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25.04.2003, 22:16 #326
Ceyx
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Onars Hof #5 -
Weder Ceyx noch Faith hatten grosse Lust, in die Taverne zu gehen. Sie bedankten sich bei Carras für die Einladung, und sagten ihm, dass sie später einmal darauf zurückkommen würden.
Aber die Nacht war viel zu schön, um in die Taverne zu sitzen. Sterne glitzerten am Himmel, unzählige Lichter, die in weiter Ferne strahlten, manche hell, andere nur schwach.
Der Mond stand als fahle Sichel über ihnen, kaum sichtbar, was die Sterne noch heller strahlen lies.
Fast unwillkürlich setzten sich Faith und Ceyx in Bewegung, schlenderten ein wenig umher. Zuerst gingen sie schweigend nebeneinander her, betrachteten die Sterne, horchten auf die Geräusche der Nacht.
25.04.2003, 22:42 #327
Ceyx
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Onars Hof #5 -
Ceyx blieb noch einen Moment unterhalb des Baumes stehen und starrte zu Faith in die Dunkelheit hinauf. Dann entschloss er sich dazu, ihr zu folgen. Erst jetzt bemerkte er, dass er noch sein Schwert bei sich trug. Das wurde beim Klettern nur stören. So legte er es neben den Baum, dann machte er sich an den Aufstieg.
Es ging wirklich einfacher, als Ceyx sich vorgestellt hatte. Die Äste waren dick und gaben genug halt, um gut klettern zu können.
Ceyx sah kurz hoch. Faith kletterte den Baum hoch, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Sie war wirklich sehr geschickt.
Ceyx kletterte etwas langsamer als sie, doch bald waren sie auf gleicher Höhe, da Faith angehalten hatte.
25.04.2003, 23:12 #328
Ceyx
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Onars Hof #5 -
Ceyx griff die Hand von Faith und versuchte mit der anderen sich am Ast festzuhalten. Als er sicheren Halt hatte, sprang er vom unteren Ast ab. Einen Moment lang hing er in der Luft, doch mit vereinten Kräften konnte er sich schliesslich auf den oberen Ast hochziehen. Weniger elegant als Faith, aber er war oben.
Und es hatte sich gelohnt. Auf der einen Seite erstreckten sich die Wälder, an deren Ende sich hohe Berge erhoben, auf der anderen Seite lag Onar's Hof, kleine Feuer brannten da unten, wie als kleines Gegenstück zu den unendlichen Sternen, die sich über ihnen aufspannten.
Ceyx fiel auf, wie friedlich alles von hier oben wirkte. Nur der Wind blies sanft durch die Baumkronen, brachte Blätter leise zum Rascheln.
Er konnte sich nichts schöneres vorstellen, als mit Faith auf diesem Baum zu sein und den Moment zu geniessen. Eine Weile lang schwiegen sie wieder, bis Ceyx den Gedanken laut aussprach.
26.04.2003, 00:09 #329
Ceyx
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Onars Hof #5 -
"Es ist schon ziemlich kalt hier." bemerkte Faith auf einmal.
"Jaa." gab Ceyx ihr recht. Er hätte ihr ja in so einem Moment seinen Umhang angeboten, doch er merkte erst jetzt, dass er keinen dabei hatte.
Faith rieb sich demonstrativ die Hände. Ceyx nahm ihre Hände, um sie mit seinen Händen etwas aufzuwärmen. Dabei begegneten sich ihre Blicke. Faith lächelte ihn an, und Ceyx bemerkte wieder, wie sehr er dieses Lächeln mochte.
"Schon besser?" fragte Ceyx.
"Ja....Nein..." meinte Faith zitternd.
