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10.05.2003, 15:49 #1026
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Tak on 24.04.2003 22:24:

Nachdem er die Taverne verlassen hatte, erhöte Tak die Geschwindigkeit etwas, er hatte keine Lust sich noch mit der Stadtgarde rumzuschlagen, wenn diese hier aufkreuzte. Lehna trottete ihm einfach hinterher, als er in eine der zahlreichen engen Seitengassen einbog...
Nach einer Weile zog Tak ein Amulett aus seiner Tasche und warf es seiner unfreiwilligen Begleiterin hin, die es geschickt auffing und einen kurzen Blick darauf warf. Das Amulett war einfach gearbeitet, eine matt silbrige, runde Metallplatte mit einer symbolischen Sonne darauf.
"Was ist das? Jeder von den Typen hatte so ein Amulett."
Tak drehte sich weder um noch wurde er langsamer, seine Stimme klang kalt und gefühllos, keinen Widerspruch zulassend.
"Das Erkennungszeichen des Kultes der erneuernden Sonne..."
"Was ist das für ein Kult?"
"Der Kult existiert noch nicht lange, aber er ist sehr schnell ziemlich einflussreich geworden. Die Mitglieder glauben, dass eines Tages - und dieser Tag soll nicht mehr fern sein - der heilige Erlöser kommen wird, um das Unrecht dieser Welt in heiligem Feuer zu verbrennen und 'ne neue, gerechte Weltordnung zu schaffen."
"Du bist nicht Mitglied des Kultes nehme ich an?"
"Nein... Ich arbeite freiberuflich, allerdings schon seit gewisser Zeit für den Kult. Er zahlt recht gut..."
"Hattest du einen anderen Kontaktmann oder blutet der grad den Tavernenboden voll?"
Lehna schwieg, nach einer halben Minute wiederholte Tak die Frage und verband sie mit der Feststellung, dass er eine Menge aua machender Todesarten kannte und keinerlei Skrupel hatte, ihr sein Wissen auf diesem Gebiet zu demonstrieren. Aufgrund der Vorstellung in der Taverne glaubte sie es dem Druiden dann auch...
"Er heißt Manfred...", begann sie zögerlich und stockte kurz, "Er lebt in der Taverne 'Zum einäugugen Butt' am Hafen. Hinter der Theke ist eine Geheimtür in der Wand eingebaut, dort geht es zu seinem Versteck."
Tak nickte, allerdings noch immer ohne sich umzusehen.
"Gut. Und ich warne dich - wenn du mir Lügen erzählt hast, werde ich dich finden und töten. Du kasst vielleicht wegrennen, aber du kannst dich nie im Leben vor mir verstecken..."
"Warum hast du mich eigendlich nicht schon längst umgebracht?" fragte sie plötzlich, Tak blieb unvermittelt stehen und drehte sich langsam um. Sein Blick traf den ihren und schien sich in ihren Kopf bohren zu wollen.
"Soll ich's nachholen?", knurrte der Gildenlose, Lehna wich verunsichert einen Schritt zurück.
"Weil du Talent hast, deswegen habe ich dich nicht getötet. Du musst zwar noch eine Menge lernen, aber du hast Talent..."
Lehna zog fragend die Augenbrauen hoch, so eine Antwort war so ziemlich das Letzte was sie erwartet hatte.
"Du könntest mir eines Tages nützlich sein. Doch nun entschuldige mich, ich habe ein paar Kehlen aufzuschlitzen."
Urplötzlich katapultierte sich Tak in die Höhe und landte mit einem einzigen Sprung auf dem Dach des nächststehenden Hauses, wobei es wirkte, als wäre es das natürlichste der Welt, dass man einfach mal so auf Häuser hüpfte - mal abgesehen davon, dass die Luft um seine Füße herum zu wabern schien als wäre sie erhitzt worden. Lehna sah ihm endgültig verwirrt nach, man konnte ja nicht gerade behaupten, dass ihr bisheriges Leben ruhig verlaufen war, aber soetwas war ihr noch nie untergekommen...


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Erstellt von Lehna on 25.04.2003 00:10:

Lehnas Blick streifte über den ruhig daliegenden Hafen, keine Menschenseele war um diese zeit noch hier draußen zu sehen. Um so besser, allzu viel Aufmerksamkeit könnte sie jetzt ohnehin nicht gebrauchen. Sie musste weg aus Gorthar, diese Stadt war einfach zu heißes Pflaster geworden. Dass der Rat wegen des Kultes einen Inquisitor angeheuert hatte ging ja noch, aber wenn jetzt schon Typen wie dieser finstere Krieger aus der Taverne begannen, Jagd auf die Kultisten zu machen, dann war ihr das doch ein wenig zu viel. Talent... Was dieser Typ damit wohl gemeint hatte? Und das sie ihm vielleicht noch nützlich sein konnte... Eigendlich hoffte sie viel mehr, dass sie ihm nie wieder über den Weg laufen würde. Allerdings war ihr irgendwie so, als ob sie wüsste, dass sie ihn wiedersehen würde, ob sie nun wollte oder nicht. Sie bezweifelte nicht, dass stimmte was er sagte - dass sie sich nicht vor ihm verstecken könnte. Warum auch immer...

Sicherheishalber warf sie noch ein paar Blicke in die Runde, doch es war nach wie vor niemand zu sehen, also sprang sie leichtfüßig in eines der kleinen Fischerboote, die hier vertäut lagen. Mit einem ihrer dolche durchtrennte sie das Seil und stieß sich vom Kai ab, bevor sie das Segel setzte und das Boot langsam aber sicher auf den Fjord hinaus steuerte, in Richtung der Insel Khorinis...


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Erstellt von Tak on 25.04.2003 17:26:

Tak drückte die Klinke herunter und rüttelte kurz an der Tür. Verschlossen. Und das zur Mittagszeit... Mochten ihn die Leute hier vielleicht nicht?
Der Druide sah sich kurz um, niemand in der Nähe. Gut. Einen Fußtritt später flog die Tür dann doch auf, Tak betrat die Taverne 'Zum einäugigen Butt' und sah sich kurz um. Im Vergleich zu den anderen Tavernen war diese fast schon luxuriös eingerichtet, insbesondere in hinblick auf die Möbel. Allerdings war keine Menschenseele zu sehen...
Der Gildenlose schloss die Tür hinter sich, nicht dass ihn noch jemand störte, und ging dann zielstrebig hinter die Theke. Die Untersuchung der Wand dauerte nicht lange, dann hatte er gefunden was er suchte - ein paar hauchdünne Spalten verrieten die Geheimtür. Tak klopfte an, eigendlich hatte er nicht wirklich mit einer Reaktion gerechnet, doch es gab sogar eine. Die Tür wurde aufgerissen, der dahinterstehende Wächter stieß mit einem Langschwert zu. Tak reagierte sofort, schlug die Klinge mit seinem Unterarm zur Seite und rammte dem Wachposten die Stahlkuppe seines rechten Stiefels in die Weichteile. Wie zu erwarten ging der Mann wimmernd zu Boden, etwas später hatte er sein eigenes Schwert im Rücken stecken...
Tak drehte den Toten um und tatsächlich, um seinen Hals hing dieses Amulett, dass ihn als Anhänger des Kultes auszeichnete. Scheinbar war er hier richtig...
Der Druide stieg über die Leiche hinweg und betrat den hinter der Geheimtür liegenden Gang, der bald in einer nach unten führenden Treppe endete. Ohne Eile ging er die Treppe hinunter, unten stand ein weiterer Wächter, doch bevor dieser mehr tun konnte als überrascht die Augen aufzureißen, steckte ihm auch schon ein Wurfmesser in der Kehle. Erneut folgte ein kurzer Gang, der vor einer weiteren Tür endete, die sich allerdings problemlos öffnen ließ...
Unter dem Druiden erstreckte sich eine Halle von unerwarteten Ausmaßen, er selbst stand auf einer Art Podest, von dem eine Treppe hinunterführte. Die Halle war gefüllt mit Kisten, Säcken, Waffen und anderen Gütern, der hintere Teil war durch eine Art Kistenwand fast abgeteilt vom vorderen, nur ein Schmaler Durchgang war noch frei. Und er vernahm Stimmen dahinter. Der Durchgang wurde von einem weiteren Posten 'bewacht', der allerdings letzt Nacht zu lange durchgezecht zu haben schien, jedenfalls fand er es im Reich der Träume angenehmer als in der Wirklichkeit...
Tak sprang von dem Podest hinunter und näherte sich lautlos dem Durchgang. Dem Wächter wurde noch schnell die Kehle durchgeschnitten, dann duckte sich Tak hinter eine Kiste und spähte in den hinteren Teil der Halle. Dieser war wesendlich kleiner als der vordere, mindestens zwanzig Leute standen dort herum, die meisten waren schwer bewaffnet und gerüstet, besser als die anderen Kultisten, denen Tak bislang begegnet war. Scheinbar handelte es sich bei ihnen um soetwas wie eine Elite.
wirklich interessant waren allerdings vor allem die beiden männer in der Mitte, die an einem Eichentisch saßen und sich unterhielten. Einer von ihnen musste wohl dieser oberkultist sein, von dem ihm Lehna erzählt hatte, Manfred. Er trug eine plattenrüstung, die seinen Oberkörper schützte, und einen langen schwarzen Mantel darunter. Auf seinem Rücken war ein robuster Zweihänder festgeschnallt, ein langer Dolch steckte in einer Lederscheide an seinem Gürtel.
Wesendlich interessanter war allerdings der andere Mann. Tak hatte ihn vor kurzem schon einmal gesehen - es war der dunkle Magier aus dem Tempel unter dem Blutfliegenmoor...
"Ja, Meister Sarevok, es läuft alles nach Plan. Die Inquisition wird daran nichts ändern, wir sind vorbereitet."
Der dunkle Magus nickte langsam.
"Gut, ich verlass mich auf dich, Manfred. Es ist wichtig für unsere Pläne, dass sie nicht groß gestört werden. Ich habe dir das Buch mitgebracht, in dem die Beschwörung nachzulesen ist... Wir müssen so schnell wie möglich die Tafeln zusammensuchen und zuschlagen."
Der Magier griff unter seine Robe und holte ein dünnes Buch hervor welches er Manfred überreichte. Tak lächelte böse. Glück musste der Mensch haben...
Ein Schatten schoss zwischen den Kisten hervor auf die beiden Redner zu, Stahl blitzte auf. Manfred schrie überrascht auf und zog seinen Arm zurück, als die Klinge in sein Fleisch schnitt und ihm das Buch aus der Hand gerissen wurde. Tak sprang hoch, stieß sich von der Wand ab, landete mit einem Sprung wieder im Durchgang zwischen den Kisten und war eine Sekunde später schon auf dem Podest angekommen. Er drehte sich noch einmal kurz um, dann schlug er die Tür hinter sich zu, das folgende Klopfen wurde von den Pfeilen verursacht, die sich in das Holz bohrten...

Sarevok schmetterte seine eiserne Faust auf die Tischplatte, die nachgab, als wäre sie aus Pappe. Unbändige Wut stand in seinen Augen, als er Manfred anstarrte. Der Kultist wich verunsichert zurück, während er sein verletztes Handgelenk umklammerte.
"Findet ihn!", knurrte Sarevok, "Findet ihn und bringt mir das Buch... UND SEINEN KOPF!" brüllte der finstere Doppelgänger Saturas', Manfred stotterte ein kaum verständliches "Natürlich, Meister..."
"Du hast doch keine Ahnung was das bedeuten kann..." begann Sarevok, unterbrach sich dann aber.
"Findet ihn. Ich muss mich beeilen."
Der Magier dematerialisierte sich in einer Wolke dunkler Magie, während Manfread finster vor sich hin starrte. Ja, sie würden denjenigen finden, der das eben getan hatte. Und er würde sich dann wünschen, niemals geboren worden zu sein...


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Erstellt von Superluemmel on 26.04.2003 00:40:

Der Schankraum war gut gefüllt. Überall drängten die Leiber der Sauf- und Vergnügungssüchtigten aneinander, Krüge klirrten zum gemeinsamen Prost und das Lachen der Besucher erfüllte den Raum.
Feine Rauchfahnen kräuselten sich von den einzelnen Tischen in die Höhe und sammelten sich unter der Zimmerdecke zu einem dichten Nebelteppich. Der Geruch von Tabak, Bier und Schweiß lag in der Luft, vermischte sich mit dem würzigen Duft von Tee.
Die Quelle dieses Dufts war schnell gefunden. Auf einem Tisch in der düstersten Ecke des Raumes stand eine Tasse und dampfte einsam vor sich hin.
Sah man nur beiläufig hinüber, so entging dem ungeschulten Auge mit großer Wahrscheinlichkeit die in der Ecke sitzende Gestalt. Die Kleidung des Schattens verschleierte ihn fast vollständig von ungewollten Blicken. Eine tief ins Gesicht gezogene Kapuze verdeckte den größten Teil des Kopfes und tauchte den wenigen Rest in wogende Schatten.
Der weite, schwarze Mantel verhüllte die Gestalt der Person fast vollständig. Nur die offensichtlich schon etwas ausgelatschten Stiefel waren noch sichtbar.
Ja, er war zurück.
Frost hatte wieder einen seiner unzähligen, berühmt/berüchtigten Mäntel!
Als er diesen Vormittag über den Markt der Hauptstadt schlenderte um Vorräte und Ausrüstung für sein bevorstehendes Unternehmen zu ersteigern, konnte er nicht widerstehen. Zu lange musste er schon ohne seine äußere Seele durch die Lande wandern.
Seitdem sich sein alter Mantel im Feuerodem des alten Drachen in Rauch aufgelöst hatte, fehlte ihm ein Teil seiner Selbst. Nein, er konnte so nicht weiterleben!
Deshalb hatte er einen Teil seiner neu erworbenen Ersparnisse in den Kauf eines neuen Mantels investiert. Doch irgendwo in den tiefsten Abgründen seiner Gedankenwelt flüsterte eine bösartige Stimme dass auch dieser schöne, zutiefst schwarze Mantel nicht allzu lange halten würde.
Glücklicherweise hörte Frost nicht auf diese Stimme. Sonst wäre er noch Gefahr gelaufen, wahnsinnig zu werden. Allein schon die Vorstellung an den Verlust eines weiteren Mantels....
Nein, besser gar nicht dran denken.
Es gab wichtigeres. Zum Beispiel die Gespräche am Nachbartisch.
"Sog a moi, Hubert, host scho vom Eggert g'hört?"
Das Gegenüber des Sprechers, ein etwas dickleibiger, bärtiger Mann setzte gespannt sein Bier ab.
"Na, da bin i jetz aber g'spannt. Lass hör'n!"
Der erste Mann beugte sich weit über die Tischplatte, blickte aufmerksam erst nach links, dann nach rechts und fuhr dann hinter verschwörerisch gehobener Hand fort.
"Der Eggert, der is nimma!"
"A kumm, geh weida, des konnst mia net erzähl'n...."
Doch sein Gesprächspartner schien es durchaus ernst zu meinen. Um seine Wichtigkeit zu betonen, fuchtelte er mit dem Zeigefinger direkt vor dem Gesicht des Dicken herum.
"Des stimmt! Gut, i woa net seibst dabei, aber der Horst hot's mia erzählt."
Erneut sah sich der Mann gehetzt zu beiden Seiten um. Wie gut, dass man nicht in die selbe Richtung schauen musste, aus der man Geräusche empfangen wollte....
"Pass auf, der Eggert war halt wie eig'nlich jed'n Abend in seiner Kneipen, als da dieser Kerl zur Tüar neikimmt. Wenn i er g'wesen wär, i wär glei abg'haut. Und dann hat dieser Kerl, so'n richtig finstrer muss des g'wesen sei, ein riesen G'metzel veranstalt't. Alle tot, host mi!"
Jetzt war der Dicke doch geschockt.
"Na, wer mocht'n sowas?"
Das restliche Gespräch war für Frost nicht mehr sonderlich interessant.
Allerdings musste er zugeben, dass dieses Gerücht sein Interesse geweckt hatte.
Erstaunlich, dass ein einzelner Mann eine komplette Kneipe ausräucherte. Ein Wahnsinniger wäre wahrscheinlich kurz darauf von der Garde geschnappt worden, doch dann hätten die beiden Tratschtanten sicherlich davon geredet.
Der Waffenmeister nahm sich vor, die Augen offenzuhalten....
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Erstellt von Tak on 26.04.2003 01:42:

Die Tür der Taverne quietschte leise, die Bodendielen knarrten beleidigt, als eine dunkle Gestalt eintrat. Die Tür fiel hinter dem Neuankömmling ins Schloss, er blieb ein paar Sekunden lang stehen und musterte die Leute, die in der Kneipe saßen, als würde er etwas oder jemanden suchen. Dabei entging ihm nicht, dass zwei der Gäste irgendwie berunruhigt zu ihm starrten und möglichst unbeteiligt auszusehen versuchten, als sein eiskalter Blick sie streifte. Dennoch schien er niemanden zu finden, den er suchte. Ob er das nun gut oder schlecht fand konnte man nicht sagen, seine Miene war vollkommen ausdruckslos.
Ohne sich zu beeilen ging der Mann zur Theke, legte ein Goldstück auf selbige und verlangte ruhig einen Weißwein. Der Wirt schenkte ein, noch einmal streifte der Blick des dunklen Gesellen über die Anwesenden. Und blieb letztendlich auf den beiden hängen, die so beunruhigt schienen durch seine Anwesenheit. Man konnte meinen, das seine Augen noch ein paar Grad kälter wurden, während er sie betrachtete. Die beiden Gäste hingegen konnte man beinahe schrumpfen sehen...
Schließlich erhoben sich beide gaaaanz unauffällig, ohne den dunklen Besucher an der Theke aus den Augen zu lassen, und gingen beide zur Tür. Betont langsam, um auch ja nicht so zu wirken, als würden sie vor etwas oder jemandem flüchten. Schließlich hatten sie den rettenden Ausgang erreicht und einer von ihnen, ein dicker Kerl mit Bart und Lederhose, griff nach der Klinke. Jedenfalls hatte er das vor, bis plötzlich die Tür zu leben begann. Das Holz formte sich innerhalb von Augenblicken zu einem Wolfskopf, der nach der Hand des Dicken schnappte. Dieser schrie entsetzt auf, als die Tür ihre Fänge in seine Finger schlug und riss seinen Arm zurück. Voller Entsetzen taumelte er nach hinten und drückte dabei seine blutende Hand an seine Brust, der andere Kerl tat es ihm gleich und flüchtete nun in eine dunkle Ecke des Raumes.
Tak lächelte spöttisch und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Weinglas...
10.05.2003, 15:50 #1027
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Die Inquisition on 26.04.2003 20:16:

Ungerührt ging Tannenberg von einem der Opfer zum nächsten. Elf Leute waren es, die das Massaker bei in der Taverne nicht überlebt hatten. Sie alle wiesen nur sehr wenige Verletzungen auf, meist nur eine einzige, die dann tödlich gewesen war. Wer auch immer die Kneipe in ein Schlachthaus verwandelt hatte, der musste sein Handwerk verstehen...
"Also, es steht fest dass mindestens vier der opfer dem Kult angehörten, und bei einem fünften wird dies sehr stark angenommen, auch wenn wir nur vier Amulette gefunden haben."
Tannenberg nickte langsam und wartete darauf, dass der Stadtgardist seine Ausführungen fortsetzte.
"Die restlichen Opfer sind Lothar, der Besitzer der Taverne, Paul, sein Rausschmeißer und Susi, die als ***** 'gearbeitet' hat. Die Tavernenbelegschaft also. Außerdem drei weitere Männer die als Eggert, Sigert und Wulfgert identifiziert werden konnten. Laut ihren Bekannten und Verwandten - so sie welche hatten - war das ihr Stammlokal, in dem sie fast jeden Tag zu finden waren, wir vermuten daher, dass sie eigendlich nur unbeteiligte Gäste waren, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort aufgehalten haben. Wahrscheinlich hat der Täter sie umgebracht, um eventuelle Augenzeugen aus dem Weg zu räumen."
Inquisitor Tannenbergs Blick wurde nachdenklich, dann ging er zur Theke und nahm sich eine Flasche Bier.
"Ähm... Inquisitor..." wollte der Gardist ihn darauf aufmerksam machen, dass das jetzt vielleicht etwas unpassend kam, aber ein böser Blick Tannenbergs brachte ihn zum Schweigen.
"Fahrt fort.", forderte der Hexenjäger den Gardisten auf, "Gab es irgendwelche Zeugen?"
Der Gardist fummelte umständlich an einem Zettel herum, den er in den Händen hielt und hatte erst nach ungefähr einer viertel Minute gefunden was er suchte. Die Zeit nutzte Inquisitor Heinrich Tannenberg sinnvoll aus, um die Bierflasche zur Hälfte zu leeren.
"Ja, es gab einen Augenzeugen. Na ja... Sowas ähnliches. Ein alter Fischer der den Hafen entlaggewandert ist hat angeblich eine Gruppe von sechs Leuten in der Taverne verschwinden sehen, unter ihnen war eine Frau. Dann dauerte es nicht lange, höchstens einige Minuten, bis so ein 'unheimlicher Kerl', wie der Fischer Krause sich ausdrückte die Taverne verließ zusammen mit dieser Frau. Er hat dem zunächst keine große Bedeutung beigemessen, erst als dann ein weiterer Gast die Taverne betrat und sofort schreiend wieder rausgerannt kam und die Garde alarmiert hat, hat er kapiert, was er da beobachtet hatte..."
Tannenberg nickte langsam.
"Also eine Frau? Zwei Täter?"
"Tja, Inquisitor, da sind wir uns nicht so ganz sicher. Immerhin kam diese Frau mit der Gruppe in die Taverne, von der wir übrigends vermiuten dass es sich um die Kultisten handelte. Etwas anderes wäre nicht sonderlich wahrscheinlich. Also entweder sie steckt mit dem Täter unter einer Decke oder es gibt irgend einen anderen Grund, warum er sie nicht getötet hat, was ich mir allerdings nicht so recht vorstellen kann..."
"Daran, dass er keine Frauen schlägt, wird's kaum liegen." meinte Tannenberg kühl und warf einen geringschätzigen Blick auf die tote Barnutte.
"Also, ich brauche diese Frau. Und zwar lebend. Egal wo sie ist. Sie ist der Schlüssel zu Täter."
Und der Täter vielleicht der Schlüssel zum Kult, dachte er noch. Wer auch immer hierfür verantwortlich war, er hatte es kaum nur aus Spaß getan. Die Kultisten waren der Grund für das Gemetzel gewesen, die Anderen hatten aus Gründen der Augenzeugenbeseitigung dran glauben müssen. Ja, wenn er erstmeinmal den 'Kneipenkiller' hatte, wie das Volk ihn mittlerweile nannte, dann wäre er wahrscheinlich ein großes Stück weiter...


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Erstellt von manmouse on 27.04.2003 01:37:

Esteron war also dem Mann auf das Boot gefolgt. Das Boot hob und senkte sich. Die Männer ruderten wie wild. Sie ruderten sich aus dem Nebenbecken. Sie ruderten sich an den ersten kleinen Inseln vorbei, wo einige Schiffwracks lagen. Sie ruderten und ruderten.

Krieger klärte den jungen Esteron unterwegs auf, was den letzten Abend passiert war. Das sie sich im Wald unter einer riesigen Birke kennen gelernt hatten. Wie Horaxedus von seinem Ofen erzählt hatte, und das er eine Abzugtrichterhaube aus gehärtetem Schwarzstahl benötigte. Was immer das auch war. Wie die vier Männer sich an den Sumpfkrautstengeln gelabt hatten. Und Esteron tierisch auf die Kacke gehauen hatte, das er diese ominöse Haube in Gorthar besorgen würde. Koste es was es wolle.

Dann erzählte er ihm von dem Weg zur Stadt. Den steppenden Wachen, der Hafenspelunke und schließlich von der Roten Laterne. Davon das Esteron so besoffen und zugekifft war, das er mit den Mädels um die Wette getanzt hatte. Und der hübschen braunhaarigen freiwillig auf das Zimmer gefolgt war.

Esteron hatte nur die Wahl den Worten des Kriegers Glauben zu schenken, da ihm solche Detail der vergangenen Nacht schlichtweg fehlten.

So ruderten die Männer immer weiter auf der offenen See. Das Meerwasser bäumte sich auf und die Wellen schlugen ab und an über die Männer herein. Esteron war die offene See nicht gewohnt, und sein Kreislauf schon gar nicht.

Sein Magen rebellierte, wahrscheinlich war es die Mischung. Kiffen sowie saufen am Vorabend und heute eine Reise in einem Boot auf dem Meer. Es kam wie es kommen musste.

Esteron, beugte sich nach vorne und erbrach seinen ganzen Mageninhalt auf das feuchte Holz. Es wollte gar nicht mehr aufhören. Nein, es wurde immer schlimmer. Der junge Mann kotze grade um sein Leben. Am Horizont glitt derweil das Amazonenlager vorbei. Wie lange würden sie noch brauchen bis sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten? Wann hatte diese Tortour ein Ende?


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Erstellt von Krieger-BP on 27.04.2003 02:00:

„Ähm, das ist nicht nett!“, brachte Krieger hervor. Die kleinen grüngelblichen Kotzteile verbreiteten sich im gesamten Vorderteil des Schiffes. Und wenn man mal eine Welle brauchte, die das Schiff überflutete, kam sie nicht. Ja, wenn’s um Kotze geht, dann ist das Meer scheu. Krieger klopfte dem Bloondi, „ist nicht so schlimm, nach der Nacht“. Kriegers Gesicht verzog sich erst zu einem Grinsen, dann brach er jedoch in schallendes Gelächter aus. „Ja ja, der Tanz mit den Mädels war echt klasse!“, brachte er noch mal hervor. „Vor allem das grüne Zeugs, was du wie nix weggetrunken hattest!“, Kriegers Gesicht lief leicht rot an vor lachen, er konnte kaum noch normal sprechen, „das liegt jetzt vor uns, hahahahaha“

Krieger sprach immer noch im heiteren Ton, „mach dich mal nach hinten! Ich rudern den Rest des Weges! Und kotze jetzt bitte ins Meer.“ Dann schöpfte er mit der Hand etwas Wasser ins Boot und verteilte es auf dem Boden. Mit den Füßen schob er die Kotze in die eine Ecke. Das mussten sie sauber machen, wenn sie in Gothar angelangt sind! So packte er sich beide Ruder und wendete den Bug nun vom Festland weg, genau auf Gothar zu. Das Paddel tauchte ins Wasser ein und traf dabei versehentlich ein paar Fliegenfische, die gerade imposant nach oben springen wollten, um ihr Schuppen im Mondlicht zu zeig, doch aus die Maus. Der nächste Fisch wird sich freuen.

Es dauerte nur noch ein paar Ruderminuten, da trafen sie auch schon im Hafen von Gothar ein. Er war nicht sehr groß, doch es genügte. Der nächst beste Anlegesteg gehörte ihnen. So lenkte Krieger direkt darauf zu, warf dein Seil nach ihm aus und band das Bootchen fest. Sogleich schritt er aus dem Boot und reichte seinem Kameraden die Hand. „Komm ich helfe dir, du wirst jetzt wohl etwas wackelig auf den Beinen sein!“, sprach er und zog ihm aus dem Boot. In der Tat war Esteron etwas wackelig auf den Beinen, weshalb er sich auf den Steg setzte. Krieger hatte eh noch damit zu tun die verursachte Kotze wegzumachen und auch das Heck wieder sauber zu bekommen, denn Esteron hatte ein paar mal verfehlt.

„Du“; sprach er, während er das Schiff reinigte, „weißt du, woher wir dieses Haubenteil bekommen sollen? Ich hab nämlich nicht den blassesten Schimmer, denn mir ist hier nur die Taverne und ein Teil des endlosen Landes außerhalb der Stadt bekannt!“ Krieger kratzte sich fragend am Po. Hoffentlich hatte Esteron wenigstens davon eine Ahnung, ansonsten blieb ihnen erst einmal nur die Möglichkeit sich in der Taverne um zuhören. Auch so war das Land hier ziemlich erschüttert vom Krieg. Fremde wahren nicht so gern gesehen und vor allem nicht so ein Gauklerduo wie Esteron und Krieger, doch solange sie gut zahlten, dürften sie keine Probleme bekommen...


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Erstellt von manmouse on 27.04.2003 02:23:

Esterons Kreislauf begann sich langsam wieder zu fangen. Dieses verdammte hin und her Geschaukel hatte nun mal seinen Tribut gefordert.
Immer noch den Bauch haltend, sah er zu Krieger rüber, entschuldige sich zum wiederholtem male, für die Sauerei auf dem Schiff. Dann erwiderte er auf Kriegers Frage.

“ Nein Krieger, ich kenne dieses Land ja nicht mal. Geschweige denn wie wir an diese blöde Abzugtrichterhaube, für den Vorsitzenden des Kastell kommen sollen. Da haben wir uns auf etwas eingelassen. Wobei es sicher lustiger wird als nur blöde Steinchen zu sammeln. Ich vertraue da ganz auf deine Fähigkeiten als Fremdenverkehrsführer.“

Esteron begann jetzt laut zu lachen.

“ Ich könnte jetzt was zu rauchen vertragen, hast du noch einen Stengel für mich? “ Immer noch lachend kippte Esteron nach hinten über und hielt sich den Bauch vor Schmerzen.

Was war denn bitte schön so lustig daran, in einem fremden Land, nach einer Haube zu suchen?
Die erste Hürde jedoch hatten die beiden Halunken gemeistert.


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Erstellt von Krieger-BP on 27.04.2003 02:51:

Krieger kratzte sich abermals verwirrt am Hintern. War das jetzt ernst gemeint? Wollte Esteron ihn total verarschen? Erst raucht er wie ein Schlot, dann leugnet er zu rauchen und sagt, dass er Nichtraucher sei und jetzt, jetzt wollte er so einfach einen Stängel haben? Krieger verharrte noch einen Augenblick, „Nun gut, hier hasst du einen“ und lächelte ihn an.

Das Schiff war blitze blank. Wäre es hell gewesen hätte man es bestimmt mit einem Spiegel vergleichen können. Was Ordnung anbelangte, war Krieger einfach nur auf dem höchsten Stand. Wieder kratzte er sich am hinter. Irgendwas juckte da ganz gewaltig. War das wirklich eine Frau, die vorhins in seinem Bett lag. Krieger zuckte mit den Schultern, da solle jemand mal sagen, dass Sumpfkraut die Menschen nicht zusammenbringe.

„Ich würde sagen, dass wir uns jetzt erst einmal zur Taverne aufmachen, dort noch ein bisschen einen Heben gehen und die Leute etwas belauschen! Wir könnten uns natürlich auch nach einem Lusthaus umhören, doch um ehrlich zu sein, kann ich echt nicht mehr. Ich glaube ich brauche mal ne Nacht ein Bett für mich allein.“ Krieger half Esteron wieder auf die Beine und zündete seinen Stängel an. Danach schob er sich auch noch einen in den Mund und zusammen, rauchend, zogen sie zur Taverne.

Die schmale Gasse zeigte kein Leben, nur die beiden Wanderer torkelten hindurch. „Da vorn dann Links, da wieder rechts, und dann eine rechts links Täuschung an der Säule vorbei und an der nächsten Abbiegung gerade aus, und wir sind da!“, erklärte Krieger den Weg. „Willst du nicht schon mal voraus gehen?“, fragte er Esteron. Dieser schüttelte grinsend den Kopf. Dann setzte beide ihren Weg fort und nach zweimal Verlaufen fanden sie auch schon die Schenke. Die Tür prasselte auf und die beiden traten ein...
10.05.2003, 15:51 #1028
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von manmouse on 27.04.2003 03:27:

Die beiden Männer betraten, die Taverne. Dichter Rauch sowie der Gestank von verkipptem Bier und Schweiß trat dem
Pärchen entgegen. Die Taverne schien gut besucht zu sein. Die beiden Männer hatten aber das Glück einen leeren Tisch zu finden. Schnell kam eine freundliche aber fette Bedienung an den Tisch und fragte die Wanderer nach dem gewünschten Verlangen.
Esteron bestellte sich eine Hühnersuppe um den Salzgehalt in seinem Magen wieder auszugleichen und Krieger hingegen bestellte sich einen Humpen Bier. Die Bedienung verschwand so schnell wie sie gekommen war und die beiden Männer hatten nun erst mal die Gelegenheit sich in der Taverne umzusehen.

Ob hier einer war der ihnen bei der Suche nach der Haube helfen konnte?
Esteron war sich nicht schlüssig, denn es hatte eher den Anschein, das die anderen Tavernenbesucher die beiden sehr misstrauisch beäugte. Ja das war es, nicht Krieger und Esteron hatten jetzt die Gelegenheit bekommen, sich in der Taverne umzusehen, nein seit dem die fette Vettel die Sicht freigemacht hatte, hatten die anderen Gäste Gelegenheit die beiden Männer zu beobachten. Und es waren nicht gerade wenige Blicke die auf den beiden ruhten.

Wie viel Zeit verging jetzt grade? Fühlte sich Krieger genauso unwohl in seiner Haut? Wo blieb nur die Vettel mit den Speisen.
Dann spielte das Schicksal den beiden in die Hände, denn hinten in der Ecke, begannen sich zwei Kerl zu prügeln. Der eine hatte wohl beim Knobeln beschissen, und das passte dem anderen Kerl überhaupt nicht.
Die Blicke richteten sich wieder von den beiden Männern ab, und da kam auch endlich die Frau mit der ausladenden Theke und brachte die Speisen, mit einem schwitzigem Lächeln. Krieger hatte es der Dame wohl angetan.


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Erstellt von Krieger-BP on 27.04.2003 04:05:

Nur für einen kurzen Augenblick berührten sich die Hände der fetten Vettel mit Kriegers. Ein funke sprühte und ein leichter Gefühlserguss durchdrang den Raum. Blicke trafen sich, ein Lächeln wurde ausgetauscht und eine kurze Kussbewegung wurde gemacht. Kriegers Augen funkelten, als die Wirtin sich wieder umdrehte und zur Theke galoppierte und dabei ihr bestes Teil präsentierte, das elegant von rechts nach links wippte.

Kriegers Gedanken schweiften ab. Er war hier in Gothar, mit einem jungen Blondschopf, in einem eisigkalten Gebiet, voller Räuber und Gefahren und jetzt, da sich ihm hier ein Lichtblick darbot, sollte er so einfach sitzen bleiben? Wer weiß wie lange er keine Frau mehr sehen würde, ja vielleicht war die fette Vettel die letzte, die ihm überhaupt noch vor die Augen kaum. Sollte er es jetzt nicht riskieren, ihre Blick und Gesten, der übertriebene Hüftschwung, das schwitzige Lächeln, das alles sagte doch schon alles. Krieger sollte die Gelegenheit an den Haaren packen und sie zu sich ziehen. Nein, das war zu schwer, besser er ginge zu ihr.

Mit einem eleganten Schwung, stand er auf und sprang über den Tisch, machte zwei Sätze und landete nun direkt vor dem Tressen, hinter dem die dicke Vettel stand. Die Bar war perfekt auf sie zugeschnitten, denn dort wo es zu eng gewesen wäre, hatte der nette Hausmeister einfach ein Stück weggesägt. Die anderen Variante, der Vettel was wegsägen, wäre kostensparender gewesen und hätte viel Aufwand erspart, aber egal. Krieger übernahm das Reden. „Holde Vettel, die fett... ähh... schönste Frau auf Erden, nein sogar in ganz Gothar. Euer Antlitz hat mich fasziniert, wollet ihr unter meine Haube kommen und für ewig an meiner strammen Männerbrust stehen?“ Krieger streckte die Arme nach ihr aus, gestikulierte viel und stark mit den Augen und dem Kopf und beachtete die verächtlichen Buh rufe neben ihm gar nicht.

Die fette Vettel eröttete sogleich, denn sie war es ja nicht gewohnt soviel positive Aufmerksamkeit zu bekommen. Sprachlos stand sie da, ein paar Schweißperlen tropften ihr übers Doppelkinn und die schweißigen Haare klebten am dicken Nielpferdkopf, genau wie das T-Shirt, dass gerade einen Schweißkontest hinter sich hatte und ihre natürlichen, etwas stark ausgeprägten, Rundungen elegant hervorhob. Ihr Mund öffnete sich, brachte die leicht gelblich angehauchten Zähne hervor, und nebenbei streckte auch sie ihre Arme aus um Krieger an sich zu schmiegen, was natürlich sein zur Zeit sehnlichster Wunsch war. Ich meine schweiß ist ja was ganz natürliches, jeder Schwitzt mal, und die Rundungen kann man(n) ja auch noch glätten. „Oh, mein Eretter, ihr wollet mich zur Frau, fürs ganze Leben und wollet mich in eure starken Arme schließen, oh wie gern würde ich, nein, ich will es! Ja ...“, doch weiter konnte sich nicht sprechen, denn Esteron brachte das Massaker zum stoppen. Krieger hatte in den Hauch von Gefühle, der ihn umgab, gar nicht bemerkt, wie er sich ihm genähert hatte. Nun sprang Esteron auf die Theke. „Halt ihr beiden Knutschgeilen! Jetzt ist Schluss, seht ihr nicht, dass da drüben kleine Kinder sitzen?“ Esteron zeigte auf einen Tisch ganz hinten in einer Ecke. Die Kinder hatten sie schon vor Angst unter den Tisch verkrochen. „Gut, wir gehen ins Nebenzimmer!“, sprach Krieger und Esteron nickte ihm daraufhin zu. Das war in Ordnung.

Leider stoppte ein zu tief hängendes Regal Kriegers Marsch. Dabei verlor er das Gleichgewicht; man müsse noch dazu erwähnen, dass er die fette Vettel auf den Armen versuchte ins andere Zimmer zu hiefen; und stürzte zu Boden. Schmerzhaft gaben ein paar Rippen den Geist auf und brachen unter der Last. Erst jetzt wurde Krieger bewusst was er hier machte. Jetzt wieder vollkommen bei Sinnen rollte er die fette Vettel von sich herunter und sprang wieder zu seinem Tisch zurück. Er fühlte sich, als sei er entjungfert worden. Verächtlich schob er den Aschenbecher von sich weg. Er würde kein Sumpfkraut mehr rauchen, zumindestens heute!...


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Erstellt von manmouse on 27.04.2003 04:39:

Man was war das nur für ein Kerl? Hätte Esteron nicht schon seinen Magen auf dem Boot leer gekotzt so würde er es sicher jetzt tun. Was dieser Sumpfkraut vernebelte Kerl da eben abgezogen hatte, konnte man nicht mehr toppen.
Die Schlägerei in der hintertesten Ecke wurde unterbrochen und die Kerle hatten ihre Augäpfel auf Kriegers Balzversuch gerichtet. Sie hatten mit ansehen müssen, wir der Kerl aus dem weit entfernten Pyramidental, der dicken Wirtin den Hof gemacht hatte. Wie er sie nach Esterons Einwurf in die hinterste Kammer schleppen wollte um sie zu beglücken, um seinen Spaß zu haben. Aber nein, er lies sie alleine zurück. Brach der jungen Frau das Herz.

Die Wirtin lief weinend nach hinten ins Kabüfken, und heulte wie ein Schlosshund. Krieger und Esteron bekamen von alledem nicht viel mit. Der junge Wanderer hatte sich wieder seine Brühe zugewandt und Krieger musste dem Spott und Hohn der anderen Kerlen trotzen. Was war nur in den Mann gefahren, lag es an dem Sumpfkraut?

Dann ganz plötzlich schlug die Tür der hinteren Kammer auf. Ein dicker bärtiger Mann von einer verdammt großen Statur trat mit zwei weiteren jüngeren aber ebenso stämmigen Kerlen heraus, schritt zu den beiden jungen Männern und blickte finster drein.
“ Liesellotte, komm sofort her und zeig mir welcher dieser Kerle dir den Hof gemacht hat.“ schrie der Vater der Wirtin. Doch Liesellotte schluchzte nur.
“ Wer von euch beiden Wichten war das? Wer hat meiner hübschen Tochter den Hof gemacht“

Esteron rutsche unruhig auf dem Schemel hin und her, Krieger tat erschrocken, so als wenn er von nichts wusste. Der Wirtsvater wurde immer wütender, langsam traten seine Augen hervor. Er blickte drein wie ein aufgeblasener Ochsfrosch. Doch keiner der beiden antwortete ihm.

Wie würde sich diese Situation klären lassen? Einfach weiter schweigen und warten bis sich der Kerl wieder beruhigen würde? Nein, soweit sollte es nicht kommen.

Der Ochsfrosch drehte sich um, und rief in die Gruppe der Gäste.
„Werte Kundschaft, wer mir sagt, wer von den beiden Wichten meiner Tochter nachgestellt hat, bekommt eine Woche Freibier.“
Bumms, damit hatten sie den Salat, öh Ärger. Denn jetzt ging alles so schnell, das man schon gar nicht mehr mitkam.

Alle Finger in der Taverne zeigten auf Krieger. Der Wirtsvater fackelte nicht lange, packte den Blondschopf am Kragen und zog ihn in die hintere Kammer. Esteron hingegen wurde von nun an von den zwei stämmigen Kerlen bewacht. Hilfe holen war nicht.


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Erstellt von Krieger-BP on 27.04.2003 05:11:

Fuchsteufelswild packte der Wirtsvater Krieger an den Haaren. Die Arme und Beine nach allen Richtungen ausstrampeln riss Krieger jedes in seinem Umkreis stehende Glas mit, doch von dem eisenhartem Griff konnte er sich nicht mehr lösen. Das war und wird sein Ende sein, egal wie es ausging. Entweder er müsse diese dicke Berta heiraten oder ihr Papa dreht ihm den Hals um. Krieger heulte laut los und schloss die Augen.

„Bitte bitte bitte, ich will noch nicht sterben! Ich bin doch schon viel zu verbraucht dafür! Was will der Tod denn mit einer ausgelaugten und zugerauchten Seele? Ich kann doch noch gar nicht sterben, ich bin doch viel zu schön!“, bettelte er. Doch der Lieselottevater antwortete eisern und fest entschlossen, „mit dir hab ich noch was Besonderes vor! Warts nur ab, du wirst dir noch wünschen zu sterben!“ Sein eiserner Griff wurde stärker. „Ok, dann bringt mich um! Meine Seele taugt nichts mehr, sie fällt den Anderen nur zur Last und bringt Unheil über die Welt!“ Doch nichts geschah. Diesmal antwortete der Vater nicht, doch er ging nun schneller auf das Kämmerchen zu. Die Lieselotte blieb draußen. Das sollte ein Konversation zwischen Vater und vielleicht zukünftigen Sohn werden.

Krieger öffnete die Tränen verschmierten Augen. Er befand sich in einem kleine Raum, dessen Beleuchtung ein angenehmes Rot hatte. „Oh Gott, das wir doch wohl nicht! Der wird mich doch jetzt wohl nicht ...“, dachte er sich. Die Faust des Mannes schnellte auf sein Gesicht zu, zuckte jedoch kurz davor zur Seite und schmetterte gegen die Tür. Nun sprach der Mann übertrieben laut, „Ho ho ho, jetzt geht’s dir an den Kragen!“, doch es hatte den Anschein, als würde diese Aussage nicht Krieger betreffen, sondern als Ablenkung dienen. Der Mann ließ sich auf eines der Sofas sinken, die in Kuhfarbenen Mustern, zu dritt in dem Raum standen. Nun deutete er mit einer Handbewegung auf den Sessel neben dem Sofa. Krieger setzte sich brav.

Wieder brachte sich der Mann lauthals hervor, „jetzt bist du fällig, dein letztes Stündlein hat geschlagen!“, doch er machte diesmal keine Anstallten Krieger zu schlagen, ja, er sah nicht mal böse aus. „Muss ich jetzt eure Tochter heiraten?“, stammelte Krieger. Der Mann fing nun an leise zu lachen. „ha, die dicke Kuh? Die würde ja nicht mal mein Esel zu sich in den Stall lassen!“ Krieger schaute etwas desorientiert drein. „Was?“, brachte er nur hervor, „gerade eben..“ „ach vergiss das, ich muss so auftreten, ansonsten bringt die kleine sich noch selber um! Aber nun zu anderen Dingen, zu wichtigeren Dingen!“ Der Wirt schob eine Glastisch vor. „Ich sehe ihr kommt aus dem Sumpflager!“ „Richtig gesehen, aber was hat das..“ der Wirt ließ Krieger wieder nicht ausreden, „Sehr Gut! Hast du was dabei?“ „Was dabei? Was soll ich dabei haben?“ „Na du weißt schon!“ „Nein, weiß ich nicht!“, verneinte Krieger wahrheitsgemäß. „Na was von dem Kraut!“, sprach der Wirt weiter.

Jetzt leuchten die Birnen über Kriegers Kopf. „Ahh, versteh! 10 Gold pro Stängel! Ich verlange aber nur die Hälfte, wenn wir hier für die nächsten Tage eine Unterkunft bekommen!“, handelte er sofort los. „5 Goldstücke und Vollpension! Willst du mich in den Ruin treiben? Ich würde sagen 3!“ „3,5!“ „Ok, abgemacht! Ich will Hundert Stängel, das wären dann..?“ Krieger überlegte scharf mit. „Ach, 100 Goldstücke sind ok!“, er war ja schließlich nicht geizig. „Ok, dann lass uns einen auf das gute Geschäft rauchen!“
Sofort entflammte Feuer und zwei Stängel entzündeten sich. Qualm stieg in dem Raum empor und ein leises kichern war zu vernehmen. Wollte er nicht mit dem rauchen aufhören? Naja, das würde er nie schaffen. So grinsten sie fröhlich vor sich hin, bis die Stängel zu Ende waren. Dann räusperte sich der Wirt und schrie laut, „Ich hoffe du hast deine Lektion gelernt!“, und lächelte Krieger an. Krieger spielte mit, „Oh, ja, großer Herr Wirt“, sprach er in hoher Stimme.

Dann öffnete sich die Tür wieder und zwei sichtlich grinsende Gesichter traten heraus. Doch es störte niemanden, denn die Meisten hatten die Taverne verlassen oder hatten den Streit schon vergessen. Nur Esteron saß noch zwischen seine zwei Freunden und schien sich zu amüsieren. Vor ihnen standen mindesten 8 Hopfen Bier. Leer Hopfen Bier! Krieger lächelte ihn an und schritt zu ihm. „Ich habe uns eine Unterkunft besorgt! Und keine Angst, ich musste mich dafür nicht bücken!“


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Erstellt von manmouse on 28.04.2003 00:19:

Esteron lachte. Die acht Humpen Bier hatten seinen klaren Sinn verdrängt. Der junge Mann saß nun in der Mitte der beiden stämmigen Söhne. Man kann nicht anders behaupten, aber die drei hatten sichtlich Freude aneinander.

