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29.09.2003, 19:31 #676
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa bedeutete dem Paladin das Heu um den Scavenger zu verteilen. Unter den kritischen Blicken des hackenden Vogels tat dieser das dann auch, immer bedacht dem scharfen Schnabel nicht zu nahe zu kommen.
Als alles Heu verteilt war, pickte Wirbelwind dann schließlich versuchsweise mal einen Halm auf. Angewidert warf er ihn sogleich wieder weg und stieß einen entsetzlichen Schrei aus. Was sollte das vertrocknete, modrige Zeug? Wollte man ihn vergiften?

Melyssa war unterdessen zum Lagerfeuer hinübergelaufen und hatte sich den dort sitzenden Männern vorgestellt. Ohne weiter zu fragen setzte sie sich hinzu und wärmte sich die kalten Finger.

"Gibts hier denn auch was Essbares für hungrige Wanderinnen?", fragte sie hoffnungsvoll.
29.09.2003, 20:41 #677
Melyssa
Beiträge: 742
Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa nahm dankend das Fleisch entgegen.

"Sehr nett, dankeschön, ich wußte doch in dieser Burg gibt es doch noch Gentlemen."

Sie grintse den Milizsoldaten an und rückte näher ans Feuer. So langsam wurde es kühl auf dem Hof, die Nacht brach herein und zauberte unzählig viele Sterne an das Firmament. Die Knurrlaute der Orks unten im Graben waren fast vergessen unter dieser schönen Beleuchtung.
Melyssa reckte den blonden Schopf in den Nacken und ließ den Sternenhimmel auf sich wirken. Ein Ruhepunkt inmitten der Gefahr. Und irgendwie doch ein schöner Ort, er hatte seine ganz eigene Geschichte die man an jeder Ecke zu spüren bekam. Es gefiel ihr unter all diesen Paladinen.
29.09.2003, 22:50 #678
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Lange hatte sie am Feuer gesessen und die Sterne beobachtet. Das Fleisch hatte ihren Hunger gestillt und ein Krug Bier den Durst. Der Himmel wurde dunkler, die Wolken kehrten zurück und irgendwann waren auch die Sterne unter der dicken Wolkenschicht verschwunden.

Melyssa seufzte. Sie konnte es nicht leugnen, der Sternenhimmel und die laue Nacht hatten sie melancholisch werden lassen. Es war selten dass ein Naturphänomen sie im Innersten packte, doch hier in der Burg war man den Sternen irgendwie näher. Oder lag es nur daran dass das Gebäude höher lag als die Insel mit dem Herrenhaus?

Ein Gähnen entfuhr der hohen Amazone. Es war spät geworden, wenn sie morgen noch zu etwas imstande sein sollte musste sie sich langsam zum Schlafen zurückziehen. Also erhob sich Melyssa und verabschiedete sich ausgiebig bei den schon leicht angetrunkenen Paladinen am Feuer. Egor, der lange mit dem lustigen Lachen, gefiel ihr besonders gut, aber auch nur weil er ihr die ganze Zeit über ein Bier nach dem anderen spendiert hatte. Nun drehte sich der Burghof auch schon leicht um sie herum, ein weiteres Zeichen dass es Zeit fürs Bett war.

"Machts gut Jungs!", rief sie und verdrückte sich in das Nebengebäude, wo sie ein Bett bekommen hatte. Müde fiel sie hinein und schlief auf der Stelle ein.
30.09.2003, 13:46 #679
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa hatte geradewegs verschlafen. Eigentlich hatte sie angenommen sie würde erwachen, sobald die ersten Paladine den Schlafsaal nach Sonnenaufgang verließen. Doch das gestrige Reiten musste ihr soviel abverlangt haben, dass sie einfach weitergeschlafen hatte. Nicht gut, wer weiß was alles in der Zwischenzeit passiert war.
Eilig erhob sie sich und machte sich an einem Waschbottich ein bisschen frisch. Dann trat sie auf den Hof hinaus.

Es schien alles normal. Zwei Waffenknechte unterhielten sich miteinander. Melyssa bekam am Rande mit dass es um eine neue Gruppe Orks ging, sie sich im Süden der Burg eingefunden hatte. Der Ring schien sich zu verdichten.

Ihr erster Weg führte sie zu Wirbelwind. Der Scavenger hockte träge neben dem Pfahl, seinem unbarmherzigen Gefängnis. Wie gerne wäre er über den Hof gesprungen, doch das konnte Melyssa nicht riskieren. Zu groß war die Gefahr dass einer der Männer ihn abschoss. Wenigstens hatte er ein bisschen von dem Heu gefressen.
Melyssa füllte seine Wasserschüssel nach und klopfte ihm aufmunternd auf den Rücken. Der Vogel gab nur ein klägliches Quietschen von sich.