Ceyx zögerte noch einen Moment, dann legte er seinen Arm um Faith. Sie rückte etwas näher und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
26.04.2003, 14:07 #330
Ceyx
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Onars Hof #5 -
Ceyx sass am Rande des Trainigsplatz und sah den Trainierenden zu. Er war zu müde, um selber zu trainieren. Es war gestern doch reichlich spät geworden, doch Ceyx bereute keine Minute, die er mit Faith gestern abend verbracht hatte- im Gegenteil, er war beinahe traurig, dass der gestrige Abend schon wieder vorbei war.
Der Himmel im Osten hatte sich schon etwas grau verfärbt, als sie vom Baum hinuter geklettert waren und in Richtung von Ceyx' Hütte gegangen waren.
Anschliessend hatten sie wie immer einen kleinen Streit, wer denn nun im Bett schlafen durfte- oder besser gesagt sollte. Wie immer wollte keiner den anderen am Boden schlafen lassen und selber im weichen Bett liegen.
Ceyx hatte gemeint, dass er den Boden wirklich bequem fände, das Bett ihm sowieso zu weich weich wäre, doch irgendwie hatte ihm das Faith nicht abgekauft. So bliebe ihnen schlussendlich nur eines übrig: auslosen.
Ceyx nahm zwei Grashalme und wie durch Zufall zog Faith den kürzeren. Aber vielleicht lag das auch daran, dass Ceyx nur zwei kurze Grashalme in der Hand hatte und ihr anschliessend einen dritten, längeren zeigte, den er in der anderen Hand verborgen hatte.
So legte sich Faith mit einem leisen Grummeln in Ceyx' Bett, während Ceyx es sich auf seinem Wolfsfell bequem machte.
Nach dieser kurzen Nacht sass er also am Rande des Trainigsplatz. Faith kam gerade auf ihn zu, und meinte, dass sie nun zur Banditenburg gehen müsste, um zu kochen.
"Warte, ich komm mit." sagte Ceyx "Wir wollten doch noch ein paar Rezepte ausprobieren."
Faith lächelte, dass sie sich zu freuen schien, dass Ceyx sich noch an ihre Frage vom letzten Abend zu erinnern schien.
27.04.2003, 20:45 #331
Ceyx
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Onars Hof #5 -
Ceyx verlies die Taverne und ging in Richtung der Hütte. Er erkannte schon von weitem die Gestalt, die neben dem Trainingsplatz im Gras sass. Es war Faith.
Ceyx ging zu ihr hin. Igendwie schien es, als wäre sie absolut vergnügt über irgendetwas. Er begrüsste sie und setzte sich neben sie ins Gras.
"Ist was?" fragte er nach.
Einen Moment lang blickte sie Ceyx stumm an, dann brach sie in Gelächter aus.
"Ich hatte einen Traum..." brachte sie unter Lachen hervor, "völlig irre....und das beste war, Bloody trank Milch....warme Milch!"
Nun konnte Ceyx nicht anders, nur mitlachen.
27.04.2003, 21:28 #332
Ceyx
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Onars Hof #5 -
Die beiden Frauen sahen ihn an, weil Faith ihm das Wort erteilt hatte. Ceyx nahm einen Schluck Bier, um etwas Zeit zu gewinnen. Was sollte er denn sagen? Er versuchte angestrengt nachzudenken, dass ihm etwas einfiel, doch je mehr er dachte, was er sagen konnte, desto weniger fiel ihm ein. Dabei hörte er doch gerne zu...
Er stellte die Flasche wieder ab, und fing dann an zu sprechen:
"Also...ähhmmm...." und verstummte wieder. Einen Moment war es wieder ruhig, bevor er wieder zu sprechen begann: "Schönes Wetter heute" -etwas dümmeres fällt dir wohl nicht ein sagte eine Stimme in seinem Kopf, die ihn wieder verstummen lies.
Schliesslich entschied er sich für die Flucht: "Wollt ihr noch was zu trinken? Ich hol was..."
So stand er auf und ging zur Theke rüber, in der Hoffnung, dass die Frauen in der Zeit das Gespräch wieder aufgenommen hatten.