Sie lachten und sangen.....


Da wollen wir nit zaghaft sein
Bring noch ein volles Glas
Heda Wirt, vom besten Wein
Dort aus dem größten Faß

Alle meine Lebetag
Und immer Sonne her
Schenk voll ein
Und immer immer mehr

Sauft die Gläser zügig aus
Werft Tisch und Bänke um
Schmeißt den Wirt zum Fenster raus
Heda der schaut sich um

Heda he! Er kann nicht mehr
Sein Bauch ist viel zu klein
Sauf dir einen Ranzen an
Wie ich so sollst du sein

Saufen ist ein gut's Gelag
Das kostet nicht das Geld
Drum trauert keinem Pfennig nach
Das Geld bleibt in der Welt

Wer beim Saufen kläglich ist
Ist nüchtern nicht gescheit
Darum sauft die Gläser leer
Und klagt zur andern Zeit

Da wollen wir nit zaghaft sein
Bring noch ein volles Glas
Heda Wirt, vom besten Wein
Dort aus dem größten Faß



Dann kam plötzlich Krieger wieder. Der Wirtsvater grinsend im Hintergrund. Esteron hingegen war jedoch zu voll, um überhaupt noch was zu merken.

“ Ah, Herr Krrrrrrrrieger mein Freund.“ Unterbrach Esteron den Gesang.
” Seht her. Das ist Kurl Korl mein neuer Freund.“ Und zeigte schielend auf den Mann zu seiner Linken. “ Und das hier ist Korl Kurl“ Jetzt zeigte Esteron auf den rechten.

“ Die sind janz lustisch. Ihr müsst wisse Herr Krrrrrrrrrrrrieger, dat sin eschte Zwillinge.“
Lallte der junge Wanderer hervor. “ isch bin de glücklischtse Jung uff Erden. Willste ned auch mit uns enen hinger de Wampe kippe?“
Esteron stand auf, kletterte auf den Tisch und begann zu tanzen.
“ Loooooos Freunde singe wir dat Lieeed nochma.“

Kurl Korl und Korl Kurl ließen sich das nicht zweimal sagen und begannen das Lied zum zehnten Mal zu trällern.


Da wollen wir nit zaghaft sein
Bring noch ein volles Glas
Heda Wirt, vom besten Wein.............

Heda Wirt, vom besten Wein
Dort aus dem größten ............


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Erstellt von Krieger-BP on 28.04.2003 00:32:

Komisch, und Krieger dachte schon ihm würde es gut gehen, aber der hatte ja gleich zwei junge Spunde für sich, während er sich mit dem Alten abgeben musste, dessen müde Knochen auch nichts anderes außer chillen können.

Neidisch schaute Krieger auf die drei, doch als Esteron aufsprang und wieder anfing zu singen, sang er auch ganz unaufällig mit. „Dort aus dem größten Faß ... Holla hi, Holla ha..“
Doch Esteron durchschaute seine Absichten nicht, noch nicht. Leicht in die Hände klatschend und mit einem aufgesetzten Grinsen, als ob nichts wäre, näherte er sich den beiden jungen Männer. Sogleich setzte er zum Sprung an und landete neben ihnen.

„Na, ja mei, wie heißts ihr noachma?“, sprach er in übertriebenem Dialekt, „ao ne, soagt nichts, i rad mal! Also i woad soagen, du doa bioast der Ditoar und du der Hoeinrich, oda?“ Die beiden überraschten Männer schauten ihn komisch an und nickten nur mit dem Kopf, um jedem weiteren Gespräch zu entgehen, doc Krieger hatte seinen Platz, da sollte Esteron erst mal wieder ran kommen. „HAHAHA“


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Erstellt von manmouse on 28.04.2003 00:47:

Ja aber was machte denn der Krieger da?
Der konnte doch nicht einfach hingehen und Esteron den Platz zwischen den beiden verdammt gut aussehenden Kerlen wegschnappen.

Traurig über den Umstand das sich seine Freunde von ihm abwandten, wollte sich Esteron umdrehen und langsam vom Tisch klettern.
Nur leider forderte der Alkohol seinen Tribut. Esteron geriet ins straucheln. Ruderte schreiend mit den Armen und viel rücklings vom Tisch.

Der junge Mann viel so unglücklich das er mit den Kopf gegen die Tresenkante knallte und in einer blutigen Lake aus dunkelrotem Blut, bewusstlos liegen blieb.


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Erstellt von Krieger-BP on 28.04.2003 00:57:

Krieger konnte es gar nicht fassen. Alles ging so unglaublich schnell. Er hätte nicht einmal im entferntesten damit gerechnet, dass Esteron wegen dieser kleinen Kuschelaktion gleich Selbstmord begeht. Was sollte er jetzt nur tun? Was zum Henker.. ach ja, einfach Hilfe holen!

„Ohh, Holde Vettel, so kommt herbeigeilt! Ein Mann ist in Not! Vergesst unsere Streitigkeit und rettet das Leben meines Freundes, oh ihr Schönste aller Schönsten!“ Der Wirt sah Krieger verdutzt an. Eigentlich wollte der sich ja gerade auf Esteron stürzen und ihm einen Verband um den Kopf legen, doch es ging nicht.

Der Boden vibrierte, Gläser klapperten aneinander und Schmerzenschrei ertönten. Die Vettel war wieder unterwegs! Schnurstracks lief sie auf den Verletzten zu, würdigte Krieger dabei aber keinen Blick. In Krieger brach eine kleine Welt zusammen, aber egal, denn das was jetzt zählte war das Leben des Mannes zu retten.

Selbstlos sprang er von der Bank, zur Vettel, brachte ihr Blicke gewaltsam zu den seinen. „Bitte, rettet ihn“, sprach er überzeugungsstark. Die Vettel packte Esteron auf den einen Arm und Krieger af den anderen und hüpfte in die obere Etage...


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Erstellt von manmouse on 28.04.2003 01:08:

Die junge Frau schleppte die beiden schmächtigen Kerle hoch in die Küche. Oben angekommen lies sie Krieger unsanft auf den Boden fallen. Mit dem nun freigewordenen Arm räumte sie die Arbeitsplatte ab, wo noch die verklebten Schüsseln mit dem gammeligen Hammel Hack standen. Dann bettete sie den armen Esteron darauf.

“ Los lauf, scher dich zum Kamin und hol mir eine Schüssel mit heißem Wasser. Dort findest du auch frische Leinentücher.“
Krieger schluckte, nickte aber und lief los.
“ Was hat die Vettel denn jetzt vor? Esteron muss doch nicht gebären. Gleich wenn ich wieder zurück bin werde ich sie drauf ansprechen“ dachte sich der verschüchterte Krieger.

Die holde Maid indes machte sich daran Esteron das leichte Kettenhemd abzustreifen, sein Hemd aufzuknöpfen und dann legte sie den Kopf mit ihren schmiereigen haaren auf die Brust des Wanderers.
“ Hm, sein Herz schlägt noch. Glück gehabt“ In dem Moment kam Krieger zurück.
“Hey! schrie er.“ Du wirst doch wohl nicht....“


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Erstellt von Krieger-BP on 28.04.2003 01:16:

„Der gehört mir!“, sprach Krieger und zog sein Schwert, „Wenn du auch nur auf den Gedanken kommst mit ihm was anzufangen, gibt’s Schweinebraten!“
Die fette Vettel ließ sich das nicht zweimal sagen und stürzte sofort auf den armen Esteron.
„Nein, ich meinte du bist derjenige, der gebraten wird! Du bekommst kein Schwein, bist sowieso schon zu dick!“, schrie Krieger, der Vettel zu, die seine vorherige aussage nicht ganz verstanden hatte.
„Achso..“, sichtlich gekränkt entriss sie nun Krieger das heiße Wasser und den Lappen.
Leise fügte Krieger noch hinzu, „vielleicht bekommst du ja doch einen Schweinebraten, wenn du ihn wieder ganz machst!“ Daraufhin sah ihn die Vettel mit gierigen Augen an.
Ihr fettigen Wurstfinger näherten sich nun immer mehr dem Gesicht Esteron, der, so blutverschmiert und bewusstlos obendrein, sich nicht einmal wehren konnte ...


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Erstellt von manmouse on 28.04.2003 01:34:

Die junge Frau, machte sich daran dem jungen Esteron das Gesicht und die Wunde auszuwaschen. Dann Verband sie ihm den Kopf.
Männer. Warum mussten die sich immer so besaufen? Was das genetische Veranlagung? Liesellotte schüttelte verächtlich den Kopf.

Nach einigen Momenten war Esteron versorgt und lag wie eine zugebundene Leiche auf dem Arbeitstisch.
Liesellotte drehte sich um. Sah Krieger tief in die Augen. “ Los hilf mir deinen Freund ins Bett zu bringen. Wir beide können gleich danach auch das Bett teilen. Das schuldest du mir. Und hier oben ist nicht mein Profitgeiler Vater. Er glaubt ich kenne ihn nicht. Aber er macht das mit jedem meiner Verehrer.“

Der Blick der Vettel lies keinen Widerspruch zu.
Das Pärchen schaffte also den verletzten Esteron in sein Zimmer, und gleich darauf schritten die beiden in die Kinderstube von Liesellotte. Es gab kein zurück.


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Erstellt von Krieger-BP on 28.04.2003 01:58:

„Wa..“, Krieger stand mit offener Kinnlade. Das konnte nur ein Traum sein! Diese ganze Aktion, war ja der reinste Horror. Das werden wohl die schrecklichsten Stunden seines Lebens! Mit zarten Schritten hüpfte die Lisse zur Kerze, sog tief Luft ein und ließ sie dann in Begleitung von einem Schwall Sabber wieder heraus und ertränkte die arme Kerze so mit ihrer Spucke. Oh, wie gerne wäre er jetzt Esteron. Der konnte im Nebenzimmer in ruhe am Daumen nuckeln und er, er musste .. ja er müsst es anpacken. „Augen zu und durch“, sagte er sich und schlich sich an die Vettel, die gerade ihr Kleidchen auszog. Zum Glück war es Dunkel!

Er packte es an, und zwar kräftig. „Jetzt zeig ich dir mal wozu meine Arme fähig sind Vettel!“, sprach er in seiner tiefsten und erotischten Stimme. „Bitte nenne mich nicht Vettel! Ich heiße Lisellotte!“ „Ganz wie du willst, meine wunderschöne Moostulpenrose.“ Krieger schupste die Vettel aufs Bett, das sich mit einem lauten Knarren und einem anschließenden Knacken bedankte. Ein Latte war gebrochen, doch es hielt noch. Krieger durchzuckte der Eckel noch mal. An seinem Rücken kroch eine riesige Gänsehaut hoch. „Du schaffst das! Du schaffst das!“, sprach er.

Er wollte gerade aus seiner lange grünen Unterhose fahren, doch er stolperte über den Teppich, riss sich am Schrank noch einen Splitter in den Fuß und viel letztenendes auf den Bauch der Vettel. Dieser gab mit einem wabernden Ton nach, schoss jedoch gleich wieder nach oben. Es dauerte eine Weile bis er sich wieder beruhigt hatte. „Irgendwie wie ein Wasserbett“, dachte sich Krieger und freute sich, denn ein Wasserbett war ja auch nicht unbequem. So voll in Gedanken versunken drohte er schon auf dem Bauch einzuschlafen , doch die Vettel stieß ihn an, „Hey, was ist nun?“

„Roach, ja meine Tiegerin, es geht gleich los!“ Krieger ließ den Blick zur Tür schweifen. Er konnte noch davon laufen. Und er wollte es auch, doch der Würgegriff, in dem er sich befand ließ es nicht zu. Jetzt musste Krieger anfangen, ihm blieb keine andere Wahl, „aber mein Splitter! Der tut so weh!“, versuchte er sich noch zu retten, doch die Vettel umklammerte ihn immer fester. Krieger drückte die Augen zusammen und packte zu. Weiche Polster umschlang er. Polster? Krieger riss sie ab. Das waren nur Polster! Das war kein fett! Krieger riss alles ab. Bis unter diesen Plüschpolstern eine wunderschöne Frau auftauchte. Elben gleich. „Überraschung sprach sie in einer hohen eregenden Stimme.

Krieger kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das Glück war wieder bei ihm. Oh ja, die Qualen hatten sich gelohnt. Diese wunderschöne Frau sagte ihm noch, dass sie sich mit dieser Tarnung lässtige Besucher vom Hals halten wolle, doch Krieger hörte dies nicht mehr. Er war schon mittendrin, in seinem Traum. Er war vor Glück, ja man konnte es kaum glauben, eingeschlafen. Wütend drehte sich die schöne Frau auf die Seite, doch zu ihrem Ärgerniss zog Krieger ihr auch noch die Decke weg. Naja, selbst schuld, wäre sie dick, hätte sie nicht gefroren...
10.05.2003, 15:53 #1029
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
Erstellt von Tak on 29.04.2003 20:00:

Tak saß inzwischen an dem zweiten dunklen Tisch in der Taverne (der wirt hatte wohl vorgesorgt für den fall, dass eines Tages mal ein Haufen Gildenloser bei ihm einkehren würde...). Der Matrose neben ihm schien zu schlafen, sehr fest sogar. so fest, dass er schon seit geraumer Zeit das Atmen vergessen hatte. Lag wohl an den Kräutern, mit denen der Druide die Suppe des Matrosen gewürzt hatte, als dieser zu geschwätzig wurde...
Jetzt saß Tak also herum, mit einem Teller vor sich, auf dem nur noch einige abgenagte Knochen von einer Scavengerkeule kündeten, und einem halb vollen Becher Rotwein. Nicht gerade der beste, den er kannte, aber trinkbar...
Neben ihm lag das Buch, dass er Sarevok, wie der dunkle Magier zu heißen schien, geklaut hatte. Die Lektüre des nicht allzu umfangreichen Werkes hatte ihm einige Einblicke verschafft in die Pläne des Kultes. Hinter all den irreführenden, fanatischen Formulierungen schien letztendlich die Beschwörung eines Erzdämonen beschrieben zu sein, der von den Kultisten als großer Erretter und sonstwas verehrt wurde. Zur Beschwörung benötigte man laut dem Text die 'Heiligen Worte', die über die 'Mutter allen Lebens verstreut' waren, dort, wo 'selbst der Geist nicht mehr sicher ist'. Tak hatte schon eine ziemlich konkrete Vermutung, was das bedeuten könnte...

Er würde wohl bald wieder auf die Jagd gehen müssen. Wobei er eigendlich schon auf der Jagd war. Er wusste, dass die Kultisten längst hinter ihm her waren, alles was er noch tun musste um seine Beute zu bekommen war warten...
Es war Tak nicht entgangen, dass sich Frost ebenfalls in der Taverne aufhielt. Eigendlich hatte er gedacht, der Waffenmeister sein tot...wobei, das hatte er schon ziemlich oft gedacht bei Frost. Hoffendlich war Arson nicht auch so ein Stehaufmännchen, und wenigstens den Paladin hatte es entschärft beim Absturz ihres Fluggerätes, als sie vom Herzen des Feuers gekommen waren. Und diesen Schwarzmagier am besten gleich mit...
Bevor Tak seine Gedanken weiterführen konnte flog die Tür auf, der Blick des Gildenlosen wanderte zu dem Neuankömmling. Dieser trug einen langen, hellgrauen Umhang und sah sich aufmerksam in der Taverne um. Tak umfasste den Griff seines Schwertes, es war soweit...
Einige weitere Leute traten ein, keiner von ihnen war offensichtlich bewaffnet, aber Tak wusste, das der Teufel im Detail stecken würde. Jedenfalls bezweifelte, dass der Kult ihm Anfänger schicken würde...
Plötzlich blieb der Blick des Mannes in dem grauen Mantel auf Tak hängen, allerdings nur kurz, unauffällig, und wanderte dann weiter. Dem Druiden war jedoch klar, dass der Kultist nun wusste, dass er gefunden hatte, wonach er suchte...
Plötzlich schoss die Hand des grau bemäntelten Mannes vor, Stahl blitzte auf und schnitt durch die Luft, direkt auf Taks Hals zu. Mit einer blitzartigen Bewegung riss der Druide sein Schwert aus der Scheide, klirrend prallte das Wurfmesser an der Klinge von Taks Waffe ab. Fast im selben Moment sprang Tak hoch, durch seine Magie war es ihm ein leichtes, die Meter zwischen sich und dem Oberkultisten mit einigen Saltos zu überbrücken. Er landete vor dem Mann, seine Klinge zog eine halbkreisförmige Bahn durch die Luft, doch der Kultist musste damit gerechnet haben. Er riss ein Kurzschwert aus seinem Gürtel und wehrte den Schlag des Gildenlosen ab. Im selben Moment löste er seinen Umhang, der ihn beim Kämpfen nur behindert hätte, und auch die versteckten Waffen der anderen Kultisten kamen zum Vorschein...


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Erstellt von Superluemmel on 29.04.2003 20:51:

Chaos brach in der Taverne aus.
Polternd fielen Tische und Stühle um, als die Besucher beim ersten Anzeichen des Kampfes erschrocken aufsprangen und in wilder Panik zur Tür oder einem der Fenster hetzten.
Der Wirt verkroch sich ängstlich hinter seiner Theke, knallend wurden Türen zugeschlagen und die Schlüssel herumgedreht. Die merkwürdigen Angreifer schienen es jedoch auf eine einzelne Gestalt abgesehen zu haben - Tak.
Der Druide ging auch sogleich mit wilden Attacken auf die Männer los, zischend zerschnitt seine Klinge durch die Luft. Doch gegen diese Übermacht hatte er schlechte Chancen. Und die Angreifer schienen ihr Handwerk zu verstehen.
Plötzlich löste sich ein Stuhl von seinem angestammten Platz, schoss wirbelnd durch die Luft und riss einen der Kultisten von den Beinen.
Kurz darauf huschte ein Schatten knapp unter der Zimmerdecke entlang. Zwei Klingen blitzten auf, dann brach einer der Tische ein, als eine schwarzgepanzerte Gestalt ihren Sprung auf ihm beendete.
Drei der nahen Angreifer wichen erschrocken zurück.
"Tragt euren Streit anderswo aus. Oder es könnte passieren, dass euch jemand in die Suppe spuckt."
Die Augen des Waffenmeisters funkelten wie Eiskristalle in einem Schneesturm.
Ruhig kniete er auf der Platte des zusammengebrochenen Tischs, die Schwerter kampfbereit in den Händen. Zutiefst schwarze Hornplatten schienen das schwache Licht der Kerzen fressen zu wollen.
In weiser Voraussicht hatte der Krieger seinen Mantel in der Ecke abgeworfen. Sonst konnte er sich wohlmöglich gleich wieder einen neuen kaufen. Als ob er so viel Geld hätte....
Die Angreifer tauschten einen kurzen Blick, dann machte einer von ihnen eine schnelle Bewegung mit der Hand. Kerzenlicht brach sich blitzend auf geschliffenem Stahl.
Mit einem dumpfen Zittern blieben zwei Wurfdolche in der Tischplatte stecken.
Frost senkte die Schulter und verwandelte sein Ausweichmanöver in einen wütenden Sturmangriff. Die drei Männer waren augenblicklich auseinandergestoben, doch hatte einer von ihnen den Fehler begangen, dabei Frosts Weg zu kreuzen.
Seine Rippen zahlten den Preis für diesen Fehler, als sich das Horn auf Frosts Schulterpanzerung krachend in seine Brust bohrte und den Kultisten zu Boden schleuderte.
Blitzschnell ließ sich Frost zu Boden fallen, als er eine Bewegung in seinem Augenwinkel bemerkte. Sirrend zerschnitten scharfe Klingen die Luft über seinem Kopf, schwenkten in einem weiten Kreis herum und fanden auf geradezu gespenstische Weise in die Hand ihres Besitzers zurück.
Dieser fackelte nicht lange und griff sofort erneut an. Der Waffenmeister hatte derartige Waffen noch nie zuvor gesehen. Es waren zwei kurze Stäbe, die beiden Enden jeweils mit gefährlich blitzenden Klingen versehen. Rasend schnell rotierten sie um die eigene Achse und schnitten mit einem hellen Sirrton durch die Luft. Mit Hilfe dünner Ketten versuchte der Kultist ihre Flugbahn zu beeinflussen und sie rechtzeitig zu sich zurückzuziehen, bevor sie in einem der unzähligen Hindernisse einschlagen konnten.
Allerdings war er nicht schnell genug.
Frosts Beine knickten ein, dann segelte er mit einer eleganten Rolle über die rotierende Gefahr hinweg. Eine der Klingen bohrte sich mit einem deutlichen Tschak! in die hölzernen Dielen und blieb stecken.
Der Eisbrecher blitzte auf. Im buchstäblich letzten Moment sprang der Angreifer zurück und entging der tödlichen Schneide, musste dabei jedoch seine feststeckende Waffe loslassen. Doch Frost hatte keine Zeit, um erneut zuzuschlagen.
Mit beachtlicher Geschicklichkeit ließ der Kultist seine verbleibende Klinge von ihrem fehlgeleiteten Kurs zurückkehren und in einem weiten Kreis auf Frost zurasen.
Der Krieger wollte sich instinktiv nach hinten werfen.
"Kontrolliere deinen Körper. Vertraue nicht deinen Instinken."
Die Stimme des Alten hallte in seinem Gedächtnis wider.
Statt der heranrasenden Klinge auszuweichen, sprang Frost direkt auf den Angreifer zu. Die Schwerter funkelten im Kerzenschein, als sie dicht nebeneinander auf den Kultisten zuschossen. Seltsam, Frost glaubte zu spüren, wie sich die Klingen gegenseitig anzogen....
Ruckartig riss er sie auseinander. Während die Flammenschneide den Unterleib des Angreifers durchbohrte, blieb der Eisbrecher ein gutes Stück über seiner Schwesternklinge stecken.
Mit einem Aufschrei riss Frost die Schwerter nach oben. Ein erschrockenes Keuchen entwich dem Kultisten, als er den Boden unter den Füßen verlor und in hohem Bogen über den Krieger hinwegsegelte.
Ein kräftiger Ruck befreite Frosts Klingen und schleuderte den Kultisten mitten in eine Ansammlung aus Tischen.
Doch der Kampf war noch nicht vorbei....


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Erstellt von Krieger-BP on 29.04.2003 22:04:

Krieger wachte durch ein lautes schepperndes Geräusch auf. Er wollte den Kopf eigentlich erst unters Kopfkissen stecken, um dem Lärm zu entringen, doch als er eindeutig den Klang von aneinanderklirrenden Waffen erkannte, sprang er auf. Das Weib an seiner Seite war immer noch da und sah ihn ängstlich an. „Was geht da vor?“, fragte sie mit zitternder Stimme, wobei sich ihre Augen fragend in Kriegers Gesicht bohrten. „Ich werde nachsehen gehen! Bleib du hier oben und schließ am besten die Türe hinter mir zu!“
Im nächsten Moment packte er seine Sachen und warf sie sich über. Vor allem seine Rüstung schnürte er jetzt besonders fest, wer weiß was ihn im nächsten Moment erwarten würde. Krieger warf der holden Schönheit auf dem Bett noch ein kleinen Blick zu und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, dann war er durch die Tür verschwunden. Er hörte hinter sich ein kleines Klack. Die Frau hatte die Tür zugeschlossen. Doch Kriegers erster Weg führte nicht die Treppe hinab, sondern erst in das Zimmer von Esteron, der immer noch friedlich schlief. Als er sich von der gesundheitlichen Verfassung seines Freundes, welche nicht schlecht zu seien schien, überzeugt hatte, verließ er auch diesen Raum und wandte sich der Treppe zu, die hinab in die Schenke führte. Vorsichtshalber zog Krieger sein Schwert. „Lieber sicher gehen, als sterben!“
Als er das Ende der Treppe erreicht hatte sirrte sogleich ein kleines Messer neben ihn in die hölzerne Wand. Vor Schreck nahm er eine geduckte Haltung ein und lugte kurz in den großen Raum. Alle Gäste waren verschwunden, denn ein Kampf tobte zwischen mehreren Personen. Manche davon waren in Kutten, andere lagen bereits verletzt oder tot am Boden. Einer von ihnen sirrte wie ein Blitz durch die Luft und schlug nicht nur mit den zwei sonderbaren Schwertern, wovon er in jeder Hand eins hielt und sie gekonnt im Rhythmus durch die Gegner schmettern lies, um sich, sondern benutze auch gehörigen Körpereinsatz, um sich zu verteidigen. Der andere war mit einem Schwert bewaffnet und setze seinen Gegnern ebenfalls damit heftg zu. Die anscheinenden Gegner waren eindeutig in der überzahl und schossen mit sonderbaren Waffen um sich, wovon eine Krieger fast getroffen hätte. Doch schien diese nur ungezielt durch den Raum geflogen zu sein.
Krieger wartete eine günstige Gelegenheit ab und rollte sich dann zur Bar, hinter der der Wirt ängstlich kauerte und sich den Kopf hielt vor dem Glas, dass auf ihn herabprasselte. Krieger versuchte seine Blicke zu fangen und sprach in flüsterndem Ton, „Was ist passiert? Ist das im Preis mit inbegriffen?“ Der Wirt schaute ängstlich auf ihn und sprach, „helft mir, bringt diese Kuttenmenschen hier raus! Sie bringen verderben!“ „Wer sind die anderen beiden Kämpfer?“, fragte Krieger noch, doch der Wirt antwortete nicht mehr, sondern nahm die kauernde Stellung wieder ein um sich von herumfliegenden Gegenständen zu schützen.
Gerde huschte eine Gestallt am Tressen entlang und Krieger fackelte nicht lang und nahm ihn in den Würgegriff, um ihn über den Tressen zu ziehen. Den Typen zu Boden werfend stürzte er sich auch gleich auf ihn und ließ seine Fäuste sprechen, die dem Gesicht des Fremden heftig zusetzte. „Was wollt ihr hier? Sprich!“, sprach er in befehlerischer Stimme und ließ wieder eine Fausthieb geschehen. Der Andere antwortete mit einem Fußtritt gegen Kriegers Magen und beförderte Krieger so von sich herunter und ehe sich Krieger versah schoss abermals einkleiner Dolch auf ihn, denn der Gegner noch im liegen geworfen hatte. Im letzten Moment ließ er sich noch auf den Rücken fallen und entging dem Todeswerkzeug so. Wieder retteten Kriegers Reflexe ihm das Leben, denn durch seine schnelle Seitwärtsrolle entging er einem mörderischem Schwerthieb. Krieger trat so gleich zur Seite und ließ dadurch den Kontrahenten gegen die Wand prallen, was er mit einem lauten Uff bestätigte. Ein paar Augenblicke waren Zeit sich zu erholen und Krieger nutze auch die Gelegenheit sich aufzurichten. Sekunden später schoss seine Klinge nach dem Gegner, der aber auch im letzen Moment entfleuchte und Kriegers einfaches Schwert so an der Wand entlang glitt und helle Funken von sich gab. Krieger wollte gerade ein Stück zurückspringen um dem Hieb des Gegners zu entgehen, doch der konnte ihn nicht zuende bringen, denn der Wirt hatte ihn von hinten mit eine Flasche auf den Kopf gehauen und ihn so bewusstlos geschlagen.
Krieger nickte dem Wirt zu und wendete sich nun dem Raum zu...



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Erstellt von manmouse on 30.04.2003 00:07:

Esteron wurde ruppig geweckt. Was war denn hier los? Das konnte ja nicht angehen. Wütend schwang sich Esteron aus dem Bett, bemerkte erst jetzt das er sich zum wiederholtem male in einem fremden Bett vorfand, und nicht wusste wie er da rein gekommen war. Komischerweise, geschah so etwas erst seit dem er mit Krieger durch die Gegend stapfte.

Esteron schwang also wütend und irritiert die Beine aus dem Bett. Wurde aufgrund seiner derben Kopfverletzung so derbe überrascht das sein Kreislauf erst mal in den Keller ging.

Dem Wanderer wurde spei übel. Der Kopf dröhnte, schien gar zu zerplatzen. Was in Innos Namen war nur geschehen.
Unten im Schankraum schien der Krach immer lauter zu werden. Eine Invasion? Oder prügelten sich wieder die beiden ollen Kartenspieler?
Esteron musste dieser Sache auf den Grund gehen. Wackelnd kroch er zu seinem stumpfen Einhänder und seinen Kleidern. Dort angekommen legte er die Sachen auf dem Boden liegend an. Fasste noch einem Moment der Ruhe und stand dann vorsichtig auf.
Ah, schon besser. Der Kreislauf schien sich gefangen zu haben und Esteron konnte jetzt halbwegs grade auf die Tür zuschreiten und den Raum nach unten in die Schenke verlassen.

Vorsichtig schlich der Wanderer die Treppe herunter und lugte um die Ecke. Nichts ahnend was er gleich zu Gesicht bekommen würde.

Er sah Männer in komischen Kutten. Eigenartigen Waffen. Zwei Parteien die sich gegenseitig an die Unterwäsche wollten. Und mittendrin, sein Freund Krieger. Der junge Sumpfler lies wohl keine Party aus.

Esteron hatte genug gesehen schnell zog er seinen Kopf wieder zurück.
Was sollte der Wanderer jetzt tun? Er konnte ja nicht mal mit seinem Einhänder umgehen. Der Blondschopf grübelte und dabei kam ihm eine Idee.

Esteron zog seine Kleidung enger an den Körper. Richtete sein leichtes Kettenhemd und lies den Einhänder stecken.
Dann bückte er sich, lugte noch einmal vorsichtig um die Ecke und kroch dann vorsichtig von Tisch zu Tisch in Richtung Tresen.
Alles flog hier rum. Waffenstahl schlug aufeinander. Schreie. Blut Tote und verletzte. Es schien einem Wunder gleich zu kommen das Esteron die Rückseite des Tresen lebend erreichte.

Dort angekommen, sah er den dicken Wirt verstört in einer Ecke hocken. Der Mann war den Tränen nahe. Sein Laden wurde gerade auseinander genommen und er konnte nicht dagegen tun.
Wo waren eigentlich die beiden Zwillinge Korl Kurl und Kurl Korl?
Esteron, schluckte. Er hatte seinen beiden Freunde noch nicht gesehen. Lebten sie noch? Esteron fasste den Entschluss, eben nach den beiden zu sehen. Kühn strecke er den Kopf hervor und lies seinen Blick durch die Schenke gleiten. Dies hätte er besser nicht getan. Korl Kurl lag aufgeschlitzt hinten an der Tür und sein Bruder Kurl Korl lag in der anderen Ecke und regte sich nicht mehr. Sie waren beide Tot.

Esterons Kopf suchte wieder Schutz hinter dem Tresen. Tränen liefen an seinem Gesicht herunter, jaja der junge Mann war schon immer nahe am Wasser gebaut. Wut stieg mit dem Schmerz in ihm auf. Er hatte das Gefühl den Tot seiner beiden neuen Freunde rächen zu müssen.

Wütend robbte er zu den Stapeln dreckiger Zinnteller, packte sich ein paar davon und stand dann auf.

“ Hier her!” rief er. Die Kämpfe stoppten für einige Sekunden, jeder Blick ruhte nun auf dem Blondschopf. Wer würde ihn zuerst angreifen? Oder besser gefragt wer war denn hier der böse?
Esteron blickt kurz zu Krieger und sah das er mit einem Kuttenkerl tanzte. Das waren also die Bösewichte.

Schnell griff sich Esteron einen Teller mit Speiseresten und warf ihn wie eine Frisbee © dem Mann mit der Kutte entgegen.
Leider ohne zu treffen. Der Teller landete scheppernd an der Wand. Doch Esteron hatte ja noch genug Teller. Und so warf der junge Held einen Teller nach dem anderen durch die Schenke. Einer würde bestimmt sein Ziel finden.


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Erstellt von Tak on 30.04.2003 00:23:

Klirrend traf Stahl auf Stahl, der Mann, der scheinbar der Anführer der Kultisten war, führte sein Kurzschwert mit ziemlicher Geschwindigkeit. Plötzlich riss er einen Dolch aus dem Gürtel und stieß zu, Tak sprang nach hinten, die Waffe des Kultisten kratzte nur noch oberflächlich über die schwarzen Platten seiner Rüstung. Augenblicklich griff Tak wieder an, erneut trafen die Klingen aufeinander...
Frost hatte in den Kampf eingegriffen, so wie Tak es erwartet hatte. Tja, die Kultheinis hatten einen schweren Fehler begangen...

Wurfmesser flogen durch die Luft, die Kultisten verteilten sich in der mittlerweile praktisch besucherleeren Taverne, einer von ihnen öffnete einen großen Lederbeutel, den er umgehängt hatte, und holte eine Armbrust heraus. Er warf einen Tisch um, kniete sich hinter selbigem nieder und lud die Waffe. Etwas später zielte er auf Tak, der noch immer mit dem Oberkulisten focht, ohne dass einer von ihnen bisher einen Vorteil hatte erlangen können. Seine Finger krümmten sich um den Abzug der Waffe...
Tak sprang hoch, keinen Augenblick zu früh, er spürte nur noch einen scharfen Luftzug, als der Bolzen dort vorbeipfiff, wo soeben noch ein Kopf gewesen war. Der Druide veranstaltete einige Rückwärtssaltos und landete dann auf der Theke, hinter der sich der Wirt verkrochen hatte und bei der der Templer, der schon seit längerem in dieser Taverne Gast war, sich in den Kampf einzubringen suchte...
Der Gildenlose riss ein Wurfmesser, welchen im Holz der Theke steckte, heraus, und schleuderte es auf seinen wieder angreifenden Gegner. Der Kultist aber war nicht gerade von der langsamen Sorte, ruckartig brachte er seinen Hals aus der Gefahrenzone. Hmm, hier musste man wohl größere Geschütze auffahren als Schwert und Wurfmesser...
Tak konzentrierte sich kurz, einen Moment später schien die Luft um ihn herum leicht zu flimmern. Ein weiterer Bolzen schoss genau auf ihn zu – doch es gab nut einen kleinen Blitz und einen leisen Knall, als er kurz vor Tak von irgend etwas abprallte. Der Kultist hieb mit seinem Schwert zu, doch auch diesen prallte einfach ab, als hätte er einen Fels geschlagen. Tak steckte ruhig sein Schwert weg und löste den Speer aus seinen Halterungen. Er fasste die Harpyenfeder und stieg ruhig von der Theke...
Der Schutzschild verschwand, Tak wirbelte die Klingen seiner Waffe gekonnt durch die Luft, mit einem Sprung griff er den Oberkultisten an, dieser wehrte den ersten Schlag mit seinem Kurzschwert ab. Tak stieß sich vom Boden ab, wirbelte in der Luft herum und trat nach dem Unterkiefer des Anführers, dieser aber packte den Fuß des Druiden und wollte ihn nach hinten ziehen, um Tak zu Fall zu bringen. Schwerer Fehler. Die Harpyenfeder stieß vor, die scharfe Klinge bohrte sich tief in den Hals des Kultisten, während das Knie des Gildenlosen gegen seine Schulter krachte. Der Mann wurde umgerissen, Tak rollte sich nach vorn ab und stand im nächsten Moment wieder auf den Füßen...


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Erstellt von Superluemmel on 30.04.2003 00:37:

Wütende Schwerthiebe zwangen Frost dazu, sich mit einer geschickten Rolle unter einem Tisch hindurch und in Sicherheit zu bringen.
Mehrere dumpfe Aufschläge auf dem Holz in seinem Rücken kündigten davon, dass er gerade noch rechzeitig reagiert hatte. Ja, das Leben eines Kriegers war hart. Selbst ein winziger Augenblick der Unachtsamkeit konnte ausreichen, um den Kopf für immer zu verlieren.
Heißes Adrenalin brannte durch Frosts Adern, als er sich mit einem Salto in die Höhe und über einen weiteren Tisch katapultierte und zu seinen Gegnern herumfuhr. Das leise Rauschen in seinen Ohren vermischte sich mit dem rasenden Takt seines Herzschlages zu einem Chorus aus hörbar gewordener Kampflust.
Seine beiden Gegner näherten sich vorsichtig in einer stetig weiter auseinanderklappenden Zangenbewegung. Doch anstatt zurückzuweichen, verharrte Frost ruhig und mit gehobenen Schwertern auf seiner Position.
Ab und zu ließ sich im Kampf ein nicht zu verachtender Vorteil herausschlagen, indem man den Gegner durch absolute Unnachgiebigkeit einzuschüchtern versuchte. Eiskalte Ruhe konnte genauso tödlich sein wie geschliffener Stahl.
Der Tod ihres Kameraden hatte die anderen beiden Meuchler zur Vorsicht gemahnt. Im Gegensatz zu dem missglückten Einkesselungsversuch der Straßenräuber, ging von den Kultisten jedoch eine ernsthafte Bedrohung aus. Diese Männer waren Profis, geschult zum effektiven Töten.
Frost entschied sich, seine Gegner nicht noch näher herankommen zu lassen. Urplötzlich schnellte sein Stiefel hoch, schleuderte einen nahestehenden Stuhl in die Luft.
In einer blitzschnellen Rotation schraubte sich der Waffenmeister ebenfalls in die Höhe, klappte das Bein aus und trat den Schwung der Bewegung nutzend gegen den Stuhl.
Eines der Stuhlbeine gab berstend nach, als sein Stiefel gegen das Holz krachte und den Stuhl mit brutaler Wucht auf seinen Gegner zuwuchtete. Dieser hatte mit einer derartigen Reaktion nicht gerechnet und wurde von dem improvisierten Geschoss am Kopf getroffen und zu Boden gerissen.
Den Schmerz in seinem Fuß ignorierend, landete der Krieger sanft wie eine Feder auf dem Tavernenboden und wandte sich dem zweiten Meuchler zu. Der Kultist hatte die Gunst der Stunde ausgenutzt, mit einem weiten Satz über einen der Tische hinweggesetzt und holte mit seinen beiden, sichelartig geformten Klingen aus.
Ein Funkenschauer tanzte durch die Luft, als vier Schwertklingen stakattohaft aufeinanderklirrten. Scharrend glitten die Waffen aneinander ab, als die beiden Kontrahenten gleichzeitig versuchten, den Arm des Gegners zur Seite zu drücken.
Begleitet von stechenden Schmerzen kollidierte die Faust des Kultisten mit Frosts Nase. Zeitgleich trieb ein harter Tritt den Angreifer zurück.
Ein Rumpeln in Frosts Rücken kündigte vom Wiedereintritt des zweiten Meuchlers. Es war besser, wenn er diesen verdammten Mörder so schnell wie möglich loswurde.
Erneut prallten die Schwerter wuchtig aufeinander, hinterließen ein unangenehmes Klingeln in Frosts Ohren. Doch dieses Mal würde er seinen Gegner nicht genug Zeit geben, um sich wieder zu sammeln.
Mit einem Ruck zog er die Flammenschneide nach oben, drehte sie schnell zur Seite und klemmte die feindliche Klinge zwischen den Parierdornen und der eigenen Schneide ein.
Ein herumfliegender Zinnteller ließ die beiden Duellanten zusammenzucken. Haarscharf verfehlte das Wurfgeschoss den Meuchler, lenkte ihn jedoch für den Bruchteil einer Sekunde ab.
Dieser Moment reichte Frost.
Krachend fuhr der Eisbrecher auf die festgeklemmte Schwertklinge nieder und ließ sie mit einem ohrenbetäubenden Knallen auseinanderbersten. Brüllend vor Schmerz taumelte der Meuchler zurück und ließ die nutzlos gewordene Waffe fallen.
Doch damit nicht genug.
Der Stiefel des Waffenmeisters löste sich abermals vom Boden, kam in einem Halbkreis hoch und kollidierte schwungvoll mit dem Kopf des Kultisten. Sein Aufschrei verwandelte sich in ein qualvolles Röcheln, als die Flammenschneide in ihrer tödlichen Liebkosung seine Kehle streichelte.
In diesem Moment spürte Frost eine Bewegung in seinem Rücken.
Noch während er die Schwerter hochriss, merkte er dass seine Reaktion zu spät kam. Die Waffe seines Gegners, ein kurzer Speer mit mehreren, in alle Richtungen abstehenden Stacheln, zuckte direkt auf seinen Kopf zu.
Der Krieger versuchte sich zu retten, indem er seinen Fuß in der Drehbewegung wegrutschen ließ und somit zwar das Gleichgewicht verlor, aber gleichzeitig seinen Kopf aus der Gefahrenzone brachte.
Der Speer schrammte über seine Schulterpanzerung und glitt ab. Keuchend schlug der Waffenmeister mit dem Rücken auf dem Boden auf. Doch sein Gegner bewies einmal mehr, dass er sein Handwerk verstand.
Elegant wendete er den Speer und ließ ihn gerade nach unten herabfahren. Einer der Stacheln hinterließ eine blutige Schramme an Frosts Hals, als sich der Gildenlose geschmeidig wie ein Aal zur Seite rollte und mit zusammengebissenen Zähnen auf die Beine kam.
Ein Rückwärtssalto brachte ihn aus der Reichweite der gegnerischen Waffe. Knieend landete der Krieger auf dem einem Ende eines langgestreckten Tisches.
Sein Gegner setzte sofort nach und sprang ebenfalls auf den Tisch. Jedoch landete er dabei auf der gegenüberliegenden Seite und drückte durch die Wucht des Landens Frosts Seite kräftig nach oben.
Frost vollendete das Desaster, indem er sich erneut vom wackeligen Untergrund abstieß und geradewegs auf den Meuchler zusegelte. Des Gegengewichts beraubt, fungierte der wegklappende Tisch als improvisiertes Katapult. Gleichzeitig verlor der Kultist die Balance, fiel vom Tisch und krachte schwer auf den Boden.
Ein Wirbel aus purer Schwärze, wehendem silbdergrauen Haar und blitzenden Klingen sirrte durch die Luft auf den gestürzten Mann zu.
Kurz bevor er auf dem Boden aufkam, rollte sich Frost auseinander und ließ die Schwerter fahren. Dem Beil eines Henkers gleich schossen die Klingen herab und schnitten auf ihrem Weg durch Fleisch und Knochen bis sie im Holzboden stecken blieben.