Die Amazone wanderte weiter über den Hof und gesellte sich zu dem Paladin oben an der Rampe. Sein Kopf drehte sich kurz zu ihr, dann ruhten seine aufmerksamen Augen wieder auf den Orks unten im Graben.
Melyssa folgte seinem Blick. Sie waren wirklich geradezu eingekesselt. Es würde viel strategisches Können erfordern, diesen Ring zu durchbrechen. Sie glaubte nicht daran dass es wirklich möglich war.
30.09.2003, 13:48 #680
Melyssa
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Thekengespräche #6 -
hehe ich glaub sowas muss ich mir auch mal basteln. :D
30.09.2003, 13:52 #681
Melyssa
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Spinnstube der Amazonen # 1 -
wir lösen uns auf und ihr feiert hier mit kuchen... *schnief*
30.09.2003, 14:30 #682
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa stieg der grünliche Rauch in die Nase und sie musste husten. Wild wedelte sie vor dem Gesicht des Sumpflers herum, bis sie endlich wieder etwas sehen konnte und ihre Lungen frische Luft erreichte.

"Puuuh, nehmt erstmal dieses Qualmdingens da weg!"

Sie wartete bis der Sumpfler sich entschuldigte und den Stengel in eine andere Richtung hielt. Das haute ja den dicksten Ork um. Eigentlich eine super Idee, man könnte sie mit Sumpfkraut ausräuchern...
Völlig in Gedanken verloren bemerkte die Amazone, dass der Sumpfler sie immer noch neugierig anschaute. Achja, er hatte ja etwas gefragt.

Sie lachte.
"Nun schaut nicht so, ist schon nicht so schlimm. Ich will nur nicht dass meine Haare dann auch noch grün werden von eurem Qualm."
Sie zwinkerte.
"Ich bin Melyssa. Und wer seid ihr?"
30.09.2003, 18:20 #683
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa musterte den Sumpfler eingehend. Xion war wirklich ein passender Name für ihn. Sie wußte selbst nicht warum, aber irgendwie sah der Mann so aus als würde er Xion heißen.
Sie blickte wieder hinunter auf den Orkring. Wie die Geier wanderten sie dort unten herum, die ganzen Eliten, Orks und Wargs. Nur auf der Lauer, dass einer von ihnen das sichere Nest verließ und sich in ihre tötlichen Pranken verirrte. Wieviele waren schon durch ihre Äxte aus dem Leben gerissen worden? Wieviele mochten bei der großen Jagd in ihre Fänge geraten? Ein trauriges Ödland eigentlich, dieses Minental. War es doch früher angeblich so grün und frisch gewesen, jetzt war davon nicht mehr viel übrig. Wo man nur hinkam sah man die Verwüstungen von Orks und ihre großen Fußabdrücke im staubigen Erdreich. Die Burg selbst wirkte wie ein Gefängnis, und dabei hatte sie doch gestern unter dem Sternenhimmel noch so idyllisch in ihrem eigenen Charm gewirkt. Doch jede Stimmung verging auch wieder, hier im Minental wohl besonders schnell.

Die Amazone stand an der Mauer, das blonde Haar seitlich ins Gesicht geweht. Es war recht zugig hier oben, doch das störte Melyssa nicht. Sie blinzelte, als ihr der Wind eine Haarsträhne in die Augen wehte.
"Es mag ein graues Ödland sein, doch es war mal das Zuhause vieler Menschen", sprach sie in den Wind, "ich möchte bei der großen Jagd mitmachen, damit diese grünen Fußabstreifer endlich mal in ihre Schranken verwiesen werden."
30.09.2003, 20:29 #684
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
"Was?", ungläubig fuhr der blonde Schopf der Amazone herum, "noch nie einen Sonnenuntergang gesehen? Seid ihr noch nie aus eurer Sumpfbrühe dort hinten hinausgekommen oder wie?"