28.04.2003, 21:03 #333
Ceyx
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Onars Hof #5 -
Der Mond schien als fahle Sichel vom Himmel herab, beleuchtete die Welt in einem halbdunkeln, unwirklichen Licht. Die Schatten der Bäume tanzten als lange Silouhetten über den Boden, als wären sie von einem inneren Leben beseelt, dass eigentlich gar nicht exestieren sollte.
Die tanzenden Schatten gaben dem Wald eine düstere Bewegung, als huschten Gestalten zwischen den Bäumen hindurch, ohne feste Form oder Körper, nur als Gegenzug von Licht, die Werdung des Dunkeln, Düsteren auf Erden.
Ceyx versuchte sich wieder auf sein Training zu konzentrieren, anstatt von lebenden Toten zu denken, ohne dass es ihm gelang. Er war ganz sicher kein Mensch, der Angst im Dunkeln hatte, oder sich von seiner Fantasie in den Wahnsinn treiben lies, doch die Schatten die er sah, die ihn umkreisten, die näherrückten, wenn er nicht hinsah, aber gleich aus seinem Blickfeld verschwanden, wenn er sie genau ansehen wollte, die nur Schatten am Rande seiner Wahrnehmung waren, kamen von aus ihm.
Ceyx wusste genau, was diese Schatten bedeuteten. Es waren die Schatten seiner Vergangenheit. Es war seine Schuld, die noch auf seinen Schultern lastete, die ihn zu erdrücken drohte, wenn er nicht aufpasste.
Er wusste, dass diese Schatten niemals verschwinden würden, auch nicht wenn er versuchen würde, gegen sie zu kämpfen. Denn sie waren kein Gegner aus Fleisch und Blut, nichts Greifbares, nichts das er halten konnte.
Ceyx seufzte und steckte sein Schwert weg. Er machte sich auf den Weg in die Taverne. Vielleicht würde er noch jemanden treffen, den er kannte.
28.04.2003, 21:38 #334
Ceyx
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Onars Hof #5 -
Ceyx erblickte Faith und Redsonja an einem der Tische und setzte sich zu ihnen. Sie begrüssten ihn freundlich, worauf Ceyx sich möglichst bemühte, sich nicht anmerken zu lassen, was ihm gerade durch den Kopf ging.
Er hatte noch nie mit jemandem über seine Vergangenheit geredet, und irgendwann war es zur Gewohnheit geworden, dass er seine Vergangenheit so gut wie möglich versteckte.
Er bestellte sich ein Bier und hörte dann ein wenig den beiden Frauen zu, wie sie über dies und jenes redeten.
29.04.2003, 22:28 #335
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Ceyx verlies die kleine Kapelle, die sich unweit von Onar's Hof befand. Er war nach dem Training hierher gegangen, um nachzudenken. Natürlich hatte ihm das im Endeffekt nichts gebracht. Weder verliefen seine Gedanken in geordneter Folge, noch fühlte er sich besser. Im Gegenteil. Durch die kleine Kapelle wurde er an die Zeit erinnert, als er noch an Gott oder an eine höhere Macht geglaubt hatte.
Mit einem Ruck stand er auf und verlies die Kapelle, um in Richtung des Hauses zu gehen, als er beim Trainingsplatz auf Faith traf.
Ceyx setzte sich neben sie ins Gras. Er bemerkte, dass sie eine Wunde an ihrem linken Unterarm hatte. Anscheinend schien sie sich geschnitten zu haben. Auf Ceyx' Stirn erschien eine Sorgenfalte.
"Zeig mal."
Faith streckte ihm ihren Unterarm entgegen. Ceyx musterte die Wunde kurz. Sie schien nicht sehr tief, trotzdem nahm Ceyx einen kurzen Verband hervor (sowas hat man doch als Einhandlehrmeister immer dabei) und verband die Schnittwunde notdürftig.
