihn in der Banditenburg kennengelernt hatte, doch sein Wort zählte offenbar etwas. Schade, dass der Wegelagerer nicht zum Essen bleiben wollte. Nun denn, der Magier jedenfalls hatte Hunger. Arbeit machte ihn immer sehr hungrig. Und diese Schmöker der schwarzen Magie waren für Horaxedus besonders starker Tobak. Immerhin hatte er das erste Werk zum Lichtzauber bereits durch. Wie auch immer er das geschafft hatte, vor dem zweiten Buch zu diesem erhellenden Thema benötigte er eine Stärkung. Der Weg ins Refektorium war wie in Horaxedus’ Kopf eingeschnitzt. Als er die Tür zum Speisesaal bereits öffnete, merkte er, dass er sich schon gar nicht mehr erinnern konnte, wie er soeben dorthingelangt war. Das Studium der Magie hatte offenbar bereits den alles beherrschenden Platz im Hirn des Magier eingenommen: Was er tat, tat er richtig und mit voller Konzentration. Leider musste er die Kapazitäten dafür in seinem Oberstübchen immer erst freisetzen. Den Mann, der soeben an ihm vorbeischritt, grüsste Horaxedus jedenfalls freundlich. Nur der Name fiel ihm irgendwie nicht mehr ein. Eine riesige Kartoffel mit scharfem Quark linderte den Hunger des Glasmachers. Klares Wasser erfrischte ihn dazu. Und bereits wenige Augenblicke später sass er wieder an seinem Tisch in der Bibliothek und las in einem weiteren Werk über den Lichtzauber. „Es werde Licht.“ murmelte Horaxedus vor sich hin, den Kopf entnervt auf seine Fäuste gestützt. Was zum Henker wollte der Autor damit nun wieder sagen? |
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30.04.2003, 20:27 | #367 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 18 -
„Und fertig!“ Horaxedus freute sich wie ein kleiner Junge, als er das verflixte Buch durchgelesen hatte. Nun, wenigstens hatte er sich heute Morgen für ein paar Stündchen auf’s Ohr gehauen, so dass er sich nun trotz schmerzender Augen noch einigermassen frisch fühlte. „Lichtzauber, Lichtzauber...“ grinste der Magier, als er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und vergnügt an die Decke schaute. Als er schliesslich seine Beine so weit ausgestreckt hatte, dass sie unter der anderen Seite des Tisches wieder herausschauten, schloss Horaxedus die Augen. Und er begann zu träumen. Zu träumen davon, all das Wissen, das er in den vergangenen Nächten in sich hineingearbeitet hatte, endlich in die Praxis umzusetzen. Plötzlich sprang der Magieschüler von seinem Platz auf. Worauf wartete er noch? Und wozu sollte er einen langweiligen Übungsraum aufsuchen, wie es ihm olirie geheissen hatte? Der grösste Übungsraum der Welt lag unweit des Kastells und Horaxedus kannte ihn inzwischen ziemlich gut. Flink holte Horaxedus Xions Degen aus seinem Zimmer im ersten Stockwerk und lief noch einmal ins Refektorium, um sich sein Bündel zu füllen. Dann sprang er wie aufgezogen durch die Eingangshalle und verliess lachend das Kastell, nicht ohne die Skelette am Tor mit heller Miene darauf hinzuweisen, dass es ja nun zum Glück sehr bald stockdunkel sein würde. |
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01.05.2003, 01:06 | #368 | ||||||||||||
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Rund um Khorinis # 6 -
Der Stelle hier im Wald unweit des Kastells war wie geschaffen für Horaxedus’ Übungen zur Erschaffung einer Lichtkugel. Nicht wirklich eine Lichtung war es, auf der der Magier hier stand, doch waren die Bäume hier etwas lichter gewachsen und etwas weiter voneinander entfernt. Der Vorteil dieses Ortes gestaltete sich in dreierlei Hinsicht: Erstens konnte der Magier bei seinen Übungen hier im Wald niemanden gefährden, denn es gab wirklich niemanden ausser Horaxedus hier in der Gegend, der sich ausgerechnet in dieses Waldstück so verguckt hatte wie der Glasmacher. Vielleicht erinnerte es ihn an seine Jugend, doch sicher war er sich da nicht. Zweitens war der Magier hier selber sicher vor den neugierigen Blicken anderer Menschen. Er konnte keine Zuschauer gebrauchen bei seinen ersten Versuchen, Beliars Magie zu wirken. Nicht, dass ihn Publikum nervös gemacht hätte. Ahm, aber er konnte nunmal, ja, er konnte keine Zuschauer gebrauchen. So einfach war das. Und drittens: Wo konnte es dunkler sein als jetzt und hier? Wo hätte es mehr Sinn ergeben können als hier, den Lichtzauber zu wirken? Wo fühlte Horaxedus sich sonst den Gewalten der Natur so herrlich ausgesetzt, dass ihn ihre Kraft zu beflügeln schien? Und wo war eigentlich die Übungsrune für den Lichtzauber?? Grimmig stapfte der Magier zurück zum Kastell. |
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01.05.2003, 01:34 | #369 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 18 -