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Erstellt von Tak on 30.04.2003 15:45:

Unerwartet traf ein harter Schlag den Wangenknochen des Druiden und ließ ihn einen Schritt zur Seite taumeln, ein Teller segelte durch die Luft und zerschellte neben Tak auf dem Boden. Der Gildenlose ging in die Hocke und schlug mit seinem Speer nach seinem neuen Gegner, Klingenstahl traf auf das Holz eines Kampfstabes, den der Kultist durch die Luft wirbelte. Tak katapultierte sich in die Höhe, drehte sich in der Luft um die eigene Achse und trat nach dem Gesicht des Kultisten, dieser jedoch warf sich nach hinten und stieß gleichzeitig seinen mit Stahlkuppen versehenen Kampfstab gegen Taks Hüfte, allerdings glitt die Waffe an den Schwarzholz - Panzerplatten ab. Als Tak landete, griff sich der Kultist eine Stuhl und schleuderte ihn auf den Druiden, die Harpyenfeder wirbelte herum und wehrte das Möbelstück ab. Tak vernahm ein leises Sirren hinter sich, instinktiv warf er sich zur Seite - keine Sekunde zu früh, das Wurfmesser streifte noch seine Schulterpanzerung, wurde aus der Bahn geworfen und fiel etwas später auf den Boden der Taverne...
Der Kultist mit dem Stab hatte diesen kurzen Augenblick allerdings genutzt, um sich in die richtige Position zu bringen, und im nächsten Augenblick krachte schon wieder das Holz seiner Waffe gegen Taks wangenknochen. Der Gildenlose sprang einen Schritt zurück, in seiner Hand sammelte sich magische Energie, ein hellgrüner Flammenball entstand und schoss einen Herzschlag später auf den Kultisten zu. Dieser warf sich zur Seite, dennoch erwischte das magische Geschoss seine linken Hüfte, was er mit einem überraschten Schmerzensschrei kundtat. Er strauchelte und ging polternd zu Boden, Tak wollte ihm gerade den Rest geben, als hinter ihm etwas die Luft zerschnitt...
Der Druide sah hinter sich, und er bemerkte gerade noch, wie ein Kultist ein langes Seil über seinem Kopf rotieren ließ. Das Ende des Seils war mit einer stacheligen Stahlkugel beschwert. dann ließ der Mann das Seil auch schon los, Tak stieß sich reflexartig vom Boden ab, doch zu spät. Der Strick umschlag unnachgiebig seine Füße, der Kultist zog augenblicklich an, Tak wurde aus der Bahn gerissen und knallte rücklings auf den Tavernenboden...
Ein schwerer Lederstiefel kollidierte mit seinem Unterkiefer, der Kultist mit dem Stab hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und schien trotz seiner Verletzung ziemlich sauer zu sein. Leise Schabend glitt ein Dolch aus der Scheide, ein Teller zerschellte auf den Tavernenboden, aus der anderen Ecke war ebenfalls Kampfeslärm zu vernehmen, und auch hinter der Theke wurde kräftig geprügelt. Ein Bolzen zischte durch die Luft und zerschmetterte über dem Kopf des Templers, der sich im letzten Augenblick duckte, einige Flaschen...
Der Kultist mit dem Stab stieß inzwischen Mit seinem Dolch nach Taks Hals, doch er hatte die Schnelligkeit des Gildenlosen unterschätzt. Blitzartig packte Tak den Fuß, der ihn eben getreten hatte, drehte sich zur Seite und riss das Bein des Kultisten mit. Dieser stieß erneut einen überraschten Schrei aus, dann landete er unsanft auf dem Hinterteil...
Dummerweise hatte der Typ mit dem Seil inzwischen ein Kurzschwert gezogen und sprang auf Tak zu, im nächsten Moment landete er mit beiden Beinen auf dem Bauch des Gildenlosen. Tak krümmte sich fast automatisch zusammen, als die Luft aus seinen Lungen gepresst wurde, doch im selben Moment zerschnitt kalter Stahl die Luft. Der Kultist gab einen grunzenden Laut von sich, mit einem Ruck drehte Tak das Schwert noch einmal in der Wunde herum und stieß es noch ein Stückchen tiefer in den Bauch des Meuchlers. Der Kultist röchelte und kippte etwas später um, die Hände auf die Wunde gepresst...
10.05.2003, 15:55 #1030
Engardo
Beiträge: 1.626
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Krieger-BP on 30.04.2003 17:41:

Krieger ließ einen wutendbrandten Schrei von sich, riss den Bolzen aus der Wand, der gerade an seinem Kopf vorbeigezischt war, und schleuderte ihn seinem Verursacher entgegen, wartete jedoch gar nicht erst den Aufprall ab, sondern rann gleich in dessen Richtung. Der Bolzen streifte die Wange des Kultisten und hinterließ eine hauchdünne rot Spur. Verwundert schaute der in Richtung des Hochgewachsenen Templers und konnte nur im letzen Moment dessen von unten nach oben geführten Schlag abblocken,
doch nicht dem Tritt in die Magengegend, der darauf folgte. Polternd flog der Kultist zu Boden, rollte sich nach hinten ab und stand schon wieder auf den Beinen. Krieger hatte keines Wegs inne gehalten, sondern war weiten auf ihn zugelaufen und ließ einen weiteren Tritt geschehen, der auf das Knie des Kultisten prallte, dass sich mit einem Knacken bedankte. Die Knieschreibe war bestimmt in tausend kleine Stücke zerbrochen, doch Krieger war das Egal, er Schlug dem winselnden Gegner mit dem Schwertknauf nieder. Dieser krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden, doch bekam nicht das Glück bewusstlos zu werden oder gar getötet zu werden. Krieger packte ihn kurzerhand und warf ihn zu Esteron, der seine totbringenden Geschosse immer noch durch den Raum warf. Sollte er über das Leben dieses Arsches entscheiden.
Im nächsten Moment riss Krieger ein Schwerthieb herum, der glücklicherweise an seiner Rüstung abglitt, jedoch ein heftiges Kribbeln in seinem Rücken verursachte. Der andere Kuttenträger ließ wieder das Schwert nach ihm ausfahren, welches in Richtung seiner Kele züngelte, doch Krieger warf sich nach hinten fallen. Nahm sich den Stuhl rechts neben ihm und warf ihn auf den Gegner, was ihn ein paar kostbare Sekunden einbrachte um sich aufzurichten. Wieder schoss ein Bolzen durch den Raum und diesmal traf er. Kriegers Schulter brannte vom Schmerz des heftigen Einschlages und der bewaffnete Gegner warf sich auch wieder auf ihn und verpasste ihn einen heftigen Fausthieb in den Magen. Krieger erkrümmt, packte den Typen jedoch mit letzer Kraft an den Eiern. Der Kulti schrie auf, flennte und wagte es nicht sich zu bewegen. Aus den Augenwinkeln erkannte Krieger, das abermals jemand eine Armbrust auf ihn richtete. Geistesgegenwärtig riss er seine Geisel herum, so dass der nächste Bolzen den mit hoher Stimme schreienden traf. Krieger benutze ihn noch eine Weile als Schutzschild und warf ihn schließlich auf den Schützen, der hinter einem umgekippten Tisch kauerte. Dieser fing seinen toten Kameraden auf und hatte danach keine Chance mehr den Teller abzuwehren, der direkt auf seinen Kopf zuflog. Ein dankender Blick Kriegers ereichte Esterons.
Doch nun wurde es Krieger schwarz vor Augen. Er kämpfte gegen die drohende Bewusstlosigkeit an, die sich in ihm breit machte. Taumelte umher, ließ sich auf einen Tisch fallen. Für ein paar Sekunden war er weggetreten und das wohltuende Hier und Jetzt empfing ihn mal wieder mit beisenden Schmerz. Hätte er nicht wieder neben der Frau aufwachen können? Mit einem gewaltigen Krafthieb zog er den Bolzen aus seiner Schulter, woraufhin sich frisches Blut über seine Rüstung ergoss. Ein von Schmerzen kündender Schrei verließ seine Kehle und ließ die Umliegenden kurz erstarren.
Doch nun waren einige wieder auf ihn aufmerksam Geworden. Und ein komisches Wurfgeschoß prallte neben seinem Kopf in das Holz. Krieger rollte sich hinter den Tisch und hielt sich dort die Schulter. Plötzlich bohrte sich eine Klinge neben ihm durch das Holz. Zum Glück hatte sie verfehlt. Krieger drehte sich Blitzschnell um und stieß mit den Füßen gegen den Tisch, welcher gegen den Kultisten prallte. Dieser bekam jedoch sein Schwert nicht mehr aus dem Tisch und lag sowieso durch die Kollision auf dem Hintern. Sogleich sprang Krieger hervor und ließ sei Knie sprechen, welches sich in den Kiefer des Gegners rammte und ihm um etliche Zähne leichter machte. Das Blut des Gegner, sowie einiger Speichel klebten an Kriegers Knie, doch der Gegner war nicht mehr bei Bewusstsein. Mit der letzen ihm verbliebenden Kraft rettete sich Krieger wieder hinter die Theke, um dort seine wohlverdiente Pause einzunehmen. „Mach weiter so!“, sprach er aufmunternd zu Esteron, der die Teller hatte sprechen lassen. Ein musternder Blick Kriegers in den Raum ließ ihn kurz die Lage überschauen. Die Zahl der Angreifer hatte sich stark gelichtet und die anderen Kämpfer, die, so wie es aussah mit auf ihrer Seite kämpften, waren Meister ihres Faches. Wie anmutig schnell und Geschickt sie sich bewegten war unglaublich und deren Umgang mit ihren Waffen war meisterhaft. Davon war Krieger noch weit entfernt, denn er kämpfte mehr mit dem Körper, als mit dem Schwert und war noch viel zu plump in seinen Bewegungen, was das Malör mit dem Bolzen verursachte. Was ihn wieder zu seinen Schmerzen brachte. Er schnappte sich eine Flasche Schnaps, die unter dem Tressen stand und schüttete den Inhalt über die Wunde. Es brannte höllisch, doch es musste sein. Ein Gestank machte sich Krieger jetzt auch stark bemerkbar. Es war der Gestank des Wirtes, der sich vor Angst selbst besudelt hatte. Wie sollte Krieger und auch sein Freund nur wieder lebend herauskommen? Und die viel wichtigere Frage, wie sollten sie diese komische Haube für den Offen finden?
All diese Fragen schwirrten Krieger durch den Kopf und ließen ihn gar nicht bemerken, wie der Mann vor ihm wieder zu Bewusstsein kam, doch der Wirt ließ abermals seine vernichtende Faust walten und brachte den Grufti wieder ins Reich der Träume....


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Erstellt von Superluemmel on 01.05.2003 00:06:

Krachend zerbarst die Tischplatte, die eine Sekunde zuvor noch Frost als Deckung gedient hatte.
Ein Rad rückwärts brachte den Waffenmeister aus der unmittelbaren Gefahrenzone und einige Schritt Distanz zu seinem Gegner. Der befreite gerade seinen gewaltigen Kriegshammer mit wütenden Fußtritten aus den Trümmern des Tisches.
Ein kehliges Knurren kündigte von dem Zorn des Kultisten über sein gerade noch entwischtes Opfer. Offensichtlich hatte er schon fest damit gerechnet, den Gildenlosen in den Fängen zu haben.
Allerdings hatte er nicht mit der Beweglichkeit Frosts sowie sich unverhofft in Hindernisse verwandelnde Holztische gerechnet. In geduckter Haltung wich Frost vor seinem Widersacher zurück, die Schwerter locker in den Händen pendelnd. Der überdimensionierte Hammer bremste den Kultisten beträchtlich ab, wenn er sich geschickt anstellte, würde er ihm vorerst aus dem Weg gehen können.
Denn momentan hatte er noch ganz andere Probleme.
Eines davon rappelte sich gerade vom Boden hoch, schüttelte benommen den Kopf, fixierte dann jedoch mit eisigem Blick den Waffenmeister. Diese Zinnteller konnten ganz schön Kopfschmerzen bereiten....
Wäre dieser Verrückte mit dem Riesenhammer nicht dazwischen gekommen, gäbe es inzwischen noch einen Kultisten weniger in der Taverne.
Ein Aufblitzen in der Hand des zu neuem Leben erwachten Kultisten riss Frost aus seinen Gedanken und zurück in die harte Realität des Kampfes. Durch eine schnelle Seitwärtsdrehung entging er dem heranschießenden Wurfdolch.
Doch der Kultist war ein wahrer Meister seines Fachs. Weitere Stahlklingen funkelten in seinen Händen, als er herumwirbelte und die tödlichen Geschosse in schimmernde Bahnen entließ. Das Splittern von Holz und das Scheppern der vorbeisausenden Klingen begleitete Frost, als er mit einer rasend schnellen Folge aus Radschlägen, Schulterrollen und Saltos dem Hagel von Wurfdolchen zu entkommen suchte.
Eine einzelne Haarsträhne segelte zu Boden, als einer der Dolche seinen Kopf um Haaresbreite verfehlte und zitternd im Holzbeschlag der Wand steckenblieb. Mit einer Hand stützte sich der Krieger auf der Lehne eines Stuhls ab und schwang sich mit einem Überschlag über das Hindernis.
Ein Luftzug striff seine Finger.
Der Stuhl erbebte unter dem Einschlag einer scharfen Klinge. Ein schmales Rinnsal aus Blut lief über Frosts Zeigefinger. Der Klingenhagel stoppte abrupt.
Beim Aufsetzen auf dem Boden wirbelte Frost um die eigene Achse, holte Schwung und sprang gleichzeitig auf einen nahen Tisch. Kaum berührten seine Stiefel das Holz, da verließen die beiden Schwerter seine Hände.
Sirrend schnitten sie durch die Luft - geradewegs auf den Messerwerfer zu.
Und bohrten sich mit brutaler Wucht in seine Schultern.
Einen lauten Schrei ausstoßend taumelte der Kultist rückwärts. Von dem Schwung der Schwerter aus dem Gleichgewicht gebracht, krachte er gegen die Wand. Die Wucht der Geschwisterklingen reichte noch immer aus, um sie tief in das Holz zu treiben und den Meuchler festzunageln.
Ein Schatten fiel auf Frost.
Nur seine blitzschnelle Reaktion bewahrte ihn vor einer äußerst schmerzhaften Bekanntschaft mit dem gewaltigen Hammer des anderen Kultisten.
Verdammt, den hatte er für einen Augenblick aus den Augen verloren....
Doch jetzt konnte er seinen vorigen Fehler relativieren und den Kerl ein für alle Mal ganz ausschalten. Bevor der Kultist den Schwung des Angriffes ausgleichen konnte, sprang Frost auf.
Seine Faust schnellte nach vorne und grub sich mit brachialer Gewalt in die Magengrube des Gegners. Keuchend ließ der Meuchler seine Waffe fallen und wich zurück.
Unnachgiebig setzte der Waffenmeister nach, zwang seinen Ellenbogen zu einer kurzzeitigen Symbiose mit dem Schädelknochen des Kultisten und verteilte mit einem weiten Schwinger den Nachschlag.
Ohne seinem Gegner eine Chance zur Gegenwehr zu lassen, fuhr Frost herum. Sein Bein hob sich. Der Kopf seines Widersachers wurde zur Seite geschleudert. Eine weitere Drehung schraubte den Krieger höher in die Luft. Das zweite Bein folgte dem Beispiel seines Vorgängers und krachte gegen die Brust des Meuchlers.
Noch bevor der Kultist auf dem Boden aufkommen konnte, stürzte Frost auch schon mit einem zornigen Brüllen nach vorne, packte den Kerl am Kragen und riss ihn in die Höhe. Berstend gaben die hölzernen Fensterdielen nach, als der Kultist gegen sie prallte und in einem Trümmerregen auf der Straße aufschlug.


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Erstellt von Tak on 01.05.2003 02:08:

Tak rappelte sich schnellstmöglich auf, genau wie der Kultist mit dem Kampfstab. Fast gleichzeitig standen sie wieder auf den Füßen, der Stab wirbelte durch die Luft. Tak wehrte den ersten Schlag mit dem Schwert ab, als der Kultist nachsetzen wollte sprang der druide hoch und landete einen Rückwärtssalto später hinter der Theke. Der hölzerne Stab fuhr nur durch leere Luft, im nächsten Augenblick allerdings hatte sich Tak einn Bierkrug gegriffen. holte kurz aus und schleuderte ihn in Richtung des Kultisten. Dieser konnte nur noch überrascht die Augen aufreißen und einen Schrei ausstoßen, als der Krug seine Stirn traf...
Ein Bolzen zischte mal wieder durch die Luft, plötzlich war über dem eigendlichen Kampfplatz ein Klirren zu vernehmen, begleitet von einem Aufschrei, als das Geschoss Esteron einen Teller noch in dessen Hand zerschmetterte. Wütend warf dieser nun seine Teller auf den Armbrustschützen, der ab und zu zurückballerte und auch mal Geschirr im Fluge erwischte.
Tak bekam von dieser Gegebenheit allerdings nicht allzu viel mit, er war damit beschäftigt, sich ein Duell mit einem Kultisten zu liefern, der ein Langschwert führte und damit auch verdammt gut umgehen konnte. Im Sekundentakt prallten die Klingen klirrend aufeinander, Tak sprang hoch und trat nach dem Kopf des Kultisten, dieser jedoch duckte sich und stach nach dem Bauch des Druiden. Einmal mehr bewahrten die Schwarzholzplatten den Gildenlosen vor einer ernsthaften Verletzung. Tak landete hinter seinem Gegner, dieser wirbelte sofort um die eigene Achse und führte seine Klinge gegen den Oberkörper des Gildenlosen. Tak konterte mit einem unerwarteten Zug, er riss seinen Arm hoch, die Waffe des Kultisten traf kurz die Brust des Druiden. Tak ignorierte die Schmerzen, die der Aufprall verursachte und klemmte das Schwert mit seinem Unterarm ein. Er packte die Klinge, warf sich nach hinten und trat gleichzeitig nach dem Kinn des Kultisten...
Der Mörder ließ im letzten Augenblick sein Schwert los und wich zurück, so dass er gerade so dem Tritt entgehen konnte. Allerdings dachte er nicht daran, jetzt aufzugeben und riss eine Flasche aus dem Regal. Plötzlich warf er sich nach vorn, schwang die Flasche in hohem Bogen auf Taks Kopf zu. Reflexartig riss der Druide sein Schwert hoch, der Kultist allerdings ließ die Flasvhe an selbigem vorbeischlagen und packte stattdessen die Hand seines Gegners. Er drehte sich um die eigene Achse, riss Tak damit nach vorn und drückte die Schwerthand des Gildenlosen auf die Theke, im nächten Augenblick krachte die Flasche brutal auf Taks Finger. Zischend entwich die Luft zwischen Taks zusammengebissen Zähnen hindurch, er stieß den Kultisten von sich und riss seine Hand zurück, das Schwert rutschte von der Theke...
Der Meuchler allerdings ließ Tak keine Zeit, er wirbelte herum und im nächsten Moment krachte die Flasche gegen den Unterkiefer des Gildenlosen. Schmerz bahnte sich seinen Weg in Taks Gehirn, bunte Flecken explodierten vor seinen Augen...
Der Druide ignorierte dies alles. Schmerz, ein Gefühl. Wer andere besiegen wollte, der musste zuerst sich selbst besiegen - und damit seine Gefühle...
Tak taumelte einen Schritt zurück, fing sich dann aber sofort wieder und packe ebenfalls den Hals einer Flasche aus dem Regal, mit der er sofort zuschlug, fast zeitgleich mit seinem Gegner. Es klirrte, Splitter schossen durch die Luft...
Der Kultist starrte einen kurzen Moment auf den abgebrochenen Flaschenhals in seiner Hand. Einen Moment zu lange. Brutal rammte Tak ihm seine eigene Flasche, die ebenfalls abgebrochen war, ins Gesicht. Der Kultist schrie auf, ließ seine Waffe fallen und schlug die Hände vor die Augen, Blut quoll zwischen den Fingern hindurch, als er zurücktaumelte. Tak war allerdings noch nicht zufrieden, seine Faust schoss vor und schmetterte mit voller Wucht gegen den Kehlkopf des Kultisten...
Gurgelnd ging der Auftragsmörder zu Boden und krümmte sich, als Tak ihm noch seinen schweren Kampfstiefel in den Magen trat. Der Gildenlose wollte gerade hämisch grinsen, als er plötzlich von hinten gepackt wurde. Zwei Arme umschlangen unnachgiebig seinen Oberkörper, drückten ihm die Luft aus den Lungen und hoben ihn scheibar ohne Mühe hoch. Im nächsten Augenblick segelte er auch schon über die Theke und krachte hinter selbiger unsanft auf den Boden. Tak wälzte sich herum und versuchte aufzustehen, doch sein Angreifer - ein mindestens zwei Meter großer Muskelprotz, der seines Gleichen suchte - schwang sich über die Theke hinüber und packte ihn am Kragen, um ihn hochzureissen und sofort wieder durch den Raum zu werfen. Es war nicht gerade angenehm, als Tak gegen die Wand geschmettert wurde, wahrscheinlich waren inzwischen schon so einige Knochen in die Brüche gegangen...
Der Riese griff erneut an, Tak schlug mit der Faust zu, doch selbst als diese den Unterkiefer des Mannes traf, schien das den Kultisten nicht zu interessieren. Der packte Taks Handgelenk, wirbelte herum, beugte sich vor und warf den Druiden über seine Schulter. Tak jedoch riss plötzlich die Füße hoch und einen Moment später krachten die Kampfstiefel des Gildenlosen in den Nacken des Schlägers...
Dieser quittierte die Aktion mit einem "Uff!" - artigen Laut, dann packte er Tak und zog ihn hoch, um ihn schon wieder von hinten zu umklammern, von den Füßen zu heben und gegen eine Wand zu rennen, Tak dabei als Puffer benutzend...
Zumindest hatte er vor, gegen eine Wand zu rennen, doch kurz bevor er selbige erreicht hatte riss Tak die Beine hoch und stieß sich von selbiger ab. Normalerweise hätte das den Riesen auch nicht weiter gestört, höchstens Taks Beine wären hinterher im Arsch gewesen, aber Druiden waren halt nicht normal. Der ungeheuren Kraft der Magie hatte der Kultist nichts entgegenzusetzten, egal wie Muskelbepackt er sein mochte, es riss ihn von den Füßen. Einen kurzen Flug später kollidierte er unsanft mit einem im Weg stehenden Stützbalken, der Griff um Taks Oberkörper lockerte sich. Tak nutzte diesen kurzen Augenblick aus, um seinen Dolch aus dem Gürtel zu reißen und ihn dem Kultisten in die Hüfte zu stoßen...
Der Meuchler grunzte und schubte Tak von sich, dieser sprang nach vorn und landete einen Salto später sicher auf dem Boden. Der Kultist rupfte ungerührt den Dolch aus seinem Körper und griff schon wieder an...
Tak reagierte blitzschnell. An der gegenüberliegenden Wand war als Deko das Horn eines Schattenläufers angebracht. Der Gildenlose sprang zur Seite, dann huschte er geduckte zu dem Kultisten. Dieser packte Tak an den Oberarmen, doch den Druiden interessierte das nicht weiter. Er umklammerte die Hüfte des Meuchlers und rammte ihm sein Knie in die Weichteile. Der Riese jaulte auf, im selben Augenblick stieß sich Tak vom Boden ab und riss den Meuchler mit. Es musste etwas seltsam aussehen, wie plötzlich zwei aneinandergeklammerte Typen durch die Luft segelten, doch spätestens als sie gegen die Wand krachten war es vorbei mit der Komik...
Tak stieß sich sofort von der Wand ab und landete sicher auf einem Tisch, der Kultist hingegen blieb an der Wand hängen. Blut lief in dünnen Fäden aus seinen zuckenden Mundwinkeln, er verdrehte die Augen und röchelte gequält. Etwas später knackte es, einige Nägel wurden aus der hölzernen Wand gerissen und der Riese, mittlerweile fast tot, stürzte polternd zu Boden. Das Schattenläuferhorn hatte sich fast vollständig in seinen Rücken gebohrt.
Tak lächelte kurz, dann zog er sein Zweitschwert aus der Scheide und katapultierte sich erneut in die Höhe, um sein nächstes Opfer anzugehen...


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Erstellt von manmouse on 01.05.2003 04:39:

Esteron sah wie Krieger hinter der Theke zusammenbrach. Wie Tak mit dem Riesen einen richtig heftigen Tanz auf den Holzdielen hinlegte. Und wie der andere Mann den Kerl in dem Umhang aus dem Schaufenster warf.
Esteron blickte dem Kerl nach. Umhang?
Mensch das war es. Schnell suchte Esteron wieder Deckung hinter dem Tresen. Die Kerle in den Kutten würden sich umsehen müssen. Der Wanderer lies seinen Blick schweifen und fand schnell was er suchte.
Vorsichtig robbte er zum Regal, schnappte sich ein paar Zinnbecher, eine Tischdecke aus weißen Leinen und robbte dann weiter zur Ofenstelle.
Dort angekommen, füllte er die Becher mit ranzigem Moleratmelkfett. Als nächstes riss die Leinen auseinander, zog diese ebenfalls durch das Fett, umwickelte die Zinnbecher mit den „Brandtücher“ und stellte sie auf ein Tablett welches er am Boden liegend vorfand.

Esteron grinste. Der junge Mann hatte soeben ein paar Brandcocktails geschaffen. Schnell robbte er mit den gefüllten Bechern zurück zu Theke und Krieger dem es anscheinend wieder etwas besser ging.

“ Meine Tellerwurfaktion, konnte die ungebetenen Gäste nicht vertreiben. Mal sehen ob es die Cocktails schaffen.“ Zwinkerte Esteron Krieger zu. Der Wirt schien zu ahnen, was dies bedeutete. War aber nicht in der Lage was dagegen zu unternehmen.

Schnell stand Esteron auf schnappte sich eine noch brennende Kerze und entzündete den ersten Becher.
“ Aua, das brennt ja wie Zunder“ schimpfte der junge Mann als er sich die Finger selbst ansenkte. Jetzt aber nichts wie wech mit dem Zeugs.

Esteron huschte aus seiner Deckung hervor. Und bewarf den nächstbesten Kuttenbruder mit dem Brandsatz.

“ Treffer und versenkt“

Dann schaute er Krieger an. “ Na? Willst nicht mit werfen?“
Dann warf Esteron den zweiten Brandsatz, traf diesmal aber nur den Vorhang, der sogleich in Rauch aufging.


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Erstellt von Krieger-BP on 01.05.2003 05:13:

Krieger schaute verdutzt auf Esteron, dann auf den Wirt, der immer noch Pipi machte. Wem wollte er wohl eher helfen? Na ja, natürlich Esteron, weshalb er sich mit an die Wurfbude stellte und sich einen Cocktail zur Hand nahm. Einmal kurz über die Kerze auf dem Tressen gehalten und das Ding leuchtet lichterloh, nur darauf wartend einen armen wehrlosen Angreifer in die Arme zu fallen.

„Hey du da!“, rief Krieger, woraufhin aber keiner reagierte. „Ja du, mit den arschlangen Haaren, der Kutte und der Kartoffelnase!“ Plötzlich drehte sich einer um und zeigte mit dem Zeigefinger auf sich „Ich?“. „Na klar! Ich hab hier was für dich!“, sprach Krieger und warf ihm den lecker in alle Richtung züngelnden Cocktail entgegen. Der Dummkopf fing diesen natürlich fröhlich, da er wohl noch nie ein Geschenk bekommen hatte, flammte jedoch sofort auf und entzündete weitere Einrichtungsgegenstände, so dass der Raum sich bald in ein Inferno aus Feuer verwandelte.

Doch die Ballermänner an der Theke hörten nicht auf zu werfen. Es machte ja so viel Spaß, wie über ein armes wehrloses Rehkitz Benzin zu schütten und es dann anzuzünden (OT: bitte nicht aufregen, es ist ein von harald Schmidt geklauter satz und ist nicht ernst gemeint!)
, oder alte hilflose Leute zu Boden zu stoßen und die Hunde auf sie los zu lassen.
Was hatte sich den da in Krieger entfesselt. Er war selbst erschrocken über seine Gedankengänge, sprach jedoch zu Esteron: „Das war die beste Idee, die du jemals hattest!“ und warf weiter fröhlich um sich.

Doch da passierte was passieren musste. Ein unkontrolliert umherlaufendes Brandopfer, welches immer noch lichterloh brannte, rannte direkt auf die Beiden Brandtstifter zu. Was sollten sie tun und wie sollten sie sich wehren? Sollten sie noch mehr Alkohol über es schütten?


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Erstellt von Der Inquisitor on 01.05.2003 15:31:

Ein kleines Fischerboot machte am Hafen der Stadt fest. Jedoch nicht lange, nachdem Leon und Dorrien ausgestiegen waren und der Fischer Karl sein Geld kassiert hatte, machte er wieder los und segelte zurück nach Khorinis.
Dorrien stand erst einmal da und betrachtete die Stadt. Scheinbar war sie größer als Khorinis, auch wenn sich die restlichen Unterschiede in Grenzen hielten.
Am auffälligsten war die riesige Feste, die auf einem Fels über der Stadt thronte, die Häuser schienen sich in ihrem Schatten zu ducken. Diese Feste war der Ort, zu dem sie hin mussten...

Sie wanderten ein wenig durch die Stadt, bis sie den Weg fanden, den sie brauchten. Den Weg, der zur Festung führte. Etwas später standen sie dann vor dem massiven Tor der Anlage...
"Halt! Was wollt ihr?" fragte einer der beiden Wachpposten barsch und musterte zuerst Dorrien, dann Leon.
"Zu Inquisitor Tannenberg wollen wir."
Der Wachposten kniff die Augen zusammen.
"Warum das denn?" fragte er misstrauisch, Dorrien grinste ein wenig.
"Mein Name ist Gregor Dorrien, ich bin Inquisitor des Ordo Haereticus. Ich bin hier um den Kult zu untersuchen. Er hier..."
Dorrien deutete mit dem Daumen hinter sich auf Leon.
"...wird mir dabei helfen."
Der Wachposten schien noch lange nicht überzeugt, doch Dorrien ließ sich nicht beirren und kramte in seiner Tasche herum, schließlich förderte er ein matt glänzendes, silbernes Metallplättchen hervor. Eine Sonne war darauf eingraviert, in ihrer Mitte ein Totenkopf und auf der anderen Seite war ein kurzer Text zu lesen, eine Widmung. Das Siegel der Inquisition.
"Gib das hier Tannenberg."
Dorrien reichte dem wachposten das Siegel, welches dieser erst von allen Seiten betrachtete, dann nickte er kurz und verschwand in der Burg. Einige Augenblicke später kam er wieder heraus.
"Ein Diener wird eure Botschaft überbringen.", richtete er noch aus, dann starrte er über Dorriens Schulter hinweg in die Leere.

Die kleine Tür, die Personen den unkomplizierten Durchlass durch das Tor der Burg gewährte, öffnete sich. Ein älterer Mann in einer prunkvollen Rüstung kam heraus, ein langes Breitschwert hing an seinem Gürtel, sein dunkelroter Umhang flatterte leicht im Wind. Sein Blick sprang zwischen Leon und Dorrien hin und her, schließlich blieb er auf dem breit grinsenden Dorrien hängen. Tannenberg verzog die Lippen zu einem dünnen Lächeln, und es war ihm anzusehen, dass er krampfhaft versuchte, seine Freude einigermaßen unter Kontrolle zu halten.
"Sieh an, Dorrien, du lebst noch? Wer hätte das gedacht."
Der alte Hexenjäger ging zu seinem ehemaligen Schüler und schüttelte ihm erst einmal ausgiebig die Hand.
"Unkraut vergeht nicht. Du bist doch selbst das beste Beispiel dafür..." antwortete Dorrien mit einem fetten Grinsen. Währen nicht die Ohren dazwischen gewesen, hätte er im Kreis grinsen können.
Tannenberg nickte nur und reichte Leon die Hand, nachdem Dorrien die beiden miteinander bekannt gemacht hatte...

Einige Kerzen erhellten das kleine Zimmer des Inquisitors zusätzlich zu dem Licht, das durchs Fenster fiel. Tanneberg stand an selbigem und sah nachdenklich nach draußen. Staubkörner tanzen in der Luft, Dorrien und Leon hatten es sich auf den beiden Sesseln des Zimmer bequem gemacht.
"Der Kult. Tja... Er existiert noch nicht lange, entwickelte sich aber sehr schnell zu einer Bedrohung. Er ist inzwischen schon ziemlich einflussreich, einflussreicher als es mir lieb ist. Ich glaube, er sitzt sogar schon im Rat der Stadt... Nun ja, über die Ziele des Kultes wissen wir nicht viel. Aus ein paar Verhören, die ich durchführen konnte, habe ich erfahren, dass die Kultisten wohl an irgend eine Gottheit glauben, die sie auf die Welt beschwören können und die dann das Unrecht beseitigt. Was das für eine Gottheit sein soll, das weiß ich noch nicht. Und ich glabe auch nicht, dass das alles ist. Doch um mehr zu erfahren, müsste ich einige der Anführer in die Finger kriegen."
Tannenberg nickte, als wollte er sich selbst bestätigen, und fuhr dann fort.
"Es gibt etwas, dass sich vielleicht zu einer Spur entwickeln könnte. Der Kult hat Feinde. Und zwar nicht gerade ungefährliche Feinde, wie es scheint. Fünf Kultisten wurden vor kurzer Zeit in einer Taverne am Hafen getötet... Und sechs andere Leute auch, ber die sind eigendlich uninteressant. Angeblich wurde diese Tat von einem einzelnen Mann verübt oder von diesem Mann sowie einer jungen Frau. Das ganze dauerte laut Augenzeugenberichten nur wenige Minuten. Wenn wir denjenigen finden, der diese elf Leute in der Taverne getötet hat, könnte uns das schon weiterbringen. Seine Hauptziele waren eindeutig die Kultsiten, die anderen wurden wohl nur aus Gründen der Augenzeugenbeseitigung mit getötet."
10.05.2003, 15:57 #1031
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Skeleon on 01.05.2003 17:27:

Leon hatte während dem ganzen Treffen kein Wort gesprochen und auch bei der Begrüßung des Inquisitors keine allzu große Teilnahme gezeigt.
Nachdem Tannenberg seinen Bericht geschlossen hatte, stand er noch einen Moment Dorrien und Leon gegenüber. Schließlich nickte er erneut, wie um seine Ratschläge und Erzählungen zu bekräftigen.
"Passt auf euch auf." sagte er noch, bevor er sich ohne ein weiteres Wort umwandte und Dorrien und Leon allein in der großen Vorhalle stehen ließ.
Dorrien wandte sich ab und verließ die Festung ... Leon trottete ihm schweigend hinterher und folgte ihm den Bergweg hinunter, zurück zur Stadt Gorthar.
Doch etwas außerhalb blieb Dorrien stehen und wandte sich zu Leon um.
Der sah ihn fragend an.
"Was nun zu tun?"
Er grinste ein wenig ob seines Stabreimes.
Dorrien sah ihn einen Augenblick nur zweifelnd an, dann antwortete er:
"Wir müssen mehr über den Kult herausfinden ... und das ist der Punkt, an dem du zum Einsatz kommst. Du hast es geschafft dich bei den Amazonen so weit einzuschmeicheln, um für unsere Zwecke genug über ihre Religion herauszufinden. Nun wirst du das Ganze bei dem Kult hier in Gorthar wiederholen, und zwar auf schnellen Sohlen." veralberte Dorrien Leon's Reimkünste.
Leon blickte ihn völlig perplex an.
"Ich soll mich diesen Kultisten anschließen ... nachdem, was ich eben gehört habe? Nachdem irgendwelche Verrückten regelrecht Jagd auf sie machen?"
"Gerade deswegen! Wir müssen mehr über den Kult und seine Feinde in Erfahrung bringen."
Leon blickte einen Moment unschlüssig zu Boden. Dann sah er zu Dorrien auf.
"Also gut. Ich tu's. Aber wie nehme ich Kontakt mit den Kultisten auf, ohne dass sie unsere Absichten herausfinden? Ich glaube kaum, dass du als Inquisitor mich mit ihnen bekannt machen kannst, ohne ihren Argwohn zu erregen."
Er grinste schief.


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Erstellt von Der Inquisitor on 01.05.2003 17:48:

"Kennen wir uns?" fragte Dorrien trocken, Leon schien im ersten Moment etwas überrascht, dann antwortete er allerdings vollkommen selbstverständlich "Nein..."
Der Hexenjäger nickte zufrieden.
"Der Kult gedeiht vor allem dort, wo die Leute unzufrieden sind - er verspricht ihnen ein besseres Leben. Ich denke du solltest in den Armenvierteln anfangen. Wahrscheinlich wird sich das dann so ziemlich von selbst entwickeln, wenn du nur dran bleibst. Versuche, so weit wie möglich in ihre Organisation einzudringen. Kontaktiere mich oder Tannenberg nur dann, wenn es absolut nicht mehr anders geht. Von jetzt an bist du auf dich allein gestellt. Viel Glück..."
"Was tust du jetzt?" fragte Leon, Dorriens Blick strich über die Häuser der Stadt.
"Auf die Jagd nach dem Jäger gehen. Ich werde denjenigen finden, der die Kultisten getötet hat. Vielleicht ist er uns noch nützlich."


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Erstellt von Skeleon on 01.05.2003 18:46:

Leon nickte nachdenklich.
Dann hob er die Hand zum Abschied und wandte sich ab, Richtung Gorthar.
Nach nur wenigen Minuten erreichte er die Stadt und begann recht ziellos durch die Straßen und Gassen zu schlendern.
Er sah sich interessiert um, denn in der ganzen Stadt herrschte ein reges Treiben.
Die Bürger und all die andren Menschen, die sich in Gorthar aufhielten, hetzten die Straßen auf und ab, kauften oder rafften Waren zusammen und schienen sich auf weitaus schlimmere Zeiten einzurichten.
Die Geschichte vom Tavernenmassaker hatte wohl alle in Aufregung versetzt - eigentlich eine perfekte Gelegenheit, die Taschen der Armen noch ein wenig zu erleichtern.
Doch dann besann sich Leon und konzentrierte sich auf seine Aufgabe.
Er folgte den Menschenmassen, die in Strömen in Richtung Hafen weiterzogen.
Und das erinnerte ihn an Khorinis. Bestimmt sammelte sich hier der Abschaum und das Elend der Stadt genauso im Hafenviertel an, wie in Leon's Heimatstadt.
Zuversichtlicher als zuvor bahnte Leon sich seinen Weg durch die Menschenmenge, den Bauch einziehend und die Ellenbogen einsetzend. Und dann bog er in eine der düsteren Seitengassen ein und fand sich in den Slums von Gorthar wieder.
Leon folgte der vor Schmutz und Schlamm triefenden Gasse und schmeckte bereits wieder die salzige Meeresluft auf der Zunge, als die Häuser ein wenig zurücktraten und er ins Freie hinaustrat.
Der Gehweg war noch immer gepflastert, doch Sand und Staub wehten hier von der sanften Meeresbrise getrieben immer wieder in kleinen Wolken auf. Leon verschloss einen Moment die Augen, als ihm feinkörniger Sand und einen Augenblick später eine Träne ins Auge stieg.
Er wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht und betrachtete die Ansammlung von kleinen, meist eingeschossigen Holzhütten vor ihm.
Dann warf Leon einen Blick über die Schulter - die eng aneinander gebauten, steinernen Häuser hatten abrupt den kleinernen Fischerhütten Platz gemacht. Auch hier sah es nach Armut und Elend aus, die Menschen saßen hilflos auf den Straßen und irgendwo quietschte das rostige Scharnier eines losen Fensterladens.
Leon folgte dem Weg mit gesenktem Kopf.
Nur wenige Dutzen Meter hinter ihm waren die reichgeschmückten Häuser von wohlhabenden Händlern oder Reedern gestanden, abgelöst von stinkenden Dreckslöchern und schließlich von windschiefen Holzbarracken.
Und plötzlich vernahm Leon freudige Rufe, ganz in der Nähe und hier so völlig fehl am Platz. Er sah auf und erblickte vor sich eine Gruppe von Menschen, die sich um ein hölzernes Podest drängte.
Darauf standen einige Männer und Frauen in weiten, dunkelgrauen Roben und warfen Brotlaiber, Schinkenkeulen und andere, gut haltbare Fressalien wie Honig oder alten Käse in die Meute.
Sieht weniger nach einem Kult als nach überhilfsbereiten Spinnern aus ...
Leon näherte sich noch ein Stück und erblickte dann etwas, was seinen ersten Eindruck wieder zunichte machte.
Nicht weit weg von der Meute hatte sich einer der Kuttenträger auf eine Bank sinken lassen und redete auf einige der armen Fischer und ihre Frauen und Kinder ein.
Da hab ich mich wohl geirrt. Die versuchen einfach neue Anhänger zu ködern ... mit den einfachsten Grundbedürfnissen der Menschen.
Einen Moment lang zögerte Leon, dann sah er an sich hinunter - verstaubte und verdreckte Robe und eine abgewetzte Lederjacke, man könnte ihn für einen der Penner hier halten -, legte einen mitleiderregenden 'Ich-habe-Hunger'-Gesichtsausdruck auf und mischte sich unter die Menge.
Mit einem sanften Schlag mit dem Ellenbogen sicherte Leon sich einen Laib Brot und wurde sogleich von denen, die noch nichts bekommen hatten, aus der Menge gedrängt.
"Jeder kriegt nur eins!" rief ihm eine Kuttenträgerin zu. "Und vergesst nicht, euch einzuschreiben!"
Und plötzlich wurde Leon dezent auf den Werber zugeschoben.
Der hatte gerade die letzte Fischersfamilie 'abgefertig', machte sich ein, zwei Notizen und sah dann zu Leon auf.
"Ich grüße dich, mein Freund. Wie ich sehe hast du unsere Gabe erhalten." Dabei blickte er auf den Laib Brot in Leon's Händen. "Der Orden der aufgehenden Sonne arbeitet darauf hin, die Armut zu lindern und den klaffenden Spalt zwischen Arm und Reich zu schließen. Und du kannst dabei mitwirken!" Bei diesen Worten deutete er mit dem rechten Zeigefinger provozierend auf Leon. Wieso fiel dem ausgerechnet jetzt der Name Samuel ein?!
Einen Augenblick sah Leon den Mann verwirrt an, dann raffte er sich auf zu sprechen:
"Und ... wie, kann ich euch helfen?"
Sein Gegenüber lächelte.
Ja, da haste noch ein Opfer, wie? dachte Leon unvermittelt. Nach außenhin blickte er ihn unverändert mit verwirrtem Interesse an.
"Ich bin froh, dass du fragst." antwortete der Mann schließlich. "Denn jeder, der willens ist, auf unsere Ziele hinzuarbeiten kann helfen! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Und wenn du deiner Überzeugung bewußt bist ..." Hör endlich auf mit der Propaganda und komm auf den Punkt! "... wirst du sehen, dass unser Orden nur das Beste für uns alle will."
"Und wie - genau - kann ich helfen?" zischte Leon, nun schon ein wenig gereizt.
Das Lächeln des Mannes erstarb für einen Moment und er musterte den Jungen aus misstrauischen Augen. Doch der Eindruck verschwand sogleich wieder und sein geschäftsmännisches Lächeln wurde von einem nur noch breiteren abgelöst.
"Du bist wohl ein ganz eifriger, wie?"
"Ich habe gesehen, was ihr für mich und meinesgleichen tut." Bei diesen Worten deutete Leon mit dem Daumen auf die Meute, die immer noch mit Brot und Schinken beschmissen wurde. "Und ich sehe, dass ihr Gutes bewirken wollt ... und ich will euch helfen."
Der Mann sah regelrecht entzückt aus.
"Du bist seit langem der gläubigste Bewerber, der mir untergekommen ist. Nimm dies als Zeichen meiner Wertschätzung."
Der Kuttenträger reichte Leon eine feingliedrige Kette aus Eisen, an der eine dünne, ebenfalls eiserne Plakette mit dem Symbol einer aufgehenden Sonne befestigt war.
"Trage dies nicht offen, bis wir dich kontaktiert haben. Wo hälst du dich die nächste Zeit auf?"
Leon überlegte einen Moment.
"Ich bin erst seit kurzem hier." antwortete er dann. "Ich wollte in einer Taverne einkehren."
Der Mann sah ihn prüfend an und erwiderte schließlich:
"Gut, dann nimm dir ein Zimmer in der Taverne 'Zum Hecht im Karpfenteich'. Dort geht es recht ruhig zu. Wir werden dich dort treffen und bereden, inwiefern du dem Orden dienstbar sein kannst."
Er lächelte und klopfte Leon freundschaftlich auf die Schulter.
Der wandte sich schließlich ab und verschwand mit sehr gemischten Gefühlen aus den Fischerslums und lenkte seine Schritte zu den Docks, wo er nach einigem Suchen die Taverne vorfand.
Er warf einen letzten Blick auf den Anhänger bevor er die Schwelle zur Taverne übertrat.


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Erstellt von Sarevok [NPC] on 01.05.2003 20:13:

Als eine der wenigen Tavernen der 'Hecht im Karpfenteich' auch nach dem Massaker praktisch zu jeder Stunde gut besucht, obwohl in den meisten anderen Gasthäusern meist nur noch die hartgesottenen Stammgäste ein und aus gingen. Viele potentielle Kunden hatten Angst davor, eines Tages zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, was ja schon mindestens sechs Menschen das Leben gekostet hatte.
Doch wie schon gesagt, im 'Hecht im Karpfenteich' war davon nichts zu spüren. Der Schankraum war gut gefüllt, der leicht untersetzte Wirt schenkte mit einem Dauergrinsen im faltigen Gesicht aus und war immer zu Späßchen bereit. Die Taverne war gut gepflegt und sah ziemlich sauber aus, trotz der Leute, die sich stets hier befanden. Es schien so, als ob sie alle zusammen darauf achten würden, dass das Gasthaus seinen guten Zustand behielt.
Als Leon das Haus betrat, richteten sich erst einmal fast alle Blicke auf ihn, musterten ihn abschätzend und auch ein wenig misstrauisch, aber nicht unfreundlich.
"Setz dich doch!" rief der Wirt dem Neuankömmling zu und deutete auf einen leeren Tisch in der Ecke. Leon war zunächst etwas überrascht, tat dann aber was der Wirt gesagt hatte. Etwas später kam der Mann mit einem gefüllten Bierkrug an den Tisch und stellte ihn vor Leon ab.
"Auf Kosten des Hauses." meinte er noch und zwinkerte.
Was danach kam, war etwas beunruhingender - ein kleinerer Mann, der jedoch bullig gebaut, muskelbepackt und mit einem Langdolch bewaffnet war, der in einer Lederscheide an seinem Gürtel hing, setzte sich zu Leon. Er trug einen hellgrauen, fleckigen Mantel und versuchte, freundlich zu lächeln, was allerdings gründlich misslang und eher nach einem 'Und jetzt polier ich dir die Fresse' - Grinsen aussah.
"Hast du das Amulett?" fragte der Mann leise, Leon verstand sofort was er meinte und zog die Halskette hervor, die er von dem Missionar im Hafen erhalten hatte.
Der Mann drehte es ein paar mal prüfend herum und nickte dann, bevor er es Leon zurückgab.
"Gut. Ich nehme an, du bist neu hier, Bruder?"
Leon nickte.
"Im Slumviertel hat mich jemand von eurem Orden angesprochen und mir gesagt, ich solle diese Taverne aufsuchen." erzählte er, der Mann vor ihm lächelte zufrieden, und diesmal wirkte es sogar so.
"Gut, sehr gut. Pass auf, diese Taverne hier gehört unserem Orden. Fast jeder hier ist Mitglied unserer Organisation. Wir helfen uns gegenseitig, jedes Mitglied des Ordens kann umsonst in diesem Gasthaus speisen. Dafür achten wir auch alle darauf, dass hier alles in Ordung bleibt. Keine unnötige Verschmutzung, kein Streit, keine Schlägereien oder sonstwas. Wir sind eine Einheit, und wer von uns den Orden schädigt, der schädigt sich selbst. Wir sind immer bereit, unseren Mitgliedern zu helfen, sollten diese in Schwierigkeiten geraten, und genauso muss jeder von uns bereit sein, dem Orden nach Kräften zu dienen, wenn seine Dienste vom Orden benötigt werden. Gemeinsam bereiten wir den großen Tag vor..."
"Den großen Tag?" fragte Leon, doch der andere Lächelte nur verschmitzt.
"Wenn du dich uns anschließen willst, kann ich dich zu demjenigen bringen, der all dies organisiert. Bist du bereit?"
Leon nickte, zufrieden erhob sich daraufhin der Kultist und bedeutete dem Dieb mit einer Handbewegung, dass er ihm folgen solle. Mit Leon im Schlepptau stieg er eine Treppe hoch und ging im zweiten Stock zielstrebig zu dem Zimmer, welches am Ende eines langen Ganges lag. Er öffnete die Tür und ließ Leon eintreten, anschließend schloß er die Tür wieder und wartete außerhalb des Zimmers.
Der Raum war nicht besonders groß und mit einer zwar nicht luxuriösen, aber dennoch geschmackvollen Einrichtung versehen. Den Mittelpunkt bildete ein massiver Eichentisch, einige Papiere lagen auf selbigem verstreut, hinter ihm saß ein junger Mann in einem Sessel. Auf der anderen Seite des Tisches stand ein weiterer Sessel, er schien zwar nicht gerade neu zu sein, sah aber dennoch bequem aus.
"Setz dich doch bitte."
Der junge Mann deutete auf den Sessel und Leon ließ sich nicht lange bitten. Der Kultist hinter dem Tisch trug eine lange, schwarze Kutte, seine Augen waren Stahlblau, seine glatten Wangen ein wenig blass und sein gepflegtes Haar dunkelbraun, fast schwarz. Er strahlte Ruhe und Intelligenz aus, aber auch eine gewisse Autorität, während er Leon musterte.
"Mein Name ist Manfred. Und deiner?"
"Leon."
"Schön. Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Du willst dem Orden beitreten?"
Leon nickte, Manfred sah daraufhin irgendwie zufrieden aus.
"Also, der Orden versucht den Menschen zu helfen und bereitet die Ankunft des Erlösers vor. Der Erlöser wird bald erscheinen, der Auserwählte führt uns an und es wird nicht mehr lange dauern, bis wir den Erlöser befreien und er das Unrecht von dieser Welt tilgt."
Manfred lächelte ein wenig und sah Leon an.
"Ich weiß, das mag etwas sonderbar klingen, aber du wirst es bald verstehen, wenn du mitmachst. Vielleicht wirst du eines Tages sogar den Auserwählten kennenlernen, der uns anführt. Er ist kein gewöhnlicher Mensch, er ist fast schon ein göttliches Wesen."
"Aber wenn dies stimmt, warum hat der Orden dann Feinde?" fragte Leon, Manfred nickte langsam.
"Ja, diese Frage hatte ich erwartet. Unsere Feinde sind diejenigen, die vom Unrecht profitieren. Und sie sind der beste Beweis dafür, dass wir im Recht sind. der rat hat einen Inquisitor aus Torin angeheuert, um uns zu bekämpfen. Dieser Inquisitor ist das beste Beispiel. Sein Name ist Heinrich Tannenberg. Er gehört zu den eifrigsten Mitgliedern des Ordo Haereticus... Und damit meine ich, dass sein Lebenslauf getränkt ist vom Blut der zahllosen Unschuldigen, die er auf dem Gewissen hat. Eines Tages erwischte Tannenberg einmal einen jungen Knecht dabei, wie er aus Langweile ein Pentagramm in den Sand zeichnete. Der Inquisitor ließ den Knecht pfählen. Und nicht nur das - das gesamte Heimatdort des jungen Mannes ließ er auslöschen. Mit der Begründung, der Ketzer, der gar keiner war, hätte sie alle mit seinen Lügen vergiftet. Ich denke, du weißt, was ich meine?"
Manfred schwieg, um seine Worte wirken zu lassen.
"Wir bekämpfen all dies Unrecht. Und wir werden Erfolg haben. Willst du ein Teil dieses Erfolges sein?"
10.05.2003, 15:58 #1032
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Skeleon on 01.05.2003 21:21:

Leon lauschte den Worten dieses Kultisten mit einer Mischung aus Verwunderung und Begeisterung. Er spürte, dass, was er sagte wahr war - oder zumindest nicht völlig gelogen. Es war erstaunlich, was für eine Überzeugungskraft und Charisma dieser Mensch besaß.
Leon nickte bei jeder seiner Ausführungen und pflichtete ihm stumm bei.
Und als der Kultist ihm schließlich die Frage nach seiner Loyalität stellte lieferte Leon eine außerordentlich überzeugende Antwort ab. Fast so überzeugend, dass er sich mit Schrecken fragte, ob er das ganze nicht ernst gemeint hatte.
"Auf jeden Fall, ich möchte, nein ich hoffe der aufgehenden Sonne dienen zu können!!" Leon war aufgesprungen und hatte sich, auf beide Hände gestützt, über den Tisch zu dem Mann hingebeugt.
Einen Augenblick später blickte er etwas wirr im Raum umher, bis er sich schließlich zurück in den Sessel sinken ließ.
Der Kultist ihm gegenüber lächelte nur wissend und nickte zufrieden.
"Sehr gut. Es freut mich, das zu hören, Bruder Leon."