"Dankeschöön" meinte sie, während sie Ceyx' Werk betrachtete. Anschliessend war es wieder einen Moment lang ruhig, bis sie wieder das Wort ergriff.
"Ceyx..." fing sie an. "Ich wollte fragen, was du hast...irgendetwas scheint dich zu bedrücken."
Ceyx sah sie einen Moment lang an. Am liebsten hätte er ihr in diesem Moment alles erzählt. Seine Vergangenheit, seine Schuld.
Doch was würde sie von ihm halten? Würde sie denken, er sei ein Mörder? Wieviele Leute waren wegen ihm gestorben?
Eine Weile lang sah er ihr in die Augen, und in diesem Moment fühlte er etwas neues.
Vertrauen.
In diesem Moment wusste er mit Sicherheit, dass er ihr alles erzählen konnte, und sie es verstehen würde.
Der Moment der Gewissheit verschwand wie ein trügerischer Schimmer und die Angst in Ceyx kehrte zurück. Im Grunde genommen war es nur wieder die Angst vor seiner Vergangenheit.
Schliesslich ergriff er das Wort, dankte ihr, dass sie sich um ihn sorgen machte. Dann stand er auf und sagte, dass er schlafen gehen wollte. Flüchte ich etwa schon wieder?
Doch da hielt ihn Faith nochmal zurück.
"Egal was es ist....du kannst es mir sagen."
Ihre Blicke trafen sich. Ich weiss... dachte Ceyx Ich weiss...
Wieder befand sich Ceyx im Dilema. Wieder trafen sich ihre Blicke. Endlich, Ceyx kam es vor nach Stunden, setzte er sich wieder ins Gras und begann leise zu sprechen:
"Mein Name war einst Gabriel..........."
30.04.2003, 20:46 #336
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Das Feuer knisterte leise in der Stille der Nacht, durchbrochen von gelegntlichem Knacken, wenn frisches Holz in die Flammen geriet.
Einen Moment lang sah Ceyx in die tanzenden Flammen, und versuchte sich zu fragen, was er fühlte.
Dann sah er wieder zu Faith, die auf der anderen Seite des Feuers sass, und sich wärmte. Dann wurde ihm klar, was er fühlte. Er war glücklich. Es war, als wäre eine Last von seinen Schultern-, nein von seinem Herzen gefallen.
Er brauchte noch einen Moment, bis er diesen Gefühlen Ausdruck verleihen konnte:
"Danke...Danke, Faith..." murmelte er, dann sah er in ihre Augen, und wiederhohlte sein Dankeschön lauter. Es war nicht einfach ein Dankeschön, dass sie ihm zugehört hatte, nein, es war viel mehr. Er wollte ihr danken, weil sie ihn verstand. Und weil sie ihm half. Eigentlich wollte er ihr nur danken, dass es sie gab.
Diese Gedanken musste er nicht aussprechen, denn Faith schien ihn schon verstanden zu haben.
30.04.2003, 21:15 #337
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Im ersten Moment war Ceyx irritiert von Faith's Nähe gewesen, doch ihre Berührung war ihm angenehm.
Ceyx legte seinen Arm um sie und zog sie noch ein bisschen näher zu sich ran.
"Was wir als nächstes tun?" nahm Ceyx ihre Frage an. "Hmmm." überlegte er einen Moment. "Naja, wir könnten...einen Dauerlauf machen...oder auf die Jagd gehen...wir könnten mit ein paar Orks fangen spielen...ich könnt dir auch unsere ehemalige Hütte bei der freien Mine zeigen...obwohl ich gehört habe, dass dort irgendwo ein Drache hausen soll..." er hielt einen Moment inne. "Wir könnte auch einfach hier sitzen bleiben und die Sterne zählen..."