Das Tor zum Kastell flog auf und ein zorniger Magier zog hinein. Ein kurzes Nicken nur in der Eingangshalle, dann stürmte er weiter in einen der Gänge. Der Dämon, den er nach „dem verdammten Übungsraum“ fragte, erschrak fast und antwortete so zaghaft, dass der Schmerz des Magiers diesen nur noch mehr antrieb. Horaxedus schritt mit grossen, wiederhallenden Schritten auf die Tür zu, welche ihm der Dämon gewiesen hatte und stiess sie auf. Dann trat er zügig hinein, schloss die Tür lauter als es nötig war und griff unmittelbar zu einer der Übungsrunen, die sich dort auf einem Regal befanden. „Licht aus!!“ blaffte der Magier und augenblicklich ward es finster im Raum. Einige Augenblicke später öffnete sich die Tür erneut und Horaxedus zog mit entspannter Miene in Richtung des Refektoriums. Bereits auf dem kurzen Weg dorthin hatte er den ersten Bierkrug aus seinem Bündel gezogen und sogleich mit gekonntem Handgriff geöffnet. Jeglicher Ärger schien nunmehr aus dem Leib des Magiers gewichen. „Meine erste verdammte Lichtkugel“, brummte der Glasmacher und leerte den Krug in einem Zug. |
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01.05.2003, 19:11 | #370 | ||||||||||||
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Das Kastell des ZuX # 18 -
Die Idee, selbständig und ohne fremde Hilfe Magie zu wirken, faszinierte Horaxedus. Wie so manche Nacht in der vergangenen Woche, sass der Magier bereits wieder in der Bibliothek und las in einem der Bücher, die ihm olirie bereitgelegt hatte. Doch aus der Sache mit dem Lichtzauber wollten offenbar unbedingt weitere Lehren geschlossen werden: Nihct allein trockene Theorie pauken und im Anschluss daran sollte erst die Praxis folgen. Nein, das war ein didaktischer Unfug, ein Fehler, der ihm das Leben nur schwerer machen würde, falls er ihn noch einmal wiederholte. Diesmal sollte es anders laufen. Horaxedus schnappte sich die Werke über den Zauber der Schattenflamme und schob sie sich unter den linken Arm. Dann verliess er den Lesesaal und machte einen Abstecher ins Refektorium, um sich sein Bündel mit allerlei geistesfördernder und konzentrationssteigernder Nahrung vollzustopfen. Alles legal, versteht sich. Dann begab sich der Glasmacher, der in der vergangenen Nacht seine magische Entjungferung eigenständig herbeigeführt hatte, in den ihm bekannten Übungsraum und legte alles, was er zum weiteren Intensivstudium mitgebracht hatte, ordentlich auf einen an der Wand stehenden Arbeitstisch. Bevor er die Tür von innen schloss, stellte er von aussen noch einen leeren Bierkrug vor den Raum. Nur für den Fall, dass ihn jemand suchen sollte. |
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01.05.2003, 21:07 | #371 | ||||||||||||
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euer erstes game -
Auf dem C64 war mein erstes Game "Hovver Bovver". Aufgabe des Spiels war allen ernstes, dass man seinen Rasen mähen sollte.:D Und im selben Satz, öhm, sicherheitskopierter 5 1/4" Disketten lag auch "Beach Head". Mein erstes indiziertes Spiel... |
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01.05.2003, 23:01 | #372 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Das Kastell des ZuX # 18 -
Ein weiteres Kapitel war bezwungen. Horaxedus legte das Buch, in dem er gelesen hatte, umgedreht auf den Arbeitstisch, so dass es nicht zuklappen konnte. Dann stand er von seinem Stuhl auf und reckte sich. Sein Blick fiel auf die Übungsrunen. Hatte sein Lehrmeister die hier aufgestellt, weil er gewusst hatte, in welchem der Übungsräume sein Schüler sein Unwesen treiben würde? Horaxedus war es egal. Er griff zu und reckte sich. Er musste die Magie fühlen. Als ein leichtes Kitzeln nur hatte es in der vergangenen Nacht begonnen und war dann durch die Kraft seines Willens zu etwas geworden, was dem Masgier zu Anfang unbeherrschbar vorkam in seiner plötzlichen Gewalt. Doch im Vertrauen auf das Erlernte hatte Horaxedus die Ruhe bewahrt und damit die Kontrolle über seinen allerersten Zauber erlangt. Dieses Gefühl wieder zu erlangen, war es, wonach der Glasmacher trachtete. Langsam hob Horaxedus seine rechte Hand. Er konzentrierte sich auf die Schattenflamme, wobei er sich in Gedanken auf das Wissen stützte, welches er in den vergangenen Stunden in sich aufgesogen hatte. Nun sollte es sein. Eine kurze Konzentration, eine kurz bedachte Formel. Nichts geschah. Noch einmal entspannte sich Horaxedus, konzentrierte sich erneut, hörte sich diesmal gar selbst eine Formel sprechen. Keine Schattenflamme. Nicht mal ein Schatten. |
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01.05.2003, 23:20 | #373 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Was spielt noch außer Gothic? -
UT2003:D Nebenbei hab ich grad erst mit Unreal2 angefangen. |
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02.05.2003, 17:37 | #374 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Zitatesammlung -
"Im Bus der Zeit hast Du nur einen Stehplatz." (Grönemeyer) Ich frage mich immer, woher der mein Leben eigentlich so genau kennt |
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02.05.2003, 18:07 | #375 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Was lest ihr so??? -
quote: Yup. Drei Jahre Oberstufe und ich hatte ne halbe Reclam-Bibliothek zuhause. Aber witzigerweise hab ich das meiste davon später nochmal gelesen. Einiges davon zum ersten Mal übrigens:D |
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