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Erstellt von Tak on 02.05.2003 01:02:

Taks Klinge beschrieb einen eleganten Halbkreis durch die Luft, ein Kultist, der bis eben noch brennend durch die Gegend gerannt war, röchelte und ging zu Boden. Geschrei drang von draußen in die Taverne, die überlebenden Kultisten versuchten aus dem brennenden Gebäude zu entkommen. Die Flammen breiteten sich schnell aus und schlugen immer höher, züngelten nach Taks Umhang. Der Druide verfluchte diese Idioten, die die Taverne angezündet hatten, eigendlich sollte er sie gleich mit aufschlitzen...
Die Hitze wurde unerträglich, der dichte Qualm machte das Atmen zur Qual. Krachend barst ein Balken und stürzte zu Boden, Asche und Funken aufwirbelnd. Tak versuchte die Flammen zu umgehen, lange konnte er nicht mehr bleiben, aber seine Waffen musste er noch zusammensammeln, koste es was es wolle. Dummerweise lagen die in der gesamten Taverne verstreut...
Irgendwo huschte auch Frost durch die Gegend, prügelte sich mit einem der letzten Kultisten und versuchte seinen Mantel zu retten. Tak wich einem brennenden Stuhl aus, in einem Haufen Asche blitzte sein Dolch. schnell hin und einstecken...
Plötzlich ein wütender Aufschrei, Holz splitterte, Tak wirbelte herum. Da kam doch tatsächlich so ein Wahnsinniger zwischen zwei brennenden Balken hervor, mit einem Lederpanzer gerüstet und zwei riesige Haken schwingend. Mit wütenden Schlägen bahnte er sich seinen Weg und tobte genau auf den Druiden zu. Tak riss seine Waffe reflexartig hoch, klirrend traf Stahl auf Stahl. Im selben Augenblick aber hieb der Kultist mit dem zweiten Haken nach Taks Hüfte, der Gildenlose konnte noch gerade so zurückweichen. Sein Gegner jedoch ließ nicht locker, stieß sich vom Boden ab, wirbelte durch die Luft und schlug nach Tak, der sich mit einem Rückwärtssalto aus der unmittelbaren Gefahrenzone brachte...
Der Kultist ließ allerdings gönnte Tak keine Pause, mit einem seiner Haken riss er einen brennenden Stuhl an der Lehne in die Höhe und schleuderte ihn gegen den Druiden. Tak allerdings sah dies als den geeignete Augenblick zum Angriff, er sprang mit Hilfe seiner Magie in die Höhe, über den noch immer durch die Luft fliegenden Stuhl hinweg. Im Sprung drehte er sich um die eine Achse und streckte sein Bein, der Kultist schrie überrascht auf, als der schwere Kampfstiefel des Druiden ihn traf und zur Seite schleuderte...
Der Hakenkiller überschlug sich beinahe und landete der Länge nach auf den Bodendielen, die so langam auch Feuer zu fangen begannen. Tak hingegen spprang zur Theke und sammelte sein Schwert auf, das er soeben dort geortet hatte. Fehlte nur noch die Harpyenfeder. Aber die war nirgendwo zu sehen. Verdammt...
Tak stieß einen leisen Fluch aus, der Kultist grunzte und rappelte sich auf. Schreie drangen von außerhalb der Taverne an das Ohr des Gildenlosen, Wasser wurde ins Feuer geschüttet, Waffen klirrten. Wahrscheinlich waren die Stadtgarde und die Feuerwache endlich eingetroffen. Um so schneller sollte er mal sein Zeug packen und verschwinden...
Doch der Hakenpsychopath hatte andere Pläne. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte er sich wieder auf Tak, sprang hoch kurz bevor er den Druiden erreicht hatte und schlug nach unten zu, was den Haken eine unglaubliche Wucht verlieh. Tak ließ sich zur Seite fallen und versuchte gleichzeitig, einen der Haken mit dem Schwert abzulenken. Doch er hatte die Kraft unterschätzt, die der Kultist aufbringen konnte...
Dumpfer Schmerz machte sich in seiner Hand breit und kletterte schnell zu seinem Unterarm hinauf, als die Waffe Tak aus der Hand geprellt wurde. Der Kultist schmetterte das Schwert auf die Theke, die Klinge zersprang unter dem gewaltigen Hieb in zwei Teile...
Tak starrte kurz auf die zerstörte Waffe. Na toll. So viel zum Schlitzer...
Ein lautes Knarren riss ihn sofort wieder ins Geschehen zurück, das Haus drohte so langsam einzustürzen. Verdammt, er musste den Kultisten loswerden, die Harpyenfeder finden und dann nichts wie raus hier...
Der Druide sprang über sdie Theke und griff sich zwei Weinflaschen, er wirbelte herum und schleuderte die beiden Flaschen dem überraschten Kultisten entgegen. Dieser ließ seine Haken sprechen, laut klirrend zerbarsten die Gefäße, überschütteten den Psychopathen mit Splittern und vor allem ihrem Inhalt. Tak grinste böse, als der Kultist seinen Fehler erkannte und seine Augen sich vor Schreck weiteten. Doch es war zu spät für Einsicht...
Tak sprang erneut hoch, auf den Meuchler zu und stieß sein Bein vor. Der Kultist schlug mit seinen Haken zu, doch er beging den Fehler, die Waffen von zwei Seiten gleichzeitig gegen Taks Bein zu schmettern. Dadurch hob sich ihre Wirkung praktisch gegenseitig auf, zumal die Schwarzholz - Panzerung sich nicht weiter davon beeindrucken ließ.
Die eisenbeschlagene Sohle von Taks Stiefel krachte gegen die Brust den Kultisten, der von dem Tritt umgerissen wurde, Tak hingegen setzte mit einem Salto über ihn hinüber. Kaum landete er auf dem Boden, da schnappte er sich auch schon ein brennendes Holzstück, wirbelte herum und schleuderte das Holz gegen den Meuchler. Der Kultist schrie entsetzt auf, als der Alkohol an seinem Körper Feuer fing...

Krachend stürzte ein weiterer Balken von der Decke herunter, Tak ließ sein blutbesudeltes Schwert wieder in der Scheide verschwinden, nachdem er dem sich windenden Kultisten den Todesstoß gegeben hatte. Er hörte, wie die Leute draußen versuchten, dem Feuer Einhalt zu gebieten und zu verhindern, dass es auf die benachbarten Häuser und von dort aus auf die restliche Stadt übergriff. Ob sie das schafften oder nicht war Tak ziemlich egal, er entdeckte endlich seinen Speer. Die Waffe lag unter einem Haufen verkohlten Holzes - und auch direkt unter einem Dachbalken, der jeden Moment hinunterzustürzen drohte...
Taks Blick fiel auf den Balken, dann wieder auf die Waffe. Scheiß auf den Balken, er musste wenigstens den Speer retten, wenn er schon eines seiner Schwerter verlohren hatte in dieser Flammenhölle. Der Druide rannte los, sprang nach vorn und segelte fast durch die Luft auf seine Waffe zu...
Es krachte, der Balken löste sich und stürzte hinunter. Die Zeit schien zu kriechen, als würde die Luft dickflüssiges Gelee sein. Takkam mit einer Hand auf dem Boden auf, seine Finger schlossen sich um den Schaft der Harpyenfeder. Der brennende Balken raste inzwischen ungebremst auf den Druiden zu, der sich genau unter ihm befand - doch nicht schnell genug um Tak zu erwischen, bevor er sein Rad beenden und sich aus der Gefahrenzone bringen konnte...
Funken stoben, Asche wurde aufgewirbelt, ein trockenes, unangenehmes Husten kam aus Taks Kehle. Er fuhr sich mit der Zunge über die aufgeplatzten Lippen, seine Augen tränten. Verdammter Rauch. Er musste hier raus. Und zwar genau jetzt...
Der Gildenlose sah sich hektisch um. Die Tür war versperrt. Die Fenster waren auch versperrt, verdammt. Er könnte zwar versuchen, den Schild der Schwerkraft zu aktivieren und dann zu warten, bis das Feuer endete, doch er bezweifelte, dass er die Magie so lange aufrecht erhalten könnte. Der Kampf hatte ihn viel Kraft gekostet, körperlich wie auch geistig...
Plötzlich fiel Taks Blich auf die dünne, instabile Decke. Sie bestand in diesem Teil der Taverne nur aus einigen Brettern und war durch das Feuer brüchig. Es gab für Tak nur noch einen Weg aus der Taverne. Und der führte nach oben...
Der Druide duckte sich und konzentrierte sich, um genügend magische Kraft zu sammeln für sein Vorhaben. Dann katapultierte er sich schräg in die Höhe, zog den Kopf ein und reckte die Sulter nech vorn. Das verkohlte Holz krachte, als der Gildenlose mit unglaublicher Kraft auf es traf, berennende Splitter, Funken und Asche wurden in die Luft geschleudert...

Tak kam auf dem Dach eines benachbarten Hauses auf und ließ sich schwer atmend auf die Knie sinken, wobei er sich auf seinen Speer stützte. Seine Kehle brannte, ebenso wie seine Augen. Schmerz machte sich in seinem Körper breit, Schmerz, für den er während des Kampfes keine Zeit gehabt hatte und der nun um so heftiger Beachtung forderte. Grob geschätzt hatte er sich zumindest einige Rippen gebrochen...
Sein Blick wanderte zur Taverne. Die Feuerwache hatte eine Kette zum nächsten Brunnen gebildet und die Männer schütteten Eimer um Eimer in die Flammen. Die Stadtgarde drängte unterdessen aufgebrachte und schaulustige Bürger zurück und hatte, wie es schien, einige Leute in Gewahrsam genommen.
Tak grinste kurz, was allerdings in einem trockenen, schmerhaften Hustenanfall endete. Verdammter Rauch. Er brauchte erst einmal Ruhe...
Der Druide erhob sich langsam und hüpfte auf das Dach eines weiteren Hauses. Er musste raus aus dieser Stadt, und dann irgend einen Ort suchen, an dem er sich ausruhen konnte, bevor er erneut zuschlug...


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Erstellt von manmouse on 02.05.2003 05:23:

Es ging alles schnell. Verdammt schnell. Das Feuer hatte sich ausgebreitet. Und die Taverne war schneller abgebrannt, als sie wohl damals erbaut worden war. Esteron stand vor dem Gebäude, Ruß verschmiert und musste mit ansehen wie Krieger wie in die Taverne gelaufen war um seine Geliebte zu retten.

Mittlerweile waren die Bewohner von Gorthar aus allen Winkeln der Stadt eingetroffen. Die Feuerwache in Form der Bürgerwehr, bildete mit Eimern und Pinkelpötten eine Wasserkette zum nächsten Brunnen. Doch so sehr sie sich auch bemühten, die Taverne war nicht mehr zu retten. Wohl aber das übergreifen auf die umstehenden Gebäude.
Esteron stand sprachlos vor dem Gebäude. Ein aufmerksamer Bürger hatte wohl die Stadtgarde informiert, die sich auch schnell dem Verdächtigen zugewandt hatte.

Der einzigste Verdächtige den sie ausmachen konnten, war der Fremde Wanderer, den toten Kultisten konnte man schlecht befragen.
Esteron wurde also in Ketten gelegt, und abgeführt.
Abgeführt, in einen Teil der großen Stadt den er nicht kannte. Der Weg führte durch die dunklen Gassen. Abseits gelegenen Wegen. So lang das sich Esteron den Weg nicht merken konnte.

Was war mit Krieger, würde Esteron seinen Freund und Fremdenführer wieder sehen? Lebte er überhaupt noch?

Esteron grübelte den ganzen Weg über. Dann erreichte der Gardetrupp mit dem Verdächtigen die Festung. Esteron wurde mit einem wütendem Grummeln durch das riesige Tor geführt, und dann in einen Nebentrakt der riesigen Anlage gebracht. In das Verlies.

Dunkel und modrig war es hier unten. Ein paar Fackeln säumten den Weg zum Zellentrakt, und in der Ferne konnte man die Schreie der Folterkammern ausmachen. Esteron lief ein eisiger Schauer über den Rücken. In welche Lage hatte sich der junge Held da nur gebracht?

Der Weg führte weiter. Tiefer in die Anlage hinein.

Unten angekommen, erblickte Esteron einen Tisch an dem eine schmierige Wache ihren Dienst verrichtete. Als er die Gruppe Männer mit dem Verdächtigem erblickte, stand er schnell auf salutierte vor dem Höherrangigem Mann und blickte mit einem bösen Blick auf den Blondschopf.

“ Ich bringe euch einen Verdächtigen. Sorgt dafür das er gut untergebracht wird.“ Dann drehte sich der Kerl um und verschwand mit der Truppe.

Esteron hingegen wurde unsanft an dem Ellenbogen gepackt und in eine Zelle gestoßen.
“ Viel Spaß mit unseren Ratten und Kakerlaken.“ lachte der schmierige Wachhabende und schloss dann die massive Zellentür mit einem Knall.

Esteron tapste ein Stück in den Zellenraum und ließ sich erschöpft auf den dreckigen Boden nieder. In der Ecke huschte eine Ratte durch das spärliche Licht. Und hinterlies ein schäbiges Kratzendes Echo.

Hoffentlich würde sich der Irrtum aufklären lassen. Oder zumindest hoffte Esteron, das wenn Krieger das Flammeninferno überlebt hatte, das er ihn hier rausholen würde.

Ob das mit der Abzugtrichterhaube für den Vorsitzenden des Kastells noch was werden würde? Der Magier hatte seine Steine sicher schon beisammen.
10.05.2003, 16:00 #1033
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Sarevok [NPC] on 02.05.2003 15:37:

Manfred strich sich nachdenklich mit der Hand über das Kinn und blickte durch das kleine Fenster seines Zimmers auf die Stadt hinaus. Eine schwarze Rauchwolke stieg unheilverkündend in den Himmel, der Kultist wusste schon längst woher sie kam. Seine Leute hatten den 'Tavernenkiller', wie er vom gewöhnlichen Volk genannt wurde, aufgespürt. Und was folgte, das war laut dem einzigen der Meuchler, der noch lebend bei Manfred angekommen war, ein einziges Gemetzel.
Vor allem aber war der Feind nicht allein gewesen. Ein weiterer dunkel gerüsteter Mann sollte ihm zur Seite gestanden haben, ein Mann, der mit zwei ziemlich gefährlichen Schwertern gleichzeitig kämpfte. Dazu noch jemanden, der nach seiner Rüstung nach zu urteilen aus Khorinis kam, aus dem Lager der Sumpfsekte, die das Kraut herstellte. Und zuletzt noch ein junger Mann, der ausgesehen hatte wie ein Wanderer und Landstreicher und nichts besseres zu tun gehabt hatte, als mit Tellern auf die Kultisten zu werfen...
Und das eigendliche Ziel der Aktion war natürlich entkommen. Angeblich einfach durch die Decke gehüpft. Sonderbar, dieser Mann musste irgend eine Magie verwenden, aber es war keine die Manfred irgendwie einordnen konnte.
Ein Gefühl, dass der Kultist nicht leiden konnte, machte sich in seiner Magengegend breit. Das Gefühl der ratlosigkeit. Was sollte er jetzt tun? Seine besten Leute waren fast ausnahmslos tot, zwei befanden sich in den Klauen der Inquisition, nachdem sie beim Versuch zu fliehen von der Stadtgarde ergriffen worden waren, und nur ein einziger hatte es wieder hier her geschafft. Manfread fragte sich so langsam, was die Rolle des Kultes bei diesem 'Spiel' überhaupt war - die der Jäger, oder etwa die der Gejagten...?


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Erstellt von manmouse on 02.05.2003 16:30:

Die vergangene Nacht war kalt und verdammt lang gewesen. Esteron hatte nicht geschlafen. Allein die Vorstellung, eine Ratte würde über ihn drüber laufen oder gar an seinen Händen oder Ohren knabbern, machte ihm Angst.

Der Wanderer überlegte. Es musste eine Möglichkeit geben wieder aus diesem Loch zu kommen. Er war unschuldig. Esteron hatte sich doch nur seiner Haut zu wehren versucht.
Zwei neu gewonnene Freunde hatte verloren. Wenn er Pech hatte sogar den dritten im Bunde.
Der junge Mann dachte nach. Er hatte Krieger gemocht. Sicher, sie hatten nur eine kurze Zeit miteinander verbracht, aber es war eine verdammt lustige Zeit gewesen.
Esteron kannte nur die Schwarzmagier aus dem Kastell und eben diesen Krieger. An dessen Tode Esteron wohl einen großen Anteil hatte.

Der Blondschopf rief sich den Tag nach der Begegnung ins Gedächtnis. Krieger war sorglos. Aber trotzdem eine Treue Seele gewesen. Er liebte das Kraut, den Alkohol, große Feste und vor allen Dingen Frauen. Egal ob dick oder dünn. Blond oder Braun.

Esteron lächelte bitter. Nun saß er hier. Und wartete auf die Dinge die noch kommen würden.


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Erstellt von Skeleon on 02.05.2003 19:30:

Nachdem Leon (selbst für sich) so überraschend überzeugt dem Orden seine Dienste angeboten hatte, hatte der Kultist ihn über sein Leben und seine Fähigkeiten ausgefragt.
Fast zu offen leistete Leon dem Mann Rede und Antwort und musste sich sehr konzentrieren, um nicht die gefährlicheren Dinge auszuplaudern. Nach außen hin behielt er eine recht kühle Fassade und versuchte seine Anspannung mit der Vorfreude auf seine Dienste für den Orden zu überspielen.
Wohlweislich ließ Leon seinen letzten Auftrag - das Ausspionieren der Amazonen - unerwähnt. Wer könnte wissen, was Manfred sich daraus zusammenreimen würde?
Doch die letzten zwei Jahre, die er als Taschendieb, Fassadenkletterer und Taugenichts zugebracht hatte konnte Leon kaum verheimlichen. Es schien ihm sogar so, dass Manfred dieser Teil von Leon's Vergangenheit nicht störte sondern eher noch gefiel.
"Du hast die letzte Zeit deines jungen Lebens mit eigensinnigem Handeln vergeudet ... doch du hast letztlich zur Räson gefunden. Und der Zufall will es, dass der Orden deine Talente wirklich gebrauchen kann. Ich denke, ich habe bereits einen ersten Auftrag für dich, Bruder Leon."
Er lächelte freundlich - Leon lief ein Schauer den Rücken hinunter.


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Erstellt von Sarevok [NPC] on 02.05.2003 19:44:

"Pass auf, wir haben in nicht allzu langer Zeit etwas vor, das uns dem Erlöser näherbringen wird..."
Manfred lächelte noch immer freundlich und gleichzeitig distanziert, doch in seinen stahlblauen Augen blitzte Fanatismus auf. Er drehte sich um und ging langsam wieder zum Fenster.
"Es gibt da etwas, das wir voeher benötigen. Und deine Diebestalente sind es, die uns behilflich sein könnten, es zu bekommen. Es handelt sich um ein Buch, welches einem Magier gehört, der hier in der Stadt lebt. Er ist kein allzu mächtiger Magus, aber sehr reich...
Doch das tut eigendlich nichts zur Sache. Sein Haus liegt im Virtel der Reichen. Bruder Pertus wird es dir zeigen, frag einfach den Wirt wo der Kerl gerade steckt...
Nun ja, in seinem Haus hat er eine kleine Bibliothek. Größtenteils Schrott, aber ein sehr wertvolles Buch ist auch darunter. Es trägt den Tietel 'Das gläserne Reich'. Es enthält einige sehr wichtige Informationen, die wir benötigen. Der Besitzer hält das Buch glücklicherweise für nutzlos, es ist also nicht extra gesichert."
Manfred schwieg kurz und sah Leon tief in die Augen. Der falsche Kultist hatte Mühe, dem Blick standzuhalten.
"All meine anderen Leute mit Diebestalenten sind vor kurzer Zeit von diesem Wahnsinnigen getötet worden, der da draußen rumläuft und sich durch die Tavernen schlachtet. Du bist der Einzige, der diesen Job erledigen kann - erledige ihn gut..."
10.05.2003, 16:01 #1034
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Der Inquisitor on 02.05.2003 20:03:

Das Schloss der Zellentür knackte deutisch hörbar, als es geöffnet wurde. Der Soldat stieß die Tür auf und ging dann direkt zu Esteron, der verängstigt zurückwich. Ohne Erfolg...
Der Kerkermeister befestigte mit wenigen schnellen, hunderte Mal geübten Handgriffen eine lange Kette an den Handgelenken des Gefangenen und zerrte ihn dann rücksichtslos hinterher, als er die Zelle verließ. Ein anderer Soldat verschloss die Tür wieder.
Der Kerkermeister zog Esteron durch den langen Hauptzellentrakt bis zu einer schmalen Wendeltreppe, die steil nach unten führte. Schreie drangen von unten herauf, Esteron zerrte an seinen Ketten, hatte der Kraft des Soldaten allerdings nichts entgegenzusetzen.
Die Treppe endete in einem schmalen, klaten Gang, links und rechts waren einige Türen zu finden. Das schmerzvolle Geschrei hatte seinen Ursprung hinter diesen Türen. Dies war der Folterkeller der Burg...
Der Kerkermeister brachte brachte Esteron zu einem raum im hinteren Ende des Ganges und stieß ihn grob hinein. Krachend flog die Tür hinter dem Gefangenen zu.
Der Raum war klein, zwei Fackeln beleuchteten ihn spärlich, ein Fenster gab es nicht. Die Einrichtung bestand ausschließlich aus einem massiven hölzernen Tisch, einem Stuhl und einem kleinen Schemel.
Die Tür wurde einmal mehr geöffnet, ein junger Mann trat ein. Er trug die Robe eines Klosternovizen, allerdings war diese schon ziemlich abgetragen und staubig. An seinem breiten Gürtel hing ein Langschwert. Wirklich beunruhigend war allerdings vor allem die Tatsache, dass er gerade damit geschäftigt war, sich mit einem Lappen seine blutigen Finger zu säubern...

"Guten Morgen!" begrüßte Dorrien den Gefangenen mit einem nahezu spöttischen Unterton. Er ging ohne Eile zu dem Tisch in der Mitte der Zelle und ließ sich auf den Stuhl fallen, noch immer das Blut des Kultisten, der er gerade verhört hatte, von seinen Fingern wischend.
"Setz dich doch bitte!" meinte er ruhig und deutete auf den Schemel, Esteron gehorchte notgedrungen.
"Mein Name ist Dorrien, ich bin Inquisitor des Ordo Haereticus. Du heißt Esteron, soviel ich weiß?"
Der Gefangene nickte.
"Gut. Ich werde dir einige Fragen stellen zu der Angelegenheit in der Taverne. Wenn du gut mit mir zusammenarbeitest geschieht dir nichts."
Der Inquisitor sah Esteron kalt an.
"Solltest du dich weigern, werde ich ungemütlich. Ich hoffe du weißt, was ich damit meine?"
Dorrien wartete nicht auf eine Antwort Esterons sondern lehnte sich zurück und stellte sogleich seine erste Frage.
"So, was genau ist in der Taverne passiert?"


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Erstellt von Krieger-BP on 02.05.2003 20:04:

Die Lisellotte war noch in dem Haus; Krieger nannte sie zwar nur Vettel, aber egal; und Krieger stand hier draußen, obwohl sie da drinne verbrennen könnte, ja sogar verbrennen wird, wenn ihr nicht geholfen wird.

Mit ein paar gewaltigen Sätzen war er bei der Leiter angelangt, die einer der Feuerwehrsmänner nutze um den Brand auf dem Haus zu löschen. Auf der sich schon leicht biegenden Leite standen zwei Männer, die sich immer die Eimer reichten und der oberste kippte das Wasser im Behälter aufs Dach. Krieger fackelte nicht lang und trat gegen die Leiter, worauf hin die Leute auf ihr wie Äpfel vom Baum fielen. Doch sie hatten nicht viel Zeit sich bei Krieger zu beschweren, denn er war bereits samt Leiter hinter der nächsten Ecke verschwunden. Dort, in Sicherheit, ließ er die Leiter fallen, stütze die Arme auf die Knie und verschnaufte erst mal. Wann hatte er das letzte mal einen derartigen Sprint hingelegt?

Ein Schrei ertönte. Hell und sich ins Ohr beißend verbreitet er sich über die Hälfte der Stadt. Die Glasscheiben, die in der Taverne noch ganz geblieben waren zersprangen nun entgültig. Krieger wusste sofort wem der Schrei gehörte. Es war die Vettel. Sofort richtete er sich wieder auf, nahm die Leiter in die Hand und richtete sie unter dem Schlafzimmerfenster der Vettel auf. „Oh Vettel, dein Retter naht!“, schrie er, während er die Sprossen erklomm.
Oben angekommen viel er erst mal wieder von der Leiter. Die Vettel war ja wieder fett! Hatte er das nur geträumt? Sollte er sie jetzt hier lassen? Nein, so einer war er nicht.

„Schnell Vettel, komm hier rüber, ich trage dich hinab!“, autsch, da hatte er genau das falsche gesagt. Die Vettel kam, tränenüberströmt zu ihm und versuchte sich durch den Fensterrahmen zu quetsche. „Ich komme nicht durch!“, rief sie verzweifelt. Das Blöde war nur, sie kam auch nicht mehr da raus. Mit ein paar verzweifelten Fußtritten gegen den Hintern der Vettel, brachte er sie wieder aus der Zwickmühle, fiel jedoch wieder von der Leiter. Mühsam kraxelte er wieder hinauf und brach den Fensterrahmen aus dem Gemäuer, doch auch diesmal viel er mit samt Fensterrahmen in der Hand von der Leiter. Egal, für die Vettel würde er alle Schmerzen der Welt auf sich nehmen. Zumindestens fast alle.

Wieder, und dies mal sichtlich geschwächter, kroch er die Leiter empor, die Arme nach der Vettel ausstrecken, damit sie sich auf diese setzten konnte. Sogleich kam sie angepollter und streckte ihren Hintern aus dem Fenster. „Lasst mich bloß nicht fallen!“, schluchzte sie verzweifelt. Den gleichen Wunsch hatte Krieger auch, denn er wäre bei einem Sturz der, der unten liegen würde. Langsam betteten sich die Pobacken in Kriegers starke arme und stetig nahm der Druck auf diese zu, bis sie schließlich vollends, wie auf einem Thron, auf diesen saß. Kriegers Arme zitterten vor Anstrengung, genau wie seine Beine, doch er würde es schaffen, er würde es durchhalten! Doch irgendwas Knackte unter ihm so komisch. Nicht nur irgendwas, es war die Spross auf der er stand.

Krieger kamen die nächsten paar Sekunden, wie ganze Züge von Stängeln vor. Die Spross unter ihm gab, unendlich langsam, nach. Sein einer Fuß brach durch, fand auf der unteren Spross halt, der andere taumelte in der Luft. So versuchte er einigermaßen, mit dem dicken Koloss auf dem Arm, die Balance zu halten. Er hätte es auch geschafft, wäre nicht abermals die Spross gebrochen und wieder und wieder und wieder. So polterte unaufhaltsam durch die Leiter, auf seinem Armen dieser Elefant von Frau und unter ihm der knallharte Boden. Noch ein paar Sekunden schrecken. Krieger war jetzt schon halb bewusstlos, von dem Schmerz, der ihm erwarten würde. Noch ein Stoßgebet zum Schläfer und es passierte.

Sein Körper berührte den Boden, prallte immer mehr dagegen und schließlich landete die Vettel auf ihm. Irgendwas in seinem Brustkorb knackte und die Luft schoss aus allen Öffnungen aus seinem Körper. Er konnte nicht einmal Schreien. Noch lange blieb die Vettel star auf ihm sitzen und seine Hände und Füße liefen bereits, auf Grund des Blutmangels, blau an. „Mir geht’s gut und dir?“, die Vettel drehte sich auf ihm um und sah in nun ins Gesicht, wobei sie immer noch auf ihm lag, „irgendwie erregend diese Stellung also ich hätte jetzt Lust!“ Krieger schlug bereits mit dem einem Arm auf den Boden. Ihm ging die Luft aus und wenn dieses Vieh nicht bald wich, würde er zum Schläfer gesant werden.

„Hey was macht ihr hier?“, sprach eine vorbeikommende Stadtwache, der gerade das Bild der Zerstörung sah. „Ah, ich sehe schon, Fräulein wird gewalttätig!“ Ein Fußtritt gegen die Vettel folgte und beförderte sie von Krieger herunter. „Tut mir Leid Herr, DIE wird konfesziert!“
Krieger wollte was sagen, doch sein Körper rang noch nach Luft. Verzweifelt versuchte er zu sprechen, doch der Wachmann ging, mit der Vettel an seiner Seite in Richtung Burg.
Endlich hatte er seine Stimme wieder: „Haltet ein! Wartete einen Moment!“, Krieger ran den beiden hinter her. „Sagt, wo werdet ihr sie hinbringen?“, fragte er. Er durfte den Mann nicht einfach niederschlagen, denn sonst wären seinen Kollegen herbeigeeilt und hätten wohl auch Krieger verhaftet. „Wir haben bei uns in der Zelle so einen Blondschopf. Ziemlich schmächtiger Kerl! Ich glaube er wird sie gut mit der Fetten hier verstehen!“, der Wachmann lachte laut auf. Seine Schadenfreude wuchs buchstäblich bis ins Unermessliche.

Krieger konnte nur hinterher sehen. Ihm wurden zwei seiner liebsten Menschen genommen und jetzt war er alleine. So alleine. Er musste sie retten, doch wie? Krieger stand ratlos da und wartete auf Antwort...
10.05.2003, 16:03 #1035
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Skeleon on 02.05.2003 21:22:

Leon hatte sich kurz nachdem der Kultist ihm seinen Auftrag gestellt hatte abgewandt und war aus dem Raum hinaus in die Gaststube der Taverne getreten.
Hier stand er nun und blickte sich unsicher um.
All diese Menschen waren Kultisten, offensichtlich von mehr oder weniger hohem Rang. Doch sie alle waren in einfache Straßengewänder gekleidet. Vom Händler bis zum Bettler schien alles vertreten zu sein, Menschen so verschieden wie Tag und Nacht, Männer, Frauen, ja sogar einige Kinder. Und dennoch hatten sie zwei Dinge gemein: Die eiserne Kette die um ihren Hals baumelte, an der das Zeichen des Ordens - unter der Kleidung versteckt - befestigt war. Und die seltsame, fast fanatische Euphorie, mit der sich die Kultisten gegenseitig und anderen Menschen begegneten.
War dieser Kult wirklich so falsch? Es war ein Haufen Spinner, schon wahr. Aber was taten sie schon? Das einzige, was der Inquisition ernsthaft sauer aufstoßen könnte war ihr Irrglaube an den Erlöser ... aber war das so schlimm? Sie schadeten niemandem damit, nein, viel eher halfen sie den Armen und Entkräfteten.
Leon schüttelte energisch den Kopf, einige der Kultisten sahen etwas verwirrt zu ihm.
Lass dich nicht von ihnen beeinflussen. Dieser Manfred ist ein ganz Gerissener. Ich werde aufpassen müssen ... aber jetzt kümmere ich mich erstmal um den Auftrag, damit sie mir ernsthaft vertrauen.
Und damit stapfte Leon auf den Wirt der Taverne zu, der ihm freundlich lächelnd, jedoch etwas debil, entgegenstarrte.
Leon fischte nach der Plakette und hielt sie ihm vor die Nase.
"Ich suche unseren Bruder Pertus."
Das Lächeln des Wirtes wurde noch breiter und erzeugte allmählich den Eindruck eines Sumpfkrautjunkies im Vorratslager von Fortuno.
Schließlich brachte der Mann seine Lippen wieder in eine waagrechte Position und antwortete:
"Scheint als wärst du nun ein volles Mitglied unserer Bruderschaft. Manfred hat mich bereits informieren lassen. Dein erster Auftrag. Bist du nervös?"
Was geht dich das an? Sag mir lieber wo der Kerl steckt!
Laut sagte Leon:
"Ein wenig. Aber ich hoffe dem Orden so gut wie möglich dienen zu können."
"Das wirst du auch." erwiderte der Wirt aufmunternd. "Pertus findest du im Obergeschoss, in der ersten Gastkammer rechts. Er wurde ebenfalls informiert und wartet auf dich."
Mit einem zufrieden-dümmlichen Grinsen wandte sich der Wirt schließlich wieder seinen Geschäften zu - Freibier für Kultisten und Gläserspülen.
Leon verließ die Gaststube und stieg die Treppe zu den Wohnräumen empor. Er folgte einem fensterlosen und nur schwach von Kerzen beleuchteten Gang und stand schließlich vor der ersten Tür zu seiner Rechten.
Vorsichtig klopfte er an. Und nur einen Sekundenbruchteil später wurde die Tür bereits von einem jungen Mann aufgerissen - er musste regelrecht auf Leon gelauert haben - und der bat ihn sofort mit einer höflichen Handbewegung herein.
Wie unten in der Gaststube war die Einrichtung nicht gerade luxuriös aber dennoch geschmackvoll und anheimelnd. Ein weiches Bett, grobgeschnitzte Stühle und ein Tisch, wie aus einem Baumstamm gefertigt. Das einzige Fenster wies nach Süden und die rötliche Abendsonne schien gerade noch so herein.
Leon musterte sein Gegenüber - der andere tat es ihm gleich.
Der junge Kultist trug eine graue Robe und hatte einen einfachen Dolch an der linken Hüfte festgeschnallt. Sonst trug er keine Waffen und auch keinen Gedlbeutel - zumindest nicht offen.
Sein Gesicht erschien recht durchschnittlich, ein wenig naiv vielleicht. Sein kurzgeschorenes dunkles Haar stak hier und da wirr empor oder hing ihm in die Stirn. Aus dunklen doch wachen Augen beäugte er Leon seinerseits.
Schließlich lächelte der Mann.
"Mein Name ist Pertus. Und du - du bist Leon, richtig?"
Leon nickte stumm.
"Dann arbeiten wir jetzt wohl zusammen!" lächelte der Mann noch breiter.
Leon zwang sich zu einem schiefen Grinsen und sagte:
"Scheint so ... du weißt, was ich tun soll?"
Pertus schüttelte erst nur den Kopf. Dann antwortete er:
"Nein, nicht wirklich. Aber ich kann's mir denken. Du sollst etwas für den Orden beschaffen. Und ich soll dich zum Wohnhaus des Bücherwurms führen."
"Bücherwurm?"
"Ja, so nennen wir den Magus. Er studiert und studiert, Tag aus, Tag ein, obwohl er seine Kräfte doch auch für die Bedürftigen nutzen könnte, so wie wir. Aber nein, er liest in seinen Büchern und ist inzwischen so verstaubt wie seine ganze Bibliothek."
Leon zuckte die Achseln.
"Ich soll ihm einen Besuch abstatten."
"Hab ich mir fast gedacht!" erwiderte Pertus grinsend. "Dann gehen wir, oder?"
Leon nickte zögerlich, doch Pertus nutzte schon das erste Anzeichen einer Zustimmung um geschwind an Leon vorbei aus dem Zimmer zu stürmen. Der wandte sich auf dem Absatz um und hetzte hinter ihm her.
Pertus führte ihn aus der Taverne heraus und ein Stück durch die Hafengegend.
Der junge Mann lief schnell vor Leon her und schien nur hin und wieder den Weg suchen zu müssen. Dennoch wandte er sich häufig um und wartete, bis Leon ihn eingeholt hatte, denn der lief zwar recht schnell, hielt aber nicht mit dem begeisterten - fanatischen? - Pertus mit, der wie vom wilden Affen gebissen rannte.
Hier und da fing Leon die misstrauischen Blicke der Bürger auf. Andere sahen mitleidig zu dem jungen Ordensbruder, andere schon fast flehend ... diese Menschen erwarteten allesamt etwas von den Kultisten, was sie niemals bekommen würden ...
Pertus führte Leon schließlich aus der Hafengegend heraus, über die Hauptstraße weiter ins Landesinnere. Die Häuser wandelten sich von hölzernen und steinernen Wohnbaracken zu soliden Handwerkerhäusern und schließlich zu reich verziehrten Patrizierresidenzen.
Schließlich bog Pertus in eine der Seitengassen ein und blieb nach etwa zwei weiteren Minuten schnellen Marsches vor einem großen, weißen Gebäude stehen. Das Eingangstor, die Fensterrahmen und die Dachschindeln schienen in der Abendsonne wie blankpoliertes Kupfer (bei näherem Hinsehen erkannte Leon, dass diese Teile aus Stahl oder einem noch edleren Metall bestanden), der Rest des Hauses erstrahlte trotz dem rötlichen Licht wie in reinem weiß verputzt.
Pertus wandte sich schließlich von dem seltsam schönen Anblick ab und grinste Leon dumm-dreist an.
"Da sind wir. Ich denke, du wirst sowieso nicht anklopfen wollen. Also schau ich mich in den Nebenstraßen um und warne dich notfalls ..."
Pertus schritt ohne ein weiteres Wort davon und patroullierte die Gasse auf und ab.
Hier war zwar ein reicheres Viertel, aber die meisten Menschen waren dennoch auf der Hauptstraße unterwegs ... trotzdem, vielleicht würde sich ja doch eine Wache hierher verirren.
Durch Pertus abgesichert - der Junge schien zwar dumm wie Brot, aber der erste Eindruck hatte wohl getäuscht - machte Leon sich nun an den Aufstieg.
Hier und da fand er im reinweißen Putz guten Halt und kletterte so langsam an der Hauswand empor.
Seltsam sah er aus, wie er da hing: Eine schwarze, vierbeinige Spinne, die vor der weißen Wand richtig hervorstach. Er war ganz einfach nicht zu übersehen ... blieb also nur zu hoffen, dass Pertus seine Aufgabe gut machte.
Schließlich schaffte es Leon, eines der Fenster im ersten Geschoss zu erreichen. Er schwang sich auf die Fensterbank und schlitterte auf der glatten Stahloberfläche hinein ins Zimmer. Mit einem schmerzhaften THUD landete Leon auf hartem Steinboden, der Teppich, der im Zimmer ausgelegt war lag zwanzig Zentimeter entfernt.
Mit einem ärgerlichen Grunzen richtete Leon sich auf.
Der Raum war eine riesige Bibliothek, an allen Seiten des Raumes standen Regale, sogar neben und über Fenstern und Türen stapelte sich das gebundene Papier.
Wär das Buch diesem Bücherwurm was wert wäre es wenigstens einfacher zu finden, auf einem Podest oder so ... diese ganze Bibliothek zu durchforsten wird eine Weile dauern ...
In der Mitte des Raumes stand ein edler Holztisch, doch er war alt und abgegriffen und überall war die Tischplatte von Kratzern und Dellen verschandelt.
Bis auf diesen Tisch, den Teppich und all die Bücher war der Raum vollkommen leer.
Im Vorbeigehen überflog Leon die Beschriftung auf den Buchrücken, erwartete jedoch nicht auf gut Glück gleich sein Ziel zu finden.
Er näherte sich einer der beiden Türen, drückte langsam und vorsichtig die Klinke herunter und öffnete die Tür zu einem Spalt.
Mit einem Ächzen taumelte Leon zurück.
Er ging schnellen Schrittes zu der anderen Tür und öffnete auch sie - dasselbe Bild. Alle drei Räume waren von oben bis unten mit Büchern vollgestopft.
Seine Hoffnung das Buch noch zu Lebzeiten zu finden schwand radikal.
Als Leon schließlich die zwei anderen Räume abschritt und die Tür zu einem vierten Raum öffnete war er nicht überrascht, noch eine Bibliothek vorzufinden.
Hatte dieser Mensch nichts anderes? Grobes Gestühl, ein alter Teppich in jedem Raum und verstaubte Bücher? Wo waren all die Wertsachen?

Einige weitere Minuten schritt Leon das Haus ab.
Insgesamt gab es sieben Bibliotheken, ein schmuckloses Zimmer nur mit Ohrensessel und offenem Kamin und eine Speisekammer.
Außerdem hatte Leon die Tür zum Schlafzimmer des Magus gefunden.
Nachdem er sich ein paar schmackhafte Vorräte besorgt hatte, machte Leon sich an die Erkdundung des Schlafzimmers.
Ein weit ausladendes Bett stand direkt gegenüber der Tür.
In ihm war die Gestalt des Magus zu sehen, der offensichtlich tief und geräuschvoll schlief.
Auch in diesem Saal fand Leon einige Bücher und keinerlei Wertsachen vor. Doch dann fiel sein Blick erneut auf das Bett des Magus.
In der Linken, die unter der Bettdecke sichtbar war, hielt der Alte ein dickes Buch!
Leon grinste unwillkürlich und näherte sich dem Bett.
Mal sehen, was der Mann fürne Abendlektüre hat ...
Fast scherzhaft redete er sich ein, dass er bestimmt "Das gläserne Reich", ob seines vielversprechenden Titels, gelesen hatte.
Und als Leon den Buchrücken sah hätte er vor Überraschung fast laut aufgeschrien.
Was der Mann da in seinen blassen und staubigen Griffeln hielt war tatsächlich ausgerechnet das Buch, das Manfred gefordert hatte.
Vorsichtig fuhr Leon mit der Rechten in Richtung des Bandes, überlegte es sich dann aber anders.
Er umwickelte seine Hand mit dem Laken, in das sich der Alte gebettet hatte. Jetzt fasste er, so sanft er konnte, die Hand des Magus und führte sie langsam und vorsichtig von dem Buch weg.
Mit einem freudigen Grinsen schnappte sich Leon den Band und verschwand geschwind aus dem Zimmer.
Der Schlaf des Mannes blieb unverändert ruhig und laut, als Leon bereits seinen Weg zurück zum Fenster fand.
Das war fast zu einfach! Was soll's, lieber so, als all die Regale zu durchforsten. Nur schade, dass der Spinner all sein Geld in Bücher investiert hat ...
Geschwind sprang Leon auf das Fensterbrett und wollte sich an den Abstieg machen - aber erneut rutschte er auf dem blanken Stahl aus, schlitterte diesmal jedoch nach Draußen statt ins einigermaßen sicher Zimmer.
Er verlor den Boden unter den Füßen und sah ihn schließlich mit dem Kopf voran wieder auf sich zu kommen.
Einen Augenblick später und ein Stockwerk tiefer schlug er unsanft auf den Pflastersteinen der Gasse auf.
Noch ehe er den Schmerz spürte wurde ihm schwarz vor Augen.
10.05.2003, 16:04 #1036
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Satura on 02.05.2003 22:27:


Verdammt, wo war sie hier? Sie befand sich in einem scheinbar unendlich großen weißen Raum; es war hell, ohne dass sie die Quelle des Lichtes ausmachen konnte. Nichts schien plastisch, nichts real - und doch, sie war hier, sie war doch wirklich?

Intuitiv warf sie einen Blick auf ihr Amulett; sie war erleichtert, denn es glühte nicht - der rote Stein war blaß und kühl.
Satura begann zu laufen, irgendetwas musste sie doch tun? Und tatsächlich - der Raum schien sich zu verändern! Sie spürte Boden unter ihren Füßen, hartes Pflaster, wo zuvor noch 'nichts' gewesen war, und in der nächsten Sekunde nahm es um sie herum Gestalt an. Neben ihr erschienen Häuser, Menschen, Gassen... und sie stand eindeutig in einer Gasse mitten in einer ihr unbekannten Stadt...

Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Das kann doch nicht....

"Leon!" Ihr Herz schlug schneller vor Freude, ihren alten Begleiter wiederzusehen. Leon stand da, mitten in der Gasse, und rieb sich den Kopf. Er schien sich überhaupt nicht auszukennen - noch verwirrter schien er zu werden, als er Satura erkannte. "Was...wie...wo kommst du denn her?" stammelte er.
"Ich habe keine Ahnung - wo sind wir hier?" meinte Satura. Leon legte den Kopf schief. Was zum... war hier los?? Er sah sich um. Kein Zweifel - das war noch immer... "Gorthar." sagte er trocken. Doch war er nicht eben noch aus dem Fenster gefallen? "Wie kommst du..." begann er zu Satura gewandt.

Satura sah sich um - und verstand. Sie war nicht wirklich in Gorthar - sie träumte.

'Du glaubst, zu träumen... auch ich kann dich nur im Traum finden... Deine Welt ist zu weit entfernt, und nur im Traum schweben Menschen zwischen den Welten...'