30.04.2003, 21:55 #338
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Ceyx sah Faith perplex nach, bis er den Sinn ihrer Worte verstand. Dann rannte er los und versuchte die Gesalt von Faith nicht aus den Augen zu verlieren.
Ich krieg dich dachte er grinsend, hatte aber alle Mühe damit, nicht in einen Baum zu knallen. Er sah die Äste immer erst, als sie sich kaum eine Handbreit vor seinem Kopf befanden, und er mit aller Müh und Not noch ausweichen konnte.
Vor ihm, nur wenige Schritte entfernt, hörte er, wie jemand durchs Unterholz brach.
Das musste Faith sein. Er versuchte sich ganz auf seine Ohren zu verlassen, und sie so zu verfolgen, sie lief etwas nach links, wieder geradeaus...Ceyx freute sich, dass er sie so einfach verfolgen konnte, bald würde er sie eingeholt haben.
Er konzentrierte sich ganz auf seine Ohren, was sich schlussendlich als ziemlich blöde Idee entpuppte, spätestens, als ein gewaltiger Ast vor seinem Gesicht auftauchte, und ebendieses Ceyx' Gesicht als Aufprallfläche benutzte- oder umgekehrt. Um alles einfach zu sagen: Ceyx rannte ungebremst in den Ast, verlor den Boden unter den Füssen und prallte auf dem Boden auf.
Eine Sekunde später vernahm er ein Lachen. Er sah Faith, die sich in sein Blickfeld schob.
"Hast du dir was getan?" fragte sie, halb lachend, halb besorgt.
Ceyx rappelte sich hoch, gab sich alle Mühe, möglichst benommen auszusehen.
Faith kam näher und wollte ihm aufhelfen. In diesem Moment sprang Ceyx hoch und hielt Faith an beiden Schultern fest.
"Hab dich!" grinste er.
Blitzschnell hatte sich Faith aus seinem Griff gelöst, "Das gilt nicht" meinte sie, und rannte wieder lachend davon.
Wild rufend rannte er ihr nach. Insgesamt machte sie wohl soviel Lärm, das kein einziger Scavenger auch nur ein Auge zutun konnte...
Irgendwann erreichten sie, müde, lachend, völig ausser Atem den Hof.
01.05.2003, 21:17 #339
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Ceyx verlies seine Hütte. Er hatte bis vorhin mit dem Schwert trainiert, hatte aber beschlossen, für heute schluss zu machen, und in die Taverne zu gehen.
Er hatte kurz sein Schwert zurückgelegt und einen Apfel gegessen, dann hatte er die Hütte verlassen.
Unweit von seiner Hütte kam ihm jemand entgegen und er erkannte Faith. Ceyx lud sie ein, auch mit in die Taverne zu kommen. Sie nahm die Einladung an.
Sie betraten die Taverne. Ein Hauch aus warmer, stickiger Luft, Rauch, Bierdunst, Lachen und Reden kam ihnen entgegen.
01.05.2003, 21:59 #340
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Ceyx bestellte zwei Bier- eines für sich und eines für Faith. Dann wurde am Tisch allgemein angestossen, bevor Ceyx die kühle Flüssigkeit seine Kehle hinunterschüttete.
Einen Moment sah er Bloody zu, der schon ziemlich viel getrunken zu haben schien...aber das war ja nichts neues.
Anschliessend lies er seinen Blick über die anderen Leute gleiten. Tuan sass auch an ihrem Tisch, und Ceyx fiel ein, dass er ja mit Tuan irgendwann die Armbrust holen wollte.
Er sprach ihn darauf an, Tuan konnte ihm aber noch keine genaue Antwort geben, sondern meinte nur, dass sie nächstens gehen würden.
Ceyx zuckte mit den Schultern und hörte den andern ein wenig zu.