Melyssa konnte ihren Ohren nicht trauen. Lebten diese Sumpfler hinterm Mond? Musste ja so sein, wenn sie nicht mal die normalsten Dinge der Welt kannten.
Wenn sie nur an die schönen Sonnenuntergänge am alten Herrenhaus dachte. Wie sich der rote Himmelskörper sanft ins Meer hinabsenkte und das Wasser einfärbte. Ein unvergessliches Schauspiel und dazu noch fast jeden Abend zu bestaunen. Und Xion kannte das nicht?
Mit großen braunen Augen starrte sie ihn an.
30.09.2003, 21:00 #685
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa betrachtete prüfend die magische Lichtkugel des niederen Baals. Längst nicht so perfekt wie ihre, stellte sie zu ihrer Beruhigung fest. Donnra konnte eben doch mehr.
Sie streckte die Brust ein Stück raus und warf einen Seitenblick auf Xion.
"Gut verstehen? Na so lange kennen wir uns ja noch nicht."
Ihr Blick war skeptisch. Was wollte der Baal damit ausdrücken? Ein komischer Mensch. Ein Sumpfler eben.
"Aber ich finde unsere Unterhaltung ganz nett, das ist richtig. Wir können sie bei Gelegenheit fortführen wenn ihr möchtet."
Sie lächelte und verschränkte dann die Arme.
"Mir ist kalt. Ich werde zum Feuer gehen, kommt ihr mit?"
01.10.2003, 21:02 #686
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa saß immer noch am Lagerfeuer zwischen den Männern und knabberte an einer Keule herum. Was auch immer es mal für ein Tier gewesen war, es war verdammt zäh. Doch was aß man nicht alles wenn der Hunger an einem nagte. Sie konnte sie ja auch kurz zurück ins Amazonenlager zappen, ordentlich was essen und dann zurückkommen. Leider aber hatte sie keine Teleportrune zu diesem Ort. Ob es hier ein Pentagramm gab? Das musste sie unbedingt noch auskundschaften.

Nun aber fiel ihr Blick wieder auf den Sumpfler, mit dem sie sich vorhin so nett unterhalten hatte.
"Doch, ich bin schon in eurem Lager gewesen. Das ist aber schon etwas länger her und der Besuch dauerte auch nur kurz. Es war mir ein bisschen zu feucht bei euch."
Sie zwinkerte ihm zu und streckte die Beine aus, als eine Stimme über den Hof schallte. Mit halbem Ohr nur hörte sie zu, sicher irgendeine Anweisung an die Paladine und Waffenknechte überall. Doch bald schon horchte sie auf. Schmiede wurden gesucht? Ob sie sich melden sollte?

Sie rang mit sich. Aber schließlich saßen sie hier alle in einem Boot. Sie konnten die Orks nur gemeinsam besiegen.
"Es gibt Arbeit für mich", sprach sie zu Xion und erhob sich, "man sieht sich bestimmt nochmal."
Damit warf sie ihr blondes Haar zurück und marschierte auf den Lord zu. Es war derselbe den sie zu ihrer Ankunft an der Ramme getroffen hatte.

"Ich bin Waffenschmiedin", erklärte sie.
01.10.2003, 21:28 #687
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa drehte den Kopf in die Richtung, in die der Lord deutete. Es war eher eine Schmiedeecke als eine wirkliche Schmiede. Kein Dach, kein gescheiter Ort um Sachen aufzubewahren. Doch es gab einen Schmiedeofen, einen Eimer kaltes Wasser, einen Schleifstein und, ganz wichtig, einen Amboss. Mehr brauchte es hier oben in der Burg eigentlich auch nicht, schließlich wollte sie keinen Laden aufmachen sondern kaputte Schwerter reparieren.

"Ok", erwiderte sie erstaunlich gelassen, "die Leute mit kaputten Schwertern sollen dann zu mir kommen. Ich werde mal schaun dass ich mich mit dem Schmied einigen kann."
Sie freute sich schon. Der Schmied sah nicht so aus als würde er einer Frau Kompetenz in der Schmiedekunst zutrauen.
03.10.2003, 11:04 #688
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa hatte den letzten Tag damit verbracht, kaputte Schwerter wieder ganz zu flicken und auszubessern. Ihr waren die heißesten Sachen untergekommen, von verbogenen Klingen bis hin zu äußerst ausgeprägten Dellen.
"Ich habe ausversehen vor Wut auf eine Mauer eingehauen, nun, sie war stärker...", beichtete ihr der Waffenknecht angesichts ihres verwunderten Blickes und leichte Röte stieg in sein Gesicht.
Melyssa konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Was Männer alles mit ihren Waffen anstellten grenzte schon an manche Vorstellungskraft.

Jetzt aber wurde sie durch wilde Kampfgeschreie aus ihren Gedanken gerissen. Sie hatte auf der Mauer gestanden und in den Orkring hinunter gestarrt, geistig ganz woanders. Ein Paladin stieß sie von der Seite an.
"Hey, entweder kommst du mit oder du stehst nicht im Weg rum!", bellte er unfreundlich und trieb dann eine Horde Waffenknechte mit einem Schwall von Anweisungen über die Ramme nach draußen. Unten begannen schon die Metzeleien.

Melyssa löste sich aus ihrer Erstarrung und setzte sich in Bewegung. Mit einem geübten Handgriff war Wirbelwind losgebunden und zur Ramme geführt. Der Scavenger kreischte aufgeregt in die klare Morgenluft. Viel zu lange schon hatte er hier stehen müssen, er freute sich dass es endlich mal wieder rausging.
Melyssa sprang die Stufe hinab und zog das Tier hinter sich her. Doch Wirbelwind weigerte sich zu springen. Starr wie ein Fels stand er vor dem Abgrund und machte einen langen Hals, an dem die Leine festgezurrt war. Melyssa zog unerbittlich. Mit einem kräftigen Schubs von hinten schließlich und einem lauten Protestschrei plumpste das Reittier hinab und hätte fast Melyssa unter sich begraben.
Die Amazone seufzte und stieg auf. Irgendwie hatte sie sich die Scavengerhandhabung einfacher vorgestellt.