Das waren Cords Worte gewesen, als sie ihm in einem Traum begegnet war. Und, wie auch immer, irgendwie hatte sie nun Leon erreicht... "Das hat etwas zu bedeuten," begann Satura. "Es hat etwas zu bedeuten, dass ich zu dir gefunden habe..." Leon sah sie immer noch entgeistert an. Sie lächelte - wie sollte sie das einem Skeptiker wie Leon nur erklären? Und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen - es gab einen Grund, warum sie hier war. Und das konnte nur einer sein. "Du bist in Gefahr..." begann sie plötzlich, "egal worin du gerade verwickelt bist, du bist in Gefahr!"

Leon schüttelte ungläubig den Kopf - da begann sie, ihm zu erzählen: von der Begegnung mit Cord in der 'Traumwelt', und von all dem, was er ihr erzählt hatte. Auch darüber, das Leon sie, ohne es zu wissen, beschützt hätte - vor dem 'Fremden'.
"Du hast große Kraft in dir, hat Cord gesagt. Nütze sie für die richtigen Dinge... Und gib acht auf dich..."
Satura nahm Leons Hand. Sie dachte daran, wie das Amulett, das in ihren Träumen geglüht hatte, wirkliche Wunden hinterlassen hatte... "Zum Beweis, das ich da war..." Noch ehe Leon reagieren konnte, hatte sie mit ihrer Linken seinen Dolch gezogen und fügte ihm einen leichten Schnitt am Handrücken zu.
"Spinnst du??" rief Leon entgeistert. Sogar in seinen Träumen schien Satura etwas durchgedreht zu sein...

Satura spürte, dass sie gehen musste: das Bild begann zu verschwimmen, alles wurde auf eine eigenartige Art durchsichtiger... "Pass auf dich auf, Leon! Verschwende deine Kraft nicht an die falschen, lass dich nicht verleiten..." Und dann entglitt ihr das Bild der Stadt, und auch Leon verschwand wie in einem Nebel...




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Erstellt von Skeleon on 03.05.2003 10:27:

Als Leon wieder zu sich kam sah er noch immer das lächelnde Gesicht von Satura vor sich.
"Hee ... du bist ja wirklich hier." sagte Leon erfreut.
Doch einen Moment später verschwamm der Eindruck zur grinsenden Fratze des Ordensbruders.
Leon wich ein Stück zurück und fühlte eine Wand im Rücken, nur einen Augenblick später einen dumpfen Schmerz an der Stirn. Er spürte, wie ihm warmes Blut aus seinem Haaransatz bis in sein Gesicht hinunter lief.
Pertus hielt ihm wortlos grinsend die Hand hin. Nach einigem Zögern wurde sie von Leon ergriffen und er wurde empor gezogen.
"Dich hat's ziemlich erwischt! Bist du in Ordnung?" fragte Pertus und das erste Mal, seit er ihn kannte verschwand das dümmlich-fröhliche Lächeln von seinem Gesicht.
Leon nickte und kramte einen unsauberen Lappen hervor, mit dem er sich über die Stirn wischte.
Als er den Unterarm beugte sah er auf seinen Handrücken: Ein langer Schnitt zog sich von seinem Handgelenk bis zum Knöchel des Mittelfingers.
"Was zum Teufel ..."
Pertus erblickte die Wunde.
"Wo hast du dir das geholt? Eben beim Sturz oder schon da drinnen?"
Dabei deutete er auf das Haus des Bücherwurms hinter ihm.
Leon schüttelte verwirrt den Kopf und stiefelte die Gasse entlang, wie in Trance.
"Hey, warte! Hast du erledigt, was immer du machen solltest?!"
Leon sah einen Moment über die Schulter, brachte ein "ja" hervor und marschierte weiter, den Weg Richtung Hafenviertel und damit zur Taverne 'Zum Hecht im Karpfenteich'. Pertus stapfte ihm hinterher, ließ ihn jedoch wenigstens jetzt mit seinem dummen Gegrinse in Ruhe.
Während Leon sich durch die Menschenmenge schob dachte er über diesen Traum nach ... und die Resultate: Die Verletzung am Kopf war einfach zu erklären, er war kopfüber aus dem Fenster gefallen - wie ein verdammter Anfänger! Er schlug sich selbst vor den Kopf und bereute es sofort wieder.
Dann blickte Leon auf die Wunde an seinem Handrücken.
Der Schnitt war nicht tief, aber recht lang gezogen. Er blutete nicht mehr - es hatte sich bereits ein Schorf gebildet - aber er war da!
In Gefahr? Na, das kann schon stimmen. Ich bin hier Teil eines Kultes, der sich für Weltenretter hält und von ein paar Wahnsinnigen abgeschlachtet wird. Vielleicht ist es wirklich nicht so klug, ausgerechnet jetzt hier zu sein?
Doch dann drang der Gedanke an die Belohnung von 2000 Goldstücken durch.
Pah, nicht gleich wieder überreagieren. Ich liefere jetzt dieses verdammte Buch ab und werde dann schon sehen, was passiert.

Und obwohl er sich selbst beständig das Gegenteil einredete, spürte er, dass er den Traum nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte.
Was ihn aber am meisten irritierte war, dass die Wunde an der Stirn wieder aufgeplatzt war.
Leon fühlte mit der unverletzten Hand danach und schüttelte stumm den Kopf als er auf seine Finger blickte. Kalter Schweiß.

Er wischte sich erneut mit dem Lappen über die Stirn und beschleunigte seinen Schritt weiter, bis er schließlich im Hafenviertel ankam und die Schwelle zur Taverne übertritt.
Pertus verabschiedete sich stumm und holte sich ein, zwei Bier an der Theke - inzwischen grinste er wieder ... doch Leon marschierte gleich weiter zum hinteren Raum, in dem Manfreds Büro aufgebaut war.


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Erstellt von Sarevok [NPC] on 03.05.2003 13:45:

Manfred sah von seinen Notizen auf, als die Tür geöffnet wurde. Als Leon eintrat, begrüßte er den Dieb mit einem freundlichen Lächeln, das einem fragenden Heben der Augenbrauen weichen musste, als er die Verletzungen Leons sah.
"Kleiner Unfall, nichts wichtiges..." beschwichtigte ihn dieser, Manfred zuckte daraufhin mit den Schultern.
"Falls du etwas brauchst, um die Wunden zu versorgen, rede mit dem Wirt. Aber gut... Hast du das Buch?"
Leon griff unter seine Lederweste und holte das Werk hervor, Manfred nahm es zufrieden grinsend entgegen. Der Kultist schlug das Buch sofort auf und blätterte es kurz durch, schließlich hatte er wohl gefunden was er suchte - eine Landkarte.
"Weißt du, die Legende vom gläsernen Reich ist uralt.", begann Manfred, ohne den Blick von der Karte zu nehmen. Sein Finger fuhr über das Papier und schien einen Weg zu verfolgen, als wollte er sicherstellen, dass es sich bei der Karte nicht etwa um eine Illusion handelte.
"Angeblich lebte vor ewigen Zeiten, als die Menschheit noch jung war, ein mächtiger König. Er wurde von seinen Untertanen wie ein Gott verehrt. Nach seinem Tode bestatteten sie ihn im Gletscher. Aber nicht einfach irgendwo, es heißt, dass sich sein Grab in einer Höhle tief unter dem Gletscher befindet, einer Höhle, die fast gänzlich aus wunderbaren Kristallen besteht. Mächtige Schutzzauber beschützen das Grab und halten Räuber fern - ganz einfach, indem niemand den Eingang finden kann."
Manfred schwieg und vertiefte sich kurz in die Karte, dann schlug er das Buch zu und hob den Kopf.
"Aber das sind keine einfachen Legenden und Märchen. Das gläserne Reich, wie diese Grabstätte genannt wird, gibt es wirklich. Und wir müssen dort hin, denn dort gibt es etwas, das uns den Tag näher bringt, an dem der Erlöser erscheinen wird. Wir haben schon viel herausgefunden über das gläserne Reich und seine Schlüssel, und die letzten Hinweise, die wir benötigen, befinden sich in diesem Buch."
Der Kultist legte das Werk auf den Tisch und begann, sich seiner Robe zu entledigen. Darunter trug er einen einfachen Lederwams und eine schlichte Leinenhose, seine Füße steckten in ausgelatschten Stiefeln. Anschließend nahm er noch seine Kette ab, die ihn als Mitglied des Ordens identifizierte, und ließ sie in einer an seinem Gürtel befestigten kleinen Tasche verschwinden.
"Du solltest dein Amulett auch besser in irgend eine Tasche stecken.", wandte er sich an Leon und ging dann zu dem einzigen großen Schrank in seinem Zimmer.
"Die Stadtgarde ist misstrauisch geworden, was Halsketten anbelangt."
Der Kultist öffnete die Schranktür und holte einen etwa 1,80 Meter langen, in ein schmutziges graues Tuch eingewickelten Gegenstand heraus. Er wickelte ein Stück des Tuches ab, zum Vorschein kam der mit Lederriemen umwickelte Griff eines Zweihandschwertes.
"Der Rechtbringer. Diese Waffe war ein Geschenk des Auserwählten an mich. Sie wiegt nur wenige Pfund, also viel weniger als ein normales Schwert dieser Größe, und ist scharf wie ein Rasiermesser. Egal wie oft die Schneide beansprucht wird, sie verliert ihre Schärfe nicht."
Manfred befesetigte wieder sorgfältig das schmutzige Tuch um den Griff, damit die Waffe vor den Augen derer, die sie nicht sehen sollten, verborgen blieb. So verpackt wirkte das Schwert wie irgend ein Gut aus dem Hafen und würde kaum Aufmerksamkeit erregen. Der Kultist nahm noch das Buch und ließ es unter seiner Weste verschwinden. Er blieb noch kurz stehen, überlegte, ob er auch nichts vergesen hatte, und nickte dann zufrieden. Mehr zu sich selbst als zu Leon.
"Gehen wir." meinte er knapp und verließ das Zimmner, danach die Taverne. Leon folgte ihm.

Manfred führte den Dieb irgendwelche verschlungenen Gassen entlang, dem Stadttor entgegen. Die Wache am Tor hob unmerklich die Hand, um Manfred zu grüßen, dieser grinste Leon daraufhin vermitzt an.
"Ja ja, wir sind überall..."
Ihr Weg führte die beiden weg von der Stadt in einen Wald. Der Kultist benutzte irgendwelche Trampelpfade, die Leon kaum erkennen konnte, die aber dennoch existierten. Nach einem längeren Fußmarsch durch das Unterholz erreichten sie schlielich eine verwachsene Höhle.
Manfred betrat die Höhle ohne zu zögern, und sofort wurde er von einigen Leuten begrüßt. Diese trugen lange schwarze Mäntel, darüber schützten sie sich mit hochwertigen Schienenpanzern. An ihren Gürteln hingen Schwerter und Streitäxte, einige waren auch mit Bögen oder Armbrüsten bewaffnet. Ein jeder von ihnen trug eine Amulett um den Hals, das Symbol des Ordens.
"So, Leon, dies hier ist sozusagen unser geheimer Stützpunkt.", erklärte Manfred, "Die besten Kämpfer unseres Ordens werden hier ausgebildet, bewaffnet und untergebracht. Das Hölhlensysthem hier ist wesendlich größer als es von außen vermuten lässt, wir lagern hier unsere Waffen und andere Dinge, die wir nicht ohne weiteres in die Stadt bringen können. Folge mir..."
Der Kultist führte Leon durch einige Stollen zu einer kleineren Nebenhöhle. Diese war angefüllt mit Rüstungen und Waffen aller Art - Kettenhemden, Schienenpanzer, Schwerter, Dolche, Streitkolben, Äxte, Bögen, Armbrüste und auch die entsprechende Munition.
"So Leon, rüste dich mit allem aus was du deiner Meinung nach brauchen kannst. Und sei nicht sparsam - was du hier siehst ist nur ein kleiner Teil unserer Ausrüstung. Du fragst dich, warum wir all diese Waffen haben? Ob wir einen Krieg führen wollten? Nun, wir wollen es nicht - wir müssen. Man kann leider nicht vollkommen friedlich gegen das Unrecht vorgehen, so gerne wir das täten. Nun ja, rüste dich aus, wenn du fertig bist komm zum Eingang. Wir brechen bald auf..."
Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sich Manfred um und stapfte davon. Er musste sich selbst noch bewaffnen und die Leute zusammentrommeln, die er mitnehmen wollte. Er bezwifelte zwar, dass ihr Vorhaben allzu gefährlich werden würde, aber Vorsicht war immer besser als Nachsicht...
10.05.2003, 16:06 #1037
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Skeleon on 03.05.2003 14:31:

Leon sah sich in der Waffenkammer um.
Diese Kultisten hatten ein Lager, fast so groß wie eine kleine Armee!
Waffen, Rüstungen und alles andere, was hier gestapelt wurde, war in jeder Form und Qualität vorhanden.
Schien als hätte jedes Ordensmitglied seinen Teil so gut es ging geleistet - hier lehnte eine Mistgabel an der Wand, dort lag ein langer Einhänder in edel verzierter Lederscheide.
Leon warf seine Robe ab und darunter kam seine Jacke zum Vorschein. Den Anhänger hatte er in einer ihrer Taschen verstaut. Auch der Jacke entledigte er sich und stand nun in seinen alten Lumpen da.
Vorsichtig wog er die Rüstungen ab, hier ein Lederwams, da eine schwere Plattenrüstung ... am Ende entschied er sich für ein leichtes Kettenhemd.
Er warf es sich über und musste sich zunächst gegen das zusätzliche Gewicht stemmen, nach kurzer Zeit stand er jedoch wieder aufrecht.
Alles eine Frage der Gewöhnung, nehm' ich an.
Er warf sich den verschlissenen Kaputzenmantel über.
Und mit einigen Lederriemen machte er seine zu einem Bündel verknotet Jacke an seinem Rücken fest. Er achtete darauf, dass sämtliche Wertsachen in den Innentaschen verstaut waren, sodass unterwegs nichts herausfallen könnte.
Nun wandte er sich den Waffen zu.
Das meiste, was er sah, schien ihm zu schwer: Hämmer, Knüppel, schartige Zweihänder ...
Anstatt sich noch mehr Gewicht aufzuladen suchte er sich einen leichten und langen Dolch heraus.
Dann fand er noch etwas interessantes:
Ein Dolch mit kurzer Klinge und einem weit ausladenden Parierkreuz. Eine typische Paradewaffe.
Die lange Klinge machte er sich an der linken, den Parierdolch an der rechten Hüfte fest.
Leon's Blick fiel auf ein Bündel von Wurfmessern.
Der Stahl war kurz gehalten und beidseitig geschliffen. Leon wog eines der Messer in der Hand ab.
Sehr leicht und kompakt.
Kurzerhand nahm er auch das Bündel Messer mit.
Als letztes fand er noch eine schöne Einhandwaffe:
Eine klinge, fast so schmal wie die eines Floretts und darum sehr leicht, doch an beiden Seiten geschliffen.
Zusammen mit der edel verziehrten Lederscheide schob er die Klinge in seinen 'Buckel'.
Er ging ein paar Schritte, sprang in die Luft und wirbelte sich herum, um zu sehen, wie er mit dem zusätzlichen Gewicht zurande kam.
Das Kettenhemd wiegt schon 'ne Menge ... bei einer schnellen Flucht muss ich es vielleicht zurücklassen ... aber ansonsten geht's eigentlich.
Zufrieden verließ Leon die Waffenkammer und stiefelte durch die verschlungenen Gänge zurück zum Eingang.
Hier hatten sich inzwischen noch mehr Kultisten gesammelt, gegen das Tageslicht außerhalb der Höhle standen sie wie lebende Schatten vor dem Durchgang.
Leon erkannte den Schemen von Manfred und ging auf ihn zu ...


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Erstellt von Sarevok [NPC] on 03.05.2003 15:08:

Manfred trug inzwischen einen dunkel gefärbten Schienenpanzer mit einem Kettenhemd darunter, an seinem breiten Ledergürtel hingen ein schmuckloses, aber gefährlich aussehendes Kurzschwert sowie ein Langdolch. Seine Füße steckten in schweren ledernen Kampfstiefeln, Lederhandschuhe schützten seine Hände. An seinem Rücken war die lange Scheide des Rechtbringers befestigt, das Schwert selbst hielt er in den Händen und ließ die Klinge gekonnt durch die Luft schneiden. Das Metall, aus dem die Waffe gefertigt war, war sehr dunkel, fast schwarz. Sonderbare Runen, bei deren Betrachtung einem die Augen schmerzten, zogen sich über die Klinge.
Drei weitere Kultisten hatten sich bereits vor der Höhle versammelt. Ein kleiner, schmächtiger Kerl mit wirren schwarzen Haaren und kleinen, stechenden Augen, die immer in Bewegung waren und keinem Blick standhalten konnten. Er trug eine Lederrüstung, darüber einen langen schwarzen Umhang, und war mit einem Kurzschwert und vor allem einem gefährlich aussehenden Komposit - Langbogen bewaffnet.
Ein hochgewachsener, schlanker junger Mann mit schulterlangen blonden Haaren und offenen, freundlichen braunen Augen. Er trug ein Kettenhemd, bewaffnet war er mit einem Langschwert und zwei Dolchen.
Und zuletzt war da noch ein etwas kleinerer, aber ausgesprochen muskulöser Glatzkopf, der mit zusammengekniffenen Augen misstrauisch in die Gegend starrte. Ein Brustharnisch schützte seinen Oberkörper, in der Hand hielt er einen schweren Kriegshammer.
Als Leon aus der Höle trat, ließ Manfred sein Schwert sinken und steckte es einen Augenblick später in die Scheide zurück.
"So, wie es scheint sind wir vollzählig.", verkündete er, die anderen Kultisten nickten zustimmend. Der Trupp setzte sich in Bewegung...

Wieder folgten sie irgendwelchen Pfaden, die kaum zu sehen doch vorhanden waren.
"Um das gläserne Reich betreten zu können, benötigt man einen Schlüssel.", erklährte Manfred dem neben ihm gehenden Leon.
"In den alten Schriften stht, man bräuchte Herz, Geist und Kraft. Wir sind inzwischen zu dem Ergebnis gekommen, dass das symbolisch gemeint ist. Der Kristallkönig - wie der alte Herrscher auch genannt wird - hatte drei Töchter. Da es damals üblich war, dass nur ein männlicher Nachkomme den Thron erben konnte, vermachte der Kristallkönig sein Reich seinem engsten Vertrauten, seinem General. Dieser allerdings war größenwahnsinnig und setzte sich das Ziel, eines Tages anstatt seines Vorgängers in der Kristallhöhle, im gläsernen Reich, bestattet zu sein. Doch nebenbei richtete er das Reich zu Grunde.
Die Töchter des Kristallkönigs fassten einen Plan, um das Grab ihres Vaters vor dem Zugriff des verrückten Generals zu schützen. Eine jede von ihnen gab einen Teil von sich, um einen mächtigen Schutzzauber zu weben. Niemand, der nicht den passenden Schlüssel hat, wird das Grab jemals finden, und wenn er das gesamte Gebirge zentimeterweise absucht. Dieser passende Schlüssel besteht aus drei Teilen und jede der Prinzessinnen nahm eines dieser Teile mit ins Grab, nachdem die Schaffung des Schutzzaubers sie das Leben gekostet hatte. Wir haben die Standorte ihrer Gräber herausgefunden, na ja, bis auf eines, das ist in dem Buch beschrieben welches du uns gebracht hast. Wir müssen nun also den Schlüssel zusammensuchen. Und dann können wir das gläserne Reich betreten..."


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Erstellt von Tak on 03.05.2003 15:45:

keiner der Kultisten bemerkte den Schatten, der ihnen folgte. Lautlos sprang er von Baum zu Baum, verborgen hinter Geäst und Blättern behielt Tak die kleine Gruppe im Blick. Das gläserne Reich... Ein Schlüssel aus drei Teilen...
Der Druide wusste, dass er die Kultisten ohne weiteres hätte töten können. Er hätte sich ihnen nicht einmal weiter nähern müssen. Doch das würde ihn nicht weiterbringen. Früher oder später würden sie ihr Ziel ja doch erreichen, und je mehr er sie jetzt störte, desto vorsichtiger würden sie werden. Nein, er musste sie beobachten. Ihre Ziele kennen. Ihnen folgen...


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Erstellt von Superluemmel on 03.05.2003 18:30:

Ein leises Klopfen, dann öffnete sich die schwere Eichenholztür zu Tannenbergs Zimmer.
Hinein trat ein hochgewachsener, etwas hagerer Mann. Mit ihm schien ein Teil der Dunkelheit des Korridors in das Zimmer zu schlüpfen. Die Kleidung der Gestalt als schwarz zu bezeichnen, war schon beinahe untertrieben. Sowohl Mantel wie auch die darunter liegende Rüstung hüllte sich in völlige Finsternis. Eines der beiden Mantelenden schien leicht angesengt.
Ein eisiger Luftzug spielte einige Momente lang mit den silbergrauen Haarsträhnen des Mannes, dann entfloh er in die Kammer, ließ ein paar Pergamentblätter flattern und die Augenbrauen des Inquisitors näher zusammenrücken.
"Ich grüße euch, Inquisitor Tannenberg", begann Frost das Gespräch nachdem er die Tür geschlossen und den Wind ausgesperrt hatte.
"Mein Name ist Frost und ich bin hier aufgrund der aktuellen... Ärgernisse hier in Gorthar. Ich denke ihr wisst über den Zwischenfall im "Hinkenden Orkhund" bereits Bescheid."
Zu keiner Sekunde wichen Frosts kalt funkelnde Augen von Tannenbergs Gesicht ab. Kein Muskelzucken, kein Blinzeln entging dem scharfen Blick des Waffenmeisters. Er wusste, dass der Mann vor ihm gefährlich war. Ein Raubtier, lauernd hinter der Fassade eines menschlichen Körpers.
Er wusste nicht, wieviel Tannenberg über seine eigene Persönlichkeit wusste. Doch seiner Eisnchätzung zufolge hatte er sich schon vor seinem Aufbruch nach Gorthar mit möglichen Problemen auseinandergesetzt.
In den Augen des Innoskults war Frost ein Problem.
Es war besser, Vorsicht walten zu lassen.
"Der Rat von Gorthar bat um meine Hilfe in dieser Angelegenheit. Er meinte, ihr solltet euch besser auf das eigentlichen Problem, diesem neu aufgetauchten Kult, konzentrieren."
Der Krieger machte eine Pause, um seinem Gegenüber Gelegenheit zu geben, das Gesagte zu verdauen.
"Wie ich in Erfahrung bringen konnte, befinden sich einige der Überlebenden des Tavernenbrandes in eurem Gewahrsam. Einer von ihnen könnte Informationen besitzen, die für die Erfüllung meines Auftrages von essentieller Bedeutung sind. Allerdings müsste ich mit ihm sprechen, bevor ihr mit ihm fertig seid."


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Erstellt von Die Inquisition on 03.05.2003 18:47:

Tannenberg schwieg und betrachtete den Neuankömmling genauso ungerührt, wie dieser den Inquisitor. Ohne Eile sammelte der Hexenjäger die verrutschten Pergamente zusammen und erhob sich dann langsam.
"Frost also?" fragte er kühl, erwartete jedoch keine Antwort. Er bekam auch keine.
"Wären wir hier in Torin, hätte ich Euch getötet."
Es schien fast, als würde ein wenig Bedauern in der Stimme des Inquisitors mitschwingen. Tannberg kam langsam um den Schreibtisch herum, ohne Frost aus den Augen zu lassen. Hatte der Rat tatsächlich diesen Mann angeheuert? Frost war ein Abtrünniger. Ein Verräter. Er war Abschaum...
Tannenberg wusste jedoch auch, dass er Feinde im Rat hatte. Das wahrscheinlich sogar der Kult den Rat bereits infiziert hatte. Es könnte also durchaus stimmen. Wut stieg in ihm auf, er wusste das dies hier kein ehrliches Spiel war - doch er konnte nichts tun...
Noch nicht.
"Nun, Frost, die Vorfälle in beiden Tavernen hängen durchaus mit dem Kult zusammen. Jedes Mal waren Kultisten diejenigen, die die Metzelei ausgelöst und letztendlich auch den Kürzeren gezogen haben. Das heißt, wenn wir den 'Tavernenkiller' finden, wären wir auch schon in Bezug auf den Kult ein ganzes Stück weiter. Wir bekommen zwar immer wieder Kultisten in die Hände, aber die wissen entweder nichts oder sie sagen es nicht."
Der Inquisitor bedachte Frost mit einem leicht überheblichen Blick.
"Warum glaubt Ihr, Ihr wäret besser dazu geeignet, diesen Mann zu finden, als wir?"
10.05.2003, 16:07 #1038
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Superluemmel on 03.05.2003 19:09:

"Ich war sein Lehrmeister."
Die Stimme des Waffenmeisters zeigte genauso wenig Emotionen wie seine Miene.
Der Inquisitor mochte einiges über seine Vergangenheit herausgefunden haben. Doch von Taks Ausbildung wusste er definitiv nichts. Diesen Vorteil konnte sich Frost nun zunutze machen.
Die Inquisition lebte von ihrem ausgedehnten Informationsnetzwerkes. Sobald jemand mehr wusste als sie selbst, wurde sie verwundbar. Tannenberg wusste ebenso wie Frost von diesem Umstand.
Welcher Wahnsinnige hatte ausgerechnet Tannenberg nach Gorthar gerufen?
Dieser Mann war ein Mörder. Ein Metzger, der nur auf weitere Schafe wartete um sie zur Schlachtbank zu führen. Er war ein Diener Innos'....
Frost wusste, dass ein Teil des Rates hinter dem Inquisitor und seinen Methoden stand. Doch längst nicht alle. Als diese Ratsmänner von Frosts Aufenthalt in Gorthar erfuhren, hatten sie ihn sofort zur Festung rufen lassen. Dem Waffenmeister war dieser Vorfall recht gelegen gekommen, da er sich so nicht mit der Stadtgarde herumschlagen musste. Diese hatte auf den Brand recht ungehalten reagiert und einige Personen festgenommen.
Somit bestand Frosts Aufgabe nicht allein aus dem Aufspüren Taks. Wenn er der Inquisition einen Strich durch die Rechnung machen konnte, tat er sowohl sich selbst wie auch den Ratsmännern einen Gefallen.


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Erstellt von Die Inquisition on 03.05.2003 19:27:

Tannenberg zog überrascht die Augenbrauen hoch, dann wurde sein Blick gleich noch ein paar Grad kälter.
"Ihr habt ihn also ausgebildet? Ihr habt ihm also beigebracht, rücksichtslos anzugreifen und Schuldige wie Unschuldige gleichermaßen niederzumetzeln auf seinem sinnlosen Feldzug?"
Der Inquisitor verzog die Lippen zu einem hinterhältigen, leicht spöttischen Lächeln.
"Ich hatte nichts anderes von Euch erwartet, Frost..."
Seine Miene wurde wieder kalt und ausdrucklos, er ging an dem Waffenmeister vorbei zur Tür und trat auf den Gang hinaus.
"Gut, Ihr bekommt diesen Gefangenen, er weiß scheinbar ohnehin nichts, was für uns wichtig sein könnte. Ich will allerdings den Tavernenkiller haben. Und zwar lebendig."

Der Inquisitor führte Frost in den Kerker, bei einer Zelle blieb er stehen und ließ diese von dem Wärter öffnen. Die fette Vettel saß darin und drückte sich verängstig in eine Ecke.
"Liesellotte, eine Überlebende des Brandes. Ich hab sie erstmal auf Nulldiät gesetzt. Und dann haben wir noch Esteron. Der wird gerade von meinem Kollegen verhört. Wen willst du haben?"


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Erstellt von Superluemmel on 03.05.2003 19:48:

Bei dem Anblick der Gefangenen wusste Frost nicht, ob er laut loslachen oder weinen sollte. Das war ja mal wieder typisch für die Inquisition.
"Falls ihr wirklich glaubt, dass diese Frau irgendetwas über den Vorfall in der Taverne geschweige denn von dem Kult weiß, habe ich euch wohl gewaltig überschätzt. Führt mich zu dem anderem."
Die Kerkertüre fiel wieder ins Schloss und Tannenberg führte den Waffenmeister tiefer in die Kellergewölbe. Schon bevor der Krieger die schmerzerfüllten Schreie hörte, wusste er wohin sie ihr Weg führen würde.
Die Folterkammer.
Dieser Raum war prinzipiell die erste Anlaufstelle für jeden auch nur halbwegs verdächtigen Unglücksraben, der der Inquisition in die Klauen fiel. Wenigstens dort bekamen die Inquisitoren einmal das zu hören, was sie hören wollten. Dass diese Aussagen mit der Wahrheit meist rein gar nichts zu tun hatten, war dabei nebensächlich.
"Ach übrigens, was meinen Schüler betrifft - ich habe ihm nur beigebracht wie er länger am Leben bleibt. Falls er eine Aubsildung zum rücksichtslosen Töten von Schuldigen sowie Unschuldigen gefordertr hätte, so hätte ich ihn bedenkenlos zu einem Inquisitor geschickt."
Frosts Tonfall erinnerte an ein gewöhnliches Gespräch mit einem alten Bekannten. Ein beiläufiger Kommentar am Rande, mehr nicht.


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Erstellt von Die Inquisition on 03.05.2003 20:05:

"Da wäre sein Talent auch garantiert besser aufgehoben gewesen." antwortete Tannenberg trocken und ging bis zu einer Zelle am Ende des langen, schmalen Ganges, an dem die Folterkammern angeordnet waren. Der Inquisitor stieß die unverriegelte Tür auf. Der kleine Raum dahinter beinhaltete einen groben Eichentisch und zwei Sitzgelegenheiten. Auf dem Tisch hatte sich mittlerweile eine Daumenschraube eingefunden, allerdings schien Dorrien sie noch nicht benutzt zu haben. Der junge Hexenjäger wischte sich jedenfalls noch immer das Blut von den Fingern, auch wenn das, was noch an selbigen klebte, schon längst getrocknet war.
"Hatte er irgend etwas interessantes zu sagen?" fragte Tannenberg und deutete auf den verängstigten Esteron, Dorrien schüttelte allerdings langsam den Kopf.
"Der Kerl kann plappern wie ein Wasserfall, aber etwas wichtiges ist nicht aus ihm rauszukriegen. Um genau zu sein, ich bezweifle, dass er etwas weiß das wir nicht auch wissen."
Tannenberg nickte langsam und winkte dann den Gefängniswärter zu sich, etwas später war Esteron von seinen Ketten befreit. Dorrien beobachtete das ganze ein wenig verwundert, abschätzend musterte er den schwarz gerüsteten Krieger hinter Tannenberg.
Der alte Hexenjäger wandte sich wieder an Frost und wünschte ihm viel Spaß mit seiner Errungenschaft, dann verließ er mit langen Schritten den Kerker, ohne sich nooch einmal umzudrehen.
Er würde sich wohl erst einmal um diesen verdammten Rat kümmern müssen...


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Erstellt von Superluemmel on 03.05.2003 20:29:

"Folgt mir. Ich habe andere Pläne als euch in diesem Loch vergammeln zu lassen."
Mit einem Nicken zu der Wache verließ Frost zusammen mit Esteron das Verließ. Erst beim Ausgang des Verließtraktes wurden sie von einer Wache angehalten.
"Wo gedenkt ihr mit dem Gefangenen hinzugehen?"
Frost winkte ab.
"Beruhigt euch, es hat schon alles seine Richtigkeit. Dieser Mann ist unschuldig. Mit freundlicher Genehmigung von Ratsherr Norlin."
Die Wache musterte den Waffenmeister und seine Begleitung abschätzend. Doch dann trat sie zur Seite.
"Na schön. Aber seid euch gewiss, dass ich dem Ratsherren Bericht erstatten werde."
Der Waffenmeister lächelte.
"Tut was auch immer eure Pflicht ist. Falls es Probleme geben sollte, mein Name ist Frost. Ach, bevor ich es vergesse : Wenn ihr so nett wäret, meinem Begleiter sein Hab und Gut wiederzugeben...."
Leise murrend verschwand der Soldat in einem angrenzenden Raum und kam kurze Zeit später mit einem Schwert und einigen anderen Habseligkeiten zurück. Nachdem Esteron seine Habe an sich genommen hatte, trat Frost unter dem eisernen Gittertor hindurch und stieg die enge Wendeltreppe des Kellergewölbes nach oben.
Erst als sie das Tageslicht erreichten und sich auf dem Weg hinunter in die Stadt befanden, erhob Frost abermals seine Stimme.
"Euer Name ist Esteron?", fragte er mit einem Seitenblick auf seinen Begleiter.
"Dankt den Göttern, dass ich euch rechtzeitig rausgeholt habe. Nicht jeder verlässt die Kerker der Inquisition lebend. Doch um gleich etwas klarzustellen : Ich habe euch nicht aus reiner Freundlichkeit befreit. Und ich kann euch nicht einfach so laufen lassen."


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Erstellt von manmouse on 03.05.2003 23:50:

Esteron sah den Waffenmeister mit Verwunderung an. Es war ja schön und gut, das sich der Wanderer wieder auf freiem Fuß befand. Aber das der Mitverursacher an der Tavernenschlägerei, einen Dienst dafür verlangte war ja schon Dreist. Was bildete sich dieser Kerl überhaupt ein?

“ Das könnt ihr euch von der Backe putzen. Durch euch bin ich doch erst in diese Lage geraten. Und jetzt verlangt ihr einen Dienst dafür?“ Esteron blieb stehen und stapfte wütend auf, bevor er in kaltes Gelächter verfiel.

“ Ihr seid echt witzig. Ich denke wir sind quitt. Sagt mir lieber ob mein Freund noch am leben ist. Vorher gehe ich nicht weiter.“

Esteron machte keinerlei Anstalten auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzten, bevor er nichts über den Verbleib von Krieger in Erfahrung gebracht hatte. Was führte der Waffenmeister nur im Schilde? Wieso hatte er sich die Mühen gemacht Esteron zu befreien.
10.05.2003, 16:08 #1039
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Skeleon on 04.05.2003 14:10:

Der Kultist Manfred stapfte wie zuvor voraus und brach mehr durch das Unterholz, als dass er Pfade benutzte. Den Blick meistens auf die Karte gerichtet fand er seinen Weg durch den dichten Wald, blieb hier und da einen Moment stehen um sich neu zu orientieren und marschierte dann weiter.
Leon folgte dem Kultisten auf den Fuß, die kleine Gruppe von Kriegern bildete die Nachhut.
Der junge Dieb war nervös - irgendetwas schien hier nicht zu stimmen.
Oft genug war er allein in den Wäldern unterwegs gewesen, um zu wissen, wie wenig sich die Vögel des Waldes um ein paar Menschen kümmerten, die durch das Unterholz preschten. Sie setzten für gewöhnlich ihr fröhliches Lied ungehindert fort. Doch hier ...
Absolute Stille.
Keiner der Männer sprach, nur das Knacken von zertretenen Ästen oder das leise Kratzen von Blättern auf Kleidung war zu hören.
Ungewöhnlich ... als würde der ganze Wald den Atem anhalten und die Gruppe anstarren.
Leon warf einen Blick über die Schulter - er war nicht der einzige, den die Stille beunruhigte, die anderen spähten angespannt in den Wald um sie herum hinein. Nur Manfred schien sich nicht beirren zu lassen und trampelte sich seinen eigenen Pfad durchs Unterholz.

Leon atmete erleichtert auf, als er schließlich nach Manfred aus dem düsteren Wald heraustrat.
Sie befanden sich auf einer großen Lichtung, schwaches Sonnenlicht fiel auf die Wiese vor ihnen. Inmitten des weiten Grasgebietes staken einige Steinquader aus der Erde, bereits dick mit Moos überwuchert, hier und da war der blanke Granit jedoch noch zu erkennen.
Manfred blieb am Waldrand stehen und betrachtete einen Moment die Szenerie.
Mehr zu sich selbst als seinen Leuten murmelte er:
"Nun endlich haben wir unser Ziel erreicht ... kein Wunder, dass unsere Späher es nie finden konnten, so tief im Wald und in diesem abgelegenen Tal. Ich frage mich, ob vor uns je jemand hier war seit den Tagen nach dem Kristallkönig."
Er beschleunigte seinen Schritt und hielt genau auf die steinernen Überreste zu. Die übrigen Kultisten folgten ihm schweigend, Leon blieb noch einen Augenblick zurück.
Er hatte eine unbestimmbare Bewegung im dunklen Wald hinter sich gesehen. Gesehen. Oder eingebildet?
Er rieb sich über die Augen und spähte noch einmal zurück.
Nichts.
Mit einem Kopfschütteln - Paranoia, krieg dich wieder ein ... - machte er sich daran, den Kultisten zu folgen und ließ den dunklen Wald hinter sich.
Dort huschte eine Gestalt noch schwärzer als die Schatten von Baumstamm zu Baumstamm und näherte sich ebenfalls der Lichtung.

Vor der kleinen Gruppe ragten alte Säulen und Steinquader aus uraltem Granit auf, den Bergmassiven der letzten Jahrhunderte entrissen.
Wer mit ein wenig Phantasie die gesamte Szeneria beobachtete konnte die in den Himmel stakenden Säulen für die Rippen einer riesigen Kreatur halten, die hier zugrunde gegangen war.
Wer hingegen mit ein wenig Architekturwissen hinsah erkannte einen Säulengang, der mit großen Granitplatten gepflastert war.
Manfred schritt erneut voran und durchquerte einen Teil des Säulengangs. Nach etwa der Hälfte des Weges tat sich vor ihnen eine Grube aus Dunkelheit auf. Einer der Kultisten entzündete eine Fackel und reichte sie Manfred. Der leuchtete die Vertiefung aus:
Grobe Steintreppen, wie direkt in den Fels gehauen, suchten sich hier ihren Weg hinunter ins Erdreich.
Langsam machte sich die kleine Gruppe an den Abstieg.
Zu beiden Seiten ragten nun die ebenfalls mit Granitplatten verkleideten Wände empor und schlossen das letzte Sonnenlicht aus.
Und je tiefer sie in die Erde eindrangen desto düsterer schien auch das Licht der Fackel zu werden.
Die Wände wurden nach einer Weile zu beiden Seiten überhängend und näherten sich schließlich aneinander an.
Als sie sich in der Mitte trafen und die Kultisten mit Leon als letztem den Tunnel betraten schien die Welt um sie herum in den Schatten zu schrumpfen.
Nur Leon sah noch einmal über die Schulter - ein leises Rauschen wie von Gewändern im Wind hatte ihn aufgeschreckt. Doch nichteinmal seine scharfen Augen konnten die Finsternis durchdringen.

Seiner Gefühle ungewiss wandte er sich schließlich ab ... und beschleunigte seinen Schritt, um die Kultisten einzuholen.

Soweit Leon das im schwachen Fackelschein sagen konnte waren die kunstvoll mit Granitplatten bedeckten Wände und der Boden einem grob aus dem Gestein gehauenen Tunnel gewichen.
Hier und da waren eiserne Halterungen in die Tunnelwand geschlagen worden, doch in keiner war mehr eine Fackel vorzufinden.
Mit der Zeit wurde der Tunnel ausladender und die Decke wich nach oben zurück, während der Boden sich immer noch tiefer in die Erde hineingrub.
Schließlich nach einem schier endlosen Marsch in der Dunkelheit - Leon fragte sich bereits, ob der Tunnel vielleicht in Khorinis herauskommen würde - hörte der Boden des Tunnels auf abzusinken.
Er war nun wieder - genau wie die Wände - mit Granitplatten ausgelegt. Hoch über sich konnte Leon die Decke nur noch erahnen, das Licht der Fackel schien auf halbem Wege geschluckt zu werden.
Vor ihnen tat sich nun der Tunnel weiter auf und endete schließlich in einer geräumigen und hohen Kammer.
Getragen wurde die Decke von vier hohen, grobbehauenen Granitsäulen, die etwa auf halber Entfernung zwischen den Ecken und der Mitte des Raumes postiert waren.
Dort, in der Mitte der Halle, war ein Altar oder Schrein errichtet worden, auf den Manfred nun direkt zustrebte, dicht gefolgt von den anderen Kultisten, die sich misstrauisch in der Gruft umblickten.
Leon schien es fast, als würden sich einige der Schatten bewegen oder mit einander wispern ... ein leises Rascheln, der Tritt leiser Füße ... und das Flackern ihrer einzigen Lichtquelle tat sein Übriges.
Doch auch Leon näherte sich nach einigem Zögern dem Schrein. Als er näher kam entpuppte der sich als großer, steinerner Sarkophag, an den Seiten reich mit Verziehrungen ausgestattet.
Auf dem Deckel lag ein inzwischen von Staub und Dreck verunreinigtes Tuch aus dunkelblauer Seide.
Manfred packte es grob an einer Seite und zog es beiseite, der Staub wirbelte in einer großen Wolke umher und fing das Licht der Fackel auf.
Zwei der anderen Kultisten nahmen lange und dicke Eisenstangen zu Hand und stemmten sie gemeinsam an einer Seite zwischen den Steindeckel und den Sarg.
Begleitet von grässlichem Kratzen und Scharren schoben die Männer den Sargdeckel beiseite. Ein Moment der Stille in dem die Steinplatte zu Boden raste, ein lauter Knall der die unheimliche Ruhe dieses Ortes zu entweihen schien - und der Sargdeckel lag entzweit und in Stücken auf dem Boden.
Manfred beugte sich über den Sarg, die Kultisten und Leon taten es ihm gleich.
Ein menschliches Skelett lag in einer Pose der Ruhe darin, die Hände auf der Brust gefaltet, noch immer ein reichverziehrtes, silbernes Kettenhemd und darunter uralte, doch edle Gewänder tragend.
Auf der Stirn der Prinzessin befand sich noch immer ihr schmales, silbernes Krönchen.

Manfred fasste sanft und vorsichtig nach den Händen des Skeletts. Er öffnete seinen Griff um einen seltsamen Gegenstand.
Das kleine Etwas rutschte beiseite und fiel neben der Leiche in den Sarg.
Der Oberkultist ordnete in einer Geste seines Respekts ihre Hände wieder in ruhender Position an und schnappte sich dann das kleine Ding.
In seiner offenen Rechten lag ein etwa eine Handbreit langer Kristall. Seine Oberfläche schien stumpf und glanzlos, die Farbe war von einem dunklen und tiefen Königsblau. Bis auf eine Stelle war der Kristall fast unbearbeitet, nur grob angeschliffen. Doch dort wo sich die Hände der Prinzessin getroffen hatten war der Stein zum Glanz geglättet und ein Kreuz eingeritzt. Nein, kein Kreuz. Ein kunstvoll gemeißeltes Schwert! Bei näherem Hinsehen erkannte man auf der Klinge feine Runen und einzelne Scharten. Leon war unverständlich, wie es dem Künstler gelungen war, auf so kleinem Raum soviele Details unterzubringen.
Nur einen Moment später schloss sich Manfreds Hand um den Kristall und er ließ ihn in einer seiner Ledertaschen verschwinden.
Dann gab er Befehl an einige seiner Ordensbrüder eine der Steinplatten aus der Wand heraus zu brechen und als neuen Sargdeckel über das Grab zu legen. Danach wäre das dunkle Tuch, gesäubert von Dreck und Staub, wieder über das Grab der Prinzessin auszubreiten.
"Ich werde ihre Ruhe nicht wieder stören ... und es keinem Grabräuber erlauben, ihre Schätze zu stehlen." sagte Manfred auf Leon's fragende Blicke.

Nach einigen Minuten war die Arbeit erledigt, der Sarg abgedeckt und das Tuch ausgeklopft. Eben bereite Manfred es über den steinernen Deckel aus und wandte sich schließlich ab.
"Gehen wir."

Und so machten sich die Kultisten auf den Rückweg, in Besitz ihrer winzigen, doch kostbaren Beute.
Sie marschierten geschwind den dunklen Tunnel entlang und schienen sich bereits wieder dem Ausgang zu nähern - ein kalter Luftzug strich über Leon's Wangen.
Plötzlich begann die Fackel zu flackern und zu qualmen.
Einen Augenblick später verlosch sie mit einem leisen Zischen.
Die Männer hinter Leon schienen ihre Angst, die sie die ganze Zeit zu unterdrücken versucht hatten, nicht mehr zügeln zu können.
Leon hörte schreckenserfülltes Geschrei hinter sich, die schweren Schritte von Manfred vor sich.
Und er hörte, dass sich die Schritte entfernten.
So schnell er konnte wetzte Leon hinter ihm her, hinter sich hörte er die Schreie der Männer leiser werden. Irgendwo neben ihm liefen einige der Kultisten, die auch die Nerven behalten hatten.
Zum Glück war der Weg gerade und ohne jede Gabelung und so spürte Leon schon bald die frische Luft der Nacht auf seiner Haut.
Nun brach er aus dem Tunnel hervor, raste die Treppe empor und fand sich im Säulengang wieder. Erleichtert atmete Leon auf, als er das matte Licht des Mondes erblickte.
Hier saß Manfred auf einem abgebrochenen Säulenstück und blickte ihm entgegen. Mit Leon hatten noch vier andere Kultisten den Tunnel verlassen.
"Wo sind die anderen?" fragte Manfred in die Runde
Doch weder Leon noch die Ordensbrüder konnten ihm diese Frage beantworten.
Plötzlich durschnitten zwei Schreie die Nacht.
Leon blickte zurück zum Zugang der Gruft.
Im schwachen Licht sah er eine Gestalt am Boden liegen und eine andere gekrümmt die Treppe emporsteigen.
Auf dem obersten Absatz brach der Kultist zusammen.
Manfred, Leon und die anderen sprangen auf und rannten zu ihm.
Im Rücken des Mannes steckten zwei kurze Wurfmesser, die Kehle, die sich der Tote bis eben noch gehalten hatte war aufgeschlitzt worden. Seine Robe verfärbte sich noch dunkler und unter seinem Hals bildete sich eine im Mondlicht schwarze Lache.
Angewidert wandten sich Leon und die übrigen Kultisten ab.
Manfred zog eines der Wurfmesser mit einem ekelerregenden Geräusch aus dem Rücken des Ordensbruders.
Er wog es in der Hand, wie um sein Gewicht zu schätzen.
"Du bist also hier." murmelte er schließlich.
10.05.2003, 16:10 #1040
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Krieger-BP on 04.05.2003 17:02:

„Hey, Vettel, ich bins, Krieger! Wie geht’s dir?“, fragte der durch die Fenstergitterstäbe guckende Krieger. Aus einem tränenschweißmixigen Blick sprach sie ihm mit weinerlicher und zitternd lauter Stimme entgegen „Bitte, befreit mich! Es ist so schrecklich hier!“
„Psst, nicht so laut! Du holst nur die Wachen!“, flüsterte Krieger ihr zu.

Hey Peter, hast du das auch gehört?
Was soll ich gehört haben?
Na dass gerade!
Ich geh mal nach schauen.