01.05.2003, 22:38 #341
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Ceyx trank sein Bier aus, und beschloss dann, auch die Taverne zu verlassen. Draussen wehte ihm ein frischer Wind entgegen. Die Nacht war klar, sternenklar. Die kleinen Lichter schienen tausendfach am Himmel zu stehen, eine endlose Schwärze, durchbrochen von kleinen Tälern aus Licht.
Ceyx musste, als er einen Moment zum Himmel sah, unwillkürlich an Faith denken.
Ob sie schon in die Hütte gegangen war? Ceyx sah noch einmal zum Himmel und mit einem Blick auf die wunderschönen Sterne hielt er es für ziemlich unwahrscheinlich, dass sie schon in die Hütte gegangen war.
Ceyx hatte eine ziemlich gute Vorstellung, wo sie sein könnte. Er schlenderte zum See hinunter und tatsächlich sah er eine Gestalt, die im Gras lag. Er freute sich, dass er Faith gefunden hatte. Sie drehte sich nach ihm um, und ein Lächeln erschien auf ihren Lippen.
Ceyx setzte sich neben sie auf das Gras und lies seinen Blick über die Wasseroberfläche gleiten.
Kleine Wellen liessen die Spiegelbilder der Sterne tanzen, verwischten sie, verzerrten und erschufen neu.
Ceyx lies sich auch ganz ins Gras fallen und blickte zu den Sternen hinauf.
"Sie sind wunderschön..." meinte Faith leise.
Eine Weile war es still zwischen den beiden, eine angenehme Stille hatte sich über die Welt gelegt, doch schliesslich ergriff Ceyx das Wort, indem er das ausdrückte, was er fühlte:
"Faith.....ich mag dich...." sagte er, beinahe flüsternd.
02.05.2003, 22:13 #342
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Die Sonne war im Westen hinter den Bergen hinabgesunken, und hatte der Nacht Platz gemacht, die langsam von Osten über das Land gezogen war.
Der Mond stand als fahle Sichel am Himmel, in einer Prozession aus kleinen Sternen, die am Himmel glitzerten und blinkten. Von Zeit zu Zeit zog eine Sternschnuppe über den Horizont, einen langen Schweif aus Licht hinterlassend, der langsam verblasste und in die Nacht überging.
Ceyx riss sich von dem Anblick los, als Faith aus der Hütte kam. Sie hatten beschlossen, noch ein wenig in die Taverne zu gehen.
02.05.2003, 23:27 #343
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Ceyx schlich über den Weg in Richtung Kapelle. Er war ziemlich sicher, dass Faith in diese Richtung gerannt war, doch sie war ziemlich schnell weg gewesen. Er lies seinen Blick über die Bäume vor sich gleiten. Wahrscheinlich hatte sie sich da irgendwo versteckt.
Mit einem Sprung verschwand Ceyx selber im Unterholz, in der Hoffnung, sich unbemerkt dem Versteck von Faith anschleichen zu können. Er versuchte sich so leise wie möglich durch das Dickicht zu schleichen, doch es gelang ihm nicht ganz. Trockene Äste und dürre Blätter knackten verräterisch unter seinen Füssen.
Ceyx versuchte irgendwie so zu klingen, wie ein Molerat, der durch den Wald lief, kam sich dabei aber ziemlich dämlich vor. Trotzdem ging er weiter.
Er erreicht die Stelle unweit von der kleinen Kapelle, doch er konnte keine Gestalt wahrnehmen. Er lies seinen Blick durch den Wald schweifen, ohne sich zu rühren, als sich etwas mit einem gewwaltigen Schrei auf ihn stürzte und ihn zu Boden ries.
Ceyx glaubte schon, sein letztes Stündchen habe geschlagen, als er erkannte, was ihn da angegriffen hatte.
Faith lag grinsend über ihm: "Hab dich."
Mit einer schnellen Bewegung rollte sich Ceyx hervor und hielt nun seinerseits Faith am Boden fest.
"Neee, ich bin der Fänger...ich hab dich."
Er stand auf und hielt Faith die Hand hin, woran sie sich hochzog.