In langsamen Schritt nun ritt sie die Rampe hinab. Sie war recht schmal, daher konnte sie nicht zu schnell reiten. Unten angekommen holte sie ihr Schwert hervor. Jetzt wurde es spannend. Sie hatte noch nie mit einer Waffe von einem Scavenger aus gekämpft. Shaela hatte ihr zwar die Theorie erklärt, doch die Praxis stellte sich bekanntlich immer als schwieriger heraus. Wichtig war, dass sie einhändig reiten können musste. Und das traute sie sich zu. Der Tag würde zeigen was sie drauf hatte.
03.10.2003, 12:35 #689
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Wirbelwind sauste nur so durch die Reihen der Orks. Wieder brachte das Brüllen und Knurren der grünen Wesen den Scavenger durcheinander und Melyssa hatte große Schwierigkeiten, das Tier überhaupt auf dem Kurs zu halten. Durch die Geschwindigkeit hatte sie einen Vorteil, doch das half ihr nichts mehr wenn sie von ihrem Reittier fiel.
Mit der einen Hand hatte sie die Zügel gepackt und hielt sich so aufrecht. In ihrer anderen blitzte der Einhänder gegen den wolkenverhangenen Himmel. Die Schlacht war eröffnet.

Die Amazone ritt einen Kreis. Ihr Herz klopfte. Jetzt würde sie ihren ersten Schlag vom Scavenger aus machen. Sie war aufgeregt. Eine solch ernste Lage war nicht gerade der richtige Ort um den berittenen Waffenkampf zu erlernen, doch hatte sie eine andere Wahl?
Der Scavenger brachte ihr nur Vorteile, es wäre töricht zu Fuß loszugehen. Sie wollte sich keinesfalls unter die Gruppe von Paladinen und Trophäenjägern mischen, die von der Ramme aus loszogen und die ersten Schlachtfelder einweihten. Sie ritt lieber um die Schlacht herum und nutzte die Ablenkung durch die Infanteristen, um den Orks von hinten die Köpfe abzuschlagen.

Ihr erstes Opfer. Der grüne Dickhäuter war konzentriert damit beschäftigt, auf einen armen Paladin einzuschlagen, welcher sich nicht schlecht wehrte. Melyssa kam von hinten herangeritten, das Schwert zum Schlag ausgefahren. Schwungvoll ließ sie es lossausen und traf den Ork im Vorbeireiten am Rücken. Dieser drehte sich überrascht um und der Paladin konnte den tötlichen Schlag landen.
Nun, noch nicht perfekt aber schon nahezu. Das nächste Mal wurde der tötliche Schlag durch ihre Klinge ausgeführt.

Geschickt wich sie einem Feuerball aus. Wo kam der her? Sie schaute herum und entdeckte bald schon einen hinterlistigen Schamanen, der mit seinen heißen Bällen in die Gruppe schoß. Gerade ging ein Waffenknecht in Flammen auf.
Melyssa stürzte vorwärts. Wäre doch gelacht wenn sie nicht mit einem Orkschamenen fertig würde.
04.10.2003, 16:27 #690
Melyssa
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Die Gildenlosen #4 -
huhuuuuuuuu süsser!

wir werden dir jetzt das leben schwer machen :D
05.10.2003, 23:54 #691
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa stand unter dem Sternenhimmel und starrte in die Nacht hinaus. Kühl war es hier oben, ein frischer Wind wehte durch das Minental. Viel schlimmer jedoch war die Stille, eine Todesstille, die sich um die Burg gelegt hatte. Dort unten, tief im Graben, lagen sie, Orks und Menschen gemeinsam. Beide hatten sie dasselbe Schicksal. Beide waren sie in einen unnötigen Krieg geraten und von feindlicher Klinge aus dem Leben gerissen worden. Beide hatten sie sicher noch viel vor sich gehabt.

Die Amazone auf der Mauer stieß einen langen tiefen Seufzer aus. Sie hasste diesen Krieg. Doch gleichzeitig hasste sie auch diese Orks, welche mit dem Metzeln begonnen hatten. Was kamen sie her und nahmen ihnen das Land weg und das Leben. Welchem Irrglauben mussten sie unterlaufen sein, eine solche Tat zu begehen? Es war der Wahnsinn, der hier herrschte.