„Vettel, ich muss weg, aber ich komme wieder. Du musst nicht mehr lange aushaaren! Sag mir nur noch schnell, was mit Esteron, dem Blondschopf, geschehen ist!“
„Sie haben ihn freigelassen! Irgendjemand hat ihn weggeschafft, aber ich weiß nicht wer. Bitte helft mir!“
„Verlass dich drauf. Ich werde dich befreien!“

Im nächsten Moment war Krieger in der Dunkelheit verschwunden. Von Gebüsch zu Gebüsch hüpfend, hinter Bäumen versteckend und an Wachen vorbeirobbend, schaffte er es sich wieder sicher von der Burg zu entfernen. Er wäre niemals hineingekommen, doch zum Glück hatte jede Zelle ihr eigenes Gitterfenster. Wie sollte er da nur die Vettel rausholen und wo war Esteron hin?

Es war spät Nachts. Krieger schlenderte durch die Gassen Gothars und kaum eine Menschenseele war noch zu sehen. Knarschend wog der Wind die Bruchbuden des Hafenviertels, wobei sich das elend penetrante Geräusch bis zu Krieger ausbreitete, der es sich mittlerweile hinter einem Haus gemütlich gemacht hatte und versuchte einzuschlafen. Die Erschöpfung gewann und gewährte ihn den Schlaf, den er, nach all den Strapazen, so dringend benötigte.

Krieger wachte er am späten Mittag des darauffolgenden Tages auf. Die Sonnenstrahlen bohrten sich in sein Gesicht, das im Schlaf wohl schon die ganze Zeit angespannt war und jetzt leicht schmerzte. Mit einem Stöhnen rappelte er sich auf und streckte die Glieder in alle Richtungen aus. Dann wandte er sich wieder der Stadt zu. Er musste seinen Freund und Reisebegleiter finden. Ohne in würde er hier nicht wieder verschwinden...


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Erstellt von Tak on 04.05.2003 18:33:

Eine Bewegung im Schatten, der Kultist fuhr herum. Nichts, nur die Dunkelheit des Grabes hinter ihm. Doch irgendwie war ihm, als würde die Dunkelheit zurückstarren..
Plötzlich schien seine Fackel zu leben, das frische Holz verformte sich, wuchs über die Flamme. Ein leises Zischen. Dunkelheit...
Zuerst Stille. Eine Klinge sang ihr tödliches Lied, als sie durch die Luft schnitt. Ein erstickter, gurgelnder Schrei...
Tak lächelte eiskalt. Sein behandschuhter Finger fuhr über die Schneide seiner Waffe. Ein einzelner Blutstropfen fiel zu Boden. Tak sah ihn nicht, er hörte es...
Die Kultisten flohen aus dem Grab, doch bevor sie es schafften holte das Schwert des Druiden blutige Ernte ein. Eigentlich wusste Tak garnicht so recht, warum er die Leute hier unten abschlachtete. Aber nun ja, seit wann brauchte der Tod einen Grund...?


"Nicht nur hier. Ich bin überall."
Manfred wirbelte herum, ließ die Wurfmesser fallen und riss mit einer fließenden Bewegung sein Schwert aus der Scheide. Die anderen Kultisten sowie Leon taten es ihm gleich. Wie konnte dieser Mensch nur ungesehen aus dem Grab kommen und plötzlich hinter ihnen stehen? War es überhaupt ein Mensch, mit dem sie es da zu tun hatten?
Nein.
Es war ein Baum...
Ein alter, knorriger Baum am Rande des Waldes, ein Gesicht hatte sich im Holz gebildet. Aber keineswegs ein nettes Gesicht, wie es die sprechenden Bäume in den alten Sagen hatten, sondern eine verzerrte Fratze. Aus den hölzernen Augen schien den Kultisten der Tod persönlich entgegenzustarren. Der in den Stamm geschnittene Mund war gespickt mit kurzen, aber verdammt spitzen Zähnen, die Äste bewegten sich wie klauenbewehrte Tentakel...
Manfred fluchte leise, seine Hände schlossen sich fester um den Griff seines Schwertes, langsam wich er zurück.
"Vergesst nicht wer ich bin. Ich bin die Dunkelheit. Ich bin der Wald. Ich bin der Jäger..."
Die Stimme des Baumes klang knarrend, schabend.
"Gebt es auf nach mir zu suchen. Wenn ihr glaubt, ihr hättet mich gefunden, dann habe ich euch gefunden. Wenn ihr glaubt, ihr würdet mich verfolgen, dann führe ich euch nur dort hin, wo ich euch haben will. Denk immer daran, für mich seid ihr nur Beute. Sonst nichts."
Der Baum schwieg kurz, um die Worte wirken zu lassen. Manfred kniff die Augen zusammen. Es sah fast aus, als stimmten diese Worte...
"Geht nun. Ich habe im Moment nicht vor euch zu töten. Doch seid euch stets bewusst dass ich es jederzeit tun könnte."
Stille.


Tak stützte sich an der Wand des Grabes ab, seine andere Hand presste er gegen seine Schläfe. Er fühlte sich ausgelaugt, leer. Der Zauber hatten ihn eine unheimliche Kraft gekostet. Aber er hatte hoffendlich gewirkt. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Kultisten Sarevok davon berichteten. Sarevok. Der ausrwählte, wie sie ihn nannten. Ihr falscher Prophet.
Tak war fast schon belustigt bei dem Gedanken daran, warum sie diesem Wesen folgten. sarevok war definitiv kein Geschöpf Innos'. Und selbst wenn, für Tak hätte es keinen Unterschied gemacht...
Sarevok musste vernichtet werden. Der Kult spielte keine Rolle.


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Erstellt von Der Inquisitor on 04.05.2003 21:11:

Die Tür im Tor der Burg öffnete sich, Dorrien trat heraus. Er trug allerdings nicht mehr seine Novizenrobe, sondern einen roten Mantel. Sein Oberkörper wurde von einem Schienenpanzer geschützt, vergleichbar mit dem eines römischen Legionärs. Neben seinem Schwert hing auch ein Lederbeutel an seinem Gürtel, auf seinem Rücken befanden sich sein Bogen und ein frisch gefüllter Köcher.
Der Hexenjäger blinzelte ins Licht der sonne. Mit dieser neuen Ausrüstung fühlte man sich doch gleich viel besser. Und wahrscheinlich würde sie auch bitter nötig sein...
Frost und Esteron waren noch nicht weit gekommen, sie standen vor der Burg herum und stritten sich über irgend etwas. Der inquisitor grinste leicht spöttisch und ging den beiden entgegen.
Frost begrüßte Dorrien mit einem frostigen Blick, der Inquisitor ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken.
"Ich werde euch begleiten. Tannenberg traut euch nicht... Und ich auch nicht. Daher werde ich mitkommen."
Aus dem Tonfall des Hexenjägers ging zweifelsfrei hervor, dass jeglicher Widerspruch ihm an seinen fünf Buchstaben vorbeigehen würde...

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Erstellt von Superluemmel on 04.05.2003 22:06:

Auch Frost blieb stehen und drehte sich zu Esteron herum.
In einer bewusst langsamen Bewegung verschränkte er die Arme vor der Brust und sah seinen Begleiter ruhig an.
"Im Gegensatz zu euch wurde ich nicht der Brandstiftung angeklagt. Zudem habe ich die Schlägerei nicht ausgelöst sondern versucht die Leben Unschuldiger zu schützen. Falls ihr damit ein Problem haben solltet, bitte! Ihr könnt auch gerne wieder zurück in den Kerker wandern. Ich bin mir sicher, dieser Inquisitor würde sich freuen."
Einige Sekunden lang herrschte Schweigen. Dann fuhr Frost fort.
"Was euren Freund betrifft, ich habe ihn seit dem Brand nicht mehr gesehen. Ich bilde mir ein, dass er noch einmal zurück in das Haus gerannt ist. Tut mir leid."
Schlagartig verfinsterte sich das Gesicht des Kriegers, als er eine Gestalt in einem roten Mantel aus der Festung kommen sah. Das hatte ihm ja gerade noch gefehlt.
Seine Hände wanderten zu seiner Hüfte um sich um die dort liegenden Schwertgriffe zu schmiegen.
"Wer mich begleitet, entscheide immer noch ich", knurrte er den neu dazugekommenen Inquisitor an.
"Falls ihr euch wirklich einbilden solltet, dass ich mich mit euresgleichen abgebe, habt ihr euch gehörig getäuscht. Eher gehe ich ein weiteres Mal durch den Tod. Macht dass ihr wegkommt, Inquisitor."
Was bildeten sich diese Innostrottel eigentlich ein?
Ständig mussten sie ihm an der Ferse kleben. Wie ein Krebsgeschwür, das sich unaufhaltsam weiter ausbreitete. Erst dieser Paladin beim Herzen des Feuers und jetzt auch noch einer dieser großmäuligen Inquisitoren.
Vielleicht wurde es einfach Zeit, diesen Speichelleckern zu zeigen dass sie in diesen Landen ungewünscht waren....
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Erstellt von Der Inquisitor on 04.05.2003 22:17:

"Das entscheidet Ihr?"
Dorrien zog spöttisch die rechte Augenbraue hoch.
"Falsch, Frost. Ihr arbeitet für den Rat. Und der Rat will nunmal dass Ihr nicht... unbeobachtet bleibt. Es mag ja sein, dass Ihr Freunde habt im Rat. Aber die haben wir auch..."
Der Blick des Inquisitors wanderte kurz zu Esteron, dann wieder zurück zu Frost, der ihn noch immer hasserfüllt anstarrte.
"Wenn Euch das nicht passt kann ich Esteron auch gerne wieder mitnehmen und Euch die Aufgabe wieder abnehmen. Niemand hat Eure Hilfe - wenn man das überhaupt Hilfe nennen kann - gefordert. Nur ein kleiner Teil des Rates. Also entweder Ihr spielt hier nach unseren Regeln, oder Ihr verschwindet aus Gorthar. Die Entscheidung überlasse ich Euch."


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Erstellt von Superluemmel on 04.05.2003 22:29:

Jetzt war es an Frost, die Mundwinkel zu einem bösen Grinsen zu verziehen.
"Ach ja? Nur um eurem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen : Der Beschluss, die Inquisition nach Gorthar zu rufen wurde ebenfalls nur von einem Teil des Rates durchgesetzt. Und dank eurer ach so unfehlbaren Methoden ist ein weiterer Teil sogar schon nach so kurzer Zeit nicht sonderlich zufrieden mit eurer Arbeit."
Das Funkeln in Frosts Augen wich einem wahren Blizzard.
"Also entweder passt ihr in Zukunft besser auf, oder ihr verschwindet aus Gorthar ebenso schnell wie ihr gekommen seid. Vergesst nicht, hier gelten andere Regeln als auf dem Festland. Dieses Land hat schon viel durchgemacht, ich glaube das Volk sehnt sich nicht nach einem Beschützer, der die eigenen Lämmer schlachtet."


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Erstellt von Der Inquisitor on 04.05.2003 22:37:

"Diejenigen, die im Rat hinter uns stehen, bilden noch immer die Mehrheit, Frost. Und das wird auch so bleiben." meinte Dorrien trocken, verschränkte die Arme vor der Brust und sah einfach nur den dunklen Krieger an. Es hätte keinen Sinn, sich mit ihm zu streiten. Er konnte Dorrien genausowenig ausstehen wie der Inquisitor ihn. Aber trotzdem - oder auch gerade deshalb - durfte man ihn nicht aus den Augen lassen. Und um den Rat würde sich Tannenberg schon kümmern...
10.05.2003, 16:11 #1041
Engardo
Beiträge: 1.626
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Skeleon on 05.05.2003 13:17:

Mit einem dumpfen Knarren verformte sich die Fratze des Baumes noch ein wenig und verlor ihre Form. Ein Ächzen und Zittern ging durch den Baum, dann Stille.
Manfred sah sich entgeistert um: Von seinem Schwert zu dem Baum am Wegesrand, zurück auf die beiden Leichen am Grufteingang und schließlich zu Leon und den verbliebenen Kultisten.
Mit einem erbosten Schnauben wandte er sich dem Weg aus dem Säulengang zu, sein Schwert wirbelte er in einer einzigen, fließenden Bewegung zurück in seine Scheide.
Leon und die Kultisten ließen ihre Waffen sinken und starrten noch einen Moment auf das hölzerne Etwas vor ihnen.
"Kommt! Oder wollt ihr hier Wurzeln schlagen?!" rief Manfred ihnen zu und langsam, einer nach dem anderen, lösten sie sich aus ihrer Trance und folgten ihrem Anführer hinaus aus dem Säulengang und zurück zum Waldrand.
Schließlich fand einer der Kultisten die Sprache wieder.
"Warte! Was ist mit den anderen?"
Manfred sprach aus was alle dachten.
"Sie sind tot. Oder glaubst du, die zwei an der Treppe wären die einzigen?! Los jetzt! Die Sonne geht bereits auf, wir haben, was wir wollten und haben teuer genug dafür bezahlt. Verschwinden wir von hier."
Langsam setzte sich die nun entschieden kleinere Gruppe in Bewegung. Sehr viel schneller als bei ihrem ersten Marsch fanden sie nun ihren Pfad durch abgebrochenes Geäst und zertretene Pflanzen und Büsche. Leon blickte sich gehetzt um. Viel intensiver als bei ihrem Hinweg spürte er nun die Wachsamkeit des Waldes. Äste knarrten, Blätter und Grashalme raschelten und irgendwo ein Stück hinter ihnen suchte sich ein Schatten seinen Weg. Er hatte Blut gewittert und geschmeckt.
Die Kultisten waren nun gewarnt und Sarevok würde von ihren Verlusten in Kenntnis gesetzt werden - Tak war nun einen Schritt näher daran, ihn ausfindig zu machen. Und letztenendes zur Strecke zu bringen. Die Kultisten waren die Bauern in diesem Spiel, Sarevok hatte jedoch inzwischen zuviele von ihnen geopfert, um weiterhin untätig dabeizustehen.
Erleichtert atmeten die Wanderer auf, als sie endlich den Anstieg hinter sich gebracht hatten und sich vor ihnen der Höhleneingang auftat, flankiert von zwei schwerbewaffneten Kultisten.
Ohne Fragen zu stellen ob ihrer geschrumpften Anzahl ließen sie Manfred passieren.
Leon folgte ihm erneut an zweiter Stelle und spürte die sanfte Kälte des Bergesinneren. Eine fast angenehme Düsternis schloss sich um ihn als er Manfred die wirren Gänge hinterherfolgte und so immer tiefer in die unterirdische Festung des Kultes eindrang.


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Erstellt von Sarevok [NPC] on 05.05.2003 16:37:

Fast schon depressiv starrte Manfred auf die glatt geschliffene Oberfläche des Edelsteins, auf das eingravierte Schwert. Eine unheimliche Macht ging von diesem Gegenstand aus. Der Kultist schüttelte langsam den Kopf. So ein kleiner Stein, so viele Tote...
Er legte den Stein behutsam auf den niedrigen Holztisch vor ihm. Leises Plätschern erfüllte die Höhle, in der er saß, als er sich einen Becher mit dem getränk füllte, welches in der Kanne auf dem Tisch bereitstand. In einem Zug kippte er den hochprozentigen Reiswein hinunter.
Seine Finger glitten über die rasiermesserscharfe Kilnge seines Schwertes. Er fühlte den kalten Stahl - falls es stahl war, was er bezweifelte. Fülte die sonderbaren Runen, die Aura des Todes, die diese Waffe umgab.
Er kämpfte für Gerechtigkeit. Dafür, dass niemand mehr leiden musste. Er wollte die Menschen zum frieden führen, doch alles, was er fand, wohin er auch ging, war der Tod. Er verfolgte ihn, war schon fast ein guter Bekannter geworden. Wie viele gut Leute hatte er schon verlohren. Gefährten. Freunde.
Manfred schüttelte langsam den Kopf und vergrub das Gesicht in den Händen. Wie weit mussten sie noch gehen? Wie viele mussten sich noch opfern? Sarevok hatte ihnen Friede und Gerechtigkeit versprochen. Doch konnte dieser Weg, dieser blutgetränkte Pfad wirklich an ein solches Ziel führen?

"Der Bote ist unterwes."
Manfred hob den Kopf und ah zu dem Kultisten, der gerade sein 'Zimmer' betreten hatte. Ein müdes Nicken war Manfreds Antwort für den Mann.
"Sarevok muss diesen 'Jäger' zur Strecke bringen. Ich sehe keine andere Chance mehr. Wir haben keine Chance gegen ihn, er schlägt immer dann zu, wann er es will. Er taucht nur dann auf, wenn er es will. Wenn wir glauben, wir hätten ihn gefunden, dann hat er uns gefunden..."
Manfred schüttelte langsam den Kopf. Er wusste nicht so recht weiter. Nun ja, eigendliich wusste er doch weiter - es gab nur eine Sache, die er tun konnte. Den Plan weiterhin verfolgen. Die Schlüssel auftreiben. Das gläsrerne Reich finden...
Entschlossen erhob er sich den dem Schmel, auf dem er gesessen hatte.
"Die Männer sollen sich ausruhen und alles für den Aufbruch vorbereiten. Morgen geht es los. Zum Gletscher."


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Erstellt von Skeleon on 05.05.2003 17:14:

Leon war zusammen mit den vier anderen, überlebenden Kultisten in eine Art große Wohnhöhle getreten. Manfred hatte sich stumm von ihnen verabschiedet, schien als wolle er irgendetwas wichtiges bereden oder den nächsten Schritt planen.
Meter an Meter waren hier einfache Feldbetten aufgereiht an beiden Flanken des langen und breiten Stollens. Die niedrige Decke ließ die Höhle trotz ihrer Ausdehnung schon wieder beklemmend eng aussehen. In der Mitte waren lange, einfache Holztische aufgebaut, um die sich eine große Anzahl Kultisten drängte.
Scheint als hätte Manfred noch einige Truppen in der Hinterhand. Trotzdem sah er sehr besorgt aus, kein Wunder wenn dieser Irre seine Leute tötet, wie es ihm beliebt. Ich frage mich, was er jetzt macht ...
Einen Augenblick lang spielte Leon mit dem Gedanken, Manfred zu suchen und eventuell zu belauschen. Doch dann ließ er es bleiben, der Oberkultist würde ihnen seine Pläne mitteilen, wie er es bisher getan hatte. Schien als vertrauten sich die Menschen hier gegenseitig fast blind, doch das schützte sie nicht vor dem Tavernenkiller, wie er genannt wurde. Aber es sah fast so aus, als würde er sich inzwischen nicht mehr nur auf Tavernen beschränken.
Einer der Kultisten zeigte an Leon gewandt auf das Feldbett vor ihm.
"Das da ist meines. Nimm eines dahinten in der Ecke - die Männer und Frauen, denen sie zugeteilt waren kommen nicht mehr zurück."
Schweigend stapfte Leon in die ihm gewiesene Nische, ein halbes Dutzend Feldbetten war hier aufgestellt.
Der Dieb ließ sich mit einem Ächzen auf das nächstbeste sinken, richtete sich nocheinmal auf, streifte 'Buckel', Kapuzenmantel und Kettenhemd ab und ließ sich auf das Bett zurückfallen.
Er war vollkommen ausgelaugt, den ganzen Tag das Gewicht seines Gepäcks und das des Kettenhemdes noch dazu mit sich herumzuschleppen ging an die Kraftreserven.
Im Liegen kramte Leon nach einigen der Speisen, die er im Haus des Magus mitgehen ließ - Honig und Sahne kamen zum Vorschein, ein seltsames doch schmackhaftes Mahl.
Er lag noch viele Minuten, vielleicht sogar einige Stunden mit von sich gestreckten Gliedmaßen auf dem Bett und atmete langsam ein und aus. Zu erschöpft um sich zu den anderen Kultisten zu gesellen, doch zu aufgeregt um zu schlafen sammelte er so im Wachen langsam neue Kräfte.
Plötzlich mischte sich ein Ruf unter das allgemeine Gemurmel der Wohnhöhle.
"Die zehnte Gruppe und ein Bruder namens Leon sollen sich auf den Weg machen - sie haben sich am Tunnelausgang mit Manfred zu treffen, um die nächsten Schritte zu bereden und auszuführen."
Etwa ein Dutzen Ordensbrüder machten sich auf den Weg, Leon stolperte hinter ihnen her und versuchte sein Gepäck wieder auf den Rücken zu bekommen.
Als er aus der Höhle heraustrat standen die anderen schon in einem Halbkreis um Manfred.
Seltsam, es schien als wäre es früher Morgen. Hatte er den restlichen, gestrigen Tag verschlafen?
Leon gesellte sich zu der Versammlung und wartete ab, was Manfred zu verkünden hätte.


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Erstellt von Sarevok [NPC] on 05.05.2003 17:51:

Manfred sah ruhig von einem der Ordensbrüder zum anderen. Es waren die besten und zuverlässigsten Kämpfer, die er auf diese Mission mitnehmen würde. Und die brauchte er auch. Dem Mann lief ein kalter Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte, wo sie jetzt hin mussten. Und wenn er daran dachte, dass wohl nicht alle zurückkehren würden, die nun aufbrachen...
"Brüder Der erste Stein, der erste Teil des Schlüssel war einfach zu finden und..."
Manfred stockte kurz, als er an die Leute dachte, die nicht zurückgekommen waren.
"...ohne weiteres zu bergen. Doch der zweite Schlüssel liegt weit weg, im Gletscher."
Der Kultist überlegte kurz, ob er noch hinzufügen sollte, dass es sich um das Jagdgebiet der Luzkans handelte, entschied dann aber, es sein zu lassen. Eine demoralisierte Gruppe wäre auch nicht gerade praktisch. Und eine Reise zum Gletscher schlug auch so schon genug auf den Magen.
"Wir müssen nun aufbrechen. Ich will das alte Schlachtfeld noch vor Sonnenuntergang hinter mir gelassen haben - seit der großen Schlacht der Gefangenen gegen Kaszan Toras geht dort irgend etwas nicht mehr mit rechten Dingen zu. Wir sollten dann heute abend den Fuß des Gletschers erreicht haben, wo einige Brüder bereits eine Basis errichtet haben. Dort werden wir übernachten und uns mit allem ausrüsten, was wir für die Gletschertour benötigen. Los jetzt."
Mit Manfred an der Spitze setzte sich die kleine Gruppe aus Kämpfern des Ordens in Bewegung...
10.05.2003, 16:12 #1042
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Skeleon on 05.05.2003 13:17:

Mit einem dumpfen Knarren verformte sich die Fratze des Baumes noch ein wenig und verlor ihre Form. Ein Ächzen und Zittern ging durch den Baum, dann Stille.
Manfred sah sich entgeistert um: Von seinem Schwert zu dem Baum am Wegesrand, zurück auf die beiden Leichen am Grufteingang und schließlich zu Leon und den verbliebenen Kultisten.
Mit einem erbosten Schnauben wandte er sich dem Weg aus dem Säulengang zu, sein Schwert wirbelte er in einer einzigen, fließenden Bewegung zurück in seine Scheide.
Leon und die Kultisten ließen ihre Waffen sinken und starrten noch einen Moment auf das hölzerne Etwas vor ihnen.
"Kommt! Oder wollt ihr hier Wurzeln schlagen?!" rief Manfred ihnen zu und langsam, einer nach dem anderen, lösten sie sich aus ihrer Trance und folgten ihrem Anführer hinaus aus dem Säulengang und zurück zum Waldrand.
Schließlich fand einer der Kultisten die Sprache wieder.
"Warte! Was ist mit den anderen?"
Manfred sprach aus was alle dachten.
"Sie sind tot. Oder glaubst du, die zwei an der Treppe wären die einzigen?! Los jetzt! Die Sonne geht bereits auf, wir haben, was wir wollten und haben teuer genug dafür bezahlt. Verschwinden wir von hier."
Langsam setzte sich die nun entschieden kleinere Gruppe in Bewegung. Sehr viel schneller als bei ihrem ersten Marsch fanden sie nun ihren Pfad durch abgebrochenes Geäst und zertretene Pflanzen und Büsche. Leon blickte sich gehetzt um. Viel intensiver als bei ihrem Hinweg spürte er nun die Wachsamkeit des Waldes. Äste knarrten, Blätter und Grashalme raschelten und irgendwo ein Stück hinter ihnen suchte sich ein Schatten seinen Weg. Er hatte Blut gewittert und geschmeckt.
Die Kultisten waren nun gewarnt und Sarevok würde von ihren Verlusten in Kenntnis gesetzt werden - Tak war nun einen Schritt näher daran, ihn ausfindig zu machen. Und letztenendes zur Strecke zu bringen. Die Kultisten waren die Bauern in diesem Spiel, Sarevok hatte jedoch inzwischen zuviele von ihnen geopfert, um weiterhin untätig dabeizustehen.
Erleichtert atmeten die Wanderer auf, als sie endlich den Anstieg hinter sich gebracht hatten und sich vor ihnen der Höhleneingang auftat, flankiert von zwei schwerbewaffneten Kultisten.
Ohne Fragen zu stellen ob ihrer geschrumpften Anzahl ließen sie Manfred passieren.
Leon folgte ihm erneut an zweiter Stelle und spürte die sanfte Kälte des Bergesinneren. Eine fast angenehme Düsternis schloss sich um ihn als er Manfred die wirren Gänge hinterherfolgte und so immer tiefer in die unterirdische Festung des Kultes eindrang.


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Erstellt von Sarevok [NPC] on 05.05.2003 16:37:

Fast schon depressiv starrte Manfred auf die glatt geschliffene Oberfläche des Edelsteins, auf das eingravierte Schwert. Eine unheimliche Macht ging von diesem Gegenstand aus. Der Kultist schüttelte langsam den Kopf. So ein kleiner Stein, so viele Tote...
Er legte den Stein behutsam auf den niedrigen Holztisch vor ihm. Leises Plätschern erfüllte die Höhle, in der er saß, als er sich einen Becher mit dem getränk füllte, welches in der Kanne auf dem Tisch bereitstand. In einem Zug kippte er den hochprozentigen Reiswein hinunter.
Seine Finger glitten über die rasiermesserscharfe Kilnge seines Schwertes. Er fühlte den kalten Stahl - falls es stahl war, was er bezweifelte. Fülte die sonderbaren Runen, die Aura des Todes, die diese Waffe umgab.
Er kämpfte für Gerechtigkeit. Dafür, dass niemand mehr leiden musste. Er wollte die Menschen zum frieden führen, doch alles, was er fand, wohin er auch ging, war der Tod. Er verfolgte ihn, war schon fast ein guter Bekannter geworden. Wie viele gut Leute hatte er schon verlohren. Gefährten. Freunde.
Manfred schüttelte langsam den Kopf und vergrub das Gesicht in den Händen. Wie weit mussten sie noch gehen? Wie viele mussten sich noch opfern? Sarevok hatte ihnen Friede und Gerechtigkeit versprochen. Doch konnte dieser Weg, dieser blutgetränkte Pfad wirklich an ein solches Ziel führen?

"Der Bote ist unterwes."


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Erstellt von Skeleon on 05.05.2003 19:48:

Und wieder brach eine kleine Gruppe von Kultisten von dem dunklen Loch auf, das sie ihre Festung nannten. Leon fragte sich, ob diese Reise mit mehr Glück bedacht würde, als ihre letzte. Denn von dem Dutzend Ordensbrüder waren weniger als die Hälfte lebend zurückgekehrt.
Ich frage mich, warum er mich mitgenommen hat. So wie das klingt bräuchten sie einen Feuerteufel und keinen Dieb für ihre eisige Expedition ...
Manfred hatte ihn rufen lassen und einfach mitgeschleift, ohne einen Grund zu nennen. Doch so merkwürdig es klingen mochte, Leon begann dem Mann zu vertrauen. Sicher, sie hatten wirre Ideale, doch sie glaubten an die rechte Sache. Und allmählich hoffte Leon, den Erfolg des Kultes mit zu tragen.
Während Leon so nachdachte stapfte die Gruppe durch einen lichten Gebirgswald. Anders als am Vortag waren sie nicht in die Täler hinabgestiegen sondern unterhalb der Bergkette immer auf gleicher Höhe nach Osten marschiert. Die Gegend wurde felsiger und zerklüfteter - Leon mochte diese raue Schönheit der Gebirge.
Ein paar Meilen vorraus sah Leon die Bergkette zu ihrer Rechten langsam absinken und in ein Joch übergehen. Und mit seinem scharfen Augen sah er den Pfad direkt zu diesem Pass führend.
Schweigend stapfte er weiter - auch die anderen sprachen nicht oder nur wenige Worte um die nächsten Schritte klar zu machen. Eine seltsame Stille lag auf diesem Ort, nur gestört von dem sanften Heulen des Windes in den Zacken der Berggipfel zu ihrer Rechten.
Der Wald - eine lose Ansammlung von Bäumen, hier und da auf dem felsigen Untergrund verstreut - endete schließlich vollends und wurde von einem weitläufigen Geröllfeld abgelöst.
Hier und da standen alte, ausgedörrte Bäume, seit vielen Sommern blattlos und tot.
Inzwischen war bereits früher Nachmittag geworden - die Sonne brannte auf die Kultisten herab und wurde von dem weißen Geröll unter ihnen reflektiert.
Nicht nur Leon spürte, wie ihm der Schweiß von der Stirn perlte und seine Beine langsam schwer wurden. Doch Manfred trieb sie weiter mit sich, forderte sie zur Eile auf und sprach immer wieder davon, bis zur Abenddämmerung den Fuß des Gletschers, ihres Ziels erreicht zu haben. Leon fragte sich, was Manfred so sorgte. Fürchtete er, dass auch andere auf der Suche nach dem zweiten Schlüsselteil waren? Dass sie zu spät kommen würden?
Erleichtert atmete die Gruppe auf, als sie in den spärlichen Schatten eines toten Waldes traten. Sie hatten das Geröllfeld endlich hinter sich gebracht und standen nun an der Schwelle zum Joch.
Unter Führung von Manfred kam die kleine Gruppe schließlich an den Rand des Passes. Von hier begann der Pfad die brachen Hügelgebiete herabzusteigen und schließlich in eine schier endlosweite, graue Ebene überzugehen.
In der Ferne, jetzt in verspäteten Wolkendunst gehüllt, sah Leon die nächste Reihe von Bergen aufragen. Und in einem der zerklüfteten Trogtäler schien unnatürlich weiß ein ausgedehnter Gletscher.
Manfred wies darauf.
"Dort ist unser Ziel. Und wir müssen es noch bei Tageslicht erreichen. Macht rasch, die Sonne ist auf ihrem Weg schon weit fortgeschritten - wir müssen sie einholen."
Und damit machte er sich an den Abstieg in die weite und trostlose Ebene, nicht zurückblickend.
Murrend und übelgelaunt folgten ihm die Kultisten. Sie hatten sich nach dem langen Marsch in der Hitze eine Pause erhofft.
Doch Manfred trieb sie unerbittlich weiter.
Das Schlachtfeld, wie dieser Ort genannt wurde, war Leon völlig unbekannt. Auch die anderen Kultisten, die bisher wohlbehütet ihre einfachen Leben geführt hatten, schienen diesen Platz nicht zu kennen oder höchstens aus Erzählungen.
Der braune Schlamm hatte sich mit dem Blut zahlloser Soldaten und Rebellen vermengt. Und die Sonne hatte den Boden ausgetrocknet. Die Ebene war ein Brachland von unermeßlicher Größe. Der Boden schien nach der Kälte des Winters und der Dürre des frühen Sommers nach Flüßigkeit zu dürsten. Der ganze Ort war bedrohlich und schien das Eindringen der Lebenden sowohl mit Argwohn, als auch mit Gier zu realisieren.
Als die kleine Gruppe tiefer in diese Wüste eindrang entdeckte Leon hin und wieder das helle Aufflackern wie von Stahl in der Sonne. Hier und da strahlte ihm bleiches weiß entgegen.
Leon machte ein paar Schritte seitwärts.
Was zum Henker ...
In der Sonne glitzerte blanker Stahl und rostiges Eisen. Schwerter, Rüstungen, Speer- und Pfeilspitzen lagen überall auf der Ebene verstreut.
Von Wind und Wetter und der brennenden Sonne ausgebleichte Knochen staken hier und da aus dem vertrockneten Morast.
Verunsichert lief Leon zurück zu den Kultisten und holte soweit auf, dass er mit Manfred auf einer Höhe lief.
"Was ist das für ein Ort? Hier liegen die Gebeine von Zahllosen, und Waffen und Rüstungen einer stolzen Armee!"
Manfred nickte nur stumm.
Schließlich sagte er:
"Ich hatte gehofft diesen Ort umgehen zu können. Aber die Karte war eindeutig, unser Ziel liegt in dem Gletscher dort vorne. Diese Ebene war der Schauplatzes einer großen Schlacht, die sich allzubald in ein blutiges Massaker auf beiden Seiten wandeln sollte. Die Menschen sprechen in ihren Geschichten von diesem Ort als wäre er ein böser Traum. Und sie haben recht - seit dem Tag, an dem die Heere Gorthars und die Truppen der Gefangenen aufeinandertrafen ist dieser Ort verflucht. Verstehst du nun, wieso ich euch zur Eile treibe? Verstehst du, warum ich nicht bis nach der Abenddämmerung hier sein will?"
Leon nickte.
Mit der Rechten beschirmte er seine Augen und spähte zur Sonne.
Es musste bereits später Nachmittag sein und die Sonne schien schnell zu sinken. Schon begann ihr Licht einen rötlichen Schimmer anzunehmen.
Gegen das Licht machte Leon eine Gruppe von abgestorbenen Bäumen aus, ihre blattlosen Äste krallten sich wie knorrige Klauen in den Himmel.
Leon schauderte.
Mit einem Mal schien ihm der ganze Ort wie lebendig. Der Wind strich mit einem leisen Heulen über die staubige Erde, sonst regte sich hier nichts. Und doch ...
Nein, lebendig war das falsche Wort.
Wachsam.
Hier war seit langem nichts mehr am Leben, doch die Ebene und alles darin schien die kleine Gruppe zu beobachten.
Leon beschleunigte seinen Schritt etwas, Manfred tat es ihm gleich.
Ein Grummeln ging durch die Reihen der Kultisten, als sie zu noch schnellerem Marsch angetrieben wurden.


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Erstellt von Krieger-BP on 05.05.2003 22:15:

„Ja mei, wer seits den ihr?“, stammelte der Wirt dieser äußerst volkstümlichen Kneipe. An den Wänden hangen komische blau weise Wappen und die meisten Besucher hatten spitze Bärte. War das hier der Wichtelclub? Krieger kratze sich am Kopf und wandte sich dem Wirt zu.
„Man nennt mich Krieger, Krieger aus dem Sumpf!“. Krieger drehte sich um und bemerkte, dass ihn plötzlich jeder Anwesende mit bohrenden Blicken musterte. Verängstigt wandte er sich wieder dem Wirt zu. „Ich bin eigentlich nur auf der Suche nach einem Freund von mir, werter Wirt!“
„Ja bist du denn närrisch? Gothar ist doch so etwas von groß. Sagt mir Krieger, wie schauts er denn aus?“
„Naja, eigentlich ist er leicht zu erkennen. An ihm ist nicht viel dran und, bitte versteht das jetzt nicht falsch, er ist blond! Man ruft ihn Esteron und meistens hört er auch auf diesen Namen. Und? Könnt ihr mir weiterhelfen?“ Krieger ließ den Blick wieder über seine Schulter in den Raum wandern. Immer noch hafteten alle Blicke auf ihm. Starren die hier alle Ausländer so an oder hatte er irgendetwas komisches an sich?
„Esteron; lasst mich überlegen?“ Minuten später „Nein, dass sagt mir nichts, aber ich frag mal die Elfriede. ELLFRIEDEE“, brüllte der ebenfalls spitzbärtige Wirt mit dem leichten Bierbauch und Oberarmen dick wie Bäumen. „ELFRIEDE!“
Eine kleine mopsige Frau lugte plötzlich über die Ladentheke. Krieger hatte sie gar nicht ankommen sehen. Ein zarter Frauenbart zierte die Fläche über ihrer Oberlippe und an ihrer Unterlippe breitete sich bereits eine große Herpesblase aus.
„Verzeiht das Gebrüll meines Mannes Reisender. Er hat manchmal ein ziemlich lautes Organ und ...“ die kleine Frau wendete sich dem Wirt mahnend zu, „.. Zähne putzen tut er sich auch nie!“ Nun wieder zu Krieger gewand fuhr sie fort. „Was wolltet ihr? Mein Mann kann sich oft nicht richtig artikulieren!“
Krieger wiederholte die Beschreibung Esterons.
„Mh“, erwiederte die Frau, „tut mir Leid, er ist mir noch nicht über den Weg gelaufen. Da hilft wohl nur, weiter fragen, einen besseren Tipp kann ich euch da leider nicht geben!“
Krieger nickte ihr zu. „Dann möchte ich euch nicht weiter stören! Auf wiedersehen.“ Eine Drehung um 180° folgte, was seine Front direkt in die beisenden Blicke der Insassen des Hauses brachte. Krieger kratzte sich verlegen am Kopf. „Äh, * grumel * ich werd dann mal gehen. Noch einen schönen Tag die Herren und Damen.“ Keine Antwort.

„Hey, Elfriede! Der hat gesagt, dass er aus dem Sumpf kommt!“
„Ja!“
„Du weist, was es dort gibt. Erinnerst du dich? Als wir noch jung waren?“
„Ja ja.“
„Du hörst mir gar nicht zu!“
„Ich bin ganz deiner Meinung.“
„ich wusste es, na ja egal!“, der Wirt drehte seinen Kopf in Richtung Krieger, der gerade die Taverne verlassen wollte. „Herr Krieger ... Herr Krieger, haltet ein!“

Krieger wendete sich wieder dem Wirt zu. „Was ist los?“
„Nun ja, ihr kommt doch aus dem Sumpflager, wenn ich mich irre oder?“
„Stimmt, und?“
„Nun, wie soll ich das sagen? ... ... ... Elfriede, sag doch auch mal was!“
Elfriede schaute wieder auf. „Mensch, er will fragen, ob du was dabei hast!“
Krieger schaute verdutz in den Raum. Alle Augen waren wieder erwartungsvoll auf ihn gerichtet. Ein Schweißperle rollte zu Boden. Er durfte jetzt nichts falsches sagen.
„Öhm, ja, ich glaube schon!“
Ein Grölen durchfuhr die Taverne. Da wo einst Stille war herrschte nun bloße Begeisterung und Vorfreude.
„Wie viel? Wie viel habt ihr dabei?“, rief eine Stimme aus dem Raum.
„Naja, 300 Stängel dürften doch für euch reichen oder?“
„Ja, wie viel? Wie viel wollt ihr dafür haben?“
„1000 Gold!“
Urplötzlich trat Stille in die Taverne. „1000 Gold? Das ist doch betrug!“ „Nein ist es nicht!“
„Ok, na dann müssen wir alle zusammenlegen!“
Ein Sack ging durch die Runde und füllte sich mehr und mehr mit Gold. Das wunderbare Aneinanderklingen von Goldstücken drang in Kriegers Ohr. Es klang nach Reichtum. Schnell löste er die Tasche von seinem Gürtel, schnappte sich den Beutel und schmiss im Gegenzug die Tasche hin und verschwand aus der Taverne. Hinter ihm war erfreutes Gejaule und das poltern von Füßen auf Tischen zu hören, doch er war weg. Er musste seinen Freund Esteron finden, denn das war oberste Priorität...
10.05.2003, 16:14 #1043
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Saria on 05.05.2003 22:45:

Im Vergleich zu Khorinis war Gorthar schon eine seltsame Stadt.
Beim Hafen schon angefangen schien alles viel größer, ein Gewirr aus Gassen verband die größeren Straßen miteinander wie das Netz einer gigantischen Spinne.
Nicht, dass das Saria stören würde. Je mehr Straßen, desto mehr Verstecke und Möglichkeiten, eventuelle Verfolger abzuhängen. Und je größer die Stadt, desto mehr Leute und folglich mehr Beute. Kurz : Alles was eine Diebin brauchte.
Allerdings war Saria nicht nach Gorthar gekommen, nur um kleine Fische zu fangen. Sie brauchte einen Anhaltspunkt, irgendetwas um einen guten Coup landen zu können. Die Diebe aus Khorinis würden Augen machen, wenn sie sahen was die Amazone seit ihrem letzten Besuch alles erworben hatte....
Der letzte Bruch in der Hafenstadt war zwar nicht übel gewesen, doch noch lange nicht genug für die Diebin. Eher hatte er ihr Verlangen nach etwas wirklich Außergewöhnlichem noch weiter gesteigert. Wenn sie etwas einzigartiges stehlen konnte, würden die Diebe sie vielleicht endlich respektieren.
In einem Schluck verschwand der scharfe Schnaps in Sarias Kehle. Noch bevor das Brennen in ihrer Kehle abgeklungen war, wandte sie sich schon an den Wirt.
"Willst du mir nicht mal was hörenswertes über die Stadt erzählen?"
Zusätzlich zu den Münzen für den Schnaps wanderte eine zusätzliche Münze zwischen Sarias Fingern hin und her. Ein schmales Grinsen machte sich auf den Zügen des Wirtes breit.
"Was willst du denn wissen?"
Scheinbar gedankenverloren folgte Sarias Blick dem Weg der Münze.
"Du bekommst hier doch sicherlich 'ne Menge mit. Was is'n hier in letzter Zeit so alles passiert?"
Der Wirt lehnte sich auf den Tresen und pulte etwas zwischen seinen Zähnen hervor.
"Die Inquisition hat sich in der Festung eingenistet. Bisher hat sie noch nicht viel von sich blicken lassen, aber es ist sicher nur eine Frage der Zeit. Offensichtlich macht dieser neue Kult Schwierigkeiten...."
"Was für'n Kult?", unterbrach Saria den Wirt.
"Irgendsolche religiösen Spinner. Keine Ahnung warum die Inquisition hinter denen her ist. Am Hafen treiben sich öfters mal welche von denen rum und verteilen Almosen an die Armen. Kannst ja mal bei denen nachfragen, falls du dich für sowas interessierst."
"Ich werd's mir merken. Was gibt's sonst noch?"
Eine weitere Goldmünze blitzte zwischen Sarias Fingern auf.
"Lass mich mal überlegen...."
Der Wirt fuhr sich durch seinen spitz zulaufenden Bart.
"In letzter Zeit laufen lauter Verrückte durch die Stadt. Zuerst veranstaltet einer ein riesen Gemetzel in einer Taverne, kurz darauf brennt ein anderer 'ne weitere Absteige ab. Ich hoffe mal, dass diese Kerle von mir fernbleiben."
Bei den Göttern, das hörte sich ja schrecklich an. Vielleicht sollte sie besser aufpassen, wo sie sich herumtrieb. Wenn hier lauter Wahnsinnige rumliefen....
Der Wirt strich sichtlich zufrieden die Goldstücke ein, während Saria mit dem leeren Becher herumspielte. Das waren jetzt aber auch nicht die interessantesten Informationen gewesen.
Die Diebin wunderte sich etwas, als ein nach Sumpfler aussehender und nach Sumpfkloake stinkender Kerl neben sie trat und anfing, mit dem Wirt ein kleines Schwätzchen zu halten. Offensichtlich suchte er seinen Freund. Typisch Sumpfler, der hatte mit Sicherheit zu viel geraucht.
Gerade als sich die Diebin gelangweilt umdrehte, flog die Tür auf und ein sichtlich miesgelaunter, älterer Herr stampfte in den Raum.
"Dreckiges Pack! Bestohlen haben sie mich! Diese Lausbuben! Elende Landstreicher! Ganoven!"
Einer der wichteligen Tavernenbesucher stand auf und legte seinen Arm beruhigend um die Schulter des aufgebrachten Alten. Zusammen entfernten sie sich zu einem der Ecktische. Saria spitzte die Ohren. Wenn es um Diebe oder Diebstähle ging, war sie ganz Ohr.
"Ach Wurmbald, beruhige dich doch erstmal. Wer soll dich bestohlen haben?"
"Diese Mistkerle! Banausen! Im Schlaf bestohlen haben sie mich! Mein wertvollstes Buch aus den Fingern geklaut! Das waren mit Sicherheit diese Kultisten!"
Wenn Saria gewusst hätte, dass man auch kostenlos an solche Informationen kommen konnte, wäre der Wirt jetzt um einige Goldstücke ärmer. Das war doch mal um einiges aufschlussreicher.
Offensichtlich lohnte es sich doch, mal bei diesem Kult vorbeizuschauen. Saria wollte schon aufstehen, um die Taverne zu verlassen, als plötzlich rege Bewegung in die zuvor so träge wirkenden Besuchermassen kam.
Irgendjemand plärrte etwas von tausend Goldstücken durch den Raum. Stille war die Folge. Doch dann ging es erneut los. Der Sumpfler wurde auf einmal von Dutzenden von Leuten bedrängt.
Die wollten alle sein Sumpfkraut!
Für tausend Münzen!
Sarias Herzschlag raste in astronomische Höhen. So viel hatte sie in Monaten nicht eingenommen. Und jetzt wollte dieser Sumpfler einfach so mit der ganzen Kohle durch die Tür verschwinden. Den plötzlichen Trubel ausnutzend, drängelte sich die Diebin durch die Massen und zwängte sich gleichzeitig mit dem Krautdealer aus der Tür.
"'Tschuldigung, hab's eilig!", keuchte sie noch, dann drückte sie sich an ihm mit einigem Ellenbogeneinsatz vorbei und auf die Straße hinaus.
Bei so viel Körperkontakt fiel es gar nicht auf, wenn Geldbeutel mehr oder weniger freiwillig den Besitzer wechselten....
Hastig verschwand die Amazone in einer der nahen Gassen und streunte in Richtung Hafen davon. Jetzt würde sie ja sehen, wieviel diese Kultisten wussten.
Liebevoll strich ihre Hand über die Circe Rune....


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Erstellt von Sarevok [NPC] on 05.05.2003 23:41:

Ein unmenschlicher Schrei zerriss die bedrückende Stille.
Die Kultisten zucken zusammen, wie ein Mann zogen sie die Waffen, sofern sie dies nicht schon längst getan hatten.
"Es ist soweit..." murmelte Manfred, seine Hände schlossen sich fest um den Griff seiner Waffe. Die dunkle Klinge des Rechtbringers schimmerte unheilverkündend im Licht der langsam hinter dem Horizont verschwindenden Sonne.
"Kampfformation einnehmen!" rief Manfred, die Krieger reagierten sofort und bildeten einen Kreis, in deren Mitte sich die Fernkämpfer einfanden.
"Und jetzt weiter! Schnell!"
Die Kultisten bewegten sich weiter über die staubige Ebene, ohne die Formation aufzulösen. Die Rüstungen und Waffen der Kämpfer bildeten einen scheinbar undurchdringlichen Ring aus Klingenstahl. Trockene Zweige und bleiche Knochen brachen unter den Stiefeln der Krieger, verbissen hielten sie nach jeder Gefahr ausschau...
Ein Schatten huschte von einem Felsen zum nächsten. Spitze Hornkrallen kratzten leise auf dem spröden Gestein.
Ein Pfeil schoss sirrend von der Sehne, bohrte sich in die trockene Erde. Der Kultist zog sofort das nächste Geschoss aus dem Köcher...