04.05.2003, 21:26 #344
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Der Regen prasselte dem Boden entgegen und hatte den Platz vor der Hütte in ein schlammiges Etwas verwandelt. Der Himmel war eine graue Tristesse, die Wolken hingen bis tief über die Bäume herab, zwischen denen dichter Nebel wabberte.
Die Tropfen des Regens explodierten in kleinen Gischtwolken, wenn sie in den Pfützen auf dem Boden aufprallten. Das leise Prasseln lies Ceyx schläfrig werden, während er am Rande seiner Hütte, sass, wo der Regen ihn nicht durchnässte.
04.05.2003, 22:06 #345
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Ceyx war doch ziemlich überrascht gewesen, als mit einem Male Faith aus der Türe gesprungen war und im Regen tanzte.
Ihr schien es nicht anders zu gehen, als sie bemerkt hatte, dass sie beobachtet wurde.
Ceyx stand auf und ging zu ihr rüber. Der Regen prasselte auf sie beide herab, durchnässte ihre Kleider.
"Kann ich schon verstehen..." meinte Ceyx als Antwort, bevor er einen kleinen Knicks vor Faith machte und weitersprach: "Darf ich um den nächsten Tanz bitten?"
Sie blickte ihn erst mit grossen Augen an, bevor ein Lächeln auf ihren Lippen erschien, und sie ihm ihre Hände hinhielt.
"Natürlich."
Ceyx griff nach ihren Händen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er eigentlich noch nie so richtig getanzt hatte. Die ersten Schritte übernahm Faith, während Ceyx ihr mit kanpper Not hinterherstolperte.
Allmählich kannte er die Schritte und so drehten sie sich gemeinsam durch den Matsch, zum Takte des prasselnden Regens, der neben ihnen, über ihnen auf die Erde fiel.
Immer schneller drehten sie sich, machte Pirouetten, drehten sich wieder, Schritt nach vorne...
...auf einmal, Ceyx machte einen Schritt nach hinten, stolperte er über einen Stein, verlor den Halt. Faith, die immer noch seine Hände hielt, wurde von ihm mitgerissen. Matsch spritzte hoch, als sie beide auf dem Boden landeten.
05.05.2003, 20:47 #346
Ceyx
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Onars Hof # 6 -
Ceyx öffnete die Türe. Er hatte sich schon gefragt, wer es war, denn Faith klopfte normalerweise nicht an, und sie war ausserdem noch am Kochen in der Banditenburg.
Er öffnete also die Türe und erblickte Tuan. Sie begrüssten sich, und ohne lange Umschweife kam Tuan zu seinem Anliegen. Kurz fasste er sein Vorhaben zusammen, und fragte, ob Ceyx mitkäme.
Ceyx willigte ein, sagte aber, dass er sich noch kurz von Faith verabschieden wollte.
Tuan nickte nur stumm, und sagte, dass sie sich mit Blood neben der Taverne treffen würden.
05.05.2003, 21:35 #347
Ceyx
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Rund um Khorinis # 6 -
Die Männer schritten los, während der Tag sich mit den letzten Sonnenstrahlen verabschiedete und der Nacht Platz machte.
Sie gingen schnellen Schrittes in Richtung des Passes, ohne das etwas besonders passierte.
Scavenger schlichen durchs Unterholz eines nahen Waldes, Wölfe heulten in der Ferne den Mond an, Molerats frassen irgendwas...und sooo weiter. Ceyx dacht an das, was vor ihnen lag. Eigentlich wusste das ja keiner, aber Ceyx bezweifelte, dass dies eine Geschichte nach dem Schema, rein, Armbrust holen und wieder raus werden würde...
08.05.2003, 21:27 #348
Ceyx
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Im Minental # 2 -
Er hatte es ja gewusst. Die Armbrust lag natürlich nicht einfach irgendwo herum, sondern war wahrscheinlich von ein paar Orks gekidnappt worden. Und wo ein paar Orks waren, gab es meisst mehr...