Bedächtig drehte sich Melyssa auf der Mauer herum und schritt ein Stück darauf entlang. Links von ihr tat sich der Abrund des Todes auf, rechts von ihr erstreckte sich der Burghof, welcher nicht minder von Tod und Leid geprägt war. Die Verwundeten hatte man bereits in ein Lazarett gebracht und die Toten waren auch nicht mehr zu sehen. Und dennoch lag noch ihr Geruch in der Luft, süsslich und bitter zugleich.

Der Burghof war bis auf die Wachen leer. Alle hatten sich schon schlafen gelegt, doch Melyssa bekam kein Auge zu. Immer wieder sah sie die Bilder vor sich, fallende Orks, fallende Paladine. Und wieder fragte sie sich nach dem Sinn des Ganzen. Sie fand keinen.
Voller Melancholie hob sie den blonden Schopf zum Mond hinauf und betrachtete den runden nächtlichen Beobachter. Was musste er schon alles gesehen haben. Er sah alles, wenn sein Blick nicht gerade von einem Wolkenschleiher verhangen war. Er sah gutes und schlechtes. Und das Schlimmste, er konnte nichts dagegen tun. War sein Dasein nicht noch aussichtsloser als der ihrige? Sie konnte wenigstens ein Stückchen ändern. Sie konnte sich für Veränderung einsetzen, sie musste nicht hilflos zuschauen.

Bestärkt durch diesen neuen Gedanken sprang die junge Amazone von der Mauer in den Hof und durchquerte den leeren Platz. Das Feuer war heruntergebrannt und nur noch eine schwache Glut erinnerte daran, dass kurz zuvor hier noch besammengesessen worden war. Die Stimmung jedoch war gedrückt gewesen, anders als an den Abenden zuvor. Jeder trauerte um einen guten Freund oder Kameraden. Der Schlag gegen die Orks hatte viele Opfer gefordert. Auch Melyssa war nicht ohne Schrammen davongekommen, doch sie hatte sich gut auf ihrem Scavenger halten können und sogar der Waffenkampf hatte annehmbar geklappt. Sie brauchte gar nicht mehr viel üben, der Einsatz zwischen den Orks hatte sie direkt in die Praxis geworfen.

Einen letzten Blick in den verlassenden Burghof werfend trat Melyssa in das Nebengebäude, wo sie ein Bett zugewiesen bekommen hatte. Sie musste schlafen, so schwer es auch sein mochte. Die Orks um die Burg mochten besiegt sein, doch wer wußte schon wie lange es dauerte, bis neue an ihre Stelle getreten waren. Sie ahnte nichts Gutes.
Erschöpft fiel sie schließlich in das harte Bett. Den Blick zur Decke gewandt sann sie ihren letzten Gedanken nach. Es würde sich zeigen was der nächste Tag brachte.
Ihre Augen fielen ungewollt zu und sie wurde in einen tiefen Traum gezogen.
10.10.2003, 19:29 #692
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa hämmerte wild auf das Eisen ein. Sie hatte die letzten Tage damit zugebracht, die Waffen der Kämpfer wieder in Ordnung zu bringen, eine kleine Tat, die sie gegen die Orks unternehmen konnte. Und schon bald hatte sie sich besser gefühlt, trotz der Arbeit. Diese Arbeit war ihr Leben, je fester sie auf das Eisen einschlug desto sicherer war sie sich dessen.

Die Nacht war wieder über die Burg hereingebrochen und hatte Wolken gebracht. Es blieb jedoch trocken und sie konnte ungestört weiterarbeiten, eine Lampe zur Beleuchtung direkt neben dem Amboss.
Ein Schatten legte sich über das einfallende Licht und die Schmiedin musste aufschauen. Zuerst erkannte sie den Mann nicht. Seine Rüstung war lädiert und auch sonst hatte er einige Schrammen zu verzeichnen. Dann aber hellte sich ihr Gesicht im Wiedererkennen auf.

"Kano! Bei Donnra, mit dir hab ich hier nun wirklich nicht gerechnet. Selbst wenn es gar nicht mal so unwahrscheinlich wäre."
Sie lachte und wischte sich die Hände an der Schmiedeschürze ab.
"Ich mach die Waffen der Paladine wieder heil. Nach dem Angriff auf die Orks ist einiges kaputt gegangen und da sie keinen eigenen guten Schmied haben bin ich eben eingesprungen."
Sie spielte mit dem Schwert in ihrer Hand herum.
"Was hat dir so zugesetzt? Du siehst aus als wäre eine Horde Snapper hinter dir hergewesen."
10.10.2003, 19:49 #693
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa musterte die kaputte Rüstung des Ritters. Sie war wirklich arg verbeult und zerkratzt, den Orks nahm sie ihm ohne Probleme ab. Wie hatte er nur fast alleine dort raus gehen und sich mit einem Ork anlegen können? Sie waren doch so lebensmüde, diese Männer.