Ein Fauchen. Bestialisch, doch erschreckend menschlich. Stahl quietschte gequält, als rasiermesserscharfe Krallen ihn aufschlitzten. Blut besudelte den staubigen Boden und wurde von ihm aufgesogen, als wartete er seit Jahren darauf. Der Kultist schrie schmerzgepeinigt, doch nur kurz, sein Streitkolben fiel zu Boden. Zwei glutrote Augen in der Dunkelheit des späten Abends, bestialisch, wahnsinnig...
Pfeile surrten durch die Luft, doch sie trafen nur den trockenen Sand.
Es war weg.

"Verdammt, was war das?"
Manfred warf einen Blick auf den toten Kultisten. Sein Brustkorb war der Länge nach aufgeschlitzt, genau wie das Kettenhemd, das ihn hatte schützen sollen. Es stellte scheinbar keinen nennenswerten Widerstand dar.
"Los, wir müssen hier raus!" rief Manfred, und niemand bezweifelte seine Worte. Die Formation begann sich aufzulösen, als jeder sein Heil in der Flucht suchte. Nichts wie weg von diesem verfluchten Ort...

Leise Schritte. Schritte? Der Kultist drehte sich um. Etwas kam mit unglaublicher Geschwindigkeit näher. Glutrote Augen in der Dunkelheit,
bestialisch, wahnsinnig...
Der sehnige Körper katapultierte sich in die Luft, rasiermesserschrfe Krallen zerschnitten selbige. Der Kultist stieß sein Langschwert nach vorn, die Kreatur quietschte überrascht. Die Klauen berührten den Schädel des Kultisten, im nächsten Augenblick war nichts mehr für den Mann...

Manfred wirbelte herum, er sah gerade noch wie das Wesen, das sie angegriffen hatte, den Kopf eines Kämpfers mit seinen Krallen innerhalb von Augenblicken in handliche Stücken zerlegte. Einen Herzschlag lang trafen sich ihre Blicke, die letzten Strahlen der sonne fielen auf die fleckige, schmutzige Haut des Angreifers.
Es war ein Mensch...
Zumindest war es als Mensch geboren worden. Inzwischen konnte man das wesen nicht mehr so recht einordnen. Die Haut war dreckig - braun und ledrig, lange Büschel dünnen weißen Haars hingen vom abgeflachten Schädel der Kreatur. Die Hände waren mit mindestens zehn Zentimeter langen, rasiermesserscharfen Krallen bewehrt, die Beine schienen zusätzliche Gelenke und unglaubliche starke Muskeln zu besitzen.
Das Geschöpf wirbelte herum und verschwand mit einem gewaltigen Satz irgendwo im Schatten. Doch Manfred erkannte einen tiefen Schnitt in seiner Hüfte, dort wo der eben getötete Ordensbruder das wesen noch mit dem Schwert erwischt hatte.
"Los, weiter, schnell!" brüllte Manfred, doch die Leute brauchten schon lange keine derartige Ermunterung mehr...


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Erstellt von Krieger-BP on 05.05.2003 23:49:

Freudig schmiss sich Krieger einen seiner Notstängel in den Mund und zündete ihn sich an. „Diese Trottel, geben dir mir echt 1000 Gold dafür. Also hier komme ich auf jeden Fall wieder her!“, sagte er zu sich und lachte innerlich. Mit einem Schwung war der Sack auf seinem Rücken und wieder starrten ihn Leute ohne Blöße an. Was hatte er denn nun schon wieder verbrochen. „Falls ihr Stängel wollt, ich hab keine mehr!“, schrie er die Meute an, „geht dort rein, dort drinnen sind genug!“
„Der Sumpfler spinnt total!“, ertönte es plötzlich aus den hinteren Reihen. Krieger zeigte der Menge einen Vogel und schritt mit federleichten Schritten weiter.
Federleichten? Da stimmt doch irgendwas nicht. Der Sack ist doch ....

„Er ist weg, verdammt noch mal so ein Mist, beim Schläfer wenn ich diesen Dieb in die Finger bekomme!“, schrie er wutentbrannt.
Doch seine Stimmung blieb nicht lange so, denn der 10 Meter entfernte Spuckwettbewerb zog seine Aufmerksamkeit magisch an. Drei alte Greise saßen im Kreis um einen Eimer, auf den sie unentwegt spuckten. Wer als erster das Ziel verfehlt hat verloren. Vor lauter Freude spuckte Krieger auch mal und obwohl er noch weit hinter den Greisen war, traf er.
„Hey Junge, du bist gut! Setz dich zu uns!“, sprach einer und spuckte wieder.
Krieger schnappte sich einen Hocker und setzte sich. Gerade wollte er wieder zum Schuss ansetzten, als er aus den Augenwinkeln jemanden in einer Gasse mit einem großen Sack erblickte, der an irgendwas herumhantierte. „Na wenn das nicht mein Dieb ist!“, sagte er laut vor sich hin. „Quatsch nicht, spuck lieber!“, fuhr ihn jemand an.

Krieger jedoch hörte gar nicht mehr auf die Stimme. Er hatte sich schon längst den Eimer gekrallt und war auf das Dach, das neben dem Dieb war gekraxelt. Er konnte sich ein leises Feixen nicht verkneifen, als er sich dem Abgrund näherte. Vorsichtig lugte er herunter. Es war gar kein Dieb, sondern eine Diebin! Sie rieb an irgendeinem Stein. Doch Krieger war das eigentlich Schnitte, denn diese Person hatte auch seinen Beutel. Erquickt richtete er sich auf, schaute hinunter und rief: „Überraschung!“, woraufhin das Mädchen nach oben schaute. Leider konnte sie dem Schwall Spucke nicht mehr entgehen. Dieser prasselte volle Kanne auf sie und beschmudellte sie von Oben bis unten.
„Sie sieht ja gar nicht mal so schlecht aus, mit dem mit Spucke getränkten Haar, welches ihr am Gesicht klebte!“, dachte sich Krieger erfreut.
„Und? Was ist nun mit euch? Jetzt seit ihr Sprachlos, wa, aber wer mein Gold stielt muss mit so was rechnen!“, sprach er laut. Meine Güte, seine Rede war ja gar nicht mal so schlecht...
10.05.2003, 16:15 #1044
Engardo
Beiträge: 1.626
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Saria on 06.05.2003 00:11:

Noch während sich der Fremde ob seiner gar großartigen Tat rühmte, hatte Saria schon ihre Beine in die Hand genommen.
Und einem Schatten gleich in der nahen Gasse verschwunden. Als ob Beliar selbst hinter ihr her wäre, sprintete sie die enge Gasse hinab, warf sich schwungvoll in eine abzweigende Gasse und hetzte weiter.
Vor ihr schimmerte das Wasser des Hafenbeckens in der Dunkelheit der Nacht. Ohne abzubremsen stürzte die Diebin aus der Gasse hinaus und auf die Straße.
Ein gehetzter Blick nach links, dann nach rechts. Nicht mehr viel los auf den Straßen. Ihr Atem ging stoßweise. Ihre Haare klebten von dem Speichel. Widerlich, einfach widerwärtig....
Sie hoffte einfach, dass sich der Sumpfler ähnlich schlecht in der Stadt auskannte wie sie und stürmte nach rechts weiter. Ein vorbeihumpelnder Mann taumelte zurück, als die Diebin ihm seinen Wasserschlauch entriss und sich den Inhalt kurzerhand über den Kopf goß. Angewidert schüttelte sie den Kopf. Hoffentlich war dieser Sumpfler so bekifft, dass er bei ihrem Tempo nicht mithalten konnte.
War dieses Zeug eigentlich schädlich für die Lunge?
Mit Sicherheit.


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Erstellt von Krieger-BP on 06.05.2003 00:21:

Krieger zückte die Klinge. Da läuft dieses Weibstücks einfach weg.
Eine Rolle vorwärts, dann auf dem alten Knacker darunter landend und seinen Jungen Sohn wegstosend, lief er ihr hinterher.
Wie war das jetzt noch mal? Links, dann rechts? Ach, einfach Fragen.

„Hey, habt ihr eine Junge Frau hier lang laufen sehen?“, rief er jemandem im laufen zu. Der zeigte nur mit dem Zeigefinger in die Richtung, in die sie gelaufen war. Krieger nickte ihm zu und lief weiter. Mit großen, ausgreifenden Schritten bahnte er sich seinen Weg durch die Gassen. Nur kurz sah er die Frau um die Ecke huschen, doch im Vorbeirennen stahl er ein paar Mandarinen und warf eine nach ihr. Daneben. So ein Mist.

Um die nächste Ecke gebogen sah er sie schon. Sie kauerte in einer Sackgasse. Erfreut stütze sich der Templer auf seine Knie um sich zu rehabilitieren. Frauen können dermaßen anstrengend sein! Dann wandte er sich ihr schnaubend zu.
„Und? Was ist nun? Gib mir mein Geld zurück, oder ich werfe mit Mandarinen!“


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Erstellt von Saria on 06.05.2003 00:32:

Gehetzt wie ein wildes Tier blickte sich Saria um. Vor ihr eine massive Hauswand, hinter ihr ein Wahnsinniger der mit Mandarinen und einem gefährlich blitzenden Schwert bewaffnet war.
Über ihr ragten die Häuser in den Sternenhimmel. Zu hoch um emporzuklettern.
Doch der Sumpfler schien von der Lauferei erschöpft zu sein. Also war das Kraut doch schädlich für die Kondition. Langsam wich Saria vor dem Sumpfler zurück. Ihr Rücken berührte den kalten Stein der Mauer.
Während ihre Rechte zu dem Dolchgriff an ihrem Oberschenkel kroch, vergrub sich die andere Hand in ihrer Manteltasche. Jetzt war die Zeit für eine Feuerprobe gekommen.
Da der Krautsüchtige noch immer nach Atem rang, nutzte Saria die Gelegenheit um die Augen zu schließen und tief durchzuatmen. Ein Kribbeln lief ihren linken Arm hinauf. Sie spürte wie sich die Magie in ihrem Körper entfaltete, wie ein neugeborener Vogel die Flügel spreizte um sich erneut in die Luft zu schwingen.
Wie schon in der Taverne war ihr Kopf mit einem Mal erfüllt von fremdartigen Gedanken.
Wolltest du dir die Mandarinen nicht selbst ins Gesicht schmieren?, flüsterte die Diebin in die Gedanken des Sumpflers.


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Erstellt von manmouse on 06.05.2003 00:35:

Esteron sah die beiden Kerle an und fiel in lautes Gelächter aus. “Ich bin zwar neu in Gorthar und eure Angelegenheiten gehen mich auch nichts an. Aber ihr solltet Eure Unstimmigkeiten auf einen anderen Tag verschieben.“

Der Wanderer wunderte sich über sich selbst. Hatte er diese Worte gerade gesagt? Nein das war nicht er, er waren nicht seine Gedanken. Nicht seine Worte, die soeben von den Lippen geformt wurden. Es war die Seelenseite des toten Generals, die noch immer in Esteron hauste. Sie war zwar ein Teil von ihm, aber trotz allem hatte er sie nicht unter Kontrolle.
Der Wanderer sah dem Waffenmeister mit ruhigen Augen an. “ Ich denke wir sollten weiter ziehen, mir gelüstet es zu speisen. Lasst uns in eine Schenke gehen. Irgendeine wird es wohl noch geben, in diesem Kaff.“

Esteron sah in das ihm unbekannte und auf andere Weise doch bekannte Gesicht, drehte sich um und schritt voraus, in der Hoffnung das ihm Frost folgen würde.
“ Kommt Ihr, Frost?“

Esteron schluckte, den Namen hatte er nie zuvor gehört. Und wieder waren es die Lippen die Worte formten auf die der junge Mann keinen Einfluss hatte. Aber Moment. Das Gesicht, er hatte das Gesicht schon mal gesehen. Damals im Kastell, als ihm die Hüterin erklärt hatte, das er der Wiedergeborene war.
Was in Innos Namen trieb der Kerl in Gorthar? Konnte er ihm gar helfen, die Abzugtrichterhaube zu finden?


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Erstellt von Superluemmel on 06.05.2003 15:46:

Frosts Pupillen ruckten zum Rande seines Sichtfeldes, seine Augenbrauen rückten ein kleines Stück näher zusammen.
Was hatte Esteron gerade gesagt?
Zögernd kletterte die rechte Augenbraue des Kriegers nach oben. Dieser Kerl war sonderbar. Entweder extremst wankelmütig oder shizopfhen. Vielleicht auch beides.
Er würde ihn im Augen behalten. Seinem derzeitigen Eindruck nach zu urteilen, war Esteron unberechenbar. Nicht gerade das, was er momentan gebrauchen konnte. Im schlimmsten Fall arbeitete er noch mit der Inquisition zusammen. Den Torinern traute Frost alles zu.
"Bleibt mir vom Hals", war sein einziger Kommentar zu dem Inquisitor.
Dann schloss er zu Esteron auf und schritt zusammen mit ihm die Straße hinab. Von seiner Unsicherheit war nichts zu erkennen. Frosts Gesicht war ausdruckslos wie eh und je.
"Folgt mir. Wenn ich mich nicht irre, gab es dort vorne eine recht gute Gaststube."


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Erstellt von manmouse on 06.05.2003 17:36:

So zogen die beiden Kerle durch die dunklen Gassen von Gorthar und erreichten nach einem kurzem Fußmarsch die Taverne „Hecht am Karpfenteich“.

Von draußen waren die kräftigen Stimmen der Tavernengäste zu hören. Gesang, und dreckiges Lachen. Esteron blickte zu dem Waffenmeister.
“ Ich möchte einfach nur ein Bier trinken. Nicht mehr und nicht weniger.“ Grinste der Wanderer. Dann durchritt die Tavernentür als erstes.

Rauch und wieder dieser ekelhafte Gestank von Schweiß und verkippten Bier, trat den beiden Helden in die Nasenflügel. Esteron rümpfte abfällig die Nase. An dieses Geruch würde er sich wohl nie gewöhnen können.

Der Wanderer lies seinen Blick im Schankraum schweifen. Doch Krieger konnte er hier nicht ausmachen.
Plötzlich stieß der Waffenmeister Esteron an die Schulter und zeigte auf einen leeren Tisch in der hintersten Ecke. Esteron nickte kurz und schritt auf den Tisch zu.

Dort angekommen ließen sich die beiden Männer nieder und bestellten je einen Becher Bier. Die freundliche Bedienung brachte den beiden ihre Bestellung und verschwand daraufhin wieder in den Maßen der Gäste.
“ Auf euer Wohl“, grinste Esteron den Waffenmeister an und nahm einen tiefen Schluck.


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Erstellt von Superluemmel on 06.05.2003 17:51:

Erneut hob sich Frosts Augenbraue. Seltsam.
Auf eine unerklärliche Art und Weise kam ihm Esteron bekannt vor. Dieses verschmitzte Grinsen, ja, sogar seine Trinkhaltung glaubte Frost schon einmal gesehen zu haben. Nur war das schlichtweg unmöglich. Der Krieger war sich sicher, dem Mann noch nie zuvor begegnet zu sein.
"Und zu eurem", meinte der Waffenmeister auf Esterons Trinkspruch hin und nahm ebenfalls einen Schluck aus seinem Krug.
Klackend setzte der tönerne Krug auf der Tischplatte auf. Frosts Gesicht verschmolz mit den Schatten, als er sich zurücklehnte.
"Erzählt mir von euch", forderte er seinen Begleiter auf, ohne den Blick von ihm zu nehmen.
"Ihr sprecht nicht wie ein Gorthaner. Woher kommt ihr? Was treibt euch in dieses Land? Tavernen kann man immerhin auch anderswo anzünden."
10.05.2003, 16:17 #1045
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von manmouse on 06.05.2003 18:04:

Esteron blickte Frost einen längeren Moment in die Augen, dann ging er erst auf die Fragen ein.
“ Ihr habt recht. Ich komme nicht von hier. Und ich kenne diesen Ort nicht.“ Wieder nahm Esteron einen Schluck um so eine künstliche Pause herauf zu beschwören. Dann fuhr er fort.

“Wer ich bin steht nicht zur Debatte.“ Esteron grübelte. Konnte er diesem Mann sein Vertrauen schenken?
Ihr erstes aufeinander treffen war nicht gerade rosig gewesen. Und doch irgendetwas an diesem Kerl, kam Esteron bekannt vor.

“Ich bin auf einer wichtigen Mission, müsst ihr wissen. Einer Mission voller Gefahren. Doch ohne meinen Gefährten den ich verloren habe, wird es mir kaum möglich sein sie zu bestehen.“
Schmückte Esteron die eigentlich biedere Suche nach der Abzugtrichterhaube aus gehärtetem Schwarzstahl, aus.

Wieder nahm der junge Mann einen Schluck, leerte den Krug und bestellte einen neue Runde.
“ Und ihr? Was treibt Ihr, außer euch mit Kerlen in Kutten anzulegen, und unbescholtene Bürger aus dem Kerker zu befreien?“ Esteron wurde langsam warm und sprach wie ein Wasserfall.
“ Ach ja, und ihr sagtet mir vor den Toren der Festung, das ihr einen Gegendienst für meine Befreiung verlangt. Was genau schwebte euch da vor Augen? “


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Erstellt von Skeleon on 06.05.2003 19:59:

Leon fühlte den Schweiß in Strömen von seiner Stirn rinnen, während er durch die graue Einöde hetzte. Vor, neben und hinter ihm rannten die anderen Kultisten, ein Stück weiter zurück rief Manfred sie zu noch größerer Eile an.
Im Laufen hatte Leon den langen Kampfdolch mit der Rechten und die Parierklinge mit der Linken gezogen ... doch was hatte er mit so läppischen Spielzeugen gegen eine Kreatur auszurichten, die Eisenplatten wie Butter zerschnitt?!
Er stolperte weiter durch die Dunkelheit und verfluchte in Gedanken sein nun viel zu schweres Kettenhemd - er brauchte den Atem noch.
Mehrere Minuten-, wenn nicht Stundenlang trieb Leon sich zum Weiterlaufen an - die anderen waren trainierte Kämpfer und für Gewaltmärsche wie diesen mehr oder weniger gut ausgebildet, doch er?!
Nicht lange und er hing einem der Kultisten an der Schulter und wurde mehr mitgeschleift, als dass er ging.
In der Ferne ertönte ein schauerliches, gurgelndes Heulen.
Der Laut nahm zu und wieder ab, beinahe einem Muster folgend, um schließlich in einem leiser werdenden Röcheln zu ersterben.
Hatte der Kultist die Bestie tödlich verwundet, ehe er selbst zugrunde gerichtet worden war?
Es war egal, der Lauf musste weiter gehen, denn nun schien die Ebene von grausigen Augen bevölkert zu sein, die die kleine Gruppe beobachtend, einen immer enger werdenden Kreis um sie zu schließen schienen.
Eine lauernde Stille hatte sich über das Schlachtfeld gelegt, nur gestört von den stampfenden Schritten der Männer und ihrem keuchenden Atem. Doch auch die längste Nacht geht einmal vorbei ... und nach einem schier endlosen Marsch schienen die ersten, schwachen Sonnenstrahlen über den Rand der östlichen Berggipfel. Gegen das Licht war der Gletscher in dem hochgelegenen Trogtal kaum noch zu erkennen, doch sie hielten weiter darauf zu.
Erst als die Sonne die Bergkette vollständig überwunden hatte rief Manfred sie zu einer Rast an - das schlimmste hatten sie wohl hinter sich.
Um sie herum war noch immer die graue Leere des Schlachtfeldes, durchsetzt mit Gebeinen und Stahl. Nirgendwo war eine Spur von der grausigen Kreatur der letzten Nacht zu sehen und die Augen schienen sich anderen Dingen zugewandt zu haben ... Leon atmete erleichtert auf, als wäre eine schwere Last von seiner Brust genommen.
Die Männer rasteten einen Moment, tranken frisches Quellwasser aus ihren Lederschleuchen und Feldflaschen, doch für eine Mahlzeit war keine Zeit.
"Wir haben die Nacht widererwarten überstanden, doch dennoch will ich hier nicht länger als nötig bleiben. Verschnauft noch eine Weile, dann geht es weiter ... wir haben bereits dreiviertel des Weges hinter uns, vor dem Zenit der Sonne werden wir den Fuß des Gletschers erreicht haben." redete Manfred den Kultisten und Leon zu.
Und so taten sie, wie ihnen geheißen ward. Sie packten alles zusammen und machten sich fertig für ihren weiteren Marsch.
In einem zügigen, doch in der schwachen Morgensonne angenehmen Tempo marschierten sie weiter durch die Ebene, die nun bei Tageslicht wieder den Großteil ihres Schreckens eingebüßt hatte.
Über die beiden toten Kultisten verloren sie kein Wort und schienen das Ganze eine Weile vergessen zu wollen.


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Erstellt von Satura on 06.05.2003 20:19:

Es schien eine Ewigkeit zu dauern... wie lange ruderten sie nun schon über das Meer? Der Fischer hatte sich zunächst immer nahe der Küste gehalten, war dann aber auf das offene Meer abgedreht. Ein kühler Wind kam auf, und Satura fröstelte. Sie schlang ihren neuen Umhang eng um ihren Körper. Auch Isgaron war unruhig geworden und ließ seinen Blick über die Wasseroberfläche gleiten, die still glitzernd das Sonnenlicht zurückwarf. Sie sprachen kein Wort, und die Sonne näherte sich dem Horizont.
Einige Kilometer weit links glaubte sie einige Felsen zu erkennen... "Ist das...?" fragte sie, doch der Fischer unterbrach sie. "Das sind die Schlachtschiffe der Orks... ich möchte ihnen nicht zu nahe kommen. Könnte ungemütlich werden." Isgaron sah auf - von da an behielt er die Felsen argwöhnisch im Auge.
Satura wurde langsam immer grüner im Gesicht - sie konnte diese Bootsfahrten nicht ausstehen. Obwohl kaum Wellengang war, fühlte sie, dass ihr Magen zu revoltieren begann... wann würden sie endlich dieses Gorthar erreichen?

Etwa eine Stunde später sah Satura einen Landstrich sich aus dem Wasser erheben - Gorthar? "Wir sind bald da." meinte der Fischer knapp, der Saturas hoffnungsvollen Blick Richtung Land bemerkt hatte.
Endlich! Je näher sie der Küste kamen, desto deutlicher wurden die Umrisse einer großen Stadt: Häuser, wesentlich grösser als die in Khorinis, und eine mächtige Mauer, die den Ort umgab.
Dies also war Gorthar. Geheimnisvolle Stadt, die sich in meine Träume geschlichen hat... Was hast du für mich vorbereitet, wohin wird mich diese Reise führen?
Satura hörte Samanthas Warnung in den Ohren...
Wenig später hatten sie den Hafen von Gorthar erreicht. Satura war froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben...

Was für eine Stadt! Pulsierendes Leben, wo man nur hinsah. Irgendwie hatte sie gedacht, Gorthar wäre - kleiner... wie sollte sie Leon hier nur finden??
Isgaron stand neben ihr und sah sich fasziniert um...


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Erstellt von Krieger-BP on 06.05.2003 20:25:

Ein plötzlicher Anfall von Gleichgültigkeit befiel Krieger. Alles was er dachte, was er sah oder was mit ihm geschehen würde, war ihm egal.
„Macht was ihr wollt! Ich schmiere mir jetzt erst einmal diese Mandarine ins Gesicht!“, sprach Krieger zur Dieben und tat sogleich was er sagte. Das saftige Fruchtfleisch bohrte sich in seine Nase. Große Topfen des Mandarinennektars quollen hervor und sammelten sich auf seiner Oberlippe um kurz darauf mit der Zunge in den Mund befördert zu werden.
„Schmeckt lecker, wollt ihr auch eine?“ Krieger wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern warf der Diebin eine Mandarine zu, die sie verdutz fing. Nun ließ sich Krieger zu Boden sinken und lehnte sich an die Wand. „Ach, eigentlich ist doch alles egal oder, werte Frau?“

Ein Klirren näherte sich. Das Geräusch von schwankendem Metall. „Da, da ist der Dieb!“
Die Obsthändlerin kam mit ein paar Soldaten um die Ecke, sah jedoch verdutzt auf die zwei Personen in der Gasse und konnte sich nicht richtig entscheiden, auf wenn sie zeigen sollte. Saria oder Krieger? Leider hatte Saria zu dem Zeitpunkt die Mandarine in der Hand. Taktisch unklug, denn der ausgestreckte Zeigefinger zeigte auf sie. „Sie war es! Das ist die Diebin!“, sprach sie den beiden Wachen zu, die nun langsam in die Gasse schritten.
Der eine beugte sich zu Krieger. „Geht es euch gut?“
„Ach ist doch egal!“
„Hat sie euch etwas angetan?“
„Ach, sie hat nur meine 1000 Gold gestohlen, doch das ist mir egal, soll sie machen!“

Die Wache wendete sich wieder dem Kollegen zu, „der Sumpfler spinnt! Aber sie hat wirklich einen ziemlich großen Beutel bei sich, vielleicht können wir ihn uns krallen!“
Der andere Wächter grinste ihn nur erfreut an und zog darauf hin sein Schwert. Der andre tat es ihm gleich.
„So, junges Mädchen. Diebstahl ist in Gothar untersagt! Uns bleibt keine andere Wahl. Du musst mit uns kommen!“
Die Männer näherten sich der Amazone immer und immer näher. Krieger jedoch reagierte nicht. Ihm war es egal...


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Erstellt von Isgaron on 06.05.2003 21:56:

Wirklich faszinierend. Fast wie Khorinis, dieses Gorthar, nur ein bisschen größer. Eine Stadtmauer schützte das Städtchen ringsherum vor unvermittelten Angriffen aus dem Land herum. Zum Fjord hin lag ein großer belebter Hafen, an dessen Landzunge ein Leuchtturm stand und sein mattes Licht auf das Wasser warf. Inzwischen war es schon dämmrig geworden, die Sonne hatte sich im Meer versenkt und schickte nun nur noch ein paar vereinzelte Strahlen herüber, die man kaum wahrnehmen konnte. Längst hatte der Mond seinen Platz am Horizont erobert und prangte nun hell und klar über dem kleinen Städtchen.
Nun fing das Nachtleben an. Und sie hatten immer noch keine Unterkunft. Aber es würde hier sicher auch ein Gasthaus geben.
"Ein schöner Ort. Auch wenn ich immer noch dieses kribbelnde Gefühl im Nacken loswerden kann. Das kommt immer wenn Gefahr in der Nähe ist..."
Isgaron schaute zu der Amazone hinüber. "Wir sollten vorsichtig sein. Wollen wir uns erstmal eine Unterkunft für die Nacht suchen, was meinst du? Und eine Taverne zum Stärken wäre auch nicht schlecht, die Früchte sind schon fast alle und das Brot ist auch zur Hälfte weg. Wir sollten den Proviant aufsparen, wer weiß was uns noch so erwartet hier draußen."
Er zog sich den Umhang dichter um den Körper und schaute sich achtsam um.


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Erstellt von Saria on 06.05.2003 23:14:

Die Diebin stand im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken zur Wand.
Verfluchter Sumpfler. Wegen dem hatte sie nun die Gardisten am Hals. Sie brauchte eine Notlösung, und zwar schnell. Die Rune pulsierte noch immer wie ein Herz in ihrer Hand und sandte wohlige Wärme durch ihren Körper.
Saria hatte nur eine einzige Chance. Obwohl sie spürte, wie ihre Kräfte langsam zur Neige gingen, setzte sie alles auf eine Karte.
"Warum denn Diebstahl?", fragte Saria mit perfekt gespieltem Schrecken.
"Ich habe doch nichts gestohlen!", beteuerte sie mit dem unschuldigsten Gesicht das sie je aufgesetzt hatte.
"Ich kam vom Markt und war auf dem Weg nach Hause als mir dieser Fremde auflauerte! Natürlich versuchte ich wegzulaufen, aber er drängte mich in diese Sackgasse! Ich bin so froh dass ihr gekommen seid! Wer weiß was er mir angetan hätte? Da schaut, ich habe nichts zu verbergen", meinte die Diebin und reichte dem Soldaten den Sack.
Dieser öffnete ihn und sah hinein.
"Hm, nur Kartoffeln und Gemüse."
Der Gardist zuckte mit den Schultern und reichte den Sack zurück.
"Nun, dann lasst mal hören was ihr zu eurer Verteidigung zu sagen habt", forderte er den Sumpfler auf.
"Geh lieber nach Hause, Kleine. Sonst macht sich deine Mutter noch Sorgen. Wir kümmern uns schon um diesen Kerl."
"Habt vielen Dank! Ich kann euch gar nicht genug danken, dass ihr mich gerettet habt!"
Das war ja nochmal gut gegangen. Eilig verschwand die Diebin aus der Gasse und verschwand in der Dunkelheit. Dieses Zaubern ermüdete unglaublich. Sie sollte wirklich mal mehr üben...


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Erstellt von Satura on 06.05.2003 23:40:

"Ja, du hast recht... wir sollten uns eine Unterkunft suchen."
Mittlerweile war es dunkel geworden, und die Laternen tauchten die Straßen von Gorthar in flackerndes Licht. "Laß uns hier am Hafenviertel entlanggehen, da muss es irgendwo eine Unterkunft geben, oder zumindestens eine Taverne, wo man etwas zu essen bekommt." Isgaron nickte, und so streiften die beiden durch das Hafenviertel.

Satura fühlte sich in ihrer neuen Rüstung etwas sicherer, trotzdem sah sie sich des öfteren nervös um. Viele Leute waren noch unterwegs zu dieser späten Stunde - seltsame Leute zum Teil. Und zum Teil auch offensichtlich sehr arme Leute in zerlumpter Kleidung...
Isgaron riß sie aus ihren Gedanken; er stupste sie an und deutete auf eine Taverne.
"Zum Hecht im Karpfenteich" las Satura. "Seltsamer Name - wer denkt sich sowas nur aus?" Sie schüttelte den Kopf und trat ein, hoffend, dass das keine typische Hafenkneipe mit lauter schrägen Vögeln war, die zuviel getrunken hatten...

Alle Augen richteten sich auf das seltsame Paar, das da durch die Tür trat. Satura fühlte sich unwohl und ging schnurstracks zur Theke, wo sie der Wirt schon breit grinsend empfing. "Guten Abend junge Dame, was darf es denn sein?" Satura ließ sich nicht irritieren und meinte: "Zwei Zimmer" - sie betonte zwei - "und zwei kühle Bier." Das Lächeln des Wirtes erlosch ob des kühlen Tons der Amazone, die damit eigentlich nur ihre Unsicherheit überspielen wollte. Isgaron hieb sie kaum merkbar in die Seite. Satura besonn sich und bezahlte die Bier gleich - "Der Rest ist für Euch." sagte sie zum Wirt gewandt. Dann setzten sich die beiden an einen noch freien Tisch und tranken ihr Bier...

Seltsame Leute, dachte Satura sich als sie sich umsah. Es war, als wären sie - ohne es zu wissen - in eine geschlossene Runde eingedrungen...
Satura fühlte sich nicht sonderlich wohl, langsam fragte sie sich, ob es eine gute Idee war hierherzukommen. Wenn Leon wirklich in Gefahr sein sollte - wie bei Innos sollte sie ihn dann schützen?

Der Novize und die Amazone beschlossen bald, sich zur Ruhe zu legen. Sie begaben sich in den ersten Stock; der Gang wurde von Fackeln erhellt. Es wirkte alles etwas düster, aber gepflegt und sauber.
"Gute Nacht, Leon." sagte Satura. Isgaron sah sie verwirrt an. Hastig verbesserte sie sich: "...ich meinte Isgaron... schlaf gut, Isgaron." Satura wurde rot und verzog sich schnell in ihr Zimmer. Sie entzündete zwei Kerzen, die neben dem Bett standen und sah sich um. Die Einrichtung war einfach und auch hier war alles sehr sauber. Das Bett schien frisch gemacht zu sein, und in einer Ecke stand eine Schüssel voll frischem Wasser auf einem kleinen Tischchen.

Die Amazone legte ihre Rüstung ab und setzte sich auf das Bett. Ihr Blick schweifte durch das Fenster, auf den Hafen.
Schon wieder eine fremde Stadt... Ob sie je ein zu Hause finden würde?
10.05.2003, 16:18 #1046
Engardo
Beiträge: 1.626
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Superluemmel on 06.05.2003 23:52:

Selbst ein Blinder hätte bemerkt, dass Esteron nicht mit der ganzen Wahrheit rausrückte.
Nun gut, es war seine Entscheidung.
"So so, eine wichtige Mission also..."
Der Krieger nahm einen weiteren Schluck und ließ den Krug in seinen Schoß sinken. Gedankenverloren starrte er in das Tongefäß.
"Was mich betrifft, gibt es nicht viel zu erzählen. Ich bin eine wandernder Krieger, nicht mehr, nicht weniger."
Er legte eine demonstrative Pause ein, ohne den Blick zu heben. Dann stellte er den Krug auf den Tisch zurück und sah Esteron ernst an.
"Was den Gefallen anbelangt... Ihr werdet mir bei einer kleineren Angelegenheit behilflich sein. Sicherlich erinnert ihr euch an den zweiten Kämpfer in der Taverne. Schwarzer Mantel, finsterer Blick und bewaffnet mit einem Speer sowie zwei Schwertern. Er war einer meiner Schüler. Doch jetzt scheint er etwas vom rechten Weg abgekommen zu sein. Ich will ihn zurückführen. Und ihr dürft mir dabei helfen."


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Erstellt von manmouse on 07.05.2003 00:06:

Soso, ich darf ihm also dabei helfen. Esteron sah den Verrückten mit einen häbigen Blick an, besann sich aber dann auf seine gute Manieren.

“Warum in Innos Namen sollte ich euch denn helfen wollen? Meine Mission für den Vorsitzenden des Kastells ist von ungeheurer Wichtigkeit, sie duldet keinen Aufschub.“ Esteron nahm wieder einen Schluck von dem Gesöff was sich Bier schimpfte.

“Allerdings.....“ Esteron wurde unterbrochen, denn ein seltsames Pärchen hatte die Taverne betreten und sich dann in den oberen Stock verzogen.

Der Wanderer blickte den beiden Gestalten nach und sein Blick verweilte noch einen Moment auf der Treppe ehe er sich zu Frost herumdrehte und fortfuhr.

“ Allerdings wenn ihr meine verlorene Zeit entlohnen würdet, wäre ich sicher bereit euch zu helfen, euern Missratenen Ex Schüler wieder auf den rechten weg zu bringen. Überlegt es euch.“


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Erstellt von Krieger-BP on 07.05.2003 00:18:

„Ich? Zu meiner Verteidigung? Ach, ist mir egal!“
„Egal ist acht und achtzig! Da können wir dich ja gleich einsperren!“
„Ist mir Wurstwasser! Macht was ihr wollt!“
„Wie ihr wollt!“, sprach der eine Gardist, packte ihm am Arm und führte den willenlosen Krieger aus der Gasse, weg von dieser Amazone. Und je weiter er weg kam, desto mehr legte sich seine Gleichgültigkeit und desto mehr wurde ihm bewusst, was er hier eigentlich getan hatte! Krieger rieb sich die Augen. War das ein Traum? Ein Hirngespinst, wie er es schon so oft gehabt hatte?
Nein, nichts dergleichen. Es war die bittere Realität, die daraus bestand, dass er in den Kerker wanderte. Sich nun seiner Gedanken und vor allem Wort bewusst seiend riss er sich los und rannte ein paar Meter weg, um sogleich sein Schwert zu ziehen.
„Ich war es nicht, der gestohlen hatte! Na ja, eigentlich schon, aber ...“ er legte eine kleine Pause ein, um sich die Worte die er sagen wollte in Gedanken zurecht zulegen.
„Aber...“, fuhr ihn einer der Gardisten an.
„aber, ich habe die Mandarinen genommen, um diese kleine Göre zu bekommen! Sie hat mir ganze Tausend Goldstücke gestohlen! Ihr müsst sie doch gesehen haben! Sie waren in dem Sack, den sie bei sich trug.“
„Da waren nur Kartoffeln drinnen du kleiner Lügner und Gauner!“, antwortete die Wache.
„Wollt ihr mich verarschen? Das war pures Gold! Nichts anderes, ihr schielt wohl!“
„Das reicht! Jetzt beleidigst du auch noch einen Beamten. Dafür gibt’s lebenslänglich Kerker und Folter!“
„nur über meine Leiche!“, brüllte Krieger.

Einer der Gardisten stürzte sich auf ihn. Krieger ließ das Schwert nach oben schnellen und blockte den Hieb gekonnt ab, um kurz darauf einen Fußtritt walten zu lassen. „Das habt ihr nun davon, dass ihr euch mit einem Templer anlegt!“, sprach er, während er nach vorn schnellte und der einen Wache eine heftige Schnittwunde am Arm zulegte.
„nun geht ihr zu weit! Das bedeutet Todestrafe!“
„Pah, dass ich nicht lache!“
Die Gardisten griffen nun von zwei Seiten an. Krieger duckte sich weg und rollte gerade Wegs nach hinten, um kurz darauf wieder auf den Beinen zu landen. Leider zu spät, denn eine harte Schulter rammte ihn in den Magen und er flog zurück.
Und krachte in einer Fensterscheibe, flog hindurch und landete auf einem Tisch, der unter seinem Gewicht zu Bruch ging. Die Taverne „Hecht am Karpfenteich“, war im wilden Aufruhr. Langsam rappelte sich Krieger wieder auf und ging in Kampfstellung. Sollten die beiden Typen, mit ihren schicken roten Kleidern doch kommen!


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Erstellt von Superluemmel on 07.05.2003 00:32:

Ein leises Lachen war aus den Schatten zu vernehmen.
Das war ja ein pfiffiger Geselle. Dem hatte das Leben noch nicht den Witz der Jugend genommen.
"Um mal etwas klarzustellen", sprach Frost schließlich mit ruhiger Stimme.
"Ich würde euch nicht einmal besolden, wenn ich es könnte."
Erneut stahl sich ein schmales Lächeln auf die Züge des Waffenmeisters. Als ob er so viel Geld hätte...
"Falls ihr einen Funken Anstand besitzen solltet, dann denkt daran dass ich euch vor der Inquisition gerettet habe. Zur Erinnerung : Diese Männer machen sich selbst dann eine Freude daraus, euch zu foltern wenn sie wissen dass ihr für sie keinen Nutzen habt. Einfach...", der Krieger stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte und faltete die Hände.
"...nur zum Spass. Seid besser froh, dass ihr überhaupt wieder aus diesem Loch herausgekommen seid."
Frost lehnte sich wieder zurück und leerte seinen Krug.
"Von mir aus könnt ihr natürlich auch wieder zurückgehen, wenn euch das lieber ist. Ich dachte, ich gebe euch eine Chance euren guten Willen zu beweisen..."
Kaum hatte er seinen Satz beendet, da krachte etwas gegen eines der Fenster und brach mitsamt dem Fensterkreuz in den Schankraum. Noch bevor der Mann zu Boden ging, war Frost aufgesprungen und riss das Schwert halb aus der Scheide.
Ging das schon wieder los...
10.05.2003, 16:19 #1047
Engardo
Beiträge: 1.626
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von manmouse on 07.05.2003 00:52:

“Wer sprach denn von Besoldung“, rutschte es Esteron noch von den Lippen, als es schon schepperte. Die Blicke der Tavernengäste ruhten nun alle auf den Störenfried, der soeben durch das braunfarbene Fenster gefallen war.
Eine Raunen ging durch die Gruppe. Der Waffenmeister war Reflex artig aufgesprungen bereit zum Kampf.
Esteron schluckte, was beklagte sich der Kerl darüber das sein Ex Schüler den falschen Weg eingeschlagen hatte? Der Waffenmeister war ja selbst nur ne Kampfmaschine.
Dann lichteten sich die Gruppe von Männern, und der Störenfried lief durch die Reihe hindurch. Es war Krieger.
Krieger war nicht dumm, denn er erkannte seinen Freund sofort und lief auf ihn zu.

“ Täddääää! Da bin ich nun. Hast du mich vermisst mein Freund? “ Die Gäste der Taverne blickten zuerst auf Krieger dann auf Esteron und zu guter Letzt auf Frost.

Esteron wusste nicht so recht ob er sich freuen sollte oder nicht. Dann blickte er zu Frost.

“ Okay, ich helfe euch. Dafür müsst ihr uns drei jetzt aber unbehelligt aus der Taverne führen. Zwei Männer können euch sicher besser helfen. Abgemacht? “ Esteron sah den Waffenmeister flehend an, in der Hoffnung das sie heil aus dieser Sache herauskommen würden. Und hoffentlich ohne Schlägerei.


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Erstellt von Superluemmel on 07.05.2003 09:40:

Das war also Esterons Freund. Ein riesen Depp der Typ.
Platzte einfach mit der Stadtgarde im Anhang in die Taverne. Das Blut an seiner Schwertklinge ließ darauf schließen, dass er einen der Soldaten verwundet hatte.
Na das konnte ja heiter werden. Frost wusste zwar nicht, aus welchem Grund Esterons Freund von den Wachen verfolgt wurde und warum er sich ausgerechnet auf einen Kampf mit ihnen eingelassen hatte, aber auf jeden Fall hatten sie jetzt ein gewaltiges Problem.
Die Gedanken des Waffenmeisters überschlugen sich. Dieser Idiot gefährdete seine gesamte Mission. Und jetzt forderte Esteron auch noch, dass er sie unbehelligt aus der Taverne brachte!
Der Jugend von heute fehlte wirklich der Blick für die Realität. Wie sollte es bitte möglich sein, aus einem prallgefüllten Schankraum unbemerkt zu entkommen?
Solange Frost alleine blieb, lag es vielleicht noch im Bereich des Möglichen, aber zusammen mit diesen beiden wandelnden Problemen?
Frosts Blick ruckte zur Tür. Zwei aufgebrachte Soldaten stürmten in den Raum, der eine presste seine Hand auf eine Schnittwunde an seinem Arm. Mit hasserfüllten Gesichtern sahen sie sich um. Da nahezu die gesamte Aufmerksamkeit des Raumes auf Frost und den beiden anderen lag, konnte es nur Sekunden dauern, bis sie den Flüchtling entdeckt hatten.
Der Krieger fluchte leise in sich hinein. Half er jetzt Esteron und seinem Freund, riskierte er seine ohnehin wackelige Position und zog zudem noch seine wenigen Verbündeten in die Angelegenheit hinein. Als ob das nicht schlimm genug wäre, gab er der Inquisition auch noch einen Angriffspunkt.
Er würde ihn ausliefern müssen. Mit der Garde durfte er sich auf keinen Fall anlegen. Die stand zum größten Teil noch hinter dem Rat. Vielleicht gab es ein paar Maulwürfe des Kults, die sie unterwandert hatten, aber der größte Teil stand auf seiner Seite.
Frost hatte keine Wahl.
Wütend hämmerte er mit dem Schwertknauf auf den Tisch und lenkte somit die Aufmerksamkeit der beiden Soldaten auf sich.
"Kann man in dieser Stadt nicht mehr in Ruhe speisen?!"
Mit einem zornigen Brüllen sprang er vor, packte Esterons Freund am Kragen und ließ ihn nach hinten taumeln. Ohne nachzulassen zog er ihn in die Höhe und holte mit der freien Hand aus.
Der Eisbrecher blitzte im Schein der Kerzen. Dann krachte Frosts Faust in die Magengrube des Gesuchten und schleuderte ihn zurück. Haltlos stürzte er nach hinten und mit lautem Bersten und Brechen durch ein weiteres Fenster.
"Das nächste Mal kommst du nicht so glimpflich davon!", rief er Esterons Freund noch hinterher.
Und jetzt renn, verdammt nochmal..., fügte er in Gedanken hinzu.


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Erstellt von manmouse on 07.05.2003 15:11:

Esteron sah wie der Waffenmeister seinen Freund behandelt hatte. War das ein Teil seiner Strategie? Es der Gruppe so zu ermöglichen fliehen zu können? Doch dann sah wie Frost auf Krieger einschlug, ihn quasi bedrohte. Den Truppen wieder in die Hände spielte.
Krieger blieb nichts anderes übrig als wiederholt zu fliehen. Zu rennen. Um sein Leben!

Nachdem Krieger wieder weg war, und du Truppen hinter ihm her, beruhigte sich die Lage in der Taverne wieder. Der Wirt schnappte sich einen Besen und sorgte murrend für Ordnung, in dem er das Holz und die Glasscherben beseitigte.

Kühle Luft kam durch das zerbrochene Fenster in den Schankraum und sorgte für angenehme Frische Luft. Da die Taverne recht windgeschützt in den Gassen von Gorthar stand konnte der Tavernenbetrieb an diesem Abend ungestört weitergehen. Weshalb sich der Ärger des Wirtes schnell wieder legte.

Nach dieser fiesen Aktion von Frost, na der Waffenmeister wieder Platz am Tisch und trank mit gespielter Gelassenheit sein Bier weiter.
Esteron noch immer den Mund voller erstaunen geöffnet, fasste es nicht. Was hatte der Kerl da grade getan?

“ Mit Verlaub, spinnt ihr? Ihr wundert euch das Euer Ex Schüler auf dem falschen Weg ist, und seit selbst keinen Deut besser.“ schimpfte Esteron verächtlich. “ Kein Wunder das ihr keinen Freunde habt. Und wie soll es jetzt weitergehen? Und wehe ihr kommt mir mit einem dummen Spruch auf den Lippen das ich ihm hinterher jagen soll.“

Immer noch wütend blickte der Wanderer zum zerbrochenen Tavernenfenster. Sicher Krieger zog den Ärger wohl an, aber musste man so reagieren? Dachte siche Esteron im Stillen.