Sie befanden sich auf dem Weg in Richtung des Passes.
Die Sonne senkte sich im Westen dem Horizont zu, tauchte ihn in ein blutrotes Licht, welches die Einöde des Minentals noch düsterer und trüber erschienen lies. Der Wind blies sanft, trieb kleine Wolken aus Staub vor sich her.
Bevor der Weg nach oben abbog, um zum Pass zu führen, bogen die Gefährten ab und folgten weiter dem Fluss. Das Wasser plätscherte leise, doch auch diese Idylle trügte. Das Wasser schien trüb, dreckig und Ceyx hätte es nicht verwundert, wenn es giftig gewesen wäre.
09.05.2003, 22:18 #349
Ceyx
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Im Minental # 2 -
Die Nacht lag über der Welt und der Mond schien als fahle Sicher vom Himmel herab. Der einsame Pfiff eines Speerlings hallte über das Tal.
Im Gebüsch, unweit von einigen Orks entfernt, spannten sich die Kämpfer an.
Ceyx zwang sich, aus seinen Gedanken zu kommen, und sich auf den Kampf zu konzentrieren.
Dann war es wieder still. Ceyx' Atem ging flach, beinahe lautlos, während er in die Nacht lauschte. Eine Eiwigkeit schien zu vergehen, während sich eine ungeahnte Spannung über den Körper von Ceyx legte. Er kannte das Gefühl. Er spürte jeden Muskel seines Körpers mit solcher Intensität, dass sie beinahe schmerzten. Seine Sinne schienen geschärft, während die Stille beinahe drückend wurde.
Endlich blöckte das Schaf (wer in aller Welt war eigentlich auf diese furchtbar genialen Zeichen gekommen??).
Ein leises Sirren durchschnitt die Luft, gefolgt von einem Grunzen, dem Aufstampfen von Füssen.
Die Orks waren anscheinend erwacht.
Noch im selben Moment sprangen Tuan, Ceyx und Paul aus ihrer Deckung, um die Orks anzugreifen, bevor sie die Chance hatten, ihre Waffen überhaupt zu greifen.
Schon im nächsten Moment wurde Ceyx klar, dass dies natürlich nicht so einfach werden würde...
09.05.2003, 23:21 #350
Ceyx
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Im Minental # 2 -
Der Ork hatte sich vor ihm wie die Manifestation von purer Kraft aufgebaut. Ceyx machte nur einmal den Fehler, den Schlag des Orkes blocken zu wollen, was seine Schulter mit einem heftigen Schmerz quittierte.
Der Ork hohlte wieder zum Schlag aus. Er war aber so träge, dass Ceyx ohne weiteres ausweichen konnte. Der Schlag teilte keine zwanzig Zentimeter vor seiner Brust die Luft mit solcher Gewalt, dass Ceyx klar wurde, dass so ein Schlag ihn zerhacken würde.
Der Ork hohlte immer wieder aus, schlug zu, ohne zu treffen. Ceyx indessen wich immer weiter zurück, ohne seinerseits zum Schlag zu kommen.
Wieder teilte ein Schlag die Luft, doch noch bevor der Ork seinen Schwung umdrehen konnte, zuckte Ceyx' Schwert nach vorne und traf den Ork am Unterarm. Der Schnitt war nicht einmal tief genug, dass der Ork wirklich Schmerz verspürte, doch der Sekundenbruchteil, in der der Ork einhielt, genügte für Ceyx, den Spiess umzudrehen.
Er deckte nun den Ork mit der Wucht seiner Schläge ein, die der Ork kaum noch parieren konnte.
Endlich traf sein Schwert das Ziel. Helles Blut spritzte aus der klaffenden Wunde am Hals des Orkes, bevor dieser langsam zu Boden kippte.
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