Sie schüttelte mit sichtlichem Bedauern den Kopf.
"Tut mir leid, aber ich bin Waffenschmiedin, nicht Rüstungsschmiedin. Ich kann dir mit dem Hammer ein paar Mal auf den Panzer klopfen, aber glaub mir, hinterher sind mehr Beulen drin als vorher."
Sie musste leicht lachen, selbst wenn der Ritter nicht so gut drauf zu sein schien.
"Tut mir wirklich leid. Habt ihr keinen Rüstungsschmied mitgebracht? Langsam glaub ich ja die Organisation bei euch lässt sehr zu wünschen übrig. Wandern einfach zu einer Schlacht ohne jegliche Schmiede."
Sie schüttelte verständnislos den Kopf.
10.10.2003, 20:07 #694
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Melyssa hörte auf zu lächeln. Erinnerungen kamen wieder auf, sie, wie sie vor dem Sterbebett der Hohepriesterin kniete und ihr das letzte Geleit gab. Sie meinte fast schon das Singen der anderen Amazonen wieder in ihren Ohren klingen zu hören, so real und nah schienen ihr noch die Erinnerungen.

"Es hat sich ein schreckliches Unheil über unsere Insel gelegt", sagte sie leise. "Thaleiia, unsere Hohepriesterin, ist verstorben. Donnra hat sie zu sich geholt, viel zu früh. Auch wenn es so von ihr gewollt war, das Lager steckt seitdem in einer tiefen Krise. Ich war lange nicht mehr dort, es wird Zeit dass ich mich wieder auf den Rückweg mache. Ich bin also nicht auf dem Laufenden was drüben gerade passiert..."
Sie schaute den Ritter aus traurigen braunen Augen an.
"Donnra möge es richten", murmelte sie und drehte sich wieder zum Amboss zurück.Nachdenklich fuhr sie mit dem Finger über die dutzenden Kerben, die der Schmiedehammer im Laufe der Jahre eingehauen hatte. Sie war so vertieft in die Erinnerung, dass sie Kano schon fast vergessen zu haben schien.
30.10.2003, 13:14 #695
Melyssa
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Die Burg im Minental # 2 -
Es war ein trüber Tag, ein dichter Wolkenschleier hatte sich über der Burg und dem ganzen Minental gebildet. Keine Sonne, nur tristes Grau. Inzwischen hatte sich die Burg wieder geleert, die Meisten derer, die sich hier zur Jagd auf die Orks eingefunden hatten, waren wieder gegangen. Auch Melyssa hatte sich dazu entschlossen, wieder zu gehen. In der Burg war niemand mehr, den sie kannte und es war zunehmend öder und eintöniger geworden. Wenn man so die Geschichten der einstigen Sträflinge und Amazonen hörte, da klang das alles viel aufregender, das lebhafte und verhasste alte Lager. Was war davon geblieben? Ruinen, in denen sich die Paladine verschanzten.

Ein tiefer Seufzer entrann ihr, dann packte sie ihre Sachen und ging zu Wirbelwind. Auch der Scavenger war es leid hier in der Burg angeleint zu sein. Immer wieder hatte er die Blicke der Soldaten ertragen müssen, wie sie ihn anglotzten und schon als Braten auf ihrem Spieß sahen. Aber die Amazone hatte stets darauf geachtet, dass ihm keiner zu nahe kam. Soweit kam es noch, ihr Reittier als Futter für die Paladine...Männer.

Melyssa band Wirbelwind los und blickte sich nochmal um. Es war wirklich leer, Zeit abzureisen. Aber wohin? Vielleicht erstmal in die Stadt, in der Stadt war immer was los und vielleicht konnte sie ja endlich eine Teleportrune ergattern. Irgendwer musste ihr doch da eine verschaffen können.
"Na mein Guter, dann wollen wir mal, was?`Bekommst dann auch noch was zu fressen, keine Sorge, aber erstmal müssen wir aus dem Tal raus. Hier ist eh alles tot..."
Sie stieg auf das Tier, welches sich diesmal ausnahmsweise nicht sträubte und bereitwillig steuerte es auf die Ramme zu. So verließen nun auch diese Beiden die Burg. Vorsichtig ging es die Orkramme hinunter und, unten angekommen, stob Wirbelwind davon, die Amazone fest im Sattel....
20.11.2003, 10:35 #696
Melyssa
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Die Stadt Khorinis #22 -
Die Sonne neigte sich gerade so über den Horizont, als eine schlanke Gestalt das Hafenviertel erreicht hatte. Schweigsam blieb sie neben einer Hausecke stehen, während sich die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen mit ihrem blonden Haar spielten. Sie war auf der Suche, doch sie wußte nicht wonach. Mehrere Tage hatte sie in der Stadt zugebracht, den Angriff verfolgt und im Gemenge die ein oder andere Sache vom Markt mitgehen lassen. Herzhaft biss sie nun in einen saftigen Apfel, ihr einziges Frühstück am heutigen Tage.