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Erstellt von Superluemmel on 07.05.2003 16:49:

Scharf zischend entwich die Luft zwischen Frosts Zähnen.
Er zwang sich geradezu, die Augen zu schließen und sich entspannt zurückzulehnen. Erstmal beruhigen...
"Hört mir mal gut zu", begann er schließlich mit gedämpfter Stimme.
"Euer Freund hat mehr als nur einen Haufen Ärger am Hals. Falls es euch entgangen sein sollte, er hat einen Soldaten angegriffen. Wisst ihr was darauf steht?"
Der Krieger wartete einen Moment, bevor er seine Frage selbst beantwortete.
"Die Todesstrafe. Ich weiß nicht, was euer Freund verbrochen hat, aber wenn ihn die Wachen erwischen, ist er so gut wie tot. Ich habe ihm einen verdammten Gefallen erwiesen, als ich ihn aus dem Fenster schmiss."
Frost gestattete sich eine kurze Pause, um sich zu sammeln.
"So hat er zumindest eine kleine Chance, der Garde zu entkommen. Eigentlich hätte ich ihn ausliefern müssen, da ich momentan selbst im Dienst der Stadt stehe. Und wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, besitze ich hier nicht nur Freunde. Falls die Inquisition herausfinden sollte, dass ich einem Flüchtling geholfen habe, könnte meine ohnehin schon wackelige Position gehörig ins Wanken geraten. Wahrscheinlich wird sie dann an meiner Glaubwürdigkeit zu zweifeln beginnen. Und dann könnte sie auf die Idee kommen, dass ihr vielleicht doch mehr wisst als sie dachte. Was das bedeutet, könnt ihr euch denken."


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Erstellt von Saria on 07.05.2003 17:33:

Die Kultisten zu finden war nicht allzu schwer. Schon von weitem waren die in schwarze Kutten gehüllten Gestalten zu sehen. Meist standen sie in kleinen Gruppen in den Schatten der Häuser.
Während einer von ihnen Brot oder andere Kleinigkeiten verteilte, tauschte einer der anderen einige kurze Worte mit den Hilfebedürftigen. War das ein Wohltätigkeitsverein?
Seltsame Kerle. Klauten Bücher und verschenkten Nahrung an Arme. Brauchten die das Geld um die Almosen finanzieren zu können?
Egal, Saria brauchte das Gold genauso. In gewisser Hinsicht war sie also auch hilfsbedürftig. Nur würde sie sich die Hilfe halt gleich in bar nehmen. So groß war der Unterschied auch wieder nicht.
Groß herausputzen brauchte sie sich dank der ungewollten Dusche auch nicht. Den Rest erledigte ihre Schauspielkunst. Oder die Circe Rune.
Den Blick zu Boden gerichtet, stellte sie sich in die Reihe der Hungrigen und wartete. Während sie sich langsam vorwärts arbeitete, legte sie sich schon einmal einige Sätze zurecht. Wenn das Kultisten waren, würden sie sie doch sicherlich bekehren wollen. Die Diebin gab nichts auf ihre Religionszugehörigkeit, also konnte sie sich vorerst ruhig auf das Spiel einlassen. Es war besser, wenn sie ihre Magie so weit es möglich war zurückhielt.
"Na mein Kind, bedarfst auch du dem Beistand des Ordens der aufgehenden Sonne? Hier, nimm dieses Brot als Geschenk des Erlösers."
Ehe sich Saria versah, drückte der Kultist ihr einen Kanten Brot in die Hände.
Einige Sekunden lang starrte die Diebin mit gespieltem Unglauben auf das Brot in ihren Händen, dann hob sie zögerlich den Kopf und sah den Werber mit großen Augen an.
"I-ich...ich danke euch...", brachte sie schließlich hervor.
"Danke nicht mir sondern dem Erlöser!", predigte der Kultist mit gen Himmel erhobenen Zeigefinger.
"Er wird uns alle aus der Dunkelheit und einer neuen Sonne entgegen führen. Die Zeit des Leidens und des Hungerns wird ein Ende haben. Wenn er kommt, wird es keine Unterschiede mehr zwischen Arm und Reich geben, da jeder glücklich sein wird."
Saria hielt ihren Blick aufrecht, obwohl es ihr mit jeder Sekunde schwerer fiel. Als sie diese Typen als seltsam bezeichnete, hatte sie ja brutalst untertrieben. Die waren doch verrückt.
"Ich sehe, mein Kind, dein Herz ist noch unschuldig und rein."
Wenn der wüsste...
"Auch du kannst Teil an der neuen Welt haben", prophezeite der Kultist.
"Wenn du mehr wissen willst, gehe zur Taverne "Zum Hecht im Karpfenteich." Dort wirst auch du die Erleuchtung finden!"
Hilfe, die waren ja total wahnsinnig. Sichtlich eingeschüchtert tummelte sich die Diebin.
"Hecht im Karpfenteich"...
An der Taverne war sie doch erst vorhin vorbeigekommen. Also machte Saria auf der Stelle kehrt, um einige Gassen zuvor mit der Suche zu beginnen. Zu ihrem Glück konnte ein Passant nähere Auskunft geben und ihre Suche wesentlich erleichtern.
Als sich Saria dem Gasthaus näherte, fielen ihr zwei zerbrochene Fenster im Erdgeschoss auf. Hatte hier eine Schlägerei stattgefunden?
Mit gemischten Gefühlen betrat sie schließlich den Schankraum. Der Geruch von Bier und Tabak sowie etwas zu viel Schweiß schlug ihr wie eine Welle entgegen. Angewidert verzog sie das Gesicht.
Der Wirt wusste sicherlich genaueres. So erklärte die Diebin ihn zu ihrer ersten Anlaufstelle und setzte sich mit einem Seufzer auf einen der Schemel an der Theke. In ihrer Manteltasche spielte ihre Hand mit der Zauberrune herum.
Mal sehen, wieviel der Wirt wusste...
10.05.2003, 16:21 #1048
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Satura on 07.05.2003 17:53:

Satura hatte lange geschlafen; es war spät geworden gestern...
Nach dem Aufstehen genehmigte sie sich eine kleine Mahlzeit in der Taverne in der sie abgestiegen war. Seltsam, zwei Fenster waren zerbrochen... das musste passiert sein, nachdem sie nach oben gegangen war. Kopfschüttelnd aß sie den Eintopf, den der Wirt ihr gebracht hatte.
Isgaron schien noch zu schlafen, also beschloß Satura, alleine einen Stadtrundgang zu machen und trat aus der Taverne.

Bei Tag erschien ihr Gorthar lange nicht so gefährlich wie gestern Nacht. Das Hafenviertel war sehr belebt, doch waren die meisten Leute in Lumpen gehüllt. So große Armut wie hier hatte sie in Khorinis nicht erlebt!
Wie sollte sie in dieser riesigen Stadt nur Leon finden? Sie konnte doch nicht still da liegen und auf einen Traum warten... Hm, am besten wäre es doch zu fragen, wo in letzter Zeit etwas besonderes gestohlen worden war - immerhin war Leon ein Dieb... es schien die einzige Möglichkeit zu sein ihn aufzuspüren. Vielleicht saß er auch im Stadtgefängnis? Bei Leon konnte man nie wissen. Nur - wo sollte sie anfangen?

Plumps! Satura wurde erschrocken aus ihren Gedanken gerissen. "Was bei Innos?" Da war ihr doch tatsächlich ein Apfel vor die Füße gefallen. Als sie aufsah, sah sie viele arme Menschen vor sich, und einige seltsam gekleidete Männer, die Brot und eben Äpfel verteilten... Die Amazone blieb stehen und beobachtete die Männer unverhohlen. Irgendwie kamen sie ihr bekannt vor... woher nur?
Abseits saß ein weiterer dieser Männer und sprach mit den Leuten, die bereits Nahrungsmittel in den Händen hielten. "Informationen....Taverne... Hecht im Karpfenteich..." schnappte Satura auf.
Genau - daher kamen ihr die Männer bekannt vor - sie waren gestern im Schankraum gesessen! Was bei Innos war hier los? Warum verteilten diese Männer essen an die offensichtlich armen Menschen? Und was wollten sie im Gegenzug dafür?

Satura beschloß, zur Taverne zurückzukehren; es war schon spät geworden, und Isgaron würde sie sonst vielleicht noch suchen gehen... ausserdem musste sie ausloten, ob von der Taverne, in die sie eingekehrt waren, vielleicht eine Gefahr ausging? Diese Männer waren ihr etwas suspekt...

Als sie die Tür zur Taverne aufstieß, hielt sie kurz inne. Das konnte doch nicht sein... An der Theke stand eine Amazone... und nicht irgendeine! "Hey, Saria! Die Welt ist wahrhaft klein! Was machst du hier?" Satura freute sich, die Amazone zu sehen. Endlich jemand, den sie kannte... vielleicht wusste sie ja, wo Leon war?


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Erstellt von Skeleon on 07.05.2003 18:05:

Aus den Augenwinkeln warf Saria einen Blick in die Runde - die Menschen hier schienen aus allen möglichen Alters- und auch Gesellschaftsklassen zu stammen. Dennoch beteiligten sich ausnahmslos alle, als die Scherben zusammengefegt und der geborstene Tisch nach draußen geschafft wurde. In nur wenigen Minuten war der Schaden fast wieder wett gemacht.
Seltsam, wie die hier alle zusammenarbeiten ...
Sie blickte wieder zu dem Wirt, der sich inzwischen groß und breit wie ein Schrank vor ihr aufgebaut hatte. Auf seinem Gesicht lag ein seltsam zufriedenes Lächeln. War hier das Sumpfkraut inzwischen auch so verbreitet?
"Wassaffs sein, Frollein?" fragte er mit einer rauen, doch freundlichen Stimme.
Saria erwiderte das Lächeln unsicher.
"Erstmal ein kleines Bierchen."
Er nickte knapp, wandte sich ab und füllte mit einem leisen Zischen den Krug.
In einem Schwung wandte er sich um und stellte das Bier vor Sarias Nase ab.
"Neu hier, was? Der erste geht immer auf Kosten des Hauses."
Schon wieder so ein Samariter?
Saria dankte artig, dann fragte sie:
"Was ist eigentlich mit all diesen Leuten in Kutten, die zum Beispiel grad hier vor der Taverne Brot an Arme verteilen?"
Der Wirt nickte bestätigend.
"Sie gehören zu einem neuen Kult, dem Orden der aufgehenden Sonne. Seit sie hier sind tun sie gutes im Namen des Erlösers, wollen die Kluft zwischen Arm und Reich schließen und so die nichtigen Streitereien um Habseligkeiten beenden."
Schlimmer noch, kein Samariter - ein Prediger! Gehört der auch dazu?
Der Mann setzte seinen Redefluss noch einen Moment fort, bis er schließlich fragte:
"Aber warum interessiert dich das? Verspürst du nicht ebenfalls das Gefühl, gutes tun zu wollen?"
Er musterte sie mit gespielter Strenge.
"Äähm, sicher. Ich habe von dem Orden gehört und wollte ihm meine Dienste anbieten" log Saria.
Der Mann schien entweder sehr vertrauensselig oder strohdumm zu sein:
"Das freut mich! Du musst wissen, diese Taverne gehört dem Orden. Die meisten, die du hier siehst gehören zu unserem Bund. Wir helfen uns gegenseitig und all denen, die es nötig haben - wie du es dort draußen gesehen hast. Hier im Orden hat es Raum für jede treue Seele. Und ich glaube, ich sehe so jemanden vor mir."
Er lächelte wieder treudoof.
Dann fuhr er fort:
"Wenn du dich uns anschließen willst musst du allerdings noch eine Weile warten - unser Vertreter vor dem Erlöser ist auf wichtiger Mission unterwegs und wird erst in ein paar Tagen hier in Gorthar zurückerwartet. Bis dahin kannst du aber auf Kosten des Hauses hier wohnen ... und vielleicht den Männern und Frauen in den Armenvierteln bei der Verteilung der Speisen helfen?"
Saria nickte.
"Ich hatte gehofft, dass du so etwas sagen würdest."
Wichtige Mission? Klingt lohnend. Er sieht aber nicht so aus, als würde er mir noch mehr erzählen, ohne ... Beeinflussung.
Und damit fingerte sie mit der Rechten nach der Circe-Rune in einer ihrer Taschen.
Inzwischen schien sie ein Gespür für die Magie der Donnra zu bekommen, nach ein wenig Anstrenung spürte sie, wie die Wärme der Rune zunächst durch ihren Arm pulsierte und weiter hinaufwanderte um sich schließlich in ihrem ganzen Körper auszubreiten.
Sie konzentrierte sich auf den Wirt vor ihr und begann, wie schon einige Male zuvor, in die Gedanken des Mannes einzudringen.
Was glotzt mich dieses Mädchen so merkwürdig an? Taugt ihr das Bier nicht? - wurde mit sanfter Gewalt verdrängt von - Ich denke, ich sollte ihr noch mehr über den Orden erzählen - insbesondere was es mit dem Buch, das letztens gestohlen wurde, auf sich hat und wo wir unsere Wertsachen lagern.
Saria wandte sich ab und schloss einen Moment die Augen, ehe sie wieder zu dem Wirt blickte.
Der begann in diesem Moment zu erzählen ...
"Ihr seht mir aus, als wärt ihr viel herumgekommen. Bestimmt habt ihr schon von dem gestohlenen Buch des Magus Wurmbald gehört, oder? Ganz im Vertrauen ..." er lehnte sich verschwörerisch über die Theke "... das hat ein neuer Ordensbruder für uns getan. Unser Vertreter vor dem Erlöser hat uns erklärt, dass in eben diesem Buch wichtige Informationen für den Ritus lagern, den wir seit langem durchzuführen planen. Und nun ist er mit einigen seiner besten Krieger auf der Suche nach einigen einzigartigen Artefakten." Das war genau das, wofür sich Sarias Kumpane interessieren würden! "Wo das Buch ist ... ja, das wüsste der alte Wurmbald wohl gerne." Er grinste. "Es lagert zusammen mit unseren anderen Reichtümern in unserem Unterschlupf im Wald, jaja. Du musst nämlich wissen, dass jeder von uns soviel dem Orden zugetragen hat, wie es ihm möglich war. Ob arm, ob reich, jeder tat seinen Teil. Und so kam einiges zusammen, ohja. Aber das kannst du dir sicher denken. Ja, und aus diesem Grunde werden wir Erfolg haben - der Erlöser wird uns erhören und die Welt reinigen und schützen. Wir sind zu jedem Opfer bereit und ..." Es schien, als wäre die Macht des Zaubers verflogen und der Wirt sprach wieder in seinem üblichen Propagandeton. Saria erkannte, dass nun nichts mehr von wirklicher Bedeutung kommen würde.
Mit einem dankbaren Nicken wandte sie sich von dem Mann ab, der plötzlich eine verwirrte Grimasse schnitt. Fast hätte Saria erneut ihren Zauber eingesetzt, nur um zu wissen, was der Kerl jetzt dachte.
Sie grinste, doch in diesem Augenblick sah sie Satura über die Schwelle der Taverne treten und lächelnd auf sie zu eilen.


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Erstellt von Saria on 07.05.2003 18:22:

Obwohl sie Satura freundlich anlächelte, war Saria gar nicht zum Lachen zumute.
Leons Freundin kam in einem äußerst ungünstigen Moment. Bei dem Wirt war sie offensichtlich genau an den richtigen geraten. Ein großer, einfältiger Kerl der leicht zu beeinflussen war.
Allerdings war es sicherlich nicht allzu gut, wenn Satura von ihren Plänen erfuhr. Schlimmstenfalls würde sie noch einen Anteil an der Beute verlangen!
Nein, es war besser eine Unschuldsmiene aufzusetzen und sich erstmal zu wundern, wo Satura überhaupt herkam.
"Satura! Bin ich vielleicht überrascht, dich hier zu sehen! Was machst du denn hier? Ich dachte du bist mit Blutfeuer unterwegs? Oder wurde es dir im Lager auch zu langweilig? Genau deshalb bin ich nämlich hier."
Mit einem Seitenblick zu dem Wirt sprudelte sie weiter.
"Hier sind die Leute viel freundlicher und die Stadt ist auch nicht so verkommen wie Khorinis. Du weißt ja, dort laufen überall Diebe herum, wirklich schrecklich ist das. Erst neulich wurde im oberen Viertel eingebrochen!"
Jetzt bloß nichts falsches sagen...
"Weißt du zufällig, ob die Diebe inzwischen schon geschnappt wurden? Ich meine, im oberen Viertel! Das ist so schrecklich, mir wird ganz schwindlig allein schon beim Gedanken daran. Wenn man selbst dort nicht mehr sicher ist, wo dann? Aber gut dass du da bist, irgendwie komme ich mir so allein und verloren vor. Diese Stadt ist einfach zu groß. Andererseits ist das natürlich auch wieder schön, aber ich hab ständig Angst mich zu verlaufen. Zum Glück gibt es hier ja so viele hilfsbereite Leute."
Erneuter Blick zum Wirt, dann ein Lächeln.
"Bist du auch zum ersten Mal hier? Du musst nämlich wissen, das erste Bier geht auf's Haus! Ach, hier lässt es sich wirklich gut leben..."


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 18:35:

Satura sah Saria verwundert an. Seit wann quasselt die soviel? Saria war ihr sonst immer eher... ruhig vorgekommen. Mit einem Achselzucken meinte sie: "Ich und mein Begleiter, der Novize Isgaron, sind gestern erst angekommen. Ich war im Sumpf und habe bei Samantha Einhand gelernt." Satura strahlte - sie wollte Saria beweisen, dass sie eine gute Amazone sein würde. "Ich bin schon richtig gut mit dem Schwert..." Sie warf einen Seitenblick auf den Wirt. "Soso, erstes Bier gratis... davon hab' ich noch nichts gemerkt. Wir haben uns gestern hier eingemietet." Sie zog Saria mit einer bedeutenden Geste zur Seite und flüsterte: "Du musst aufpassen... hier rennen eine Menge seltsamer Leute herum, vor allem in dieser Taverne... ein paar von den Typen habe ich am Hafen gesehen, wie sie Nahrungsmittel an Arme verteilt haben, aber das ist sicher nur ein Trick. Wer weiß, was die von den armen Menschen dann verlangen - vielleicht ist das so eine Verbrecherbande. Und der Wirt hat sicher auch was damit zu tun!" Saria sah die junge Amazone irgendwie komisch an, doch die ließ sich in ihrem Redeschwall gar nicht unterbrechen.
"Was ich dich eigentlich fragen wollte, und warum ich eigentlich hier bin - weißt du, wo Leon ist?" Satura rief dem Wirt nebenbei noch zu, dass er ihnen noch zwei Bier bringen soll.


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Erstellt von Skeleon on 07.05.2003 18:43:

Der Wirt lächelte freundlich.
"Macht ein Goldstück, für ein Bier! Für Fremde ist das erste immer gratis. Hatte mich schon gewundert, wieso ihr gestern nicht davon Gebrauch gemacht habt!"
Mit diesen Worten wandte er sich ab und zapfte die beiden Bier.
Saria erhob sich von dem Schemel und sie und Satura setzten sich an einen der grobgeschnitzten Holztische, in der Nähe der Theke.
Nur einen Augenblick nachdem sie sich gesetzt hatten stellte der Wirt freundlich lächelnd die Biere vor den beiden ab.
Er hatte wohl noch nicht vor zu kassieren, stattdessen quatschte er fröhlich drauf los.
"Und, meine Damen, habt ihr euch schon überlegt, was ihr hier im schönen Gorthar machen wollt? Ja, ich habe euch angesehen, dass ihr euch bereits kennt. Wisst ihr, wenn jeder so engagiert wäre wie du -" dabei sah er zu Saria "- wäre das Elend der Welt schon viel gelinder. Ja, das meine ich ernst! Ich denke, ihr solltet ein paar Tage hier Kost und Logis gratis bekommen. Ein ehrliches Mädchen wie sie -" dabei blickte er erneut zu Saria "- und ihre beiden Begleiter sind mir immer herzlich willkommen."
Und damit wandte er sich ab, stapfte wieder zurück zur Theke. Saria unterdrückte gerade noch ein Lachen, während Satura sie vollkommen entgeistert anstarrte.


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Erstellt von Saria on 07.05.2003 18:51:

"Ähm..."
Der unerwartete Redeschwall des Wirtes hatte die Diebin aus dem Konzept gebracht. Wo war sie denn stehengeblieben?
"Ach, Leon ist auch hier?", fragte sie verwundert nachdem sie zu ihren Gedanken zurückgefunden hatte.
"Das wusste ich ja gar nicht. Was macht er denn hier? Weißt du wo er hin ist?"
Schon wieder etwas, das ihr so gar nicht in den Plan passte. Konkurrenz war immer schlecht und fraß die Ernte weg. Letzten Endes war er ihr schon zuvorgekommen!
Nein, besser gar nicht dran denken. Außerdem war Leon viel zu tölpelhaft um all die Kultisten auszutricksen. Dem fehlte einfach das gewisse Etwas.
"Tut mir leid, aber ich bin selbst erst seit kurzem hier. Hätte ich gewusst, dass Leon hier ist, wäre ich schon längst selbst aufgebrochen um ihn zu suchen."
Allerdings wahrscheinlich aus anderen Gründen als Satura.


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 18:58:

Verdammt... anscheinend hatte auch Saria keinen Plan wo Leon war.
"Hör zu," begann Satura ernst. "Leon ist in Gefahr, in großer Gefahr! Ich weiß nicht was es ist, aber wir müssen ihn finden, hörst du?" Saria sah sie verständnislos an. "Ich hatte einen Traum... und in diesem Traum bin ich Leon begegnet, und er hat mir gesagt, dass er in Gorthar ist. Ich weiß, was du jetzt denkst... aber hör mir zu, ich glaubte auch nicht, dass der Traum etwas zu bedeuten hatte, aber ich kannte Gorthar nicht, hatte noch nie etwas davon gehört - nur Leon konnte mir das sagen! Ich bin ihm begegnet, und das kann nur bedeuten, dass ich ihn finden muss, bevor ihm was schlimmes zustößt, verstehst du?" Satura war verzweifelt. Sie wußte, dass Saria eine Einzelgängerin war, aber sie brauchte ihre Hilfe.


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Erstellt von Isgaron on 07.05.2003 19:05:

Isgaron erwachte mal wieder viel zu spät. Wie immer hatte er bis mittags geschlafen, eine wirklich schlechte Angewohnheit, die er sich schnellstens wieder abgewöhnen sollte. Doch die Faulheit hatte mal wieder gesiegt und als der junge Mann aus den Federn kroch (recht harte Federn zugegebenermaßen) war der halbe Tag schon wieder vorbei.
Dafür hatte er das Frühstück ausfallen lassen und sich gleich hinaus begeben. Auch Gorthar hatte einen Markt, viel größer als der in Khorinis. Sehr zur Freude des auswärtigen Diebes.
Nachdem ihm aber den ganzen Tag über die Sonne aufs Haupt gebrannt hatte und seine Füsse plattgelaufen waren, beschloss Isgaron zurück zur Taverne zu gehen. Satura musste inzwischen bestimmt auch dort aufzufinden sein, mittags jedenfalls hatte er sie wohl verpaßt.
So trat Isgaron nun in den gemütlich eingerichteten Schankraum und schaute sich um. Tatsächlich, in einer Ecke konnte er die Amazone ausmachen, in angeregter Unterhaltung mit einer anderen Amazone, die er aber nicht kannte. Vorsichtig kam der junge Novize näher. Zwei Amazonen jetzt schon, das wurde immer besser. Ob sie ihm auch gleich ein Schwert an die Kehle halten würde?


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Erstellt von Saria on 07.05.2003 19:14:

Bei den Göttern, drehten jetzt alle durch?
Erst diese Massen an verrückten Kultisten, jetzt auch noch Satura. Wohin sollte das nur führen?
Ließen sich Verrückte eigentlich leichter beklauen?
In diesem Fall...Saria war für alle Änderungen offen!
"Aber warum willst du denn wissen, dass Leon gleich in Gefahr ist?", hakte die Diebin nach.
"Du kannst dich doch nicht einzig und allein auf einen Traum verlassen. Das war doch sicher nur ein Alptraum. Wo kämen wir denn hin, wenn wir immer auf unsere Träume hören würden? Wenn ich träume, dass ich von einem geifernden Ork erschlagen werde, habe ich natürlich Angst, aber sobald ich aufgewacht bin ist es doch vorbei. Ich renne dann doch nicht den ganzen Tag herum und fürchte mich, dass mich jeden Moment ein Ork anspringen könnte. Oder wenn du träumst, du findest einen Sack Gold beim Verlassen einer Taverne..."
Saria blinzelte. Was redete sie da eigentlich?
"Naja, du weißt schon was ich meine", verbesserte sie sich hastig.
Da sah sie aus den Augenwinkeln, wie ein Mann an ihren Tisch trat. Wer war das denn?
Noch so ein Sumpfler?
Hier musste es ein Nest von denen geben. Oder sie hatten gemerkt, dass ihr Sumpfkraut auch im Ausland begehrt war. Zumindest hoffte sie das. Denn diese Kerle waren eine äußerst lukrative Einnahmequelle...
10.05.2003, 16:22 #1049
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Satura on 07.05.2003 19:23:

Satura grüßte Isgaron nur knapp. "Guten Morgen" -sie zwinkerte - "das ist Saria, Saria - Isgaron. Setz dich doch, du hast noch ein Gratisbier gut..." Der Wirt kam auch schon angedackelt und hatte wieder seinen freundlich-naiven Gesichtsausdruck.

Dann wandte Satura sich wieder an Saria. "Hör zu, ich weiß es einfach." sagte sie eindringlich. "Ich bin keine naive Spinnerin, ich bin eine Amazone wie du. Und als deine Schwester bitte ich dich, mir zu helfen. Du hast etwas gut bei mir, was es auch sei. Und erinnere dich, an die Sache auf Onars Hof, ich habe dir auch geholfen! Ich glaube, dass das eine wichtige Sache ist. Nicht nur für Leon und mich, sondern auch für uns.. für uns alle." Gut, das war vielleicht ein bisschen zu theatralisch... Saria sah sie noch immer skeptisch an. Satura überwand sich und erzählte ihr in Kurzversion alles über ihr Amulett und wie sehr ihre Träume mit der Realität vernetzt waren. Zum Beweis zeigte sie der Amazone die Brandwunde unter dem Amulett, die zwar schon fast abgeheilt, aber immer noch sichtbar war.
Isgaron saß neben den beiden und sah verwundert immer wieder von einer zur anderen.


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Erstellt von Isgaron on 07.05.2003 19:32:

Isgaron hockte daneben und blickte mit unscheinbarem Gesichtsausdruck von einer Frau zur anderen. Er hatte keinen blassen Schimmer wovon die beiden da redeten, aber er hoffte es würde trotzdem für sie einen Sinn ergeben, jedenfalls schaute diese Saria mit ihren blonden Haaren nicht so verständnislos drein wie er.
Isgaron beschloß sich nicht weiter Gedanken um das Gespräch der beiden Frauen zu machen und bestellte sich beim Wirt ein Bier. Das würde den Kopf wieder kühlen und sein Gehirn frei machen.


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Erstellt von Saria on 07.05.2003 19:41:

Saria nickte nur. Gut. Jetzt war alles klar.
Satura war verrückt.
"Findest du nicht, dass sich das alles etwas arg übertrieben anhört? Ich glaube du machst dir einfach zu viele Sorgen. Was soll Leon denn schon groß passieren? Der weiß doch, wie er auf sich aufzupassen hat."
Hatte sie das wirklich gesagt?
Leon und aufpassen... Das war ja schon mehr als widersprüchlich. So wie der rumtrampelte, saß er schon längst im Knast.
Die Diebin bemerkte die Blicke Isgarons. Irgendwie fühlte sie sich unwohl in seiner Nähe. Viel zu schweigsam. Und zu neugierig. Denn sie konnte sich denken, dass er die Abwesenheit nur spielte. In Wirklichkeit achtete der doch genau auf jedes Wort. Satura sollte wirklich mal aufpassen, mit wem sie herumlief.


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 19:49:

Satura seufzte lautlos. Diese Saria war eine selten dickköpfige Frau. Wie sollte sie sie nur überzeugen, überzeugen, dass ihre Träume real waren?
Sie zuckte die Achseln. "Gib mir einen letzten Versuch..." Satura sah zu Isgaron und auf seine rechte Hand. Sie grinste. "Ich weiß, dass das nicht deine Art ist, aber konzentriere dich darauf, dass du mein Amulett stehlen willst und versuche es, mir zu stehlen... dann wirst du sehen, dass ich wahr gesprochen habe. Aber du musst es wirklich fühlen, dass du es stehlen willst, also versuch wirklich, dich darauf zu konzentrieren, auch wenn es schwer für dich ist." Satura deutete auf den Drachen, der den matten roten Stein umklammerte.

Wenn das bei Isgaron funktioniert hatte, würde es bei Saria auch klappen.. Doch die Amazone sah sie nur seltsam an. "Hey, wenn du es stehlen kannst, darfst du es auch behalten." Satura grinste Saria an. Innerlich aber schluckte sie. Wer sagte ihr, dass das bei Isgaron nicht nur ein blöder Zufall gewesen war?


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Erstellt von Saria on 07.05.2003 19:54:

Die Überraschung in Sarias Blick wich schierer Entgeisterung.
"Aber warum sollte ich dir denn das Amulett stehlen wollen?", fragte sie verständnislos.
Eigentlich würden ihr ja zig gute Gründe einfallen. Es glänzte schön, war sauber gearbeitet, sicherlich einiges wert...und es befand sich noch nicht in ihrem Besitz.
Dennoch, sie musste ja ihren guten (?) Ruf wahren.
"Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Warum sollte ich überhaupt jemanden bestehlen? Die Leute sind doch ohnehin schon arm genug. Ihnen weiteres Leid zuzufügen wäre nicht gerecht. Ich...ich kann das gar nicht..."
Hilflos starrte sie Satura an.


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Erstellt von Isgaron on 07.05.2003 19:56:

Isgaron hatte gerade an seinem frischen Bier gesüffelt, als er aufhorchte. Amulett? Was war Satura da gerade im Begriff zu tun? Wollte sie ihrer amazonischen Schwester etwa auch die Finger verglühen?
Er war im Zwiespalt. Sollte er lieber die Klappe halten oder doch die andere Frau warnen? Das Ding hatte wirklich ziemlich wehgetan, sowas machte man nicht freiwillig ein zweites Mal.
"Ehem", er räusperte sich, "ich würd die Finger davon lassen..."
Er hielt beiläufig seine immer noch verbundene rechte Hand in die Höhe und griff dann mit ihr wieder zu seinem Glas.


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 19:59:

"Aber sicher kannst du es. Du brauchst nur daran zu denken, wie viel es wert ist, und wie schön es ist, und gegen was du das tauschen könntest... Probier es, ich will dir doch nur beweisen, dass meine Träume wahr sind!" Satura war verzweifelt.

In dem Moment mischte Isgaron sich ein... Saria sah den Novizen verständnislos an. Satura meinte trocken: "Er hat versucht, es zu stehlen." Sie sah Isgaron auffordernd an.


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Erstellt von Isgaron on 07.05.2003 20:01:

Versucht war gut. Er hatte ja nicht mal eine faire Chance gehabt. Diese hexerische Ding hatte jede Möglichkeit eines Diebstahlt sofort im Keim erstickt.
"Achwas, ich stehl doch nichts. Niemals. Ich wollte es mir nur näher anschaun, aber es hat ihm wohl nicht gefallen.
Er konnte den Heiligenschein über seinem Kopf regelrecht spüren. Nachdrücklich kippte er den Rest seines Bieres hinunter.


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 20:07:

Satura lächelte süffisant. Genau, er wollte es nicht stehlen...
"Ja, Isgaron hatte eine ordentliche Brandblase. Das Amulett hat ein Eigenleben... aber es schützt mich."

Zu Saria gewandt meinte sie: "Vielleicht reicht dir das ja als Beweis. Übrigens - was hast du vorher mit dem Wirt beredet? Du solltest aufpassen, der Typ kommt mir seltsam vor. Ein paar der Männer, die gestern hier in der Taverne waren, habe ich heute in seltsamem Gewand Brot an die Armen austeilen sehen... und komische Reden schwingen... weißt du was darüber?"


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Erstellt von Saria on 07.05.2003 20:24:

"Natürlich!", entfuhr es Saria.
Besser, einen auf naiv zu machen. Dass mit den Kultisten etwas nicht stimmte, merkte ja sogar ein Blinder.
"Sind ziemlich nette Leute. Total hilfsbereit. Wenn's auf der Welt mehr von diesen Leuten geben würde, gäbe es keine Armut und keinen Hunger mehr. Weißt du, selbst diese Taverne gehört zum Orden. Ist das nicht toll, wie freundlich die alle sind? Denk nur an das Bier..."
10.05.2003, 16:23 #1050
Engardo
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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 -
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Erstellt von Skeleon on 07.05.2003 20:24:

Manfred hatte sich erneut getäuscht.
Der Marsch durch die graue Einöde hatte Stunden um Stunden an Zeit benötigt.
Als sie schließlich einen flachen Hügel erklommen, war die Sonne schon fast wieder hinter der Bergkette im Westen versunken. Die roten Strahlen beschienen die tiefhängenden Wolken von unten und vermittelten den Eindruck eines Himmels aus Feuer.
Leon verdrängte den Gedanken.
Vor ihnen stieg ein schmaler Pfad langsam in das breite Trogtal auf. Bei näherem Hinsehen stellte sich der Weg als ausgetrocknetes Flussbett heraus - nur im Hochsommer war die Sonne brennend genug, um Wasser vom eisigen Gletscher hinab in die Einöde zu treiben, wo es im durstigen Brachland fruchtlos versickerte.
Vorsichtig warf Leon einen letzten Blick über die Schulter.
Hier und da schimmerte Weiß und Silber auf der Einöde, wie am Tag zuvor. Ansonsten graue Leere.
Plötzlich kniff er die Augen zusammen.
War da nicht etwas? Ein schmaler Schatten, der von in den Himmel ragender Felszacke zu Steinbrocken huschte, nur um sofort wieder in den länger werdenden Schatten zu verschwinden.
War ihnen jemand gefolgt? War es die Kreatur der letzten Nacht?
Leon sagte den anderen nichts, beschleunigte seinen Gang jedoch ein wenig. Der Weg den Hügel ins Tal hinauf lag ihm Schatten der Berge und Leon fühlte neue Kräfte in der angenehmen Kühle erwachen.
Ein frostiger Wind kam von dem Gletscher herunter und wehte bis weit in das Schlachtfeld hinaus.
Bald würde sich Leon nicht mehr so wohlig fühlen - wenn sie dem Gletscher noch näher kommen sollten.
Im Schatten einiger hochaufgetürmter Felsbrocken schlugen die Kultisten ihr Lager auf. Totes Holz lag hier verstreut und war schnell zu einem prasselnden Wachtfeuer entfacht. Leon blickte sich nocheinmal um. Unten in der Ebene bewegte sich nichts - nicht einmal ein Schatten. Er hoffte, dass sie nun weit genug davon weg waren, nicht dass diese Bestie in der Nacht zurückkäme ...
Dann sah er nach oben. Sie waren noch etwa zwei Meilen langsam ansteigenden Pfades von den ersten Ausläufern des Gletschers entfernt. Morgen Vormittag würden sie ihr Ziel spätestens erreichen.


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 20:33:

"Was? Das meinst du aber nicht ernst, oder? Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie das machen, einfach nur weil sie so nette Menschen sind? Die führen doch irgendwas im Schilde!"
Sie sah Saria entgeistert an, doch die Amazone zeigte nicht eine Regung. Plötzlich verstand Satura. Sie sah Saria in die Augen. "Natürlich weißt du es. Komm schon, was gibt es dort zu holen für uns?" Satura betonte 'uns', und Saria verzog das Gesicht. Nein, so leicht würde ihr die Amazone nicht davonkommen. Wenn sie ihr schon nicht bei der Suche nach Leon helfen wollte, so würde sie Satura trotzdem nicht los werden - vielleicht konnte sie ja auch so etwas über Leons Verbleib herausfinden. Irgendetwas schien in diesem Gorthar sowieso ganz und gar nicht zu stimmen, es war besser, vorsichtig zu sein - sehr vorsichtig. Seit sie hier war, hatte sie das Gefühl, dass ihr Amulett irgendwie... wärmer war als sonst. Es glühte nicht direkt, aber es war auch nicht so metallisch kühl wie sonst. Der Stein war matt, doch ab und zu durchliefen ihn leichte Lichtschimmer... so, als wäre es keine unmittelbare Gefahr, sondern ein stetiges Gefühl der Bedrohung.


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Erstellt von Saria on 07.05.2003 20:42:

"Was es bei ihnen zu holen gibt?", fragte Saria verwundert.
Jetzt musste sie tief in die Trickkiste greifen. Sie war doch nicht verrückt und teilte mit irgendwem ihre Beute. War schon schlimm genug gewesen, dass sich Leon bei ihrem letzten Raubzug eingeklinkt hatte.
"Die ewige Erlösung! Sag bloß, du hast dich noch nie mit einem von ihnen unterhalten?"
Saria klang richtiggehend bestürzt.
"Sie glauben an das Erscheinen des Erlösers, der kommen wird um uns alle aus der Finsternis zu führen.", rezitierte sie die Worte des Werbers.
"Wenn er kommt, werden sich alle Kluften zwischen den Gesellschaften schließen und alles Leid verschwinden."
Ein träumerischer Ausdruck trat in Sarias Augen. Gedankenverloren stützte sie ihren Kopf in die Hand.
"Ach, wäre das nicht wundervoll...?"


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 20:48:

"Hat dir das der Wirt erzählt?" fragte Satura, Sarias schlechtes Schauspiel ignorierend. "Und wo sind die anderen? Was ist das eigentlich, was für ein Erlöser? Ich dachte, du hältst dich an Donnra - wie kannst du es wagen, um ihre Kraft zu bitten und gleichzeitig an einen anderen 'Erlöser' glauben?" Satura schüttelte ihren Kopf. "Hör zu, du kannst ja machen was du willst hier - das einzige was ich will, ist Leon finden und endlich herausfinden was bei Innos mit ihm los ist. Er sollte doch hier sein, verdammt, irgendjemand muss ihn gesehen haben!"
Satura war immer lauter geworden, sie merkte nicht, dass sie mittlerweile die ungeteilte Aufmerksamkeit der Tavernenbesucher und des Wirtes hatte. Sie war wütend, niemand hier konnte ihr sagen, was hier eigentlich los war. Oder niemand wollte etwas sagen.

"Was ist hier eigentlich los?!" Satura schrie beinahe schon.


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Erstellt von Skeleon on 07.05.2003 21:02:

Der Wirt warf einen verstohlenen Blick zu der kleinen Gruppe hinüber.
Leon? War das nicht der Name von dem neuen Ordensmitglied? Manfred hatte ihn doch gleich eingespannt für diese Buchaktion ...
Langsam stiefelte der Wirt auf sie zu.
"Bitte wahre die Form, Frollein." sagte er zu Satura gewandt, die verwirrt zu ihm aufsah. "Dies soll ein Ort der Erholung sein, wenn du deine Gefährten so anzubrüllen hast, mache das bitte woanders."
Er kratzte sich am Kinn.
"Aber ich kam ja schlecht drum-rum von deinem Anliegen zu hören. Du suchst also einen Kerl namens Leon? Du kannst ganz beruhigt sein! Er war vor ein paar Tagen hier, ein ganz engagierter junger Mann." Er blickte wieder auf Saria und schien fast zu erhoffen, sie würde auf Knien um Mitgliedschaft flehen. "Manfred hat ihn mitgenommen, ihm geht es gut, da bin ich mir sicher."
Er lächelte, diesmal war Satura nicht sicher ob es freundlich-naiv oder schrecklich hinterhältig war. Die anderen schienen nichts davon mitzubekommen.
"Die aufgehende Sonne wacht nun über ihn. Er ist einer unserer Brüder."
Und damit wandte er sich freundlich lächelnd wieder ab, scheinbar denkend, diese Tatsache ließe sämtliche Gründe zur Besorgnis in Nichts verpuffen.


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 21:09:

Satura sah zu dem Wirt - sie wußte nicht ob sie wütend oder dankbar sein sollte. "Aufgehende Sonne? Bruder? Was soll das heißen?" Irgendwie hörte sich das streng nach irgendeinem Kult an. Leon als engagiertes Sektenmitglied - nein, diese Vorstellung war wirklich zu komisch! Wer weiß was ihn dazu getrieben hatte, hier mitzumachen... wahrscheinlich gab es da irgendwelche wertvollen Sachen zu holen. Doch was wollte Saria dort? Ob sie vielleicht von der Königin als Spionin geschickt worden war? Das würde einiges erklären...
Der Wirt hatte Satura streng angesehen - nein, so würde sie sicher nicht mehr erfahren. "Entschuldigt bitte mein ungebührliches Benehmen, aber ich war voller Sorge um Leon. Bitte, erzählt mir mehr, mehr von euren guten Taten!" sagte Satura zerknirscht. Sie versuchte zu lächeln, doch irgendwie funktionierte das nicht so ganz.


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Erstellt von Skeleon on 07.05.2003 21:16:

Der Wirt hatte sich schon zu den Gästen am Nebentisch umgewandt, als Satura seine Aufmerksamkeit erneut unangenehm beanspruchte.
"Bitte warte einen Moment, ich muss erst noch die Bestellungen aufnehmen."
Er warf ihr einen misstrauischen Blick zu - natürlich ohne sein Lächeln zu verlieren.
Dummes Gör, was störst du mich noch weiter? Als hättest du Interesse an dem Orden.
Leise vor sich hingrummelnd wandte der Wirt sich wieder den anderen Gästen zu, nickte und machte sich kurze Notizen, nur um einen Augenblick später in Richtung Theke abzuschwirren.
Schien als müsste Satura erst etwas Geduld aufbringen.


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 21:29:

Satura schluckte ihre Wut hinunter, doch die blieb wie ein dicker Knopf in ihrem Hals stecken, und sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.
Jetzt hatte sie endlich jemanden gefunden, der etwas über Leon wusste, und er wollte es ihr nicht sagen...
Hilflos sah sie zu Saria, die Saturas Wut eher zu erheitern schien. "Tu doch was!" zischte Satura. Saria zuckte mit den Achseln, als wäre sie unbeteiligt.
Satura beschloß, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
"Wie könnt ihr nur so hartherzig sein," sagte sie zu dem Wirt gewandt. "Ich bin weit gereist, um endlich einen Ort der Ruhe zu finden. Ich weiß zu schätzen, das Ihr uns Unterkunft und Essen gewährt. Gebt einer verzweifelten jungen Frau doch eine Chance!" Satura war wirklich verzweifelt. Sie konnte mit solchen Situationen nicht umgehen - Situationen, die man nicht mit der Waffe lösen konnte (oder durch schreien und herumhüpfen). Sie sah den Wirt mit einem treuherzigen Blick aus ihren grünen Augen an.


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Erstellt von Skeleon on 07.05.2003 21:35:

Der Wirt wandte sich grunzend um und war kein bisschen überrascht, als er wieder die nervige, junge Frau vor sich sah. Jetzt wurde er schon wieder von ihr behelligt.
Schweigend schüttelte er kurz den Kopf, dann sah er wieder zu ihr auf.
"Also gut, hört zu. Ich erledige meine Arbeit hier und dann können wir reden. Aber hört auf mich zu stören!"
Ohne ein weiteres Wort blickte er wieder zu dem Krug, den er gerade mit Bier anfüllte. Insgesamt hatte er nun 5 Krüge in seinen großen Pranken, stapfte hinüber zu dem Tisch, an dem sie bestellt worden waren und stellte sie mit seinem fachmännisch einstudierten Lächeln ab.
"Macht 4 Goldstücke. Das erste ist immer auf Kosten des Hauses."
Wann würde er dieses Spruches überdrüssig werden? Nicht ehe er der jungen Frau überdrüssig würde, die immer noch neben der Theke stand, die Hände vor der Brust gefaltet.
Ein weiteres Grummeln, ein Stuhlrücken, dann setzte er sich an den Tisch, an dem auch schon Saria und Isgaron saßen. Der Wirt winkte Satura herbei, sich auch wieder zu setzen.
Während Isgaron weiter mit seinem Bier beschäftigt war blickte Saria neugierig von einem zum andren.
Was hatte Satura vor?


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Erstellt von Satura on 07.05.2003 21:43:

Dieser Wirt schien doch nicht so einfach gestrickt zu sein, wie sie zunächst vermutet hatte. Langsam flaute die Wut in ihr ab, und Satura hatte sich wieder unter Kontrolle. Egal was es kostete, sie würde Leon finden. Und mit Druck kam sie nicht weiter, das hatte sie jetzt bemerkt... Sie versuchte, souverän zu wirken, als der Wirt sich zu ihnen setzte. Er musterte Satura genau, seine kleinen stechenden Augen schienen durch sie durch zu leuchten, als versuchte er, ihre Gedanken zu lesen...

"Bitte, erzählt mir von Eurer Gemeinschaft. Wenn mein guter Freund Leon zu euch gefunden hat, dann muss er einen Grund gehabt haben. Er ist sehr weise in seinen Entscheidungen und ich vertraue ihm." Sie machte eine kurze Pause und ließ ihre Worte wirken. Sie hob ihren Blick und sah in die Augen des Wirtes, hielt seinem Blick stand und hub erneut an zu sprechen. "Und wenn ich Euch erst einen Beweis bringen müsste, dass ihr mir vertrauen könnt, so verlangt ihn."


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Erstellt von Skeleon on 07.05.2003 21:50:

Der Wirt legte den Kopf schief.
Seltsam, wie zahm das Mädchen plötzlich schien.
Sein Mund verzog sich zu einem weiteren, nichtssagenden, freundlichen Lächeln.
"Dass er eine gute Entscheidung getroffen hat musst du mir nicht erst sagen. Er hat seinen Weg zu unserem Orden gefunden - das sagt genug, oder nicht? Nun, er fiel einem unserer Brüder an einer Almosenstelle im Hafengebiet auf. Er war gleich so eifrig uns zu helfen. Er wurde zu unserem Vertreter vor dem Erlöser geschickt und der hat ihn auf die Probe gestellt."
Er nickte bekräftigend.
"Er hat uns nicht enttäuscht. Unser Vertreter, Manfred mit Namen, hat ihn mit zu sich auf eine große Mission genommen. Mehr kann ich dir nicht sagen. Aber sei versichert, es geht ihm gut. Und er setzt seine Kraft für die rechte Sache ein."
Der letzte Satz klang wie ein Hohn in Saturas Ohren.
"Du schlägst uns vor, deine Vertraubarkeit zu testen? Nun, dazu müsste ich deine Talente kennen. Du musst wissen, jeder hier muss seinen Teil zum Wohle des Ordens beitragen. Ich habe das getan, Leon hat das getan und alle in diesem Raum. Da Manfred nicht hier ist werde ich an seiner Stelle entscheiden, ob du den rechten Glauben hast. Sag mir, was du kannst."
Sein prüfender Blick maß Satura von oben bis unten ab, hatte jedoch seine Aggression verloren.
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