Ein Mann passierte die Gasse und grüßte sie kurz. Melyssa nickte zurück und musterte die dunkle Gestalt, die wohl nach einer nächtlichen Sitzung aus der Hafenkneipe zurückkam. Um diese Zeit waren noch nicht viele Leute unterwegs. Die Fischer waren noch hoch auf See und die Handwerker trudelten nur langsam zu ihren Arbeitsstätten ein. Ein recht müßiges Leben, wäre nicht eine Horde Seemöwen kreischend über den Kai geflogen und hätten die Amazone zusammenzucken lassen.

Ein böser Blick traf die Seevögel. Melyssa verließ den Schatten, in dem sie verharrt hatte, und trat in das frühe Sonnenlicht hinaus. Ein Krieger kam vorbei, wohl ebenso fehl am Platz wie sie selbst. Melyssa beachtete ihn erst gar nicht, bis ihr ein Funkeln auf seiner Brust auffiel. Er trug ein Amulett um den Hals, halbmondförmig gerundet und mit einem rötlichen Stein, dessen Antlitz in der Sonne funkelte. Melyssa blieb wie erstarrt stehen. Das konnte doch nicht...? Automatisch fuhr ihre Hand zu ihrem Hals, wo ihr halbes Drachenamulett hing. War es wirklich dasselbe gewesen? Es konnte doch nicht..

Mit offenem Mund starrte sie dem Krieger nach, der schon wieder weitergelaufen war und jetzt um eine Hausecke verschwand. Aus einem Impuls heraus lief sie ihm nach, doch als sie um die Ecke kam, war der Mann verschwunden. Verwirrt suchten ihre Augen die leere Straße ab. Hatte sie einen Geist gesehen?
Unsicher drehte sie sich herum und setzte sich an den Hafen, um ein bisschen nachzudenken.
24.11.2003, 21:30 #697
Melyssa
Beiträge: 742
Der Lehrmeisterthread #6 -
ich glaub du verwechselst da was :D

also mal gucken was sich machen lässt, tauro wollte noch warten und hemfas ist nächste woche dran, dann bist du noch übrig von stars liste das heißt du kannst mit hemfas machen.
27.11.2003, 17:48 #698
Melyssa
Beiträge: 742
Rund um Khorinis #14 -
Eine Eule flog leise durch das dichte Geäst und ließ sich schließlich auf einem blätterlosen Zweig nieder, um mit einer ausladenden Geste die Flügel einzupacken. Der fast halslose Kopf ruckte neugierig herum und drehte sich schließlich fast um hundertachtzig Grad. Zwei leuchtende gelbe Augen blinkten in der Dunkelheit auf und ließen die Gestalt unten im Wald erschrocken zusammenfahren. Schließlich flatterte die Eule mit einem aufmunternden 'Schu-huuuu' wieder auf und verschwand in der Dunkelheit.

Melyssa hielt im Gehen inne und schaute dem Nachtvogel nach. Er hatte ihr einen gehörigen Schrecken eingejagt, doch jetzt musste sie erleichtert lachen. Der nächtliche Wald barg wahrlich viele Überraschungen.
Sie setzte ihren Weg durch das Unterholz fort. Wie lange sie schon unterwegs war wußte sie nicht mehr, doch es mussten schon einige Stunden sein. Sie war bei hohem Sonnenstand losgezogen, denn in der Stadt hatte es sie nicht mehr gehalten. Zu laut war es dort, zuviele Menschen stoben umher ohne sich mal eine Pause zu gönnen. Die Stadt war hektisch und kahl, kein angenehmer Ort für eine waschechte Amazone.

Hätte sie doch bloß ihren Scavenger mitgenommen. Ein Reittier hätte die Reise wesentlich vereinfacht, doch hier im dichten Waldgestrüpp hatte sicher nicht mal der große Laufvogel eine bessere Chance als ihre eigenen Beine. Natürlich konnte sie auch einfach die Teleportrune zur Insel zücken, doch das erschien ihr wiederum viel zu einfach. Also kroch sie weiter durch die dichten Zweige und zerkratzte sich Gesicht und Arme. Ein bisschen Stolz musste sein.

Der Mond leuchtete hell durch die kahlen Äste und zeigte ihr den Weg. Sie wußte nicht einmal welche Richtung sie eingeschlagen hatte, doch gerade diese Tatsache machte ihren Ausflug zu einer Herausforderung. Sie war gespannt wo sie herauskam. Hoffentlich nicht gerade an irgendeiner Steilklippe direkt am Meer. In der Dunkelheit würde sie sie sicher übersehen.

Ein kleines Nachtgetier huschte über den Waldboden und raschelte in den Blättern, gerade als sie den Fuß dort aufsetzen wollte. Sie wich dem Tritt aus und sah gerade noch einen Igel im Laub verschwinden. Ein Glück dass sie nicht doch draufgetreten war.
Weiter ging es durch den Wald auf ein unbekanntes Ziel zu. Ihr blondes Haar schimmerte im fahlen Mondlicht und ließ ihrer Erscheinung etwas Geisterhaftes zukommen. Leise wie ein Gespenst schwebte sie dahin.
27.11.2003, 20:11 #699
Melyssa
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Rund um Khorinis #14 -
Flink sprang Melyssa über eine herausstehende Wurzel und hatte wieder ein kleines Hindernis erfolgreich überwunden. Der Wald lebte. Schon lange war sie nicht mehr nachts in der Wildnis unterwegs gewesen, daher schienen ihr die vielen ungewohnten Geräusche auch wieder etwas fremd. Eines jedoch sprang ihr sofort ins Ohr, ein Brüllen. Es war ein Todesgebrüll.

Die Amazone hielt inne. Der Schrei war verklungen und eine bedrückende Stille hatte sich über den Wald gelegt. Nicht mal der Uhu, der zuvor seine Rufe durch die Äste hatte schallen lassen, wagte noch einen Ton von sich zu geben. Wie eine Glocke legte sich die Stille über die Landschaft und drückte Melyssa in den Ohren. Irgendwas war passiert.

Alarmiert sprang die junge Frau weiter, schneller als zuvor. Das Brüllen war von links gekommen, irgendwo aus der Dunkelheit. Rasch folgte sie dem kleinen Trampelpfad, der sich aus dem Nichts zwischen den Baumstämmen gebildet hatte. Es musste nicht lange her gewesen sein, da war schon einmal jemand hier vorbeigekommen. Und er war wirklich nicht sehr vorsichtig gewesen, er musste es ebenfalls eilig gehabt haben.

Doch für das Betrachten der verknickten Zweige hatte sie jetzt keine Zeit mehr. Melyssa stürmte vorwärts und wich immer wieder peitschenden Ästen geschickt aus. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass ihr einer von ihnen hart ins Gesicht schlug und zwei hässliche Kratzer auf ihrer Wange hinterließ. Doch sie spürte den Schmerz kaum.
Endlich hatte sie das Ende des Waldes erreicht und war auf einer weiten Fläche angekommen. Viel erkannte sie nicht in der Dunkelheit, doch hinter einigen Bäumen drang Licht hervor. Sie rannte weiter und erreichte schließlich den Ort, an dem ihr sofort zwei Männer auffielen. Einer gehörte augenscheinlich zur Garde des Königs, der andere musste ein Söldner sein. Eine interessante Begegnung. Viel interessanter jedoch schien ihr der Mann auf dem Boden, der blutüberströmt war und ein klägliches Stöhnen von sich gab. Melyssa riß die Augen auf und stürzte zu ihm hin.

"Was habt ihr mit ihm angestellt, ihr brutalen Bestien?!", fuhr sie die beiden Männer an. Den toten Schattenläufer hatte sie noch nicht bemerkt. Ihr Blick war anklagend nach oben gerichtet, während sie immer noch neben dem Verletzten kniete.
27.11.2003, 21:14 #700
Melyssa
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Rund um Khorinis #14 -
Melyssa starrte dem Mann sprachlos nach. Zu dumm aber auch dass sie den Schattenläufer übersehen hatte, aber so wie es auf den ersten Blick ausgesehen hatte war ihr die Situation eindeutig erschienen.
"Entschuldigung, aber ich dachte... nun ja, hauptsache er bekommt eine Versorgung."
Sie schien etwas verwirrt. Ihre Rechnung mit den bösen Männern war nicht aufgegangen. Dabei hätte das doch enorm ihre Stimmung aufgeheitert, die sich während ihrer nächtlichen Wanderung zusehens verschlechtert hatte.

Nun spürte sie einen Luftzug an der Wange. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie einer der Milizsoldaten auf sie zugetreten war und mit ihr sprach.
"Verletzung?", verwirrt blickte sie ihn an. Er hatte schöne Augen, das musste man ihm lassen. Dann jedoch hob sie abwehrend die Hände.
"Danke, es geht schon."
Sie drehte sich herum, doch der Söldner war schon mit dem Verletzten in der Dunkelheit verschwunden.
"hey, wartet!", rief sie ihm nach. "Man sieht sich!", warf sie Jabasch noch zu und begann loszurennen. Wenn sie schon in die Geschichte mit einbezogen wurde, dann wollte sie auch wissen wie sie weiterging.
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